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Werkstoffe des Bauwesens Dauerhaftigkeit von Beton

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Bild 43:<br />

Carbonatisierungsgeschwindigkeit in Abhängigkeit der Umgebungsbedingungen<br />

7.3 Eindringen <strong>von</strong> Chloriden in <strong>Beton</strong><br />

Chloride sind negative Ionen <strong>von</strong> Salzen. Baupraktisch sind folgende Salze <strong>von</strong> Bedeutung:<br />

• NaCl (Natriumchlorid, z. B. Kochsalz oder Tausalze),<br />

• CaCl 2 (Calciumchlorid, z. T. als Tausalz eingesetzt) und<br />

• MgCl 2 (Magnesiumchlorid).<br />

Chloride können entweder aus Tausalzanwendung, aus dem Meerwasser oder aus der Luft<br />

(Seeluft, nach PVC-Bränden) in den <strong>Beton</strong> gelangen. Der Chloridtransport erfolgt über das<br />

Porenwasser. Im Gegensatz zur Carbonatisierung handelt es sich hier also um eine Diffusion<br />

<strong>von</strong> Chloridionen in wassergefüllten Poren. Je größer der Wassergehalt <strong>des</strong> <strong>Beton</strong>s ist, <strong>des</strong>to<br />

größer kann bei sonst gleichen Bedingungen die Eindringgeschwindigkeit <strong>von</strong> Chlorid sein.<br />

Bei der Carbonatisierung <strong>des</strong> <strong>Beton</strong>s wird eine mehr oder weniger scharfe Alkalitätsgrenze,<br />

die so genannte Carbonatisierungsfront, beobachtet. Im Gegensatz dazu ergibt sich beim Eindringen<br />

<strong>von</strong> Chloriden immer ein Chloridkonzentrationsprofil, das mit dem Abstand <strong>von</strong> der<br />

<strong>Beton</strong>oberfläche und mit der Zeit bzw. der Beaufschlagungsdauer mit Chloriden in der Regel<br />

zunimmt. Der Zementstein ist in der Lage, eine gewisse Menge <strong>von</strong> Chloriden chemisch und<br />

physikalisch zu binden. Die chemischen Reaktionsprodukte sind vorwiegend Friedel’sches<br />

Salz. Die in der Zementsteinmatrix gebundenen Chloride sind bzgl. der Bewehrungskorrosion<br />

unkritisch, nur die freien Chloridionen in der Porenwasserlösung können Korrosion an der<br />

Bewehrung auslösen. Bei der Ermittlung <strong>von</strong> Chloridkonzentrationsprofilen an Bauwerksbetonen<br />

wird praktisch immer der Gesamtchloridgehalt ermittelt. Da die Bindefähigkeit für<br />

Chloride auch sehr stark <strong>von</strong> der <strong>Beton</strong>zusammensetzung, insbesondere der Zementart, abhängt,<br />

gibt der Gesamtchloridgehalt nur eine sehr bedingte Antwort auf die tatsächlich bestehende<br />

Korrosionsgefahr an der Bewehrung (Bild 44).<br />

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