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FRÄNZI – FORUM - Franziskanergymnasium Bozen

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Ex-Fränzi<br />

Ein Interview<br />

mit Clemens<br />

Scherzer<br />

Seite 2<br />

Interview<br />

Prof. Mair über<br />

seinen Beruf<br />

als Lehrer und<br />

Erzieher<br />

Seite 4<br />

Sportlich<br />

Ein Bericht vom<br />

Professorenturnen<br />

Seite 5<br />

Vorträge<br />

Don Mario<br />

Gretter und<br />

Christine Licci<br />

zu Besuch<br />

Seite 6<br />

Knigge-Kurs<br />

Der Benimm-<br />

Kurs am<br />

Nachmittag<br />

Seite 7<br />

Impressum<br />

Seite 2<br />

Spedizione in A.P.- 70% DCI BZ - quadrimestrale - in caso di mancato recapito, restituiere al CPO - Bolzano<br />

Landesbeitrag<br />

Das Erfreuliche gleich vorweg: die Landesregierung<br />

hat die gesetzlichen Grundlagen dafür<br />

geschaffen, dass die öffentliche Hand in Zukunft<br />

einen deutlich höheren Anteil an den Führungskosten<br />

der Privatschulen übernehmen kann als<br />

bisher. Dafür sind wir dem Landesrat für die<br />

Schule, Dr. Otto Saurer, und dem Landeshauptmann<br />

Dr. Luis Durnwalder sehr dankbar.<br />

90 Prozent unserer Personal-, also rund 80 Prozent<br />

unserer Gesamtkosten, kann die öffentliche<br />

Hand jetzt übernehmen <strong>–</strong> allerdings muss sie es<br />

nicht, und genau das ist unser Problem. Garantie<br />

haben wir nämlich weiterhin keine über die<br />

Höhe des Landesbeitrages.<br />

Die Vergangenheit hat es uns gelehrt: wenn die<br />

Haushaltsmittel knapper werden, bekommen wir<br />

weniger Geld <strong>–</strong> oder zumindest nicht mehr, was<br />

im Laufe von wenigen Jahren auf dasselbe hinausläuft.<br />

Die Kosten für den Schulbetrieb steigen nämlich<br />

von Jahr zu Jahr, und wenn die Zuwendungen der<br />

öffentlichen Hand nicht im selben Ausmaß mitwachsen,<br />

schreiben wir rote Zahlen. Und genau<br />

das ist in den vergangenen Jahren geschehen: der<br />

Landesbeitrag ist über viele Jahre hinweg in etwa<br />

Ausgabe 1/2006<br />

<strong>FRÄNZI</strong> <strong>–</strong> <strong>FORUM</strong><br />

F r a n z i s k a n e r G y m n a s i u m<br />

Über Geld spricht man nicht…<br />

Das leidige Thema der Schulfinanzen<br />

gleich geblieben, machte aber 2005 nur mehr<br />

rund 60 Prozent der Gesamtkosten der Schule<br />

aus. Die Folge war ein Jahr für Jahr wachsendes<br />

Defizit im Schulhaushalt, das allein im letzten Jahr<br />

auf über 100.000 Euro angestiegen ist.<br />

Schulgeld<br />

Solche Löcher über eine Schulgelderhöhung zu<br />

stopfen ist problematisch, weil das Schulgeld<br />

dafür unverhältnismäßig stark angehoben werden<br />

muss. Wir haben zusammen mit den Elternvertretern<br />

beschlossen, das Schulgeld auf 1.500<br />

Euro zu steigern <strong>–</strong> mehr als ein Studienjahr an<br />

vielen Universitäten kostet! <strong>–</strong>, nur um ein weiteres<br />

Jahr mit Defizit zu verhindern, sind damit<br />

aber an eine Schmerzgrenze gestoßen, weil sich<br />

viele Familien jetzt einen Schulbesuch ihrer Kinder<br />

bei uns nicht mehr leisten können. Es gibt<br />

zwar den Gymnasialverein, der gerne mit einem<br />

Stipendium weiterhilft, doch scheuen sich leider<br />

viele Eltern, sich an ihn zu wenden.<br />

Drittes finanzielles Standbein<br />

Ich habe deshalb einen Traum, der an vielen ausländischen<br />

Privatschulen ganz selbstverständliche<br />

Wirklichkeit ist: die ehemaligen Schüler<br />

unterstützen „ihre“ Schule mit einem jährlichen<br />

Beitrag und geben damit etwas von dem zurück,<br />

was sie von ihr bekommen haben.<br />

Ich bin davon überzeugt, dass nur ein drittes<br />

finanzielles Standbein neben Landesbeitrag und<br />

Schulgeld das Überleben der Schule langfristig<br />

sichert, weil es sie finanziell unabhängiger<br />

macht.<br />

Landesverwaltung und Schülereltern tun bereits<br />

ihr Möglichstes für den Erhalt des <strong>Franziskanergymnasium</strong>s.<br />

Aber erst die Unterstützung durch<br />

unsere Abgänger kann das Polster schaffen, das<br />

uns auch über schwierige Zeiten hinweghilft.<br />

Dir. Wolfgang Malsiner<br />

Fränzi - Forum 1


Zur Person:<br />

- Matura am <strong>Franziskanergymnasium</strong><br />

1988<br />

- Oberarzt für Neurologie<br />

und Direktor<br />

des Laboratory for<br />

Functional Genomics<br />

am Brigham and Women’s<br />

Hospital und an<br />

der Harvard Medical<br />

School<br />

- George C. Cotzias<br />

Memorial Fellow der<br />

American Parkinson Disease<br />

Association und<br />

Beeson Scholar der<br />

American Federation<br />

for Aging<br />

- Medizinstudium an<br />

der Universität Wien,<br />

Facharzt für Neurologie<br />

an der Emory University,<br />

Fellowships in<br />

Movement Disorders<br />

und in Genomics an<br />

der Harvard Medical<br />

School und dem Massachusetts<br />

General<br />

Hospital<br />

Fränzi - Forum 2<br />

Make your dreams become real<br />

Interview mit Clemens Scherzer<br />

Fränzi-Forum: Wie kamen Sie zu Ihrem Beruf?<br />

Clemens Scherzer: Ich wollte immer schon<br />

verstehen, wie das menschliche Hirn funktioniert.<br />

Ich bin zuerst von einer philosophischen<br />

Sichtweise ausgegangen. Je mehr ich mich damit<br />

beschäftigt habe, desto fokussierter und handfester<br />

ist mein Bezugsrahmen geworden. Nach dem<br />

Studium bin ich in die USA gegangen, because I<br />

wanted to “play with the big boys“.<br />

Fränzi-Forum: Worin besteht Ihre Arbeit genau?<br />

Clemens Scherzer: Mein Labor arbeitet<br />

an Bluttests zur Früherkennung der Parkinson-Krankheit<br />

und anderer neurodegenerativer<br />

Erkrankungen, an welchen ganze 25 Millionen<br />

Menschen weltweit leiden.<br />

Zur Zeit gibt es keine einfachen Tests, um die Parkinson-Krankheit<br />

zu diagnostizieren. Das führt<br />

dazu, dass Parkinson heutzutage erst diagnostiziert<br />

werden kann, nachdem über 70 Prozent der<br />

dopaminergen Nervenzellen im Mittelhirn schon<br />

gestorben sind. Zu diesem Zeitpunkt ist der Zug<br />

bereits abgefahren, und jede Hilfe mit neuroprotektiven<br />

Therapien kommt zu spät.<br />

Impressum: Fränzi - Forum<br />

Eigentümer und Herausgeber: Wolfgang Malsiner,<br />

<strong>Franziskanergymnasium</strong> <strong>Bozen</strong><br />

Eintragung beim Landesgericht <strong>Bozen</strong>: Nr. 2/2003<br />

R.ST. am 20/3/2003<br />

Deshalb brauchen wir dringend Bluttests, die den<br />

Krankheitsprozess präzise und frühzeitig diagnostizieren<br />

können. So ein Test wird es ermöglichen,<br />

Medikamente zu entwickeln, die den Krankheitsverlauf<br />

gleich am Anfang stoppen oder verlangsamen<br />

können.<br />

Fränzi-Forum: Wie sieht so ein Bluttest genau<br />

aus?<br />

Clemens Scherzer: Mein Team verwendet<br />

GeneChips, um diese Bluttests zu entwickeln.<br />

Diese GeneChips ermöglichen es uns, die Aktivität<br />

aller 40.000 menschlichen Gene im Blut zu<br />

messen und systematisch die bestmöglichen Tests<br />

herauszufiltern. Unser zweiter Schwerpunkt ist<br />

es, die krankheitsverursachenden Gene zu finden.<br />

Man kann dann Medikamente entwickeln, die auf<br />

diese Gene oder ihre Proteine wirken und den<br />

Krankheitsprozess heilen. In meiner klinischen<br />

Praxis bin ich Parkinson-Spezialist am Brigham<br />

and Women’s Hospital und am Massachusetts<br />

General Hospital und leite eine von der Michael-<br />

J.-Fox-Foundation sponsorisierte klinische Biomarker<br />

Studie und Biobank.<br />

Fränzi-Forum: Wenn Sie für einen Monat am<br />

<strong>Franziskanergymnasium</strong> unterrichteten, welches Fach<br />

würden Sie wählen?<br />

Clemens Scherzer: Biologie. Wir leben in<br />

einer Pionierzeit der Neurologie im Besonderen<br />

und der Medizin im Allgemeinen. Jeden<br />

Monat werden neue bahnbrechende Entdeckungen<br />

gemacht. Jetzt haben wir die technologischen<br />

Werkzeuge, um Kernprobleme der Medizin zu<br />

lösen. Die Medizin wird total revolutioniert.<br />

Fränzi-Forum: Eine der wichtigsten Fragen aller<br />

Maturanten: Was soll ich studieren?<br />

Clemens Scherzer: Ich rate allen Fränzi: make<br />

your dreams become real.<br />

Simon Reckla (2. Klasse Lyzeum)<br />

Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Walther Werth<br />

Redaktion: Wolfgang Malsiner, Veronika Ebner,<br />

Lea De Biasi, Elfriede Zanellati, Christian Romano,<br />

Simon Reckla, Ivo de Concini<br />

Gestaltung: Zoffel Hoff Naderer, Thomas Tschager<br />

Druck: Ferrari Auer <strong>Bozen</strong>


Seit über 50 Jahren...<br />

...das Zeltlager in Toblach<br />

Für alle Buben am <strong>Franziskanergymnasium</strong> und<br />

deren Freunde zwischen elf und 15, die gerne<br />

einmal „etwas anderes“ im Sommer erleben<br />

möchten, gibt es seit mehr als 50 Jahren das<br />

Fränzi-Zeltlager in Altschluderbach bei Toblach.<br />

Untergebracht sind die Teilnehmer in vier großen<br />

Zelten und einer Schupfen, wo sie viel Natur<br />

und manches Abenteuer, aber auch jede Menge<br />

sportliche Aktivität, viel „Hetz“ und v.a. lang<br />

andauernde Freundschaften erleben.<br />

Br. Enrico, der das Zeltlager leitet, hebt besonders<br />

diesen Aspekt hervor: „Mir ist aufgefallen,<br />

dass die Teilnehmer am Zeltlager zu einer großen<br />

Familie zusammenwachsen. Das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

innerhalb der Gruppe geht weit<br />

über die zwei Wochen im Juli, die das Zeltlager<br />

dauert, hinaus. Das Zeltlager „lebt“ deshalb das<br />

ganze Jahr über weiter!“<br />

Heuer geht das Zeltlager in Toblach vom 8. bis<br />

zum 22. Juli. Anmelden kann man sich im Sekretariat<br />

der Schule. Nähere Informationen gibt es bei<br />

Br. Enrico (0471/327940) und im Internet unter<br />

www.zeltlager-toblach.org.<br />

Weihnachtsaktion 2005<br />

Zeltlager<br />

Daniel (2.A): “Das<br />

Essen schmeckt prima<br />

und auch das Schlafen<br />

in Zelten ist super. Nur<br />

wenn das Lager überfallen<br />

wird, ist es nicht<br />

so fein.“<br />

Andreas Montagner<br />

(5.A): “Die Anführer<br />

sorgen dafür, dass die<br />

Disziplin eingehalten<br />

und respektiert wird.<br />

Es gibt kaum Momente,<br />

in denen die „Riffl“<br />

unbeschäftigt sind. Zu<br />

den Spielen, die organisiert<br />

werden, gehören<br />

ein Fußball-, Tischfußball-<br />

und Wattturnier<br />

ebenso wie eine<br />

Schatzsuche mit tollen<br />

Preisen für die Sieger.“<br />

Oldrich (1.A): „Schade,<br />

dass ich heuer nicht<br />

mitfahren kann, denn<br />

im letzten Jahr hat es<br />

mir sehr gut gefallen.<br />

Ich gehörte zu den<br />

Jüngsten, weil ich erst<br />

die fünfte Klasse Volksschule<br />

besucht hatte,<br />

doch es war ganz toll.“<br />

Fränzi - Forum 3


Lieblingssportarten:<br />

All jene, welche noch<br />

nicht von Geld und<br />

Geschäft bestimmt sind,<br />

weil sie glaubwürdiger<br />

sind.<br />

Lieblingsautor:<br />

Zur Zeit einmal wieder<br />

Bob Dylan<br />

Lieblingsbuch:<br />

Als Student „Siddharta“<br />

von Hermann Hesse<br />

Lieblingsmusik:<br />

Zur Zeit Lhasa<br />

Lieblingsspeise:<br />

Alles, was meine Frau<br />

kocht!<br />

Lieblingsreiseziel:<br />

südliche, nicht vom<br />

Tourismus überrannte<br />

Gebiete<br />

Karriere:<br />

- 7-facher Hockey-Italienmeister<br />

mit dem HC<br />

<strong>Bozen</strong><br />

- 115 Länderspiele mit<br />

der italienischen Nationalmannschaft<br />

- 6 WM-Teilnahmen, 1<br />

Olympiateilnahme<br />

- Trainer des U20 Nationalteams,Konditionstrainer<br />

des Olympiateams<br />

für Nagano und<br />

der Nationalmannschaft<br />

für die WM und<br />

für eine Olympiateilnahme<br />

Beruf:<br />

Sportlehrer (Mag. der<br />

Philosophie, Studzwg.<br />

Leibeserziehung und<br />

Geschichte), unterrichtet<br />

seit 1982 am <strong>Franziskanergymnasium</strong><br />

Fränzi - Forum 4<br />

Sportlehrer und Erzieher<br />

Professor Mair im Gespräch<br />

Fränzi-Forum: Was bedeutet der Sport für Sie<br />

persönlich?<br />

Prof. Mair: Als Beruf ist Sport mein sehr<br />

abwechslungsreicher und intensiver Alltag. Er ist<br />

aber auch ein Spiel, in welchem ich Haupt- und<br />

Nebendarsteller, Sieger und Verlierer, Regisseur<br />

und Kommentator, Zuseher und Kritiker sein<br />

kann. Und zum Glück gibt es in meinem Leben<br />

nicht nur Sport und Spiel...<br />

Fränzi-Forum: Was zeichnet Ihres Erachtens einen<br />

guten Trainer bzw. Sportlehrer aus?<br />

Prof. Mair: Sportlehrer und Trainer bewegen<br />

sich an einer komplexen Schnittstelle: Hier Sport<br />

als Erlebniswelt, sowie Erziehungs- und Ausbil-<br />

Seit einigen Monaten treffen sich die Schüler<br />

der Klasse 2B regelmäßig am Nachmittag, um an<br />

der Realisierung einer Zeitung für Mittelschüler<br />

zu arbeiten. Die Idee stammt von den Schülern<br />

Richard Strobl und Alex Dapunt, die zu Beginn<br />

des Schuljahres nach freiwilligen Mitarbeitern<br />

für ihr Projekt suchten. Mit Unterstütztung von<br />

Prof. Oberrauch wurde innerhalb kurzer Zeit ein<br />

Redaktionsteam auf die Beine gestellt, welches im<br />

Moment aus sechs Mitgliedern besteht, nämlich<br />

Richard Strobl, Alex Dapunt, Armin Kousminscki,<br />

Jakob Klotz, Oscar Brugger und Paul Phillip Netzbandt.<br />

Jeder Redakteur ist dabei für ein bestimmtes<br />

Ressort zuständig. Die Hauptthemen, die<br />

behandelt werden, sind die Veranstaltungen an<br />

der Schule, Witze und Quiz, Schülergedichte, der<br />

Klatsch und Tratsch, eine Rubrik über die schöns-<br />

dungsort. Dort eine nach zunehmender Spezialisierung<br />

verlangende, aber auch schon marktgesteuerte,<br />

v.a. ergebnisorientierte Sportwelt.<br />

Deshalb kann ein guter Sportlehrer auch ein<br />

„erfolgloser“ und ein sehr erfolgreicher Trainer<br />

auch ein schlechter Trainer sein!...<br />

Fränzi-Forum: Wie halten Sie sich fit?<br />

Prof. Mair: Vorzüglich durch Laufen und Radfahren.<br />

Fränzi-Forum: Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf?<br />

Prof. Mair: Die Begegnung mit Menschen.<br />

Fränzi-Forum: Sie haben zwar auch Erfolge verzeichnet,<br />

allerdings ist es in letzter Zeit mit Ihrer<br />

Hockeymannschaft bergab gegangen. Was sind die<br />

Gründe der letzten Niederlage und wie gehen Sie<br />

damit um?<br />

Prof. Mair: Mit den bescheidenen Möglichkeiten<br />

meines Vereins war das Erreichen eines Play-Off-<br />

Platzes (8. Position) ein großer Erfolg v.a. für die<br />

einheimischen Spieler, welche sich gegen ungleich<br />

stärker ausgestattete Gegner durchaus achtbar<br />

geschlagen haben. „Niederlagen, sagt man, sind<br />

Waisenkinder, Siege haben viele Väter!“... Für<br />

beide Fälle gibt es immer vielerlei -, auch sehr<br />

komplexe Ursachen. Ich muss als Trainer versuchen,<br />

möglichst sachlich damit umzugehen, zu<br />

analysieren und Konsequenzen zu ziehen.<br />

Elfriede Zanellati (1. Klasse Lyzeum)<br />

Schülerzeitung Discipuli<br />

ten Fehler aus den Schularbeiten der Klasse, den<br />

sogenannten Fehlerhits, und der Flohmarkt.<br />

„Ich finde dieses Projekt toll, weil es eine Freizeitbeschäftigung<br />

unter Freunden ist, bei der<br />

nicht nur die Sprachkenntnisse verbessert werden,<br />

sondern auch ein Vorgeschmack auf die spätere<br />

Arbeit als Journalist geschaffen wird“, gibt<br />

Paul Phillip Netzbandt in einem Gespräch zu<br />

verstehen.<br />

Auch Prof. Oberrauch zeigt sich sehr zufrieden<br />

und betont: „Das Projekt ’Discipuli’ ist sehr wertvoll<br />

für die Schüler, weil sie einerseits lernen mit<br />

Themen selbst umzugehen und andererseits mit<br />

der Verantwortung des Schreibens konfrontiert<br />

werden, den Lesern eine Freude zu bereiten.“<br />

Christian Romano (2. Klasse Gymnasium B)


Mens sana in corpore sano<br />

Das Professorenturnen<br />

Unter diesem Motto spielen im <strong>Franziskanergymnasium</strong><br />

Schüler mit sportlicher Begeisterung<br />

einmal in der Woche zusammen mit Professoren<br />

Volleyball, Basketball und Hockey. Die körperliche<br />

Ertüchtigung und die faire sportliche<br />

Auseinandersetzung stehen im Mittelpunkt des<br />

wöchentlichen Treffens. Dass dabei auch manchmal<br />

blaue Flecken nach Hause gebracht werden,<br />

ist dem Ehrgeiz der Beteiligten zuzuschreiben;<br />

weder Schüler noch Lehrer wollen in der spielerisch,<br />

körperlichen Auseinandersetzung als Verlierer<br />

hervor gehen, selbst wenn sie zumeist in<br />

gemischten Mannschaften gegeneinander antreten.<br />

Auf diese Art können die Schüler außerhalb<br />

vom Unterricht die Professoren, aber auch die<br />

Professoren die Schüler auf eine ganz andere<br />

Weise kennen lernen. Direktor Wolfgang Malsiner,<br />

der selbst immer mit vollem Sportgeist<br />

daran teilnimmt, meint dazu: "Es ist wichtig für<br />

die Fitness der Lehrkräfte und ein weiterer<br />

Bereich, wo die Schüler viel von den Lehrern lernen<br />

können." (lacht)<br />

Ein mitspielender Schüler sagt: "Es ist ein guter<br />

Ausgleich zum Schulalltag und es ermöglicht eine<br />

Begegnung zwischen Lehrer und Schüler in einer<br />

völlig anderen Umgebung."<br />

Veronika Ebner (2. Klasse Gymnasium A)<br />

Schule & Sport<br />

Fränzi - Forum 5


Vorträge<br />

Fränzi - Forum 6<br />

Von Karriere und Familie<br />

Christine Licci am <strong>Franziskanergymnasium</strong><br />

War es das Thema oder die Referentin (immerhin<br />

war es das erste öffentliche Auftreten einer<br />

der bekanntesten Südtirolerinnen in <strong>Bozen</strong>)?<br />

Wie auch immer, auf Einladung des Gymnasialvereins<br />

kamen so viele Zuhörer zum Vortrag von<br />

Christine Licci „Karriere und Familie <strong>–</strong> ist das zu<br />

vereinen?“, dass er vom Heimsaal im <strong>Franziskanergymnasium</strong><br />

in die zur Aula umfunktionierte<br />

Turnhalle verlegt werden musste.<br />

Es seien vier Voraussetzungen notwendig, erklärte<br />

die Referentin, damit eine Mutter in ihrem<br />

Beruf erfolgreich sein könne: es müssten einmal<br />

die infrastrukturellen Rahmenbedingungen (Kinderhorte,<br />

Kindergärten, …) die Betreuung der<br />

Kinder während der Arbeitszeit ermöglichen;<br />

dann brauche es Betriebe, die auf die Bedürfnisse<br />

der Familien Rücksicht nehmen, indem z.B. geeignete<br />

Teilzeitarbeit erlaubt sei; drittens sei es notwendig,<br />

dass der Ehemann seine berufstätige Frau<br />

in ihrer Karriere unterstütze (was, nach Aussage<br />

einiger Zuhörerinnen in der anschließenden Diskussion,<br />

das Hauptproblem sei!), indem „er“ z.B.<br />

akzeptiere, dass „sie“ mehr verdiene als „er“; und<br />

viertens müsse die Frau, und das sei das Allerwichtigste,<br />

sich ganz bewusst dafür entscheiden,<br />

berufstätig sein zu wollen („Es ist wichtig zu wollen,<br />

was man tut“).<br />

Die Referentin stellte von allem Anfang an klar,<br />

nicht als Mutter zu sprechen („Einige werden<br />

beanstanden, dass ich zu diesem Thema spreche,<br />

obwohl ich keine Kinder habe“), sondern<br />

aus ihrer Erfahrung mit Müttern am Arbeitsplatz.<br />

Die Überlegungen von Frau Licci gingen<br />

allerdings über das Thema im engen Sinn hinaus<br />

und beschäftigten sich auch mit den Möglichkeiten<br />

überhaupt, die frau hat, Karriere zu machen.<br />

Dabei betonte sie, wie gut es jedem Betrieb tue,<br />

wenn neben der Sicht des Mannes auch die der<br />

Frau in Entscheidungen mit einfließe.<br />

Erfreut zeigte sich Frau Licci nicht nur über die<br />

große Zuhörerzahl, sondern v.a. darüber, dass so<br />

viele Männer ihren Ausführungen folgen wollten,<br />

da ja gerade sie häufig ausschlaggebend dafür<br />

seien, ob eine Frau berufstätig und v.a. ob sie bei<br />

ihrer Arbeit auch erfolgreich sein könne <strong>–</strong> allerdings<br />

bleibt die Frage, ob es das Thema war, das<br />

sie anlockte oder die Referentin …<br />

Ivo de Concini (1. Klasse Lyzeum)<br />

Islamexperte an unserer Schule<br />

Don Mario Gretter berichtet von Kairo<br />

Prof. Ellero mit Don Mario Gretter.<br />

Am Freitag, den 3. Februar, wurde den Schülern<br />

des Lyzeums eine ganz besondere Ehre<br />

zuteil. Don Mario Gretter, der einzige Südtiroler<br />

Priester, der zwei Jahre lang an der islamischen<br />

Fakultät in Kairo studiert hat, führte die interessierten<br />

Schüler in die Welt des Islam ein. Neben<br />

seinem informativen und anschaulichen Diavortrag,<br />

berichtete er auch von einigen persönlichen<br />

Erfahrungen mit den Muslimen und ihren Bräuchen.<br />

Da die Schüler viele Fragen an den Islamexperten<br />

hatten, dauerte das aufschlussreiche<br />

Gespräch ganze zwei Stunden lang. Dabei wurden<br />

viele Unklarheiten z.B. über die Rolle der<br />

Frau im Islam, die verschiedenen Möglichkeiten,<br />

den Koran zu interpretieren, und die Haltung der<br />

Muslime gegenüber der westlichen Welt aus dem<br />

Weg geräumt. Doch auch zwei Stunden waren<br />

leider viel zu wenig, um ein so umfangreiches<br />

Thema ausführlicher besprechen zu können.<br />

Trotzdem konnte Don Mario den Schülern einen<br />

größeren Einblick in die Komplexität der ihnen<br />

fremden Religion und Lebensweise gewähren.<br />

Lea De Biasi (2. Klasse Gymnasium B)


Knigge <strong>–</strong> „mein Freund“<br />

Ein "Benimm-Kurs" am Nachmittag<br />

Im "Knigge"-Kurs, einem der heurigen Nachmittagsangebote,<br />

vermittelte Professor Oberrauch<br />

seinen Schülern in Theorie und Praxis die<br />

Grundlagen des richtigen Verhaltens, korrekter<br />

Umgangsformen, Kleidung und Esskultur.<br />

Dieses Projekt fand sehr großen Anklang und<br />

war der heurige „Kassenschlager“.<br />

Mit dem Ende des ersten Semesters ging auch<br />

das Ende dieses Nachmittagangebots einher. In<br />

Gesprächen mit Professor Oberrauch und einigen<br />

Schülern, entstand ein sehr interessantes<br />

Gesamtbild des Kurses und der Auffassung über<br />

Verhaltensregeln.<br />

„Die starke Präsenz in den Medien rund um das<br />

Thema der ,guten alten Schule’ brachte mich<br />

auf die Idee, einen solchen Kurs auch in unserer<br />

Schule anzubieten, da ich der Meinung bin, dass<br />

gutes Benehmen und moderne Umgangsformen<br />

für die Schüler zunehmend wichtiger werden“,<br />

so Professor Oberrauch.<br />

Damit hat er wohl den Nagel auf den Knopf<br />

getroffen, es wird nämlich viel über das Wiederaufleben<br />

alter Werte und der ständig zunehmenden<br />

Wichtigkeit der Verhaltensregeln, doch auch<br />

über die in jeder Hinsicht globalisierte Welt, dem<br />

Vergessen von Tradition und der „guten alten<br />

Schule“ gesprochen. Einige sagen, die Globalisierung<br />

verstärke dieses Verlangen nach den so<br />

genannten Benimmregeln, andere sehen gerade<br />

darin die Ursache für das Vergessen des Verhaltens,<br />

da alles gemischt werde und niemand<br />

mehr wisse, wie er sich richtig verhalten solle.<br />

Angetrieben von der Sehnsucht nach Tradition,<br />

also auch der Sehnsucht nach Kenntnis des richtigen<br />

Verhaltens, „gilt es, in Zukunft den richtigen<br />

Ausgleich zwischen Globalisierung, Weltoffenheit<br />

und Tradition zu finden“, so die Meinung einiger<br />

Knigge-Schüler.<br />

Worüber sich sowohl Kursleiter, als auch die<br />

Teilnehmer einig sind: “Knigge ist Allgemeinbildung,<br />

zumindest die Grundkenntnisse sollte<br />

jeder beherrschen!“<br />

Knigge selbst ist für die einen „ein alter Mann,<br />

der viel über richtiges Verhalten wusste“, für<br />

die anderen eine interessante Erfahrung und für<br />

einen Kursteilnehmer „mein Freund“.<br />

Der große Ansturm auf dieses Bildungsangebot<br />

und die äußerst positiven Feedbacks zeigen eindeutig,<br />

dass die Anforderungen und Erwartungen<br />

über korrektes Verhalten größer werden und,<br />

darüber sind alle einer Meinung, die Lebensqualität<br />

direkt und zum Positiven hin beeinflussen.<br />

Auf die Frage, ob es eine Verhaltensregel gebe,<br />

die er für sehr wichtig erachte, von welcher er<br />

jedoch wisse, dass sie nur wenige beherrschen,<br />

sagte Professor Oberrauch knapp „Grüßen!“<br />

Dankeschön an Professor Lukas Oberrauch und<br />

die Schüler für die Beantwortung der Fragen!<br />

Auch Jugendlichen sind gute Umgangsformen wichtig.<br />

Simon Reckla (2. Klasse Lyzeum)<br />

Schon einige Male berichtete<br />

das Fränzi-<br />

Forum über die besonderenNachmittagsangebote<br />

am <strong>Franziskanergymnasium</strong>.<br />

Das,<br />

was die Schulreform<br />

mittlerweile für die<br />

Grund- und die ersten<br />

beiden Klassen der<br />

Mittelschule vorsieht,<br />

wird an unserer Schule<br />

schon seit einigen<br />

Jahren für alle Schüler<br />

von den Kleinsten in<br />

der ersten Klassen bis<br />

hinauf zu den großen<br />

Maturanten praktiziert:<br />

einen Teil ihres<br />

schulischen Curriculums<br />

bestimmen die<br />

Schüler selbst, indem<br />

sie drei Stunden am<br />

Nachmittag unter<br />

einer Vielzahl von<br />

Angeboten (heuer<br />

sind es insgesamt 80)<br />

auswählen und besuchen.<br />

Darunter sind viele<br />

Übungsstunden, v.a. in<br />

den Fächern, die den<br />

Schülern erfahrungs<br />

gemäß die größten<br />

Probleme bereiten<br />

(die Sprachen und<br />

Mathematik), manches<br />

Ergänzende zum<br />

Unterricht, z.B. die<br />

Sportaktivitäten, dann<br />

aber auch einige außergewöhnliche<br />

Kurse,<br />

die man sich an einer<br />

Schule vielleicht nicht<br />

erwarten würde.<br />

In dieser Ausgabe<br />

möchten wir einen<br />

dieser Kurse vorstellen:<br />

„Knigge <strong>–</strong> gutes<br />

Benehmen in allen<br />

Lebenslagen“.<br />

Fränzi - Forum 7


Gymnasialverein<br />

Fränzi - Forum 8<br />

Tagesordnung:<br />

Der Vorstand des Gymnasialvereins lädt alle Mitglieder zur<br />

Vollversammlung<br />

am Mittwoch, 19. April 2006<br />

um 05.00 Uhr in erster und<br />

um 20.00 Uhr in zweiter Einberufung<br />

in den Heimsaal des <strong>Franziskanergymnasium</strong>s.<br />

1. Tätigkeitsbericht des Vorstandes<br />

2. Kassabericht<br />

3. Vorschau<br />

4. Allfälliges<br />

Der Vorstand des Gymnasialvereins bittet darum, den Mitgliedsbeitrag von 25,- € für das Jahr 2006<br />

(Fördermitglieder: 100 €) auf eines der folgenden Konten zu überweisen:<br />

Land Prüfziffer CIN ABI CAB K/K<br />

Südtiroler Sparkasse IT 46 P 06045 11601 000000148600<br />

Raiffeisen Landesbank IT 77 R 03493 11600 000300224405<br />

Südtiroler Volksbank IT 96 B 05856 11601 050570242320<br />

Studenten sind von der Beitragsentrichtung befreit.<br />

Nicht für den Mitgliedsbeitrag, wohl aber für Spenden an den Gymnasialverein kann eine Spendenquittung<br />

für die steuerliche Absetzung ausgestellt werden!<br />

Wichtiger Hinweis: Heuer können neben den 8 ‰ für die katholische<br />

Kirche weitere 5 ‰ der Einkommenssteuer ehrenamtlich<br />

tätigen Vereinen zugesprochen werden. Auch der Gymnasialverein darf<br />

damit bedacht werden, der mit diesem Geld die Schule unterstützen<br />

kann. Wir bitten deshalb darum, auf der nächsten Einkommenssteuererklärung<br />

(außer den 8 ‰ für die katholische Kirche) mit einer zweiten<br />

Unterschrift in das dafür vorgesehene Feld („Unterstützung des Freiwilligendienstes,<br />

…“) weitere 5 ‰ für den Gymnasialverein zu bestimmen;<br />

dabei muss auch die Steuernummer des Gymnasialvereins angegeben<br />

werden: 94030900214!<br />

Wer keine Steuererklärung (Modell 730 oder UnicoPF) macht, kann das<br />

vom Arbeitgeber abgefasste Modell CUD 2006 mit den entsprechenden<br />

Unterschriften versehen innerhalb Juni 2006 in einem Umschlag<br />

an einem Post- oder Bankschalter abgeben. Auf dem Umschlag müssen<br />

folgende Angaben gemacht werden:<br />

<strong>–</strong> „Wahl für die Zweckbestimmung von (acht und) fünf Promille der<br />

IRPEF“<br />

<strong>–</strong> Steuernummer des Steuerpflichtigen<br />

<strong>–</strong> Vor- und Zuname des Steuerpflichtigen

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