Mitgliederbefragung - transfair

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10 Post/ Lo g istik Gefahren und Ängste bei einer Umstrukturierung Am 8. April durfte transfair in Olten einen aktiven und äusserst interessanten Verbandstag erleben. Die Anwesenheit von 50 Personen an der nationalen PostMail-Tagung zeigt, wie heikel die aktuellen Themen von PostMail sind, insbesondere das Projekt Distrinova. René-Pierre Thorimbert Zu Gast war an jenem Tag Thomas Baur, Leiter Zustellung. In seiner Präsentation hat er die Lage bei PostMail dargestellt. Nach einem kurzen Rückblick auf das ursprüngliche Projekt Distrinova (welches mehrere Zustellwellen sowie einen Zustellschluss am Nachmittag vorsah) musste die Projektgruppe ihre Vorlage erneut überarbeiten. Dies, obschon die Machbarkeit des Projekts und die Möglichkeit, die Arbeitsstunden auf den Nachmittag auszudehnen, durch Tests dargelegt war. Offen und transparent hat Thomas Baur den Versammelten erläutert, welche Gründe die Post zum Zustellschluss um 12.30 Uhr bewogen haben. Der Druck der Wirtschaft und insbesondere der Presse gewisser Regionen auf die Unternehmensleitung wurden dem ursprünglichen Projekt zum Verhängnis. PostMail hat die Reaktionen der Öffentlichkeit und der Wirtschaft in Bezug auf die heikle Frage des Zustellschlusses unterschätzt. Die Anwesenden haben zahlreiche Fragen zur Zukunft des Zustellerberufs gestellt und ihre Besorgnis kundgetan. Nach intensiven Debatten zum Thema hat Thomas Baur versichert, dass sich die Auswirkungen auf das Personal in Grenzen halten werden und dass die von der Presse geäusserten Zahlen unbegründet seien. Nach den Fragen zur Zustellung hat er uns die Lage in den Verteilzentren sowie die Auswirkungen auf die Arbeitsplätze transfair magazin l Mai 2011
Post/ Lo g istik 11 in diesem Bereich vorgestellt. Auch hier sind viel Besorgnis und zahlreiche Fragen aus den Diskussionen hervorgegangen. Am Nachmittag wurden Arbeitsgruppen gebildet und unter den Angestellten der Bereiche Zustellung und Verteilzentren aufgeteilt. Die Gruppen sollten Bemerkungen und andere Vorschläge in Bezug auf Distrinova vorbringen. Von den Projekten bereits betroffene Personen konnten ihre Erfahrung sprechen lassen und so einiges klären. Entstanden ist eine Liste mit Ängsten sowie den zu treffenden Massnahmen im Rahmen von Distrinova. Die beruhigenden Aussagen von Thomas Baur für die nahe Zukunft wirkten positiv auf die Teilnehmenden: «Wir werden während zweier Jahre keine Kündigung aussprechen, und ich kann mich transfair gegenüber jetzt schon dazu verpflichten, dass ich im Bedarfsfall über Verbesserungen des Sozialplans verhandeln werde.» Dennoch muss festgestellt werden, dass die Angestellten die Neuorganisation einmal mehr teuer bezahlen müssen. Mit der Anwendung dieses Rückschritts in Bezug auf den Zustellschluss hat die Geschäftsleitung den Auswirkungen dieser Entscheidung auf das Personal nicht ausreichend Rechnung getragen. Sie hat ihre Analyse auf firmenexterne Aspekte konzentriert. Anlässlich der Versammlung haben die Mitglieder Reife bewiesen und bei der Analyse der Lage gesunden Menschenverstand gezeigt. Trotz der beruhigenden Aussagen von Thomas Baur bestätigt sich die Befürchtung, einen grossen Teil der Vollzeitstellen zu verlieren. Die folgenden Forderungen sind aus den Arbeitsgruppen hervorgegangen K transfair ist nicht gegen eine Mechanisierung, fordert jedoch eine über mehrere Jahre gestaffelte Umsetzung von Distrinova, um so den Druck auf die Arbeitsplätze zu mindern. Die Post soll die Umsetzung dieses Projekts nicht überstürzen. Es muss über andere Lösungen für eine erweiterte Nachmittagszustellung nachgedacht werden. K Die Öffentlichkeit und die Firmenkunden müssen besser über die Konsequenzen eines Zustellschlusses um 12.30 Uhr informiert werden. K Es müssen alle Organisationsmöglichkeiten analysiert und umgesetzt werden, um die Auswirkungen dieses Projekts auf das Personal so gering wie möglich zu halten. K Die Post soll offen sein für andere Massnahmen, wie die Reduktion der Arbeitszeit und die Möglichkeit einer vorzeitigen Pen sionierung, ohne Verlust für die betroffenen Personen. K Distrinova soll keinesfalls zu einem Abbau von Vollzeitstellen führen. Die Teilzeitstellen sollen höchstens einen Drittel aller Stellen ausmachen. transfair ist der Überzeugung, dass die Post auch nach einer Modernisierung weiterhin ein sozialverantwortlicher Arbeitgeber bleiben kann. Dazu muss sie einfach ebenso auf ihr Personal hören wie auf ihre Kunden oder die Presse! k u r z g e s a g t FaKo Poststellen und Verkauf Die erste von zwei Sitzungen der Fachkommission PV dieses Jahres ist am 1. April über die Bühne gegangen. Besprochen wurden einerseits Themen, die an die letzte Sitzung von 2010 anknüpften. Andererseits kamen auch neue Themen auf den Tisch. Im 2010 starteten die ersten 2-tägigen Kurse «Fit für meine erste Führungsaufgabe». Der Kurs richtet sich an Mitarbeitende, die sich im Entwicklungsprogramm zur Poststellenleitung befinden. Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmenden und die umfangreichen Anforderungen an eine Führungsaufgabe bewogen PV, den Kurs 2011 auf fünf Tage auszudehnen. Dieser Kurs bildet die Brücke zwischen den Lehrgängen ESCOLA Phase 1 und ESCOLA Phase 2. transfair unterstützt das Angebot von PV im Sinne einer Standortbestimmung, welche die Kursteilnehmenden motiviert und fit macht für die Inangriffnahme der ES- COLA Phase 2. PV präsentierte die neuen Betriebsformate, von denen erste umgesetzt werden. PV will künftig jede sich bietende Gelegenheit nutzen, das Poststellennetz auf die Zukunft auszurichten. Gelegenheiten sind beispielsweise Kündigung von Liegenschaften, ausserordentlicher Investitionsbedarf an nicht idealen Standorten oder Projekte Dritter (Stadt, Grossverteiler usw.), welche heutige Standorte betreffen und von einschneidender Bedeutung sind. Veränderungen am Poststellennetz werden immer im Dia log mit den betroffenen Behörden entwickelt. Das Personal wird jeweils rechtzeitig über die Absichten der Post informiert. transfair magazin l Mai 2011
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