Vorabexemplar_Auswertung_Laermkartierung_2_Stufe.pdf
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5.2 Wirtschaftliche Auswirkungen<br />
5.2.1 Lärmschadenskosten durch Belästigung und gesundheitliche Beeinträchtigungen<br />
Die menschliche Gesundheit kann durch von Lärm verursachte physische und psychische Störungen<br />
beeinträchtigt werden. Hierzu zählen im Bereich der körperlichen Beeinträchtigungen u. a. die<br />
ischämischen Herzkrankheiten (z. B. Herzinfarkt) und durch Bluthochdruck bedingte Krankheiten<br />
(z. B. Hypertonie). Bei den psychischen Beeinträchtigungen treten u. a. Stressreaktionen, Schlafstörungen<br />
und Kommunikationsstörungen auf. Die Bund‐/Länder‐Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz<br />
(LAI) schlägt in den LAI‐Hinweisen zur Lärmaktionsplanung 8 vor, Gesundheitskosten<br />
von Umgebungslärm basierend auf dem Bericht „External Costs of Transport in Europe“ 9 zu quantifizieren.<br />
Direkte medizinische Behandlungskosten und indirekte Gesundheitskosten können demnach mit<br />
Werten von 50 € (ab 55 dB(A) L DEN ) bis zu 429 € (über 81 dB(A) DEN ) pro Person und Jahr abgeschätzt<br />
werden, wobei erst oberhalb von 70 dB(A) L DEN die Gesundheitskosten mit einbezogen<br />
werden.<br />
Tabelle 7: Lärmschadenskosten durch Belästigung und gesundheitliche Beeinträchtigungen<br />
L DEN dB(A) 55‐60 60‐65 65‐70 70‐75 >75 Summe<br />
€ / Jahr 7,9 Mio. € 7,2 Mio. € 6,6Mio. € 2,2 Mio. € 0,3 Mio. € 24,2 Mio. €<br />
Anwohner 111.600 59.500 38.700 8.200 800 218.800<br />
Zusammenfassend können ‐ bei allen Unwägbarkeiten der o. g. Berechnungsvorschläge ‐ pauschalisiert<br />
für Hauptverkehrsstraßen und in Ballungsräumen ca. 24 Mio. € / Jahr in Schleswig‐Holstein<br />
an Lärmschadenskosten durch Straßenverkehrslärm abgeschätzt werden.<br />
5.2.2 Wirtschaftliche Auswirkungen / `Willingness to pay´<br />
Zur Abschätzung wirtschaftlicher Auswirkungen von Umgebungslärm werden im o. g. „Good Practice<br />
Guide“ Abschätzungen der EU‐Kommission zitiert, die bei Kosten/Nutzen – Analysen einen<br />
Wert von 25 € pro dB, Haushalt und Jahr verwenden. Dieser Wert basiert auf Untersuchungen<br />
insbesondere, welche Kosten Menschen zur Minderung der Lärmbelastung selber tragen würden<br />
(`willingness to pay´). Dieser Wert wird aber vielfach als deutlich zu niedrig zur Abschätzung wirtschaftlicher<br />
Auswirkungen kritisiert.<br />
Bei den vorliegenden Berechnungsergebnissen werden Wohnungen und Haushalte gleichgesetzt.<br />
Tabelle 8: `Willingness to pay´ in den einzelnen Isophonenbändern mit Anzahl der Wohnungen<br />
L DEN dB(A) >55‐60 >60‐65 >65‐70 >70‐75 >75 Summe<br />
€/Haushalt/dB(A)/Jahr 6.6 Mio. € 7.1 Mio. € 6.9 Mio. € 2 Mio. € 0,2 Mio. € 22,8 Mio. €<br />
Wohnungen 53.100 28.300 18.400 3.900 400 104.100<br />
8 www.umweltdaten.landsh.de/public/umgebungslaerm/ulr/doc/LAI_Hinweise_Laermaktionsplanung_2012_3.<strong>pdf</strong><br />
9 http://ecocalc‐ test.ecotransit.org/CE_Delft_4215_External_Costs_of_Transport_in_Europe_def.<strong>pdf</strong><br />
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