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1. Ausgabe 2011 - Technische Universität Clausthal

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terie und Elektromotor hinaus. Sämtliche<br />

Technologien im Fahrzeug,<br />

selbst die Klimaanlage, müssten vor<br />

dem Hintergrund eines neuen Antriebssystems<br />

überdacht werden. Um<br />

die Reichweite der E-Fahrzeuge zu<br />

steigern, nehmen die Forscher deshalb<br />

neben der Batterietechnologie<br />

– noch sind die Akkus zu teuer und<br />

zu schwer – Aspekte wie Rollwiderstand,<br />

Aerodynamik, Gewicht und<br />

Wirkungsgrad mechanischer Komponenten<br />

ins Visier.<br />

„Elektromobilität ist nicht nur eine<br />

Angelegenheit der Automobilkonzerne,<br />

sie ist eine Gemeinschaftsaufgabe,<br />

die viele Mitstreiter benötigt“,<br />

sagte Krebs mit Blick auf die<br />

Forschung, Politik, Netzbetreiber,<br />

Zulieferindustrie und Kommunen.<br />

Grundsätzlich machten ihm die neuen<br />

Herausforderungen und der Wandel<br />

zu erneuerbaren Energien aber<br />

keine Angst. Als Beleg nannte er einen<br />

Vergleich: In nur sechs Stunden empfangen<br />

alle Wüsten der Erde so viel<br />

Sonnenenergie, um die gesamte Erdbevölkerung<br />

ein Jahr lang mit Energie<br />

zu versorgen.<br />

Neben dem Niedersächsischen Forschungszentrum<br />

für Fahrzeugtechnik<br />

hatte sich auch dessen <strong>Clausthal</strong>er<br />

Mitgliedsinstitut, das Institut für Informatik,<br />

in die Organisation der<br />

Veranstaltung eingebracht. Professor<br />

Andreas Rausch, Vizepräsident der TU<br />

<strong>Clausthal</strong> für Informationsmanagement<br />

und Infrastruktur sowie Vorstandsmitglied<br />

im NFF, verwies auf<br />

die Verbindung von Elektromobilität<br />

und Informatik. So seien in modernen<br />

Oberklasse-Fahrzeugen rund 80<br />

Mikrocomputer mit entsprechender<br />

Software im Einsatz. Mit dem VW-<br />

Konzern laufe derzeit ein gemeinsames<br />

Forschungsprojekt zur Weiterentwicklung<br />

solcher Aggregate.<br />

„Der Elektromobilität gehört die Zukunft“,<br />

setzt auch Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel auf diese Antriebsform.<br />

„Wir wollen, dass Deutschland Leitmarkt<br />

und Leitanbieter wird“, betonte<br />

sie vor wenigen Wochen. Für Forschung<br />

und Entwicklung neuer Technologien<br />

im Bereich der Elektromobilität<br />

will die Regierung weitere Gelder<br />

locker machen.<br />

Zement-Kalk-Beton:<br />

TU-Institut erstellt Online-Lexikon<br />

Für Wissen, Bildung und lebenslanges<br />

Lernen spielen das Internet<br />

und Web 2.0-Technologien eine<br />

immer größere Rolle. Das vom<br />

Bundesbildungsministerium geförderte<br />

Verbundprojekt „Wissensnetzwerk<br />

Zement-Kalk-Beton“, an<br />

dem das Institut für Nichtmetallische<br />

Werkstoffe (INW) der TU<br />

<strong>Clausthal</strong> beteiligt ist, trägt dieser<br />

Entwicklung Rechnung.<br />

Was sind die Bestandteile von<br />

gutem Zement? Wie lassen sich<br />

Bindemittel möglichst energieeffizient<br />

herstellen? Welche Möglichkeiten<br />

der Wiederverwendung gibt<br />

es? Ziel des Projektes ist es unter<br />

anderem, Antworten auf solche<br />

Fragen in einem digitalen Fachlexikon<br />

nach Vorbild der Online-Enzyklopädie<br />

Wikipedia zu sammeln.<br />

Die Plattform wird Wissen entlang<br />

der Verwertungskreisläufe Abbau,<br />

Produktion, Einsatz und Wiederverwertung<br />

beinhalten. Außerdem<br />

soll sie durch digitale Lerninhalte<br />

sowie die Möglichkeit zur digitalen<br />

Vernetzung von Branchenakteuren<br />

neue Chancen für die<br />

berufliche Bildung bieten. Zugute<br />

kommen wird das interaktive Netzwerk<br />

der gesamten Bau-Steine-Erden-<br />

Industrie, die hierzulande jährlich 26<br />

Milliarden Euro umsetzt und 132.000<br />

Beschäftigte zählt.<br />

Die Federführung des Verbundprojektes<br />

liegt beim Verein Deutscher Zementwerke<br />

(vdz). Die TU <strong>Clausthal</strong><br />

ist als Partner für das Arbeitspaket<br />

„Kooperative Wissensgenerierung“ zuständig,<br />

vom Bundesministerium für<br />

Bildung und Forschung erhält sie dafür<br />

eine Förderung über 240.000 Euro.<br />

Nach Abschluss des Projektes im Februar<br />

2014 wird ein Nachschlagewerk<br />

erstellt sein, das sich auf 4000 bis 5000<br />

Stichwörter und Themenseiten beläuft.<br />

Neben der Vernetzung von Wissen,<br />

Wissensträgern und Interessengruppen<br />

soll es den Beschäftigten der Branche<br />

als Weiterbildungsmedium dienen.<br />

„Die TU <strong>Clausthal</strong> beteiligt sich an<br />

dem Vorhaben, um ihre Kompetenz<br />

in ein zukunftsweisendes Lehr- und<br />

Weiterbildungsmedium einzubringen“,<br />

sagt Albrecht Wolter, Professor<br />

für Bindemittel und Baustoffe am<br />

INW. Außerdem fördere das Projekt<br />

die Zusammenarbeit mit den weiteren<br />

Partnern. Neben dem vdz bringen<br />

sich der Bundesverband der Deutschen<br />

Kalkindustrie, die S&P Consult<br />

GmbH sowie das Institut für<br />

Technik und Bildung (Uni Bremen)<br />

in das Vorhaben ein.<br />

Mit den erzielten Ergebnissen wollen<br />

die TU-Wissenschaftler die<br />

Lehre optimieren sowie langfristig<br />

weitere Fördermittel einwerben.<br />

Darüber hinaus verfolgt die Universität<br />

<strong>Clausthal</strong> das Ziel, neuartige<br />

Lern- und Wissensbausteine zur<br />

Kalkherstellung mit den Endanwendern,<br />

den Unternehmen, so zu erarbeiten,<br />

dass sie in der Aus- und Weiterbildung,<br />

aber auch in Forschung<br />

und Lehre genutzt werden können.<br />

Das <strong>Clausthal</strong>er Institut für Nichtmetallische<br />

Werkstoffe beschäftigt<br />

sich seit jeher ebenso mit den Herstellungsprozessen<br />

von Zement,<br />

Beton, Gips und Kalk wie mit den<br />

Produkten selbst. In der Lehre werden<br />

beispielsweise Vorlesungen<br />

zu Grundlagen, Aufbereitung und<br />

Technologie der Bindemittel sowie<br />

über Baustofflehre und Baustoffrecycling<br />

angeboten.<br />

TUContact 1/<strong>2011</strong> Wissenschaft & Forschung 27

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