Bunt wie der Herbst eReading leicht gemacht

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THALIA | LiteraTouren
Der Schoßhund des Führers
Ein Foxterrier schreibt Geschichte
Ein zweifelhaftes Schicksal ist dem Foxterrier
Sirius zugedacht, als er hineingeboren
wird ins dunkle Jahr 1938 in die
Stadt Berlin. Er wird ausgerechnet als Schoßhund
des Führers auserkoren. Und das ist so gar
nicht nach seinem Geschmack. Doch fangen
wir am Anfang an und erzählen der Reihe nach:
Ursprünglich war Sirius nämlich der Familienhund
der Familie Liliencron. Als der renommierte
Planktonforscher Carl Liliencron seinen
Titel und seine Anstellung verliert, flieht die
Familie nach den Novemberpogromen nach
Hollywood. Während Carl Liliencrom sich als
Chauffeur durchschlägt und mit seinem Schicksal
hadert, nimmt Sirius sein Leben selbst in die
Hand und beginnt seine Karriere als begehrter
Filmhund. Alsbald wird er zum gefeierten Star
und lernt Größen wie Marlene Dietrich, John
Wayne, Rita Hayworth und Billy Wilder kennen.
Als Attraktion bei der größten Show der Welt,
mit der der Zirkus Barnum durchs Land zieht,
geht er eines Tages in der Zeitmaschine des
Zauberers Manzini verloren – und findet sich
mitten im Krieg im Führerhauptquartier wieder …
Aber ein kluger Foxterrier wie er weiß sich zu
helfen. Geschickt setzt er seine neuen Verbindungen
ein und wird zum Informanten für
den Widerstand.
Jonathan Crown inszeniert eine abenteuerliche
Zeitreise, lässt seinen Helden Aberwitziges
erleben und überrascht mit verblüffenden
Wendungen. Ein grandioses Lesevergnügen!
Jonathan Crown
Sirius
288 Seiten, 18,99 €
ISBN 978-3-462-04678-6
eBook, 16,99 €
ISBN 978-3-462-30819-8
Kiepenheuer&Witsch
Von München nach Brasilien
… und wieder zurück
Stefanie Kremser
Der Tag, an dem ich fliegen lernte
304 Seiten, 19,99 €
ISBN 978-3-462-04705-9
eBook, 17,99 €
ISBN 978-3-462-30823-5
Kiepenheuer&Witsch
Ein Baby wird aus dem Fenster geworfen
und landet wohlbehalten in den Armen
eines rugbyspielenden Schotten
namens Fergus. Ansonsten wäre Luisa nie in
einer Studenten-WG herangewachsen und die
ganze folgende Geschichte nie passiert. Doch
irgendwann wird Luisa größer und möchte
wissen, was mit ihrer Mutter Aza geschehen
ist, was ihre Beweggründe waren, gleich nach
Luisas Geburt das Weite zu suchen und in ihre
Heimat Brasilien zurückzukehren. Azas Name
war lange tabu in der WG von Paul, dem Vater,
doch irgendwann begreift er, nicht zuletzt
durch seine heranwachsende Tochter, dass er
die Ereignisse von damals verstehen muss, um
mit Aza abschließen zu können. Also machen
sich die beiden auf, um ihren Spuren zu folgen.
Zunächst führt ihre Reise nach Hinterdingen,
ein kleines bayerisches Dorf, das in der Vergangenheit
von Azas Familie eine große Rolle
gespielt hat. Hier nimmt alles seinen Anfang.
Weitererzählt wird die Geschichte dann in
Brasilien, wo eine Gruppe von Auswanderern aus
Hinterdingen 1893 ein neues Leben begann.
Von der Sehnsucht, die eigene Herkunft zu
ergründen, erzählt Stefanie Kremser in ihrem Roman
Der Tag, an dem ich fliegen lernte, und
ein bisschen ist es auch ihre eigene Geschichte.
Übrigens hat kein Geringerer als der große Mario
Vargas Llosa ihr nahegelegt, diesen Roman
zu schreiben, denn er kennt den Ort, an dem
die Hinterdinger ihr Glück gefunden haben.
Herausgekommen ist ein warmherziger Roman
mit ungewöhnlichen Wendungen und über die
Langlebigkeit von Familienlegenden.
il