Waldwärts Ausgabe 1439
Das Frei-Zeit-Magazin im Bayerischen Wald September 2014
Das Frei-Zeit-Magazin im Bayerischen Wald
September 2014
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Das Frei-Zeit-Magazin -Magazin im Bayerischen Wald<br />
WALD<br />
WALDWAERTS-ONLINE.DE<br />
AUSGABE SEPTEMBER 2014<br />
KOSTENLOS<br />
Kulajda<br />
Die Königin unter den Pilzsuppen<br />
Seite 3<br />
o<br />
Leopoldsreut<br />
Wie es damals war<br />
Seite 6<br />
o<br />
Grenzen trennen –<br />
Natur verbindet<br />
Vision „Grünes Band“ feiert 25 Jahre<br />
Seite 10<br />
o<br />
Dicke Freunde<br />
Deutsch-Tschechische Trainingslager<br />
Seite 14<br />
Naturerlebnis<br />
Höllbachgespreng<br />
Eine atemberaubende Wanderung zum Großen Falkenstein<br />
Seite 4<br />
WALD<br />
1
IMPRESSUM<br />
WALD<br />
MuW-Zeitschriftenverlag GmbH<br />
Goldener Steig 36<br />
94116 Hutthurm<br />
Tel. +49 (0)8505 86960-0<br />
info@muw-zeitschriftenverlag.de<br />
www.muw-zeitschriftenverlag.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Matthias Wagner<br />
Registergericht Passau HRB 1259<br />
USt-ID-Nr. DE 172513050<br />
Druckauflage: 49.000 Stück<br />
Anzeigenleitung<br />
und verantwortlich<br />
für den Anzeigenteil:<br />
Matthias Wagner<br />
Redaktion<br />
und verantwortlich<br />
für den Inhalt:<br />
Christian Russ, Redaktionsleiter<br />
Doris Blöchl, Christiane Grapentin<br />
Katharina Krückl<br />
Satz / Layout:<br />
MuW-Zeitschriftenverlag GmbH<br />
Der Nachdruck ist nur mit schriftlicher<br />
Genehmigung des Verlages gestattet.<br />
Für unverlangt eingesandtes Text- und<br />
Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.<br />
die herbstliche Natur steht in<br />
voller Farbenpracht. Rot, gelb<br />
und orange leuchten die Blätter<br />
von den Bäumen und wir genießen<br />
die Strahlen der Herbstsonne.<br />
Dem heimischen Garten<br />
verleihen Herbstblüher bunte<br />
Farbtupfer und am Himmel tanzen<br />
lustige Drachen im Wind.<br />
Kinder spielen mit den bunten<br />
Blättern und suchen die schönsten<br />
aus, um aus ihnen lustige<br />
Basteleien zu fertigen. Und wer<br />
Doris Blöchl<br />
Redaktion <strong>Waldwärts</strong><br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
erinnert sich nicht gern zurück<br />
an die vielen Kastanienmännchen<br />
der Kindheit?<br />
Gerade in dieser goldenen Jahreszeit<br />
zieht es uns hinaus, um<br />
Farbe, Sonne und Licht zu tanken.<br />
Erleben Sie unseren wunderschönen<br />
Bayerischen Wald<br />
beim Wandern oder Radfahren<br />
und genießen Sie den Blick auf<br />
die außergewöhnliche Landschaft,<br />
die wie verzaubert wirkt<br />
im warmen Herbstlicht.<br />
Der farbenfrohe Herbst steht<br />
auch für die Zeit der Ernte.<br />
Schmackhaftes Obst und Gemüse<br />
wandert in die Küche und<br />
verwöhnt unseren Gaumen,<br />
während Pilze und Wildgerichte<br />
perfekt im herbstlichen<br />
Menü harmonieren.<br />
Lassen Sie sich die Herbstsonne<br />
ins Gesicht und in die Seele<br />
scheinen. Gehen Sie mit uns<br />
wieder ein Stück waldwärts.<br />
Wichtiger Hinweis:<br />
Alle vom Verlag gestalteten Anzeigen<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Ihre<br />
Verwendung in anderen Medien kann<br />
nur mit Genehmigung des Verlages<br />
erfolgen. Dies gilt auch für bestehende<br />
Materialien des Kunden, die weiter verarbeitet<br />
wurden. Bei Zuwiderhandlung<br />
können rechtliche Schritte wegen Urheberrechtsverletzung<br />
eingeleitet werden.<br />
Herausgeber:<br />
An der Moldau im Sumava-Nationalpark<br />
2<br />
WALD
WALD<br />
Gaumenschmaus<br />
Kulajda – die Königin unter den Pilzsuppen<br />
Sie duftet köstlich, sahniger Geschmack kitzelt den Gaumen und würziger Dill, frische Pilze und Eier<br />
vereinen sich zu einer gelungenen Komposition: „Kulajda“<br />
Kulajda ist ein äußerst<br />
beliebtes Essen<br />
bei unseren südböhmischen<br />
Nachbarn.<br />
Ein einfaches, aber<br />
perfektes Essen,<br />
das sich unbedingt<br />
zum Nachkochen<br />
lohnt. Gerade jetzt,<br />
wenn Pilzsaison<br />
ist. Also, auf geht’s<br />
zum Schwammerl-<br />
Suchen!<br />
Kulajda<br />
ZUTATEN (FÜR 4 PORTIONEN):<br />
2 -3 Löffel Mehl<br />
2 Eßlöffel Butter<br />
Gemüsebrühe<br />
5 mittelgroße Kartoffeln<br />
½ Teelöffel Kümmel<br />
2 Pimentkörner<br />
3 schwarze Pfefferkörner<br />
1 Lorbeerblatt<br />
1 Zwiebel<br />
2 Handvoll geputzte frische Pilze<br />
Salz, Pfeffer<br />
1 Becher Sahne (200 g)<br />
1 bis 2 Esslöffel Essig (nach Geschmack)<br />
Frische hart gekochte Eier<br />
(pro Person 1 Stück oder die Eier pochieren)<br />
2 Esslöffel gehackter Dill (frisch oder getrocknet)<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Aus Mehl und Butter Einbrenne herstellen<br />
und mit Gemüsebrühe aufgießen, sämig<br />
einkochen lassen. Dann die gewürfelten<br />
Kartoffeln zugeben. Kümmel, Pimentkörner,<br />
Pfefferkörner und Lorbeerblatt beigeben.<br />
Etwa 10 bis 15 Minuten köcheln lassen.<br />
Die geputzten Pilze in Scheiben schneiden.<br />
Gehackte Zwiebel in Butter anschwitzen,<br />
Pilze dazu und schön anbraten.<br />
Sahne in die Suppe einrühren, kurz aufwallen<br />
lassen, die gebratenen Pilze und Zwiebel<br />
zufügen. Die Kulajda mit Salz und Pfeffer<br />
abschmecken. Die gekochten Eier schneiden<br />
und in die Suppe geben, mit gehacktem<br />
Dill servieren. (Nach Belieben kann<br />
Kulajda auch mit pochierten Eiern aufgetischt<br />
werden.) Je nach Geschmack kann man<br />
die Suppe noch mit Essig sauer abschmecken.<br />
Guten Appetit oder Dobrou chuť!<br />
Hervorragend dazu paßt natürlich ein Glas<br />
Pilsener Bier: Prost und Na zdraví! (gc)<br />
WALD<br />
3
Igelbus<br />
Waldbahn<br />
WALD<br />
Wanderrouten<br />
Bayerisch Eisenstein<br />
Schwellhäusl<br />
Bayerisch Eisenstein<br />
Großer Falkenstein<br />
Rund um den Großen Falkenstein<br />
Der Hausberg von Lindberg<br />
Schmalzbach<br />
Grillplatz<br />
Der Aufstieg zum Berggipfel ist über die Wanderlinien Heidelbeere, Eibe, Silberblatt und<br />
Ahorn-<br />
Esche Deffernik mit Ausgangspunkten in Zwieslerwaldhaus, riegel- Kreuzstraßl 980 m<br />
und Scheuereck in etwa<br />
zwei Stunden möglich. Oben kann man sich im Schutzhaus des Bayerischen Wald-Vereins<br />
stärken und auch übernachten.<br />
Gr. Regen<br />
Urwald-Erlebnisweg<br />
Große Deffernik<br />
B11<br />
Wandertipp: Höllbachgespreng<br />
770 m<br />
Scheuereck<br />
Hirschgehege<br />
Ab Scheuereck über das Höllbachgespreng zum Großen Falkenstein und nach<br />
Weiße<br />
Zwieslerwaldhaus.<br />
Brücke<br />
Ludwigsthal<br />
Ferdinandsthal / Debrník (CZ)<br />
Zwieslerwaldhaus<br />
Watzlik-Hain<br />
Lindberg<br />
G<br />
erade einmal<br />
Urwaldvier Stunden dauert es bis Kerngebiet auf den 1.315<br />
ZWIESEL<br />
m hohen Gipfel<br />
des Großen Falkenstein. Geübte Wanderer mit guter Frauenau Kondition<br />
Rachel<br />
Mittelsteighütte<br />
mit Wegegebot<br />
REGEN<br />
Windwurfschaffen<br />
2 es sogar noch schneller, den Erlebnisweg<br />
Lusen<br />
Tausender im Nationalpark<br />
Spiegelau<br />
Bayerischer Wald zu erklimmen.<br />
Sulzschachten<br />
LUSEN<br />
N A T U R P A R K<br />
Wildniscamp<br />
Böhmweg<br />
Schleicherbach<br />
Schillerweg<br />
Nationalparkzentrum<br />
Falkenstein<br />
Schleicher<br />
Ruckowitzschachten<br />
1150 m<br />
Falken<br />
st<br />
Kleiner<br />
e<br />
in 13<br />
Kreuzstraßl<br />
640 m<br />
Kolbersbach<br />
Das Höllbachgespreng am Fuße des Großen Falkenstein ist Spiegelhütte eines der ältesten Naturschutzgebiete<br />
Zwiesel im Bayerischen Lindberg Wald / Zwiesel und seit 1997 Teil des Nationalparks. Buchenau Der Anstieg in<br />
Lindbergmühle<br />
Ludwigsthal<br />
Landschaft verlangt Kondition und Trittsicherheit, deshalb darf man<br />
diese urwüchsige<br />
die wilde Schönheit über weite Strecken für sich alleine in Ruhe und Beschaulichkeit genießen.<br />
Starten Sie zu dieser Tagestour täglich um 08:00 Uhr, 09:00 Uhr oder 11:00 Uhr mit dem<br />
Falkensteinbus ab Bahnhof Zwiesel. In Scheuereck, schnüren Sie die Wanderstiefel und<br />
marschieren entlang der Wegemarkierung „Silberblatt“ in knapp drei Stunden entlang<br />
dem Höllbach zur Höllbachschwelle und dann auf der Markierung „Heidelbeere“ steil<br />
bergan in die felsige Region des Urwaldreliktes Höllbachgespreng und der Höllbachfälle.<br />
Etwa 650 Höhenmeter werden bei diesem Anstieg überwunden. Bald ist der Große Falkenstein<br />
erreicht, wo man sich im Schutzhaus stärken kann.<br />
Der Rückweg führt in einer guten Stunde auf der Markierung „Eibe“ über das Felsmassiv<br />
des Kleinen Falkenstein, zu den Steinbachfällen und durch das Urwaldgebiet „Mittelsteighütte“<br />
in den Ort Zwieslerwaldhaus. Alternativ kann der Weg über den Ruckowitzschachten<br />
auf der Markierung „grünes Dreieck“ genommen werden. Auch er führt hinunter<br />
durch das Urwaldgebiet „Mittelsteighütte“ in den Ort „Zwieslerwaldhaus“, dauert aber<br />
etwa eine halbe Stunde länger.<br />
Direkt am Gasthaus „Zwieseler Waldhaus“ liegt die Haltestelle des Falkensteinbusses, der<br />
um 13:35 Uhr, 14:23 Uhr, 16:20 Uhr und 17:35 Uhr wieder zurück nach Zwiesel fährt.<br />
Einkehrmöglichkeiten gibt es in den gemütlichen Wirtshäusern am Ort.<br />
G<br />
r<br />
Steinbach<br />
1<br />
oß<br />
5<br />
Aber: Der Weg durch dieses Gebiet ist äußerst anstrengend und sollte nur von<br />
geübten Wanderern benutzt werden.<br />
e<br />
r<br />
m<br />
660 m<br />
Höllbach-<br />
Höllbach<br />
700 m<br />
fälle<br />
Zahlreiche Wanderwege und Bergsteige führen hinauf auf den Großen Albrechtschachten<br />
Falkenstein, dessen<br />
Gipfel-Plateau 1eine weite und freie Sicht bietet: vom Großen Höllbach-Arbegespreng über die Bergkette<br />
des Vorderen Bayerischen Waldes bis hin zum Osser, dem Hohen Bogen, Rachel und Lusen.<br />
Direkt zu Füßen des Falkensteins liegt der Schutz-<br />
Talkessel des Zwieseler Winkels mit den<br />
Schwelle<br />
(970 m)<br />
haus<br />
Orten Zwiesel, Frauenau, Lindberg, Ludwigsthal und Bayerisch Eisenstein.<br />
Bayer.<br />
Eisenstein<br />
Ludwigsthal<br />
Kartenausschnitt<br />
Falkenstein<br />
NP-ZENTRUM<br />
FALKENSTEIN<br />
B A Y E R I S C H E R W A L D<br />
D<br />
CZ<br />
Gunthersteig<br />
St. Oswald<br />
Neuschönau<br />
Rindlschachten<br />
Kartenausschnitt<br />
Bayern<br />
N A T I O N A L P A R K<br />
Š U M A V A<br />
NP-ZENTRUM<br />
Mauth<br />
GRAFENAU Hohenau FREYUNG<br />
öffentliche Straßen<br />
Wanderwege<br />
geeignet für Kinderwagen<br />
und Rollstuhl<br />
Radwege<br />
Igelbus Haltestelle<br />
0 0,5 1 1,5 km<br />
Jährlingschachten<br />
Prásily (Stubenbach CZ)<br />
Wandern und Radfahren im Nationalpark<br />
Die Nationalparkphilosophie “Natur Natur sein lassen” ermöglicht<br />
eine natürliche Waldentwicklung. Dazu gehören auch absterbende<br />
Bäume. Bitte achten Sie besonders bei stärkerem<br />
Wind auf die Gefahr herabstürzenden Totholzes.<br />
Bitte respektieren Sie das Wegegebot im Kerngebiet.<br />
Das Angebot an Wanderwegen im Falkensteingebiet wird<br />
ergänzt von mehreren markierten Radwegen. Eine Variante<br />
führt sogar bis zum Gipfel des Großen Falkenstein.<br />
Außerhalb öffentlicher Straßen ist das Radfahren im Nationalpark<br />
nur auf markierten Radwegen erlaubt.<br />
Ortsnahe Rundwege<br />
Tiersymbole markieren Rundwanderwege (s. Karte) . Die Gehzeiten<br />
betragen ein bis zwei Stunden.<br />
Wanderwege zum Großen Falkenstein<br />
Alle Aufstiege zum Großen Falkenstein sind zum Teil beschwerliche<br />
Steige. Wetterschutz und gutes Schuhwerk sind erforderlich.<br />
Wanderlinie Heidelbeere<br />
Aufstieg: 3 ¾ h<br />
Höhenunterschied: 620 m<br />
Vom Ortseingang Zwieslerwaldhaus (P1) führt der Weg auf dem<br />
Schillerweg zum Ahornriegel, wo sich eine eindrucksvolle Aussicht<br />
nach Süden zum Großen Rachel, dem höchsten Berg des<br />
Nationalparks (1453 m), eröffnet. Nach Querung der Wanderlinie<br />
Esche und des Kleinen Höllbachs wird über dem Schwellweg die<br />
Höllbachschwelle erreicht. Steil bergauf geht es in das Urwaldgebiet<br />
Höllbachgespreng mit seinen haushohen Felsabstürzen<br />
und den Höllbachfällen. Leicht bergan führt der Weg über den<br />
Hüttensteig zum Großen Falkenstein (1315 m).<br />
Im Winter nicht zu empfehlen.<br />
Wanderlinie Esche<br />
Aufstieg: 3 h<br />
Höhenunterschied: 700m<br />
Ausgehend von der Waldbahn-Haltestelle in Ludwigsthal<br />
(Nationalparkzentrum Falkenstein) durchquert der Wanderweg<br />
die Südseite des Falkensteinmassivs und führt nach Querung der<br />
Wanderlinie Heidelbeere im Bereich des Ahornriegels in<br />
Serpentinen steil bergauf bis zum Großen Falkenstein.<br />
Wanderlinie Eibe<br />
Aufstieg: 2 ½ h<br />
Höhenunterschied 620 m<br />
Die kürzeste Route auf den Großen Falkenstein beginnt am<br />
Infopavillon, direkt am südlichen Ortseingang von Zwieslerwaldhaus.<br />
Der Wanderweg führt durch einen schönen Bergmischwaldbestand<br />
gleichmäßig bergauf. Unter dem mächtigen<br />
Felsmassiv des Kleinen Falkenstein (1190 m) breitet sich ein<br />
kleiner, aber eindrucksvoller Urwaldrest aus. Der Wanderfalke<br />
sucht und findet hier regelmäßig Brutplätze - bitte nehmen Sie<br />
N<br />
Rücksicht<br />
AV I : 9 4<br />
und<br />
2 2 7<br />
bleiben<br />
LU D W<br />
Sie<br />
I G S<br />
auf<br />
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den<br />
A L<br />
markierten Wegen! An klaren<br />
Tagen lohnt sich der Abstecher auf den Kleinen Falkenstein mit<br />
seiner wunderschönen Aussicht! Das letzte Wegestück bis zum<br />
Gipfel des Großen Falkenstein wird von Bergfichtenwald gesäumt.<br />
Wanderlinie Silberblatt<br />
Aufstieg: 3 h<br />
Höhenunterschied: 650 m<br />
Der Weg beginnt am Parkplatz bzw. der Igelbus-Haltestelle Weiße<br />
Brücke, wo man schon bald in ursprünglichen Wald eintaucht und<br />
auch die Weg-Variante über Waldstraßen vom Parkplatz Scheuereck<br />
her einmündet. Gemeinsam verläuft der letzte Teil der Wanderlinie<br />
entlang des urigen Höllbachs zur Höllbachschwelle, ab<br />
hier steil bergauf in die felsige Region des Urwaldreliktes Höllbachgespreng.<br />
Nur noch leicht ansteigend geht es weiter bis zum<br />
Gipfel des Großen Falkensteins.<br />
Hauptwanderlinie<br />
Grünes Dreieck<br />
Der Aufstieg zum Großen Falkenstein erfolgt von Zwieslerwaldhaus<br />
über den Ruckowitzschachten (3 h). Unweit des Gipfels teilt<br />
sich die Route in den Europäischen Fernwanderweg (E6) durchs<br />
Höllbachgespreng nach Scheuereck, Spiegelhütte und Frauenau<br />
und den Höhenweg, der über die typischen Bergwiesen des<br />
Bayerischen Waldes, die Schachten, führt.<br />
Großer Falkenstein<br />
Vom Gipfel-Plateau des Großen Falkensteins (1315 m) öffnet sich<br />
der Ausblick nach Westen und Südwesten zum Großen Arber und<br />
zur Bergkette des Vorderen Bayerischen Waldes. Direkt zu Füßen<br />
liegt der Talkessel des Zwieseler Winkels.<br />
Das Schutzhaus am Falkenstein ist im Sommer täglich, im Winter<br />
an den Wochenenden geöffnet (Übernachtungen möglich).<br />
Urwaldreste<br />
Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden das Höllbachgespreng<br />
als ältestes Naturschutzgebiet des Bayerischen Waldes<br />
und der Urwaldrest an der Mittelsteighütte als besonders urtümliche<br />
Waldteile unter Schutz gestellt.<br />
Mit der Erweiterung des Nationalparks Bayerischer Wald 1997<br />
wurden diese Flächen in das Großschutzgebiet eingegliedert.<br />
www.nationalpar<br />
Höllbachgesp<br />
In einer Geländem<br />
Höllbachgespreng<br />
mehreren Kaskaden<br />
hinunter zur Höllbac<br />
Das Höllbachgesp<br />
Schrecken ein. Sie ve<br />
mit den von der Sch<br />
Eingang zur Hölle.<br />
Schachten<br />
Ehemalige Viehweid<br />
schen Wald als "Sch<br />
Waldweiden aufgeg<br />
Am Wanderweg vo<br />
größte dieser Berg<br />
schachten. Von hier<br />
Massiv des Großen<br />
Bayerischen Waldes<br />
Mobil ohne A<br />
Vom Waldb<br />
und Bayeris<br />
15. 5. bis A<br />
gelhütte bz<br />
Eine Waldb<br />
(Linie Zwies<br />
Das “Bayerwaldticke<br />
Tarifen eine gemein<br />
Nationalpark-Region<br />
So helfen Sie der Na<br />
im Nationalpark<br />
Nationalparkverwaltung<br />
Freyunger Straße 2, 94481<br />
poststelle@npv-bw.bayer<br />
Druck: Druckerei Fuchs, Fre<br />
Der Nationalpark<br />
Bayerischer Wald ist Träge<br />
des Europadiploms seit 1<br />
Großer Falkenstein<br />
4<br />
WALD
Bayerisch Eisenstein<br />
Schwellhäusl<br />
Bayerisch Eisenstein<br />
Rund um den Großen Falkenstein<br />
Urwald-Erlebnisweg<br />
Watzlik-Hain<br />
Schmalzbach<br />
Große Deffernik<br />
Deffernik<br />
2<br />
Ferdinandsthal / Debrník (CZ)<br />
Zwieslerwaldhaus<br />
700 m<br />
1<br />
Wildniscamp<br />
Urwald<br />
Mittelsteighütte<br />
Böhmweg<br />
Schillerweg<br />
Ruckowitzschachten<br />
1150 m<br />
Falken<br />
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1<br />
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Schutzhaus<br />
Kerngebiet<br />
mit Wegegebot<br />
Höllbachfälle<br />
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Erlebnisweg<br />
980 m<br />
Sulzschachten<br />
Höllbachgespreng<br />
Albrechtschachten<br />
Höllbach<br />
WALD<br />
Bayer.<br />
Eisenstein<br />
Ludwigsthal<br />
ZWIESEL<br />
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(970 m)<br />
Kartenausschnitt<br />
Falkenstein<br />
Lindberg<br />
N A T U R P A R K<br />
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FALKENSTEIN<br />
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NP-ZENTRUM<br />
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Kartenausschnitt<br />
Bayern<br />
N A T I O N A L P A R K<br />
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GRAFENAU Hohenau FREYUNG<br />
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Prásily (Stubenbach CZ)<br />
Wandern u<br />
Die Nationalpark<br />
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Das Ang<br />
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nur auf markierte<br />
Ortsnahe R<br />
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Wanderweg<br />
Alle Aufstiege zu<br />
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Wander<br />
Aufstieg<br />
Höhenu<br />
Vom Ortseingan<br />
Schillerweg zum<br />
sicht nach Süde<br />
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Höllbachschwel<br />
gebiet Höllbach<br />
und den Höllba<br />
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Aufstieg<br />
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die Südseite des<br />
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Ludwigsthal<br />
Zwiesel<br />
Ludwigsthal<br />
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Nationalparkzentrum<br />
Falkenstein<br />
Schleicher<br />
Kolbersbach<br />
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Lindberg / Zwiesel<br />
Kreuzstraßl<br />
640 m<br />
Weiße<br />
Brücke<br />
660 m<br />
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Buchenau<br />
770 m<br />
Scheuereck<br />
Hirschgehege<br />
öffentliche Straßen<br />
Wanderwege<br />
geeignet für Kinderwagen<br />
und Rollstuhl<br />
Radwege<br />
Igelbus Haltestelle<br />
0 0,5 1 1,5 km<br />
Wander<br />
Aufstieg<br />
Höhenu<br />
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Gipfel des Große<br />
Karte und Infos: Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald<br />
Falkenstein Schutzhaus<br />
Ihr Wander-Ausflugsziel auf dem 1315 m hohen Falkenstein<br />
im Nationalpark Bayerischer Wald!<br />
Traditionell bayerische Gerichte und Brotzeiten<br />
liebevoll vom Hüttenwirt zubereitet.<br />
60 Betten für Übernachtungen vorhanden.<br />
Tägl. geöffnet von 10 – 17 Uhr,<br />
donnerstags Radlerstammtisch bis 22 Uhr geöffnet!<br />
Eine schöne Zeit und bis bald wünschen Euch<br />
Claudia & Michael!<br />
Bergtelefon 09925/903366 – privat im Tal 08553/978489<br />
www.1315m.de<br />
WALD<br />
5
Peter Hofers Buch<br />
„Leopoldsreut - Das<br />
verschwundene<br />
Dorf “ gibt einen authentischen<br />
und umfassenden Einblick<br />
in die Lebensumstände<br />
der damaligen „Waidler“.<br />
Neben der Beschreibung von<br />
landwirtschaftlichem Arbeiten,<br />
ärmlichen Wohnverhältnissen<br />
und dem Alltag in einer<br />
äußerst unwirtlichen Gegend<br />
erläutert er die Situation der<br />
Kinder und der Schulen.<br />
Die höchstgelegene Schule<br />
Deutschlands wurde 1825 als<br />
„Winternotschule“ in Leopoldsreut<br />
errichtet. Vor Einführung<br />
der Schulpflicht hatten nur<br />
wenige Kinder die sogenannte<br />
Pfarrschule in Grainet besucht.<br />
1810 wurde eine Schule in Bischofsreut<br />
errichtet, wobei die<br />
Kinder dorthin einen langen<br />
und beschwerlichen Weg zurückzulegen<br />
hatten. Die Leopoldsreuter<br />
„Winternotschule“<br />
fand ihren Platz in der Stube<br />
eines Bauernhauses beim Häus-<br />
Vorabinformationen für unsere Kunden<br />
Wir kaufen am<br />
liebsten dort, wo<br />
wir zuhause sind!<br />
ler Madl. Das erste richtige<br />
Schulhaus entstand dann 1835<br />
gegenüber der Kirche. 32 Quadratmeter<br />
umfasste das kleine<br />
Klassenzimmer im ersten Schulhaus.<br />
Dort waren zusätzlich eine<br />
Lehrerwohnung und ein schmaler<br />
Stadl beheimatet. Es waren<br />
beengte Verhältnisse, in denen<br />
vernünftiges Lernen schließlich<br />
kaum noch möglich war. Deshalb<br />
wurde 1905 an der Stelle des früheren<br />
Hirtenhauses ein neues<br />
Schulgebäude errichtet, welches<br />
bis heute steht.<br />
RegionalMarktinfo.de<br />
So war‘s damals in Leopoldsreut<br />
Über Schulkinder und Knödelesser ...<br />
Eine Initiative der Raiffeisenbank<br />
i. Lkrs. Passau-Nord eG<br />
Auch auf<br />
Smartphones<br />
und Tablet PC<br />
Lehrer Gramminger<br />
aus Führholz<br />
Suchen und finden von Informationen zu Unternehmen,<br />
Produkten und Dienstleistungen aus der Region.<br />
15 Jahre lang, von 1913 bis 1928<br />
unterrichtete Ein starker der Volksschullehrer<br />
Robert Gramminger aus Für-<br />
Handel für eine wirtschaftlich gesunde Region.<br />
holz in Leopoldsreut. Von ihm<br />
wird erzählt, dass er den zweistündigen<br />
Weg von Sandhäuser<br />
nach Waldkirchen stets barfuß<br />
ging. Die Schuhe zog er erst vor<br />
dem Markt an, band Kragen<br />
und Krawatte um und erledigte<br />
Elfriede Tausch unterrichtete als letzte Lehrerin in Leopoldsreut bis 1955.<br />
seine Einkäufe. Während des<br />
RegionalMarktinfo.de<br />
Leopoldsreut wird vorgestellt von:<br />
Fotos: Archiv/Peter Hofer<br />
langen Winters traf sich Lehrer<br />
Gramminger gerne mit seinem<br />
Nachbarn auf eine Halbe Bier.<br />
Geredet wurde dabei wenig.<br />
Vielmehr sinnierten die beiden<br />
vor sich hin, während draußen<br />
der Böhmwind pfiff. Grundsätzlich<br />
war Deutschlands höchstgelegene<br />
Volksschule auf Grund<br />
des rauen Klimas ein gefürchteter<br />
Schulposten. Die Regierung<br />
berief in der Regel nur junge<br />
Lehrer nach Leopoldsreut, die<br />
meist nur zwei Jahre blieben.<br />
6<br />
WALD
Ein bebliebter Lehrer, Nikolaus<br />
Madl, unterrichtete von 1936 bis<br />
1939 in Leopoldsreut. Die einklassige<br />
Volksschule wurde durchschnittlich<br />
von 10 bis 15 Kindern<br />
besucht. Von 1941 bis 1946 blieb<br />
die Schule kriegsbedingt geschlossen.<br />
Dann erfolgte die Wiederaufnahme<br />
des Unterrichts,<br />
nachdem acht Flüchtlingsfamilien<br />
aus dem Böhmerwald mit<br />
insgesamt 29 Kindern zugewandert<br />
waren. Die Edelmühlerin Elfriede<br />
Tausch unterrichtete acht<br />
Jahre, während ihr Mann Franz<br />
im Schulhaus einen kleinen Kramerladen<br />
betrieb. Durch ständige<br />
Abwanderung minimierte<br />
sich jedoch die Schülerzahl drastisch.<br />
Zum Schluss wurde das<br />
Schulhaus verkauft und die verbliebenen<br />
vier Kinder mussten<br />
wieder die Bischofsreuter Schule<br />
besuchen. Stets verbunden mit<br />
dem Schulleben waren kirchliche<br />
Feste und Feiern der Dorfgemeinschaft.<br />
Der Mittelpunkt des<br />
dörflichen Lebens war deshalb<br />
auch die Festwiese zwischen<br />
Schule und Kirche. Dort wurden<br />
Dorffeste gefeiert, der Turnunterricht<br />
fand statt und auch der<br />
Maibaum hatte dort seinen Platz.<br />
Der „Hoargart‘n“ in der<br />
Wirtsstub‘n<br />
Die langen Wintermonate<br />
vertrieben sich die Leopoldsreuter<br />
beim „Hoagart‘n“ in der<br />
Wirtsstub‘n. Man nutzte die Zeit<br />
zum geselligen Beisammensein,<br />
zum Musizieren, Tanzen, Stricken<br />
und Kartenspielen.<br />
Knödel-Preisessen<br />
Das Knödel-Preisessen in Leopoldsreut<br />
wurde 1890 wie folgt<br />
beschrieben: „Die Gattin des<br />
Wirtes hatte zu diesem Zwecke<br />
die Riesenmasse von 500 Knödel<br />
beigestellt. Es waren zwei Preise<br />
ausgesetzt, und zwar ein Männerpreis,<br />
bestehend aus einer<br />
wertvollen Tabakspfeife samt<br />
Beutel, und ein Weiberpreis,<br />
ein schönes Kaffeegeschirr. Der<br />
Kampf um die Meisterschaft<br />
dauerte von 5 Uhr abends bis 11<br />
Uhr nachts. Es hatte sich eine<br />
große Anzahl von Knödelfreunden<br />
eingefunden und machte<br />
sich mit Lust und Liebe an die<br />
Vertilgung dieser bevorzugten<br />
und hier so dürftig zubereiteten<br />
Lieblingsspeise unserer<br />
Waldler. Bei der um 11 Uhr vorgenommenen<br />
Preisverteilung<br />
wurde der Männerpreis einem<br />
Holzhauer für 65 zugesprochen,<br />
während der Weiberpreis für 35<br />
verzehrte Kartoffelknödel verliehen<br />
worden ist. Alle Achtung!“<br />
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WALD<br />
Historisches<br />
Nikolaus Madl unterrichtete von 1936 bis 1939 in Leopoldsreut. Auf dem Bild v.l.:<br />
Moritz Stilla, Berger Heini, Weishäupl Erich, Berger Josef, Stadlbauer Bertha,<br />
Madl Frieda, Geier Otto und Frieda, Schönberger Gretl.<br />
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Beim „Hoagart‘n“ in der Wirtsstub‘n v.r.: Madl Adolf, Reichenberger Ernst,<br />
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Therese Stadlbauer beim Spinnen 1958.<br />
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Leopoldsreut wird vorgestellt von:<br />
Leopoldsreut wird vorgestellt von:<br />
Ein Schulbub, barfuß wie gewohnt.<br />
WALD<br />
7
U<br />
Mit einem „Kropfa“ fing alles an ...<br />
Von Doris Blöchl<br />
Mit Teig in<br />
irgendeiner<br />
Form hat Christa<br />
Artmann eigentlich<br />
immer zu tun.<br />
Angefangen hat alles mit einem<br />
traditionellen Schmalzgebäck.<br />
Schmackhafte „Kropfa“ hat<br />
Christa Artmann nämlich immer schon<br />
gerne gebacken. Ihre Schwiegermutter<br />
Fanni war im Museumsdorf Tittling lange<br />
Jahre dafür zuständig, diese Schmankerl<br />
zuzubereiten. Diese Aufgabe hat<br />
Christa Artmann mittlerweile ebenfalls<br />
übernommen. Auch köstliches, herzhaftes<br />
Holzofenbrot bot sie im Museumsdorf<br />
an, in dessen Nähe sich der Hof der Familie<br />
Artmann befindet. 1999 übernahm<br />
Christa Artmann den Tittlinger Bauernmarkt<br />
und verkaufte dort ihre gebackenen<br />
Spezialitäten. In diesem Jahr entschloss<br />
sich die Familie auch zum Kauf<br />
des „Kropfa-Mobils“.<br />
Mittlerweile hat dieses Gefährt schon echten<br />
Kultcharakter auf Märkten und Festen.<br />
Neben dem „Kropfa-Mobil“ entstand ein paar<br />
Jahre später der Hofladen, in dem neben<br />
selbstgebackenen Spezialitäten wie Bauernbrot,<br />
Vollkornbrot, Dinkel-Nussbrot oder<br />
Sonnenblumen-Milchbrot und dem bewährten<br />
Schmalzgebäck auch frischer Kuhmilchkäse,<br />
Leberknödel, Presssack, Honig, Marmelade<br />
oder Liköre angeboten werden. All<br />
diese Produkte werden direkt am Hof selbst<br />
hergestellt und vermarktet. „Ein echter<br />
Renner sind die einfachen Hefezöpfe“, lacht<br />
Christa Artmann. Bestimmte Produkte werden<br />
nur saisonal angeboten wie „G‘selchts“<br />
und Sauerkraut, die nur im Winter das Angebot<br />
bereichern. Zu Weihnachten duftet es<br />
nach frisch gebackenen Plätzchen, die ebenfalls<br />
gerne gekauft werden.<br />
Aus heiterem Himmel kam der Anruf des<br />
Bayerischen Rundfunk vor drei Jahren. „Die<br />
haben mich gefragt, ob ich bei der Sendung<br />
„Landfrauenküche“ mitmachen würde“, ist<br />
die Tittlingerin heute noch erstaunt. In der<br />
„Landfrauenküche“ treten Vertreterinnen<br />
der bayerischen Regierungsbezirke gegeneinander<br />
an. Ein komplettes Menü muss auf<br />
den Tisch gebracht werden, wobei neben<br />
dem Essen auch die Tischdekoration und<br />
ein stimmiges Ambiente bewertet werden.<br />
Schnell war für die rührige Meisterin der<br />
ländlichen Hauswirtschaft klar, dass sich<br />
hier eine einmalige Gelegenheit bietet, etwas<br />
Neues kennenzulernen. Sie war eine<br />
von fünf niederbayerischen Kandidatinnen,<br />
die für die Teilnahme in Frage kamen.<br />
„Mich haben sie dann genommen“, freut<br />
sich Christa Artmann heute noch. „Stressig<br />
war es schon, aber ich möchte diese Zeit auf<br />
keinen Fall missen“, erklärt sie. Anfang Mai<br />
begann für sie diese ganz besondere Zeit.<br />
„Vom Hotel aus fuhren wir früh mit dem Bus<br />
los zum jeweiligen Hof. Wir wurden herzlich<br />
begrüßt und machten dann einen Ausflug in<br />
die Umgebung, um das Umfeld der jeweiligen<br />
Kandidatin kennenzulernen. Das war wirklich<br />
sehr aufschlussreich und interessant.“<br />
Inzwischen bereitete die jeweilige Kandidatin<br />
zuhause das Menü zu. Gut gelaunt und<br />
mit gesundem Appetit kamen die Bäuerinnen<br />
von ihrer Tour im Landfrauen-Bus zurück.<br />
Christa Artmann bescheinigte ihren<br />
Mitstreiterinnen: „Es sind alles ganz tolle<br />
Köchinnen, das Essen war wirklich überall<br />
ein Traum.“ Für Christa Artmann war die<br />
Bewertung zum Schluss noch ein besonderes<br />
Highlight, wurde sie doch in der Kategorie<br />
„Ambiente“ zur Siegerin gekürt. „Überhaupt<br />
war das Abschlussessen, das Alfons<br />
Schubeck für uns kochte, eine ganz besondere<br />
Erfahrung.“<br />
Einen weiteren Preis durfte Christa Artmann<br />
2011 entgegennehmen. Der Bauernverband<br />
hatte vorgeschlagen, beim Innova-<br />
8<br />
WALD
tionspreis mitzumachen. Christa Artmann beantwortete den dafür<br />
vorgesehenen Fragenkatalog und schickte die Unterlagen ab. „Wir<br />
haben gar nicht mehr damit gerechnet und das Ganze eigentlich<br />
schon vergessen. Irgendwann kam dann die schriftliche Benachrichtigung,<br />
dass ich gewonnen hatte. Das war schon ein tolles Gefühl.“<br />
Der Familienbetrieb auf dem „Kropfa-Hof“ der Familie Artmann ist<br />
also perfekt organisiert. Neben Christa und ihrem Ehemann Josef<br />
ziehen auch die drei Kinder und die Oma Fanni an einem Strang.<br />
„Das wichtigste für uns ist, eine positive Resonanz der Kundschaft<br />
zu bekommen. Das freut einen schon sehr.“ Und während Christa<br />
Artmann von ihrer täglichen Arbeit erzählt, spürt man die Begeisterung,<br />
die dahinter steckt und die man in jedem einzelnen ihrer<br />
„Kropfa“ schmeckt.<br />
WALD<br />
Portrait<br />
Auch die Kinder<br />
helfen in der Küche<br />
bereits fleißig mit.<br />
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Hanteln, auch „Raktor“ genannt, welche<br />
nicht nur die Oberflächen- und Tiefenmuskulatur<br />
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WALD<br />
9
„Grenzen trennen – Natur verbindet“:<br />
Die großartige Vision „Grünes Band“ feiert 25 Jahre<br />
Der Lusen (tschechisch Luzný) ist „herausragendes“ Kernstück des „Grünen Bandes“.<br />
Von Christiane Grapentin<br />
F<br />
RG/CZ. Luchs und<br />
Wildkatze, Rothirsch<br />
und Fischotter, ja<br />
selbst der Elch, sind von ihm<br />
begeistert. Es ist viele Kilometer<br />
lang und vereint Wald<br />
genauso in sich wie auch<br />
Wiesen oder Moorflächen. In<br />
diesem Jahr feiert es seinen<br />
25. Geburtstag und sein Pate<br />
ist Michail Gorbatschow, der<br />
frühere Präsident der Sowjetunion,<br />
höchstpersönlich. Sein<br />
Name ist „Grünes Band“ - und<br />
das zieht sich selbstverständlich<br />
auch durch den Bayerischen<br />
Wald.<br />
Erinnern wir uns zurück: Fast<br />
vier Jahrzehnte teilte der Eiserne<br />
Vorhang in Europa die Menschen<br />
schmerzhaft voneinander.<br />
Vom Eismeer bis ans Schwarze<br />
Meer verlief eine politische,<br />
ideologische und räumliche<br />
Barriere, deren Unmenschlichkeit<br />
sich auch in Deutschland<br />
zeigte: Stacheldraht, Mauern<br />
und Minen trennten Ost und<br />
West, Familien und Freunde.<br />
Zynisch mag es anmuten, dass<br />
ausgerechnet dieser Todesstreifen<br />
zugleich auch Lebenslinie<br />
bedeutet. Diese unmenschliche<br />
Grenze gab der Natur Zeit Atem<br />
zu schöpfen und sich zu erholen.<br />
Überall entlang der Grenzen<br />
des Eisernen Vorhangs blieben<br />
wertvolle Lebensräume als<br />
Refugium für seltene Pflanzen<br />
und Tiere erhalten. Über 12.500<br />
km entlang des einstigen Grenzstreifens,<br />
davon 1.393 Kilometer<br />
durch Deutschland, schlängelt<br />
sich der einzigartige Biotopverbund<br />
- das Grüne Band!<br />
Entlang der bayerisch-tschechischen<br />
Grenze zählt das „Grüne<br />
Band Europa“ gut 340 Kilometer,<br />
die zahlreiche naturschutzfachlich<br />
wertvolle Gebiete verbinden,<br />
die sich durch große<br />
Artenvielfalt und Naturnähe<br />
auszeichnet. Herausragend<br />
dabei sind natürlich die Nationalparke<br />
Bayerischer Wald und<br />
Šumava, daneben finden sich<br />
allerdings auch hochwertige<br />
Natura2000- und Vogelschutzgebiete.<br />
Für Luchs, Wildkatze,<br />
Rothirsch und Fischotter ist<br />
das Grüne Band ein bedeutender<br />
Migrationskorridor. Grund<br />
genug für die Kreisgruppe<br />
des Bund Naturschutz (BN)<br />
Freyung-Grafenau „Perlen“ bei<br />
Gelegenheit anzukaufen: Über<br />
30 Hektar naturschutzfachlich<br />
wertvolle Flächen wurden bereits<br />
erworben, gefördert im<br />
Rahmen des „Klimaprogramms<br />
Bayern“, durch den Bayerischen<br />
Naturschutzfonds und durch<br />
Spendengelder des Vereins<br />
„Grünes Band Deutschland“.<br />
Schon 14 Jahre vor dem Fall des<br />
Eisernen Vorhangs waren Fachleute<br />
des Bund Naturschutz in<br />
Bayern auf die Vogelwelt im<br />
innerdeutschen Grenzstreifen<br />
aufmerksam geworden. Sie<br />
entdeckten eine große Vielfalt<br />
an Arten und Lebensräumen.<br />
Noch im Wendejahr, im Dezem-<br />
10<br />
WALD
WALD<br />
Vision<br />
Auch Musik überwindet Grenzen:<br />
Das Geburtstagsständchen<br />
zum 25jährigen Jubiläum überbrachte<br />
die Freyunger Gruppe<br />
„Zwerxt“ am Grenzübergang Haidmühle<br />
/ Nové Údolí.<br />
„Grünes Band“ live: Geführte<br />
Wanderungen in den ausgedehnten<br />
Moorwiesen im Grenzland<br />
von Haidmühle und Nové Údolí<br />
informieren über einen wichtigen<br />
Naturraum.<br />
Fotos: Grapentin<br />
ber 1989, organisierte der Bund<br />
für Umwelt und Naturschutz<br />
Deutschland (BUND) das erste<br />
Treffen mit Naturschützern<br />
aus Ost und West im oberfränkischen<br />
Hof. Die Idee und der<br />
Name „Grünes Band“ wurden<br />
hier geboren. In den Folgejahren<br />
entwickelte sich das „Grüne<br />
Band“ zu einem der größten<br />
Naturschutzprojekte Deutschlands.<br />
So trafen sich im November<br />
2003 erstmals Vertreter von<br />
Naturschutzorganisationen<br />
aus Bayern, Tschechien und<br />
Österreich an der bayerischtschechischen<br />
Grenze in Bayerisch<br />
Eisenstein / Zelezná Ruda,<br />
um die grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit zu etablieren<br />
und so ein einmaliges europäisches<br />
Vorhaben zu realisieren.<br />
Mächtigen Aufwind hatten die<br />
Verantwortlichen und Freunde<br />
des großartigen Vorhabens<br />
am 19. Juni 2002 erhalten: Damals<br />
wurde ein Denkmal, das<br />
„WestÖstliche Tor“, im Eichsfeld<br />
zwischen Thüringen und Niedersachsen<br />
eingeweiht. Michail<br />
Gorbatschow höchstpersönlich<br />
präsentierte dort seine erste<br />
Aktie mit dem Namen „Das Grüne<br />
Band“, einem symbolischen<br />
Anteilschein am Naturschutzprojekt.<br />
Und der große Clou:<br />
Gorbatschow übernimmt als<br />
Ehrengast die Schirmherrschaft<br />
für das „Grüne Band“ und unterstreicht<br />
so die große Bedeutung<br />
des Naturschutzes als Symbol<br />
der Vereinigung zwischen Ost<br />
und West. Denn das Grüne Band<br />
verbindet Menschen über Grenzen<br />
hinweg und zeigt, dass ein<br />
vereintes Europa nicht nur ein<br />
kulturelles Erbe, sondern auch<br />
ein gemeinsames Naturerbe<br />
hat. Und nicht nur das: Es ist<br />
nicht weniger als der Triumph<br />
des Lebens über den Tod.<br />
WALD<br />
11
Übergroße Krallen empfangen den Besucher im Ausstellungsbereich „Jäger und Gejagte“.<br />
(Zeichnung: Atelier & Friends GmbH)<br />
Absolut ins Schwarze<br />
trifft die Ausstellung<br />
im neuen Museum<br />
„JagdLandFluss“ im Schloss<br />
Wolfstein! Spannende Erlebniswelten<br />
zu den Themen<br />
rund um „Jäger und Gejagte“,<br />
„Jagd früher und heute“, „Wiederkehrer<br />
und Grenzgänger“<br />
sowie „Gewässer und ihre Bewohner“<br />
erwarten den Besucher<br />
ab den Herbstferien. Und<br />
so wird die Museumslandschaft<br />
im Landkreis um ein<br />
weiteres Highlight ergänzt.<br />
Etwas in die Jahre gekommen<br />
und etwas zu „retro“ - so das Urteil<br />
über das Jagd- und Fischereimuseum<br />
im Schloss Wolfstein<br />
vor einigen Jahren. Nach über<br />
drei Jahrzehnten war es an der<br />
Zeit, die Räumlichkeiten des<br />
wichtigsten Baudenkmals im<br />
Landkreis Freyung-Grafenau<br />
„Wir sind Jagd!“:<br />
Neues JagdLandFluss-Museum im Schloss Wolfstein<br />
begeistert mit zeitgemäßer Ausstellung<br />
Von Christiane Grapentin<br />
mit einer neuen Ausstellung<br />
auszugestalten. Hierzu hat<br />
das Planerteam von Atelier &<br />
Friends in Zusammenarbeit mit<br />
Landkreis-Kulturbeauftragter<br />
Marina Reitmaier-Ranzinger<br />
und Nationalpark-Museumsleiter<br />
Wolfgang Bäuml Erlebniswelten<br />
erschaffen, die vor allem<br />
ein von Events und interaktiven<br />
Installationen verwöhntes Museumspublikum<br />
ansprechen<br />
möchten. „JagdLandFluss“ heißt<br />
nun das neue Museum und<br />
beinhaltet die Themenschwerpunkte<br />
„Jäger und Gejagte“,<br />
„Jagd früher und heute“, „Wiederkehrer<br />
und Grenzgänger“ sowie<br />
„Gewässer und ihre Bewohner“.<br />
Eine Herausforderung? Im ersten<br />
Moment meint man mit dem<br />
Thema „Jagd“ ja keine „Beute<br />
zu machen“, um im jagdlichen<br />
Jargon zu bleiben. Doch weit<br />
gefehlt, umgibt uns das Thema<br />
weitaus mehr, als wir glauben.<br />
Jagd ist überall! Sie begegnet<br />
uns in unserer Lebenswelt tagtäglich.<br />
Jagdliche Strategien<br />
„Jagd“ wird gleichberechtigt<br />
naturwissenschaftlich als auch<br />
aus kulturhistorischer Sicht<br />
betrachtet. Jagdliche Strategien<br />
der Tiere stehen der menschlichen<br />
Jagd gleichrangig gegenüber.<br />
Anschaulich verlinkt<br />
wurde Schloss Wolfstein als<br />
einstiger Jagdsitz der Passauer<br />
Fürstbischöfe ebenfalls: Der<br />
Besucher kann sogar in eine<br />
fürstliche Gewandung schlüpfen<br />
und sich bei barocker Musik<br />
wie ein Herrscher fühlen.<br />
Umfangreich, jedoch nie überladen<br />
geben Texte, Objekte und<br />
Bilder einen Einblick in die oft<br />
komplizierte Materie. Die neue<br />
Ausstellung setzt auch einen<br />
besonderen Schwerpunkt auf<br />
Naturräume der Region, ihre<br />
Bewohner und einer kritischen<br />
Auseinandersetzung um deren<br />
Erhaltung. Themen werden<br />
stets von mehreren Seiten beleuchtet,<br />
etwa im Ausstellungsbereich<br />
„Gewässer und ihre Bewohner“<br />
im oberen Stockwerk.<br />
Regionale Eigentümlichkeiten<br />
und Aspekte kommen dabei vor<br />
allem zum Tragen. Das macht<br />
das neue Museum auch so besonders.<br />
Große Mühe haben<br />
sich die Ausstellungsmacher<br />
gegeben einen „Blick nach<br />
Böhmen“ zu werfen und damit<br />
Aspekte der tschechischen<br />
Nachbarn miteinfließen zu lassen.<br />
Davon zeugen vor allem die<br />
Räumlichkeiten, die unter dem<br />
Motto „Grenzgänger und Wiederkehrer“<br />
stehen. Hier haben<br />
auch die vier großen „Grenzgänger“<br />
Elch, Bär, Wolf und Luchs<br />
ihren Platz gefunden.<br />
Sehenswert ist zudem die<br />
neue Infostelle im Eingangsbereich<br />
von Schloss Wolfstein.<br />
Drei Räume im Erdgeschoss<br />
beherbergen nun eine Nationalpark-<br />
und Naturparkinformationsstelle,<br />
die neben dem<br />
Nationalpark und Naturpark<br />
Bayerischer Wald auch den benachbarten<br />
Nationalpark und<br />
das Landschaftsschutzgebiet<br />
Šumava betrachtet. Übrigens:<br />
Sowohl Infostelle als auch<br />
Ausstellung präsentieren sich<br />
allesamt dreisprachig. Die kurzen<br />
prägnanten Wandtexte (als<br />
auch der Audioguide im Museum,<br />
der weiterführende Informationen<br />
gibt) sind in Deutsch,<br />
Tschechisch und Englisch abgefasst.<br />
Einer „Pirsch“ steht nichts im<br />
Wege: Das neue JagdLandFluss-<br />
Museum wird ab den Herbstferien<br />
geöffnet. Nähere Informationen<br />
entnimmt man ab Oktober<br />
auf der Homepage unter<br />
www.jagd-land-fluss.de.<br />
12<br />
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WALD<br />
13
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Von Christiane Grapentin<br />
Bayerische und tschechische<br />
Kinder und Jugendliche trainieren<br />
miteinander unter dem<br />
„Grünen Dach Europas“. Vor<br />
über 25 Jahren wäre dies aufgrund<br />
der Trennung zwischen<br />
Ost und West noch undenkbar<br />
gewesen. Gut, dass sich die Zeiten<br />
seit 1989 geändert haben.<br />
Und dank einer engagierten<br />
Kooperation zweier Skisportvereine<br />
„herent und drent“ und<br />
der Förderung durch EUREGIO<br />
wurde diese hoffnungsvolle<br />
Vision von gemeinsamen Skilanglaufcamps<br />
im Sommer 2014<br />
wahr.<br />
Hat Sport die Kraft Menschen<br />
zu verändern, sie einander näher<br />
zu führen? Die United Nations<br />
(UN) jedenfalls verstehen<br />
Sport als universelle Sprache<br />
als machtvolles Mittel zur Förderung<br />
von Frieden, Toleranz<br />
und Verständigung. Er fördert<br />
den Austausch zwischen Gemeinschaften,<br />
Völkern und<br />
Kulturen. Die jungen Tschechinen<br />
Adela und Emily aus der<br />
Bayerwald-Gemeinde Ringelai<br />
haben davon noch nichts gehört:<br />
Was hier mit trockenen Worten<br />
beschrieben wird, das ist für sie<br />
nämlich ganz praktisches Erlebnis.<br />
Die beiden Schülerinnen haben<br />
einfach Spaß und sporteln<br />
beim bayerisch-tschechischen<br />
Trainingslager gemeinsam. Genauso<br />
wie all die anderen Kinder<br />
und Jugendlichen im Alter<br />
zwischen sechs und 16 Jahren.<br />
Jeweils vier Tage haben junge<br />
Sportler in Horská Kvilda und<br />
in Finsterau miteinander verbracht.<br />
Den Impuls für die gemeinsame<br />
Sportaktion ging vom Wintersportverein<br />
(WSV) Grafenau aus.<br />
Denn die dort engagierte Kinder-<br />
und Jugendtrainerin Jaroslava<br />
Riedl hat den Kontakt nach<br />
drüben auf die tschechische Seite<br />
hergestellt, was WSV-Sportleiter<br />
Jürgen Wallner sofort begeistert<br />
aufgenommen hat. Ihr<br />
Vorname und ihr gemütlicher<br />
Einschlag beim „waidlerisch-<br />
Reden“ lässt die sympathische<br />
Frau unschwer als gebürtige<br />
Tschechin erkennen. Seit 18 Jahren<br />
lebt sie im Landkreis Freyung-Grafenau,<br />
ist hier mit einem<br />
Kühbacher verheiratet und<br />
hat zwei Töchter. In den Jahren<br />
1987 bis 1991, im Alter zwischen<br />
14 und 18 Jahren, hat sie in der<br />
ehemaligen Tschechoslowakei<br />
das Winterberger Gymnasium<br />
(Gymnázium Vimperk) besucht.<br />
Die Förderung sportlich talentierter<br />
Schüler hat dort eine<br />
lange Tradition: Jarka Froňková<br />
(ihr Mädchenname) hat dort<br />
zwei Jahre lang Langlauf und<br />
weitere zwei Jahre Biathlon<br />
trainiert und auch an den tschechoslowakischen<br />
Meisterschaften<br />
teilgenommen. Zeitgleich<br />
mit Jarka Froňková lief Zbyněk<br />
Pavlásek für den Skiclub Klatovy<br />
(Klattau) – allerdings haben<br />
sich die beiden damals nicht<br />
kennengelernt. Erst zu Beginn<br />
des Jahres 2014 gab es ein Zusammentreffen,<br />
denn Zbyněk<br />
Pavlásek trainiert heute die Talente<br />
im Skiklub Šumava. Aufgrund<br />
des Schneemangels im<br />
Winter 2013/14 im Bayerischen<br />
Wald und dem angrenzenden<br />
Böhmerwald wurde der Sparkassencup<br />
in Finsterau ausgetragen.<br />
Ein Wiedersehen mit<br />
einer ehemaligen Laufkollegin<br />
Froňkovás stellte die Weichen<br />
für den Austausch zwischen<br />
dem Wintersportverein Grafenau<br />
und dem Skiklub Šumava.<br />
Nach diesem Erstkontakt begann<br />
dann die eigentliche Arbeit:<br />
Planung und Organisation<br />
für ein derartiges grenzüberschreitendes<br />
Vorhaben sind<br />
nämlich nicht ohne. Vor allem<br />
14<br />
WALD
die finanzielle Sache bereitete<br />
den engagierten Sportlern einiges<br />
Kopfzerbrechen. Doch<br />
eine Förderung durch EUREGIO<br />
mit sogenannten Ziel-3-Mitteln<br />
wurde gewährt und so hieß es<br />
bereits Ende Juli 2014 „Ahoj<br />
sousede!“ – Hallo Nachbar! –<br />
im böhmischen Horská Kvilda.<br />
Sportlich erfolgte die Anreise<br />
per Mountainbike von Grafenau<br />
und Mauth aus über den<br />
Grenzübergang Buchwald in<br />
den 55 Kilometer entfernten<br />
beschaulichen Ort, von den<br />
tschechischen Gastgebern<br />
schon neugierig erwartet. Und<br />
dann wurde Tage lang emsig<br />
trainiert. Auch die sportfreie<br />
Zeit verbrachte man gemeinsam<br />
beim Schwammerl– und<br />
Heidelbeersuchen – die ersten<br />
Vokabeln houby (Pilz) und boruvka<br />
(Heidelbeere) waren dabei<br />
schnell gelernt. Überhaupt<br />
wuchs das Interesse an der<br />
jeweiligen Fremdsprache des<br />
anderen immer mehr: Wörter<br />
wurden ausgetauscht, im Notfall<br />
kamen auch Englisch sowie<br />
Bild oben: Sporteln und Spaßhaben<br />
– der Wintersportverein Grafenau<br />
und der Skiklub Šumava machten<br />
gemeinsame Sache beim Kinder- und<br />
Jugendtrainingslager in Finsterau.<br />
Bild mitte: Gemeinsam auf dem Weg:<br />
die große Ausdauer der jungen Sportlerinnen<br />
ist zukunftsweisend für den<br />
Austausch zwischen den beiden Wintersportvereinen.<br />
Bild unten: „Achtung Staatsgrenze“:<br />
Das einstige Niemandsland kann<br />
heute auf lauschigen Pfaden durchwandert<br />
werden, so etwa am Teufelsbach<br />
zwischen Finsterau und Bučina<br />
(Buchwald).<br />
Bild rechts: Brüderlich geteilt werden<br />
Äpfel, Kekse und Butterbrot bei der<br />
bayerisch-böhmischen Wanderung.<br />
Fotos: Grapentin<br />
WALD<br />
Grenzenlos<br />
Hände und Füße zum Einsatz.<br />
Kurzweilige Abende brachten<br />
Gemeinsamkeiten und Unterschiede<br />
betreff Kultur und Sprache,<br />
Trainingsmethoden und<br />
Vereinsstrukturen „herent und<br />
drent“ zu Tage. Wie gut, dass die<br />
Gegeneinladung zum Besuch<br />
nach Bayern auf den Fuß folgte:<br />
„Servus!“ hieß es nämlich kurze<br />
Zeit später im Finsterauer<br />
Salvador-Allende-Haus. Ebenfalls<br />
per Mountainbike reisten<br />
die tschechischen Freunde von<br />
Vimperk her an, um ein weiteres<br />
Mal mit zahlreichen Betreuern<br />
und Trainern sportlich<br />
ausgefüllte Tage zu verbringen.<br />
Koordination und Stretching,<br />
die Nutzung der Skirollerbahn<br />
und Lauftrails rund um Lusen,<br />
Tummelplatz und Steinfleckberg<br />
standen unter anderem auf<br />
dem Programm. Unterhaltsame<br />
Stunden in der Freizeit natürlich<br />
ebenfalls inbegriffen…<br />
Beim Abschiednehmen wurden<br />
fleißig Emailadressen und Telefonnummern<br />
ausgetauscht,<br />
damit der Skinachwuchs seine<br />
neuen Freundschaften erst einmal<br />
digital pflegen kann.<br />
Doch keine Sorge, neue bayerisch-tschechische<br />
Treffen sind<br />
schon in Planung: Die Trainer<br />
und Organisatoren um Jürgen<br />
Wallner und Zbyněk Pavlásek<br />
schauen schon in die Zukunft.<br />
Die Grafenauer wollen sich,<br />
falls es der Terminkalender<br />
zulässt, an der Tschechischen<br />
Rennserie beteiligen. Und im<br />
Dezember möchte man unbedingt<br />
gemeinsam ein paar Tage<br />
im (hoffentlich vorhandenen)<br />
Schnee verbringen und trainieren.<br />
Also, dann: „Auf die Plätze,<br />
fertig, los!“<br />
Mehr Informationen zum Wintersportverein<br />
Grafenau und<br />
seine grenzübergreifenden Aktivitäten<br />
unter<br />
www.wsv-grafenau.de oder auf<br />
der Seite des Skiklubs Šumava<br />
www.skisumava.cz (in tschechischer<br />
Sprache).<br />
WALD<br />
15
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Unser Angebot:<br />
Hirschgulasch mit Semmelknödel<br />
und Blaukraut dazu<br />
Preiselbeeren/Birne<br />
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Lassen Sie sich von unserer gut bügerlichen<br />
Küche verwöhnen und genießen Sie den einzigartigen<br />
Weitblick über die Berge<br />
des bayerischen Waldes.<br />
Hotel-Restaurant Familie Gottinger<br />
D-94065 Waldkirchen,<br />
Hauzenberger Straße 10-12<br />
Tel. +(0) 8581/9820, Fax: +(0) 8581/982 444<br />
E-Mail: info@hotel-gottinger.de<br />
www.hotel-gottinger.de<br />
Gourmet-Essen bei Gottinger gewonnen!<br />
Kürzlich ließen es sich Rosa Gattermann<br />
und ihr Ehemann Reinhold im<br />
Hotel-Restaurant Gottinger so richtig<br />
gutgehen. Rosa Gattermann hatte beim<br />
Foto-Suchbild in der letzten <strong>Ausgabe</strong><br />
der „<strong>Waldwärts</strong>“, dem Freizeit-Magazin<br />
im Bayerischen Wald, mit der Lösung<br />
„Karlsbach“ die richtige Antwort gegeben<br />
und wurde unter den zahlreichen<br />
Einsendungen als die glückliche Gewinnerin<br />
gezogen, die ein Gourmet-Essen<br />
für zwei Personen beim Gottinger in<br />
Waldkirchen gewonnen hat. Auf dem<br />
Foto ist das glückliche Gewinnerpaar gerade<br />
dabei, sich aus der hervorragenden<br />
Speisekarte ihr Gourmet-Essen für einen<br />
gelungenen Sonntag zusammenzustellen.<br />
Der MuW-Zeitschriftenverlag und<br />
das Hotel-Restaurant Gottinger gratulieren<br />
Familie Gattermann recht herzlich!<br />
Foto : Russ<br />
16<br />
WALD<br />
WALD<br />
1
WALD<br />
Historisches<br />
Am 14. November 1856 erlegte der „Bären-Hansel“ bei Černý Kříž den letzten Braunbären des Böhmerwaldes.<br />
Wenn der Herbst<br />
schöne Tage beschert,<br />
dann ist<br />
es an der Zeit die Wanderstiefel<br />
zu schnüren und den<br />
Rucksack zu packen. Ein<br />
wahrlich lohnendes Ziel ist<br />
der „Medvědí stezka“ (Bärensteig)<br />
im benachbarten<br />
Tschechien, der das Gebiet<br />
zwischen den Bahnstationen<br />
Ovesná (etwa 3 km westlich<br />
von Nová Pec) und Černý Kříž<br />
erschließt. Beide Stationen<br />
liegen an der Eisenbahnstrecke<br />
Nová Pec - Černý Kříž -<br />
Volary im Landschaftsschutzgebiet<br />
Böhmerwald (CHKO<br />
Šumava).<br />
Die Anreise dorthin erfolgt am<br />
besten per Bahn von Nové Údolí<br />
aus nach Ovesná (Fahrzeit:<br />
etwa 30 Minuten). Den kleinen<br />
Bahnhof Nové Údolí auf tschechischer<br />
Seite erreicht man<br />
nach knapp zwei Kilometern<br />
Felsenstadt und<br />
Bärendenkmal erleben<br />
Unterwegs auf dem Bärensteig im Böhmerwald<br />
Von Christiane Grapentin<br />
ab Ortsmitte Haidmühle. Ein<br />
PKW-Parkplatz (gegen geringe<br />
Gebühr) ist auf deutscher Seite<br />
vorhanden. Der Fahrpreis für<br />
die Bahn ist im Zug in tschechischen<br />
Kronen zu entrichten.<br />
(Abfahrtszeiten sind auf<br />
der Homepage der Ilztalbahn/<br />
Fahrpläne/Tschechien einsehbar.<br />
Informationen dazu erteilt<br />
auch die Tourist-Information<br />
Haidmühle, Telefonnummer:<br />
08556/19433)<br />
Auf 14 Kilometern, gelb markiert,<br />
verläuft der älteste Naturlehrpfad<br />
im Böhmerwald.<br />
Geologische und geomorphologische<br />
Besonderheiten tragen<br />
bildhafte Namen wie etwa Pfefferkuchenberg,<br />
Drachenmaul,<br />
Felsenburg, Strassenräuberpass,<br />
Schmugglerhöhle, Pilz<br />
oder Riesenwürfel und entführen<br />
den Besucher geradezu in<br />
eine „Felsenstadt“ bis nach Jelení<br />
(etwa 3,5 Stunden Gehzeit,<br />
leicht ansteigender Trassenverlauf<br />
). Dort angekommen trifft<br />
man auf den Schwarzenberger<br />
Schwemmkanal, einem technischen<br />
Wunderwerk aus dem 18.<br />
Jahrhundert.<br />
Der zweite Teil der Wanderung<br />
(zwischen Jelení Vrchy und<br />
Červený Kříž) führt dann - auf<br />
einem Forstweg leicht bergab -<br />
am Denkmal des letzten Bären<br />
im Böhmerwald vorbei, der hier<br />
am 14. November 1856 vom „Bären-Hansel“<br />
erlegt wurde. Von<br />
Černý Kříž geht’s mit der Bahn<br />
nach Nové Údolí zurück.<br />
WALD<br />
17
WALD<br />
Freizeit<br />
Hundesonntag auf dem Oberhaus<br />
Am Sonntag, 5. Oktober 2014 steht die<br />
Passauer Burg ganz unter dem Motto<br />
„Vier Pfoten“: Die Ausstellungsmaskottchen<br />
Baron Otto und Victor laden<br />
herzlich zum Hundesonntag sein!<br />
Das OberhausMuseum hat ein umfangreiches<br />
Programm rund um die<br />
liebenswerten Vierbeiner zusammengestellt.<br />
Bei einer speziellen Führung<br />
erkunden Hund und Herrchen/Frauchen<br />
die Burganlage.<br />
Die Hunde der BRK Rettungshundestaffel<br />
Passau und der Doggyschool<br />
aus Neuhaus am Inn zeigen ihr vielseitiges<br />
Können in spannenden Darbietungen.<br />
Auf die jungen Besucher wartet ein<br />
aufregender Museumskrimi des<br />
königlichen Hoftheaters Lumumba.<br />
Mysteriöse Geschehnisse um den<br />
Hund Baron Otto nimmt das pfiffige<br />
Fräulein Rosina in „Das Geheimnis<br />
der Postkarten“ unter die Lupe.<br />
Keine Voranmeldung, Eintritt<br />
€ 2,00 für alle Aktionen des Familiensonntags<br />
und Eintritt in alle<br />
Ausstellungen.<br />
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15. 11. 2014<br />
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Zeiten<br />
PASSAU UND DAS<br />
19. JAHRHUNDERT<br />
www.oberhausmuseum.de<br />
Foto: Oberhausmuseum Passau<br />
18<br />
WALD<br />
WALD<br />
1
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Der Baumwipfelpfad im Nationalpark Bayerischer Wald<br />
8 bis 25 Meter über dem Waldboden<br />
in unberührter Natur<br />
spazieren gehen und einzigartige<br />
Perspektiven erleben – dies<br />
ermöglicht Ihnen der Baumwipfelpfad<br />
im Nationalpark<br />
Bayerischer Wald. Die überwiegend<br />
aus Holz bestehende<br />
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Lehrstationen entlang<br />
des Pfades verstärkt wird.<br />
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Wald<br />
WALD<br />
Freizeit<br />
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auf der Plattform des beeindruckenden<br />
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und nahezu grenzenlosen<br />
Ausblick. Der Baumwipfelpfad<br />
endet ebenerdig am Hans-Eisenmann-Haus<br />
mit seinem modernen<br />
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sorgen die Waldwirtschaft mit<br />
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Café Eisenmann für das leibliche<br />
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WALD<br />
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20<br />
WALD<br />
WALD
WALD<br />
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Wandern und Einkehren an der Ilz<br />
Die „SCHWARZE PERLE“, wie die romantische<br />
Flusslandschaft des Ilztals auch genannt wird,<br />
bahnt sich ihren Weg durch den unteren<br />
Bayerischen Wald, bevor sie schließlich in<br />
Passau in die Donau mündet.<br />
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WALD<br />
21
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Gesunde Ernährung und Fleischkonsum<br />
widersprechen sich nicht<br />
Fleisch-Sommelier und Metzgermeister Hans-Karl Smitka aus Röhrnbach im <strong>Waldwärts</strong>-Interview<br />
<strong>Waldwärts</strong>: Herr Smitka,<br />
schließen sich gesunde Ernährung<br />
und Fleischkonsum nicht<br />
generell aus?<br />
Hans Smitka: „Gesunde Ernährung<br />
und Fleischkonsum<br />
müssen nicht im Gegensatz<br />
zueinander stehen. Zu einer abwechslungsreichen<br />
Ernährung<br />
darf und muss Fleisch gehören.<br />
Dabei muss es allerdings nicht<br />
jeden Tag Rindersteak sein. Maßvoller<br />
wie abwechslungsreicher<br />
Verzehr sollten im Mittelpunkt<br />
stehen. Der bewusste Genuss<br />
von Fleisch legt nahe, auf eine<br />
gewisse Qualität zu achten, denn<br />
das sorgt nicht nur für einen<br />
unvergleichlichen Geschmack,<br />
sondern auch für eine gesündere<br />
Ernährung und kommt auch<br />
dem Tierwohl zugute.“<br />
sehr niedrige Preise. Diese allerdings<br />
entstehen auf Kosten<br />
der Fleischqualität. Der Einsatz<br />
von Antibiotika im Hühnerstall<br />
zum Beispiel wird umso wahrscheinlicher,<br />
je schlechter die<br />
Haltungsbedingungen der Tiere<br />
sind. Denn schlechte Haltung<br />
führt zu enormer Anfälligkeit für<br />
Krankheiten und das wiederum<br />
erhöht die Wahrscheinlichkeit<br />
des pauschalen oder präventiven<br />
Einsatzes von Antibiotika. Aus<br />
diesem Grund sollten Sie nur<br />
Fleisch kaufen, das nicht aus<br />
der Massentierhaltung stammt.<br />
Und auch in punkto Frische gibt<br />
es wichtige Merkmale, die dabei<br />
helfen, frisches Fleisch von altem<br />
Fleisch zu unterscheiden.“<br />
glänzen und auf gar keinen Fall<br />
„schmierig“ sein. Achten Sie darauf,<br />
dass das Fleisch nicht im<br />
eigenen Saft liegt. Die Fleischoberflächen<br />
sollten matt sein<br />
und eine gleichmäßige Färbung<br />
aufweisen. Eine gute Qualität<br />
erkennen Sie an einer schönen<br />
Marmorierung. Leichte Fetteinlagerungen<br />
machen ein Steak<br />
erst zum echten Geschmackserlebnis<br />
und stehen für ein natürliches<br />
Wachstum. Sichtbares Fett<br />
sollte weiß sein und keine gelblichen<br />
Verfärbungen aufweisen.<br />
Die Struktur des Fleisches sollte<br />
möglichst fein sein - besonders<br />
gut lässt sich dies an den Schnittflächen<br />
überprüfen: Feine, fest<br />
verbundene Fasern stehen für<br />
zartes Fleisch, grobe und weiche<br />
zeitschrift über die Ausbildung<br />
zum Fleisch-Sommelier gelesen<br />
und mit knapp 50 Jahren sofort<br />
beschlossen, noch einmal die<br />
Schulbank zu drücken. Das Wissen<br />
rund um das Thema Fleisch<br />
wird immer umfassender und<br />
kann in seiner Komplexität in<br />
keiner Ausbildung oder Meisterschule<br />
vermittelt werden.<br />
Die Weiterbildung zum Fleisch-<br />
Sommelier in Österreich behandelte<br />
von der Kulturgeschichte<br />
der Fleischgewinnung bis zum<br />
heutigen Fleischkonsum alle<br />
relevanten Nuancen wie Nutztierhaltung,<br />
Produktion, Verarbeitung,<br />
Qualitätsmanagement<br />
bis hin zur Zubereitung, Zutaten<br />
und auch Darreichung passender<br />
Weine.<br />
Als Fleisch-Sommelier verstehe<br />
ich mich als Kommunikator zwischen<br />
Produzenten und Kunden,<br />
der neben der fachgerechten und<br />
hochqualitativen Verarbeitung<br />
auch Empfehlungen für die optimal<br />
geeignete Fleischsorte und<br />
deren Zubereitung geben kann.“<br />
<strong>Waldwärts</strong>: Worauf sollten<br />
Konsumenten beim Fleischverzehr<br />
achten?<br />
Hans Smitka: „Wer das Risiko,<br />
mit Keimen oder Medikamenten<br />
belastetes Fleisch zu konsumieren,<br />
minimieren möchte, der<br />
muss auf Qualität und Frische<br />
achten. Die moderne Massentierhaltung<br />
in der Fleischproduktion<br />
ermöglicht mittlerweile<br />
<strong>Waldwärts</strong>: Woran erkennt<br />
man denn frisches Rindfleisch<br />
und Schweinefleisch?<br />
Hans Smitka: Frisches Rindfleisch<br />
ist dunkelrot, Schweinefleisch<br />
hellrot bis rosa. Das<br />
Fleisch darf nicht trocken aussehen,<br />
sollte aber auch nicht feucht<br />
Fasern werden beim Garen zäh.“<br />
<strong>Waldwärts</strong>: Herr Smitka, Sie<br />
sind einer der weinigen Fleisch-<br />
Sommeliers in Deutschland.<br />
Wie ist es denn dazu gekommen?<br />
Hans Smitka: „Eines Tages habe<br />
ich einen Artikel in einer Fach-<br />
22<br />
WALD
Anzeige<br />
Anzeige WALD Anzeigen Fleischgenuss<br />
Freizeit & Sport<br />
Es versetzt Fleischkenner in<br />
Ekstase: „DRY AGED BEEF“, das<br />
trocken abgehangene Rindfleisch,<br />
liefert die besten Steaks der Welt.<br />
In den USA sind die am Knochen<br />
gereiften Rinderrücken<br />
schon seit Jahrzehnten Kult.<br />
Jetzt entdecken die Deutschen<br />
die alte Metzgerskunst wieder.<br />
Trockenreifung bedeutet, dass<br />
das Fleisch am Knochen gereift<br />
wird. Dabei verliert das Fleisch<br />
ca. 30% an Gewicht und der<br />
Fleischsaft geht in das Fleisch<br />
über. Ein zusätzlicher Gewichtsverlust<br />
wird durch das Wegschneiden<br />
der angetrockneten<br />
Aussenschicht verursacht. „Nur<br />
wenige Unternehmen produzieren<br />
nach dieser aufwendigen Methode,<br />
die zu dieser geschmacklich<br />
einzigartigen Fleischqualität<br />
führt.“ Marmorierung ist der<br />
feine Unterschied: Artgerechte<br />
Haltung in der Zucht sorgt<br />
für eine gute Einlagerung des<br />
Fettes in das Muskelfleisch. Zu<br />
sehen ist das an der Marmorierung,<br />
die je nach Art der Rasse<br />
oder Aufzucht verschieden<br />
ausfällt. Je feiner das Fleisch<br />
marmoriert ist desto besser der<br />
Geschmack.<br />
Dieses Fleisch ist ideal für die<br />
Fleischliebhaber und die gehobene<br />
Küche.<br />
www. metzgerei-smitka.de • Bruckfeld 1 • 94133 Röhrnbach • Tel. 08582 91095<br />
WALD<br />
23
Brauerei Hutthurm stellt „Edles Helles“ vor<br />
Braumeister Markus Kampf im Gespräch mit <strong>Waldwärts</strong><br />
Anzeige<br />
<strong>Waldwärts</strong>: Die Brauerei<br />
Hutthurm steht für Fortschritt<br />
und Tradition. Seit Mitte September<br />
gibt es daher ein neues<br />
Trendgetränk, das „Edle Helle“.<br />
Bei wem soll dieses Bier vor allem<br />
Anklang finden?<br />
Markus Kampf: Unser neues<br />
Bier ist grundsätzlich für<br />
jedermann gedacht, soll aber<br />
aufgrund seines milden Geschmacks<br />
vor allem eine jüngere<br />
Zielgruppe ansprechen.<br />
<strong>Waldwärts</strong>: Apropos Geschmack.<br />
Was kann der Bierliebhaber<br />
vom neuen „Edlen<br />
Hellen“ erwarten?<br />
Markus Kampf: Erwartet<br />
werden können feinste heimische<br />
Qualitätsrohstoffe – Gerste<br />
aus der Region, Hopfen aus der<br />
Hallertau - und das besondere<br />
Hutthurmer Quellwasser vereint<br />
im bayerischen Reinheitsgebot,<br />
das macht unser „Edles Helles“<br />
aus. Markenzeichen dieses speziellen<br />
Vollbieres sind sein heller<br />
Glanz und der milde Antrunk mit<br />
4,9 % Alkoholgehalt und 11,5 %<br />
Stammwürze.<br />
<strong>Waldwärts</strong>: Klingt sehr vielversprechend.<br />
Wo ist das neue<br />
Edel-Gebräu erhältlich?<br />
Markus Kampf: Das „Edle<br />
Helle“ ist ab sofort durch den<br />
Hutthurmer Heimdienst, in vielen<br />
Getränkemärkten und natürlich<br />
bei den Wirten der Brauerei<br />
Hutthurm erhältlich.<br />
<strong>Waldwärts</strong>: Die Brauerei<br />
Hutthurm beheimatet auch<br />
zahlreiche Gaststätten, in denen<br />
regionale, saisonale und kreative<br />
Küche angeboten wird. Mit<br />
welchen Gerichten harmoniert<br />
das „Edle Helle“ aus Ihrer Sicht<br />
am besten?<br />
Markus Kampf: Unser neues<br />
Bier passt aufgrund seiner Milde<br />
sehr gut zu Geflügel-Gerichten,<br />
Fisch, Salat oder Käse.<br />
Ein starkes Stück Heimat.<br />
MuW-Zeitschriftenverlag für Marketing und Werbung GmbH<br />
Goldener Steig 36 I 94116 Hutthurm I Telefon 08505 86960-0<br />
www.muw-zeitschriftenverlag.de I email@muw-zeitschriftenverlag.de<br />
Verlag und Agentur<br />
24<br />
2<br />
WALD<br />
WALD
WALD<br />
Braukunst<br />
Braukunst<br />
vom<br />
Feinsten!<br />
Sein heller Glanz und der milde Antrunk sind<br />
Markenzeichen dieses speziellen Vollbieres.<br />
Alk. 4,9 % vol. und 11,5 % Stammwürze.<br />
WALD<br />
25<br />
3
Zwei Städter ziehen waldwärts<br />
Astrid Gelaudemans und Jörg Schäfer wagten den Schritt von München in den Bayerischen Wald<br />
Von Doris Blöchl<br />
Fotos: Blöchl<br />
zwicken<br />
uns immer<br />
„Wir<br />
noch manchmal“,<br />
erzählen Astrid Gelaudemans<br />
und Jörg Schäfer<br />
mit leuchtenden Augen. Sie<br />
können es immer noch nicht<br />
richtig glauben, dass ihr<br />
Traum vom „Auswandern“<br />
irgendwie wahr geworden<br />
ist. Auswandern hat auch im<br />
Prinzip nicht unbedingt etwas<br />
mit dem Überschreiten<br />
von Landesgrenzen zu tun. Im<br />
Gegenteil – meistens reicht<br />
es schon, den Blickwinkel zu<br />
verändern. Und das haben<br />
die beiden Münchner getan,<br />
indem sie aufs Land gezogen<br />
sind. Obwohl Niederbayern<br />
für die meisten Münchner<br />
nicht gerade die erste Wahl<br />
wäre, haben die beiden dieses<br />
schöne Fleckchen Erde für<br />
sich entdeckt.<br />
Der Blick<br />
ins Paradies<br />
Sie nennen es den „Urlaubsblick“,<br />
der ihnen die Augen<br />
öffnet für Dinge, die uns Einheimischen<br />
bereits seit langem zur<br />
Gewohnheit geworden sind. Zeit<br />
haben für Begegnungen und<br />
die Wohltat eines Funklochs<br />
machen die alte Mühle in der<br />
Gemeinde Thyrnau, in der sie<br />
seit Juni wohnen, zu einem<br />
Paradies. „Wir hatten die Stadt<br />
einfach satt“, erzählt Astrid Gelaudemans.<br />
„Seit vielen Jahren<br />
beschäftigen wir uns schon mit<br />
sogenannten ‚grünen Themen’,<br />
die uns alle angehen. Nachhaltigkeit<br />
spielt dabei eine große<br />
Rolle.“ Unter dem Begriff „Permakultur“<br />
könnte man die Lebenseinstellung<br />
von Astrid und<br />
Jörg wohl zusammenfassen,<br />
wobei nicht nur ein Leben auf<br />
Selbstversorgerbasis und Regionalität<br />
gemeint ist, sondern<br />
vielmehr auch die Einstellung<br />
zum Gegenüber, die Suche nach<br />
Gemeinsamkeiten. „Achtsam<br />
umgehen mit der Schöpfung und<br />
den Lebewesen“, so drücken sie<br />
ihren Standpunkt aus. Beide<br />
sind sich aber sehr wohl bewusst,<br />
was es heißt, in und mit<br />
der Natur zu leben. „Natur heißt<br />
immer auch Überraschung“,<br />
schmunzelt Astrid. „Wir leben<br />
hier zusammen mit Schafen,<br />
Hühnern, Forellen und natürlich<br />
mit unseren Bienen mitten im<br />
Grünen.“ Auch in München hatten<br />
die beiden schon das Grüne<br />
gesucht. Deshalb begannen sie<br />
vor ein paar Jahren schon mit<br />
der Stadtimkerei. Jörg Schäfer<br />
ist sogar Vorstandsmitglied des<br />
Imkervereins München und<br />
Umgebung e.V. 1955 und hat<br />
dort viele Anfänger betreut.<br />
Die Bienen haben sie nun mitgebracht<br />
in ihr neues Domizil.<br />
Leider bestätigte sich, dass das<br />
Nahrungsangebot auf dem Land<br />
viel eingeschränkter vorhanden<br />
ist als in der Großstadt München.<br />
„Die Vielfalt fehlt einfach. In der<br />
Stadt gibt es viele Grünanlagen<br />
und Parks, in denen Bäume und<br />
Sträucher immer üppig blühen“,<br />
erzählt Jörg. Das häufige<br />
Abmähen der Wiesen und die<br />
großen Maisflächen machen den<br />
Bienen zu schaffen. Durch die<br />
Bio-Imkerei bekamen die beiden<br />
die Möglichkeit Bayerns Pilot-<br />
Projekt „Öko-BiLa“ (Bildungsweg<br />
Bio-Landwirt) im Lehr-, Versuchs-<br />
und Fachzentrum für Ökologischen<br />
Landbau in Hutthurm/<br />
Kringell zu belegen. Dort können<br />
motivierte Neueinsteiger mit außerlandwirtschaftlichem<br />
Beruf<br />
den Gehilfenbrief in der Landwirtschaft<br />
erwerben. „Kringell ist<br />
auf einem guten Weg, die Verbraucher<br />
und Verarbeiter neben den<br />
Landwirten einzubinden.“<br />
26<br />
WALD
WALD<br />
Pilzkunde Grenzenlos<br />
Vom Rechner<br />
zum Rechen<br />
Als IT-Planer und Physiotherapeutin<br />
kommen die beiden<br />
eigentlich aus ganz anderen<br />
Berufsgruppen, haben sich jedoch<br />
während der letzten zehn<br />
Jahre viel mit Landwirtschaft,<br />
Handwerk und sozialen Themen<br />
beschäftigt. Der Erhalt von<br />
kleinen Läden und den damit<br />
verbundenen kurzen Wegen ist<br />
ihnen besonders wichtig, um<br />
einer Zersiedelung entgegenzuwirken,<br />
welche auch die Ortskerne<br />
aussterben lässt. „In manchen<br />
Gegenden ist man bereits<br />
auf einem guten Weg. Es werden<br />
kleinere Läden wiederbelebt, die<br />
man zu Fuß erreichen kann.“<br />
Auf die Frage nach ihren Zielen,<br />
sind sich beide einig: „Langfristig<br />
wollen wir uns, soweit<br />
es möglich ist, selbst versorgen.<br />
Den Rest beziehen wir aus Biooder<br />
Hofläden. Wir wollen unser<br />
Brot selber backen.“ Schließlich<br />
kauften sie in München schon<br />
den Großteil ihrer Lebensmittel<br />
auf dem Wochenmarkt. Regionalität<br />
spielte schon damals<br />
eine große Rolle. Dennoch<br />
fühlten sich Astrid und Jörg in<br />
München eigentlich als „Exoten“.<br />
Sie passten nicht so recht<br />
dorthin – den „Ausstieg“ haben<br />
sie sich trotzdem nicht leicht gemacht.<br />
Es wurde lange überlegt,<br />
wo der Weg hinführen soll und<br />
dann ging plötzlich alles ganz<br />
schnell. „Wie bei einer langen<br />
Busfahrt, bei der man gerade<br />
noch an der richtigen Haltestelle<br />
rausspringt“, lacht Astrid Gelaudemans.<br />
Überhaupt lachen<br />
die beiden sehr viel. Sie wirken<br />
gelöst, entspannt und angekommen.<br />
Vielleicht hat sich hier ein<br />
Kreislauf geschlossen, wie ihn<br />
die Philosophie der Permakultur<br />
beschreibt.<br />
Sterne sind wichtig<br />
Am Ende eines sehr aufschlussreichen,<br />
lehrreichen und netten<br />
Gesprächs erstaunte mich der<br />
Satz von Astrid: „Ganz wichtig<br />
sind auch die Sterne. Die haben<br />
wir in der Stadt kaum noch gesehen.“<br />
Die Sterne als Bild für den<br />
Blick nach oben und in gewisser<br />
Weise auch für den „Urlaubsblick“<br />
finde ich einen schönen<br />
Anlass, sich wieder mehr der<br />
Natur und ihren Wundern zu<br />
öffnen. Es würde uns allen gut<br />
tun.<br />
Büchlberg bei Passau<br />
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