1. Ausgabe 2011 - Technische Universität Clausthal
1. Ausgabe 2011 - Technische Universität Clausthal
1. Ausgabe 2011 - Technische Universität Clausthal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Endlagerforschung: TU-Studierende weilten<br />
für ihre Masterarbeit in den USA<br />
Das Institut für Endlagerforschung der<br />
TU <strong>Clausthal</strong> arbeitet mit dem Energieministerium<br />
der Vereinigten Staaten zusammen.<br />
Anfang Mai starteten erstmals<br />
drei Harzer Studierende zu einem mehrwöchigen<br />
Forschungsaufenthalt am US-<br />
Department of Energy, Carlsbad Field<br />
Office, im Bundesstaat New Mexico.<br />
Dort, im Südwesten der USA, betreibt<br />
das Land ein Endlager für radioaktive<br />
Abfälle. Um den internationalen Austausch<br />
in der Endlagerforschung voranzutreiben,<br />
forschten Sandra Kalanke,<br />
Sebastian Kuhlmann und Tim Vöbel<br />
in Amerika an den Grundlagen ihrer<br />
Masterarbeit. Alle drei sind in <strong>Clausthal</strong><br />
im Studiengang Management radioaktiver<br />
und umweltgefährdender Abfälle<br />
(Radioactive and Hazardous Waste<br />
Management) eingeschrieben.<br />
Im Vorfeld der Reise hatten führende<br />
Vertreter der Universität aus dem<br />
Oberharz und der Carlsbader Außenstelle<br />
des US-Energieministeriums eine<br />
Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.<br />
Sie gilt zunächst für vier Jahre.<br />
„Eine Zusammenarbeit in Forschung<br />
und Lehre ist für beide Seiten hilfreich“,<br />
heißt es darin. „Entwickelt hat<br />
sich der Kontakt vor einigen Monaten<br />
auf einem Workshop zur Endlagerung<br />
im Salz im US-Bundesstaat Mississippi“,<br />
erläuterte Professor Klaus-Jürgen<br />
Im US-Endlager Waste Isolation Pilot Plant werden in rund 650 Metern Tiefe Räume in einer<br />
Salzformation errichtet.<br />
Röhlig, Experte für Endlagersysteme an<br />
der TU <strong>Clausthal</strong>. Die TU-Studierenden<br />
arbeiteten im Labor und am Computer<br />
direkt mit US-Wissenschaftlern zusammen.<br />
Sandra Kalanke, die vier Monate<br />
in Übersee blieb, forschte für ihre Masterarbeit<br />
auch im weltbekannten Los<br />
Alamos National Laboratory. Die Einrichtung,<br />
die ebenfalls im Bundesstaat<br />
New Mexico liegt, ist mit rund 6000 Beschäftigten<br />
eine der größten Institute<br />
für theoretische Forschung überhaupt.<br />
Untergebracht waren die drei Studierenden<br />
bei Gasteltern. Finanziell unter-<br />
stützt wurde ihr Aufenthalt von der<br />
Wolfgang-Helms-Stiftung, die sich zum<br />
Ziel gesetzt hat, Studienleistungen und<br />
Forschung in Bergbau und Geowissenschaften<br />
zu fördern. Die USA zählen in<br />
der Endlagerforschung mit zu den führenden<br />
Nationen. Das Endlager in der<br />
Nähe von Carlsbad, die in einer Salzformation<br />
errichtete „Waste Isolation<br />
Pilot Plant“ (WIPP), wird seit 1999 genutzt.<br />
Es ist weltweit eines der ersten in<br />
Betrieb genommenen Endlager, in das,<br />
in rund 650 Metern Tiefe, radioaktive<br />
Abfälle eingebracht werden.<br />
Geothermie: Brückenschlag<br />
zwischen Wissenschaft und Wirtschaft<br />
Um die Kompetenzen beim Forschungsthema<br />
„Geothermie“ zu<br />
bündeln, ist Mitte Mai in Celle ein<br />
Kooperationsvertrag unterzeichnet<br />
worden. Bundesweit erstmalig<br />
arbeiten fünf Forschungseinrichtungen<br />
mit der Wirtschaft Hand<br />
in Hand, um die Entwicklung der<br />
Erdwärme voranzutreiben. Neben<br />
den drei Universitäten aus<br />
Braunschweig, <strong>Clausthal</strong> und Hannover<br />
bringen sich die Uni Göttingen,<br />
das Leibniz-Institut für Angewandte<br />
Geophysik (LIAG) und der Verein Geo-<br />
Energy Celle mit seinen 13 Bohrtechnik-Unternehmen<br />
in die Zusammenarbeit<br />
ein. „Es wird eine Brücke geschlagen<br />
von der Wissenschaft zur Wirtschaft“,<br />
betonte der <strong>Clausthal</strong>er Universitätspräsident<br />
Professor Thomas Hanschke.<br />
Die Tiefe Geothermie kann zu einer<br />
Stärke des kühlen Nordens<br />
werden, bietet doch das Norddeutsche<br />
Becken gutes Potenzial für die<br />
Nutzung dieser Energieform. Vor<br />
allem aber ist die fachliche und<br />
technische Kompetenz im Norden<br />
Deutschlands traditionell vertreten,<br />
beispielsweise durch die Bohrexperten<br />
der TU <strong>Clausthal</strong>.<br />
TUContact 1/<strong>2011</strong> Kontakt & Kooperation 43