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THALIA | Essen & Trinken 47<br />

Speisen & Wein<br />

Was passt wozu?<br />

Weintipps<br />

zum Thalia Menü auf den<br />

nächsten beiden Seiten<br />

Illustrationen: © vso/Shutterstock.com<br />

Wein gibt es seit mindestens 10 000 Jahren. Sagen Historiker. Mesopotamien,<br />

Kaukasus, Ägypten gelten als Ursprungslän<strong>der</strong>. Aber in keinem ihrer Lehrbücher<br />

steht, wann <strong>der</strong> Wein nach Cottbus, Clausthal-Zellerfeld, Berchtesgaden<br />

kam. Wann nach Bottrop, Braunschweig, Ulm. Also in Städte, in denen weit und breit keine<br />

Rebe wächst, wo aber durchaus Wein getrunken wird – zumindest heute.<br />

Das Auftauchen des Weins in diesen rebfernen Städten liegt wohl noch nicht weit genug<br />

zurück, um Historiker zu interessieren. Es waren die Gastarbeiter aus Italien, Griechenland,<br />

Spanien und Jugosla<strong>wie</strong>n, die in den 1950er- und 1960er-Jahren nach Deutschland kamen<br />

und ihren heimischen Wein in Bastflaschen und Plastikkanistern mitbrachten. Sicher, auch<br />

vorher gab es ein paar Ärzte und Oberstudienräte, die Wein im Keller hatten. Aber <strong>der</strong><br />

Genuss desselben reduzierte sich auf Weihnachten, Ostern, Geburtstage.<br />

Die Gastarbeiter tranken ihren Wein nicht nur zu den Festtagen. Sie tranken ihn regelmäßig<br />

zum Essen. Dieses mediterrane Vorbild imponierte den Deutschen. Jedenfalls empfanden (und<br />

empfinden) sie es als höchst genussvoll, Wein zu Spaghetti Bolognese, zu Souvlaki, zur Paella zu<br />

trinken. Erst nur in den Trattorien, Bodegas, Tavernen, die bald darauf <strong>wie</strong> Pilze aus dem Boden<br />

schossen, später auch in den eigenen vier Wänden. So kam <strong>der</strong> Wein dorthin, wo er früher nicht<br />

war: nach Nord- und Ostdeutschland, in den Ruhrpott, selbst auf die Alm in den Bergen.<br />

Damit ist nun eine neue Frage aufgetaucht, die immer mehr Weintrinker umtreibt: Welcher<br />

Wein passt zu meinem Essen? Bei Spaghetti Bolognese ist ziemlich klar, was dazu passt: ein<br />

Chianti o<strong>der</strong> ein Chianti-ähnlicher Wein. Aber zu Spargel? Zum Steinpilzrisotto? Zu Käse?<br />

Die Faustformel „Weißwein zu Fisch und zu hellem Fleisch, Rotwein zu dunklem Fleisch“<br />

ist zwar nicht falsch, aber überholt. Eine gereifte Riesling Spätlese passt perfekt zu einem<br />

Kalbstafelspitz. Einen gekühlten, gerbstoffarmen Rotwein kann man hervorragend zu Fisch<br />

trinken. Das nicht zu wissen, wäre James Bond seinerzeit fast zum Verhängnis geworden:<br />

„Fisch mit Rotwein – das hätte mich stutzig machen müssen“, sagte er, als ihm <strong>der</strong> fremde<br />

Agent nach dem Dinner eine Pistole an die Schläfe hält.<br />

„Liebesgrüße aus Moskau“ wurde 1963 gedreht. Seitdem hat sich die Vorstellung einer perfekten<br />

Kombination von Speisen und Wein geän<strong>der</strong>t, aber auch <strong>der</strong> Speisezettel <strong>der</strong> Menschen. Heute<br />

fragen sie sich: Was trinke ich zum Wokgemüse? Zu einem Veggieburger? Zu einem marokkanischen<br />

Bulgursalat? Zu einer mexikanischen Guacamole? Alles fleischlose Gerichte, die junge<br />

Erwachsene gefühlt zehnmal häufiger essen als Tafelspitz o<strong>der</strong> Seefisch. Sollte man zu solchen<br />

Gerichten überhaupt Wein trinken? Ist Wasser, Sojamilch o<strong>der</strong> Grüner Tee nicht besser? In den<br />

einschlägigen Internetforen wird leidenschaftlich über „the perfect match“ debattiert. Biertrinker<br />

geraten immer mehr in die Defensive, auch wenn die norddeutsche Grünkohlfraktion zum<br />

Beispiel felsenfest überzeugt ist, dass zu ihrem Leib- und Magengericht nur Pils und Schnaps<br />

passen. Der Schwabe hingegen plädiert nach tiefschürfenden Recherchen für einen roten Lemberger<br />

– dann jedenfalls, wenn man die fette Pinkelwurst durch eine feine Gänsebrust ersetzt.<br />

Einig sind sich die Kombattanten darin, dass zu gutem Essen nie schlechter Wein passt.<br />

Dieser Satz stammt übrigens aus einem neuen Buch, das sich intensiv mit <strong>der</strong> Kombination von<br />

Speisen und Wein befasst. Wer es liest, wird nie auf die Idee kommen, zu Austern Wodka<br />

zu trinken, <strong>wie</strong> die Russen es taten. Er wird aber auch erfahren, dass man zu Austern nicht<br />

unbedingt Champagner trinken muss, <strong>wie</strong> es für James Bond selbstverständlich war. Sollte<br />

er aber auf Austern pfeifen und lieber Käsespätzle essen, wird ihm auch geholfen.<br />

Jens Priewe<br />

Vorspeise<br />

Gebackene Ziegenkäsetaler<br />

Ziegenkäse und Sauvignon Blanc ist einfach<br />

eine ideale Kombination. Zu dieser Variante<br />

des gebackenen Käses mit Birne und<br />

Chicorée passt <strong>der</strong> exotisch fruchtige Sileni<br />

2013er Selection Sauvignon Blanc,<br />

Marlborouh Sileni Estate aus Neuseeland<br />

ideal (Artikel Nummer 605344). Die Sileni<br />

Estates gehören zur Wein-Elite Neuseelands<br />

und ihr Sauvignon wird regelmäßig international<br />

ausgezeichnet. Er begeistert mit einer<br />

faszinierenden tropischen Aromenvielfalt von<br />

Papayas, Maracuja und Ananas und ist ein<br />

schönes Beispiel für einen neuseeländischen<br />

Sauvignon Blanc.<br />

Hauptspeise<br />

Kräuter-Putenröllchen<br />

Zur sommerlichen Hauptspeise mit vielen<br />

unterschiedlichen Aromen empfiehlt sich<br />

ein frischer und doch körperreicher Grauburgun<strong>der</strong><br />

<strong>wie</strong> <strong>der</strong> 2013er Königschaffhauser<br />

Vulkanfelsen aus Baden (Artikel Nummer<br />

661486). Seit vielen Jahren gehört <strong>der</strong> trockene<br />

Grauburgun<strong>der</strong> aus Königschaffhausen zu unseren<br />

beliebtesten Weinen. Er schmeckt kräftig,<br />

hat einen schönen Kernobst- und Melonenduft<br />

und eine <strong>leicht</strong>e Mineralität am Gaumen.<br />

Nachspeise<br />

Fruchtige Pannacotta im Glas<br />

Gerade im Sommer ist ein <strong>leicht</strong> perlen<strong>der</strong><br />

Vinho Verde ein idealer Essensbegleiter. In<br />

<strong>der</strong> halbtrockenen Rosé-Variante ergänzt<br />

<strong>der</strong> Vinhas Altas Rosé 2013 ein fruchtiges<br />

Pannacotta auf erfrischende Art und Weise<br />

(Artikelnummer 620179). Ein wun<strong>der</strong>barer<br />

Rosé aus dem grünen Norden Portugals,<br />

<strong>der</strong> Heimat des Vinho Verde. Ein fruchtiges<br />

Bouquet von Erdbeeren und Himbeeren<br />

verbindet sich mit <strong>leicht</strong>er Süße und <strong>der</strong><br />

typischen Perlage.<br />

Alle Weine erhältlich unter:<br />

www.hawesko.de/thalia-weine

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