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02-03-04 - St. Martin

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XXaus dem Pastoralverbund<br />

„Trinkt alle daraus!“<br />

Ab Gründonnerstag:<br />

Kelchkommunion für alle.<br />

Wer mal über den Zaun schaut, sei es<br />

indem man in eine evangelische oder<br />

orthodoxe Kirche geht, oder bei seinem<br />

Urlaub außerhalb Deutschlands<br />

auch dort zum Gottesdienst geht,<br />

dem wird sicher etwas auffallen:<br />

Dort wird die Kommunion häufig unter<br />

beiden Gestalten gereicht. Hierzulande<br />

erscheint es eher exotisch,<br />

wie eine besondere Auszeichnung<br />

(eines Tages oder einer bestimmten<br />

Personengruppe).<br />

Wer selbst schon einmal die Kommunion<br />

unter beiden Gestalten empfangen<br />

hat, dem bleibt dieses Erlebnis<br />

meist sehr in Erinnerung: es war irgendwie<br />

intensiver, nicht nur ein<br />

Mal-eben-Hingehen-und-Abholen,<br />

vielleicht eine kleine Ahnung vom<br />

Mahl- und Feiercharakter der Eucharistie.<br />

Warum eigentlich nicht öfter?<br />

Was sagt Jesus dazu? „Nehmt und<br />

trinkt alle daraus“ – kein apokryphes<br />

Jesuswort, sondern Kern jeder hl.<br />

Messe! Zwar ist dieses Wort an die<br />

Apostel gerichtet, dennoch hat die<br />

Kirche dies überall und jahrhundertelang<br />

so verstanden, dass alle Gläubigen<br />

damit angesprochen sind. Wie<br />

kam es dann zur Einschränkung? Mit<br />

der Zeit steigerte sich eine gewisse<br />

Angst aus Ehrfurcht, sodass man nur<br />

noch ganz selten zur Kommunion<br />

ging und auch die Kelchkommunion<br />

außer Übung kam. Als schließlich die<br />

Reformatoren im 16. Jahrhundert die<br />

Kelchkommunion forderten („Laienkelch“),<br />

da reagierte man katholischerseits<br />

mit dem Gegenteil, nämlich<br />

dem generellen Verbot desselben<br />

– und das, obwohl es in einigen katholischen<br />

Gegenden noch die Kelchkommunion<br />

gab, und in der auch katholischen<br />

Ostkirche (bis auf den<br />

heutigen Tag ungebrochen) sowieso!<br />

Schließlich wurde es zu dem Kennzeichen<br />

des Übertritts zum Protestantismus,<br />

wenn eine Gemeinde den<br />

sog. Laienkelch reichte. Nach nunmehr<br />

500 Jahren erlaubt aber glücklicherweise<br />

auch unsere Katholische<br />

Seite 12<br />

Foto: © Gina Sanders

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