02.11.2012 Aufrufe

Lärmexposition und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen

Lärmexposition und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen

Lärmexposition und Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

C. Maschke, K. Hecht: <strong>Lärmexposition</strong> <strong>bei</strong> <strong>Kindern</strong> <strong>und</strong> <strong>Jugendlichen</strong> Umed Info 11<br />

• Änderungen der Hormonausschüttung,<br />

• Änderungen der peripheren Durchblutung.<br />

Sek<strong>und</strong>ärreaktionen sind reversible<br />

Beeinträchtigungen des Allgemeinzustandes<br />

nach dem Erwachen. Zu ihnen<br />

gehören die:<br />

• Beeinträchtigung der physischen<br />

Verfassung,<br />

• Beeinträchtigung der psychischen<br />

Verfassung,<br />

• Beeinträchtigung<br />

bens,<br />

des Schlaferle-<br />

• Beeinträchtigung<br />

dens,<br />

des Wohlbefin-<br />

• Beeinträchtigung der Leistung,<br />

• Beeinträchtigung der Konzentration.<br />

Die Beeinträchtigung des Schlafes<br />

durch Schall ist mit Veränderungen<br />

physiologischer Größen verb<strong>und</strong>en.<br />

Die Empfindlichkeit der Indikatorsysteme<br />

fällt in der Reihenfolge EEG, vegetativ-hormonelles<br />

System (Herzfre-<br />

quenz, periphere Durchblutung, Hormonsekretion)<br />

<strong>und</strong> motorisches Verhalten<br />

ab. Wiederholte oder andauernde<br />

Schallreize im Schlaf bewirken<br />

eine Aktivierung des Nervensystems,<br />

die sich im EEG <strong>bei</strong> intermittierenden<br />

Geräuschen als fragmentierter Schlafverlauf<br />

(Zerstörung der Schlafzyklen)<br />

bzw. <strong>bei</strong> quasi kontinuierlichen Geräuschen<br />

als oberflächlicher Schlaf zeigt.<br />

Beide Geräuscharten führen zu einer<br />

Verkürzung der Tiefschlafzeiten (Stadien<br />

III & IV) der REM-Phasen <strong>und</strong><br />

einer Störung der Schlafperiodik.<br />

Ein typisches Schlafzyklogramm eines<br />

jungen, ges<strong>und</strong>en Schläfers <strong>bei</strong> intermittierendem<br />

Lärm (Fluglärm) ist in der<br />

Abbildung 23 dargestellt. Das Schlafzyklo-gramm<br />

zeigt die Zerstörung der<br />

Schlafarchitektur durch die schallbedingte<br />

Aktivierung, verb<strong>und</strong>en mit einer<br />

Verschiebung zum oberflächlichen<br />

Schlaf.<br />

Abb. 23: Schlafzyklogramm eines jungen Schläfers <strong>bei</strong> intermittierendem Lärm (Fluglärm) (Quelle: Maschke<br />

1995)<br />

Die schallbedingte Aktivierung kann bis<br />

hin zum Erwachen führen. Abgesehen<br />

von physikalischen Besonderheiten der<br />

Störschalle - insbesondere Diskontinuität<br />

- ist deren Informationsgehalt für<br />

den Schläfer bedeutsam. Die Alarmfunktion<br />

des Gehörsinnes kann auch<br />

<strong>bei</strong> sehr leisen Geräuschen zum Erwa-<br />

chen führen, wenn im Geräusch eine<br />

unvertraute oder gar auf Gefahr hindeutende<br />

Information enthalten ist (vgl.<br />

Kap. 3.3). Umgekehrt kann Gewöhnung<br />

an chronisch vertraute Geräusche<br />

soweit führen, dass ein unerwartetes<br />

Ausbleiben zum Erwachen<br />

führt. (z. B. Ausfallen planmäßiger

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!