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bei.org - European Investment Bank

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1.3.3 Von Anfang an war klar, daß die Untersuchung unter den Schwierigkeiten leiden würde, die<br />

jedes Mal auftreten, wenn versucht wird, spezifische betriebswirtschaftliche Tätigkeiten und<br />

gesamtwirtschaftliche Auswirkungen miteinander zu verbinden. Eine monokausale Beziehung zwischen<br />

den speziellen Emissionstätigkeiten von MEB und der Entwicklung eines Kapitalmarktes oder<br />

der wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes kann nur schwer nachgewiesen werden. Das heißt<br />

aber nicht, daß sie nicht exisitert. Einem besseren Funktionieren von Wertpapiermärkten liegt ein<br />

komplexer V<strong>org</strong>ang zugrunde, an dem vier Gruppen von Akteuren beteiligt sind: staatliche Stellen (als<br />

Aufsichtsinstanzen), die Finanzgemeinschaft (<strong>Investment</strong>banken, Wertpapierhäuser, die Börse usw.),<br />

Emittenten (d.h. die Emittenten von Anleihen einschießlich der staatlichen Schuldenverwaltung)<br />

sowie Anleger, insbesondere institutionelle Anleger. Ausländische von inländischen Einwirkungen zu<br />

trennen und den Einfluß der von EU-Mitgliedstaaten verfolgten, auf den Beitritt zur Wirtschafts- und<br />

Währungsunion (WWU) gerichteten Konvergenzpolitik auf Kapitalmärkte zu isolieren, ist eine<br />

schwierige, wenn nicht unmögliche Aufgabe. Daher wird die Studie nur überprüfen, ob die Merkmale<br />

der Emissionstätigkeit der EIB den positiven oder negativen Ar<strong>bei</strong>tshypothesen in den Abschnitten<br />

1.3.1 und 1.3.2. entsprechen können.<br />

1.3.4 Nach einer Auswertung von Unterlagen und statistischen Daten sowie Gesprächen mit EIB-<br />

Mitar<strong>bei</strong>tern wurden die Hypothesen in einen Fragenkatalog umgesetzt, der zuerst in Spanien<br />

getestet wurde und dann als Vorbereitung der Feldstudien in Portugal und Griechenland verbessert<br />

wurde. Ein erheblicher Teil der Feldstudien bestand darin, die Ar<strong>bei</strong>tshypothesen den empirischen<br />

Ergebnissen gegenüberzustellen. So sollte festgestellt werden, unter welchen Voraussetzungen die<br />

MEB eine konstruktive Rolle <strong>bei</strong> der Entwicklung lokaler Anleihemärkte spielen können. In Madrid,<br />

Lissabon und Athen fanden Treffen mit jetzigen und früheren Beamten von Notenbanken,<br />

Finanzministerien, Wertpapiermarktausschüssen, Vertretern von Börsen, von als Konsortialführer<br />

tätigen <strong>Investment</strong>banken und Vertretern von Clearing- und Abwicklungssystemen sowie Rechtsanwälten,<br />

die auf Neuemissionsdokumentation spezialisiert sind, statt. Das Material für die Untersuchung<br />

stammt von der EIB, von wichtigen öffentlichen und privaten Einrichtungen in den<br />

betreffenden Ländern, Veröffentlichungen der OECD und der EU sowie von spezialisierten Dabenbanken<br />

wie z.B. International Financial Research (IFR), London.<br />

1.3.5 Die Berater wurden immer wieder darauf hingewiesen, daß die Entwicklung inländischer<br />

Kapitalmärkte bisher nicht das vorrangige Ziel von MEB war. Ihre Schulden-Manager versuchen in<br />

erster Linie, die Mittelbeschaffungskosten dieser Institutionen möglichst gering zu halten. Einige<br />

Mitar<strong>bei</strong>ter der EIB und - nach den eingegangenen Stellungnahmen zu urteilen - auch in anderen<br />

MEB sehen in dieser Aufgabe das einzige Ziel der Treasury-Abteilungen. Höchstens längfristig ist zu<br />

erwarten, daß die Anleiheoperationen der MEB sich auch auf die Entwicklung der neuen<br />

Kapitalmärkte richten.<br />

1.3.6 Kosten: Die Studie erforderte 300 Manntage; davon entfielen 170 Manntage auf externe<br />

Berater und 130 Manntage auf Mitar<strong>bei</strong>ter der Evaluierungseinheit (35% Führungs- und Fachkräfte<br />

und 65% sonstige Mitar<strong>bei</strong>ter).<br />

2. ÜBERSICHT ÜBER DIE EMISSIONSTÄTIGKEIT DER MEB UND DIE MÄRKTE FÜR<br />

ANLEIHEN GEBIETSFREMDER EMITTENTEN IN SPANIEN, PORTUGAL UND<br />

GRIECHENLAND<br />

2.1 Allgemeines<br />

Die Möglichkeiten der MEB, mit ihren Emissionen eine Rolle <strong>bei</strong> der Entwicklung inländischer<br />

Anleihemärkte zu spielen, hängt von Zahl, Umfang und Konditionen der Anleihen ab, die sie<br />

auf diesen Märkten begeben können und wollen. Da<strong>bei</strong> ist zu berücksichtigen, daß das vorrangige Ziel<br />

der MEB darin besteht, ihren Mittelbedarf insgesamt zu möglichst geringen Kosten zu decken.<br />

Auswirkungen auf die Entwicklung sind auch von der Ar<strong>bei</strong>tsweise und der Regulierung der Märkte,<br />

auf denen die MEB Anleihen begeben, und vom Ausmaß, in dem Emissionen Gebietsfremder in den<br />

inländischen Anleihemarkt integriert sind, abhängig. In dieser Hinsicht unterscheiden sich die<br />

untersuchten Länder stark voneinander. In Spanien wurde der Markt für Anleihen gebietsfremder<br />

Emittenten als Bestandteil des inländischen Anleihemarktes angesehen. In Portugal war der

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