P.T. MAGAZIN 05/2011
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
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Wirtschaft<br />
(Fotos: OPED)<br />
Und so wird der Medizinpark künftig aussehen.<br />
Marktführer in Deutschland und die<br />
modernen Vakuumschienen haben den<br />
herkömmlichen Gips bei Beinbrüchen<br />
nahezu vollständig ersetzt.<br />
Erfolgsfaktor 3: Mitarbeiter zu<br />
Mitunternehmern machen<br />
Der Kampfgeist hat die Belegschaft<br />
zusammengeschweißt. Überhaupt<br />
gehört es zum Geist von OPED, dass<br />
sich alle Mitarbeiter sehr stark mit dem<br />
Unternehmen identifizieren und sich<br />
mit ihren Fähigkeiten und Talenten einbringen<br />
können. Die Mitarbeiter sind<br />
auch finanziell am Unternehmenserfolg<br />
direkt beteiligt. Ein Teil des Gehalts<br />
ist variabel und orientiert sich für alle<br />
Mitarbeiter gleichermaßen an der<br />
Umsatzrendite.<br />
Viele Mitarbeiter sind zudem Miteigentümer<br />
des Unternehmens. Die Angestellten<br />
können Aktien der Schweizer<br />
Muttergesellschaft beziehen. Und einige<br />
sind mittlerweile selbst Unternehmer<br />
geworden: So haben Mitarbeiter<br />
vor Kurzem drei Start-Ups ausgegründet,<br />
um bei OPED entstandene Ideen<br />
weiterzuentwickeln - auch über den<br />
Medizinsektor hinaus.<br />
Erfolgsfaktor 4: Beim Material sparen, in<br />
Arbeit investieren<br />
Ebenfalls eine gute Idee: Durch Wiederaufbereitung<br />
und teilweise Wiederverwendung<br />
von Bauteilen kann eine<br />
Schiene durchschnittlich vier Mal eingesetzt<br />
werden. Voraussetzung dafür:<br />
Möglichst viele Schienen müssen nach<br />
Gebrauch zurück ins Werk kommen.<br />
Daher geht OPED auch bei der Versorgung<br />
der Patienten ungewöhnliche<br />
Wege: Die Hilfsmittel werden nicht<br />
über den Handel verkauft, sondern an<br />
den Verletzten verliehen.<br />
Das OPED Recyclingsystem ist vom<br />
Bundeswirtschaftsministerium mit<br />
dem Deutschen Materialeffizienz-Preis<br />
2010 ausgezeichnet worden. Es spart<br />
jährlich 72 Tonnen wertvolle Rohstoffe<br />
und bringt eine Kostenersparnis von 29<br />
Prozent. Dafür entstehen Arbeitsplätze,<br />
denn bei Montage und Wiederaufbereitung<br />
ist viel Handarbeit im Spiel.<br />
Das Wachstum in der OPED Gruppe ist<br />
beeindruckend: Von 47 auf 200 Mitarbeiter<br />
zwischen 20<strong>05</strong> und 2010.<br />
Erfolgsfaktor 5: Initiative zeigen<br />
So will OPED mit vielen Innovationen<br />
auch künftig für Bewegung im Medizinmarkt<br />
sorgen – und weiter wachsen.<br />
Um Platz dafür zu haben, hat OPED<br />
im oberbayerischen Valley (sprich<br />
Wallei) einen Medizinpark initiiert.<br />
In den ersten Bauabschnitt ist das<br />
Unternehmen vor Kurzem eingezogen.<br />
Langfristig soll der Medizinpark noch<br />
mehr Firmen beherbergen. Weitere<br />
Unternehmen aus den Branchen Medizintechnik<br />
und Gesundheit sollen sich<br />
hier ansiedeln, um Kompetenzen zu<br />
bündeln. So könnte im idyllischen Valley<br />
einst Europas „Orthopedic Valley“<br />
entstehen. n<br />
Verena Schlegel<br />
5/<strong>2011</strong> P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 33