P.T. MAGAZIN 05/2010
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Regional-Special<br />
OP am offenen Herzen<br />
Herz-Rhythmus-Störung im Ruhrgebiet<br />
(Foto: Ralph Sondermann)<br />
Die neue Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und ihr Arbeitsminister Guntram<br />
Schneider müssen um die „Kohle“ bangen<br />
PRÄZISIONSWERKZEUGE<br />
UND WERKZEUGMASCHINEN<br />
AUS EINER HAND<br />
wir haben hochwertige Produkte im Vertrieb:<br />
2007<br />
www.henka.de<br />
Rufen Sei uns an, fordern<br />
Sie unseren Katalog oder<br />
unseren Außendienst an!<br />
Karlsbader Straße 1<br />
08359 Breitenbrunn / OT Rittersgrün<br />
Tel. 037757 / 171-0 | Fax: 037757 / 171-17<br />
Email: info@henka.de<br />
Preisträger<br />
„Großer Preis des Mittelstandes“<br />
Keine der anderen, gerade auch der<br />
großen Montanregionen auf der Welt<br />
hat einen gleichermaßen klaren Weg<br />
in die Zukunft auf der Grundlage des<br />
industriellen Erbes angetreten. Das<br />
Gegenbild lieferte Amerika: „ghost cities“,<br />
Geisterstädte, die übrig bleiben,<br />
wenn der Bergbau aufhört. Wenn der<br />
Bergbau in NRW aufhört, könnten<br />
die Kohle-Ressourcen den Übergang<br />
in eine fossilfreie Energiewirtschaft<br />
erleichtern.<br />
Die Politik<br />
„Bei den erneuerbaren Energien<br />
steht NRW auf einem beschämen den<br />
12. Platz“, schimpfte Norbert Römer<br />
aus der SPD, jetziger Nachfolger von<br />
Hannelore Kraft als Vorsitzender der<br />
SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag<br />
vor seinem Aufstieg.<br />
Jetzt ist die Energiepolitik in den<br />
Händen von Rot-Grün. Ein Graben<br />
trennt die beiden in der Frage der<br />
Steinkohlesubvention. Für die SPD<br />
war immer klar: Sozialverträglichkeit<br />
vor Wirtschaftlichkeit, die Grünen<br />
wollen das „Ende der Epoche“.<br />
Es geht um die „Kohle“<br />
Römer und seine Chefin sehen<br />
sich am Anfang ihrer Regierungszeit<br />
gleich mit dem Entzug der<br />
gewohnten Infusion für die Region<br />
konfrontiert: Ende Juli überraschte<br />
die EU-Kommission das Kanzleramt<br />
in Berlin und auch die NRW-Regierung<br />
mit einem Beschluss, demzufolge<br />
die Subventionen für den Steinkohleabbau<br />
bis 2014 enden müssen.<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 5/<strong>2010</strong><br />
Eine Überraschung, die es eigentlich<br />
gar nicht hätte geben dürfen, aber<br />
das Herz der Ministerpräsidentin<br />
Hannelore Kraft blutet. Sie erklärt<br />
den Vorschlag der EU-Kommission<br />
zum vorzeitigen Auslaufen der Betriebsbeihilfen<br />
für Steinkohlebergwerke<br />
für nicht akzeptabel. Für NRW<br />
geht es um sehr viel Geld.<br />
Kreislauf-Schock<br />
Der Kohlepfennig galt bis 1995. Seither<br />
wird aus dem Staatshaushalt subventioniert.<br />
Zwischen 1997 und 2006<br />
brachten der Bund für die Steinkohleförderung<br />
allein fast 30 Mrd. und<br />
NRW weitere fast 5 Mrd. Euro auf. Bisher<br />
wurde im „Kohlekompromiss“ bis<br />
2018 zusätzlich mit gut 10 Mrd. Euro<br />
gerechnet. Ist die Kreislauffunktion<br />
im Ruhrgebiet in Gefahr?<br />
Natürlich ist das ein Schreck in NRW.<br />
Arbeitsminister Guntram Schneider<br />
hat durchkalkuliert: „Wenn die Zechen<br />
schon 2014 stillgelegt werden,<br />
verlieren mehr als 23 000 Beschäftigte<br />
ihren Arbeitsplatz. Das hat katastrophale<br />
Auswirkungen insbesondere<br />
für das Ruhrgebiet und ist nicht<br />
hinnehmbar.“<br />
Andererseits<br />
Die Steinkohlenförderung in<br />
Deutschland ist international nicht<br />
wettbewerbsfähig. Steinkohle kann<br />
nur aus großen Tiefen gewonnen<br />
und ohne Probleme durch Importe<br />
ersetzt werden. Das rheinische Revier<br />
ist das größte Braunkohlerevier in<br />
Europa.