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Forschung & Technik<br />
Kombination mit einer Dämmung oder neuen Fenstern sollte die<br />
Leistung genau auf das Haus abgestimmt sein.»<br />
• Umweltschutz: Abgesehen davon, dass die Öfen mit Resten der<br />
Holzindustrie beheizt werden, hat der Rohstoff einen weiteren<br />
Vorteil: Er wächst nach. Und er setzt beim Verbrennen<br />
nur so viel Kohlendioxid frei, wie der Baum einmal aufgenommen<br />
hat. Der eigene ökologische Fußabdruck lässt<br />
sich durch eine Pelletheizung deutlich verringern.<br />
Verbrennen sollten Hausbesitzer am besten nur zertifizierte Pellets<br />
mit der Bezeichnung ENplus oder DINplus, empfiehlt Hermann<br />
Hansen. «Die beiden Zertifikate garantieren<br />
qualitativ hochwertige Holzpellets<br />
für den störungsfreien Betrieb.»<br />
Welche Pelletöfen und -heizungen besonders<br />
umweltfreundlich sind, hat das<br />
Öko-Institut auf seiner Plattform www.ecotopten.de veröffentlicht.<br />
Berücksichtigt sind dabei schon die neuen Grenzwerte der Bundesimmissionsschutzverordnung,<br />
die ab Januar 2015 gelten. Innerhalb<br />
dieser Grenzen gibt es große Unterschiede, was den Feinstaubausstoß<br />
von Pelletheizungen betrifft. Das Öko-Institut legte<br />
in seinen Empfehlungen die Maßstäbe des Labels Blauer Engel an.<br />
Geheizt wird mit den<br />
Resten der Holzindustrie:<br />
Gepressten Sägespänen<br />
In der Studie «Bioenergie: Möglichkeiten und Grenzen» hat die<br />
Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina ermittelt,<br />
welchen Anteil am Energiebedarf in Deutschland die Bioenergie<br />
decken könnte: Nicht mehr als fünf bis sieben Prozent. Darin<br />
ist schon der Mais- und Rapsanbau für die Erzeugung von<br />
Biotreibstoff eingerechnet. «Doch Bioenergie hat durchaus ihre<br />
Berechtigung bei der Nutzung von Abfallstoffen wie Sägespänen»,<br />
sagt Bernhard Schink, einer der Koordinatoren der Studie.<br />
Bisher sind die Potenziale der Holzpellets noch nicht ausgeschöpft.<br />
Eine Produktionskapazität von drei Millionen Tonnen Pellets gibt es<br />
hierzulande, hat das Deutsche Pelletinstitut ermittelt. In Deutschland<br />
werden aber nur zwei Millionen<br />
Tonnen verbraucht. Wie klein der Pelletmarkt<br />
ist, zeigt sich auch im Vergleich<br />
zu Scheitholz: In 15 Millionen deutschen<br />
Kaminen und Öfen werden im Jahr<br />
über 18 Millionen Tonnen Scheitholz<br />
verbrannt, erläutert Hansen. Der Pelletverbrauch in den 300 000<br />
deutschen Pelletöfen und -heizungen beträgt nur rund ein Zehntel<br />
dieser Menge.<br />
<strong>Münchner</strong> <strong>Leben</strong> & <strong>Arbeit</strong> 23