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THALIA | Zeitzeugen<br />
Der Kanzler<br />
<strong>der</strong> Einheit<br />
Dieses Buch ist<br />
legendär<br />
Die „kleinen<br />
Leute“ <strong>der</strong> DDR<br />
„Europa ist kein Fehler!“ Fotos aus Ost-Berlin Ein Revolutionsroman<br />
Die Erinnerungen Helmut Kohls an<br />
den deutschen Einigungsprozess<br />
sind eine spannende Zeitreise<br />
zurück in die Jahre 1989/90. Es wird deutlich,<br />
warum <strong>der</strong> Mauerfall in Berlin am 9.<br />
November 1989 nicht schon die Einheit<br />
Deutschlands bedeutete und dass das<br />
schmale Zeitfenster <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung<br />
je<strong>der</strong>zeit hätte zufallen können.<br />
Die Schil<strong>der</strong>ungen Helmut Kohls stehen<br />
dafür, dass es den unbedingten politischen<br />
Willen zur Einheit so<strong>wie</strong> die klare politische<br />
Führung brauchte, damit die Deutschen<br />
am 3. Oktober 1990 die Wie<strong>der</strong>vereinigung<br />
feiern konnten.<br />
Helmut Kohl zeigt in Vom Mauerfall zur<br />
Wie<strong>der</strong>vereinigung die vielen Einzelaspekte<br />
jener Tage auf: Sie reichen von<br />
westeuropäischer Zögerlichkeit, innerparteilichen<br />
Intrigen und innerdeutscher<br />
Gegenwehr über die sch<strong>wie</strong>rigen<br />
Verhandlungen mit <strong>der</strong> DDR und <strong>der</strong><br />
Sowjetunion, den unverzichtbaren engen<br />
Schulterschluss mit dem US-Präsidenten,<br />
den Wechselkurs zwischen D-Mark und<br />
DDR-Mark bis hin zu den Fragen <strong>der</strong> vollen<br />
Souveränität und <strong>der</strong> Nato-Mitgliedschaft<br />
Gesamtdeutschlands.<br />
Ein Berlin-Buch, das die Chance hat,<br />
auch in 50 Jahren noch wichtig<br />
zu sein“, schrieb Die Welt über die<br />
Erstausgabe des Bildbands Ost-Berlin –<br />
Leben vor dem Mauerfall. Das war 1987.<br />
Und tatsächlich bildet Harald Hauswalds<br />
und Lutz Rathenows Werk auch heute das<br />
Leben in <strong>der</strong> Spätphase <strong>der</strong> DDR ab <strong>wie</strong><br />
kein an<strong>der</strong>es. Dies überrascht umso mehr,<br />
als <strong>der</strong> Künstler und Fotograf Hauswald und<br />
<strong>der</strong> Schriftsteller Rathenow unter ständiger<br />
staatlicher Beobachtung standen. Dennoch<br />
gelang es ihnen in den 1980er-Jahren, ein<br />
schonungslos ehrliches Porträt ihrer Stadt<br />
zu veröffentlichen. In <strong>der</strong> DDR verboten,<br />
erschien ihr Werk nur in Westdeutschland.<br />
Zu einem Bestseller wurde es jedoch erst<br />
im <strong>wie</strong><strong>der</strong>vereinten Deutschland. Anlässlich<br />
des 25. Jahrestags des Mauerfalls haben<br />
die beiden Künstler, die zur oppositionellen<br />
Prenzlauer-Berg-Szene gehörten, das Buch<br />
um zusätzliche Texte und Fotos erweitert.<br />
Es ist noch faszinieren<strong>der</strong> geworden.<br />
Es ist ein neues Zeitalter, das sich da<br />
im Berlin-Prenzlauer Berg des Jahres<br />
1989 ankündigt und welches <strong>der</strong><br />
Schriftsteller Andreas H. Apelt, Jahrgang<br />
1958, in seinem Roman unterhaltsam und<br />
präzise beobachtend schil<strong>der</strong>t: Die Bewohner<br />
eines alten Mietshauses in <strong>der</strong> Nähe<br />
<strong>der</strong> Gethsemanekirche haben sich im<br />
real existierenden Sozialismus eingerichtet.<br />
Getschmar, <strong>der</strong> Hausbuchführer, die angepassten<br />
Frenzels, die „Hexe“ Jankowitz und<br />
ihr Liebhaber, dessen Frau seit dem Krieg<br />
ohne Beine im Bett liegt. Ihr Leben vor<br />
dem Mauerfall ist symptomatisch für ein<br />
untergehendes Land. Nur drei junge Leute<br />
stören den Frieden: ein Pfarrerssohn aus<br />
<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lausitz, ein Kulissenschieber und<br />
Dichter und ein Ausreiseantragssteller …<br />
Pappelallee ist ein Werk, das die Dramatik<br />
des Revolutionsherbsts spiegelt und<br />
zugleich deutlich macht, dass es vor allem<br />
auch die „kleinen Leute“ waren, die die<br />
Mauer zum Einsturz brachten.<br />
Helmut Kohl<br />
Vom Mauerfall zur<br />
Wie<strong>der</strong>vereinigung –<br />
Meine Erinnerungen<br />
416 Seiten, 19,99 €<br />
ISBN 978-3-426-27655-6<br />
eBook, 17,99 €<br />
ISBN 978-3-426-42798-9<br />
Droemer<br />
Ab 02.10. bei<br />
Thalia<br />
Harald Hauswald<br />
Lutz Rathenow<br />
Ost-Berlin – Leben vor<br />
dem Mauerfall<br />
160 Seiten, 14,95 €<br />
ISBN 978-3-89773-732-7<br />
Jaron<br />
Andreas H. Apelt<br />
Pappelallee<br />
304 Seiten, 17,95 €<br />
ISBN 978-3-95462-327-3<br />
eBook, 16,99 €<br />
ISBN 978-3-95462-389-1<br />
Mitteldeutscher Verlag<br />
Illustration: © Yoko Design/Shutterstock.com