Download - Ferien Ahoi Norderney
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Freizeit und Wellness<br />
jetzt an Bord der Segelschule<br />
wohnen. »Das hatten uns die<br />
Leute vorher immer schon<br />
gesagt: Mensch, wäre das schön,<br />
wenn man bei Euch nicht nur<br />
segeln, sondern die ganze Zeit<br />
über mittendrin sein könnte,<br />
statt irgendwo sonst auf der<br />
Insel«, erinnert sich Jürgen.<br />
Um die Verpflegung der stetig<br />
wachsenden Segelschulschar<br />
kümmert sich zu dieser Zeit<br />
Kerstin Bar, eine Tochter von<br />
guten Freunden. »Nach Abitur<br />
und Ausbildung wusste ich nicht<br />
wie es weitergeht. Es sollte<br />
ein Job sein für eine Saison.<br />
Daraus wurden vier tolle Jahre«,<br />
sagt Kerstin, die heute beim<br />
Fernsehen als Visagistin arbeitet.<br />
Die frühere Köchin erzählt uns<br />
von der besonderen Atmosphäre<br />
und von Hippies, Normalos und<br />
ganz feinen Leuten, die alle<br />
gleichermaßen den Weg in die<br />
Segelschule fanden. »Jürgen<br />
hat immer ein offenes Ohr, hat<br />
sich immer Zeit und jeden ernst<br />
genommen. Er ist einer der<br />
tolerantesten Menschen, die ich<br />
jemals kennen gelernt habe.«<br />
Am Konzept der Segelschule,<br />
gemeinsam auf dem Wasser zu<br />
leben, dort zu lernen, zu essen<br />
und zu wohnen, hat sich bis<br />
heute nichts geändert. Eine<br />
Freundin, Claudia aus Paderborn,<br />
war im vergangenen Sommer<br />
eine Woche auf der ‚Freundschaft‘<br />
zu Gast und teilt die Begeisterung,<br />
von der alle anderen<br />
berichten. »Was ich ganz toll<br />
fand auf dem Schiff, dass uns<br />
als Gästen dort so ein großes<br />
Vertrauen entgegengebracht<br />
wurde. Jeder bewegt sich da,<br />
als wäre er zu Hause.« Claudia<br />
schwärmt von der Qualität der<br />
Küche - gutes Fleisch, Fair-Trade<br />
Produkte und Bio-Gemüse - und<br />
erinnert sich mit Freude an die<br />
Kajüten unter Deck. »Jo, das<br />
ist schon ein Abenteuer da.<br />
Aber auch wenn die Toiletten<br />
und alles andere etwas einfach<br />
sind - das hat schon was, wenn<br />
man sich darauf einlässt.«<br />
Zufällig treffen wir auch einen<br />
<strong>Norderney</strong>er, Holger Hönnig, der<br />
ebenso wie wir kürzlich länger<br />
an Bord der Freundschaft war,<br />
um Fotos zu machen. »Was uns<br />
so beeindruckt, dass in diesen<br />
Zeiten bei diesem Trubel und<br />
Hype auf der Insel dort so eine<br />
Ruhe herrscht - und dass man da<br />
mal auf den Punkt kommt, was<br />
das Leben am Meer und mit dem<br />
Meer wirklich ausmacht.« Egal<br />
wen wir fragen, der Eindruck<br />
scheint immer der eine: Die<br />
<strong>Norderney</strong>er Segelschule ist und<br />
bleibt ein ganz besonderer Ort.<br />
So viel Gerede und noch gar<br />
nicht vom Segeln gesprochen<br />
- würde Jürgen jetzt sicher<br />
sagen. Recht hat er. Bei allem<br />
atmosphärischen und organisatorischen<br />
Drumherum stand<br />
und steht in der Segelschule<br />
natürlich das Segeln im Mittelpunkt.<br />
Konkrete Infos zur Flotte,<br />
zum Revier und zum Schulungsangebot<br />
sind im Internet unter<br />
www.treffpunktsegelschule.de<br />
zu finden. »Jeder kann Segeln<br />
ausprobieren und lernen - das<br />
hat auch nichts Elitäres, wie<br />
manche vielleicht noch denken«,<br />
sagt Janna, Jürgens Tochter.<br />
»Uns geht es auch nicht in erster<br />
Linie um Scheine und Prüfungen,<br />
sondern dass die Leute Spaß<br />
am Segeln bekommen und die<br />
Freude spüren, die man dabei<br />
hat.« Wenn Jürgen de Buhr im<br />
Herbst aufhört wird Doris Teriete<br />
die Leitung übernehmen, die -<br />
mit kleineren Unterbrechungen<br />
- seit 1999 zur Crew gehört. Das<br />
bisherige Konzept wird nahtlos<br />
fortgeführt. Eine Veränderung<br />
bleibt allerdings aus technischen<br />
Gründen nicht zu verhindern.<br />
Spätestens 2015 verschwindet<br />
die ‚Freundschaft‘ in den Ruhestand.<br />
Aber ein anderes Schiff<br />
wird kommen. »Garantiert.«<br />
Was bleibt nach so vielen Jahren,<br />
möchten wir am Ende von<br />
Jürgen wissen? »Wenn sich hier<br />
Leute begegnen, die sich fürs<br />
Leben treffen, hier ihre Liebe<br />
entdecken. Und davon hat es<br />
einige gegeben, sowohl unter<br />
den Segellehrern als auch unter<br />
den Schülern - das ist toll«, sagt<br />
er nach kurzem Überlegen. »Das<br />
andere, was mich so anrüttelt,<br />
das ist wenn man hier Kinder<br />
beim Segeln erlebt, die einfach<br />
die Theorie Theorie sein lassen.<br />
Die kriegen zwar die ganzen<br />
Begriffe durcheinander, können<br />
aber Segeln wie ein Ass.« Für die<br />
Zukunft wünscht sich Jürgen eine<br />
Ausweitung der Praxisanteile bei<br />
der Segelausbildung. Privat kann<br />
er den Praxisanteil nun nach<br />
Belieben erhöhen. »Im Sommer<br />
ein paar Törns, mit meiner Frau<br />
in Richtung Westen, Frankreich,<br />
England. Das wäre schön.« Den<br />
Kontakt zu der von ihm gegründeten<br />
<strong>Norderney</strong>er Segelschule<br />
wird er nicht verlieren. »Dafür ist<br />
sie zu sehr zu Hause.«<br />
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