P.T. MAGAZIN 02/2009
Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung
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Wirtschaft 41<br />
USA <strong>2009</strong>: Bis zu 2 Billionen Dollar will<br />
Finanzminister Timothy F. Geithner<br />
in die amerikanischen Pleite-Banken<br />
pumpen.<br />
(Foto: © Claus-P. Schulz/PIXELIO)<br />
„Charakter einer Utopie“<br />
Der Preis des Geldes – ausgedrückt in<br />
der Menge der Ware, die man dafür<br />
eintauschen kann – bildet sich eben<br />
nicht durch seinen Stoffwert, z. B. Silber<br />
oder Gold, und auch nicht durch<br />
eine Hinterlegung von Waren (Gold,<br />
Silber, Getreide etc.) bei der Notenbank<br />
(Zentralbank), sondern durch<br />
seine Funktion, durch das Verhältnis<br />
seiner (aktiven) Menge zur Menge<br />
der im oder auf dem Markt befindlichen<br />
Güter.<br />
Die Menge der Güter kann dabei in<br />
der Marktwirtschaft von der übergeordneten<br />
Ebene Staat/Zentralbank<br />
nicht bestimmt werden, wohl aber<br />
die Geldmenge. Diese aber nur dann,<br />
wenn sie tatsächlich umläuft: „Taler,<br />
Taler, du musst wandern, von dem einen<br />
zu dem andern!“ Gemessen wird<br />
die richtige Geldmenge – die für das<br />
stabile Preisniveau erforderlich ist –<br />
mit dem Warenindex oder mehreren<br />
Indices. Darum hat eine solche Währung<br />
die Bezeichnung Indexwährung,<br />
die vor allem von der Freiwirtschaftsschule<br />
propagiert wurde. F. J. Clauß<br />
schreibt in „Wirtschaftskonjunktur<br />
6/74“ des Ifo-Instituts: „Diese erste<br />
Indexwährungs-Konzeption war<br />
einer der größten theoretischen<br />
Fortschritte der Nationalökonomie<br />
– wenn sie auch kaum jemals mehr<br />
als den Charakter einer Utopie gehabt<br />
hat wie zur Zeit in fast allen<br />
Industrie ländern.“<br />
Klärung der Begriffe dringend nötig<br />
„Als Richard Nixon dann 1971 die<br />
Goldbindung vollends löste, zog er<br />
gleichsam auch noch den letzten leitwährenden<br />
Haken aus dem Nichts.<br />
An die Stelle freien Wirtschaftens<br />
traten endgültig die ungezügelten<br />
Bereiche politischer Zusicherungen<br />
und Heilsversprechen. Der Staatsdampfer<br />
Inflation erzeugt sich selbst<br />
die Bugwelle Kreditgeld. Doch statt<br />
in die Stabilität des Goldes zurückzukehren,<br />
haben sich auch deutsche Politbanken<br />
immer tiefer in den Rausch<br />
des überschwappenden Papier- und<br />
Kreditgeldes gestürzt.“<br />
Diese Sätze Gebauers im besagten<br />
P.T.-Artikel assoziieren bei mir eher<br />
„Dichtung“ als „Sachbeschreibung“.<br />
Die Aufgabe der Goldbindung löste<br />
keine Inflation aus, sondern der<br />
inflationierte Dollar machte das<br />
Einlösungsversprechen „Banknoten<br />
gegen Gold“ unmöglich. Das Wort<br />
Kreditgeld ist ein Un-Begriff. Es ist so,<br />
als wenn man Wasser und Feuer zu<br />
einem Begriff addiert. Nun kennen<br />
wir aus den Indianergeschichten<br />
zwar den Begriff Feuerwasser, dieser<br />
meint aber nicht die Verbindung von<br />
Feuer und Wasser, sondern von Alkohol<br />
und Wasser.<br />
Geld und Kredit sind zwei verschiedene<br />
Dinge, die man wohl solange<br />
als Zahlungsmittel zusammenfassen<br />
kann, wie noch nicht über die Kreditsumme<br />
verfügt wurde, aber nicht<br />
Buch-Tipp<br />
Karl Walker:<br />
„Das Geld in der Geschichte“<br />
Gebundene Ausgabe:<br />
196 Seiten<br />
Oesch Verlag (1999)<br />
ISBN-10: 3905267128<br />
ISBN-13: 978-3905267129<br />
P.T. <strong>MAGAZIN</strong> 2/<strong>2009</strong>