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P.T. MAGAZIN 02/2009

Magazin für Wirtschaft und Gesellschaft. Offizielles Informationsmagazin des Wettbewerbs "Großer Preis des Mittelstandes" der Oskar-Patzelt-Stiftung

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58<br />

Innovation<br />

Der dünnste Draht<br />

der Welt<br />

Mit einer Ultrahochvakuum-Apparatur<br />

erzeugen Prof. Ralph Claessen (links) und<br />

Privatdozent Jörg Schäfer Nanodrähte aus<br />

Goldatomen.<br />

(Foto: Robert Emmerich)<br />

(idw-online) - Er ist aus Gold<br />

gemacht und eine Million Mal feiner<br />

als das Haar eines Menschen: der<br />

dünnste Draht der Welt. Physiker der<br />

Universität Würzburg können ihn<br />

herstellen. Sie hoffen, dass er dank<br />

seiner verblüffenden Eigenschaften<br />

später einmal den Boden für Neuerungen<br />

in der Technik bereitet.<br />

Neues aus der Welt der Nanodrähte<br />

berichten sie im Fachblatt „Physical<br />

Review Letters“.<br />

Die winzigen Drähte entstehen am<br />

Lehrstuhl von Prof. Ralph Claessen.<br />

„Wir dampfen Goldatome auf<br />

Plättchen aus Germanium auf, die<br />

einen Zentimeter lang und drei<br />

Millimeter breit sind. Das geschieht<br />

im Ultrahochvakuum bei 500 Grad<br />

Celsius“, erklärt Privatdozent Jörg<br />

Schäfer im Labor.<br />

Dank eines ausgeklügelten Verfahrens<br />

können die Forscher die<br />

Plättchen so bestücken, dass die<br />

Goldatome sich von ganz allein zu<br />

geradlinigen, parallel verlaufenden<br />

Ketten anordnen: Fertig sind die<br />

Nanodrähte. Sie liegen weit genug<br />

voneinander entfernt, um sich nicht<br />

Würzburger Physiker träumen schon vom Quantencomputer<br />

gegenseitig zu beeinflussen, was für<br />

ihre weitere Erforschung wichtig ist.<br />

Mögliche Anwendungen<br />

Wozu die Drähte gut sind? „Sie<br />

bestehen aus einzelnen Atomen,<br />

und kleinere elektrische Leitungsbahnen<br />

kann man prinzipiell nicht<br />

bauen“, sagt Schäfer. Darum lassen<br />

sich aus den Nanodrähten vielleicht<br />

Bauelemente realisieren, die die<br />

Miniaturisierung von Computern an<br />

die Grenze treiben. Mit ihrer Arbeit<br />

später einmal den kleinsten Quantencomputer<br />

der Welt zu demonstrieren<br />

– das ist eine Vision, die den<br />

Wissenschaftlern gefällt.<br />

Derzeit aber benutzen sie die Nanodrähte<br />

vorrangig als atomare Spielwiese.<br />

„Wir können die Drähte an<br />

den Seiten um einzelne Goldatome<br />

erweitern. Oder gezielt Querbrücken<br />

zwischen ihnen schaffen. Und<br />

dann analysieren, wie sich dadurch<br />

die elektronischen Eigenschaften<br />

ändern“, erläutert Prof. Claessen.<br />

Das nächste Ziel? Die Würzburger<br />

hoffen darauf, die elektrische Leitfähigkeit<br />

der Nanodrähte beeinflussen<br />

zu können. „Das ist mit zusätzlichen<br />

Atomen möglich. Über die Spitze<br />

eines Rastertunnelmikroskops kann<br />

man aber auch elektrische Ladung<br />

in einen Draht hineintupfen. So<br />

könnte es gelingen, ihn kontrolliert<br />

auszuschalten. Entfernt man das<br />

zusätzliche Atom oder lässt die störende<br />

Ladung abfließen, wäre der<br />

Draht wieder angeschaltet“, erläutert<br />

Schäfer. Falls das funktioniert? Dann<br />

wäre schon einmal eine Grundvoraussetzung<br />

gegeben, um Nanodrähte<br />

als Bauteile für Quantencomputer<br />

verwenden zu können.<br />

Verblüffende Phänomene<br />

Die elektrische Schaltung der Nanodrähte<br />

kann aber auch zu neuen,<br />

eher grundlegenden Erkenntnissen<br />

führen. Denn je kleiner ein Festkörper<br />

gemacht wird, desto größer sind<br />

die Überraschungen, die er birgt. „In<br />

Nanostrukturen treten viele verblüffende<br />

Phänomene auf, die unserer<br />

Intuition als Physiker widersprechen“,<br />

staunt Schäfer.<br />

Woran das im Fall der Nanodrähte<br />

liegt? Die sind derart winzig, dass<br />

sich die Elektronen, die Träger der<br />

elektrischen Ladung, nur auf einem<br />

sehr eng begrenzten Pfad bewegen<br />

können – nämlich entlang der Drähte.<br />

In einem gewöhnlichen Stück<br />

Hauptlieferant für loses durchwachsenes Pilzsubstrat (Phase 3)<br />

sowie fruktifizierte Kisten<br />

(1280 Tonnen/Woche, 2500 fruktifizierte Kisten/Woche der Soerten weiß und braun)<br />

Pilzhof Pilzsubstrat Wallhausen GmbH | Mühlgebreite 4 | 06528 Wallhausen<br />

Telefon: +49 (0) 346 56/61-3 | Telefax: +49 (0) 346 56/61-420<br />

Internet: www.pilzhof-wallhausen.de | eMail: info@pilzhof-wallhausen.de

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