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Waldwärts Ausgabe 1439

Das Frei-Zeit-Magazin im Bayerischen Wald September 2014

Das Frei-Zeit-Magazin im Bayerischen Wald
September 2014

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Das Frei-Zeit-Magazin -Magazin im Bayerischen Wald<br />

WALD<br />

WALDWAERTS-ONLINE.DE<br />

AUSGABE SEPTEMBER 2014<br />

KOSTENLOS<br />

Kulajda<br />

Die Königin unter den Pilzsuppen<br />

Seite 3<br />

o<br />

Leopoldsreut<br />

Wie es damals war<br />

Seite 6<br />

o<br />

Grenzen trennen –<br />

Natur verbindet<br />

Vision „Grünes Band“ feiert 25 Jahre<br />

Seite 10<br />

o<br />

Dicke Freunde<br />

Deutsch-Tschechische Trainingslager<br />

Seite 14<br />

Naturerlebnis<br />

Höllbachgespreng<br />

Eine atemberaubende Wanderung zum Großen Falkenstein<br />

Seite 4<br />

WALD<br />

1


IMPRESSUM<br />

WALD<br />

MuW-Zeitschriftenverlag GmbH<br />

Goldener Steig 36<br />

94116 Hutthurm<br />

Tel. +49 (0)8505 86960-0<br />

info@muw-zeitschriftenverlag.de<br />

www.muw-zeitschriftenverlag.de<br />

Geschäftsführer:<br />

Matthias Wagner<br />

Registergericht Passau HRB 1259<br />

USt-ID-Nr. DE 172513050<br />

Druckauflage: 49.000 Stück<br />

Anzeigenleitung<br />

und verantwortlich<br />

für den Anzeigenteil:<br />

Matthias Wagner<br />

Redaktion<br />

und verantwortlich<br />

für den Inhalt:<br />

Christian Russ, Redaktionsleiter<br />

Doris Blöchl, Christiane Grapentin<br />

Katharina Krückl<br />

Satz / Layout:<br />

MuW-Zeitschriftenverlag GmbH<br />

Der Nachdruck ist nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages gestattet.<br />

Für unverlangt eingesandtes Text- und<br />

Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.<br />

die herbstliche Natur steht in<br />

voller Farbenpracht. Rot, gelb<br />

und orange leuchten die Blätter<br />

von den Bäumen und wir genießen<br />

die Strahlen der Herbstsonne.<br />

Dem heimischen Garten<br />

verleihen Herbstblüher bunte<br />

Farbtupfer und am Himmel tanzen<br />

lustige Drachen im Wind.<br />

Kinder spielen mit den bunten<br />

Blättern und suchen die schönsten<br />

aus, um aus ihnen lustige<br />

Basteleien zu fertigen. Und wer<br />

Doris Blöchl<br />

Redaktion <strong>Waldwärts</strong><br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

erinnert sich nicht gern zurück<br />

an die vielen Kastanienmännchen<br />

der Kindheit?<br />

Gerade in dieser goldenen Jahreszeit<br />

zieht es uns hinaus, um<br />

Farbe, Sonne und Licht zu tanken.<br />

Erleben Sie unseren wunderschönen<br />

Bayerischen Wald<br />

beim Wandern oder Radfahren<br />

und genießen Sie den Blick auf<br />

die außergewöhnliche Landschaft,<br />

die wie verzaubert wirkt<br />

im warmen Herbstlicht.<br />

Der farbenfrohe Herbst steht<br />

auch für die Zeit der Ernte.<br />

Schmackhaftes Obst und Gemüse<br />

wandert in die Küche und<br />

verwöhnt unseren Gaumen,<br />

während Pilze und Wildgerichte<br />

perfekt im herbstlichen<br />

Menü harmonieren.<br />

Lassen Sie sich die Herbstsonne<br />

ins Gesicht und in die Seele<br />

scheinen. Gehen Sie mit uns<br />

wieder ein Stück waldwärts.<br />

Wichtiger Hinweis:<br />

Alle vom Verlag gestalteten Anzeigen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Ihre<br />

Verwendung in anderen Medien kann<br />

nur mit Genehmigung des Verlages<br />

erfolgen. Dies gilt auch für bestehende<br />

Materialien des Kunden, die weiter verarbeitet<br />

wurden. Bei Zuwiderhandlung<br />

können rechtliche Schritte wegen Urheberrechtsverletzung<br />

eingeleitet werden.<br />

Herausgeber:<br />

An der Moldau im Sumava-Nationalpark<br />

2<br />

WALD


WALD<br />

Gaumenschmaus<br />

Kulajda – die Königin unter den Pilzsuppen<br />

Sie duftet köstlich, sahniger Geschmack kitzelt den Gaumen und würziger Dill, frische Pilze und Eier<br />

vereinen sich zu einer gelungenen Komposition: „Kulajda“<br />

Kulajda ist ein äußerst<br />

beliebtes Essen<br />

bei unseren südböhmischen<br />

Nachbarn.<br />

Ein einfaches, aber<br />

perfektes Essen,<br />

das sich unbedingt<br />

zum Nachkochen<br />

lohnt. Gerade jetzt,<br />

wenn Pilzsaison<br />

ist. Also, auf geht’s<br />

zum Schwammerl-<br />

Suchen!<br />

Kulajda<br />

ZUTATEN (FÜR 4 PORTIONEN):<br />

2 -3 Löffel Mehl<br />

2 Eßlöffel Butter<br />

Gemüsebrühe<br />

5 mittelgroße Kartoffeln<br />

½ Teelöffel Kümmel<br />

2 Pimentkörner<br />

3 schwarze Pfefferkörner<br />

1 Lorbeerblatt<br />

1 Zwiebel<br />

2 Handvoll geputzte frische Pilze<br />

Salz, Pfeffer<br />

1 Becher Sahne (200 g)<br />

1 bis 2 Esslöffel Essig (nach Geschmack)<br />

Frische hart gekochte Eier<br />

(pro Person 1 Stück oder die Eier pochieren)<br />

2 Esslöffel gehackter Dill (frisch oder getrocknet)<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Aus Mehl und Butter Einbrenne herstellen<br />

und mit Gemüsebrühe aufgießen, sämig<br />

einkochen lassen. Dann die gewürfelten<br />

Kartoffeln zugeben. Kümmel, Pimentkörner,<br />

Pfefferkörner und Lorbeerblatt beigeben.<br />

Etwa 10 bis 15 Minuten köcheln lassen.<br />

Die geputzten Pilze in Scheiben schneiden.<br />

Gehackte Zwiebel in Butter anschwitzen,<br />

Pilze dazu und schön anbraten.<br />

Sahne in die Suppe einrühren, kurz aufwallen<br />

lassen, die gebratenen Pilze und Zwiebel<br />

zufügen. Die Kulajda mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken. Die gekochten Eier schneiden<br />

und in die Suppe geben, mit gehacktem<br />

Dill servieren. (Nach Belieben kann<br />

Kulajda auch mit pochierten Eiern aufgetischt<br />

werden.) Je nach Geschmack kann man<br />

die Suppe noch mit Essig sauer abschmecken.<br />

Guten Appetit oder Dobrou chuť!<br />

Hervorragend dazu paßt natürlich ein Glas<br />

Pilsener Bier: Prost und Na zdraví! (gc)<br />

WALD<br />

3


Igelbus<br />

Waldbahn<br />

WALD<br />

Wanderrouten<br />

Bayerisch Eisenstein<br />

Schwellhäusl<br />

Bayerisch Eisenstein<br />

Großer Falkenstein<br />

Rund um den Großen Falkenstein<br />

Der Hausberg von Lindberg<br />

Schmalzbach<br />

Grillplatz<br />

Der Aufstieg zum Berggipfel ist über die Wanderlinien Heidelbeere, Eibe, Silberblatt und<br />

Ahorn-<br />

Esche Deffernik mit Ausgangspunkten in Zwieslerwaldhaus, riegel- Kreuzstraßl 980 m<br />

und Scheuereck in etwa<br />

zwei Stunden möglich. Oben kann man sich im Schutzhaus des Bayerischen Wald-Vereins<br />

stärken und auch übernachten.<br />

Gr. Regen<br />

Urwald-Erlebnisweg<br />

Große Deffernik<br />

B11<br />

Wandertipp: Höllbachgespreng<br />

770 m<br />

Scheuereck<br />

Hirschgehege<br />

Ab Scheuereck über das Höllbachgespreng zum Großen Falkenstein und nach<br />

Weiße<br />

Zwieslerwaldhaus.<br />

Brücke<br />

Ludwigsthal<br />

Ferdinandsthal / Debrník (CZ)<br />

Zwieslerwaldhaus<br />

Watzlik-Hain<br />

Lindberg<br />

G<br />

erade einmal<br />

Urwaldvier Stunden dauert es bis Kerngebiet auf den 1.315<br />

ZWIESEL<br />

m hohen Gipfel<br />

des Großen Falkenstein. Geübte Wanderer mit guter Frauenau Kondition<br />

Rachel<br />

Mittelsteighütte<br />

mit Wegegebot<br />

REGEN<br />

Windwurfschaffen<br />

2 es sogar noch schneller, den Erlebnisweg<br />

Lusen<br />

Tausender im Nationalpark<br />

Spiegelau<br />

Bayerischer Wald zu erklimmen.<br />

Sulzschachten<br />

LUSEN<br />

N A T U R P A R K<br />

Wildniscamp<br />

Böhmweg<br />

Schleicherbach<br />

Schillerweg<br />

Nationalparkzentrum<br />

Falkenstein<br />

Schleicher<br />

Ruckowitzschachten<br />

1150 m<br />

Falken<br />

st<br />

Kleiner<br />

e<br />

in 13<br />

Kreuzstraßl<br />

640 m<br />

Kolbersbach<br />

Das Höllbachgespreng am Fuße des Großen Falkenstein ist Spiegelhütte eines der ältesten Naturschutzgebiete<br />

Zwiesel im Bayerischen Lindberg Wald / Zwiesel und seit 1997 Teil des Nationalparks. Buchenau Der Anstieg in<br />

Lindbergmühle<br />

Ludwigsthal<br />

Landschaft verlangt Kondition und Trittsicherheit, deshalb darf man<br />

diese urwüchsige<br />

die wilde Schönheit über weite Strecken für sich alleine in Ruhe und Beschaulichkeit genießen.<br />

Starten Sie zu dieser Tagestour täglich um 08:00 Uhr, 09:00 Uhr oder 11:00 Uhr mit dem<br />

Falkensteinbus ab Bahnhof Zwiesel. In Scheuereck, schnüren Sie die Wanderstiefel und<br />

marschieren entlang der Wegemarkierung „Silberblatt“ in knapp drei Stunden entlang<br />

dem Höllbach zur Höllbachschwelle und dann auf der Markierung „Heidelbeere“ steil<br />

bergan in die felsige Region des Urwaldreliktes Höllbachgespreng und der Höllbachfälle.<br />

Etwa 650 Höhenmeter werden bei diesem Anstieg überwunden. Bald ist der Große Falkenstein<br />

erreicht, wo man sich im Schutzhaus stärken kann.<br />

Der Rückweg führt in einer guten Stunde auf der Markierung „Eibe“ über das Felsmassiv<br />

des Kleinen Falkenstein, zu den Steinbachfällen und durch das Urwaldgebiet „Mittelsteighütte“<br />

in den Ort Zwieslerwaldhaus. Alternativ kann der Weg über den Ruckowitzschachten<br />

auf der Markierung „grünes Dreieck“ genommen werden. Auch er führt hinunter<br />

durch das Urwaldgebiet „Mittelsteighütte“ in den Ort „Zwieslerwaldhaus“, dauert aber<br />

etwa eine halbe Stunde länger.<br />

Direkt am Gasthaus „Zwieseler Waldhaus“ liegt die Haltestelle des Falkensteinbusses, der<br />

um 13:35 Uhr, 14:23 Uhr, 16:20 Uhr und 17:35 Uhr wieder zurück nach Zwiesel fährt.<br />

Einkehrmöglichkeiten gibt es in den gemütlichen Wirtshäusern am Ort.<br />

G<br />

r<br />

Steinbach<br />

1<br />

oß<br />

5<br />

Aber: Der Weg durch dieses Gebiet ist äußerst anstrengend und sollte nur von<br />

geübten Wanderern benutzt werden.<br />

e<br />

r<br />

m<br />

660 m<br />

Höllbach-<br />

Höllbach<br />

700 m<br />

fälle<br />

Zahlreiche Wanderwege und Bergsteige führen hinauf auf den Großen Albrechtschachten<br />

Falkenstein, dessen<br />

Gipfel-Plateau 1eine weite und freie Sicht bietet: vom Großen Höllbach-Arbegespreng über die Bergkette<br />

des Vorderen Bayerischen Waldes bis hin zum Osser, dem Hohen Bogen, Rachel und Lusen.<br />

Direkt zu Füßen des Falkensteins liegt der Schutz-<br />

Talkessel des Zwieseler Winkels mit den<br />

Schwelle<br />

(970 m)<br />

haus<br />

Orten Zwiesel, Frauenau, Lindberg, Ludwigsthal und Bayerisch Eisenstein.<br />

Bayer.<br />

Eisenstein<br />

Ludwigsthal<br />

Kartenausschnitt<br />

Falkenstein<br />

NP-ZENTRUM<br />

FALKENSTEIN<br />

B A Y E R I S C H E R W A L D<br />

D<br />

CZ<br />

Gunthersteig<br />

St. Oswald<br />

Neuschönau<br />

Rindlschachten<br />

Kartenausschnitt<br />

Bayern<br />

N A T I O N A L P A R K<br />

Š U M A V A<br />

NP-ZENTRUM<br />

Mauth<br />

GRAFENAU Hohenau FREYUNG<br />

öffentliche Straßen<br />

Wanderwege<br />

geeignet für Kinderwagen<br />

und Rollstuhl<br />

Radwege<br />

Igelbus Haltestelle<br />

0 0,5 1 1,5 km<br />

Jährlingschachten<br />

Prásily (Stubenbach CZ)<br />

Wandern und Radfahren im Nationalpark<br />

Die Nationalparkphilosophie “Natur Natur sein lassen” ermöglicht<br />

eine natürliche Waldentwicklung. Dazu gehören auch absterbende<br />

Bäume. Bitte achten Sie besonders bei stärkerem<br />

Wind auf die Gefahr herabstürzenden Totholzes.<br />

Bitte respektieren Sie das Wegegebot im Kerngebiet.<br />

Das Angebot an Wanderwegen im Falkensteingebiet wird<br />

ergänzt von mehreren markierten Radwegen. Eine Variante<br />

führt sogar bis zum Gipfel des Großen Falkenstein.<br />

Außerhalb öffentlicher Straßen ist das Radfahren im Nationalpark<br />

nur auf markierten Radwegen erlaubt.<br />

Ortsnahe Rundwege<br />

Tiersymbole markieren Rundwanderwege (s. Karte) . Die Gehzeiten<br />

betragen ein bis zwei Stunden.<br />

Wanderwege zum Großen Falkenstein<br />

Alle Aufstiege zum Großen Falkenstein sind zum Teil beschwerliche<br />

Steige. Wetterschutz und gutes Schuhwerk sind erforderlich.<br />

Wanderlinie Heidelbeere<br />

Aufstieg: 3 ¾ h<br />

Höhenunterschied: 620 m<br />

Vom Ortseingang Zwieslerwaldhaus (P1) führt der Weg auf dem<br />

Schillerweg zum Ahornriegel, wo sich eine eindrucksvolle Aussicht<br />

nach Süden zum Großen Rachel, dem höchsten Berg des<br />

Nationalparks (1453 m), eröffnet. Nach Querung der Wanderlinie<br />

Esche und des Kleinen Höllbachs wird über dem Schwellweg die<br />

Höllbachschwelle erreicht. Steil bergauf geht es in das Urwaldgebiet<br />

Höllbachgespreng mit seinen haushohen Felsabstürzen<br />

und den Höllbachfällen. Leicht bergan führt der Weg über den<br />

Hüttensteig zum Großen Falkenstein (1315 m).<br />

Im Winter nicht zu empfehlen.<br />

Wanderlinie Esche<br />

Aufstieg: 3 h<br />

Höhenunterschied: 700m<br />

Ausgehend von der Waldbahn-Haltestelle in Ludwigsthal<br />

(Nationalparkzentrum Falkenstein) durchquert der Wanderweg<br />

die Südseite des Falkensteinmassivs und führt nach Querung der<br />

Wanderlinie Heidelbeere im Bereich des Ahornriegels in<br />

Serpentinen steil bergauf bis zum Großen Falkenstein.<br />

Wanderlinie Eibe<br />

Aufstieg: 2 ½ h<br />

Höhenunterschied 620 m<br />

Die kürzeste Route auf den Großen Falkenstein beginnt am<br />

Infopavillon, direkt am südlichen Ortseingang von Zwieslerwaldhaus.<br />

Der Wanderweg führt durch einen schönen Bergmischwaldbestand<br />

gleichmäßig bergauf. Unter dem mächtigen<br />

Felsmassiv des Kleinen Falkenstein (1190 m) breitet sich ein<br />

kleiner, aber eindrucksvoller Urwaldrest aus. Der Wanderfalke<br />

sucht und findet hier regelmäßig Brutplätze - bitte nehmen Sie<br />

N<br />

Rücksicht<br />

AV I : 9 4<br />

und<br />

2 2 7<br />

bleiben<br />

LU D W<br />

Sie<br />

I G S<br />

auf<br />

T H<br />

den<br />

A L<br />

markierten Wegen! An klaren<br />

Tagen lohnt sich der Abstecher auf den Kleinen Falkenstein mit<br />

seiner wunderschönen Aussicht! Das letzte Wegestück bis zum<br />

Gipfel des Großen Falkenstein wird von Bergfichtenwald gesäumt.<br />

Wanderlinie Silberblatt<br />

Aufstieg: 3 h<br />

Höhenunterschied: 650 m<br />

Der Weg beginnt am Parkplatz bzw. der Igelbus-Haltestelle Weiße<br />

Brücke, wo man schon bald in ursprünglichen Wald eintaucht und<br />

auch die Weg-Variante über Waldstraßen vom Parkplatz Scheuereck<br />

her einmündet. Gemeinsam verläuft der letzte Teil der Wanderlinie<br />

entlang des urigen Höllbachs zur Höllbachschwelle, ab<br />

hier steil bergauf in die felsige Region des Urwaldreliktes Höllbachgespreng.<br />

Nur noch leicht ansteigend geht es weiter bis zum<br />

Gipfel des Großen Falkensteins.<br />

Hauptwanderlinie<br />

Grünes Dreieck<br />

Der Aufstieg zum Großen Falkenstein erfolgt von Zwieslerwaldhaus<br />

über den Ruckowitzschachten (3 h). Unweit des Gipfels teilt<br />

sich die Route in den Europäischen Fernwanderweg (E6) durchs<br />

Höllbachgespreng nach Scheuereck, Spiegelhütte und Frauenau<br />

und den Höhenweg, der über die typischen Bergwiesen des<br />

Bayerischen Waldes, die Schachten, führt.<br />

Großer Falkenstein<br />

Vom Gipfel-Plateau des Großen Falkensteins (1315 m) öffnet sich<br />

der Ausblick nach Westen und Südwesten zum Großen Arber und<br />

zur Bergkette des Vorderen Bayerischen Waldes. Direkt zu Füßen<br />

liegt der Talkessel des Zwieseler Winkels.<br />

Das Schutzhaus am Falkenstein ist im Sommer täglich, im Winter<br />

an den Wochenenden geöffnet (Übernachtungen möglich).<br />

Urwaldreste<br />

Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden das Höllbachgespreng<br />

als ältestes Naturschutzgebiet des Bayerischen Waldes<br />

und der Urwaldrest an der Mittelsteighütte als besonders urtümliche<br />

Waldteile unter Schutz gestellt.<br />

Mit der Erweiterung des Nationalparks Bayerischer Wald 1997<br />

wurden diese Flächen in das Großschutzgebiet eingegliedert.<br />

www.nationalpar<br />

Höllbachgesp<br />

In einer Geländem<br />

Höllbachgespreng<br />

mehreren Kaskaden<br />

hinunter zur Höllbac<br />

Das Höllbachgesp<br />

Schrecken ein. Sie ve<br />

mit den von der Sch<br />

Eingang zur Hölle.<br />

Schachten<br />

Ehemalige Viehweid<br />

schen Wald als "Sch<br />

Waldweiden aufgeg<br />

Am Wanderweg vo<br />

größte dieser Berg<br />

schachten. Von hier<br />

Massiv des Großen<br />

Bayerischen Waldes<br />

Mobil ohne A<br />

Vom Waldb<br />

und Bayeris<br />

15. 5. bis A<br />

gelhütte bz<br />

Eine Waldb<br />

(Linie Zwies<br />

Das “Bayerwaldticke<br />

Tarifen eine gemein<br />

Nationalpark-Region<br />

So helfen Sie der Na<br />

im Nationalpark<br />

Nationalparkverwaltung<br />

Freyunger Straße 2, 94481<br />

poststelle@npv-bw.bayer<br />

Druck: Druckerei Fuchs, Fre<br />

Der Nationalpark<br />

Bayerischer Wald ist Träge<br />

des Europadiploms seit 1<br />

Großer Falkenstein<br />

4<br />

WALD


Bayerisch Eisenstein<br />

Schwellhäusl<br />

Bayerisch Eisenstein<br />

Rund um den Großen Falkenstein<br />

Urwald-Erlebnisweg<br />

Watzlik-Hain<br />

Schmalzbach<br />

Große Deffernik<br />

Deffernik<br />

2<br />

Ferdinandsthal / Debrník (CZ)<br />

Zwieslerwaldhaus<br />

700 m<br />

1<br />

Wildniscamp<br />

Urwald<br />

Mittelsteighütte<br />

Böhmweg<br />

Schillerweg<br />

Ruckowitzschachten<br />

1150 m<br />

Falken<br />

st<br />

Kleiner<br />

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Kerngebiet<br />

mit Wegegebot<br />

Höllbachfälle<br />

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Erlebnisweg<br />

980 m<br />

Sulzschachten<br />

Höllbachgespreng<br />

Albrechtschachten<br />

Höllbach<br />

WALD<br />

Bayer.<br />

Eisenstein<br />

Ludwigsthal<br />

ZWIESEL<br />

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Schwelle<br />

(970 m)<br />

Kartenausschnitt<br />

Falkenstein<br />

Lindberg<br />

N A T U R P A R K<br />

NP-ZENTRUM<br />

FALKENSTEIN<br />

B A Y E R I S C H E R W A L D<br />

Frauenau<br />

Ahorn-<br />

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CZ<br />

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Gunthersteig<br />

Wanderrouten<br />

Lusen<br />

NP-ZENTRUM<br />

LUSEN<br />

St. Oswald<br />

Neuschönau<br />

Rindlschachten<br />

Kartenausschnitt<br />

Bayern<br />

N A T I O N A L P A R K<br />

Š U M A V A<br />

Mauth<br />

GRAFENAU Hohenau FREYUNG<br />

Jährlingschachten<br />

Prásily (Stubenbach CZ)<br />

Wandern u<br />

Die Nationalpark<br />

eine natürliche<br />

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Wind auf<br />

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ergänzt<br />

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Außerhalb öffen<br />

nur auf markierte<br />

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Wanderweg<br />

Alle Aufstiege zu<br />

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und den Höllba<br />

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die Südseite des<br />

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Ludwigsthal<br />

Zwiesel<br />

Ludwigsthal<br />

Schleicherbach<br />

Nationalparkzentrum<br />

Falkenstein<br />

Schleicher<br />

Kolbersbach<br />

Lindbergmühle<br />

Lindberg / Zwiesel<br />

Kreuzstraßl<br />

640 m<br />

Weiße<br />

Brücke<br />

660 m<br />

Grillplatz<br />

Spiegelhütte<br />

Buchenau<br />

770 m<br />

Scheuereck<br />

Hirschgehege<br />

öffentliche Straßen<br />

Wanderwege<br />

geeignet für Kinderwagen<br />

und Rollstuhl<br />

Radwege<br />

Igelbus Haltestelle<br />

0 0,5 1 1,5 km<br />

Wander<br />

Aufstieg<br />

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waldhaus. Der<br />

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Felsmassiv des<br />

kleiner, aber ein<br />

sucht und finde<br />

Rücksicht und b<br />

Tagen lohnt sich<br />

seiner wundersc<br />

Gipfel des Große<br />

Karte und Infos: Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald<br />

Falkenstein Schutzhaus<br />

Ihr Wander-Ausflugsziel auf dem 1315 m hohen Falkenstein<br />

im Nationalpark Bayerischer Wald!<br />

Traditionell bayerische Gerichte und Brotzeiten<br />

liebevoll vom Hüttenwirt zubereitet.<br />

60 Betten für Übernachtungen vorhanden.<br />

Tägl. geöffnet von 10 – 17 Uhr,<br />

donnerstags Radlerstammtisch bis 22 Uhr geöffnet!<br />

Eine schöne Zeit und bis bald wünschen Euch<br />

Claudia & Michael!<br />

Bergtelefon 09925/903366 – privat im Tal 08553/978489<br />

www.1315m.de<br />

WALD<br />

5


Peter Hofers Buch<br />

„Leopoldsreut - Das<br />

verschwundene<br />

Dorf “ gibt einen authentischen<br />

und umfassenden Einblick<br />

in die Lebensumstände<br />

der damaligen „Waidler“.<br />

Neben der Beschreibung von<br />

landwirtschaftlichem Arbeiten,<br />

ärmlichen Wohnverhältnissen<br />

und dem Alltag in einer<br />

äußerst unwirtlichen Gegend<br />

erläutert er die Situation der<br />

Kinder und der Schulen.<br />

Die höchstgelegene Schule<br />

Deutschlands wurde 1825 als<br />

„Winternotschule“ in Leopoldsreut<br />

errichtet. Vor Einführung<br />

der Schulpflicht hatten nur<br />

wenige Kinder die sogenannte<br />

Pfarrschule in Grainet besucht.<br />

1810 wurde eine Schule in Bischofsreut<br />

errichtet, wobei die<br />

Kinder dorthin einen langen<br />

und beschwerlichen Weg zurückzulegen<br />

hatten. Die Leopoldsreuter<br />

„Winternotschule“<br />

fand ihren Platz in der Stube<br />

eines Bauernhauses beim Häus-<br />

Vorabinformationen für unsere Kunden<br />

Wir kaufen am<br />

liebsten dort, wo<br />

wir zuhause sind!<br />

ler Madl. Das erste richtige<br />

Schulhaus entstand dann 1835<br />

gegenüber der Kirche. 32 Quadratmeter<br />

umfasste das kleine<br />

Klassenzimmer im ersten Schulhaus.<br />

Dort waren zusätzlich eine<br />

Lehrerwohnung und ein schmaler<br />

Stadl beheimatet. Es waren<br />

beengte Verhältnisse, in denen<br />

vernünftiges Lernen schließlich<br />

kaum noch möglich war. Deshalb<br />

wurde 1905 an der Stelle des früheren<br />

Hirtenhauses ein neues<br />

Schulgebäude errichtet, welches<br />

bis heute steht.<br />

RegionalMarktinfo.de<br />

So war‘s damals in Leopoldsreut<br />

Über Schulkinder und Knödelesser ...<br />

Eine Initiative der Raiffeisenbank<br />

i. Lkrs. Passau-Nord eG<br />

Auch auf<br />

Smartphones<br />

und Tablet PC<br />

Lehrer Gramminger<br />

aus Führholz<br />

Suchen und finden von Informationen zu Unternehmen,<br />

Produkten und Dienstleistungen aus der Region.<br />

15 Jahre lang, von 1913 bis 1928<br />

unterrichtete Ein starker der Volksschullehrer<br />

Robert Gramminger aus Für-<br />

Handel für eine wirtschaftlich gesunde Region.<br />

holz in Leopoldsreut. Von ihm<br />

wird erzählt, dass er den zweistündigen<br />

Weg von Sandhäuser<br />

nach Waldkirchen stets barfuß<br />

ging. Die Schuhe zog er erst vor<br />

dem Markt an, band Kragen<br />

und Krawatte um und erledigte<br />

Elfriede Tausch unterrichtete als letzte Lehrerin in Leopoldsreut bis 1955.<br />

seine Einkäufe. Während des<br />

RegionalMarktinfo.de<br />

Leopoldsreut wird vorgestellt von:<br />

Fotos: Archiv/Peter Hofer<br />

langen Winters traf sich Lehrer<br />

Gramminger gerne mit seinem<br />

Nachbarn auf eine Halbe Bier.<br />

Geredet wurde dabei wenig.<br />

Vielmehr sinnierten die beiden<br />

vor sich hin, während draußen<br />

der Böhmwind pfiff. Grundsätzlich<br />

war Deutschlands höchstgelegene<br />

Volksschule auf Grund<br />

des rauen Klimas ein gefürchteter<br />

Schulposten. Die Regierung<br />

berief in der Regel nur junge<br />

Lehrer nach Leopoldsreut, die<br />

meist nur zwei Jahre blieben.<br />

6<br />

WALD


Ein bebliebter Lehrer, Nikolaus<br />

Madl, unterrichtete von 1936 bis<br />

1939 in Leopoldsreut. Die einklassige<br />

Volksschule wurde durchschnittlich<br />

von 10 bis 15 Kindern<br />

besucht. Von 1941 bis 1946 blieb<br />

die Schule kriegsbedingt geschlossen.<br />

Dann erfolgte die Wiederaufnahme<br />

des Unterrichts,<br />

nachdem acht Flüchtlingsfamilien<br />

aus dem Böhmerwald mit<br />

insgesamt 29 Kindern zugewandert<br />

waren. Die Edelmühlerin Elfriede<br />

Tausch unterrichtete acht<br />

Jahre, während ihr Mann Franz<br />

im Schulhaus einen kleinen Kramerladen<br />

betrieb. Durch ständige<br />

Abwanderung minimierte<br />

sich jedoch die Schülerzahl drastisch.<br />

Zum Schluss wurde das<br />

Schulhaus verkauft und die verbliebenen<br />

vier Kinder mussten<br />

wieder die Bischofsreuter Schule<br />

besuchen. Stets verbunden mit<br />

dem Schulleben waren kirchliche<br />

Feste und Feiern der Dorfgemeinschaft.<br />

Der Mittelpunkt des<br />

dörflichen Lebens war deshalb<br />

auch die Festwiese zwischen<br />

Schule und Kirche. Dort wurden<br />

Dorffeste gefeiert, der Turnunterricht<br />

fand statt und auch der<br />

Maibaum hatte dort seinen Platz.<br />

Der „Hoargart‘n“ in der<br />

Wirtsstub‘n<br />

Die langen Wintermonate<br />

vertrieben sich die Leopoldsreuter<br />

beim „Hoagart‘n“ in der<br />

Wirtsstub‘n. Man nutzte die Zeit<br />

zum geselligen Beisammensein,<br />

zum Musizieren, Tanzen, Stricken<br />

und Kartenspielen.<br />

Knödel-Preisessen<br />

Das Knödel-Preisessen in Leopoldsreut<br />

wurde 1890 wie folgt<br />

beschrieben: „Die Gattin des<br />

Wirtes hatte zu diesem Zwecke<br />

die Riesenmasse von 500 Knödel<br />

beigestellt. Es waren zwei Preise<br />

ausgesetzt, und zwar ein Männerpreis,<br />

bestehend aus einer<br />

wertvollen Tabakspfeife samt<br />

Beutel, und ein Weiberpreis,<br />

ein schönes Kaffeegeschirr. Der<br />

Kampf um die Meisterschaft<br />

dauerte von 5 Uhr abends bis 11<br />

Uhr nachts. Es hatte sich eine<br />

große Anzahl von Knödelfreunden<br />

eingefunden und machte<br />

sich mit Lust und Liebe an die<br />

Vertilgung dieser bevorzugten<br />

und hier so dürftig zubereiteten<br />

Lieblingsspeise unserer<br />

Waldler. Bei der um 11 Uhr vorgenommenen<br />

Preisverteilung<br />

wurde der Männerpreis einem<br />

Holzhauer für 65 zugesprochen,<br />

während der Weiberpreis für 35<br />

verzehrte Kartoffelknödel verliehen<br />

worden ist. Alle Achtung!“<br />

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Freyung.<br />

db/Quelle: Peter Hofer<br />

WALD<br />

Historisches<br />

Nikolaus Madl unterrichtete von 1936 bis 1939 in Leopoldsreut. Auf dem Bild v.l.:<br />

Moritz Stilla, Berger Heini, Weishäupl Erich, Berger Josef, Stadlbauer Bertha,<br />

Madl Frieda, Geier Otto und Frieda, Schönberger Gretl.<br />

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Eine Initiative der Raiffeisenbank<br />

i. Lkrs. Passau-Nord eG<br />

Beim „Hoagart‘n“ in der Wirtsstub‘n v.r.: Madl Adolf, Reichenberger Ernst,<br />

Madl Heini, Madl Sepp, Frank Max, N. N., Madl Adolfine, Madl Frieda.<br />

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Die „Flohl-Weiber“ Res, Berta, Zille, dahinter das Gespann zum<br />

Therese Stadlbauer beim Spinnen 1958.<br />

Dung-Ausfahren.<br />

Leopoldsreut wird vorgestellt von:<br />

Leopoldsreut wird vorgestellt von:<br />

Ein Schulbub, barfuß wie gewohnt.<br />

WALD<br />

7


U<br />

Mit einem „Kropfa“ fing alles an ...<br />

Von Doris Blöchl<br />

Mit Teig in<br />

irgendeiner<br />

Form hat Christa<br />

Artmann eigentlich<br />

immer zu tun.<br />

Angefangen hat alles mit einem<br />

traditionellen Schmalzgebäck.<br />

Schmackhafte „Kropfa“ hat<br />

Christa Artmann nämlich immer schon<br />

gerne gebacken. Ihre Schwiegermutter<br />

Fanni war im Museumsdorf Tittling lange<br />

Jahre dafür zuständig, diese Schmankerl<br />

zuzubereiten. Diese Aufgabe hat<br />

Christa Artmann mittlerweile ebenfalls<br />

übernommen. Auch köstliches, herzhaftes<br />

Holzofenbrot bot sie im Museumsdorf<br />

an, in dessen Nähe sich der Hof der Familie<br />

Artmann befindet. 1999 übernahm<br />

Christa Artmann den Tittlinger Bauernmarkt<br />

und verkaufte dort ihre gebackenen<br />

Spezialitäten. In diesem Jahr entschloss<br />

sich die Familie auch zum Kauf<br />

des „Kropfa-Mobils“.<br />

Mittlerweile hat dieses Gefährt schon echten<br />

Kultcharakter auf Märkten und Festen.<br />

Neben dem „Kropfa-Mobil“ entstand ein paar<br />

Jahre später der Hofladen, in dem neben<br />

selbstgebackenen Spezialitäten wie Bauernbrot,<br />

Vollkornbrot, Dinkel-Nussbrot oder<br />

Sonnenblumen-Milchbrot und dem bewährten<br />

Schmalzgebäck auch frischer Kuhmilchkäse,<br />

Leberknödel, Presssack, Honig, Marmelade<br />

oder Liköre angeboten werden. All<br />

diese Produkte werden direkt am Hof selbst<br />

hergestellt und vermarktet. „Ein echter<br />

Renner sind die einfachen Hefezöpfe“, lacht<br />

Christa Artmann. Bestimmte Produkte werden<br />

nur saisonal angeboten wie „G‘selchts“<br />

und Sauerkraut, die nur im Winter das Angebot<br />

bereichern. Zu Weihnachten duftet es<br />

nach frisch gebackenen Plätzchen, die ebenfalls<br />

gerne gekauft werden.<br />

Aus heiterem Himmel kam der Anruf des<br />

Bayerischen Rundfunk vor drei Jahren. „Die<br />

haben mich gefragt, ob ich bei der Sendung<br />

„Landfrauenküche“ mitmachen würde“, ist<br />

die Tittlingerin heute noch erstaunt. In der<br />

„Landfrauenküche“ treten Vertreterinnen<br />

der bayerischen Regierungsbezirke gegeneinander<br />

an. Ein komplettes Menü muss auf<br />

den Tisch gebracht werden, wobei neben<br />

dem Essen auch die Tischdekoration und<br />

ein stimmiges Ambiente bewertet werden.<br />

Schnell war für die rührige Meisterin der<br />

ländlichen Hauswirtschaft klar, dass sich<br />

hier eine einmalige Gelegenheit bietet, etwas<br />

Neues kennenzulernen. Sie war eine<br />

von fünf niederbayerischen Kandidatinnen,<br />

die für die Teilnahme in Frage kamen.<br />

„Mich haben sie dann genommen“, freut<br />

sich Christa Artmann heute noch. „Stressig<br />

war es schon, aber ich möchte diese Zeit auf<br />

keinen Fall missen“, erklärt sie. Anfang Mai<br />

begann für sie diese ganz besondere Zeit.<br />

„Vom Hotel aus fuhren wir früh mit dem Bus<br />

los zum jeweiligen Hof. Wir wurden herzlich<br />

begrüßt und machten dann einen Ausflug in<br />

die Umgebung, um das Umfeld der jeweiligen<br />

Kandidatin kennenzulernen. Das war wirklich<br />

sehr aufschlussreich und interessant.“<br />

Inzwischen bereitete die jeweilige Kandidatin<br />

zuhause das Menü zu. Gut gelaunt und<br />

mit gesundem Appetit kamen die Bäuerinnen<br />

von ihrer Tour im Landfrauen-Bus zurück.<br />

Christa Artmann bescheinigte ihren<br />

Mitstreiterinnen: „Es sind alles ganz tolle<br />

Köchinnen, das Essen war wirklich überall<br />

ein Traum.“ Für Christa Artmann war die<br />

Bewertung zum Schluss noch ein besonderes<br />

Highlight, wurde sie doch in der Kategorie<br />

„Ambiente“ zur Siegerin gekürt. „Überhaupt<br />

war das Abschlussessen, das Alfons<br />

Schubeck für uns kochte, eine ganz besondere<br />

Erfahrung.“<br />

Einen weiteren Preis durfte Christa Artmann<br />

2011 entgegennehmen. Der Bauernverband<br />

hatte vorgeschlagen, beim Innova-<br />

8<br />

WALD


tionspreis mitzumachen. Christa Artmann beantwortete den dafür<br />

vorgesehenen Fragenkatalog und schickte die Unterlagen ab. „Wir<br />

haben gar nicht mehr damit gerechnet und das Ganze eigentlich<br />

schon vergessen. Irgendwann kam dann die schriftliche Benachrichtigung,<br />

dass ich gewonnen hatte. Das war schon ein tolles Gefühl.“<br />

Der Familienbetrieb auf dem „Kropfa-Hof“ der Familie Artmann ist<br />

also perfekt organisiert. Neben Christa und ihrem Ehemann Josef<br />

ziehen auch die drei Kinder und die Oma Fanni an einem Strang.<br />

„Das wichtigste für uns ist, eine positive Resonanz der Kundschaft<br />

zu bekommen. Das freut einen schon sehr.“ Und während Christa<br />

Artmann von ihrer täglichen Arbeit erzählt, spürt man die Begeisterung,<br />

die dahinter steckt und die man in jedem einzelnen ihrer<br />

„Kropfa“ schmeckt.<br />

WALD<br />

Portrait<br />

Auch die Kinder<br />

helfen in der Küche<br />

bereits fleißig mit.<br />

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handelt? Um eine der effektivsten<br />

Körpertrainingsformen, die es momentan<br />

im Sportsektor gibt. Entwickelt wurden<br />

spezielle, mit Granulat gefü llte Reaktiv-<br />

Hanteln, auch „Raktor“ genannt, welche<br />

nicht nur die Oberflächen- und Tiefenmuskulatur<br />

trainieren, sondern auch das<br />

Bindegewebe. Die kleinen Hanteln können<br />

mit Walking, Jogging, Indoor-Fitness<br />

oder Reha-Sport kombiniert werden. Das<br />

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Donnerstag, 10:00 - 10:45 Uhr + 18:00 - 18:45 Uhr<br />

WALD<br />

9


„Grenzen trennen – Natur verbindet“:<br />

Die großartige Vision „Grünes Band“ feiert 25 Jahre<br />

Der Lusen (tschechisch Luzný) ist „herausragendes“ Kernstück des „Grünen Bandes“.<br />

Von Christiane Grapentin<br />

F<br />

RG/CZ. Luchs und<br />

Wildkatze, Rothirsch<br />

und Fischotter, ja<br />

selbst der Elch, sind von ihm<br />

begeistert. Es ist viele Kilometer<br />

lang und vereint Wald<br />

genauso in sich wie auch<br />

Wiesen oder Moorflächen. In<br />

diesem Jahr feiert es seinen<br />

25. Geburtstag und sein Pate<br />

ist Michail Gorbatschow, der<br />

frühere Präsident der Sowjetunion,<br />

höchstpersönlich. Sein<br />

Name ist „Grünes Band“ - und<br />

das zieht sich selbstverständlich<br />

auch durch den Bayerischen<br />

Wald.<br />

Erinnern wir uns zurück: Fast<br />

vier Jahrzehnte teilte der Eiserne<br />

Vorhang in Europa die Menschen<br />

schmerzhaft voneinander.<br />

Vom Eismeer bis ans Schwarze<br />

Meer verlief eine politische,<br />

ideologische und räumliche<br />

Barriere, deren Unmenschlichkeit<br />

sich auch in Deutschland<br />

zeigte: Stacheldraht, Mauern<br />

und Minen trennten Ost und<br />

West, Familien und Freunde.<br />

Zynisch mag es anmuten, dass<br />

ausgerechnet dieser Todesstreifen<br />

zugleich auch Lebenslinie<br />

bedeutet. Diese unmenschliche<br />

Grenze gab der Natur Zeit Atem<br />

zu schöpfen und sich zu erholen.<br />

Überall entlang der Grenzen<br />

des Eisernen Vorhangs blieben<br />

wertvolle Lebensräume als<br />

Refugium für seltene Pflanzen<br />

und Tiere erhalten. Über 12.500<br />

km entlang des einstigen Grenzstreifens,<br />

davon 1.393 Kilometer<br />

durch Deutschland, schlängelt<br />

sich der einzigartige Biotopverbund<br />

- das Grüne Band!<br />

Entlang der bayerisch-tschechischen<br />

Grenze zählt das „Grüne<br />

Band Europa“ gut 340 Kilometer,<br />

die zahlreiche naturschutzfachlich<br />

wertvolle Gebiete verbinden,<br />

die sich durch große<br />

Artenvielfalt und Naturnähe<br />

auszeichnet. Herausragend<br />

dabei sind natürlich die Nationalparke<br />

Bayerischer Wald und<br />

Šumava, daneben finden sich<br />

allerdings auch hochwertige<br />

Natura2000- und Vogelschutzgebiete.<br />

Für Luchs, Wildkatze,<br />

Rothirsch und Fischotter ist<br />

das Grüne Band ein bedeutender<br />

Migrationskorridor. Grund<br />

genug für die Kreisgruppe<br />

des Bund Naturschutz (BN)<br />

Freyung-Grafenau „Perlen“ bei<br />

Gelegenheit anzukaufen: Über<br />

30 Hektar naturschutzfachlich<br />

wertvolle Flächen wurden bereits<br />

erworben, gefördert im<br />

Rahmen des „Klimaprogramms<br />

Bayern“, durch den Bayerischen<br />

Naturschutzfonds und durch<br />

Spendengelder des Vereins<br />

„Grünes Band Deutschland“.<br />

Schon 14 Jahre vor dem Fall des<br />

Eisernen Vorhangs waren Fachleute<br />

des Bund Naturschutz in<br />

Bayern auf die Vogelwelt im<br />

innerdeutschen Grenzstreifen<br />

aufmerksam geworden. Sie<br />

entdeckten eine große Vielfalt<br />

an Arten und Lebensräumen.<br />

Noch im Wendejahr, im Dezem-<br />

10<br />

WALD


WALD<br />

Vision<br />

Auch Musik überwindet Grenzen:<br />

Das Geburtstagsständchen<br />

zum 25jährigen Jubiläum überbrachte<br />

die Freyunger Gruppe<br />

„Zwerxt“ am Grenzübergang Haidmühle<br />

/ Nové Údolí.<br />

„Grünes Band“ live: Geführte<br />

Wanderungen in den ausgedehnten<br />

Moorwiesen im Grenzland<br />

von Haidmühle und Nové Údolí<br />

informieren über einen wichtigen<br />

Naturraum.<br />

Fotos: Grapentin<br />

ber 1989, organisierte der Bund<br />

für Umwelt und Naturschutz<br />

Deutschland (BUND) das erste<br />

Treffen mit Naturschützern<br />

aus Ost und West im oberfränkischen<br />

Hof. Die Idee und der<br />

Name „Grünes Band“ wurden<br />

hier geboren. In den Folgejahren<br />

entwickelte sich das „Grüne<br />

Band“ zu einem der größten<br />

Naturschutzprojekte Deutschlands.<br />

So trafen sich im November<br />

2003 erstmals Vertreter von<br />

Naturschutzorganisationen<br />

aus Bayern, Tschechien und<br />

Österreich an der bayerischtschechischen<br />

Grenze in Bayerisch<br />

Eisenstein / Zelezná Ruda,<br />

um die grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit zu etablieren<br />

und so ein einmaliges europäisches<br />

Vorhaben zu realisieren.<br />

Mächtigen Aufwind hatten die<br />

Verantwortlichen und Freunde<br />

des großartigen Vorhabens<br />

am 19. Juni 2002 erhalten: Damals<br />

wurde ein Denkmal, das<br />

„WestÖstliche Tor“, im Eichsfeld<br />

zwischen Thüringen und Niedersachsen<br />

eingeweiht. Michail<br />

Gorbatschow höchstpersönlich<br />

präsentierte dort seine erste<br />

Aktie mit dem Namen „Das Grüne<br />

Band“, einem symbolischen<br />

Anteilschein am Naturschutzprojekt.<br />

Und der große Clou:<br />

Gorbatschow übernimmt als<br />

Ehrengast die Schirmherrschaft<br />

für das „Grüne Band“ und unterstreicht<br />

so die große Bedeutung<br />

des Naturschutzes als Symbol<br />

der Vereinigung zwischen Ost<br />

und West. Denn das Grüne Band<br />

verbindet Menschen über Grenzen<br />

hinweg und zeigt, dass ein<br />

vereintes Europa nicht nur ein<br />

kulturelles Erbe, sondern auch<br />

ein gemeinsames Naturerbe<br />

hat. Und nicht nur das: Es ist<br />

nicht weniger als der Triumph<br />

des Lebens über den Tod.<br />

WALD<br />

11


Übergroße Krallen empfangen den Besucher im Ausstellungsbereich „Jäger und Gejagte“.<br />

(Zeichnung: Atelier & Friends GmbH)<br />

Absolut ins Schwarze<br />

trifft die Ausstellung<br />

im neuen Museum<br />

„JagdLandFluss“ im Schloss<br />

Wolfstein! Spannende Erlebniswelten<br />

zu den Themen<br />

rund um „Jäger und Gejagte“,<br />

„Jagd früher und heute“, „Wiederkehrer<br />

und Grenzgänger“<br />

sowie „Gewässer und ihre Bewohner“<br />

erwarten den Besucher<br />

ab den Herbstferien. Und<br />

so wird die Museumslandschaft<br />

im Landkreis um ein<br />

weiteres Highlight ergänzt.<br />

Etwas in die Jahre gekommen<br />

und etwas zu „retro“ - so das Urteil<br />

über das Jagd- und Fischereimuseum<br />

im Schloss Wolfstein<br />

vor einigen Jahren. Nach über<br />

drei Jahrzehnten war es an der<br />

Zeit, die Räumlichkeiten des<br />

wichtigsten Baudenkmals im<br />

Landkreis Freyung-Grafenau<br />

„Wir sind Jagd!“:<br />

Neues JagdLandFluss-Museum im Schloss Wolfstein<br />

begeistert mit zeitgemäßer Ausstellung<br />

Von Christiane Grapentin<br />

mit einer neuen Ausstellung<br />

auszugestalten. Hierzu hat<br />

das Planerteam von Atelier &<br />

Friends in Zusammenarbeit mit<br />

Landkreis-Kulturbeauftragter<br />

Marina Reitmaier-Ranzinger<br />

und Nationalpark-Museumsleiter<br />

Wolfgang Bäuml Erlebniswelten<br />

erschaffen, die vor allem<br />

ein von Events und interaktiven<br />

Installationen verwöhntes Museumspublikum<br />

ansprechen<br />

möchten. „JagdLandFluss“ heißt<br />

nun das neue Museum und<br />

beinhaltet die Themenschwerpunkte<br />

„Jäger und Gejagte“,<br />

„Jagd früher und heute“, „Wiederkehrer<br />

und Grenzgänger“ sowie<br />

„Gewässer und ihre Bewohner“.<br />

Eine Herausforderung? Im ersten<br />

Moment meint man mit dem<br />

Thema „Jagd“ ja keine „Beute<br />

zu machen“, um im jagdlichen<br />

Jargon zu bleiben. Doch weit<br />

gefehlt, umgibt uns das Thema<br />

weitaus mehr, als wir glauben.<br />

Jagd ist überall! Sie begegnet<br />

uns in unserer Lebenswelt tagtäglich.<br />

Jagdliche Strategien<br />

„Jagd“ wird gleichberechtigt<br />

naturwissenschaftlich als auch<br />

aus kulturhistorischer Sicht<br />

betrachtet. Jagdliche Strategien<br />

der Tiere stehen der menschlichen<br />

Jagd gleichrangig gegenüber.<br />

Anschaulich verlinkt<br />

wurde Schloss Wolfstein als<br />

einstiger Jagdsitz der Passauer<br />

Fürstbischöfe ebenfalls: Der<br />

Besucher kann sogar in eine<br />

fürstliche Gewandung schlüpfen<br />

und sich bei barocker Musik<br />

wie ein Herrscher fühlen.<br />

Umfangreich, jedoch nie überladen<br />

geben Texte, Objekte und<br />

Bilder einen Einblick in die oft<br />

komplizierte Materie. Die neue<br />

Ausstellung setzt auch einen<br />

besonderen Schwerpunkt auf<br />

Naturräume der Region, ihre<br />

Bewohner und einer kritischen<br />

Auseinandersetzung um deren<br />

Erhaltung. Themen werden<br />

stets von mehreren Seiten beleuchtet,<br />

etwa im Ausstellungsbereich<br />

„Gewässer und ihre Bewohner“<br />

im oberen Stockwerk.<br />

Regionale Eigentümlichkeiten<br />

und Aspekte kommen dabei vor<br />

allem zum Tragen. Das macht<br />

das neue Museum auch so besonders.<br />

Große Mühe haben<br />

sich die Ausstellungsmacher<br />

gegeben einen „Blick nach<br />

Böhmen“ zu werfen und damit<br />

Aspekte der tschechischen<br />

Nachbarn miteinfließen zu lassen.<br />

Davon zeugen vor allem die<br />

Räumlichkeiten, die unter dem<br />

Motto „Grenzgänger und Wiederkehrer“<br />

stehen. Hier haben<br />

auch die vier großen „Grenzgänger“<br />

Elch, Bär, Wolf und Luchs<br />

ihren Platz gefunden.<br />

Sehenswert ist zudem die<br />

neue Infostelle im Eingangsbereich<br />

von Schloss Wolfstein.<br />

Drei Räume im Erdgeschoss<br />

beherbergen nun eine Nationalpark-<br />

und Naturparkinformationsstelle,<br />

die neben dem<br />

Nationalpark und Naturpark<br />

Bayerischer Wald auch den benachbarten<br />

Nationalpark und<br />

das Landschaftsschutzgebiet<br />

Šumava betrachtet. Übrigens:<br />

Sowohl Infostelle als auch<br />

Ausstellung präsentieren sich<br />

allesamt dreisprachig. Die kurzen<br />

prägnanten Wandtexte (als<br />

auch der Audioguide im Museum,<br />

der weiterführende Informationen<br />

gibt) sind in Deutsch,<br />

Tschechisch und Englisch abgefasst.<br />

Einer „Pirsch“ steht nichts im<br />

Wege: Das neue JagdLandFluss-<br />

Museum wird ab den Herbstferien<br />

geöffnet. Nähere Informationen<br />

entnimmt man ab Oktober<br />

auf der Homepage unter<br />

www.jagd-land-fluss.de.<br />

12<br />

WALD


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das Bade- und Saunavergnügen im<br />

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ist nun gefallen und Badegäste aus<br />

Passau, dem Rottal und dem Bayerischen<br />

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Musik läuft, können Sie so richtig<br />

abschalten und beim Schwimmen<br />

das Salz wirken lassen. Bei angenehm<br />

warmen Temperaturen können<br />

Sie sich im Whirpool und im<br />

Dampfbad des Hallenbades entspannen.<br />

Für die Jüngsten haben<br />

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genießen, sich kosmetisch verwöhnen<br />

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WALD<br />

13


(Training im Regen): Auch bei Nieselregen und Nebelgrau rund um Horská Kvilda: Training muss sein!<br />

Dicke Freunde sollt ihr sein!<br />

Deutsch-Tschechische Trainingslager verbinden junge Menschen über Grenzen hinweg.<br />

Von Christiane Grapentin<br />

Bayerische und tschechische<br />

Kinder und Jugendliche trainieren<br />

miteinander unter dem<br />

„Grünen Dach Europas“. Vor<br />

über 25 Jahren wäre dies aufgrund<br />

der Trennung zwischen<br />

Ost und West noch undenkbar<br />

gewesen. Gut, dass sich die Zeiten<br />

seit 1989 geändert haben.<br />

Und dank einer engagierten<br />

Kooperation zweier Skisportvereine<br />

„herent und drent“ und<br />

der Förderung durch EUREGIO<br />

wurde diese hoffnungsvolle<br />

Vision von gemeinsamen Skilanglaufcamps<br />

im Sommer 2014<br />

wahr.<br />

Hat Sport die Kraft Menschen<br />

zu verändern, sie einander näher<br />

zu führen? Die United Nations<br />

(UN) jedenfalls verstehen<br />

Sport als universelle Sprache<br />

als machtvolles Mittel zur Förderung<br />

von Frieden, Toleranz<br />

und Verständigung. Er fördert<br />

den Austausch zwischen Gemeinschaften,<br />

Völkern und<br />

Kulturen. Die jungen Tschechinen<br />

Adela und Emily aus der<br />

Bayerwald-Gemeinde Ringelai<br />

haben davon noch nichts gehört:<br />

Was hier mit trockenen Worten<br />

beschrieben wird, das ist für sie<br />

nämlich ganz praktisches Erlebnis.<br />

Die beiden Schülerinnen haben<br />

einfach Spaß und sporteln<br />

beim bayerisch-tschechischen<br />

Trainingslager gemeinsam. Genauso<br />

wie all die anderen Kinder<br />

und Jugendlichen im Alter<br />

zwischen sechs und 16 Jahren.<br />

Jeweils vier Tage haben junge<br />

Sportler in Horská Kvilda und<br />

in Finsterau miteinander verbracht.<br />

Den Impuls für die gemeinsame<br />

Sportaktion ging vom Wintersportverein<br />

(WSV) Grafenau aus.<br />

Denn die dort engagierte Kinder-<br />

und Jugendtrainerin Jaroslava<br />

Riedl hat den Kontakt nach<br />

drüben auf die tschechische Seite<br />

hergestellt, was WSV-Sportleiter<br />

Jürgen Wallner sofort begeistert<br />

aufgenommen hat. Ihr<br />

Vorname und ihr gemütlicher<br />

Einschlag beim „waidlerisch-<br />

Reden“ lässt die sympathische<br />

Frau unschwer als gebürtige<br />

Tschechin erkennen. Seit 18 Jahren<br />

lebt sie im Landkreis Freyung-Grafenau,<br />

ist hier mit einem<br />

Kühbacher verheiratet und<br />

hat zwei Töchter. In den Jahren<br />

1987 bis 1991, im Alter zwischen<br />

14 und 18 Jahren, hat sie in der<br />

ehemaligen Tschechoslowakei<br />

das Winterberger Gymnasium<br />

(Gymnázium Vimperk) besucht.<br />

Die Förderung sportlich talentierter<br />

Schüler hat dort eine<br />

lange Tradition: Jarka Froňková<br />

(ihr Mädchenname) hat dort<br />

zwei Jahre lang Langlauf und<br />

weitere zwei Jahre Biathlon<br />

trainiert und auch an den tschechoslowakischen<br />

Meisterschaften<br />

teilgenommen. Zeitgleich<br />

mit Jarka Froňková lief Zbyněk<br />

Pavlásek für den Skiclub Klatovy<br />

(Klattau) – allerdings haben<br />

sich die beiden damals nicht<br />

kennengelernt. Erst zu Beginn<br />

des Jahres 2014 gab es ein Zusammentreffen,<br />

denn Zbyněk<br />

Pavlásek trainiert heute die Talente<br />

im Skiklub Šumava. Aufgrund<br />

des Schneemangels im<br />

Winter 2013/14 im Bayerischen<br />

Wald und dem angrenzenden<br />

Böhmerwald wurde der Sparkassencup<br />

in Finsterau ausgetragen.<br />

Ein Wiedersehen mit<br />

einer ehemaligen Laufkollegin<br />

Froňkovás stellte die Weichen<br />

für den Austausch zwischen<br />

dem Wintersportverein Grafenau<br />

und dem Skiklub Šumava.<br />

Nach diesem Erstkontakt begann<br />

dann die eigentliche Arbeit:<br />

Planung und Organisation<br />

für ein derartiges grenzüberschreitendes<br />

Vorhaben sind<br />

nämlich nicht ohne. Vor allem<br />

14<br />

WALD


die finanzielle Sache bereitete<br />

den engagierten Sportlern einiges<br />

Kopfzerbrechen. Doch<br />

eine Förderung durch EUREGIO<br />

mit sogenannten Ziel-3-Mitteln<br />

wurde gewährt und so hieß es<br />

bereits Ende Juli 2014 „Ahoj<br />

sousede!“ – Hallo Nachbar! –<br />

im böhmischen Horská Kvilda.<br />

Sportlich erfolgte die Anreise<br />

per Mountainbike von Grafenau<br />

und Mauth aus über den<br />

Grenzübergang Buchwald in<br />

den 55 Kilometer entfernten<br />

beschaulichen Ort, von den<br />

tschechischen Gastgebern<br />

schon neugierig erwartet. Und<br />

dann wurde Tage lang emsig<br />

trainiert. Auch die sportfreie<br />

Zeit verbrachte man gemeinsam<br />

beim Schwammerl– und<br />

Heidelbeersuchen – die ersten<br />

Vokabeln houby (Pilz) und boruvka<br />

(Heidelbeere) waren dabei<br />

schnell gelernt. Überhaupt<br />

wuchs das Interesse an der<br />

jeweiligen Fremdsprache des<br />

anderen immer mehr: Wörter<br />

wurden ausgetauscht, im Notfall<br />

kamen auch Englisch sowie<br />

Bild oben: Sporteln und Spaßhaben<br />

– der Wintersportverein Grafenau<br />

und der Skiklub Šumava machten<br />

gemeinsame Sache beim Kinder- und<br />

Jugendtrainingslager in Finsterau.<br />

Bild mitte: Gemeinsam auf dem Weg:<br />

die große Ausdauer der jungen Sportlerinnen<br />

ist zukunftsweisend für den<br />

Austausch zwischen den beiden Wintersportvereinen.<br />

Bild unten: „Achtung Staatsgrenze“:<br />

Das einstige Niemandsland kann<br />

heute auf lauschigen Pfaden durchwandert<br />

werden, so etwa am Teufelsbach<br />

zwischen Finsterau und Bučina<br />

(Buchwald).<br />

Bild rechts: Brüderlich geteilt werden<br />

Äpfel, Kekse und Butterbrot bei der<br />

bayerisch-böhmischen Wanderung.<br />

Fotos: Grapentin<br />

WALD<br />

Grenzenlos<br />

Hände und Füße zum Einsatz.<br />

Kurzweilige Abende brachten<br />

Gemeinsamkeiten und Unterschiede<br />

betreff Kultur und Sprache,<br />

Trainingsmethoden und<br />

Vereinsstrukturen „herent und<br />

drent“ zu Tage. Wie gut, dass die<br />

Gegeneinladung zum Besuch<br />

nach Bayern auf den Fuß folgte:<br />

„Servus!“ hieß es nämlich kurze<br />

Zeit später im Finsterauer<br />

Salvador-Allende-Haus. Ebenfalls<br />

per Mountainbike reisten<br />

die tschechischen Freunde von<br />

Vimperk her an, um ein weiteres<br />

Mal mit zahlreichen Betreuern<br />

und Trainern sportlich<br />

ausgefüllte Tage zu verbringen.<br />

Koordination und Stretching,<br />

die Nutzung der Skirollerbahn<br />

und Lauftrails rund um Lusen,<br />

Tummelplatz und Steinfleckberg<br />

standen unter anderem auf<br />

dem Programm. Unterhaltsame<br />

Stunden in der Freizeit natürlich<br />

ebenfalls inbegriffen…<br />

Beim Abschiednehmen wurden<br />

fleißig Emailadressen und Telefonnummern<br />

ausgetauscht,<br />

damit der Skinachwuchs seine<br />

neuen Freundschaften erst einmal<br />

digital pflegen kann.<br />

Doch keine Sorge, neue bayerisch-tschechische<br />

Treffen sind<br />

schon in Planung: Die Trainer<br />

und Organisatoren um Jürgen<br />

Wallner und Zbyněk Pavlásek<br />

schauen schon in die Zukunft.<br />

Die Grafenauer wollen sich,<br />

falls es der Terminkalender<br />

zulässt, an der Tschechischen<br />

Rennserie beteiligen. Und im<br />

Dezember möchte man unbedingt<br />

gemeinsam ein paar Tage<br />

im (hoffentlich vorhandenen)<br />

Schnee verbringen und trainieren.<br />

Also, dann: „Auf die Plätze,<br />

fertig, los!“<br />

Mehr Informationen zum Wintersportverein<br />

Grafenau und<br />

seine grenzübergreifenden Aktivitäten<br />

unter<br />

www.wsv-grafenau.de oder auf<br />

der Seite des Skiklubs Šumava<br />

www.skisumava.cz (in tschechischer<br />

Sprache).<br />

WALD<br />

15


Anzeige<br />

Unser Angebot:<br />

Hirschgulasch mit Semmelknödel<br />

und Blaukraut dazu<br />

Preiselbeeren/Birne<br />

für 10.50 Euro<br />

Herbstzeit<br />

ist Wildzeit<br />

Lassen Sie sich von unserer gut bügerlichen<br />

Küche verwöhnen und genießen Sie den einzigartigen<br />

Weitblick über die Berge<br />

des bayerischen Waldes.<br />

Hotel-Restaurant Familie Gottinger<br />

D-94065 Waldkirchen,<br />

Hauzenberger Straße 10-12<br />

Tel. +(0) 8581/9820, Fax: +(0) 8581/982 444<br />

E-Mail: info@hotel-gottinger.de<br />

www.hotel-gottinger.de<br />

Gourmet-Essen bei Gottinger gewonnen!<br />

Kürzlich ließen es sich Rosa Gattermann<br />

und ihr Ehemann Reinhold im<br />

Hotel-Restaurant Gottinger so richtig<br />

gutgehen. Rosa Gattermann hatte beim<br />

Foto-Suchbild in der letzten <strong>Ausgabe</strong><br />

der „<strong>Waldwärts</strong>“, dem Freizeit-Magazin<br />

im Bayerischen Wald, mit der Lösung<br />

„Karlsbach“ die richtige Antwort gegeben<br />

und wurde unter den zahlreichen<br />

Einsendungen als die glückliche Gewinnerin<br />

gezogen, die ein Gourmet-Essen<br />

für zwei Personen beim Gottinger in<br />

Waldkirchen gewonnen hat. Auf dem<br />

Foto ist das glückliche Gewinnerpaar gerade<br />

dabei, sich aus der hervorragenden<br />

Speisekarte ihr Gourmet-Essen für einen<br />

gelungenen Sonntag zusammenzustellen.<br />

Der MuW-Zeitschriftenverlag und<br />

das Hotel-Restaurant Gottinger gratulieren<br />

Familie Gattermann recht herzlich!<br />

Foto : Russ<br />

16<br />

WALD<br />

WALD<br />

1


WALD<br />

Historisches<br />

Am 14. November 1856 erlegte der „Bären-Hansel“ bei Černý Kříž den letzten Braunbären des Böhmerwaldes.<br />

Wenn der Herbst<br />

schöne Tage beschert,<br />

dann ist<br />

es an der Zeit die Wanderstiefel<br />

zu schnüren und den<br />

Rucksack zu packen. Ein<br />

wahrlich lohnendes Ziel ist<br />

der „Medvědí stezka“ (Bärensteig)<br />

im benachbarten<br />

Tschechien, der das Gebiet<br />

zwischen den Bahnstationen<br />

Ovesná (etwa 3 km westlich<br />

von Nová Pec) und Černý Kříž<br />

erschließt. Beide Stationen<br />

liegen an der Eisenbahnstrecke<br />

Nová Pec - Černý Kříž -<br />

Volary im Landschaftsschutzgebiet<br />

Böhmerwald (CHKO<br />

Šumava).<br />

Die Anreise dorthin erfolgt am<br />

besten per Bahn von Nové Údolí<br />

aus nach Ovesná (Fahrzeit:<br />

etwa 30 Minuten). Den kleinen<br />

Bahnhof Nové Údolí auf tschechischer<br />

Seite erreicht man<br />

nach knapp zwei Kilometern<br />

Felsenstadt und<br />

Bärendenkmal erleben<br />

Unterwegs auf dem Bärensteig im Böhmerwald<br />

Von Christiane Grapentin<br />

ab Ortsmitte Haidmühle. Ein<br />

PKW-Parkplatz (gegen geringe<br />

Gebühr) ist auf deutscher Seite<br />

vorhanden. Der Fahrpreis für<br />

die Bahn ist im Zug in tschechischen<br />

Kronen zu entrichten.<br />

(Abfahrtszeiten sind auf<br />

der Homepage der Ilztalbahn/<br />

Fahrpläne/Tschechien einsehbar.<br />

Informationen dazu erteilt<br />

auch die Tourist-Information<br />

Haidmühle, Telefonnummer:<br />

08556/19433)<br />

Auf 14 Kilometern, gelb markiert,<br />

verläuft der älteste Naturlehrpfad<br />

im Böhmerwald.<br />

Geologische und geomorphologische<br />

Besonderheiten tragen<br />

bildhafte Namen wie etwa Pfefferkuchenberg,<br />

Drachenmaul,<br />

Felsenburg, Strassenräuberpass,<br />

Schmugglerhöhle, Pilz<br />

oder Riesenwürfel und entführen<br />

den Besucher geradezu in<br />

eine „Felsenstadt“ bis nach Jelení<br />

(etwa 3,5 Stunden Gehzeit,<br />

leicht ansteigender Trassenverlauf<br />

). Dort angekommen trifft<br />

man auf den Schwarzenberger<br />

Schwemmkanal, einem technischen<br />

Wunderwerk aus dem 18.<br />

Jahrhundert.<br />

Der zweite Teil der Wanderung<br />

(zwischen Jelení Vrchy und<br />

Červený Kříž) führt dann - auf<br />

einem Forstweg leicht bergab -<br />

am Denkmal des letzten Bären<br />

im Böhmerwald vorbei, der hier<br />

am 14. November 1856 vom „Bären-Hansel“<br />

erlegt wurde. Von<br />

Černý Kříž geht’s mit der Bahn<br />

nach Nové Údolí zurück.<br />

WALD<br />

17


WALD<br />

Freizeit<br />

Hundesonntag auf dem Oberhaus<br />

Am Sonntag, 5. Oktober 2014 steht die<br />

Passauer Burg ganz unter dem Motto<br />

„Vier Pfoten“: Die Ausstellungsmaskottchen<br />

Baron Otto und Victor laden<br />

herzlich zum Hundesonntag sein!<br />

Das OberhausMuseum hat ein umfangreiches<br />

Programm rund um die<br />

liebenswerten Vierbeiner zusammengestellt.<br />

Bei einer speziellen Führung<br />

erkunden Hund und Herrchen/Frauchen<br />

die Burganlage.<br />

Die Hunde der BRK Rettungshundestaffel<br />

Passau und der Doggyschool<br />

aus Neuhaus am Inn zeigen ihr vielseitiges<br />

Können in spannenden Darbietungen.<br />

Auf die jungen Besucher wartet ein<br />

aufregender Museumskrimi des<br />

königlichen Hoftheaters Lumumba.<br />

Mysteriöse Geschehnisse um den<br />

Hund Baron Otto nimmt das pfiffige<br />

Fräulein Rosina in „Das Geheimnis<br />

der Postkarten“ unter die Lupe.<br />

Keine Voranmeldung, Eintritt<br />

€ 2,00 für alle Aktionen des Familiensonntags<br />

und Eintritt in alle<br />

Ausstellungen.<br />

Anzeige<br />

SONDERAUSSTELLUNG<br />

Neue<br />

Herren<br />

24. 05. —<br />

15. 11. 2014<br />

Neue<br />

Zeiten<br />

PASSAU UND DAS<br />

19. JAHRHUNDERT<br />

www.oberhausmuseum.de<br />

Foto: Oberhausmuseum Passau<br />

18<br />

WALD<br />

WALD<br />

1


Anzeige<br />

Der Baumwipfelpfad im Nationalpark Bayerischer Wald<br />

8 bis 25 Meter über dem Waldboden<br />

in unberührter Natur<br />

spazieren gehen und einzigartige<br />

Perspektiven erleben – dies<br />

ermöglicht Ihnen der Baumwipfelpfad<br />

im Nationalpark<br />

Bayerischer Wald. Die überwiegend<br />

aus Holz bestehende<br />

und barrierefreie Konstruktion<br />

ist behutsam in den herrlichen<br />

Mit dem Bayerischen<br />

Wald auf Augenhöhe…<br />

Das Tagesausflugsziel<br />

ganz in Ihrer Nähe –<br />

barrierefrei und familienfreundlich.<br />

» Im Nationalpark Bayerischer Wald<br />

» Tier-Freigelände<br />

» Informationszentrum Hans-Eisenmann-Haus<br />

www.baumwipfelpfad.by<br />

Böhmstraße 43, 94556 Neuschönau<br />

Bergmischwald integriert und<br />

vermittelt ein unverfälschtes<br />

Naturerlebnis, das durch verschiedene<br />

Lehrstationen entlang<br />

des Pfades verstärkt wird.<br />

Baum<br />

wipfel<br />

pfad<br />

Bayerischer<br />

Wald<br />

WALD<br />

Freizeit<br />

Der 1300 Meter lange Steg endet<br />

auf der Plattform des beeindruckenden<br />

Aussichtsturmes<br />

in einer Höhe von 44 Metern<br />

und verspricht einen fantastischen<br />

und nahezu grenzenlosen<br />

Ausblick. Der Baumwipfelpfad<br />

endet ebenerdig am Hans-Eisenmann-Haus<br />

mit seinem modernen<br />

Informationszentrum.<br />

Nach dem Spaziergang auf Augenhöhe<br />

mit den Baumwipfeln<br />

sorgen die Waldwirtschaft mit<br />

großem Biergarten und das<br />

Café Eisenmann für das leibliche<br />

Wohl der Besucher.<br />

Tipp: Besuchen Sie auch das<br />

Tier-Freigelände! Bär, Luchs,<br />

Elch und andere interessante<br />

Tierarten erwarten Sie!<br />

Baumwipfelpfad im Nationalpark<br />

Bayerischer Wald<br />

Böhmstraße 43<br />

94556 Neuschönau<br />

Tel.: 08558 97 40-74<br />

www.baumwipfelpfad.by<br />

Qualität, Passform und<br />

Funktionalität -<br />

der neue LOWA Renegade GTX<br />

www.sport-jakob.de<br />

WALD<br />

19


Mega-Event gegen November-Grau!<br />

Unter dem Motto<br />

„Freunde treffen…<br />

Stars erleben… Bad<br />

Füssing genießen!“ sollen die<br />

hallodays 2014 vom 19. bis 23.<br />

November zum Saisonende<br />

neuen Schwung nach Bad Füssing<br />

bringen und den Ort hell<br />

erstrahlen lassen.<br />

Erleben Sie ein mitreißendes<br />

Unterhaltungsprogramm und<br />

ein außergewöhnliches Rahmen-<br />

Programm mit exklusivem bayerischem<br />

Empfang (für Gäste<br />

mit hallocard). Künstler-Markt,<br />

Kulinarisches Dorf und viele<br />

weitere Highlights erwarten Sie!<br />

Tickets zu den Veranstaltungen<br />

erhalten Sie bei allen bekannten<br />

Vorverkaufsstellen, sowie bei<br />

Auto Augenstein in Egglfing und<br />

den PAWO-Geschäftsstellen. Für<br />

Übernachtungs-Gäste haben<br />

sich die Veranstalter und alle<br />

hallodays-Gastgeber etwas ganz<br />

besonderes ausgedacht. Bei Buchung<br />

eines hallodays-Pauschal-<br />

Arrangements erhalten Sie als<br />

Bonus die hallocard 2014 und<br />

profitieren somit von freien Eintritten<br />

und Ermäßigungen zu den<br />

Veranstaltungen und vieles mehr.<br />

Fragen Sie Ihren Gastgeber nach<br />

der „hallodays-komplett-Pauschale“!<br />

Auch für Kurzaufenthalte<br />

finden Sie in diesen<br />

Zeitraum tolle Angebote.<br />

Alle Bad Füssing Fans,<br />

Einheimische und „Zuagroaste“<br />

sind herzlich<br />

eingeladen mit uns die<br />

hallodays zu feiern!<br />

www.hallodays.de<br />

Ihr familienfreundliches Ausflugsziel<br />

direkt an der Ilz<br />

- Ilztalwanderwege,<br />

Premiumwanderweg Goldsteig<br />

- gute Küche - bayerische Brotzeiten<br />

- täglich frische Forellen, Topfenstrudel<br />

- Kaffee und hausgemachte Kuchen<br />

- Kinderspielplatz<br />

Familie Anton Segl<br />

Schrottenbaummühle 1<br />

94142 Fürsteneck<br />

Tel. 08504/1739<br />

www.schrottenbaummuehle.de<br />

1<br />

20<br />

WALD<br />

WALD


WALD<br />

Freizeit<br />

Wandern und Einkehren an der Ilz<br />

Die „SCHWARZE PERLE“, wie die romantische<br />

Flusslandschaft des Ilztals auch genannt wird,<br />

bahnt sich ihren Weg durch den unteren<br />

Bayerischen Wald, bevor sie schließlich in<br />

Passau in die Donau mündet.<br />

Schlossgaststätte Fürsteneck<br />

Foto: FreeFactory<br />

Heiraten im Schloss Fürsteneck<br />

• Gasträume mit Platz für ca. 140 Gäste<br />

• Schlossterrasse mit Platz für 50 Personen<br />

• Gehobene Regionalküche<br />

• All unsere Zimmer mit Dusche und WC<br />

• Kirche innerhalb der Schlossanlage<br />

• Erleben Sie das wildromantische Ilztal<br />

Familie Windorfer<br />

Schlossweg 5 • 94142 Fürsteneck<br />

Tel. 0 85 05–14 73 • Fax 91 52 63<br />

Idealer Ausgangspunkt für<br />

Wanderungen im schönen Ilztal<br />

www.schloss-fuersteneck.de • info@schloss-fuersteneck.de<br />

WALD<br />

21


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Gesunde Ernährung und Fleischkonsum<br />

widersprechen sich nicht<br />

Fleisch-Sommelier und Metzgermeister Hans-Karl Smitka aus Röhrnbach im <strong>Waldwärts</strong>-Interview<br />

<strong>Waldwärts</strong>: Herr Smitka,<br />

schließen sich gesunde Ernährung<br />

und Fleischkonsum nicht<br />

generell aus?<br />

Hans Smitka: „Gesunde Ernährung<br />

und Fleischkonsum<br />

müssen nicht im Gegensatz<br />

zueinander stehen. Zu einer abwechslungsreichen<br />

Ernährung<br />

darf und muss Fleisch gehören.<br />

Dabei muss es allerdings nicht<br />

jeden Tag Rindersteak sein. Maßvoller<br />

wie abwechslungsreicher<br />

Verzehr sollten im Mittelpunkt<br />

stehen. Der bewusste Genuss<br />

von Fleisch legt nahe, auf eine<br />

gewisse Qualität zu achten, denn<br />

das sorgt nicht nur für einen<br />

unvergleichlichen Geschmack,<br />

sondern auch für eine gesündere<br />

Ernährung und kommt auch<br />

dem Tierwohl zugute.“<br />

sehr niedrige Preise. Diese allerdings<br />

entstehen auf Kosten<br />

der Fleischqualität. Der Einsatz<br />

von Antibiotika im Hühnerstall<br />

zum Beispiel wird umso wahrscheinlicher,<br />

je schlechter die<br />

Haltungsbedingungen der Tiere<br />

sind. Denn schlechte Haltung<br />

führt zu enormer Anfälligkeit für<br />

Krankheiten und das wiederum<br />

erhöht die Wahrscheinlichkeit<br />

des pauschalen oder präventiven<br />

Einsatzes von Antibiotika. Aus<br />

diesem Grund sollten Sie nur<br />

Fleisch kaufen, das nicht aus<br />

der Massentierhaltung stammt.<br />

Und auch in punkto Frische gibt<br />

es wichtige Merkmale, die dabei<br />

helfen, frisches Fleisch von altem<br />

Fleisch zu unterscheiden.“<br />

glänzen und auf gar keinen Fall<br />

„schmierig“ sein. Achten Sie darauf,<br />

dass das Fleisch nicht im<br />

eigenen Saft liegt. Die Fleischoberflächen<br />

sollten matt sein<br />

und eine gleichmäßige Färbung<br />

aufweisen. Eine gute Qualität<br />

erkennen Sie an einer schönen<br />

Marmorierung. Leichte Fetteinlagerungen<br />

machen ein Steak<br />

erst zum echten Geschmackserlebnis<br />

und stehen für ein natürliches<br />

Wachstum. Sichtbares Fett<br />

sollte weiß sein und keine gelblichen<br />

Verfärbungen aufweisen.<br />

Die Struktur des Fleisches sollte<br />

möglichst fein sein - besonders<br />

gut lässt sich dies an den Schnittflächen<br />

überprüfen: Feine, fest<br />

verbundene Fasern stehen für<br />

zartes Fleisch, grobe und weiche<br />

zeitschrift über die Ausbildung<br />

zum Fleisch-Sommelier gelesen<br />

und mit knapp 50 Jahren sofort<br />

beschlossen, noch einmal die<br />

Schulbank zu drücken. Das Wissen<br />

rund um das Thema Fleisch<br />

wird immer umfassender und<br />

kann in seiner Komplexität in<br />

keiner Ausbildung oder Meisterschule<br />

vermittelt werden.<br />

Die Weiterbildung zum Fleisch-<br />

Sommelier in Österreich behandelte<br />

von der Kulturgeschichte<br />

der Fleischgewinnung bis zum<br />

heutigen Fleischkonsum alle<br />

relevanten Nuancen wie Nutztierhaltung,<br />

Produktion, Verarbeitung,<br />

Qualitätsmanagement<br />

bis hin zur Zubereitung, Zutaten<br />

und auch Darreichung passender<br />

Weine.<br />

Als Fleisch-Sommelier verstehe<br />

ich mich als Kommunikator zwischen<br />

Produzenten und Kunden,<br />

der neben der fachgerechten und<br />

hochqualitativen Verarbeitung<br />

auch Empfehlungen für die optimal<br />

geeignete Fleischsorte und<br />

deren Zubereitung geben kann.“<br />

<strong>Waldwärts</strong>: Worauf sollten<br />

Konsumenten beim Fleischverzehr<br />

achten?<br />

Hans Smitka: „Wer das Risiko,<br />

mit Keimen oder Medikamenten<br />

belastetes Fleisch zu konsumieren,<br />

minimieren möchte, der<br />

muss auf Qualität und Frische<br />

achten. Die moderne Massentierhaltung<br />

in der Fleischproduktion<br />

ermöglicht mittlerweile<br />

<strong>Waldwärts</strong>: Woran erkennt<br />

man denn frisches Rindfleisch<br />

und Schweinefleisch?<br />

Hans Smitka: Frisches Rindfleisch<br />

ist dunkelrot, Schweinefleisch<br />

hellrot bis rosa. Das<br />

Fleisch darf nicht trocken aussehen,<br />

sollte aber auch nicht feucht<br />

Fasern werden beim Garen zäh.“<br />

<strong>Waldwärts</strong>: Herr Smitka, Sie<br />

sind einer der weinigen Fleisch-<br />

Sommeliers in Deutschland.<br />

Wie ist es denn dazu gekommen?<br />

Hans Smitka: „Eines Tages habe<br />

ich einen Artikel in einer Fach-<br />

22<br />

WALD


Anzeige<br />

Anzeige WALD Anzeigen Fleischgenuss<br />

Freizeit & Sport<br />

Es versetzt Fleischkenner in<br />

Ekstase: „DRY AGED BEEF“, das<br />

trocken abgehangene Rindfleisch,<br />

liefert die besten Steaks der Welt.<br />

In den USA sind die am Knochen<br />

gereiften Rinderrücken<br />

schon seit Jahrzehnten Kult.<br />

Jetzt entdecken die Deutschen<br />

die alte Metzgerskunst wieder.<br />

Trockenreifung bedeutet, dass<br />

das Fleisch am Knochen gereift<br />

wird. Dabei verliert das Fleisch<br />

ca. 30% an Gewicht und der<br />

Fleischsaft geht in das Fleisch<br />

über. Ein zusätzlicher Gewichtsverlust<br />

wird durch das Wegschneiden<br />

der angetrockneten<br />

Aussenschicht verursacht. „Nur<br />

wenige Unternehmen produzieren<br />

nach dieser aufwendigen Methode,<br />

die zu dieser geschmacklich<br />

einzigartigen Fleischqualität<br />

führt.“ Marmorierung ist der<br />

feine Unterschied: Artgerechte<br />

Haltung in der Zucht sorgt<br />

für eine gute Einlagerung des<br />

Fettes in das Muskelfleisch. Zu<br />

sehen ist das an der Marmorierung,<br />

die je nach Art der Rasse<br />

oder Aufzucht verschieden<br />

ausfällt. Je feiner das Fleisch<br />

marmoriert ist desto besser der<br />

Geschmack.<br />

Dieses Fleisch ist ideal für die<br />

Fleischliebhaber und die gehobene<br />

Küche.<br />

www. metzgerei-smitka.de • Bruckfeld 1 • 94133 Röhrnbach • Tel. 08582 91095<br />

WALD<br />

23


Brauerei Hutthurm stellt „Edles Helles“ vor<br />

Braumeister Markus Kampf im Gespräch mit <strong>Waldwärts</strong><br />

Anzeige<br />

<strong>Waldwärts</strong>: Die Brauerei<br />

Hutthurm steht für Fortschritt<br />

und Tradition. Seit Mitte September<br />

gibt es daher ein neues<br />

Trendgetränk, das „Edle Helle“.<br />

Bei wem soll dieses Bier vor allem<br />

Anklang finden?<br />

Markus Kampf: Unser neues<br />

Bier ist grundsätzlich für<br />

jedermann gedacht, soll aber<br />

aufgrund seines milden Geschmacks<br />

vor allem eine jüngere<br />

Zielgruppe ansprechen.<br />

<strong>Waldwärts</strong>: Apropos Geschmack.<br />

Was kann der Bierliebhaber<br />

vom neuen „Edlen<br />

Hellen“ erwarten?<br />

Markus Kampf: Erwartet<br />

werden können feinste heimische<br />

Qualitätsrohstoffe – Gerste<br />

aus der Region, Hopfen aus der<br />

Hallertau - und das besondere<br />

Hutthurmer Quellwasser vereint<br />

im bayerischen Reinheitsgebot,<br />

das macht unser „Edles Helles“<br />

aus. Markenzeichen dieses speziellen<br />

Vollbieres sind sein heller<br />

Glanz und der milde Antrunk mit<br />

4,9 % Alkoholgehalt und 11,5 %<br />

Stammwürze.<br />

<strong>Waldwärts</strong>: Klingt sehr vielversprechend.<br />

Wo ist das neue<br />

Edel-Gebräu erhältlich?<br />

Markus Kampf: Das „Edle<br />

Helle“ ist ab sofort durch den<br />

Hutthurmer Heimdienst, in vielen<br />

Getränkemärkten und natürlich<br />

bei den Wirten der Brauerei<br />

Hutthurm erhältlich.<br />

<strong>Waldwärts</strong>: Die Brauerei<br />

Hutthurm beheimatet auch<br />

zahlreiche Gaststätten, in denen<br />

regionale, saisonale und kreative<br />

Küche angeboten wird. Mit<br />

welchen Gerichten harmoniert<br />

das „Edle Helle“ aus Ihrer Sicht<br />

am besten?<br />

Markus Kampf: Unser neues<br />

Bier passt aufgrund seiner Milde<br />

sehr gut zu Geflügel-Gerichten,<br />

Fisch, Salat oder Käse.<br />

Ein starkes Stück Heimat.<br />

MuW-Zeitschriftenverlag für Marketing und Werbung GmbH<br />

Goldener Steig 36 I 94116 Hutthurm I Telefon 08505 86960-0<br />

www.muw-zeitschriftenverlag.de I email@muw-zeitschriftenverlag.de<br />

Verlag und Agentur<br />

24<br />

2<br />

WALD<br />

WALD


WALD<br />

Braukunst<br />

Braukunst<br />

vom<br />

Feinsten!<br />

Sein heller Glanz und der milde Antrunk sind<br />

Markenzeichen dieses speziellen Vollbieres.<br />

Alk. 4,9 % vol. und 11,5 % Stammwürze.<br />

WALD<br />

25<br />

3


Zwei Städter ziehen waldwärts<br />

Astrid Gelaudemans und Jörg Schäfer wagten den Schritt von München in den Bayerischen Wald<br />

Von Doris Blöchl<br />

Fotos: Blöchl<br />

zwicken<br />

uns immer<br />

„Wir<br />

noch manchmal“,<br />

erzählen Astrid Gelaudemans<br />

und Jörg Schäfer<br />

mit leuchtenden Augen. Sie<br />

können es immer noch nicht<br />

richtig glauben, dass ihr<br />

Traum vom „Auswandern“<br />

irgendwie wahr geworden<br />

ist. Auswandern hat auch im<br />

Prinzip nicht unbedingt etwas<br />

mit dem Überschreiten<br />

von Landesgrenzen zu tun. Im<br />

Gegenteil – meistens reicht<br />

es schon, den Blickwinkel zu<br />

verändern. Und das haben<br />

die beiden Münchner getan,<br />

indem sie aufs Land gezogen<br />

sind. Obwohl Niederbayern<br />

für die meisten Münchner<br />

nicht gerade die erste Wahl<br />

wäre, haben die beiden dieses<br />

schöne Fleckchen Erde für<br />

sich entdeckt.<br />

Der Blick<br />

ins Paradies<br />

Sie nennen es den „Urlaubsblick“,<br />

der ihnen die Augen<br />

öffnet für Dinge, die uns Einheimischen<br />

bereits seit langem zur<br />

Gewohnheit geworden sind. Zeit<br />

haben für Begegnungen und<br />

die Wohltat eines Funklochs<br />

machen die alte Mühle in der<br />

Gemeinde Thyrnau, in der sie<br />

seit Juni wohnen, zu einem<br />

Paradies. „Wir hatten die Stadt<br />

einfach satt“, erzählt Astrid Gelaudemans.<br />

„Seit vielen Jahren<br />

beschäftigen wir uns schon mit<br />

sogenannten ‚grünen Themen’,<br />

die uns alle angehen. Nachhaltigkeit<br />

spielt dabei eine große<br />

Rolle.“ Unter dem Begriff „Permakultur“<br />

könnte man die Lebenseinstellung<br />

von Astrid und<br />

Jörg wohl zusammenfassen,<br />

wobei nicht nur ein Leben auf<br />

Selbstversorgerbasis und Regionalität<br />

gemeint ist, sondern<br />

vielmehr auch die Einstellung<br />

zum Gegenüber, die Suche nach<br />

Gemeinsamkeiten. „Achtsam<br />

umgehen mit der Schöpfung und<br />

den Lebewesen“, so drücken sie<br />

ihren Standpunkt aus. Beide<br />

sind sich aber sehr wohl bewusst,<br />

was es heißt, in und mit<br />

der Natur zu leben. „Natur heißt<br />

immer auch Überraschung“,<br />

schmunzelt Astrid. „Wir leben<br />

hier zusammen mit Schafen,<br />

Hühnern, Forellen und natürlich<br />

mit unseren Bienen mitten im<br />

Grünen.“ Auch in München hatten<br />

die beiden schon das Grüne<br />

gesucht. Deshalb begannen sie<br />

vor ein paar Jahren schon mit<br />

der Stadtimkerei. Jörg Schäfer<br />

ist sogar Vorstandsmitglied des<br />

Imkervereins München und<br />

Umgebung e.V. 1955 und hat<br />

dort viele Anfänger betreut.<br />

Die Bienen haben sie nun mitgebracht<br />

in ihr neues Domizil.<br />

Leider bestätigte sich, dass das<br />

Nahrungsangebot auf dem Land<br />

viel eingeschränkter vorhanden<br />

ist als in der Großstadt München.<br />

„Die Vielfalt fehlt einfach. In der<br />

Stadt gibt es viele Grünanlagen<br />

und Parks, in denen Bäume und<br />

Sträucher immer üppig blühen“,<br />

erzählt Jörg. Das häufige<br />

Abmähen der Wiesen und die<br />

großen Maisflächen machen den<br />

Bienen zu schaffen. Durch die<br />

Bio-Imkerei bekamen die beiden<br />

die Möglichkeit Bayerns Pilot-<br />

Projekt „Öko-BiLa“ (Bildungsweg<br />

Bio-Landwirt) im Lehr-, Versuchs-<br />

und Fachzentrum für Ökologischen<br />

Landbau in Hutthurm/<br />

Kringell zu belegen. Dort können<br />

motivierte Neueinsteiger mit außerlandwirtschaftlichem<br />

Beruf<br />

den Gehilfenbrief in der Landwirtschaft<br />

erwerben. „Kringell ist<br />

auf einem guten Weg, die Verbraucher<br />

und Verarbeiter neben den<br />

Landwirten einzubinden.“<br />

26<br />

WALD


WALD<br />

Pilzkunde Grenzenlos<br />

Vom Rechner<br />

zum Rechen<br />

Als IT-Planer und Physiotherapeutin<br />

kommen die beiden<br />

eigentlich aus ganz anderen<br />

Berufsgruppen, haben sich jedoch<br />

während der letzten zehn<br />

Jahre viel mit Landwirtschaft,<br />

Handwerk und sozialen Themen<br />

beschäftigt. Der Erhalt von<br />

kleinen Läden und den damit<br />

verbundenen kurzen Wegen ist<br />

ihnen besonders wichtig, um<br />

einer Zersiedelung entgegenzuwirken,<br />

welche auch die Ortskerne<br />

aussterben lässt. „In manchen<br />

Gegenden ist man bereits<br />

auf einem guten Weg. Es werden<br />

kleinere Läden wiederbelebt, die<br />

man zu Fuß erreichen kann.“<br />

Auf die Frage nach ihren Zielen,<br />

sind sich beide einig: „Langfristig<br />

wollen wir uns, soweit<br />

es möglich ist, selbst versorgen.<br />

Den Rest beziehen wir aus Biooder<br />

Hofläden. Wir wollen unser<br />

Brot selber backen.“ Schließlich<br />

kauften sie in München schon<br />

den Großteil ihrer Lebensmittel<br />

auf dem Wochenmarkt. Regionalität<br />

spielte schon damals<br />

eine große Rolle. Dennoch<br />

fühlten sich Astrid und Jörg in<br />

München eigentlich als „Exoten“.<br />

Sie passten nicht so recht<br />

dorthin – den „Ausstieg“ haben<br />

sie sich trotzdem nicht leicht gemacht.<br />

Es wurde lange überlegt,<br />

wo der Weg hinführen soll und<br />

dann ging plötzlich alles ganz<br />

schnell. „Wie bei einer langen<br />

Busfahrt, bei der man gerade<br />

noch an der richtigen Haltestelle<br />

rausspringt“, lacht Astrid Gelaudemans.<br />

Überhaupt lachen<br />

die beiden sehr viel. Sie wirken<br />

gelöst, entspannt und angekommen.<br />

Vielleicht hat sich hier ein<br />

Kreislauf geschlossen, wie ihn<br />

die Philosophie der Permakultur<br />

beschreibt.<br />

Sterne sind wichtig<br />

Am Ende eines sehr aufschlussreichen,<br />

lehrreichen und netten<br />

Gesprächs erstaunte mich der<br />

Satz von Astrid: „Ganz wichtig<br />

sind auch die Sterne. Die haben<br />

wir in der Stadt kaum noch gesehen.“<br />

Die Sterne als Bild für den<br />

Blick nach oben und in gewisser<br />

Weise auch für den „Urlaubsblick“<br />

finde ich einen schönen<br />

Anlass, sich wieder mehr der<br />

Natur und ihren Wundern zu<br />

öffnen. Es würde uns allen gut<br />

tun.<br />

Büchlberg bei Passau<br />

Staatl. anerkannter Erholungsort<br />

Bayerischer Wald<br />

Natur. Wellness.Spa.<br />

Wo das Ursprüngliche zum Erlebnis wird!<br />

Familie Stemp<br />

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D-94124 Büchlberg<br />

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2013<br />

Traumtage<br />

2 Übernachtungen<br />

• Begrüßungsschnapserl<br />

für Erwachsene<br />

• reichhaltiges Frühstücksbuffet<br />

• 2 x 4-Gänge-Menü mit großem<br />

Salatbuffet<br />

• Nutzung unserer neuen<br />

Wellnessoase<br />

• Teilnahme am Wochenprogramm<br />

• Kombi-Massage (50 Min.)<br />

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Pro Person ab 199,00 Euro<br />

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• Honig-Traum-Peeling (20 Min.)<br />

• Kurzgenuss-Gesichtspflege (30 Min.)<br />

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WALD<br />

27


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A mordsdrum Bier.<br />

Der Urbock.<br />

28<br />

… WALD freuen auf ein Hacklberger!<br />

WALD<br />

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