DARSTELLUNG VON DIAGNOSEN - HL7 Deutschland eV
DARSTELLUNG VON DIAGNOSEN - HL7 Deutschland eV
DARSTELLUNG VON DIAGNOSEN - HL7 Deutschland eV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Implementierungsleitfaden<br />
Darstellung von Diagnosen mittels <strong>HL7</strong> Version 3 Seite 25<br />
6 Darstellung von Diagnosen in bestimmten Codesystemen<br />
6.1 ICD-10 GM codierte Diagnosen<br />
Die „International Statistical Classification of Diseases” (ICD) ist ein Klassifizierungssystem<br />
für Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme. Sie ist hierarchisch gegliedert.<br />
Die ICD-10-GM ist als deutsche Abwandlung (German Modification) eine länderspezifische<br />
Variante der ICD-10 der WHO.<br />
Die Krankheiten werden über alphanumerische Codes klassifiziert. Jede Krankheit ist einem<br />
Code eindeutig zugeordnet. Bei den Codes handelt es sich überwiegend um so genannte<br />
Primärdiagnoseschlüssel, die alle Informationen zur Verschlüsselung der jeweiligen<br />
Krankheit beinhalten. Zusätzlich liegen in der ICD-10 Sekundärdiagnoseschlüssel<br />
vor, die ergänzende Informationen enthalten. Sekundärdiagnoseschlüssel sind in der<br />
Klassifikation selbst eindeutig mit einem Stern (*) oder Ausrufezeichen (!) als Zusatzkennzeichen<br />
des Codes gekennzeichnet. Sie sind nur in Verbindung mit einer Primärdiagnose<br />
zu verwenden. Primärdiagnosecodes führen kein Kennzeichen oder ein Kreuz (+).<br />
Beispiel.: E14.30+, H28.0* ICD-10 Code für “Diabetes mellitus mit Katarakt“<br />
6.1.1 ICD-10 Code Begrifflichkeiten<br />
Zur Verschlüsslung von Diagnosen in der ambulanten und stationären Versorgung wird<br />
seit dem 01.01.2004 die ICD-10-GM verwendet. Bei der Codierung der Diagnosen müssen<br />
im stationären Bereich (§ 301) die Deutschen Codierrichtlinien beachtet werden und<br />
die durch das BMG genehmigte Codeerweiterungen. Auf diese und die Codeerweiterungen<br />
wird im folgendem eingegangen. Für den ambulanten Bereich gilt die WHO-Tabelle<br />
mit BMG-Ergänzungen.<br />
6.1.1.1 Kreuz–Stern Diagnosen, Ausrufezeichen (!)<br />
Bei der ICD-10 GM wird zwischen Primär- und Sekundärcodes unterschieden. Primärcodes<br />
sind Codes ohne Kennzeichen und Codes mit einem Kreuz. Sekundärcodes sind Codes<br />
mit einem Stern oder einem Ausrufzeichen. Um die Begrifflichkeiten näher zu beschreiben,<br />
werden hier einige Zitate aus der Broschüre „Basiswissen Codieren“ [DIMDI,<br />
Basis] aufgeführt.<br />
„ .. Der Äthiologiecode einer Erkrankung wird in der ICD-Codierung mit einem Kreuz (†)<br />
gekennzeichnet und die Organmanifestation mit einem Stern (*). Hierbei darf der Stern-<br />
Code aber nie alleine verwendet werden. Der Kreuz-Code ist der Primärcode.“<br />
Weiterhin gilt:<br />
„ ... Als Sterncodes darf man nur diejenigen Codes verwenden, die in der ICD-10-GM<br />
explizit als solche definiert sind...“<br />
„... Zulässig ist es hingegen, den Code für eine Grunderkrankung mit einem Kreuz zu<br />
ergänzen, wenn für die Krankheitsmanifestation ein passender Sterncode zur Verfügung<br />
steht...“<br />
„... Manche Codes sind mit einem Ausrufezeichen (!) gekennzeichnet. Hierbei handelt es<br />
sich um Zusatzcodes, die eine Krankheit näher beschreiben oder deren Schweregrad abgrenzen.<br />
Diese Codes dürfen ebenfalls nicht alleine stehen...“