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Werkstoffe des Bauwesens Dauerhaftigkeit von Beton

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men vorwiegend aus wässrigen Lösungen (Grundwasser, Abwasser, Moorwasser u.ä.). Als<br />

weitere Sulfatquellen zu nennen sind u.a. Ziegel (können lösliche Sulfate enthalten) oder Sulfidgehalte<br />

in der Gesteinskörnung (z. B. Pyrit FeS 2 ), welcher durch allmähliche Oxidation in<br />

Sulfat übergeht.<br />

Sulfatlösungen dringen infolge ihres hohen Benetzungsvermögens schnell und tief in den <strong>Beton</strong><br />

ein. Bei einem zu erwarteten Sulfatangriff auf Mörtel oder <strong>Beton</strong> sollten HS-Zemente<br />

verwendet werden. Allerdings kann bei einem Kontakt dieser Mörtel mit Gips Thaumasit<br />

CaO · SiO 2 · CaSO 4 · CaCO 3 · 14,5H 2 O gebildet werden. Auch Kalke mit hydraulischen Anteilen<br />

können infolge ihres C 3 A-Gehalts durch Sulfattreiben geschädigt werden.<br />

In Wasser gelöste Sulfate, die in den <strong>Beton</strong> eindringen, reagieren dort mit den Aluminathydraten<br />

<strong>des</strong> erhärteten Zementes und bilden zunächst Ettringit, welcher durch sein großes<br />

Volumen beim Kristallwachstum einen starken Druck auf die Porenwandungen ausübt und<br />

dadurch Zugspannungen und Spaltrisse im <strong>Beton</strong> verursacht. Auch in den Rissen bilden sich<br />

Ettringitkristalle, die durch ihr Wachstum die Spaltrisse aufweiten. Dadurch kann die Ettringitfront<br />

weiter in den <strong>Beton</strong> eindringen und die Zerstörung fortsetzen. Die treibende Wirkung<br />

<strong>von</strong> angreifenden Magnesiumsulfatlösungen ist wesentlich stärker als bei Alkalisulfaten, da<br />

neben Ettringit zusätzlich Magnesiumhydroxid (Brucit) gebildet wird und beide Verbindungen<br />

treibend wirken.<br />

Bild 25: Sulfatangriff auf <strong>Beton</strong><br />

Die Geschwindigkeit <strong>des</strong> Treibvorganges hängt vom Sulfatgehalt der angreifenden Lösung,<br />

der Menge an reaktionsfähigem Aluminat sowie vom verfügbaren Zementsteinporenraum<br />

(w/z-Wert) ab. Eisenreiche Zemente (hoher C 4 AF-Gehalt) weisen gegenüber Sulfatangriff<br />

einen wesentlich höheren Widerstand auf als aluminiumreiche Zemente. Der dabei gebildete<br />

Eisenettringit wirkt jedoch nicht treibend.<br />

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