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bei.org - European Investment Bank

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für diesen Markt gewonnen werden. Insbesondere die Begebung von Anleihen mit längeren<br />

Laufzeiten sollte zur Entwicklung des „langen Endes“ des Marktes <strong>bei</strong>tragen. Wenn MEB<br />

mit umfangreichen inländischen Darlehensprogrammen ihre auf inländische Währung<br />

lautenden Anleihen außerhalb des Landes plazieren, stellen sie auch ausländisches Kapital<br />

für Entwicklungszwecke zur Verfügung und begrenzen zugleich das Wechselkursrisiko des<br />

Landes;<br />

• mit Hilfe von Swap-Operationen die inländischen Derivate- und Swap-Märkte zu entwickeln.<br />

Für einige neue Kapitalmärkte, die zu hohe Kapitalzuflüsse haben, können von MEB<br />

aufgelegte Anleihen und Swaps aus der Landeswährung auch den Vorteil haben, den<br />

Liquiditätseffekt solcher Zuflüsse zu neutralisieren.<br />

(c)<br />

(d)<br />

(e)<br />

(f)<br />

Durch ihre umfangreichen Erfahrungen in vielen Ländern können MEB auf dem inländischen<br />

Markt Finanzfachkenntnisse, insbesondere auf dem Gebiet der Ausstattung der Finanzinstrumente<br />

sowie der Vertriebs- und Vermarktungstechniken, einführen. Damit können sie zur<br />

Schulung und Fortbildung <strong>bei</strong> den heimischen <strong>Investment</strong>banken und Wertpapierhäusern in<br />

Ländern mit neuen Anleihemärkten <strong>bei</strong>tragen. MEB, die regelmäßig auf Inlandswährung<br />

lautende Anleihen in internationale Währungen swappen, können inländische Schuldenverwalter<br />

in Swap-Techniken ausbilden.<br />

MEB können den Wettbewerb auf dem Emissionsmarkt und im Bereich anderer Wertpapierbezogener<br />

Tätigkeiten anregen und damit die Strategien der Behörden zur Verbesserung der<br />

Effizienz ihrer Finanzmärkte unterstützen.<br />

MEB können außerdem die Organisation, die Regulierung und das Funktionieren von Sekundärmärkten<br />

beeinflussen. Da sie selbst an gut funktionierenden Sekundärmärkten, insbesondere<br />

für ihre eigenen Referenzanleihen, interessiert sind, lohnt sich für sie der Aufwand,<br />

die inländischen Wertpapierhäuser und Behörden <strong>bei</strong> der Beseitigung diesbezüglicher Mängel<br />

zu unterstützen.<br />

Schließlich können sie aufgrund ihrer Kontakte zu den Behörden und zur inländischen Finanzgemeinschaft<br />

dazu <strong>bei</strong>tragen, regulatorische Rahmenbedingungen (Zulassungsregeln,<br />

Anforderungen an die Börsennotierung, Bestimmungen für institutionelle Anleger usw.) sowie<br />

Steuergesetze und Verwaltungsverfahren zu entwickeln, die allgemein das Funktionieren der<br />

inländischen Kapitalmärkte fördern.<br />

1.3.2 Versuche der MEB, mit ihrer Emissionstätigkeit die Entwicklung nationaler Kapitalmärkte<br />

zu unterstützen, rufen möglicherweise den Widerstand der Behörden des Landes hervor, insbesondere,<br />

wenn sie erstmals an den jeweiligen Markt herantreten. Die Bedenken der Behörden können<br />

sein:<br />

(a)<br />

(b)<br />

Wechselkursinstabilität. Wenn umfangreiche Beträge neuer Anleiheemissionen gebietsfremder<br />

Emittenten, einschließlich auf Inlandswährung lautender Eurobonds, von ausländischen<br />

Anlegern erworben und gehalten werden, besteht die Gefahr spekulativer Angriffe auf die Landeswährung,<br />

<strong>bei</strong> denen der Anleihemarkt als Vehikel für spekulative Mittelzu- und abflüsse<br />

genutzt wird. Ein damit verbundener störender Einfluß auf die monetäre Stabilität, der durch<br />

solche vagabundierenden Gelder ausgeübt wird, kann ebenfalls Gegenstand von Befürchtungen<br />

sein.<br />

Verdrängung und Schutz inländischer Ersparnisse. Wenn erstklassige ausländische Emittenten<br />

wie die MEB freien Zugang zum inländischen Anleihemarkt erhalten, könnten sie über<br />

Gebühr die inländischen Finanzmittel beanspruchen. Infolgedessen könnten der Staat und/<br />

oder die inländischen Unternehmen mit einem relativen Mangel an langfristigen Mitteln<br />

konfrontiert werden. Diese Befürchtung erscheint in Bezug auf MEB mit umfangreicher Finanzierungstätigkeit<br />

weniger berechtigt, da inländische Ersparnisse im Land bleiben und der<br />

Wirtschaft in Form von längerfristigen Darlehen zur Verfügung gestellt werden. Dennoch<br />

könnten die Behörden des Landes dann befürchten, daß die inländischen <strong>Bank</strong>en durch eine<br />

MEB, die wie ein inländischer Finanzmittler agiert, verdrängt werden.

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