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die geheime sprache der bäume - Revue Technique ...

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ar abgetan. Darauf konnte ich zunächst nur mit meinen Beobachtungen<br />

und Erfahrungen antworten.<br />

Die Wissenschaft war sich zu <strong>die</strong>sem Thema vorerst auch<br />

uneinig.<br />

Das Leben führt manchmal auf son<strong>der</strong>bare Weise Regie.<br />

Nach Jahren meiner Arbeit in <strong>der</strong> österreichischen Holzwirtschaft<br />

lernte ich einen Mann kennen und schätzen, <strong>der</strong> nicht nur<br />

eines <strong>der</strong> größten Sägewerke des Landes führte, son<strong>der</strong>n auch<br />

Sprecher <strong>der</strong> Industrie war. Eines Tages, nachdem aus <strong>der</strong> Bekanntschaft<br />

Vertrauen und Freundschaft geworden war, erzählte<br />

er mir etwas: „Erwin, als Du Dein erstes Buch mit dem Mondholz<br />

herausgebracht hast, habe ich Dich ja noch nicht gekannt. Wir<br />

sind damals zusammengesessen und haben gesagt, was ist denn<br />

das für ein Spinner. Wenn <strong>die</strong> Leute anfangen, Mondholz zu verlangen,<br />

dann haben wir ein Problem. In unseren großen Sägewerken<br />

können wir so etwas ja nicht organisieren. Also haben<br />

wir einen Professor gesucht, <strong>der</strong> eine kleine Stu<strong>die</strong> macht, damit<br />

<strong>die</strong> Leute sehen, dass Mondholz nicht notwendig ist. Heute sehe<br />

ich das an<strong>der</strong>s. Es hilft allen, wenn <strong>die</strong> Menschen mehr Vertrauen<br />

zu Holz bekommen!“<br />

Tatsächlich hatte es nach dem Erscheinen meines ersten Buches<br />

zuerst einen bemerkenswerten Film gegeben. Der damalige<br />

Leiter <strong>der</strong> Sparte „Volkskultur“ im ORF Salzburg hatte mein<br />

Buch gelesen und im salzburgischen Lungau einen <strong>der</strong> von mir<br />

beschriebenen Holzkamine entdeckt. Der Besitzer erklärte sich<br />

bereit, für einen Versuch vor laufen<strong>der</strong> ORF-Kamera einen Span,<br />

aus dem historischen Holzkamin herausgeschnitten, zu opfern.<br />

Aus einem trockenen Holzscheit wurde daneben ein gleich langer,<br />

breiter und gleich dicker Holzspan herausgeschnitten. Nun wurden<br />

beide Späne über <strong>die</strong>selbe Startflamme einer Petroleumlampe<br />

gehalten. Im Fernsehbericht im österreichischen Hauptabendprogramm<br />

konnten <strong>die</strong> staunenden Zuseher beobachten, wie <strong>der</strong><br />

frische Span fröhlich abbrannte, auch wenn man ihn, einmal<br />

entzündet, von <strong>der</strong> Startflamme wegzog. Der Span aus dem alten<br />

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