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2011 / 2012 - VK Mühlen AG

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wir bauen für unsere zukunft.<br />

Geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong><br />

gehen fördern wettbewerbsfähig sein tournaround reparieren leisten investieren state of the art erneuer<br />

ren finanzieren anpacken wollen miteinander wollen fordern weitergehen fördern wettbewerbsfähig sein<br />

n leisten investieren state of the art erneuern managen stabilisieren finanzieren anpacken wollen mitein<br />

itergehen fördern wettbewerbsfähig sein tournaround reparieren leisten investieren state of the art erne<br />

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2 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

kennzahlen<br />

vk mühlen ag<br />

Kennzahlen Konzern <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong> 2009 / 2010 2008 / 2009 2007 / 2008<br />

Mitarbeiter 1 ) 818 1.035 1.021 988 965<br />

Bilanzsumme 3 ) mio eur 299 370 366 340 368<br />

Eigenkapital 3 ) mio eur 68 57 95 111 112<br />

Eigenkapitalquote 3 ) % 22,7 15,5 26,0 32,6 30,4<br />

Investitionen in Sachanlagen 2 ) mio eur 19 12 20 23 11<br />

Cash Flow mio eur 15 – 19 – 16 23 30<br />

in % des Umsatzes % 3,2 – 3,6 – 3,0 3,8 4,0<br />

Absatz 1.000 t 1.530 2.060 2.260 2.162 2.065<br />

Umsatz 3 ) mio eur 471 524 530 606 744<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen 2 ) mio eur 11 14 12 11 11<br />

Personalaufwand mio eur 53 53 52 51 50<br />

Jahresüberschuss 3 ) mio eur 5,7 – 31,8 – 15,2 12,1 11,0<br />

in % des Umsatzes 3 ) % 1,2 – 6,1 – 2,9 2,0 1,5<br />

Ergebnis je Aktie nach Fremdanteilen 3 ) eur 2,48 – 19,45 – 9,56 6,75 5,96<br />

Dividende je 26-Euro-Aktie eur 0,00 0,00 0,00 1,04 4,50<br />

1)<br />

Im Jahresdurchschnitt inkl. Vorstand, Geschäftsführung und Auszubildende. Teilzeitbeschäftigte sind auf Vollzeitkräfte umgerechnet.<br />

2)<br />

Einschließlich immaterieller Vermögensgegenstände<br />

3)<br />

Anpassung im Vorjahr auf Grund von Änderungen der ifrs Rechnungslegung<br />

unsere konzernstruktur


unternehmensprofil<br />

→ Die <strong>VK</strong> Mühlen <strong>AG</strong> ist Europas größtes Mühlenunternehmen. Mit 818 Mitarbeitern<br />

an 12 Standorten in Deutschland und 4 Standorten in Polen<br />

(bis Ende Januar) erzielte der Konzern im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> eine<br />

Gesamtverarbeitungsmenge von rund 1,5 Millionen Tonnen.<br />

Der <strong>VK</strong> Mühlen Konzern ist in die operativen Bereiche „Mühlen Inland“, „Reis,<br />

Hülsenfrüchte, Fertiggerichte und Co-Packing“, „Spezialmehle“ sowie Übrige<br />

Segmente aufgegliedert. Das Segment „Mühlen Inland“ liefert Mahlprodukte für<br />

die Weiterverarbeitung an das Bäckerhandwerk, die Brotindustrie und die gesamte<br />

Nahrungsmittelindustrie sowie an den Lebensmitteleinzelhandel. Das im<br />

letzten Geschäftsjahr noch geführte Segment „Mühlen Ausland“ umfasste bis<br />

Ende Januar <strong>2012</strong> unsere Mühlenaktivitäten in Polen. Die Beteiligungen an den<br />

polnischen Mühlen wurden mit Wirkung zum 30. Januar <strong>2012</strong> verkauft. Die<br />

ebenfalls im Vorjahr diesem Segment zugerechnete Mühle in Ungarn wurde mit<br />

Beginn des Geschäftsjahres verpachtet. Mit der Verpachtung wurde die Mühle<br />

in den neuen Bereich „Übrige Segmente“ übernommen. Im Segment „Reis, Hülsenfrüchte,<br />

Fertiggerichte und Co-Packing“ sind die Aktivitäten von Müller‘s<br />

Mühle und die Co-Packing Aktivitäten der Gesellschaft für den Rest des Konzerns<br />

zusammengefasst. Das Segment „Spezialmehle“ bildet den Geschäftsbereich<br />

innovative Produkte mit neuen Funktionalitäten (Functional Food) ab.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> erzielte der <strong>VK</strong> Mühlen Konzern einen Umsatz<br />

von 470,6 Millionen Euro. Der Geschäftsverlaufs im Mühlenbereich Inland<br />

hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert, blieb aber immer noch<br />

negativ. Das Konzernergebnis fiel insgesamt aufgrund der Veräußerung der<br />

polnischen Beteiligungen positiv aus.<br />

→ titel: neue schiffsverladeanlage, hildebrandmühle mannheim, fertigstellung <strong>2011</strong>


2 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

3<br />

InhaltsverzeichnIs<br />

management<br />

004 vorwort des vorstands<br />

008 im gespräch <br />

012 die vk mühlen-aktie<br />

<br />

lagebericht<br />

016 darstellung des geschäftsverlaufs im<br />

geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> <br />

024 darstellung der ertrags-, finanz- und vermögenslage <br />

029 angaben nach § 315 abs. 4 hgb <br />

030 erklärung zur unternehmensführung gemäss § 289 a hgb<br />

031 vergütungsbericht gemäss § 314 abs. 1 nr. 6 hgb <br />

032 compliance <br />

033 risikoberichterstattung <br />

038 produktentwicklung <br />

038 vorgänge von besonderer bedeutung nach<br />

schluss des geschäftsjahres <br />

038 ausblick<br />

<br />

konzernabschluss <br />

043 inhalt konzernabschluss <br />

044 konzern-gewinn- und verlustrechnung <br />

045 konzern-gesamtergebnisrechnung <br />

046 konzernbilanz <br />

047 konzern-kapitalflussrechnung<br />

048 entwicklung des anlagevermögens des konzerns<br />

052 konzern-eigenkapitalveränderungsrechnung <br />

054 anhang zum konzernabschluss <br />

111 versicherung der gesetzlichen vertreter <br />

112 bestätigungsvermerk des abschlussprüfers<br />

<br />

sonstiges<br />

116 bericht des aufsichtsrats <br />

122 corporate governance bericht <br />

128 unternehmensstandorte<br />

128 impressum<br />

finanzkalender<br />

Weizen<br />

Feiner Roggenschrot<br />

Grober Roggenschrot<br />

Helles Weizenmehl<br />

Hartweizengrieß<br />

Mittelgrober Roggenschrot<br />

Feine Weizenkleie<br />

Weizenvollkornmehl<br />

Roggenflocken<br />

Roggenmehl


4 Vorwort des Vorstandes<br />

4 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Johannes Niclassen<br />

Christoph Kempkes


das unternehmen lagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

→ Vorwort des Vorstands<br />

5<br />

wir bauen für die Zukunft und haben im abgelaufenen, abermals herausfordernden Geschäftsjahr<br />

<strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> wiederum einige große Steine bewegt, um unser Unternehmen auf Kurs zu bringen.<br />

Konkret haben wir:<br />

→ unsere Finanzierung gesichert, Schulden abgebaut und damit die Bilanz repariert<br />

→ Altlasten abgebaut und die Voraussetzungen geschaffen, um unsere Kosten signifikant zu senken<br />

→ durch den Verkauf der polnischen Mühlen finanziellen Spielraum geschaffen, um in Deutschland<br />

notwendige Modernisierungsinvestitionen umzusetzten<br />

→ das operative Ergebnis der Kampffmeyer Milling Group deutlich verbessert<br />

→ bei Müller’s Mühle und Kampfmeyer Food Innovation einen passablen Jahresgewinn erwirtschaftet<br />

→ für unser Mehl-Markengeschäft wieder wahrnehmbare Werbemaßnahmen aufgesetzt<br />

→ nach spürbarem Personalabbau und selektiven Verstärkungen nun einen starken Mix aus jungen<br />

und älteren bzw. neuen und erfahrenen Mitarbeitern an Bord<br />

→ die Mühlengruppe nach der neuen din Norm 50 001 „Energiemanagement“ zertifizieren lassen<br />

→ einen Schlussstrich unter die unrühmliche Kartellzeit in Deutschland gezogen.<br />

Insgesamt beschreibt das einen teilweise schmerzvollen, aber durchdacht geplanten und konsequent<br />

in die Umsetzung gebrachten und somit nachhaltigen Restrukturierungsprozess. Hier dürften wir<br />

auch unseren Mitbewerbern bereits einiges voraus haben.<br />

Operativ sind wir zwar immer noch im Bereich eines einstelligen Millionen-Verlustes. Einige<br />

„Hausaufgaben“ im Zusammenhang mit unserem Restrukturierungsplan sind auch noch zu vollenden.<br />

Kurzum, nicht alles läuft bereits rund – aber es geht spürbar voran.<br />

Nach einer Periode des „gesund Schrumpfens“ sind wir inzwischen auf einer soliden Basis angekommen,<br />

vor der aus wir den Blick wieder nach vorne richten können. Folglich werden wir im neuen Geschäftsjahr<br />

gezielt Initiativen angehen, die geeignet sind, profitables Wachstum zu erzeugen.<br />

Als zulieferndes Unternehmen für Müllereiprodukte positionieren wir uns durch Problemlösungskompetenz,<br />

Produktsicherheit und kaufmännische Ethik als erste Wahl bei unseren Kunden.<br />

Wir gründen dieses Leistungsversprechen auf branchenweit führendes Know-how, höchste Standards<br />

und Werte im Miteinander. Kombinieren wir die daraus resultierende Leistungssteigerung mit<br />

unseren deutlich gesenkten Kosten, werden wir den nachhaltigen Turnaround bis 2014 schaffen.<br />

Daran arbeiten wir alle mit Hochdruck – gemeinsam, zusammen für eine erfolgreiche Zukunft<br />

zum Nutzen aller.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

vk Mühlen Aktiengesellschaft<br />

Hamburg, im Dezember <strong>2012</strong><br />

Christoph Kempkes<br />

Johannes Niclassen


die rosenmühle in ergolding<br />

→ Realisierung eines Hochregallagers zur Lagerung, Bereitstellung und Kommissionierung<br />

von rund 4.400 Palettenstellplätzen<br />

→ Bauzeit: November <strong>2011</strong> – August <strong>2012</strong>


ilanzreparatur<br />

verbesserung der bilanziellen struktur<br />

→ Finanzielle Stabilität ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Die Verbesserung der bilanziellen<br />

Struktur war daher eine der entscheidenden Aufgaben des zurückliegenden Geschäftsjahres.


8 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Im gespräch<br />

→ Christoph Kempkes Vorstandsvorsitzender<br />

und Johannes Niclassen Vorstand über<br />

die Entwicklung des Jahres und den Weg zur<br />

Profitabilität<br />

Wir blicken wiederum auf ein schwieriges Jahr für die deutsche<br />

Müllerei zurück. Was waren in diesem Umfeld die wichtigsten<br />

Herausforderungen für die vk Mühlen ag ?<br />

→ kempkes Erstens die konsequente Umsetzung der<br />

Maßnahmen zur Modernisierung und Restrukturierung<br />

unserer Werke. Das ist eine Voraussetzung, um wieder<br />

wettbewerbs- und somit zukunftsfähig zu werden. Zweitens<br />

die Sicherstellung unserer Finanzierung und somit<br />

die Rückgewinnung finanzieller Solidität. Drittens das<br />

Managen der diversen Kartellverfahren. Viertens das<br />

Verinnerlichen eines effektiven Risikomanagementsystems.<br />

Letzteres erscheint als ein Muss im Lichte hochvolatiler<br />

Getreidemärkte. Wie beurteilen Sie die Ernte bzw. die Entwicklung<br />

der Preise in <strong>2012</strong> ?<br />

→ kempkes Die Ernte lag mengenmäßig im Durchschnitt<br />

der letzten Jahre und das trotz vereinzelt auftretender<br />

Auswinterungsschäden, eines trockenen Frühlings<br />

und viel Regen im Sommer. Die Qualität schwankte<br />

regional, war aber insgesamt zufriedenstellend.<br />

→ niclassen Die Preise für Getreide werden von den<br />

internationalen Börsen bestimmt. Die Preisbildung hat<br />

sich dabei von den Fundamentaldaten vor Ort abgekoppelt.<br />

Steigt der Preis an der Börse in Chicago, hat das auch<br />

Einfluss auf ‚unsere‘ Börse in Paris (matif), weil sonst die<br />

europäische Ernte in den Export abfließen würde. Die<br />

Agrarprodukte korrelieren auch untereinander stark:<br />

wird beispielsweise Mais in den usa dürrebedingt weniger<br />

geerntet, steigt der Preis – und zieht dann den von<br />

Weizen mit nach oben.<br />

Wie geht vk Mühlen mit den starken Preisschwankungen im<br />

Tagesgeschäft um ? Welche Auswirkungen haben diese auf das<br />

Jahresergebnis ?<br />

→ kempkes Da im Grunde genommen niemand weiß,<br />

wie sich der Getreidepreis entwickelt, geht es nicht mehr<br />

ohne konsequent umgesetztes Risikomanagement. Konkret<br />

nehmen wir das ‚spekulative Element‘ aus dem Spiel,<br />

indem wir zeitgleich mit dem Mehlabschluss beim Kunden<br />

den dazu notwendigen Weizen zum Beschaffungspreis<br />

an eben diesem Tage absichern. Lieferkontrakte mit<br />

Händlern ermöglichen uns eine ‚physische‘, Future-Kontrakte<br />

an der matif eine ‚finanztechnische‘ Absicherung.<br />

→ niclassen Bilanziell ergeben sich aus den matif-<br />

Positionen stichtagsbezogene Zwischengewinne oder<br />

Verluste, die wir jetzt allerdings durch sogenanntes<br />

Hedge-Accounting ‚neutralisieren‘, sprich außerhalb der<br />

Gewinn und Verlustrechnung abbilden. So können wird<br />

rechnungslegungsbedingt periodenfremde Effekte im<br />

Ergebnis vermeiden. Die für das abgelaufene Geschäfts-


das unternehmen lagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

→ Im Gespräch<br />

9<br />

jahr ausgewiesene Position in Höhe von 2,6 mio eur<br />

ist im Wesentlichen noch die Gegenposition aus dem<br />

Geschäftsjahr 2010 / <strong>2011</strong>.<br />

Der Markt ist nach wie vor von hohen Überkapazitäten und<br />

einem beinahe ruinösen Wettbewerb geprägt. Wie will sich<br />

vk Mühlen in diesem Umfeld erfolgreich positionieren ?<br />

→ kempkes Die Müllerei ist für die Ernährung der<br />

deutschen Bevölkerung zwar ‚ systemrelevant ‘, steckt<br />

aber trotzdem in einer schweren Krise. Diese ist durch<br />

eigene Fehler und Unzulänglichkeiten zum Teil auch<br />

hausgemacht. Deshalb hilft es nichts, sich über die widrigen<br />

Rahmenbedingungen zu beklagen. Jeder muss sich<br />

auf seine Weise aus der eigenen Schieflage heraus arbeiten.<br />

Für vk Mühlen bedeutet das konkret: Kosten senken,<br />

Strukturen anpassen, Managementqualität erhöhen und<br />

Vertriebsleistung verbessern.<br />

→ niclassen Eminent wichtig war für uns die Rückgewinnung<br />

finanzieller Solidität. Dank des Mittelzuflusses<br />

aus dem Verkauf der polnischen Mühlen und der konstruktiven<br />

Zusammenarbeit mit unseren Hausbanken stehen<br />

wir hier deutlich verbessert da. Auch die pro-aktive Art<br />

und Weise, wie wir mit den Belastungen aus den diversen<br />

Kartellverfahren umgegangen sind, bringt uns Planungssicherheit.<br />

All das war richtig und notwendig. Eine enge,<br />

offene und vertrauensvolle Kommunikation mit Banken<br />

und Kreditversicherern unterstützt diesen Prozess.<br />

vk Mühlen hat das Kartellverfahren in Deutschland durch<br />

ein ‚Settlement‘ beendet. Welche Konsequenzen hatte dieser<br />

Schritt intern sowie am Markt ? Hat Ihr Unternehmen daraus<br />

Vorteile erzielen können ?<br />

→ kempkes Der Schlussstrich unter dieses unrühmliche<br />

Kapitel macht den Kopf frei und ermöglicht die<br />

volle Konzentration auf die Gesundung des operativen<br />

Geschäfts – und da gibt es genug zu tun. Darüber hinaus<br />

wollen wir verhindern, solchen Vorwürfen je wieder<br />

ausgesetzt zu sein. Wir haben deshalb konsequent organisatorisch<br />

und personell reagiert. Gleichzeitig haben wir<br />

mit diesem Schritt im Wesentlichen hinter uns, was über<br />

50 andere deutsche Mühlenunternehmen noch vor sich<br />

haben. Das beurteilen wir als Vorteil.<br />

Was droht noch aus dem laufenden Verfahren in Frankreich ?<br />

→ niclassen Wir haben die Entscheidung der französischen<br />

Behörde, ein Bußgeld in Höhe von 17,1 mio eur<br />

festzulegen, mit großer Verwunderung zur Kenntnis genommen.<br />

Die gegenüber uns erhobenen Vorwürfe halten<br />

wir weder für nachvollziehbar noch für gerechtfertigt.<br />

Deshalb haben wir gegen den Bußgeldbescheid Rechtsmittel<br />

eingelegt. Das Verfahren läuft, doch wir erwarten<br />

das erstinstanzliche Urteil nicht vor 2014. Eine mögliche<br />

Buße haben wir bereits im Ergebnis verarbeitet.


10 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Zurück zum Jahresergebnis: in <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> ist die Vermahlungsmenge<br />

erneut zurückgegangen. Warum ?<br />

→ kempkes Mengenwachstum war im abgelaufenen<br />

Jahr nicht unser Fokus. Es war vielmehr wichtig, die Margenqualität<br />

der Absätze zu steigern und durch zurückhaltendes<br />

Agieren den ziemlich ‚irrationalen‘ Markt etwas zu<br />

beruhigen. So haben wir trotz Absatzrückgangs unseren<br />

geplanten absoluten Rohertrag erreichen können.<br />

Insbesondere im Geschäftsbereich ‚Kampffmeyer Milling<br />

Group‘ kann man eine deutliche Ertragsverbesserung feststellen.<br />

Was sind die Treiber dieser Entwicklung ?<br />

→ kempkes Im Rahmen unseres Programms „Werkentwicklungsplan<br />

2015“ haben wir eine Vielzahl von Maßnahmen<br />

initiiert bzw. in Umsetzung, die geeignet sind,<br />

unsere Kosten deutlich und nachhaltig zu senken. Diese<br />

Aktivitäten müssen nun kombiniert werden mit einer<br />

verbesserten Vertriebsqualität. Konkret heißt das, dass<br />

wir unsere branchenweit führende Kompetenz besser<br />

für den Kunden ‚erlebbar‘ machen müssen. Das braucht<br />

Zeit. Insgesamt sehen wir bereits messbare Fortschritte.<br />

Wir sind aber erst am Anfang der zweiten Halbzeit eines<br />

nachhaltigen Turnarounds.<br />

Wie läuft es in den anderen Geschäftsbereichen ?<br />

→ kempkes Mit den Ergebnissen von Müller’s Mühle<br />

und von Kampffmeyer Food Innovation sind wir zufrieden.<br />

In beiden Bereichen steckt aber noch Potenzial. Wir<br />

sind dabei, das Schritt für Schritt anzugehen.<br />

→ niclassen In Summe liegt unser Konzernergebnis<br />

bei 5,2 mio eur und somit 35,2 mio eur besser als im Vorjahr.<br />

Diese ‚Bottom Line‘ verzerrt allerdings das Bild, weil<br />

wir in <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> wiederum zahlreiche Sondereffekte verarbeitet<br />

haben.<br />

Können Sie das bitte näher erklären ?<br />

→ niclassen Zunächst und besonders einschneidend<br />

war der Verkauf unserer polnischen Mühlen per Februar<br />

<strong>2012</strong>. Insgesamt sind uns durch diese Maßnahme Mittel in<br />

Höhe von über 60 mio eur zugeflossen, welche wir primär<br />

zur Reduzierung unserer Verschuldung verwendet haben.<br />

Hierdurch haben wir den nötigen Spielraum für die<br />

Modernisierung einiger unserer deutschen Standorte geschaffen.<br />

Desweiteren haben wir mit über 5 mio eur hohe<br />

Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit Restrukturierungsmaßnahmen<br />

gehabt. Positiv zu Buche geschlagen<br />

hat die Reduzierung der Kartellbuße in Holland.


das unternehmen lagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

→ Im Gespräch<br />

11<br />

» Unseren eingeschlagen<br />

Weg werden wir konsequent<br />

weiter gehen. «<br />

Wie haben sich in Folge die Finanzkennzahlen der vk Mühlen<br />

ag entwickelt ?<br />

→ niclassen Wichtigstes Ergebnis unserer Bemühungen<br />

war die Erhöhung unserer Eigenkapitalquote sowie<br />

die Senkung unserer Verschuldung um 60 mio eur auf<br />

nun mehr rund 90 mio eur. Bei unseren Hausbanken verfügen<br />

wir über ausreichend dimensionierte Kreditlinien.<br />

Wann wird vk Mühlen wieder eine Dividende auszahlen?<br />

→ niclassen In Anbetracht eines anhaltenden operativen<br />

Verlustes und auch vor dem Hintergrund, dass wir<br />

das Gros der Kartellbußen noch zahlen müssen, können<br />

wir keine Ausschüttung vornehmen. Wir planen für<br />

das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> / 2013 bislang sehr verhalten ein<br />

Ergebnis ‚um die Null‘ herum. Je nach Ausgang werden<br />

wir die Situation dann neu bewerten. Spätestens wenn<br />

der Turnaround geschafft ist und der Gesellschaft die zur<br />

Begleichung der Kartellbußen notwendigen Mittel zugeflossen<br />

sind, sehen wir auf stabilem Fundament wieder<br />

Spielraum für Dividenden mit attraktiver Rendite.<br />

Wie beurteilen Sie die Perspektiven für die deutsche Müllerei<br />

und für vk Mühlen im Besonderen im kommenden<br />

Geschäftsjahr?<br />

→ kempkes Die spannende Frage für die Branche wird<br />

sein, wie die anderen Mühlenunternehmen mit den jeweiligen<br />

Kartellbußen umgehen bzw. inwieweit diese<br />

Auswirkungen auf das Verhalten im Markt haben werden.<br />

Ob die Mühlen die Bußen aus Reserven oder zusätzlichen<br />

Eigenmitteln zahlen können oder ob es zu einer Welle<br />

der Konsolidierung kommt, vermag ich nicht zu sagen.<br />

Wir sind jedenfalls wachsam für Chancen. Unseren eingeschlagenen<br />

Weg werden wir konsequent weiter gehen,<br />

das heißt für das neue Geschäftsjahr: Vollendung unseres<br />

Werkentwicklungsplanes kombiniert mit Umsetzungsstärke<br />

im Vertrieb wird uns auf Sicht wieder zu positiven<br />

Renditen in allen Geschäftsbereichen bringen. Darüber<br />

hinaus möchten wir sowohl diverse und konkrete Initiativen<br />

für profitables Wachstum angehen, als auch uns strategisches<br />

Profil beim Thema ‚Nachhaltigkeit‘ mit einem<br />

Akzent auf dem Energiemanagement schärfen. Jedenfalls<br />

schalten wir nun nach zahlreichen schwierigen Maßnahmen<br />

des ‚gesund Schrumpfens‘ in den letzten zwei Jahren<br />

nun wieder in den Vorwärtsgang.<br />

Wie gelingt es Ihnen, Ihre Mitarbeiter hierbei mit auf die<br />

Reise zu nehmen ?<br />

→ niclassen Die ‚Neue vk‘ stellt sich dem Wettbewerb<br />

und wird durch kontinuierliche Verbesserungen weiter<br />

Boden gutmachen. Offenheit für Veränderungen sehen<br />

wir dabei als Kardinaltugend für unsere Mitarbeiter. Wir<br />

spüren in der Belegschaft großes Verlangen und Motivation,<br />

diesen Kraftakt gemeinsam zu bewältigen. Das setzt<br />

Kräfte frei, weil die Mehrzahl unserer Mitarbeiter am<br />

Ende des Turnarounds mit Stolz auf das Geleistete zurückblicken<br />

möchte.<br />

→ kempkes Echte Motivation erwächst nur aus Arbeitsfortschritt<br />

und Erfolg. Wir gehen wieder voran und<br />

werden erfolgreich sein. Wir sind auf einem guten Weg.<br />

Dafür danken wir unseren Mitarbeitern herzlich und setzen<br />

auch weiterhin auf ihr Können und ihre Kraft.<br />

Wie danken für das Gespräch.


12 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Die <strong>VK</strong> Mühlen-Aktie<br />

Entwicklung der vk Mühlen-Aktie<br />

in eur<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

Okt.<br />

<strong>2011</strong><br />

Nov.<br />

<strong>2011</strong><br />

Dez.<br />

<strong>2012</strong><br />

Jan.<br />

<strong>2012</strong><br />

Feb.<br />

<strong>2012</strong><br />

März<br />

<strong>2012</strong><br />

April<br />

<strong>2012</strong><br />

Mai<br />

<strong>2012</strong><br />

Juni<br />

<strong>2012</strong><br />

Juli<br />

<strong>2012</strong><br />

Aug.<br />

<strong>2012</strong><br />

Sep.<br />

<strong>2012</strong><br />

vk Mühlen-Aktie<br />

Kursentwicklung<br />

Ausgehend von einem Kurs von 58,28 eur zu Beginn steigt die Aktie gleich im Oktober auf ihr<br />

Jahreshoch von 61,20 eur, um dann im Dezember auf ihren Tiefstkurs von 38,96 eur zu sinken.<br />

Zur Mitte des Jahres steigt die Aktie dann wieder auf 54,85 eur, sinkt kurz darauf erneut stark<br />

ab und pendelte bis Anfang Juli mit leichter Bewegung um den Kurs von 42,00 eur. Nach einem<br />

weiteren starken Ausschlag nach oben auf 54,96 eur, sinkt die Aktie im August wieder ab und<br />

beendet das Geschäftsjahr nach einem schnellen Auf und Ab mit einem Kurs von 45,44 eur.


das unternehmen lagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

→ Die <strong>VK</strong> Mühlen-Aktie<br />

13<br />

Aktionärsstruktur der vk Mühlen ag 1) :<br />

54,5 %<br />

3,2 %<br />

5,7 %<br />

8,2 %<br />

10,0 %<br />

● GoodMills GmbH, Wien, Österreich 2)<br />

● Lantmännen Cerealia ab, Stockholm, Schweden<br />

● BayWa ag, München<br />

● Georg Olbrich, Sarstedt<br />

● Gothaer Versicherungsbank VVaG, Köln<br />

● Freie Aktionäre<br />

18,4 %<br />

1)<br />

Stand März <strong>2012</strong><br />

2)<br />

ehemals lli Euromills GmbH<br />

Daten zur vk Mühlen-Aktie:<br />

Kursentwicklung im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 1) 2010 / <strong>2011</strong> 1)<br />

Geschäftsjahresbeginn eur 58,28 72,57<br />

Höchstkurs eur 61,20 80,00<br />

Tiefstkurs eur 38,96 55,64<br />

Geschäftsjahresende eur 45,44 58,28<br />

Marktkapitalisierung mio eur 95,25 99,96<br />

Ergebnis je Aktie 2) eur 2,48 – 19,45<br />

Dividende eur 0,00 0,00<br />

Dividendenrendite % 0,0 % 0,0 %<br />

1)<br />

Schlusskurs Börse Frankfurt<br />

2)<br />

Anpassung im Vorjahr auf Grund von Änderungen der ifrs Rechnungslegung und bezogen auf das Konzernergebnis nach Fremdanteilen.<br />

wkn / isin Code<br />

Börsenkürzel / Reuters / Bloomberg<br />

Aktiengattung<br />

Aktienanzahl<br />

Grundkapital<br />

762900 / de0007629008<br />

vkl / vklg.de / vkl:gr<br />

Nennwertlose Inhaber-Stammaktien<br />

2.096.223 Stück<br />

54.501.798,00 eur


die kampffmeyer mühle in köln<br />

→ Laufrohrbau der neuen Roggenmühle aus dem Jahre <strong>2012</strong><br />

→ Zusammenführen der Passagenmehle im Laufrohrbau auf die Mehlschnecke


modernisierung<br />

Verbesserung von Qualität und Produktivität<br />

→ Modernisierung beginnt in den Köpfen und bedeutet, etablierte Strukturen zu überdenken.<br />

Die <strong>VK</strong> Mühlen <strong>AG</strong> hat im vergangenen Geschäftsjahr einen intensiven<br />

Modernisierungsprozess durchlaufen, um die Voraussetzungen für künftige Profitabilität<br />

und somit wettbewerbsfähige Strukturen zu schaffen.


16 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Bericht des Vorstands über die<br />

Lage des <strong>VK</strong> Mühlen Konzerns<br />

für die Zeit vom 1. Oktober <strong>2011</strong><br />

bis 30. September <strong>2012</strong><br />

darstellung des geschäftsverlaufs<br />

im geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong><br />

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

Das Wachstum der Weltwirtschaft hat im abgelaufenen Geschäftsjahr zunehmend an Schwung<br />

verloren und befindet sich in einer Schwächephase. Die Konjunktur hat sich nahezu überall verlangsamt,<br />

nicht zuletzt durch die Schulden- und Vertrauenskrise im Euroraum. Insgesamt wird<br />

für das Jahr <strong>2012</strong> dennoch ein Wachstum der weltweiten Wirtschaftsleistung von 3,3 % prognostiziert.<br />

Die Eurokrise belastet die Konjunktur auch in Deutschland. Die deutsche Wirtschaft wächst<br />

jedoch, wenn auch mit merklich gedämpfter Dynamik, erweist sich aber als robust und widerstandsfähig.<br />

Die Bundesregierung erwartet somit für Deutschland weiterhin einen Zuwachs des<br />

Bruttoinlandprodukts, jedoch nur noch um 0,8 %. Dieses schwache Wachstum wird vor allem von<br />

einem Anstieg der Exporte um 3,7 % und der Importe um 2,8 % getragen.<br />

Am Arbeitsmarkt wirkt sich dies auch weiterhin positiv aus. So wird für das Gesamtjahr <strong>2012</strong> ein<br />

Rückgang der Kurzarbeiterzahl um 23.000 auf 125.000 Personen erwartet. Die Zahl der Beschäftigten<br />

nimmt gleichzeitig um rund 84.000 zu, sodass sich die Arbeitslosenquote auf 6,8 % verringert.<br />

Dies wirkt sich weiterhin positiv auf die verfügbaren Haushaltseinkommen aus, was sich in<br />

einem positiven Konsumklima niederschlägt. Insgesamt wird der private Konsum im Jahr <strong>2012</strong><br />

leicht um 1,0 % zunehmen.<br />

Der Anstieg der Verbraucherpreise hat sich im Verlauf des Jahres <strong>2012</strong>, trotz der sich abschwächenden<br />

Konjunktur, nur wenig verlangsamt.<br />

Branchenentwicklung<br />

Der vk Mühlen Konzern ist in die operativen Bereiche<br />

→ Kampffmeyer Milling Group („Mühlen Inland“),<br />

→ Müller’s Mühle („Reis, Hülsenfrüchte, Fertiggerichte und Co-Packing“),<br />

→ Kampffmeyer Food Innovation („Spezialmehle“) sowie<br />

→ Übrige Segmente<br />

aufgegliedert.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

→ Darstellung des Geschäftsverlaufs<br />

17<br />

Die „Kampffmeyer Milling Group“ liefert Mahlprodukte für die Weiterverarbeitung an das Bäckerhandwerk,<br />

die Brotindustrie und die gesamte Nahrungsmittelindustrie sowie an den Lebensmitteleinzelhandel.<br />

Eine unserer Mühlen ist auf die Vermahlung von Hartweizen spezialisiert und<br />

beliefert in erster Linie Teigwarenproduzenten. Die einheitliche strategische Ausrichtung aller<br />

Mühlenstandorte wird seit Geschäftsjahresbeginn durch den neuen Auftritt als „Kampffmeyer<br />

Milling Group“ kommuniziert. Dieser gemeinsame Auftritt aller Mühlen unter der Dachmarke<br />

„Kampffmeyer“ ist Zeichen der Rückbesinnung auf die über 120jährige Geschichte des Unternehmens<br />

und der entsprechenden Werte.<br />

Das im letzten Geschäftsjahr noch geführte Segment „Mühlen Ausland“ umfasste bis Ende Januar<br />

<strong>2012</strong> hauptsächlich unsere Mühlenaktivitäten in Polen. Die Beteiligungen an den polnischen<br />

Mühlen wurden mit Wirkung zum 30. Januar <strong>2012</strong> verkauft. Aufgrund des Verkaufs ist gemäß<br />

ifrs 5 die Gewinn- und Verlustrechnung sowohl für das laufende Jahr als auch für das Vorjahr so<br />

anzupassen, dass das Ergebnis des Veräußerten Geschäftsbereichs in Summe in einer Position<br />

am Ende der Gewinn- und Verlustrechnung auszuweisen ist (Ergebnis aufgegebener Geschäftsbereich).<br />

Damit sind die Ergebnisse aus den polnischen Aktivitäten auch in der Segmentberichterstattung<br />

weder im Vorjahr noch im Berichtsjahr im Ergebnis der Segmente enthalten.<br />

Die ebenfalls im Vorjahr diesem Segment zugerechnete Mühle in Ungarn wurde mit Beginn des<br />

Geschäftsjahres verpachtet. Mit der Verpachtung wurde die Mühle in den neuen Bereich „Übrige<br />

Segmente“ übernommen.<br />

Im Segment „Müller’s Mühle“ sind die Geschäftsaktivitäten von Müller´s Mühle mit Reis und Hülsenfrüchten<br />

sowie die Co-Packing Aktivitäten der Gesellschaft für den Rest des Konzerns zusammengefasst.<br />

Die Gesellschaft beliefert sowohl Weiterverarbeiter als auch den Lebensmitteleinzelhandel.<br />

Kampffmeyer Food Innovation liefert getreidebasierte Produkte bzw. „Spezialmehle“, die entweder<br />

geeignet sind, die Rezepturen der weiterverarbeitenden Kunden zu optimieren oder durch<br />

innovative Produktkonzepte deren Wertschöpfung zu erhöhen.<br />

a) Wettbewerbs- und Marktverhältnisse Kampffmeyer Milling Group<br />

Im Zuge des Strukturwandels in der deutschen Mühlenwirtschaft reduzierte sich in den vergangenen<br />

Jahren der Anteil kleiner Mühlen immer mehr, jedoch hat die auf dem Markt befindliche<br />

Kapazität insgesamt nicht abgenommen. Die Zahl der Mühlen mit einer Jahresvermahlung von<br />

über 500 Tonnen liegt zurzeit bei annähernd 253 Betrieben (1).<br />

Im Getreidewirtschaftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> (30. Juni) wurden in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr<br />

349.000 Tonnen bzw. 4,1 % (1) weniger Brotgetreide und Durum vermahlen.<br />

Der voraussichtliche Pro-Kopf-Verbrauch an Mahlerzeugnissen von 65,3 kg (1) hat sich gegenüber<br />

dem Vorjahr leicht reduziert (Vorjahr: 67,8 kg).<br />

Die Vermahlung des vk Mühlen Konzerns war gegenüber dem Vorjahr geringer. Auch die Gesamtvermahlung<br />

in Deutschland war im abgelaufenen Getreidewirtschaftsjahr rückläufig, dadurch<br />

ist auch der davon abgeleitete Marktanteil des vk Mühlen Konzerns knapp auf Vorjahresniveau<br />

verblieben.


18 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

vermahlung von getreide (inkl. durum) in deutschland<br />

Mengenangaben in 1.000 t Inland Export Gesamt<br />

Getreidewirtschaftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 1) 7.424 659 8.083<br />

Getreidewirtschaftsjahr 2010 / <strong>2011</strong> 7.750 681 8.431<br />

Veränderung absolut 1) – 326 – 22 – 348<br />

Veränderung 1) – 4,2 % – 3,3 % – 4,1 %<br />

Brotgetreidevermahlung vk Konzern<br />

Getreidewirtschaftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 1.291 3 1.294<br />

Marktanteil 17,5 % 0,6 % 16,2 %<br />

Getreidewirtschaftsjahr 2010 / <strong>2011</strong> 1.386 13 1.399<br />

Marktanteil 17,9 % 1,8 % 16,6 %<br />

1)<br />

vorläufige Werte<br />

Das Marktumfeld der Kampffmeyer Milling Group ist durch starke strukturelle Veränderungen geprägt.<br />

Absatzseitig verzeichnet das Bäckerhandwerk durch sich verändernde Verbraucher- / Essgewohnheiten<br />

und auch u.a. durch den Trend zum „Aufbacken am Point of Sale“ in den Filialen<br />

des Lebensmittelhandels eine stark abnehmende Zahl von Anbietern, während die Konzentration<br />

der industriellen Produzenten sowie im Lebensmitteleinzelhandel weiter voranschreitet. Die<br />

Folge ist ein sich weiter intensivierender Verdrängungswettbewerb bei weiterhin vorhandenen<br />

Kapazitätsreserven.<br />

Betrachtet man die Entwicklung der verschiedenen Vertriebsschienen im Lebensmitteleinzelhandel,<br />

so zeigt sich seit fast zwei Jahren ein ähnliches Bild: die Lebensmitteleinzelhändler mit<br />

einem Food-Vollsortiment können ein höheres Umsatzwachstum (+ 3,9 %) als die Discounter<br />

(+ 2,0 %) aufweisen (Januar–Juni <strong>2012</strong> vs. Vorjahr). Gegenwind für die Discounter erzeugen die<br />

Food-Vollsortimenter auch durch die Einführung neuer Handelsmarken, die sich fast ausschließlich<br />

als Mehrwert-Handelsmarken positionieren. Hiermit schöpfen insbesondere Edeka und<br />

Rewe auch einen wachsenden Teil des Geschäftes ab, das die Discounter in den letzten Jahren<br />

versucht haben aufzubauen, nämlich die zahlungskräftigeren Discounter-Kunden.<br />

Im ersten Halbjahr <strong>2012</strong> bleibt der Mehlabsatz in Tonnen über den Lebensmitteleinzelhandel<br />

mit + 0,3 % stabil zum Vorjahr. Im Umsatzwachstum von 35,4 % schlagen sich die Preiserhöhungen<br />

aufgrund der gestiegenen Rohstoffpreise nieder. Der Preis für Handelsmarken-Mehl stieg<br />

im Herbst <strong>2011</strong> von 0,25 eur auf 0,45 eur. Trotz dieser massiven Preiserhöhung können die Handelsmarken<br />

ihren Mengenanteil um einen Prozentpunkt auf 76 % ausbauen. Auch die aurora<br />

mühlen gmbh führte <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> zwei notwendige und massive Preiserhöhungsrunden durch.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

→ Darstellung des Geschäftsverlaufs<br />

19<br />

marktanteile haushaltsmehle im lebensmitteleinzelhandel inklusive aldi *)<br />

Marktanteile Menge<br />

100 %<br />

90 %<br />

80 %<br />

70 %<br />

Aurora 4,2<br />

Rosenmehl 3,7<br />

Diamant 1) 1,9<br />

Gloria 0,4<br />

Diamant 2) 2,9<br />

Goldpuder 3,7<br />

Restliche 8,3<br />

Aurora 3,8<br />

Rosenmehl 3,6<br />

Diamant 1) 1,9<br />

Gloria 0,3<br />

Diamant 2) 2,9<br />

Goldpuder 3,7<br />

Restliche 7,8<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

Handelsmarke 26,4<br />

restliche<br />

Handelsmarke 12,3<br />

Koop. Discount<br />

Handelsmarke<br />

Harddiscount 36,3<br />

(Aldi, Lidl,<br />

Norma)<br />

Handelsmarkenanteil 75,0 %<br />

Handelsmarke 24,8<br />

restliche<br />

Handelsmarke 11,8<br />

Koop. Discount<br />

Handelsmarke<br />

Harddiscount 39,4<br />

(Aldi, Lidl,<br />

Norma)<br />

Handelsmarkenanteil 76,0 %<br />

0 %<br />

1. hj <strong>2011</strong> 1. hj <strong>2012</strong><br />

1<br />

Aurora Mühle Hamburg, ca. 40% des Marktanteils<br />

2<br />

Plange kg, ca. 60% des Marktanteils<br />

*)<br />

Quelle: Nielsen, 1. hj <strong>2012</strong> vs. 1. hj <strong>2011</strong>, Menge (konv)<br />

Die aurora mühlen gmbh mit den von ihr vertriebenen Marken aurora, gloria, rosenmehl<br />

und diamant ist weiterhin größter Markenmehl-Anbieter in Deutschland.<br />

In dem regional geprägten Mehlmarkt ist es das Ziel, die Marken Rosenmehl und Aurora durch<br />

eine differenzierende Positionierung mit entsprechenden Investitionen in deren wichtigen Vertriebsgebieten<br />

langfristig zu stärken.<br />

Um dies zu erreichen startete im Frühjahr <strong>2012</strong> eine große Aktivierungskampagne für Rosenmehl<br />

in Bayern. Die Marke Rosenmehl ist in Bayern stark über mehrere Generationen in den<br />

Familien verwurzelt. Da immer weniger Menschen nach traditioneller Art in der Familie backen,<br />

möchte Rosenmehl etwas bewahren, das für jeden ein Stück Kindheit bedeutet und wunderbare<br />

Erinnerungen weckt: alte Backrezepte. Diese Klassiker aus „Omas Zeiten“ drohten jedoch in Vergessenheit<br />

zu geraten. Im März <strong>2012</strong> startete Rosenmehl einen groß angelegten Rezeptaufruf via<br />

Printmedien, Funk, Online und Public Relation. Die Resonanz hierauf war sehr stark. Das Resultat<br />

dieses Aufrufs ist ein Rosenmehl Backbuch mit ausgewählten, alten Familienrezepten und -geschichten,<br />

welches seit September <strong>2012</strong> im Buchhandel und online erhältlich ist.<br />

Die Kampffmeyer Milling Group reagiert auf die sich verändernden Rahmenbedingungen durch<br />

ein zunehmend national koordiniertes Handeln mit entsprechenden strukturellen Anpassungen.<br />

Ein professionalisiertes und multifunktionales Vertriebsmanagement setzt neue Akzente.


20 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

b) Wettbewerbs- und Marktverhältnisse in Polen und Ungarn<br />

Der Bereich Mühlen Ausland bestand bis zum Verkauf Ende Januar dieses Jahres vorrangig aus<br />

unseren Aktivitäten in Polen. Unsere Mühle in Ungarn ist seit dem 1. Oktober <strong>2011</strong> verpachtet.<br />

c) Wettbewerbs- und Marktentwicklung Müller’s Mühle<br />

Müller’s Mühle ist die deutsche Qualitätsmarke für Reis und Hülsenfrüchte. Sie steht seit über<br />

hundert Jahren für Vertrauen, Tradition, Kompetenz und höchste Sorgfalt in Auswahl und Verarbeitung.<br />

Der Absatz von Reis in Deutschland ist leicht rückläufig. Erschwerend kommt hinzu, dass der<br />

Reismarkt im Lebensmitteleinzelhandel zunehmend von Handelsmarken dominiert wird, die<br />

sich neben Preis-Einstiegsmarken auch als Mittelpreis- und Premiummarken etablieren. Der<br />

Marktanteil der Handelsmarken beträgt rund 70 %. Starke internationale Marken – sogenannte<br />

A-Marken – können sich aktuell noch behaupten, fallen aber mit permanenten und aggressiven<br />

Preisaktionen in den Geschäften auf. Sogenannte B- und C-Marken haben mittelfristig keine Bedeutung<br />

mehr. Der Marktanteil von Müller’s Mühle im Markensegment liegt derzeit bei nur noch<br />

1,1 % (Vorjahr: 2 %).<br />

Der Hülsenfruchtabsatz ist ebenfalls leicht rückläufig. Handelsmarken haben in diesem Segment<br />

keine übergeordnete Bedeutung. Müller’s Mühle ist weiterhin mit rund 50 % uneingeschränkter<br />

Marktführer. Zudem werden die meisten Handelsmarken ebenfalls von Müller’s Mühle produziert.<br />

Das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> stand bei Müller’s Mühle im Zeichen der Sortimentsoptimierung.<br />

So konnten im Reis-Spezialitätensegment des Lebensmitteleinzelhandels die beliebten Sorten<br />

Basmati, Risotto, Langkorn und Wildreis in attraktiven, wiederverschließbaren und standfesten<br />

500 g zip-Beuteln in den Regalen des Lebensmittelhandels etabliert werden.<br />

Couscous und Bulgur, die auch unter der Marke Müller’s Mühle geführt werden, erfreuen sich<br />

zunehmender Beliebtheit beim Verbraucher.<br />

Im Großverbraucherbereich konnte das neue 1 kg-Hülsenfrucht-Sortiment erfolgreich etabliert<br />

werden. Diese neue Verpackungseinheit erlaubt es Großbetrieben und auch kleineren Gastronomiebetrieben<br />

noch flexibler bei der Verwendung und beim Ausprobieren dieser Produkte zu<br />

werden.<br />

Sowohl für den Verbraucher als auch für Profi-Köche bietet Müller’s Mühle seit Jahren einen<br />

umfangreichen Rezept-Service. Es werden Hilfestellungen zur Zubereitung, Anregungen in Form<br />

von leckeren und raffinierten Rezepten, aber auch Hintergrundinfos angeboten. Ziel ist es, die<br />

Verwendungshäufigkeit zu steigern und das Image von Hülsenfrüchten zu verbessern.


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→ Darstellung des Geschäftsverlaufs<br />

21<br />

d) Wettbewerbs- und Marktverhältnisse Kampffmeyer Food Innovation (kfi)<br />

Der Tendenz zum Kampf über Mengen und Preise in der deutschen Lebensmittelindustrie begegnen<br />

wir mit der Entwicklung innovativer Produkte. Im Bereich der funktionalisierten Getreidemahlerzeugnisse<br />

hat sich der vk Mühlen Konzern mit Kampffmeyer Food Innovation über Jahre<br />

hinweg ein spezielles Know-how erarbeitet. Eine unserer Kernkompetenzen ist die Entwicklung<br />

maßgeschneiderter Mischungen und Ingredienzen verbunden mit anwendungstechnischer Beratung<br />

unserer Kunden beim Einsatz unserer Erzeugnisse auf deren industriellen Anlagen.<br />

Zeit, Interesse und Fähigkeit zum aufwendigen Kochen und Backen in den privaten Haushalten<br />

nehmen zunehmend ab. Im Lebensmittelmarkt ist deshalb eine steigende Bedeutung von<br />

Convenience-Produkten zu registrieren, welche die Anforderungen des Verbrauchers an die Bequemlichkeit<br />

bei der Speisenzubereitung erfüllen (Fertiggerichte, Tiefkühlkost) oder im Fall des<br />

Außer-Haus-Verzehrs (Gastronomie) und des Home-Delivery (z.B. Pizzen) sogar nicht mehr notwendig<br />

machen. Verknüpft mit diesem Trend ist die Nachfrage der Verbraucher nach möglichst<br />

„naturbelassenen“ Nahrungsmitteln. Dies stellt hohe Herausforderungen sowohl an Verarbeitung<br />

als auch an Produktentwicklung.<br />

Diese Trends bieten uns die Chance, durch die Entwicklung maßgeschneiderter natürlicher Inhaltsstoffe<br />

am Innovationsprozess in der Lebensmittelindustrie Teil zu haben. Wir verzeichnen<br />

vor diesem Hintergrund eine steigende Nachfrage nach funktionalen Mehlen, welche beispielsweise<br />

chemisch-modifizierte Stärken ersetzen können.<br />

Darüber hinaus gibt es in ganz Europa ein bewusstes Gegensteuern gegen den Trend zur Globalisierung<br />

bzw. Bemühungen zur Wiederentdeckung und Revitalisierung von regionalen Identitäten.<br />

Als Beispiel hierfür kann hier die aus Italien stammende Slow Food-Bewegung genannt<br />

werden, welche nicht nur die Aspekte der Regionalität, sondern auch die der Ursprünglichkeit<br />

und der Sinnlichkeit des Essens betont. Traditionsbewusste Premium-Handwerksbäcker haben<br />

die Chance im Hochpreissegment anspruchsvolle Verbraucher zu gewinnen. Die kfi Slow Milling<br />

Produktrange ist ideal für dieses Kundensegment. Es ist nicht nur deklarationsfrei (keine<br />

E-Nummern), sondern ermöglicht auch eine sehr individuelle Gestaltung des Backsortimentes<br />

der einzelnen Backbetriebe.<br />

Produktion<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> haben wir im Konzern 1,5 mio Tonnen Getreide, Reis und Hülsenfrüchte<br />

verarbeitet. Wir liegen hiermit deutlich unter dem Vorjahr (2,1 mio Tonnen), was zum<br />

größten Teil aus dem Verkauf der polnischen Mühlen im Januar <strong>2012</strong> und dem operativen Rückzug<br />

aus Ungarn zum 1. Oktober <strong>2011</strong> resultiert. Trotz einer leichten Erhöhung der Produktion<br />

bei Kampffmeyer Food Innovation mussten wir einen weiteren, wenn auch weniger starken,<br />

Rückgang der Vermahlung in der Kampffmeyer Milling Group verzeichnen. Bereinigt um die<br />

polnischen Mühlen und der verpachteten Mühle in Ungarn liegen wir 6,3 % unter den Vorjahreswerten<br />

in Deutschland.<br />

Auf den weiterhin hohen Wettbewerbsdruck wird durch konsequente Optimierung der Mühlenstrukturen<br />

reagiert. Der zu diesem Zweck konzipierte Werksentwicklungsplan (wep 2015) wurde<br />

im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> weitestgehend planmäßig initiiert und trägt bereits zur Verbesserung<br />

der Ergebnissituation bei.


22 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Absatz- und Umsatzentwicklung<br />

Insgesamt wurden im Konzern rund 1,5 mio Tonnen Getreide, Reis und Hülsenfrüchte abgesetzt.<br />

Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 25,7 %, welcher auch hier zum<br />

größten Teil aus dem Verkauf der polnischen Mühlen im Januar <strong>2012</strong> und der Verpachtung der<br />

Mühle in Ungarn resultiert. Um das Auslandsgeschäft bereinigt ist der Absatz im Geschäftsjahr<br />

um – 8,0 % gesunken. Dieser Rückgang betrifft die Mühlen der Kampffmeyer Milling Group und<br />

Müller’s Mühle.<br />

Bei den Absatzkanälen des vk Mühlen Konzerns haben sich im Berichtsjahr keine Veränderungen<br />

ergeben. Der Großteil unseres Geschäftes mit Mehl wird durch Kontrakte mit den großen<br />

Abnehmern (Preise, Menge) fixiert. Solche Kontrakte können zwischen einem Monat und einem<br />

Jahr – in Ausnahmefällen sogar darüber hinaus – laufen. Eine Risikoreduzierung für solche Lieferverpflichtungen<br />

in die Zukunft hinein geschieht durch korrespondierende Gegendeckung mit<br />

Rohware entweder physisch oder über geeignete Rohwarenbörsen.<br />

Infolge des gegenüber dem Vorjahr gesunkenen Absatzes kam es im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

zu einem Rückgang der Erlöse. Der Konzernumsatz ohne den veräußerten Geschäftsbereich<br />

Polen reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 53,5 mio eur auf 470,6 mio eur.<br />

Investitionen<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir im Konzern rund 19 mio eur in das Sachanlagevermögen<br />

investiert.<br />

Im Rahmen unseres Werkentwicklungsplans 2015 gehörten zu unseren Investitionsschwerpunkten<br />

im abgelaufenen Geschäftsjahr der Beginn der Modernisierung der Mühle in Köln (7,1 mio<br />

eur), die Fertigstellung eines Hochregallagers in Landshut (4,1 mio eur) sowie die Modernisierung<br />

des Standortes Frankfurt (4,8 mio eur).<br />

Beschaffung<br />

Die für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> relevante Weizenernte <strong>2011</strong> verringerte sich gegenüber der<br />

Ernte 2010 leicht um 0,7 mio Tonnen auf ca. 22,7 mio Tonnen. Die Roggenernte <strong>2011</strong> war mit geschätzten<br />

2,5 mio Tonnen deutlich geringer als im Vorjahr (2,9 mio Tonnen).<br />

Bei weitgehend unveränderten Flächenverhältnissen zwischen den Getreidekulturen hatten ungünstige<br />

klimatische Bedingungen in der Vegetationsperiode negativen Einfluss auf die Erntemenge<br />

und Qualität. Zum Positiven gewendet wurde die Ernte noch einmal dadurch, dass sich,<br />

in der für die Pflanzen wichtigen Kornfüllungsphase (Weizen), regelmäßige Niederschläge und<br />

günstige Temperaturen einstellten.<br />

Die Getreideernte <strong>2011</strong> begann plangemäß – musste aber niederschlagsbedingt sowohl in<br />

Deutschland als auch in Polen, immer wieder unterbrochen werden. Diese Phase führte vor<br />

allem in Ostdeutschland zu umfangreichen Qualitätsbeeinträchtigungen im Weizen (Auswuchs).<br />

Zusätzlich kam es punktuell zu Totalausfällen wegen Unbefahrbarkeit der Felder. Nach Schätzungen<br />

lag der Anteil mühlenfähigem Weizen in Deutschland bei etwa 75 %, der des Roggens bei<br />

sehr schwachen 40 %.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

→ Darstellung des Geschäftsverlaufs<br />

23<br />

Die Qualitäten der geernteten Weizenpartien sind gegenüber den Vorjahren als durchschnittlich<br />

zu bewerten. Die regionale Verteilung der Getreidequalitäten ist sehr inhomogen. Dieses erzwang<br />

bei den Mühlen einen erhöhten Transportaufwand.<br />

Europa- und weltweit lag die Ernte <strong>2011</strong> über dem langjährigen Mittel. Die erzeugten Mengen<br />

werden aber maximal den Verbrauch decken. Insgesamt bekamen die zunächst durch gute weltweite<br />

Getreideanfangsbestände etwas gedämpften Preise nach der Ernte wieder Auftrieb. Dieser<br />

Trend wurde dann aber u.a. durch ein aggressives Verkaufsverhalten (nach Aufhebung des<br />

verhängten Exportstopps) der gus Staaten umgekehrt und fand Mitte Dezember <strong>2011</strong> seinen<br />

Tiefpunkt.<br />

Die sehr knappen Endbestände der Ernte <strong>2011</strong> und die durch Trockenheit (usa, gus, Australien,<br />

Südosteuropa) stark reduzierte Ernte <strong>2012</strong> führte zum Ende des Geschäftsjahres zu dramatischen<br />

Getreidepreissteigerungen.<br />

Einkaufsseitig kann die Kampffmeyer Milling Group den weiter gestiegenen Volatilitäten durch<br />

konsequentes Risikomanagement begegnen. Von den lokalen Fundamentaldaten losgelöste Preisentwicklungen<br />

erzwingen konsequentes Gegendecken der Kontrakte. Auch in diesem Markt ist<br />

zudem eine verstärkte Konzentration der Anbieter zu verzeichnen, was ein nationales Lieferantenmanagement<br />

erfordert.<br />

Mitarbeiter<br />

Im Jahresdurchschnitt waren inklusive der polnischen Arbeitskräfte (bis Ende Januar im Durchschnitt<br />

enthalten) im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 806 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.040) und 30 Auszubildende<br />

(Vorjahr: 32) im vk Mühlen Konzern beschäftigt.<br />

Umgerechnet auf Vollzeitkräfte einschließlich der Geschäftsführung und Auszubildenden ergeben<br />

sich daraus im Durchschnitt 818 Vollzeitkräfte (Vorjahr: 1.035). Davon waren in Deutschland<br />

742 (Vorjahr: 779), in Polen 76 (Vorjahr: 217) und in Ungarn 0 (Vorjahr: 39) Mitarbeiter tätig.<br />

Bezogen auf den Stichtag (30.9.<strong>2012</strong>) hat sich die Anzahl der Mitarbeiter noch deutlicher vermindert.<br />

Hier macht sich insbesondere der unterjährige Verkauf der polnischen Mühlen bemerkbar,<br />

der in den Durchschnittszahlen nur anteilig enthalten ist. Für den vk Mühlen Konzern ergibt sich<br />

zum Stichtag eine Mitarbeiteranzahl von 680 (Vorjahr / Ausland: 986), die sich nur noch auf das<br />

Inland bezieht.<br />

Der Krankenstand unserer Mitarbeiter lag bei 5,6 %. Das Durchschnittsalter der Belegschaft beträgt<br />

45 Jahre. Im vk Mühlen Konzern sind 25 % der Belegschaft Frauen.<br />

Die Tariflöhne wurden im Durchschnitt um 3 % angehoben. Als zusätzliche Altersvorsorge bieten<br />

wir unseren Mitarbeitern eine Mitgliedschaft in der Müllerei-Pensionskasse an.<br />

Der Vorstand dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren hohen persönlichen Einsatz<br />

in schwierigem Umfeld.


24 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

darstellung der ertrags-, finanzund<br />

vermögenslage<br />

Ertragslage<br />

Aufgrund der Veräußerung des Unternehmensteils Polen, wurde die Darstellung in der Konzern<br />

Gewinn- und Verlustrechnung gemäß ifrs 5 angepasst. Die in der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

ausgewiesenen Werte umfassen nur die fortgeführten Geschäftsbereiche (vk Mühlen Konzern<br />

ohne Polen). Das Ergebnis aus dem veräußerten Geschäftsbereich Polen ist in einem Posten „Ergebnis<br />

aufgegebene Geschäftsbereiche“ am Ende der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen.<br />

Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.<br />

Aus der Veräußerung der polnischen Beteiligungen resultiert ein Veräußerungsgewinn in Höhe<br />

von 13,5 mio eur. Insgesamt resultiert aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich ein Ergebnis von<br />

14,1 mio eur, hierin enthalten ist neben dem Veräußerungserlös das Ergebnis der polnischen Tochtergesellschaften<br />

für die Zeit bis Ende Januar, dem Zeitraum der Konzernzugehörigkeit, in Höhe<br />

von 0,6 mio eur. Ohne den Ertrag aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich in Polen hätte der<br />

Konzern ein negatives Jahresergebnis von – 8,4 mio eur ausgewiesen.<br />

Der Konzernumsatz der fortgeführten Geschäftsbereiche liegt um rund 10 % unter dem Vorjahreswert.<br />

Ursächlich hierfür ist in erster Linie ein Absatzrückgang. Der Absatzrückgang spiegelt<br />

sich dann im Wesentlichen auch im Rückgang des Materialaufwands wider. Prozentual fällt der<br />

Rückgang des Materialaufwands gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlicher aus (– 12 %) als der<br />

Umsatzrückgang (– 10 %). Zusätzlich wird der Materialaufwand im Vorjahr geringer ausgewiesen,<br />

da dieser noch durch den Verbrauch der Drohverlustrückstellung aus dem Geschäftsjahr 2009 /<br />

2010 reduziert wurde.<br />

Die Erhöhung im Personalaufwand ist im Wesentlichen zurückzuführen auf die im Geschäftsverlauf<br />

durchgeführten Maßnahmen zur Neuausrichtung des Mühlenbereichs. Die damit verbundenen<br />

Einsparungen werden sich im nächsten Geschäftsjahr einstellen.<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 58,9 mio eur weisen einen erheblichen<br />

Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf (Vorjahr: 94,8 mio eur). Neben dem Rückgang<br />

der Absatzmenge und den allgemeinen Bemühungen um Kosteneinsparungen im Berichtsjahr,<br />

sind dafür ganz wesentlich die im Vorjahr enthaltenen Aufwendungen der Rückstellungsbildung<br />

für das deutsche Kartellverfahren im Geschäftsbereich „Weichweizenmehl“ in Höhe von 23,8 mio<br />

eur sowie die Aufwendungen aus der Bewertung der Kontrakte an Warenterminbörsen in Höhe<br />

von 2,6 mio eur verantwortlich. Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> werden Bewertungseffekte aus Sicherungsgeschäften<br />

an Warenterminbörsen bei Nachweis eines effektiven Sicherungszusammenhangs<br />

erstmals im Rahmen eines Cashflow Hedges ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst.<br />

Das Konzern-Betriebsergebnis vor Steuern und Finanzergebnis ist mit 0,2 mio eur (Vorjahr: – 23,9<br />

mio eur ohne Polen) erstmals wieder positiv, obwohl im aktuellen Geschäftsjahr erhöhte Aufwendungen<br />

für die Neuausrichtung des „Mühlenbereichs Inland“ im Ergebnis enthalten sind.<br />

Das negative Zinsergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum noch einmal erhöht. Dies<br />

ist im Wesentlichen begründet in den hohen Finanzierungskonditionen, die dem vk Mühlen Konzern<br />

zurzeit durch die Banken belastet werden. In Folge des Covenant-Bruchs zum Ende des letzten<br />

Geschäftsjahrs verschlechterte sich das Rating des vk Mühlen Konzerns und verschlechterte


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

→ Darstellung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage<br />

25<br />

damit auch die Finanzierungskonditionen des zu Ende April <strong>2012</strong> geänderten Konsortialkreditvertrags.<br />

Zusätzlich ist das Zinsergebnis im Berichtsjahr erstmals belastet durch die Verzinsung der<br />

deutschen Kartellstrafe (1 mio eur).<br />

Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag resultieren aus dem Steueraufwand aus der Ist-<br />

Besteuerung in Höhe von 0,9 mio eur sowie gegenläufige latente Steueransprüche in Höhe von<br />

1,4 mio eur.<br />

Insgesamt entspricht das Konzernergebnis unseren Erwartungen. Unter Berücksichtigung der<br />

zum Teil in der Planung nicht enthaltenen Einmalaufwendungen liegt das Konzernergebnis sogar<br />

über Plan.<br />

Kampffmeyer Milling Group<br />

Das deutsche Mehlgeschäft weist ein gegenüber dem Vorjahr um 5,3 mio eur verbessertes Betriebsergebnis<br />

von – 3,9 mio eur aus (Vorjahr: – 9,2 mio eur). Rückläufige Absatzmengen konnten<br />

durch höhere Deckungsbeiträge überkompensiert werden.<br />

Die Veränderung des Segmentergebnisses beinhaltet neben einer operativen Verbesserung aber<br />

auch Sondereinflüsse. So konnte der zum Bilanzstichtag des Vorjahres zu bildende Passivposten<br />

für Bewertungsverluste aus zur Mehlkontrakt-Absicherung abgeschlossenen matif-Kontrakten<br />

in Höhe von 2,6 mio eur erfolgswirksam aufgelöst werden.<br />

Negativ wirkten dagegen Wertberichtigungen auf Forderungen in Höhe von rd. 1,7 mio eur aufgrund<br />

von Insolvenzfällen bei zwei Kunden. Ferner sind Sozialplanaufwendungen in Verbindung<br />

mit der Umsetzung des Werkentwicklungsplanes 2015, des Outsouring eines Teils der Silo-Logistik<br />

sowie der Stillegung eines Standortes in Höhe von zusammen 2,8 mio eur im Abschluss<br />

enthalten. Im Zusammenhang mit der Stillegung des Standortes sind weitere Aufwendungen in<br />

Höhe von 2,1 mio eur für außerplanmäßige Abschreibungen und sonstige Vorsorgemaßnahmen<br />

ergebnisbelastend berücksichtigt.<br />

Unter Berücksichtigung dieser Sondereinflüsse ist das „operative“ Betriebsergebnis positiv und<br />

insgesamt gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert.<br />

Polen und Ungarn<br />

Nach der Umgliederung des veräußerten Geschäftsbereichs Polen gemäß ifrs 5 beinhaltet das<br />

Ergebnis der Übrigen Segmente nur noch die Aktivitäten der ungarischen Mühle. Diese hat seit<br />

dem 1. Oktober <strong>2011</strong> den Mühlenbetrieb verpachtet und erwirtschaftet zukünftig nur noch Pachteinnahmen.<br />

Im Berichtsjahr wurden noch Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Vorratsbeständen<br />

erzielt.<br />

Müller’s Mühle<br />

Dieses Segment erzielte ein Betriebsergebnis von 3,3 mio eur. Das Vorjahresergebnis von 5,2<br />

mio eur wurde damit erwartungsgemäß nicht wieder erreicht. Aufgrund eines erhöhten Wettbewerbsdrucks<br />

insbesondere durch ausländische Anbieter sind die Absatzmengen rückläufig.<br />

Kampffmeyer Food Innovation<br />

In diesem Segment konnte der Absatz gesteigert werden und erhöhte sich um 5.5 % auf rund<br />

31.000 Tonnen. Das Betriebsergebnis liegt mit 3,1 mio eur leicht über Vorjahresniveau (3,0 mio<br />

eur).


26 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Wertschöpfungsrechnung<br />

Die Wertschöpfungsrechnung des vk Mühlen Konzerns wurde unter Einbeziehung der polnischen<br />

Standorte bis zu deren Veräußerung Ende Januar <strong>2012</strong> erstellt. Die Darstellung erläutert<br />

die Entstehung und die Verwendung der wirtschaftlichen Leistung im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong>.<br />

Die Wertschöpfung wird ermittelt, indem die Vorleistungen wie Materialaufwand, Abschreibungen<br />

und sonstige Aufwendungen von der Unternehmensleistung abgezogen werden. Dieser Entstehungsrechnung<br />

wird eine Verwendungsrechnung gegenübergestellt. Darin wird die Verteilung<br />

der Wertschöpfung auf die einzelnen Interessengruppen wie Mitarbeiter, Aktionäre, Kreditgeber<br />

oder die öffentliche Hand gezeigt. Die Darstellung vermittelt die volkswirtschaftliche Leistung<br />

des vk Mühlen Konzerns. Die Werte dieser Aufstellung weichen zum Konzernabschluss ab, auf<br />

Grund der dortigen Darstellung nach ifrs 5.<br />

wertschöpfung<br />

in mio eur <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong><br />

Entstehung der Wertschöpfung<br />

Gesamtleistung 516,5 681,9<br />

+ Sonstige Erträge 28,2 17,3<br />

Erträge 544,7 699,2<br />

./. Materialaufwand 401,1 545,2<br />

./. Sonstige Aufwendungen 63,2 103,6<br />

./. Abschreibungen 12,6 14,4<br />

Wertschöpfung 67,8 36,0<br />

Verwendung der Wertschöpfung<br />

Mitarbeiter 55,3 55,7<br />

Unternehmen (Jahresfehlbetrag) 3,4 – 33,9<br />

Andere Gesellschafter 0,9 2,6<br />

Aktionäre 0,0 0,0<br />

Kreditgeber 7,3 9,3<br />

Öffentliche Hand 0,9 2,3<br />

67,8 36,0<br />

Die Wertschöpfung des vk Mühlen Konzerns hat sich um 31,8 mio eur auf 67,8 mio eur erhöht. Der<br />

größte Teil der Wertschöpfung kommt unseren Mitarbeitern zugute. Unsere Auszahlung an die<br />

Kreditgeber hat sich auf Grund des Wegfalls der Auslandsfinanzierung verringert.<br />

Die Ausschüttung einer Dividende ist nicht vorgesehen.<br />

Steuerungsgrößen im Konzern<br />

Die zentrale Steuerungsgröße des unternehmensintern eingesetzten Steuerungssystems ist der<br />

Rohertrag, der sich als Differenz aus den Umsatzerlösen, den Bestands-veränderungen sowie<br />

dem Materialaufwand ermittelt. Bei Ermittlung des Rohertrags auf Basis der um das Polengeschäft<br />

bereinigten Gewinn- und Verlustrechnung (Anpassung der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

gemäß ifrs 5) ergibt sich ein Rückgang des Rohertrags von – 7,8 mio eur auf 108,5 mio eur gegenüber<br />

dem Vorjahr (Vorjahr: 116,3 mio eur). Dieser Rückgang des Rohertrags resultiert im Wesentlichen<br />

aus der Aufgabe des operativen Geschäftes in Ungarn und einem Rückgang des Rohertrags<br />

bei Müller’s Mühle.<br />

Der vk Mühlen Konzern verfolgt weiterhin das Ziel, über alle Geschäftsfelder im Durchschnitt<br />

eine Umsatzrendite von 3 % zu erzielen.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

→ Darstellung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage<br />

27<br />

Finanzlage<br />

Die Kapitalflussrechnung stellt sich in Kurzform wie folgt dar:<br />

kapitalflussrechnung<br />

in teur<br />

1.10.<strong>2011</strong><br />

– 30.9.<strong>2012</strong><br />

1.10.2010<br />

– 30.9.<strong>2011</strong><br />

Cash Flow aus der betrieblichen Geschäftstätigkeit 21.042 – 14.212<br />

davon aufgegebene Geschäftsbereiche – 3.975 8.927<br />

Cash Flow aus der Investitionstätigkeit – 163 – 9.901<br />

davon aufgegebene Geschäftsbereiche 18.027 – 1.702<br />

Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit – 22.211 24.301<br />

davon aufgegebene Geschäftsbereiche 5.468 – 7.246<br />

Veränderungen des Finanzmittelfonds – 1.332 188<br />

davon aufgegebene Geschäftsbereiche 19.520 – 21<br />

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 1.579 1.391<br />

Finanzmittelfonds am Ende der Periode 247 1.579<br />

Der positive Cash Flow aus der betrieblichen Tätigkeit resultiert im Wesentlichen aus dem Abbau<br />

der Forderungen gegenüber den ehemaligen polnischen Tochtergesellschaften nach deren<br />

Veräußerung.<br />

Im Cash Flow aus der Investitionstätigkeit stehen sich im Wesentlichen der Veräußerungserlös<br />

(18,8 mio eur) aus dem Verkauf der Polenaktivitäten und die Auszahlungen für die getätigten Investitionen<br />

(– 19,0 mio eur) gegenüber.<br />

Der hohe Mittelzufluss wurde im Wesentlichen zur Tilgung der Bankverbindlichkeiten verwendet,<br />

was sich in dem Saldo des Cash Flows aus der Finanzierungstätigkeit zeigt. In diesem Saldo<br />

ist eine Rückführung unserer Bankverbindlichkeiten um 35,9 mio eur sowie Mittelzuflüsse aus<br />

der Kapitalerhöhung in Höhe von 13,8 mio eur enthalten.<br />

Aufgrund der negativen Geschäftsentwicklung der deutschen Mühlen konnten die im Rahmen<br />

der Konsortialfinanzierung ursprünglich vereinbarten Finanzkennzahlen zunächst nicht eingehalten<br />

werden. Auf Antrag der vk Mühlen ag haben die beteiligten Kreditgeber die Einhaltung<br />

der Finanzkennzahlen bis Ende April <strong>2012</strong> ausgesetzt. Am 27. April <strong>2012</strong> wurde der angepasste<br />

Konsortialkredit mit einer Kreditlinie von 112 mio eur und einer Laufzeit von zwei Jahren von<br />

allen Beteiligten unterzeichnet. Der Kreditbetrag konnte aufgrund des Verkaufs der polnischen<br />

Beteiligungen um 25,5 mio eur reduziert werden. Neben dem Konsortialkredit besteht die Finanzierung<br />

des vk Konzerns im Wesentlichen noch aus einem Schuldscheindarlehen über 25,0 mio<br />

eur mit einer Restlaufzeit von 1,5 Jahren.<br />

Die Kreditgeber gehen davon aus, dass die Kartellbußen durch Beiträge der Aktionäre finanziert<br />

werden. Im Hinblick darauf hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 12. Dezember <strong>2011</strong> dem<br />

Vorschlag des Vorstands zugestimmt, das bestehende genehmigte Kapital durch Ausgabe neuer<br />

Aktien im Gesamtnennbetrag von 10 mio eur auszunutzen. Im Zuge der Ausgabe der neuen Aktien<br />

im Rahmen des genehmigten Kapitals wurde das Grundkapital um 9,9 mio eur auf 54,5 mio<br />

eur erhöht. Das Agio aus der Ausgabe der neuen Aktien erhöhte die Kapitalrücklage zusätzlich<br />

um 4,0 mio eur. Unter Berücksichtigung der mit den Behörden vereinbarten Zahlungspläne sind<br />

die bis Ende 2013 fälligen Bußgeldzahlungen durch diese Kapitalerhöhung vollständig finanziert.


28 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Des Weiteren hat die ordentliche Hauptversammlung am 15. März <strong>2012</strong> die Schaffung eines neuen<br />

genehmigtes Kapitals von bis zu 20 mio eur („Genehmigtes Kapital <strong>2012</strong>“) beschlossen, um der<br />

Forderung der Banken nach weiteren Gesellschafterbeiträgen durch die Ausgabe weiterer Aktien<br />

nachkommen zu können. Von der erfolgreichen Umsetzung dieser Kapitalerhöhungen, die unter<br />

Berücksichtigung der bereits im Januar <strong>2012</strong> durchgeführten Kapitalerhöhung insgesamt Erlöse<br />

in Höhe der Kartellstrafen erbringen sollen, oder alternativ der Bereitschaft der Kreditgeber zur<br />

(ggfs. übergangsweisen) Finanzierung der Kartellstrafen bzw. der Bereitschaft der Behörden zur<br />

weiteren Stundung der nach dem 31. März 2014 fälligen Bußgelder hängt die weitere Finanzierung<br />

und damit der Fortbestand der Gesellschaft bzw. wesentlicher Tochtergesellschaften über das<br />

erste Quartal des Jahres 2014 hinaus ab.<br />

Die Finanzverbindlichkeiten valutieren im Wesentlichen in Euro. Der Zinssatz der zum Bilanzstichtag<br />

bestehenden Verbindlichkeiten beträgt für die kurzfristigen Kredite im Durchschnitt<br />

4,4 % (Vorjahr: 5,5 %) und für die langfristigen Darlehen im Durchschnitt 5,2 % (Vorjahr: 5,7 %).<br />

Das Ziel des Finanzmanagements des vk Mühlen Konzerns ist es, den Liquiditätsbedarf aller<br />

Konzerngesellschaften jederzeit decken zu können. Neben dem Einsatz der Innenfinanzierungskraft<br />

des Konzerns erfolgt die Finanzierung im Wesentlichen über die Ausnutzung vorhandener<br />

Kreditlinien. Die Finanzierung wird im vk Mühlen-Konzern grundsätzlich zentral gesteuert. Um<br />

Liquiditätsüberschüsse von Tochterunternehmen kostengünstig im Konzern nutzen zu können,<br />

wird in Deutschland ein Cash-Pool betrieben.<br />

Vermögenslage<br />

Die Konzernbilanzsumme hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 71,0 mio eur auf 299,0 mio<br />

eur reduziert. Dies ist im Wesentlichen auf die Entkonsolidierung der polnischen Beteiligungen<br />

zurückzuführen. Die Finanzschulden konnten gegenüber dem Vorjahr um 58,7 mio eur verringert<br />

werden. Auch diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf den Verkauf der polnischen Beteiligungen<br />

zurückzuführen.<br />

Durch die im Geschäftsjahr durchgeführte Kapitalerhöhung hat sich das Eigenkapital um 13,8<br />

mio eur erhöht. Gegenläufig hat sich die erstmalige Anwendung des geänderten ias 19 für die<br />

Bilanzierung der Pensionsrückstellungen ausgewirkt. Durch die Anpassung der Vorjahreswerte<br />

und der Werte des aktuellen Geschäftsjahres ergibt sich eine Belastung in Summe von – 10,5 mio<br />

eur in der Neubewertungsrücklage. Die Eigenkapitalquote (einschließlich Minderheitenanteile)<br />

beträgt nun 22,3 %.<br />

Im Zuge der erstmaligen Anwendung des geänderten ias 19 ist auch das Vorjahr anzupassen. Auch<br />

hier führte dies zu einer Reduzierung der Eigenkapitalquote von 16,6 % auf 15,5 %.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

→ Darstellung der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage → Angaben nach § 315 Abs. 4 hgb<br />

29<br />

aktiva<br />

passiva<br />

100 %<br />

100 %<br />

90 %<br />

90 %<br />

22,7<br />

15,5<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

55,3<br />

52,5<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

22,8<br />

16,9<br />

16,6<br />

50 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

18,7<br />

17,8<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

30,3<br />

51,0<br />

10 %<br />

25,9<br />

29,6<br />

10 %<br />

24,2<br />

0 %<br />

0,1<br />

0,4<br />

30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

0 %<br />

30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

● Anlagevermögen<br />

● Übrige Vermögenswerte<br />

● Vorräte<br />

● Liquide Mittel<br />

● Eigenkapital ● Langfristige Rückstellungen<br />

● Langfristige Verbindlichkeiten ● Kurzfristige Schulden<br />

angaben nach § 315 abs. 4 hgb<br />

Das gezeichnete Kapital der vk Mühlen ag beträgt zum Stichtag 54.501.798,00 eur und ist eingeteilt<br />

in 2.096.223 Stück auf den Inhaber lautende nennbetragslose Stückaktien mit einem rechnerischen<br />

Anteil am gezeichneten Kapital von 26,00 eur je Aktie. Die weiteren Rechte und Pflichten<br />

bestimmen sich nach dem Aktiengesetz; Sonderrechte oder Vorzüge bestehen nicht. Stimmrechts-<br />

oder Übertragungsbeschränkungen sind dem Vorstand nicht bekannt.<br />

Folgende Anteilseigner halten Beteiligungen am Kapital, die zehn Prozent der Stimmrechte übersteigen:<br />

→ GoodMills Group GmbH, Wien, (vormals lli Euromills GmbH) eine 100 %-ige Tochtergesellschaft<br />

der leipnik-lundenburger invest Beteiligungs Aktiengesellschaft, Wien, die ihrerseits<br />

eine Tochtergesellschaft der „laredo“ Beteiligungs GmbH, Wien, ist, an der die raiffeisen-holding<br />

niederösterreich-wien reg. Gen.m.b.H., Wien, die Mehrheit hält<br />

→ Lantmännen Cerealia ab, Stockholm, eine 100 %-ige Tochtergesellschaft der Lantmännen ek<br />

för, Stockholm<br />

→ BayWa ag, München<br />

Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, liegen nicht vor. Eine Stimmrechtskontrolle<br />

im Sinne von § 289 Abs. 4 Nr. 5 und § 315 Abs. 4 Nr. 5 hgb findet nicht statt.


30 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Die Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands richten sich nach den §§ 84 ff. AktG<br />

in Verbindung mit § 31 MitbestG. Es wurde Herr Johannes Niclassen mit Beschluss des Aufsichtsrats<br />

vom 27. März <strong>2012</strong> mit Wirkung vom 1. April <strong>2012</strong> zum Mitglied des Vorstands berufen. Herr<br />

Rigobert Schneider hat sein Amt als Mitglied des Vorstands mit Wirkung zum Ablauf des 31. März<br />

<strong>2012</strong> niedergelegt.<br />

Satzungsänderungen bedürfen gemäß §§ 179 ff. AktG eines Beschlusses der Hauptversammlung.<br />

Ferner ist gemäß § 13 Abs. 2 der Satzung der Aufsichtsrat ermächtigt, Änderungen der Satzung,<br />

die nur die Fassung betreffen, zu beschließen.<br />

Die Hauptversammlung hat am 15. März <strong>2012</strong> die Aufhebung des bestehenden genehmigten Kapitals<br />

und die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals (Genehmigtes Kapital <strong>2012</strong>) und die<br />

entsprechenden Satzungsänderungen beschlossen.<br />

Die Satzung sah in § 4 Abs. (2) die Ermächtigung des Vorstands vor, das Grundkapital mit Zustimmung<br />

des Aufsichtsrats um bis zu 10.000.000,00 eur durch Ausgabe neuer auf den Inhaber<br />

lautender Stückaktien als Stamm- und / oder Vorzugsaktien zu erhöhen. Der Vorstand hat von<br />

dieser Ermächtigung mit Beschluss vom 11. Dezember <strong>2011</strong> mit der am 12. Dezember <strong>2011</strong> erteilten<br />

Zustimmung des Aufsichtsrats teilweise Gebrauch gemacht. Im Zuge der Ausnutzung des genehmigten<br />

Kapitals nach Maßgabe des Vorstandsbeschlusses vom 24. Januar <strong>2012</strong> mit Zustimmung<br />

des zu diesem Zweck eingerichteten Ad-hoc-Ausschusses des Aufsichtsrats vom 25. Januar <strong>2012</strong><br />

wurde das Grundkapital um 9.909.406,00 eur auf 54.501.798,00 eur durch Ausgabe von 381.131<br />

neuer auf den Inhaber lautenden Stückaktien erhöht. Insgesamt hat sich damit die Anzahl der<br />

ausgegebenen Aktien von 1.715.092 Stück auf 2.096.223 erhöht. Die Durchführung der Kapitalerhöhung<br />

wurde am 26. Januar <strong>2012</strong> im Handelsregister eingetragen.<br />

Durch das genehmigte Kapital <strong>2012</strong> ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats<br />

das Grundkapital der Gesellschaft einmalig oder in Teilbeträgen um bis zu insgesamt<br />

20.000.000,00 eur gegen Bar- und / oder Sacheinlagen durch Ausgabe von neuen auf den Inhaber<br />

lautenden Stamm- und / oder Vorzugsaktien ohne Stimmrecht zu erhöhen. Dabei ist den Aktionären<br />

ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt mit Zustimmung des<br />

Aufsichtsrats Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht der Aktionäre auszunehmen. Die Ermächtigung<br />

für das Genehmigte Kapital <strong>2012</strong> wurde bis zum 14. März 2017 erteilt.<br />

Der Vorstand besitzt keine Ermächtigung der Hauptversammlung zum Rückkauf von Aktien.<br />

Change of Control-Klauseln in wesentlichen Vereinbarungen der Gesellschaften existieren nicht.<br />

Entschädigungsvereinbarungen für den Fall eines Übernahmeangebots bestehen nicht.<br />

erklärung zur unternehmensführung<br />

gemäSS § 289 a hgb<br />

Die im Dezember <strong>2011</strong> von Vorstand und Aufsichtsrat abgegebene Erklärung zur Unternehmensführung<br />

gemäß § 289 a hgb ist gemäß § 289 a Abs. (1) Satz 1 hgb Bestandteil des Lageberichts und<br />

des Konzernlageberichts. Sie ist seit dem 20. Dezember <strong>2011</strong> auf der vorbezeichneten Internetseite<br />

der Gesellschaft (www.vkmuehlen.de) unter dem Link „Corporate Governance“ öffentlich<br />

zugänglich.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

→ Angaben nach § 315 Abs. 4 hgb → Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289 a hgb<br />

→ Vergütungsbericht gemäß § 289 Abs. 2 Nr. 5 hgb<br />

31<br />

Vergütungsbericht gemäSS § 289 abs. 2 nr. 5 hgb<br />

Für die Festsetzung der Bezüge der einzelnen Vorstandsmitglieder unter Einschluss der variablen<br />

Vergütungen (Tantiemen) ist der Gesamtaufsichtsrat zuständig. Das dieser Festsetzung zugrunde<br />

liegende Vergütungssystem wird vom Aufsichtsratsplenum beschlossen und regelmäßig überprüft.<br />

Für die Festsetzung der Bezüge der einzelnen Aufsichtsratsmitglieder ist die Hauptversammlung<br />

zuständig. Für das abgelaufene Geschäftsjahr gilt:<br />

Die Vergütungen der Mitglieder des Vorstands bestehen aus einer Festvergütung und einer Tantieme.<br />

Bezugsrechte und oder sonstige aktienbasierte Vergütungen werden nicht gewährt. Die<br />

erfolgsunabhängige Festvergütung besteht grundsätzlich aus einem Jahresfestgehalt und üblichen<br />

Nebenleistungen wie Versicherungsaufwand und Überlassung von Dienstfahrzeugen zur<br />

privaten Nutzung. Die Tantiemen sind erfolgsbezogen ausgestaltet und setzen sich aus einer<br />

kurzfristigen variablen Vergütung („Jährliche Tantieme“) und einer langfristigen variablen Vergütung<br />

sowie einem nur für besondere Leistungen im Einzelfall nach Ermessen des Aufsichtsrats<br />

zu gewährenden Sonderbonus zusammen. Bemessungsgrundlage für die Jährliche Tantieme<br />

sind zu 70 % das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit des vk Mühlen-Konzerns nach<br />

ifrs („Konzern-egt“) und zu 30 % individuell vereinbarte Ziele. Die Jährliche Tantieme ist bei<br />

100 %-iger oder höherer Zielerreichung auf einen Höchstbetrag begrenzt. Bei geringerer Zielerreichung<br />

wird die Jährliche Tantieme linear nach unten angepasst; werden die Ziele zu weniger<br />

als 50 % erreicht, entfällt die Jährliche Tantieme vollständig. Für die langfristig variable Vergütung<br />

besteht ein Tantiemebank-Konto, das jährlich in Abhängigkeit vom Konzern-egt aufgefüllt oder<br />

belastet wird. Die Höhe der Einzahlungen auf das Konto oder der Belastung des Kontos hängt davon<br />

ab, inwieweit das jeweils erreichte Konzern-egt die vom Aufsichtsrat jeweils für drei Jahre im<br />

Voraus, erstmals für die Geschäftsjahre 2010 / <strong>2011</strong> bis einschließlich <strong>2012</strong> / 2013, festgelegten Ziele<br />

erfüllt oder nicht. Bezüglich der Tantieme des zum 31. März <strong>2012</strong> ausgeschiedenen Vorstandsmitglieds<br />

Rigobert Schneider galt abweichend von Vorstehendem und entsprechend früher geübter<br />

Praxis, dass diese ausschließlich am jährlichen Unternehmenserfolg orientiert war. Maßgeblich<br />

war der Grad der Erreichung des vom Gesamtaufsichtsrat für das jeweilige Geschäftsjahr gebilligten<br />

Ertragsplans des Konzerns. Die jeweilige Basistantieme wurde bei Planüberschreitung<br />

bzw. bei Planunterschreitung proportional erhöht bzw. verringert; bei einer Planüberschreitung<br />

um mehr als 150 % erfolgte keine weitere Erhöhung; lag die Planerreichung unter 50 %, fiel keine<br />

Tantieme an.<br />

In der Regel werden den Mitgliedern des Vorstands Pensionszusagen gewährt, zu denen die Gesellschaft<br />

entsprechende Rückdeckungsversicherungen abschließt. Im Berichtsjahr betraf dies<br />

das amtierende Vorstandsmitglied Johannes Niclassen und das zum 31. März <strong>2012</strong> ausgeschiedene<br />

Vorstandsmitglied Rigobert Schneider.<br />

Die Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats bestimmt sich nach dem diesbezüglichen Beschluss<br />

der Hauptversammlung vom 28. Juni 2002. Danach erhält jedes Aufsichtsratsmitglied<br />

neben dem Ersatz seiner Auslagen eine feste jährliche Vergütung von 4.000 eur und eine variable<br />

Vergütung von 400 eur für jedes halbe Prozent Dividende auf Aktien, das über 4 % hinaus<br />

ausgeschüttet wird. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Doppelte und der stellvertretende<br />

Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält das Eineinhalbfache der genannten Beträge. Für die<br />

Ausschusstätigkeit erhält jedes Ausschussmitglied eine feste jährliche Vergütung von 2.000 eur.<br />

Bezugsrechte und / oder sonstige aktienbasierte Vergütungen werden nicht gewährt.


32 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Für etwaige Vergütungen ausgeschiedener Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder besteht<br />

– unbeschadet der Verpflichtung der Gesellschaft zur Erfüllung noch bestehender vertraglicher<br />

Ansprüche – kein besonderes Vergütungssystem. Das zum 31. März <strong>2012</strong> ausgeschiedene Vorstandsmitglieds<br />

Rigobert Schneider hat zur Abgeltung seiner noch bestehenden Vergütungs- und<br />

Urlaubsansprüche einen an der Höhe dieser Ansprüche orientierten Pauschalbetrag erhalten.<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> beliefen sich die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands auf<br />

brutto 812 teur (davon brutto 311 teur Tantiemen) und die Gesamtbezüge der Mitglieder des<br />

Aufsichtsrats auf brutto 78 teur (davon brutto 0 teur variable Vergütungen).<br />

Für ein ehemaliges Mitglied des Vorstands, dessen Dienstverhältnis am 31. März <strong>2012</strong> endete,<br />

wurde im Geschäftsjahr eine Abfindung von 282 teur geleistet.<br />

compliance<br />

Integraler Bestandteil der Unternehmenskultur im Konzern der vk Mühlen ag ist die uneingeschränkte<br />

Einhaltung aller gültigen Rechtsvorschriften und internen Regeln wie auch die Beachtung<br />

ethisch einwandfreier Verhaltensgrundsätze im Geschäftsverkehr und innerhalb des<br />

Konzerns (Compliance). Der Compliance-Kodex setzt Maßstäbe für ein verantwortungsvolles<br />

Handeln aller Mitarbeiter auf allen Ebenen des Unternehmens. Dazu gehören Grundsätze wie<br />

fairer Wettbewerb, soziale Verantwortung, Verbot von Korruption und der sparsame Umgang mit<br />

Ressourcen. Diese werden durch Unternehmensrichtlinien und Standards konkretisiert. Compliance-Beauftragte<br />

im Konzern und in den einzelnen Unternehmensteilen unterstützen die Mitarbeiter<br />

bei Fragen zur Umsetzungen dieser Vorgaben. Die vk Mühlen ag hat ein Hinweissystem<br />

eingerichtet, das den Mitarbeitern auch die Möglichkeit eröffnet, Verstöße anonym zu melden.<br />

Die Compliance-Beauftragten gehen diesen Hinweisen nach und leiten bei berechtigten Meldungen<br />

über Verstöße entsprechende Maßnahmen ein.<br />

Wir haben die Einhaltung der externen und internen Vorschriften und Regeln zu einem wesentlichen<br />

Bestandteil des Denkens und Handelns aller Organe, Führungskräfte und Mitarbeiter<br />

gemacht, um das Vertrauen unserer Geschäftspartner, der Aktionäre und des Kapitalmarkts in<br />

das Unternehmen zu stärken. Die vk Mühlen ag sieht in einem verantwortungsvollen und gesetzeskonformen<br />

Handeln eine Grundvoraussetzung für Qualität, wirtschaftlichen Erfolg und eine<br />

nachhaltige Unternehmensentwicklung.<br />

Weitere Einzelheiten zur Compliance im Konzern der vk Mühlen ag sind auf der Internetseite der<br />

Gesellschaft (www.vkmuehlen.de) abrufbar.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

→ Vergütungsbericht gemäß § 289 Abs. 2 Nr. 5 hgb → Compliance → Risikoberichterstattung<br />

33<br />

risikoberichterstattung<br />

Risikopolitische Grundsätze<br />

Verantwortungsbewusstes unternehmerisches Handeln wird von dem Bestreben getragen, das<br />

Verhältnis von Chancen und Risiken zu optimieren. Der systematische Umgang mit Risiken und<br />

deren Begrenzung im Rahmen eines effizienten Risikomanagementsystems ist ein wesentliches<br />

Instrument, die sich bietenden Chancen optimal zu nutzen und die Zielerreichung nachhaltig<br />

sicherzustellen. Im Rahmen seiner Konzernleitungsfunktion bestimmt der Vorstand die für alle<br />

Mitarbeiter verbindlichen risikopolitischen Grundsätze. Das Risikomanagement ist Bestandteil<br />

aller aufbau- und ablauforganisatorischen Maßnahmen.<br />

Das Risikomanagementsystem der vk Mühlen ag entspricht den gesetzlichen Anforderungen an<br />

ein Frühwarnsystem, das auf die rechtzeitige Identifizierung von Risiken und deren bestmögliche<br />

Begrenzung ausgerichtet ist. Entsprechend den gesetzlichen Vorgaben wird dem Eintritt von<br />

Ereignissen, welche den Fortbestand des Unternehmens gefährden können, im Rahmen der verbesserten<br />

Risikomanagementstrukturen frühzeitig, systematisch und effizient vorgebeugt. Die<br />

frühzeitige Erkennung und Steuerung von Risiken führt betriebswirtschaftlich zur Steigerung der<br />

Effizienz und der Qualität der Geschäftsaktivitäten im Konzern der vk Mühlen ag.<br />

Das bei der vk Mühlen ag bestehende Frühwarnsystem basiert auf einer klaren Verantwortungsstruktur<br />

und fordert von den Verantwortungsträgern die unternehmensweite Inventarisierung<br />

aller Risiken sowie die Identifizierung der Ursachen und Mechanismen, die zu diesen Risiken führen<br />

können. Die auf Veranlassung des Vorstands verschärften Indikatoren sind so differenziert<br />

bestimmt, dass die Entwicklungstendenzen der Risiken frühzeitig erkannt werden, um entsprechend<br />

der Entwicklung und stets in dem Bestreben, das allgemeine Unternehmensrisiko zu begrenzen<br />

und bestandsgefährdende Risiken auszuschalten, angemessene Steuerungsmaßnahmen<br />

einleiten zu können.<br />

Zuständigkeiten<br />

Der Vorstand der vk Mühlen ag definiert die Unternehmensziele und die risikopolitischen Grundsätze.<br />

Er veranlasst und verantwortet die Einbindung des Risikomanagementsystems in die bestehende<br />

Organisationsstruktur und definiert die für ein funktionsfähiges Risikomanagement<br />

notwendige Risikokultur des vk Mühlen-Konzerns.<br />

Das Risk Board der vk Mühlen ag, dem neben dem Vorstand weitere Mitglieder der Unternehmensführung<br />

angehören, legt im Rahmen der vom Vorstand bestimmten risikopolitischen<br />

Grundsätze die Risikostrategie fest und erörtert alle wesentlichen Risiken im Rahmen regelmäßiger<br />

Sitzungen. Im Falle des Auftretens bestandsgefährdender Risiken oder bei wesentlichen Veränderungen<br />

der allgemeinen Risikolage, tritt das Risk Board ad hoc zusammen. Das Risk Board<br />

überprüft laufend die Risikobewertung und befasst sich mit Maßnahmen der Risikobewältigung.<br />

Der vom Vorstand eingesetzte Risk Officer ist für die laufende Aktualisierung des Risikoinventars<br />

verantwortlich und berichtet monatlich – bei Bedarf auch ad hoc – an das Risk Board. Dem Risk<br />

Officer obliegen das zentrale Risikocontrolling und die Koordination der Tätigkeit der konzernweit<br />

mit Maßnahmen der Risikoerfassung und -bewältigung betrauten Verantwortungsträger.


34 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Leitsätze der Risikopolitik<br />

Ziel des vk Mühlen Konzerns ist es, sich national als führender Anbieter zu behaupten und diese<br />

Stellung weiter auszubauen. Zur Erfüllung dieses Unternehmenszieles sowie zur Erhaltung des<br />

Substanz- und Ertragswertes des vk Mühlen Konzerns ist es von wesentlicher Bedeutung, sämtliche<br />

Risiken, welche die Zielerreichung oder im Extremfall den Fortbestand des Unternehmens<br />

gefährden, frühzeitig zu erkennen und ihnen durch wirksame Maßnahmen effektiv zu begegnen.<br />

Risikobewertung<br />

Die Risikobewertung erfolgt anhand der Eintrittswahrscheinlichkeit und des möglichen finanziellen<br />

Ausmaßes eines Risikos. Zur Gewährleistung einer einheitlichen Bewertung der Risiken<br />

innerhalb des vk Mühlen Konzerns und der Vergleichbarkeit der Ergebnisse werden die Risiken<br />

nach fest definierten Kriterien bewertet.<br />

Die Maßstäbe der Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit und des möglichen finanziellen<br />

Ausmaßes von Risiken werden regelmäßig überprüft und aktualisiert.<br />

Bestandsgefährdung<br />

Gemäß § 91 Abs. 2 AktG hat der Vorstand geeignete Maßnahmen zu ergreifen, insbesondere ein<br />

Überwachungssystem einzurichten, damit den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen<br />

früh erkannt werden. Nach den vom Vorstand festgelegten risikopolitischen Grundsätzen<br />

genießt die Erkennung und Bewältigung etwaiger bestandsgefährdender Risiken oberste<br />

Priorität.<br />

Eine Bestandsgefährdung tritt für die vk Mühlen ag annahmegemäß ein, wenn das potenzielle<br />

Schadensausmaß eine bestimmte, vom Vorstand in Abstimmung mit den Mitgliedern des Risk<br />

Boards definierte Schwelle überschreitet. Die Bestandsgefährdung kann durch einzelne Risiken<br />

direkt oder durch die Kumulation bzw. Wechselwirkung von Risiken entstehen. Daher ist die<br />

Identifizierung und Bewertung aller wesentlichen Risiken von höchster Bedeutung. Zur Darstellung<br />

des Finanzierungsrisikos verweisen wir auf die Erläuterung der Finanzlage im Abschnitt ii 2.<br />

Berichterstattung<br />

Der Risk Officer berichtet monatlich an den Vorstand und das Risk Board über die Risiken, die in<br />

der Risikobeurteilung mindestens als „hoch“ bewertet wurden. Der Risk Officer erstattet Ad-hoc-<br />

Berichte beim Auftreten bestandsgefährdender Risiken und bei wesentlichen Veränderungen der<br />

allgemeinen Risikolage.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

→ Risikoberichterstattung<br />

35<br />

Kartellverfahren<br />

Das Bundeskartellamt führt derzeit zwei Kartellverfahren gegen zahlreiche Mühlenunternehmen<br />

in Deutschland. Während die vk Mühlen ag das Verfahren im Geschäftsbereich Weichweizenmehl<br />

gegen Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 23,8 mio eur mit Bußgeldbescheid vom<br />

25. Oktober <strong>2011</strong> im Rahmen eines Settlement abgeschlossen hat (zahlbar in fünf Jahresraten),<br />

dauert das Verfahren im Geschäftsbereich Durum noch an. Bisher gibt es noch kein förmliches<br />

Beschuldigtenschreiben.<br />

Im von der französischen Kartellbehörde geführten Kartellverfahren hat die Gesellschaft einen<br />

Bußgeldbescheid über rd. 17,1 mio eur erhalten. Für das Verfahren ist bereits in den Vorjahren<br />

eine Rückstellung für Bußgelder in Höhe von 13,0 mio eur gebildet worden. Die Höhe des nunmehr<br />

verhängten Bußgelds ist im Verhältnis zu den uns zur Last gelegten Vorwürfen bei weitem<br />

überzogen. Wir gehen daher, entsprechend der Einschätzung unserer Rechtsanwälte, davon aus,<br />

dass wir in dem nun folgenden Klageverfahren eine signifikante Reduzierung des Bußgeldes erreichen<br />

können. Vor diesem Hintergrund sehen wir keine Veranlassung zu einer Erhöhung der<br />

bestehenden Rückstellungen. Im Rahmen von aufgrund der fälligen Zahlungsverpflichtung mit<br />

den französischen Behörden geführten Verhandlungen, konnte im Oktober <strong>2012</strong> ein Zahlungsplan<br />

vereinbart werden, der die Aussetzung der Zahlungsverpflichtung für 5 / 6 der Buße bis zu<br />

einem erstinstanzlichen Urteil in 2014 vorsieht. 1 / 6 ist in 3 Raten bis September 2014 zu bezahlen.<br />

Wir können unverändert das Risiko nicht ausschließen, dass ein bestands- bzw. rechtskräftiges<br />

Bußgeld in Frankreich zu einem späteren Zeitpunkt von den im Abschluss erfassten Rückstellungen<br />

abweichen wird.<br />

Im niederländischen Kartellverfahren haben wir einen neuen, durch die niederländische Wettbewerbsbehörde<br />

aufgrund unseres Einspruchs revidierten Bescheid erhalten. Die Buße wurde<br />

um 1,4 mio eur auf 1,0 mio eur reduziert. Für das Verfahren ist eine entsprechende Rückstellung<br />

gebildet. In dem anhängigen Klageverfahren gehen wir von einer weiteren Reduzierung der<br />

Geldbuße aus.<br />

Wir können das Risiko nicht ausschließen, dass die bestands- bzw. rechtskräftigen Bußgelder<br />

sowie Verfahrens- und Beratungskosten zu einem späteren Zeitpunkt von den im Abschluss erfassten<br />

Rückstellungen abweichen werden.<br />

Absatzmarkt<br />

In der Mühlenwirtschaft bestehen seit Jahren hohe Kapazitätsreserven, die nach wie vor jederzeit<br />

zu einem starken Preis- und Mengendruck führen können. Um diesen Risiken des Absatzmarktes<br />

zu begegnen, ist es das strategische Ziel der vk Mühlen ag, durch ein professionelles<br />

Key Account Management die Beziehungen zu den wenigen wichtigen Großabnehmern zu stabilisieren<br />

bzw. zu festigen. Darüber hinaus unternehmen wir fortlaufende Anstrengungen, sowohl<br />

unseren Produkt- (Commodity / Spezialmehle) als auch unseren Absatzkanalmix (B2B, B2C) risikooptimal<br />

auszubalancieren.<br />

Eine weitere Herausforderung ist die Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel mit dem daraus<br />

resultierenden Kräfte-Ungleichgewicht hinsichtlich der Verhandlungsposition bei Preisen<br />

und Konditionen. Dem begegnen wir damit, dass wir dem Handel seine Möglichkeiten zur Wertschöpfung<br />

mit unseren Marken besser und mit mehr Nachdruck aufzeigen.


36 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Beschaffungsmarkt<br />

Die Rohstoffkosten sind mit einem Anteil von über 70 % an der Gesamtleistung des Konzerns der<br />

dominierende Faktor für die Ergebnisentwicklung. Um Preis, Menge und Qualität sicherzustellen,<br />

liegt dem Rohstoffeinkauf eine Richtlinie zu Grunde, die sich im Wesentlichen am Absatz<br />

orientiert. Die Versorgung der einzelnen Standorte mit Rohstoffen wird üblicherweise durch<br />

Einkaufskontrakte sichergestellt. Ist dies nicht möglich, nutzen wir Finanzinstrumente, die an<br />

Warenterminbörsen, z.B. an der Matif in Paris, gehandelt werden. Wir bedienen uns derartiger<br />

Finanzinstrumente, um uns gegen Schwankungen der Rohstoffpreise abzusichern.<br />

Schadensrisiken<br />

Zu den wesentlichen Schadensrisiken gehören Feuer, Explosion, Produktschaden sowie Produktund<br />

Umwelthaftpflichtschäden. Für eventuelle Schadensfälle hat die vk Mühlen ag neben dem<br />

entsprechenden Versicherungsschutz Notfallpläne entwickelt, die wie der Versicherungsschutz<br />

regelmäßig überprüft werden. Zusätzlich wird die betriebliche Sicherheit durch regelmäßige<br />

Wartungs- und Inspektionsarbeiten sowie externe Revisionen gewährleistet.<br />

Finanzwirtschaftliche Risiken<br />

Der Konzern ist im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Zinsrisiken und im geringen<br />

Umfang auch Währungsrisiken ausgesetzt. Im Falle einer Absicherung gegen diese Risiken werden<br />

derivative Finanzinstrumente eingesetzt. Diese Finanzinstrumente werden nur dann eingesetzt,<br />

wenn sie durch ein Grundgeschäft unterlegt sind. Spekulative Geschäfte werden nicht getätigt.<br />

Wir verweisen hierzu auch auf die Darstellung des Risikomanagements von Finanzinstrumenten<br />

in Textziffer 11 des Konzernanhangs. Zur Darstellung des Finanzierungsrisikos verweisen wir auf<br />

die Erläuterungen der Finanzlage im Abschnitt ii 2.<br />

Investitionen<br />

Entscheidungen über Investitionen sind wegen des hohen Kapitaleinsatzes und der langfristigen<br />

Bindung mit Chancen und Risiken behaftet. Vorbereitung und Umsetzung solcher Entscheidungen<br />

folgen festgelegten Konzernrichtlinien. Die Investitionsphase wird durch externe und<br />

interne Berater bzw. geeignete Fachleute begleitet. Genehmigungs- sowie Umsetzungsprozesse<br />

unterliegen bei vk Mühlen im Branchenvergleich höchsten Standards.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

→ Risikoberichterstattung<br />

37<br />

Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem<br />

bezogen auf den (Konzern) Rechnungslegungsprozess<br />

(Bericht gemäSS § 289 Abs. 5 HGB)<br />

Das interne Kontroll- und Risikomanagement System der vk Mühlen ag dient dazu, alle buchhalterisch<br />

relevanten Prozesse und Transaktionen einheitlich, zeitnah und korrekt zu erfassen.<br />

Die Einhaltung von Gesetzen, Rechnungslegungsvorschriften sowie interner Richtlinien wird für<br />

alle einbezogenen Unternehmen überwacht. Diesbezügliche Änderungen werden laufend auf<br />

ihre Relevanz hin überprüft und in die konzerninternen Regelwerke integriert. Wesentliche Prozesse<br />

und Termine sowie interne Abstimmungen und übrige Abschlussarbeiten werden für alle<br />

in den Abschluss einbezogenen Gesellschaften verbindlich festgelegt.<br />

Sowohl im Bereich der Einzelabschlüsse als auch beim Konzernabschluss wird Standardsoftware<br />

eingesetzt. Für diese Programme wurden Verantwortlichkeiten und eindeutige Zugriffsregelungen<br />

definiert.<br />

Die Erstellung der Abschlüsse der Konzerngesellschaften erfolgt lokal. Über ein einheitliches<br />

Datenmodell werden diese an die Konsolidierungsabteilung des Konzerns weitergeleitet. Die Gesellschaften<br />

sind für die Einhaltung unternehmensweiter Richtlinien und Verfahren sowie den<br />

ordnungsgemäßen und zeitgerechten Ablauf der rechnungslegungsrelevanten Prozesse und Systeme<br />

verantwortlich. Systemtechnische Kontrollen werden von den Mitarbeitern der Konsolidierungsabteilung<br />

vorgenommen und durch manuelle Prüfungen ergänzt.<br />

Alle am Prozess beteiligten Mitarbeiter erfüllen die qualitativen Anforderungen und werden regelmäßig<br />

geschult. Die Funktionstrennung zwischen den am Abschluss beteiligten Einheiten ist<br />

klar geregelt. Es gilt durchgehend das Vier-Augen-Prinzip.<br />

Im Rahmen des Risikomanagements wird die Einhaltung oben genannter Grundsätze geprüft. Zu<br />

den Schwerpunkten gehören:<br />

→ Einhaltung gesetzlicher Vorschriften, Richtlinien und interner Anweisungen<br />

→ Ordnungsmäßigkeit der Aufgabenerfüllung und Einhaltung wirtschaftlicher Grundsätze<br />

→ Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit von Kontrollsystemen zur Vermeidung von Vermögensschäden<br />

→ Ordnungsmäßigkeit der Rechnungslegung und der darauf aufbauenden Berichterstattung.


38 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

produktentwicklung<br />

Die Produktentwicklung im Business-to-Business Bereich der Kampffmeyer Milling Group richtete<br />

sich auch in diesem Jahr an den unterschiedlichen Bedürfnissen unserer Kunden aus. Durch<br />

kontinuierliche Anpassungen der Getreide- und Vermahlungsmischungen werden gezielt kundenspezifisch<br />

nachgefragte Produkte entwickelt. Gemeinsam werden solche Neuentwicklungen<br />

an die kundenseitigen Fertigungsbedingungen angepasst.<br />

Im Norden Deutschlands haben wir ein neues hochwertiges Sortiment an besonders gereinigten<br />

Schroten und Mehlen unter der Marke „Gloria Korngut“ eingeführt. Dieses Sortiment basiert auf<br />

modernsten Reinigungstechnologien und bietet den Kunden Vorteile in der Prozessoptimierung<br />

und Lebensmittelsicherheit.<br />

vorgänge von besonderer bedeutung<br />

nach schluss des geschäftsjahres<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres liegen nicht vor.<br />

ausblick<br />

Im Verlauf des kommenden Jahres sollte das konjunkturelle Expansionstempo leicht zulegen,<br />

nicht zuletzt weil sich die Weltkonjunktur stabilisieren wird. Laut dem Internationalen Währungsfonds<br />

(iwf) wird die erwartete Wachstumsrate der Weltwirtschaft für 2013 bei ca. 3,6 %<br />

liegen.<br />

Gemäß der Herbstprognose der deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute wird das reale Bruttoinlandsprodukt<br />

in Deutschland im kommenden Jahr voraussichtlich um 1,0 % steigen. Diese<br />

Steigerung wird insbesondere von dem Anstieg der Importe, die um 4,6 % steigen sollen, gestützt.<br />

Aber auch die prognostizierte Investitionstätigkeit nimmt zu und wird sich insgesamt um<br />

1,9 % erhöhen. Für die Konsumausgaben der privaten Haushalte wird weiterhin ein moderater<br />

Zuwachs um 1,1 % erwartet. Am Arbeitsmarkt rechnet man für das Jahr 2013 jedoch mit einem<br />

leichten Anstieg der Erwerbslosenzahl.<br />

Die Müllereibranche wird in 2013 ganz wesentlich durch die erteilten (Frankreich) bzw. in Kürze<br />

zu erwartenden (Deutschland) Bußgeldbescheide der Kartellbehörden beeinflusst werden. Wir<br />

sehen darin eine Chance, dass die Geldbußen die Müller zu mehr Ertrags- und weniger Mengendenken<br />

(über den Preis) veranlassen. Auch könnten die Geldbußen mittelfristig zur Marktbereinigung<br />

beitragen.<br />

Ebenfalls wird es in der Müllerei weiter erforderlich sein, durch ein geschärftes Risikomanagement<br />

den Volatilitäten auf den Rohwarenmärkten zu begegnen. Diese Fähigkeit wird in der Müllerei<br />

immer mehr zu einer überlebenswichtigen Kernkompetenz.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

→ Produktentwicklung → Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres → Ausblick<br />

39<br />

Wir erwarten auch für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> / 2013 weiterhin volatile Preise für Getreide. Die<br />

Preise haben sich mit Erntebeginn <strong>2012</strong> bereits deutlich gefestigt und steigen weiter. Unsichere<br />

Prognosen für die Weltwirtschaft, die instabile Lage an den Finanzmärkten weltweit und insbesondere<br />

in Europa sowie erhebliche spekulative Einflüsse werden auch in den Folgejahren zu<br />

einer hohen Volatilität der Getreidepreise führen. Sich ändernde Produktionsbedingungen, Flächenkonkurrenz<br />

und hohe Risiken führen zu Unsicherheit bei allen Marktteilnehmern.<br />

Vor diesem Hintergrund ist eine verlässliche Prognose für das Ergebnis des Geschäftsjahres<br />

<strong>2012</strong> / 2013 naturgemäß schwierig und mit Unsicherheiten verbunden. Auch wenn es der Branche<br />

im abgelaufenen Geschäftsjahr gelungen ist, die aus dem Vorjahr kommenden extrem niedrigen<br />

Mehlpreise zu erhöhen, so reflektiert diese Erhöhung doch nur die gestiegenen Rohstoffpreise.<br />

Damit zeigt sich einmal mehr, dass es der Mühlenbranche insgesamt nach wie vor sehr schwer<br />

fällt, adäquate (= kosten- und risikodeckende) Verkaufspreise für Mehl zu erzielen.<br />

Wir verfolgen weiterhin das Ziel unsere Strukturen wettbewerbsfähig zu gestalten. Mit den in<br />

diesem Geschäftsjahr begonnen Modernisierungsinvestitionen und einer Vielzahl von Aktivitäten<br />

(gebündelt unter dem Titel „Werkentwicklungsplan 2015“) haben wir die Voraussetzungen für<br />

weitere Kostensenkungen im kommenden Geschäftsjahr geschaffen. Durch die Veräußerung der<br />

polnischen Beteiligungen haben wir uns den finanziellen Spielraum geschaffen, um die begonnen<br />

Modernisierungsmaßnahmen erfolgreich zu vollenden und weitere Optimierungsmaßnahmen<br />

umzusetzen.<br />

Als Resultat unserer Bemühungen erwarten wir für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> / 2013 erstmals wieder<br />

ein positives Betriebsergebnis für den Mühlenbereich. Im kommenden Jahr erwarten wir dieses<br />

dann aufgrund der eingeleiteten Maßnahmen kontinuierlich ausbauen zu können.<br />

Für den Bereich Müller’s Mühle erwarten wir für das kommende Jahr ein Ergebnis auf dem diesjährigen<br />

Niveau. Auch für das Geschäftsjahr 2013 / 2014 gehen wir nicht von steigenden Ergebnissen<br />

aus, sondern erwarten eher eine rückläufige Ergebnisentwicklung.<br />

Bei Kampffmeyer Food Innovation erwarten wir für die nächsten Jahre kontinuierlich steigende<br />

Ergebnisse auf dem Niveau der vergangenen Jahre aufgrund von weiteren Produktentwicklungen<br />

und einer Steigerung des Absatzes.<br />

Insgesamt streben wir für den Konzern für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> / 2013 erstmals wieder ein ausgeglichenes<br />

operatives Konzernergebnis an.<br />

Durch weitere Maßnahmen zur Steigerung der Produktivität des Konzerns, eine weitere Optimierung<br />

des Vertriebs in der Milling Group sowie einer Verstärkung der zentralen Steuerung,<br />

erwarten wir für die Folgejahre nachhaltig positive Konzernergebnisse.<br />

Hamburg, 7. Dezember <strong>2012</strong><br />

Christoph Kempkes<br />

Johannes Niclassen


die müller’s mühle in gelsenkirchen<br />

→ Grunderneuerte Schleifmaschinen der ersten Passage aus dem Jahr 2010


wettbewerb<br />

Behaupten in volatilen Märkten<br />

→ Der globale Getreidemarkt ist derzeit durch eine extrem volatile Preisbildung geprägt.<br />

Diese Umstände erhöhen das Risiko niedriger Rohertragsmargen und erfordern ein<br />

professionelles Risikomanagement. Mit gelebten Werten, Compliance (<strong>VK</strong>-Kodex) und<br />

aktivem Energiemanagement demonstrieren wir Nachhaltigkeit.


42 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

43<br />

konzernabschluss<br />

044 konzern-gewinn- und verlustrechnung<br />

045 konzern-gesamtergebnisrechnung<br />

046 konzernbilanz<br />

047 konzern-kapitalflussrechnung<br />

048 entwicklung des anlagevermögens des konzerns<br />

052 konzern-eigenkapitalveränderungsrechnung<br />

054 anhang zum konzernabschluss<br />

054 [1] grundlagen des konzernabschlusses<br />

054 [2] zusammenfassung der wesentlichen bilanzierungs- und bewertungsmethoden<br />

056 [3] konsolidierungskreis<br />

059 [4] konsolidierungsmethoden<br />

059 [5] grundsätze der bilanzierung und bewertung<br />

068 [6] erläuterungen zur kapitalflussrechnung<br />

069 [7] erläuterungen zur segmentberichterstattung<br />

073 [8] erläuterungen zur bilanz<br />

089 [9] erläuterungen zur gewinn- und verlustrechnung<br />

094 [10] zusätzliche angaben zu den finanzinstrumenten<br />

101 [11] risikomanagement, finanzderivate und weitere angaben zum kapitalmanagement<br />

107 [12] ereignisse nach dem bilanzstichtag<br />

107 [13] geschäftsvorfälle mit nahestehenden unternehmen<br />

107 [14] deutscher corporate governance kodex<br />

108 [15] sonstige angaben<br />

109 [16] organe<br />

konzernabschluss<br />

111 versicherung der gesetzlichen vertreter<br />

112 bestätigungsvermerk des abschlussprüfers


44 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />

vom 1. oktober <strong>2011</strong> bis 30. september <strong>2012</strong><br />

in teur<br />

Anhang<br />

<strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong><br />

angepasst<br />

Umsatzerlöse 9.1 470.592 524.047<br />

Bestandsveränderungen 687 2.653<br />

Gesamtleistung 471.279 526.700<br />

Sonstige betriebliche Erträge 9.2 14.229 15.937<br />

Materialaufwand 9.3 362.766 410.388<br />

Personalaufwand 9.4 51.646 48.858<br />

Abschreibungen 11.973 12.493<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 9.5 58.888 94.796<br />

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 9.6 0 105<br />

Übriges Beteiligungsergebnis 9.6 – 68 – 17<br />

Zinserträge 9.6 173 226<br />

Zinsaufwendungen 9.6 9.482 7.879<br />

Ergebnis Ineffektivität 9.6 – 32 0<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern – 9.174 – 31.463<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 9.7 – 732 1.833<br />

Ergebnis fortgeführte Geschäftsbereiche – 8.442 – 33.296<br />

Zurechnung des Ergebnisses an die<br />

Aktionäre der vk Mühlen ag – 8.958 – 34.074<br />

Minderheitengesellschafter 516 778<br />

Ergebnis aufgegebener Geschäftsbereich 3 14.128 1.529<br />

Zurechnung des Ergebnisses an die<br />

Aktionäre der vk Mühlen ag 13.850 714<br />

Minderheitengesellschafter 278 815<br />

Konzernergebnis 5.686 – 31.767<br />

Zurechnung des Ergebnisses an die<br />

Aktionäre der vk Mühlen ag 4.892 – 33.360<br />

Minderheitengesellschafter 794 1.593<br />

Ergebnis je Aktie (unverwässert und verwässert) (in eur )<br />

Fortgeführte Geschäftsbereiche – 4,55 – 19,87<br />

Aufgegebener Geschäftsbereich 7,03 0,42


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 45<br />

Konzern-Gesamtergebnisrechnung<br />

vom 1. oktober <strong>2011</strong> bis 30. september <strong>2012</strong><br />

in teur<br />

Anhang<br />

<strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong><br />

angepasst<br />

Konzernergebnis 5.686 – 31.767<br />

Gewinne und Verluste aus der Umrechnung der<br />

Abschlüsse ausländischer Tochterunternehmen 8.15<br />

Veränderung der unrealisierten Gewinne (+) / Verluste (–) 589 – 1.359<br />

Realisierte Gewinne (–) / Verluste (+) 321 0<br />

Gewinne und Verluste aus der Neubewertung von zur Veräußerung<br />

verfügbaren finanziellen Vermögenswerten 8.12<br />

910 – 1.359<br />

Veränderung der unrealisierten Gewinne (+) / Verluste (–) 75 – 30<br />

Realisierte Gewinne (–) / Verluste (+) – 51 – 5<br />

Steuereffekt – 8 11<br />

Gewinne und Verluste aus der Neubewertung von Pensionsrückstellungen 8.12<br />

16 – 24<br />

Veränderung der unrealisierten Gewinne (+) / Verluste (–) – 8.999 4.701<br />

Steuereffekt 2.772 – 1.448<br />

– 6.227 3.253<br />

Gewinne und Verluste aus Sicherungsinstrumenten bei einer Absicherung von<br />

Rohstoffpreisschwankungen 8.13<br />

Veränderung der unrealisierten Gewinne (+) / Verluste (–) 1.747 0<br />

Ineffektivität Gewinne (–)/ Verluste (+) 32 0<br />

Steuereffekt – 548 0<br />

1.231 0<br />

Gewinne und Verluste aus Sicherungsinstrumenten bei einer Absicherung von<br />

Zahlungsströmen 8.13<br />

Veränderung der unrealisierten Gewinne (+) / Verluste (–) 130 1.339<br />

Realisierte Gewinne / Verluste 212 – 300<br />

Steuereffekt – 105 – 317<br />

237 722<br />

Sonstiges Ergebnis – 3.833 2.592<br />

Davon aufgegebener Geschäftsbereich<br />

Gewinne und Verluste aus der Umrechnung der<br />

Abschlüsse ausländischer Tochterunternehmen<br />

Veränderung der unrealisierten Gewinne (+) / Verluste (–) 550 – 1.244<br />

Realisierte Gewinne / Verluste 321 0<br />

871 – 1.244<br />

Gewinne und Verluste aus Sicherungsinstrumenten bei einer Absicherung von<br />

Zahlungsströmen<br />

Veränderung der unrealisierten Gewinne (+) / Verluste (–) 0 29<br />

Steuereffekt 0 – 5<br />

0 24<br />

Gesamtergebnis 1.853 – 29.175<br />

Zurechnung des Gesamtergebnisses an die<br />

Aktionäre der vk Mühlen ag 925 – 30.358<br />

Minderheitengesellschafter 928 1.183


46 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Konzernbilanz<br />

zum 30. september <strong>2012</strong><br />

in teur Anhang 30.9.<strong>2012</strong><br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

angepasst<br />

1.10.2010<br />

angepasst<br />

aktiva<br />

Langfristige Vermögenswerte<br />

Immaterielle Vermögenswerte 8.1 7.839 8.179 10.292<br />

Sachanlagen 8.1 152.927 180.348 185.205<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen 0 0 250<br />

Übrige Finanzanlagen 8.2, 10 3.238 3.121 3.196<br />

Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien 8.3 1.653 1.659 0<br />

Latente Steueransprüche 8.4 12.303 9.930 12.169<br />

Sonstige Vermögenswerte 15 20 26<br />

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 10 5 21 24<br />

177.980 203.278 211.162<br />

Kurzfristige Vermögenswerte<br />

Vorräte 8.5 56.038 65.763 65.936<br />

Forderungen 8.6, 10 55.824 85.184 79.809<br />

Sonstige Vermögenswerte 8.7 3.258 3.672 4.922<br />

Ertragsteuerforderungen 2.663 3.275 2.570<br />

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 10 2.315 6.911 3.574<br />

Derivative Finanzinstrumente 8.8, 10 1.164 341 116<br />

Liquide Mittel 8.9, 10 247 1.579 1.391<br />

121.509 166.725 158.318<br />

299.489 370.003 369.480<br />

passiva<br />

Eigenkapital<br />

Gezeichnetes Kapital 8.10 54.502 44.592 44.592<br />

Kapitalrücklage 31.223 27.384 27.792<br />

Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital 8.11 – 10.477 – 15.369 17.990<br />

Übriges Konzerneigenkapital 8.12, 8.13, 8.15 – 10.610 – 6.643 – 9.645<br />

Anteile der Gesellschafter des Mutterunternehmens 64.638 49.964 80.729<br />

Minderheitenanteile am Kapital 8.16 3.361 7.411 6.788<br />

67.999 57.375 87.517<br />

Langfristige Schulden<br />

Rückstellungen für Pensionen 8.17, 8.18 59.205 51.841 58.422<br />

Latente Steuerschulden 8.4 8.319 9.981 9.539<br />

Sonstige Rückstellungen 8.17 833 720 593<br />

Finanzverbindlichkeiten 8.20, 10 74.974 40.826 28.341<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 8.19 15.645 20.442 1.799<br />

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 8.20, 8.21, 10 62 123 241<br />

159.038 123.933 98.935<br />

Kurzfristige Schulden<br />

Rückstellungen 8.22 14.436 17.350 22.589<br />

Finanzverbindlichkeiten 8.23, 10 16.053 108.885 101.401<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 8.24, 10 23.527 39.035 42.961<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 8.25 7.566 8.819 4.013<br />

Ertragsteuerverbindlichkeiten 631 3.220 2.475<br />

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 8.26, 10 8.286 6.704 5.933<br />

Derivative Finanzinstrumente 8.27, 10 1.953 4.682 3.656<br />

72.452 188.695 183.028<br />

299.489 370.003 369.480


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 47<br />

Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

vom 1. oktober <strong>2011</strong> bis 30. september <strong>2012</strong><br />

in teur<br />

Anhang<br />

1.10.<strong>2011</strong><br />

– 30.9.<strong>2012</strong><br />

1.10.2010<br />

– 30.9.<strong>2011</strong><br />

Konzernergebnis 8.14 5.686 – 31.767<br />

Abschreibungen / Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 12.562 13.696<br />

Abnahme (–) / Zunahme (+) der langfristigen Rückstellungen – 1.508 – 50<br />

Latente Steuern – 1.432 – 787<br />

Erhöhung (+) / Verminderung (–) nicht zahlungswirksamer Aufwendungen und Erträge 0 288<br />

Cash Flow 15.308 – 18.620<br />

davon aufgegebene Geschäftsbereiche 15.054 5.988<br />

Gewinne (–) / Verluste (+) aus dem Abgang von Gegenständen des<br />

Anlagevermögens aus dem fortgeführten Geschäftsbereich 190 – 1.985<br />

Gewinne (–) / Verluste (+) aus dem Abgang von Gegenständen des<br />

Anlagevermögens aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich – 13.517 0<br />

Zunahme (–) / Abnahme (+) der Vorräte, Forderungen aus<br />

Lieferungen und Leistungen sowie sonstiger Vermögenswerte 9.039 – 12.328<br />

Zunahme (+) / Abnahme (–) der kurzfristigen Verbindlichkeiten<br />

aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstiger Schulden 10.156 19.047<br />

Währungseffekte – 134 – 326<br />

Cash Flow aus der betrieblichen Tätigkeit 21.042 – 14.212<br />

davon aufgegebener Geschäftsbereich – 3.975 8.927<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen – 18.977 – 12.196<br />

Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen – 414 – 258<br />

Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen – 1.584 – 881<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 549 2.457<br />

Einzahlungen aus Abgängen des immateriellen Anlagevermögens 0 69<br />

Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 1.468 908<br />

Einzahlungen aus Abgängen von dem aufgegebenen Geschäftsbereich 18.795 0<br />

Cash Flow aus der Investitionstätigkeit – 163 – 9.901<br />

davon aufgegebene Geschäftsbereiche 18.027 – 1.702<br />

Ausschüttung an fremde Gesellschafter – 75 – 984<br />

Einzahlungen aus Kapitalzuführungen 13.799 0<br />

Aufnahme langfristiger Kredite 50.017 14.158<br />

Eröhung (+) / Verminderung (–) der kurzfristigen Finanzmittelkredite – 85.952 11.127<br />

Cash Flow aus der Finanzierungstätigkeit – 22.211 24.301<br />

davon aufgegebene Geschäftsbereiche 5.468 – 7.246<br />

Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds – 1.332 188<br />

davon aufgegebene Geschäftsbereiche 19.520 – 21<br />

Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 1.579 1.391<br />

Finanzmittelfonds am Ende der Periode 247 1.579<br />

zusätzliche angaben<br />

Im Cash Flow der fortgeführten Geschäftsbereiche aus betrieblicher Tätigkeit sind<br />

folgende Zahlungsströme enthalten:<br />

Erhaltene Ertragsteuern 521 1.706<br />

Gezahlte Ertragsteuern – 2.353 – 2.054<br />

Erhaltene Zinsen 100 145<br />

Gezahlte Zinsen – 5.748 – 6.700


48 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Entwicklung des Anlagevermögens<br />

des Konzerns<br />

zum 30. september <strong>2012</strong><br />

in teur<br />

I. Immaterielle Vermögenswerte<br />

Stand am<br />

1.10.<strong>2011</strong><br />

Veränd.<br />

Konso<br />

Anschaffungs- / Herstellungskosten<br />

Zugänge<br />

Kurseffekte<br />

Umbuchungen<br />

Abgänge<br />

Stand am<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

1. Gewerbliche Schutzrechte, ähnliche<br />

Rechte, Lizenzen und Werte 18.668 – 97 5 414 117 14 19.093<br />

2. Geschäfts- oder Firmenwerte<br />

aus der Konsolidierung 883 – 540 0 0 0 0 343<br />

19.551 – 637 5 414 117 14 19.436<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche<br />

Rechte und Bauten 97.838 – 15.771 686 56 146 0 82.955<br />

2. Technische Anlagen und Maschinen 252.897 – 27.261 1.270 4.993 2.738 2.187 232.450<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung 20.939 – 1.384 56 588 114 2.057 18.256<br />

4. Geleistete Anzahlungen und<br />

Anlagen im Bau 4.780 – 1.789 51 13.334 – 3.115 2 13.259<br />

5. Finanzierungsleasing 301 – 59 2 6 0 0 250<br />

376.755 – 46.264 2.065 18.977 – 117 4.246 347.170<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 947 0 0 0 0 92 855<br />

2. Beteiligungen 371 0 0 0 0 0 371<br />

3. Wertpapiere des Anlagevermögens 2.034 0 0 1.580 0 1.376 2.238<br />

4. Genossenschaftsanteile und<br />

Rückdeckungsansprüche aus<br />

Lebensversicherungen 164 0 1 4 0 0 169<br />

3.516 0 1 1.584 0 1.468 3.633<br />

IV. Als Finanzinvestitionen<br />

gehaltene Immobilien 3.207 0 0 0 0 0 3.207<br />

403.029 – 46.901 2.071 20.975 0 5.728 373.446


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 49<br />

Stand am<br />

1.10.<strong>2011</strong><br />

Abschreibungen<br />

Veränd.<br />

Konso Kurseffekte Zugänge<br />

Wertminderungen<br />

Abgänge<br />

Stand am<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

Buchwerte<br />

Stand am<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

Stand am<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

11.029 – 53 3 289 0 14 11.254 7.839 7.639<br />

343 0 0 0 0 0 343 0 540<br />

11.372 – 53 3 289 0 14 11.597 7.839 8.179<br />

36.845 – 3.255 142 1.724 0 0 35.456 47.499 60.993<br />

146.186 – 7.903 423 7.232 1.733 1.684 145.987 86.463 106.711<br />

13.283 – 643 31 1.360 167 1.535 12.663 5.593 7.656<br />

0 0 0 0 0 0 0 13.259 4.780<br />

93 – 7 0 51 0 0 137 113 208<br />

196.407 – 11.808 596 10.367 1.900 3.219 194.243 152.927 180.348<br />

370 0 0 0 0 0 370 485 577<br />

25 0 0 0 0 0 25 346 346<br />

0 0 0 0 0 0 0 2.238 2.034<br />

0 0 0 0 0 0 0 169 164<br />

395 0 0 0 0 0 395 3.238 3.121<br />

1.548 0 0 6 0 0 1.554 1.653 1.659<br />

209.722 – 11.861 599 10.662 1.900 3.233 207.789 165.657 193.307


50 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Entwicklung des Anlagevermögens<br />

des Konzerns<br />

zum 30. september <strong>2011</strong><br />

in teur<br />

I. Immaterielle Vermögenswerte<br />

Stand am<br />

1.10.2010<br />

Veränd.<br />

Konso<br />

Anschaffungs- / Herstellungskosten<br />

Zugänge<br />

Kurseffekte<br />

Umbuchungen<br />

Abgänge<br />

Stand am<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

1. Gewerbliche Schutzrechte, ähnliche<br />

Rechte, Lizenzen und Werte 18.316 0 – 6 258 186 86 18.668<br />

2. Geschäfts- oder Firmenwerte<br />

aus der Konsolidierung 883 0 0 0 0 0 883<br />

19.199 0 – 6 258 186 86 19.551<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche<br />

Rechte und Bauten 101.341 0 – 1.629 1.167 – 2.947 94 97.838<br />

2. Technische Anlagen und Maschinen 248.525 0 – 3.071 6.137 3.789 2.483 252.897<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung 20.543 0 – 116 894 444 826 20.939<br />

4. Geleistete Anzahlungen und<br />

Anlagen im Bau 5.426 0 – 119 3.998 – 4.521 4 4.780<br />

5. Finanzierungsleasing 481 0 – 22 0 – 158 0 301<br />

376.316 0 – 4.957 12.196 – 3.393 3.407 376.755<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 1.243 – 296 0 0 0 0 947<br />

2. Anteile an assoziierten Unternehmen 250 – 75 0 0 0 175 0<br />

3. Beteiligungen 296 75 0 0 0 0 371<br />

4. Wertpapiere des Anlagevermögens 1.888 0 0 879 0 733 2.034<br />

5. Sonstige Ausleihungen,<br />

Genossenschaftsanteile und<br />

Rückdeckungsansprüche aus<br />

Lebensversicherungen 164 0 – 2 2 0 0 164<br />

3.841 – 296 – 2 881 0 908 3.516<br />

IV. Als Finanzinvestitionen<br />

gehaltene Immobilien 0 0 0 0 3.207 0 3.207<br />

399.356 – 296 – 4.965 13.335 0 4.401 403.029


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 51<br />

Stand am<br />

1.10.2010<br />

Kurseffekte<br />

Abschreibungen<br />

planmäßige<br />

Abschreibungen<br />

Wertminderungen<br />

Zuschreibungen<br />

Umbuchungen<br />

Abgänge<br />

Stand am<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

Buchwerte<br />

Stand am<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

Stand am<br />

30.9.2010<br />

8.775 – 6 493 1.784 0 0 17 11.029 7.639 9.541<br />

132 0 0 211 0 0 0 343 540 751<br />

8.907 – 6 493 1.995 0 0 17 11.372 8.179 10.292<br />

37.389 – 342 2.128 0 0 – 2.248 82 36.845 60.993 63.952<br />

141.145 – 1.016 8.192 0 0 – 2 2.133 146.186 106.711 107.380<br />

12.473 – 65 1.535 0 0 60 720 13.283 7.656 8.070<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 4.780 5.426<br />

104 – 6 53 0 0 – 58 0 93 208 377<br />

191.111 – 1.429 11.908 0 0 – 2.248 2.935 196.407 180.348 185.205<br />

370 0 0 0 0 0 0 370 577 873<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 0 250<br />

25 0 0 0 0 0 0 25 346 271<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 2.034 1.888<br />

0 0 0 0 0 0 0 0 164 164<br />

395 0 0 0 0 0 0 395 3.121 3.446<br />

0 0 0 0 700 2.248 0 1.548 1.659 0<br />

200.413 – 1.435 12.401 1.995 700 0 2.952 209.722 193.307 198.943


52 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung<br />

Mutterunternehmen<br />

in teur<br />

Gezeichnetes<br />

Kapital /<br />

Stammaktien<br />

Kapitalrücklage<br />

Erwirtschaftetes<br />

Konzerneigenkapital<br />

Übriges Konzerneigenkapital<br />

davon<br />

Rücklage aus der<br />

Bewertung von<br />

zur Veräußerung<br />

verfügbaren<br />

finanziellen Vermögenswerten<br />

davon<br />

Neubewertungsrücklage<br />

Pensionsrückstellungen<br />

Stand am 1.10.2010 angepasst 44.592 27.792 17.990 69 – 7.611<br />

Gezahlte Beträge an Minderheitsgesellschafter 0 0 0 0 0<br />

Gesellschaftertransaktionen 0 – 408 0 0 0<br />

Übrige Veränderungen 0 0 1 0 0<br />

0 – 408 1 0 0<br />

Konzernjahresergebnis 0 0 – 33.360 0 0<br />

Sonstiges Ergebnis 0 0 0 – 24 3.239<br />

Gesamtergebnis 0 0 – 33.360 – 24 3.239<br />

Stand am 30.9.<strong>2011</strong> angepasst 44.592 27.384 – 15.369 45 – 4.372<br />

Stand am 1.10.<strong>2011</strong> angepasst 44.592 27.384 – 15.369 45 – 4.372<br />

Kapitalerhöhung 9.910 3.889 0 0 0<br />

Gezahlte Beträge an Minderheitsgesellschafter 0 0 0 0 0<br />

Abgang vollkonsolidierte Tochtergesellschaften 0 0 0 0 0<br />

Gesellschaftertransaktionen 0 – 50 0 0 0<br />

Übrige Veränderungen 0 0 0 0 0<br />

9.910 3.839 0 0 0<br />

Konzernjahresergebnis 0 0 4.892 0 0<br />

Sonstiges Ergebnis 0 0 0 16 – 6.176<br />

Gesamtergebnis 0 0 4.892 16 – 6.176<br />

Stand am 30.9.<strong>2012</strong> 54.502 31.223 – 10.477 61 – 10.548


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 53<br />

Mutterunternehmen<br />

Übriges Konzerneigenkapital<br />

Minderheitengesellschafter<br />

Konzern<br />

Summe<br />

Anteile der<br />

Gesellschafter<br />

des Mutterunternehmens<br />

Minderheitenkapital<br />

Konzerneigenkapital<br />

davon<br />

Rücklage aus<br />

Sicherungsgeschäften<br />

Matif<br />

davon<br />

Rücklage aus<br />

Sicherungsgeschäften<br />

Zinsswaps<br />

davon<br />

Sonderposten<br />

aus der<br />

Fremdwährungsumrechnung<br />

Summe<br />

übriges<br />

Konzerneigenkapital<br />

0 – 2.042 – 61 – 9.645 80.729 6.788 87.517<br />

0 0 0 0 0 – 562 – 562<br />

0 0 0 0 – 408 1 – 407<br />

0 0 0 0 1 1 2<br />

0 0 0 0 – 407 – 560 – 967<br />

0 0 0 0 – 33.360 1.593 – 31.767<br />

0 722 – 935 3.002 3.002 – 410 2.592<br />

0 722 – 935 3.002 – 30.358 1.183 – 29.175<br />

0 – 1.320 – 996 – 6.643 49.964 7.411 57.375<br />

0 – 1.320 – 996 – 6.643 49.964 7.411 57.375<br />

0 0 0 0 13.799 0 13.799<br />

0 0 0 0 0 – 25 – 25<br />

0 0 0 0 0 – 4.951 – 4.951<br />

0 0 0 0 – 50 0 – 50<br />

0 0 0 0 0 – 2 – 2<br />

0 0 0 0 13.749 – 4.978 8.771<br />

0 0 0 0 4.892 794 5.686<br />

1.234 237 722 – 3.967 – 3.967 134 – 3.833<br />

1.234 237 722 – 3.967 925 928 1.853<br />

1.234 – 1.083 – 274 – 10.610 64.638 3.361 67.999


54 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Anhang zum Konzernabschluss<br />

zum 30. September <strong>2012</strong><br />

[ 1 ] Grundlagen des Konzernabschlusses<br />

Die vk Mühlen Aktiengesellschaft (nachstehend Gesellschaft, vk ag oder ag genannt) ist die<br />

geschäftsleitende Holding des vk Konzerns mit Sitz am Haulander Hauptdeich 2 in Hamburg,<br />

Deutschland. Die Aktien der Gesellschaft sind zum Handel an den Börsen zu Frankfurt, Hamburg<br />

und München zugelassen. Der Konzern ist spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung<br />

hochwertiger und anwendungsindividueller Getreidemahlerzeugnisse. Der Konzernabschluss ist<br />

in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (ifrs), wie sie in der eu<br />

anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 hgb anzuwendenden handelsrechtlichen<br />

Vorschriften aufgestellt worden. Es werden grundsätzlich alle bis zum Tag der Aufstellung des<br />

Konzernabschlusses von der eu übernommenen ifrs angewendet, sofern nicht der jeweilige ifrs<br />

eine Anwendung erst auf nach dem 1. Oktober <strong>2011</strong> beginnende Geschäftsjahre vorsieht.<br />

Die GoodMills Group GmbH (vormals lli Euromills GmbH) Wien, Österreich, hält 54,46 % an der<br />

vk ag. Die GoodMills Group GmbH ist eine 100 %-ige Tochtergesellschaft der leipnik lundenburger<br />

invest Beteiligungs Aktiengesellschaft (lli), Wien, Österreich, und hat im Geschäftsjahr<br />

2006 / 2007 die Anteile an der vk ag von der lli übernommen. Die vk ag und ihre Tochtergesellschaften<br />

werden im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss der lli einbezogen.<br />

Den Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen, in den der Konzern der vk ag<br />

einbezogen ist, stellt die raiffeisen-holding niederösterreich-wien reg. Gen.m.b.H., Wien,<br />

Österreich als oberste Muttergesellschaft auf. Zwischen der vk ag und der obersten Muttergesellschaft<br />

bestehen keine Geschäftsbeziehungen.<br />

Das Geschäftsjahr der Muttergesellschaft beginnt am 1. Oktober eines Jahres und endet am 30.<br />

September des darauf folgenden Jahres. Damit entspricht das Geschäftsjahr der vk ag dem der<br />

lli. Die einbezogenen Tochtergesellschaften haben gleichlautende Geschäftsjahre.<br />

[ 2 ] Zusammenfassung der wesentlichen Bilanzierungs- und<br />

Bewertungsmethoden<br />

Zur Verbesserung der Klarheit der Darstellung werden in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert.<br />

Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Bei der<br />

Kapitalflussrechung ist der Cash Flow aus der betrieblichen Tätigkeit nach der indirekten Methode<br />

aufgestellt. Die übrigen beiden Cash Flows werden direkt dargestellt. Der Konzernabschluss ist<br />

in Euro (eur) aufgestellt und in Einheiten von Tausend-Euro (teur) dargestellt, da den meisten<br />

Konzerntransaktionen diese Währung zugrunde liegt.<br />

Die bei der Erstellung dieses Konzernabschlusses angewandten grundlegenden Bilanzierungsund<br />

Bewertungsmethoden sind unten aufgeführt und nach den gleichen Grundsätzen wie im<br />

Vorjahr fortgeführt worden, soweit nicht neue oder überarbeitete ifrs eine abweichende Bilanzierung<br />

oder Bewertung bedingen.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 55<br />

→ Anhang<br />

Die eu-Kommission hat den überarbeiteten ias 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“ durch Veröffentlichung<br />

im eu-Amtsblatt vom 6. Juni <strong>2012</strong> in eu-Recht übernommen. Der überarbeitete ias 19<br />

ist grundsätzlich für am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnende Geschäftsjahre verpflichtend<br />

anzuwenden. Die Gesellschaft hat von der Möglichkeit einer vorzeitigen Anwendung der Regelungen<br />

des überarbeiteten ias 19 im Rahmen ihres Konzernabschlusses zum 30. September <strong>2012</strong> Gebrauch<br />

gemacht. In Folge des überarbeiteten ias sind versicherungsmathematische Gewinne und<br />

Verluste nunmehr in vollem Umfang außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung im sonstigen<br />

Ergebnis zu erfassen. Infolge der zwingend rückwirkenden Anwendung des überarbeiteten ias<br />

19 waren die nachfolgend dargestellten Anpassungen von Konzern-Bilanzwerten zum 1. Oktober<br />

2010 und 30. September <strong>2011</strong> sowie von Werten der Konzern-Gesamtergebnisrechnung für das<br />

Geschäftsjahr 2010 / <strong>2011</strong> erforderlich:<br />

konzernbilanz<br />

in teur 30.9.<strong>2011</strong> 1.10.2010<br />

Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital 607 0<br />

Übriges Eigenkapital – 4.372 – 7.611<br />

Minderheitenanteile am Kapital – 60 – 74<br />

Rückstellungen für Pensionen 5.528 11.106<br />

Aktive latente Steuern 1.703 3.421<br />

konzerngesamtergebnisrechnung<br />

in teur<br />

1.10.2010<br />

– 30.9.<strong>2011</strong><br />

Zinsaufwand – 877<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern 877<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 270<br />

Konzernergebnis 607<br />

Ergebnisneutral erfasste versicherungsmathematische Gewinne und Verluste 4.701<br />

Sonstiges Ergebnis 3.253<br />

Gesamtergebnis 3.860<br />

Zurechnung des Gesamtergebnisses an die vk Mühlen ag 3.846<br />

Minderheitengesellschafter 14<br />

Darüber hinaus sind im Zuge des geänderten ias 19 zusätzliche Anhangangaben erforderlich. Wir<br />

verweisen auch auf die Darstellungen in Textziffer 5 „Rückstellungen“ und 8.18 „Altersversorgungspläne“.<br />

Die nachfolgenden, im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> erstmalig anzuwendenden neuen oder geänderten<br />

Standards und Interpretationen hatten keine bzw. nur unwesentliche Auswirkungen auf den<br />

vk Konzern und den Konzernabschluss:<br />

Entsprechend der Änderungen des ias 24 „Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen<br />

und Personen“ sind Unternehmen, die staatlich kontrolliert oder maßgeblich beeinflusst<br />

werden, nicht mehr zur Angabe von Informationen verpflichtet, die hinsichtlich der Beziehungen<br />

zu staatlichen Stellen bzw. von ihnen beherrschten oder beeinflussten Unternehmen nur<br />

mit hohem Kostenaufwand zur Verfügung gestellt werden können oder von wenig Wert für den<br />

Adressaten sind. Weiterhin wurde die Definition für ein nahestehendes Unternehmen oder eine<br />

nahestehende Person vereinfacht. Das iasb hat im November 2009 eine Änderung der Vorschriften<br />

zur Bilanzierung von Pensionsplänen herausgegeben, die im ifric 14, der Auslegung des ias 19<br />

„Leistungen an Arbeitnehmer“, manifestiert ist und am 19. Juli 2010 von der eu-Kommission in<br />

europäisches Recht übernommen wurde. Die Änderung tritt verpflichtend zum 1. Januar <strong>2011</strong> in<br />

Kraft und betrifft die Beitragsvorauszahlungen bei bestehenden Mindestdotierungsverpflichtungen.<br />

Sie erlaubt es dem Unternehmen, den Nutzen aus solchen Vorauszahlungen als Vermögenswert<br />

anzusetzen.


56 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Die eu-Kommission hat im eu-Amtsblatt vom 19. Februar <strong>2011</strong> die Verbesserung der ifrs aus dem<br />

Zyklus 2008 – 2010 in eu-Recht übernommen. Die sich aus diesem Verbesserungsprojekt ergebenden<br />

Auswirkungen auf die folgenden Standards und Interpretationen sind erstmalig verpflichtend<br />

für am oder nach dem 1. Januar <strong>2011</strong> beginnende Geschäftsjahre anzuwenden: ifrs 1, ifrs 7, ias 1,<br />

ias 34 und ifric 13.<br />

Die eu-Kommission hat die Änderungen des ifrs 7 „Anhangsangaben – Übertragungen finanzieller<br />

Vermögenswerte“ durch Veröffentlichung im eu-Amtsblatt vom 23. November <strong>2011</strong> in eu-Recht<br />

übernommen. Diese sind erstmalig für am oder nach dem 1. Juli <strong>2011</strong> beginnende Geschäftsjahre<br />

anzuwenden und betreffen erweiterte Angabepflichten bei der Übertragung finanzieller Vermögenswerte<br />

zur Ermöglichung eines besseren Verständnisses bei den Bilanzadressaten für die Auswirkungen<br />

auf die beim Unternehmen verbleibenden Risiken.<br />

Folgende Änderung einer Interpretation wurde bereits verabschiedet und von der eu-Kommission<br />

in eu-Recht übernommen, ist jedoch erst im folgenden Geschäftsjahr anzuwenden; auf eine<br />

freiwillige vorzeitige Anwendung wurde verzichtet:<br />

Mit Veröffentlichung im eu-Amtsblatt vom 6. Juni <strong>2012</strong> wurden die Änderungen an ias 1 „Darstellung<br />

des Abschlusses – Darstellung von Posten des sonstigen Ergebnisses in geltendes Recht<br />

übernommen. Die Änderungen sollen künftig eine Unterscheidung ermöglichen zwischen Posten<br />

des sonstigen Ergebnisses, die anschließend in den Gewinn oder Verlust umgegliedert werden<br />

und Posten, bei denen eine solche Umgliederung nie erfolgen wird. Die Änderungen sind für<br />

Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Juli <strong>2012</strong> beginnen, verpflichtend anzuwenden und werden<br />

Auswirkungen auf die Darstellung des sonstigen Ergebnisses im Konzernabschluss der vk ag<br />

haben.<br />

[ 3 ] Konsolidierungskreis<br />

In den Konzernabschluss werden nach den Grundsätzen der Vollkonsolidierung neben der vk<br />

ag alle jene Gesellschaften einbezogen, bei denen die vk ag unmittelbar oder mittelbar über<br />

die wirtschaftliche Kontrolle verfügt. Grundsätzlich ausgenommen hiervon sind solche Tochtergesellschaften,<br />

die für sich allein und insgesamt von untergeordneter Bedeutung für ein den<br />

tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind.<br />

Zum Bilanzstichtag werden 12 (30.9.<strong>2011</strong>: 19) Unternehmen nach den Grundsätzen der Vollkonsolidierung<br />

in den Konzernabschluss einbezogen.<br />

Mit notariell beglaubigtem Kaufvertrag vom 21. Dezember <strong>2011</strong> hat die vk Mühlen Aktiengesellschaft<br />

ihre Anteile an der vk „Polen“ GmbH und mit ihnen die Beteiligungen an der diamant<br />

stradunia Sp. z o. o., der aurora Kamionka Sp. z o. o., der vk mühlen polska Sp. z o. o., der<br />

Diamant International Polska Sp. z o. o. und der aurora polska Sp. z o. o. an die zum Konzern<br />

der Muttergesellschaft GoodMills Group GmbH (vormals lli Euromills GmbH) gehörende maz<br />

Beteiligungs GmbH veräußert. Da der Closing-Zeitpunkt des Verkaufs der 30. Januar <strong>2012</strong> war und<br />

ab diesem Zeitpunkt die Beherrschung der vk Mühlen Aktiengesellschaft über diese Gesellschaften<br />

nicht mehr gegeben war, sind die Gesellschaften auf diesen Stichtag entkonsolidiert worden.<br />

Der von der Erwerberin gezahlte Kaufpreis inklusive der Kaufpreiszinsen und einer Gewinnvergütung<br />

beträgt 19,9 mio eur unter Berücksichtigung der im Rahmen der Veräußerung abgegebenen<br />

Zahlungsmittel von 1,1 mio eur resultierte hieraus ein Zufluss flüssiger Mittel von 18,8 mio<br />

eur. Ferner wurden die Ausleihungen an die vk „Polen“ GmbH und an die polnischen Gesellschaften<br />

in gesamter Höhe von rund 32,0 mio eur zurückgeführt und die Verbindlichkeiten der


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 57<br />

→ Anhang<br />

polnischen Gesellschaften gegenüber Kreditinstituten in Höhe von rund 16,5 mio eur von der Erwerberin<br />

übernommen. Der Gewinn aus der Veräußerung der Anteile beträgt im Konzern unter<br />

Berücksichtigung der angefallenen Veräußerungskosten von 0,4 mio eur 13,5 mio eur.<br />

Da die vk Mühlen durch den Verkauf dieser bislang dem Segment „Mühlen Ausland“ zugeordneten<br />

Gesellschaften künftig auf dem polnischen Markt nicht mehr vertreten sein wird, erfolgt unter<br />

Anpassung der Vorjahreswerte eine separate Darstellung des Ergebnisbeitrags dieser Gesellschaften<br />

bis zum 30. Januar <strong>2012</strong> als Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen innerhalb der Gewinn-<br />

und Verlustrechnung. Dieser setzt sich einschließlich des Veräußerungsgewinns im Rahmen<br />

der Entkonsolidierung wie folgt zusammen:<br />

in teur<br />

<strong>2011</strong> / <strong>2012</strong><br />

– 30.1.<strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong><br />

Umsatzerlöse 44.953 156.664<br />

Bestandveränderungen 638 – 6<br />

Gesamtleistung 45.591 156.658<br />

Sonstige betriebliche Erträge 198 499<br />

Materialaufwand 38.649 136.279<br />

Personalaufwand 1.293 3.754<br />

Abschreibungen 589 1.903<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.282 8.862<br />

Betriebsereignis 1.976 6.359<br />

Zinserträge 73 205<br />

Zinsaufwendungen 1.235 3.685<br />

Finanzergebnis – 1.162 – 3.480<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern 814 2.879<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 203 774<br />

Ergebnisabführungen 0 576<br />

Jahresüberschuss 611 1.529<br />

Gewinnanteil anderer Gesellschafter 278 815<br />

Veräußerungsgewinn der polnischen Gesellschaften 13.517 0<br />

Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen 14.128 1.529<br />

Die im Rahmen der Entkonsolidierung aus der Konzernbilanz abgegangenen Vermögenswerte,<br />

Schulden und Eigenkapitalpositionen lauten wie folgt:<br />

in teur 30.1.<strong>2012</strong><br />

Vermögenswerte<br />

Langfristige Vermögenswerte 35.988<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 37.015<br />

Rückstellungen und Verbindlichkeiten<br />

Langfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 18.816<br />

Kurzfristige Rückstellungen und Verbindlichkeiten 43.535<br />

Minderheitenanteile 4.951<br />

Sonderposten aus der Fremdwährungsumrechnung – 321<br />

Mit notariell beglaubigtem Vertrag 24. Mai <strong>2012</strong> hat die Gloria Mühlenwerke GmbH mit Sitz in<br />

Hamburg im Wege der Verschmelzung ihr Vermögen als Ganzes unter Auflösung ohne Abwicklung<br />

mit allen Rechten und Pflichten ohne Gegenleistung auf die aurora mühle hamburg GmbH<br />

mit Sitz in Hamburg übertragen. Der Vermögensübergang erfolgte auf Grundlage der Bilanz der<br />

Gloria Mühlenwerke GmbH zum 30. September <strong>2011</strong> als Schlussbilanz und im Innenverhältnis mit<br />

Wirkung auf den 1. Oktober <strong>2011</strong>. Im Konzern haben sich keine Auswirkungen ergeben.


58 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Mit notariell beglaubigtem Vertrag vom 24. Mai <strong>2012</strong> ist die nicht konsolidierte kmg GmbH Mehlgroßhandel<br />

mit Sitz in Frankfurt auf die Kampffmeyer Mühlen GmbH im Wege der Verschmelzung<br />

durch Aufnahme ohne Gegenleistung verschmolzen worden. Die Vermögensübertragung erfolgte<br />

auf Grundlage der Bilanz der kmg Mehlgroßhandel GmbH zum 30. September <strong>2011</strong> als Schlussbilanz<br />

und im Innenverhältnis mit Wirkung auf den 1. Oktober <strong>2011</strong>. Im Konzern haben sich keine<br />

Auswirkungen ergeben.<br />

Mit notariell beglaubigtem Vertrag vom 24. Mai <strong>2012</strong> ist die nicht konsolidierte wertCorn GmbH<br />

Getreidespezialitäten mit Sitz in Hameln im Wege der Verschmelzung durch Aufnahme auf die<br />

Kampffmeyer Mühlen GmbH verschmolzen worden. Die Verschmelzung erfolgte ohne Gegenleistung,<br />

das heißt unter Verzicht auf eine Kapitalerhöhung bei der Kampffmeyer Mühlen GmbH. Die<br />

Bilanz der wertCorn GmbH Getreidespezialitäten zum 30. September <strong>2011</strong> diente als Schlussbilanz<br />

für den Vermögensübergang, der im Innenverhältnis mit Wirkung auf den 1. Oktober <strong>2011</strong> erfolgte.<br />

Im Konzern haben sich keine wesentlichen Auswirkungen ergeben.<br />

Mit notariell beurkundetem Kaufvertrag vom 2. Mai <strong>2012</strong> hat die Kampffmeyer Mühlen GmbH<br />

ihren Geschäftsanteil an der nicht konsolidierten VivaNatur Mühle West GmbH an den Minderheitsgesellschafter<br />

zum Buchwert veräußert. Im Konzernabschluss sind die Beteiligungen um diesen<br />

Wert gesunken.<br />

Mit notariell beurkundetem Kaufvertrag vom 29. Juni 2010 hat die Kampffmeyer Mühlen GmbH<br />

im Geschäftsjahr 2009 / 2010 einen Geschäftsanteil an einem Tochterunternehmen an den dänischen<br />

Minderheitsgesellschafter veräußert, der nun 40 % der Geschäftsanteile hält. Der bei dieser<br />

Transaktion entstandene Veräußerungsgewinn wurde gemäß ias 27 im Eigenkapital ausgewiesen,<br />

da die Kampffmeyer Mühlen GmbH nach wie vor beherrschende Gesellschafterin ist. Im Geschäftsjahr<br />

<strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> wurde wie im Vorjahr in Höhe von 50 teur eine Kaufpreisanpassung nach<br />

unten vorgenommen, die aufgrund der Ergebnislage der Gesellschaft laut Kaufvertrag vereinbart<br />

war.<br />

Folgende Gesellschaften sind in den Konzernabschluss einbezogen:<br />

Name<br />

Sitz<br />

Konzernanteil<br />

%<br />

Unternehmen<br />

vk Mühlen Aktiengesellschaft Hamburg M<br />

Kampffmeyer Mühlen GmbH Hamburg 100,00 T<br />

Müller´s Mühle GmbH Gelsenkirchen 100,00 T<br />

Rosenmühle GmbH Ergolding 100,00 T<br />

aurora mühlen gmbh Hamburg 100,00 T<br />

Schüttmühle Berlin GmbH Berlin 100,00 T<br />

Eidermühle GmbH Hamburg 100,00 T<br />

Mecklenburger Elde-Mühlen GmbH Parchim 100,00 T<br />

vk „Polen“ GmbH * Hamburg 100,00 T<br />

diamant stradunia Sp.z o.o. * Stradunia / Polen 100,00 T<br />

vk mühlen polska Sp.z o.o. * Grodzisk Wielkopolski / Polen 100,00 T<br />

aurora Kamionka Sp.z o.o. Kamien Krajenski / Polen 100,00 T<br />

aurora mühle hamburg GmbH Hamburg 95,00 T<br />

Diamant International Malom Kft. Baja / Ungarn 95,00 T<br />

Nordland Mühlen GmbH Jarmen 74,90 T<br />

kampffmeyer Food Innovation GmbH Hamburg 60,00 T<br />

Diamant International Polska Sp.z o.o. Grodzisk Wielkopolski / Polen 64,00 T<br />

aurora polska Sp.z o.o. Kutno / Polen 60,00 T<br />

M = Mutterunternehmen<br />

T = Tochterunternehmen<br />

*<br />

= nur Gewinn- und Verlustrechnung bis zum 30. Januar <strong>2012</strong>


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 59<br />

→ Anhang<br />

Bis auf die oben beschriebenen Transaktionen gab es keine Veränderungen im Konsolidierungskreis.<br />

Die in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften Kampffmeyer Mühlen GmbH,<br />

Müller’s Mühle GmbH, Rosenmühle GmbH, aurora mühle hamburg GmbH, aurora mühlen<br />

gmbh, Schüttmühle Berlin GmbH, Eidermühle GmbH und Mecklenburger Elde-Mühlen GmbH<br />

haben die Erleichterungen des § 264 Abs. 3 hgb ganz oder teilweise in Anspruch genommen.<br />

[ 4 ] Konsolidierungsmethoden<br />

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten<br />

mit dem Konzernanteil am beizulegenden Zeitwert der identifizierbaren Vermögenswerte<br />

und Schulden der Tochterunternehmen zum Erwerbszeitpunkt. Übersteigen die<br />

Anschaffungskosten des Unternehmenserwerbs die Werte der erworbenen identifizierbaren<br />

Vermögenswerte und Schulden, so wird der Unterschiedsbetrag als Geschäfts- oder Firmenwert<br />

unter den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen. Gemäß ifrs werden Geschäftswerte<br />

nicht planmäßig abgeschrieben, sondern mindestens einmal jährlich einem Werthaltigkeitstest<br />

unterzogen. Jede Wertminderung wird sofort erfolgswirksam erfasst. Eine spätere Wertaufholung<br />

findet nicht statt.<br />

Konzerninterne Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie alle Forderungen und Verbindlichkeiten<br />

bzw. Rückstellungen zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden eliminiert. Im<br />

Anlagevermögen und in den Vorräten enthaltene Vermögenswerte aus konzerninternen Lieferungen<br />

werden um die Zwischenergebnisse bereinigt.<br />

Sofern erforderlich, werden die Jahresabschlüsse der Tochterunternehmen angepasst, um die<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden an die im Konzern angewandten anzugleichen.<br />

[ 5 ] Grundsätze der Bilanzierung und Bewertung<br />

Immaterielle Vermögenswerte<br />

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte werden mit ihren Anschaffungskosten<br />

angesetzt und planmäßig linear über ihre voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Immaterielle<br />

Vermögenswerte, deren Nutzungsdauer unbestimmt ist (z.B. bestimmte Marken und<br />

Geschäftswerte), werden seit dem 1. Januar 2003 nicht mehr planmäßig abgeschrieben. Sie werden<br />

mindestens einmal jährlich auf Werthaltigkeit geprüft bzw. auch dann, wenn Ereignisse eine<br />

Wertminderung auslösen könnten.<br />

Sachanlagen<br />

Die Bestimmung des Bruttowertes ergibt sich aus den Aufwendungen, die geleistet werden, um<br />

einen Vermögenswert zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen, soweit<br />

sie dem Vermögenswert einzeln zugeordnet werden können. Zu den Anschaffungskosten<br />

gehören auch die Nebenkosten sowie die nachträglichen Anschaffungskosten. Anschaffungspreisminderungen<br />

sind abzusetzen.<br />

Nach dem erstmaligen Ansatz als Vermögenswert ist eine Sachanlage zu ihren Anschaffungskosten<br />

abzüglich der kumulierten Abschreibungen und der kumulierten Wertminderungsaufwendungen<br />

anzusetzen. Staatliche Zuschüsse und Zulagen werden von den Anschaffungskosten<br />

gekürzt. Fremdkapitalkosten, die der Anschaffung oder Herstellung so genannter qualifizierter


60 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Vermögenswerte (Bau neuer Produktionsstätten bzw. wesentlicher Ergänzungsinvestitionen mit<br />

einer Bauzeit von mehr als einem Jahr) zugerechnet werden können, werden bis zur Fertigstellung<br />

als Anschaffungskosten- bzw. Herstellungskosten aktiviert. Der Fremdkapitalkostensatz ermittelt<br />

sich als gewogener Durchschnitt der Fremdkapitalkosten der aufgenommenen Fremdfinanzierung.<br />

Instandhaltungsaufwendungen werden zum Zeitpunkt ihres Anfalls ergebniswirksam<br />

erfasst. Eine Aktivierung erfolgt nur dann, wenn die allgemeinen Aktivierungskriterien wie Nutzenzufluss<br />

und Bestimmbarkeit der zurechenbaren Kosten erfüllt sind.<br />

Die Abschreibung erfolgt in der Weise, dass die Kosten oder der Wertansatz von Vermögenswerten,<br />

mit Ausnahme von Grundstücken oder Anlagen im Bau, über deren voraussichtliche Nutzungsdauer<br />

linear auf folgender Grundlage verteilt werden:<br />

Gebäude 2,5 %<br />

Technische Anlagen und Maschinen 4 – 10 %<br />

Büro- und Geschäftsausstattung 10 – 25 %<br />

Im Rahmen von Finanzierungsleasing gehaltene bilanzierte Vermögenswerte werden über ihre<br />

voraussichtliche Nutzungsdauer auf derselben Grundlage wie eigene Vermögenswerte oder, falls<br />

diese kürzer ist, über die Laufzeit des entsprechenden Leasingverhältnisses abgeschrieben.<br />

Wertminderungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten unter<br />

Berücksichtigung eines Geschäfts- oder Firmenwerts<br />

Zu jedem Bilanzstichtag überprüft der Konzern gemäß der Vorschriften des ias 36 die Buchwerte<br />

seiner Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte, um festzustellen, ob es Anhaltspunkte<br />

für einen Wertminderungsbedarf bei diesen Vermögenswerten gibt. Sind solche Anhaltspunkte<br />

erkennbar, wird der erzielbare Betrag des Vermögenswertes geschätzt, um den Umfang des<br />

eventuellen Wertminderungsaufwands festzustellen. Kann der erzielbare Betrag für den einzelnen<br />

Vermögenswert nicht geschätzt werden, erfolgt die Schätzung des erzielbaren Betrags<br />

der Zahlungsmittel generierenden Einheit, zu der der Vermögenswert gehört. Bei immateriellen<br />

Vermögenswerten mit unbestimmter Nutzungsdauer werden jedes Jahr Wertminderungstests<br />

durchgeführt. Dies gilt auch bei Anzeichen für eine Wertminderung.<br />

Der erzielbare Betrag ist der höhere Wert aus Nettoveräußerungswert und dem Wert des erwarteten<br />

Mittelzuflusses aus der Nutzung des Vermögenswertes. Wenn der geschätzte erzielbare<br />

Betrag eines Vermögenswertes (oder einer Zahlungsmittel generierenden Einheit) den Buchwert<br />

unterschreitet, wird der Buchwert des Vermögenswertes (oder der Zahlungsmittel generierenden<br />

Einheit) auf den erzielbaren Betrag vermindert. Der Wertminderungsaufwand wird sofort<br />

erfolgswirksam erfasst. Bei anschließender Umkehrung einer Wertminderung wird der Buchwert<br />

des Vermögenswertes (oder der Zahlungsmittel generierenden Einheit) auf den neu geschätzten<br />

erzielbaren Betrag erhöht. Eine Umkehrung des Wertminderungsaufwandes wird sofort erfolgswirksam<br />

erfasst.<br />

Leasingverhältnisse<br />

Im Rahmen von Finanzierungsleasing gehaltene Vermögenswerte werden als Vermögenswerte des<br />

Konzerns mit ihren beizulegenden Zeitwerten oder mit dem Barwert der Mindestleasingzahlungen,<br />

falls dieser niedriger ist, zu Beginn des Leasingverhältnisses erfasst. Die entsprechende Verbindlichkeit<br />

gegenüber dem Leasinggeber wird in der Bilanz als Verpflichtung aus Finanzierungsleasing<br />

erfasst. Die Leasingzahlungen werden so auf Zinsaufwendungen und Verminderung der<br />

Leasingverpflichtung aufgeteilt, dass eine konstante Verzinsung der verbleibenden Verbindlichkeit<br />

erzielt wird. Zinsaufwendungen werden direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 61<br />

→ Anhang<br />

Finanzinstrumente<br />

Ein Finanzinstrument ist ein Vertrag, der gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung<br />

eines finanziellen Vermögenswerts und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung einer<br />

finanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstruments führt.<br />

Zu den Finanzinstrumenten gehören sowohl die originären Finanzinstrumente wie Forderungen<br />

und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Finanzforderungen und Finanzverbindlichkeiten<br />

als auch die derivativen Finanzinstrumente.<br />

Finanzielle Vermögenswerte<br />

Die Bilanzierung und Bewertung der finanziellen Vermögenswerte erfolgt nach ias 39. Demnach<br />

werden finanzielle Vermögenswerte in der Konzernbilanz angesetzt, wenn dem vk Mühlen Konzern<br />

ein vertragliches Recht zusteht, Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte<br />

von einer anderen Partei zu erhalten. Ansatz und Ausbuchung von finanziellen Vermögenswerten<br />

/ Schulden erfolgen zum Handelstag. Dies ist der Tag des Kaufs oder Verkaufs eines Vermögenswertes<br />

/ einer Schuld, an dem die Vertragsbedingungen eine Lieferung des Vermögenswertes<br />

/ der Schuld innerhalb des für den betroffenen Markt üblichen Zeitrahmens vorsehen.<br />

Die Kategorisierung hängt von der Art und dem Verwendungszweck der finanziellen Vermögenswerte<br />

ab und erfolgt bei Zugang.<br />

Der erstmalige Ansatz eines finanziellen Vermögenswertes erfolgt zum beizulegenden Zeitwert<br />

zuzüglich der Transaktionskosten. Transaktionskosten, die beim Erwerb von erfolgswirksam zum<br />

beizulegenden Zeitwert bewerteten finanziellen Vermögenswerten anfallen, werden unmittelbar<br />

aufwandswirksam erfasst. Unverzinsliche oder unterverzinsliche Forderungen werden bei ihrem<br />

erstmaligen Ansatz mit dem Barwert der erwarteten zukünftigen Cash Flows angesetzt. Die<br />

Folgebewertung erfolgt gemäß der Zuordnung der finanziellen Vermögenswerte zu den nachstehenden<br />

Kategorien:<br />

→ erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte (Financial<br />

Instruments Held for Trading): Änderungen des beizulegenden Zeitwerts finanzieller Vermögenswerte<br />

dieser Kategorie werden zum Zeitpunkt der Wertsteigerung bzw. Wertminderung<br />

erfolgswirksam erfasst. Darunter fallen die derivativen Finanzinstrumente, die nicht in eine<br />

effektive Sicherungsbeziehung nach ias 39 eingebunden sind und damit zwingend als „zu Handelszwecken<br />

gehalten“ klassifiziert werden müssen. Im vk Konzern sind dieser Kategorie zwei<br />

Zinscaps und zu einem geringen Anteil die börsennotierten Warentermingeschäfte (Futures)<br />

zugeordnet.<br />

→ bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen (Held-to-Maturity Investments): Dies können<br />

an einem aktiven Markt notierte Fremdkapitalinstrumente mit festen oder bestimmbaren<br />

Zahlungen und einer festen Laufzeit sein, sofern sie objektiv eine feste Laufzeit (Endfälligkeit)<br />

aufweisen und die Rückzahlung des Investments außer in Fällen von Bonitäts- oder<br />

Liquiditätsproblemen des Emittenten nicht gefährdet ist. Zusätzlich muss die Absicht und<br />

Fähigkeit des Unternehmens bestehen, den Wert bis zur Endfälligkeit zu halten. Die Bewertung<br />

erfolgt in den Folgeperioden zu ihren fortgeführten Anschaffungskosten. Derzeit sind<br />

im vk Mühlen Konzern keine Finanzinstrumente dieser Kategorie zugeordnet.<br />

→ Kredite und Forderungen (Loans and Receivables): Notwendige Voraussetzung für die unter<br />

diese Kategorie fallenden Vermögenswerte und Schulden sind feste oder bestimmbare<br />

Zahlungen und die fehlende Notierung an einem aktiven Markt. Des Weiteren darf weder<br />

eine kurzfristige Veräußerungsabsicht bestehen, noch die Option zur Designation als veräußerbarer<br />

Wert genutzt werden oder die Rückzahlung des Instruments aus anderen Gründen<br />

als eines Bonitäts- oder Liquiditätsproblems des Schuldners gefährdet sein. Die Finanzinst-


62 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

rumente dieser Kategorie werden zu den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Im vk<br />

Konzern sind dieser Kategorie die sonstigen Ausleihungen, die Forderungen und die sonstigen<br />

finanziellen Vermögenswerte zugeordnet.<br />

→ Die Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ stellt im vk Konzern die Residualgröße der originären<br />

finanziellen Vermögenswerte dar, die in den Anwendungsbereich des ias 39 fallen<br />

und keiner anderen Kategorie zugeordnet wurden. Darunter fallen festverzinsliche Wertpapiere,<br />

die der Absicherung einer Rentenverpflichtung dienen. Unrealisierte Verluste und<br />

Gewinne werden bis zur Realisierung direkt in der Neubewertungsrücklage des Eigenkapitals<br />

ausgewiesen. Die Bewertung erfolgt in den Folgeperioden zu ihrem beizulegenden Zeitwert.<br />

Des Weiteren entfallen in diese Kategorie Anteile an verbundenen Unternehmen, die nicht<br />

konsolidiert werden, sowie Beteiligungen an Unternehmen mit einer Beteiligungsquote von<br />

unter 50 %, die aus Wesentllichkeitsgründen nicht nach der „at equity-Methode“ bewertet<br />

werden und für die kein aktiver Markt existiert. Die Anteile an verbundenen nicht konsolidierten<br />

Unternehmen und die Beteiligungen an Unternehmen mit einer Beteiligungsquote<br />

von unter 50 % werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.<br />

Umwidmungen von Finanzinstrumenten in andere Bewertungskategorien lagen weder im Geschäftsjahr<br />

<strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> noch im Geschäftsjahr 2010 / <strong>2011</strong> vor.<br />

Wertminderung von finanziellen Vermögenswerten<br />

Finanzielle Vermögenswerte, mit Ausnahme der erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten<br />

finanziellen Vermögenswerte, werden zu jedem Bilanzstichtag auf das Vorhandensein<br />

von Indikatoren für eine Wertminderung untersucht.<br />

Bei diesen finanziellen Vermögenswerten einschließlich der als zur Veräußerung verfügbar kategorisierten<br />

Wertpapiere des Anlagevermögens können objektive Hinweise für eine Wertminderung<br />

im Folgenden bestehen:<br />

→ erhebliche finanzielle Schwierigkeiten des Emittenten oder der Gegenpartei;<br />

→ Ausfall oder Verzug von Zins- oder Tilgungszahlungen;<br />

→ erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Kreditnehmer in Insolvenz oder in ein sonstiges Sanierungsverfahren<br />

geht.<br />

Bei Wegfall der Gründe für eine Wertminderung erfolgt eine Zuschreibung. Sofern es sich nicht<br />

um Eigenkapitalinstrumente der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ handelt, erfolgt diese<br />

erfolgswirksam.<br />

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien<br />

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sind Immobilien, die vom Eigentümer zur Erzielung<br />

von Mieteinnahmen und / oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten werden. Sie sind dann<br />

als Vermögenswert anzusetzen, wenn es wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen der künftige<br />

wirtschaftliche Nutzen, der mit den als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien verbunden<br />

ist, zufließt und die Anschaffungs- oder Herstellungskosten der Immobilien verlässlich geschätzt<br />

werden können. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien sind im Zugang zu fortgeführten Anschaffungs-<br />

oder Herstellungskosten zu bewerten. Die Folgebewertung wird nach dem Anschaffungskostenmodell<br />

durchgeführt.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 63<br />

→ Anhang<br />

Vorräte<br />

Vorräte sind mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und Nettoveräußerungswert<br />

bewertet. Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden nach der Methode<br />

des gewichteten Durchschnitts berechnet. Der Nettoveräußerungswert stellt den geschätzten<br />

Verkaufspreis abzüglich aller geschätzten Kosten bis zur Fertigstellung sowie der Kosten für Marketing,<br />

Verkauf und Vertrieb dar.<br />

Die fertigen und auch die unfertigen Erzeugnisse werden zu Herstellungskosten unter Berücksichtigung<br />

angemessener Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich anteiliger<br />

Abschreibungen auf das Anlagevermögen bewertet. Aus dem Herstellungsprozess in Übereinstimmung<br />

mit ias 23 kommt es nicht zu einer Aktivierung der Zinsen. Zusätzlich werden anteilige<br />

produktionsbezogene Verwaltungsgemeinkosten in die Bewertung einbezogen. Handelswaren<br />

werden zu Anschaffungskosten bewertet. Sofern erforderlich erfolgt eine Abwertung auf den<br />

niedrigeren Nettoveräußerungserlös. Das Niederstwertprinzip orientiert sich ausschließlich am<br />

Absatzmarkt für die aus den Rohstoffen hergestellten Erzeugnisse.<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten keine Zinsen und sind zum Nominalwert,<br />

vermindert um angemessene Wertberichtigungen für geschätzte uneinbringliche Beträge<br />

angesetzt. Dabei entsprechen die Nominalwerte abzüglich notwendiger Wertberichtigungen den<br />

beizulegenden Zeitwerten. Wertminderungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

werden über ein Wertberichtigungskonto erfasst. Die Entscheidung, ob ein Ausfallrisiko mittels<br />

eines Wertberichtigungskontos oder über eine direkte Minderung der Forderungen berücksichtigt<br />

wird, hängt vom Grad der Verlässlichkeit der Beurteilung der Risikosituation ab.<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

Die Gesellschaft setzt derivative Finanzinstrumente ausschließlich zur Absicherung gegen Risiken<br />

aus Währungs-, Rohstoffpreis- und Zinsschwankungen ein. Diese Strategie ist Bestandteil des Risikomanagements<br />

und hat zum Ziel, Wertänderungs- oder Zahlungsstromrisiken aus einem Grundgeschäft<br />

durch Abschluss eines Gegengeschäfts zu kompensieren. Dabei kommen ausschließlich<br />

marktgängige Instrumente mit ausreichender Marktliquidität zum Einsatz. Des Weiteren handelt<br />

es sich bei den Kontrakten fast ausschließlich um standardisierte Rahmenverträge für Finanztermingeschäfte.<br />

Der Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten unterliegt einer ständigen Risikokontrolle.<br />

Das Risiko zukünftig steigender Zinszahlungen für ein variabel verzinsliches Schuldscheindarlehen<br />

sowie für einen Teil des variabel verzinslichen Konsortialkredites wird jeweils durch<br />

Zinsswaps gesichert. Zusätzlich ist ein weiterer Teil des Konsortialkredits durch einen Zinscap<br />

gesichert. Fest kontrahierte Rohstoffeinkaufs- und Mehlverkaufskontrakte werden durch Devisentermingeschäfte<br />

gegen Verluste aus Wechselkursschwankungen gesichert.<br />

Der vk Konzern sichert einen Teil seines Rohstoffeinkaufs über Warenfutures gegen das Risiko<br />

steigender Preise ab, wenn die physisch tatsächlich benötigte Menge nicht anderweitig durch<br />

Rohstoffeinkaufskontrakte gesichert werden kann. Steigt der Einkaufspreis für Rohstoffe, so steigt<br />

korrespondierend dazu der Wert des Termingeschäfts. Mit dem Erlös aus dem Verkauf des Termingeschäfts<br />

wird der höhere Bezugspreis für die tatsächliche physische Lieferung bezahlt, sodass<br />

sich für den vk Konzern im Ergebnis ein Einkaufspreis ergibt, der dem zum Zeitpunkt des<br />

Abschlusses des Sicherungsgeschäfts entspricht. Als Grundgeschäft ist der geplante Einkauf von<br />

Rohstoffen zum benötigten Zeitpunkt anzusehen. Es handelt sich somit um eine hochwahrscheinlich<br />

erwartete Transaktion, die bilanziell nicht zu erfassen ist.


64 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Derivate werden erstmalig zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses zum beizulegenden Zeitwert<br />

angesetzt und anschließend zu jedem Bilanzstichtag zum beizulegenden Zeitwert fortgeschrieben.<br />

Der beizulegende Zeitwert des Derivats kann positiv oder negativ sein. Kann der beizulegende<br />

Zeitwert eines Derivats nicht aus einem Marktwert abgeleitet werden, so wird er nach anerkannten<br />

Bewertungsverfahren ermittelt. Als Eingangsparameter für diese Modelle werden, soweit wie<br />

möglich, die am Bilanzstichtag beobachteten relevanten Marktpreise und Zinssätze verwendet,<br />

die von anerkannten Quellen bezogen werden.<br />

Hedge Accounting<br />

Sicherungsbeziehungen werden nach den Regeln des Hedge Accountings gemäß ias 39 abgebildet,<br />

wenn die Anforderungen an ihre Dokumentation sowie die Bestimmung der Effektivität erfüllt<br />

sind. vk Mühlen designiert einzelne Derivate zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos fester<br />

Verpflichtungen sowie von Zinsrisiken und Zahlungsströmen für künftige Rohstoffeinkäufe.<br />

Um die Effektivität des jeweiligen Sicherungsgeschäfts im Währungs- und Zinsbereich zu gewährleisten,<br />

erfolgt prospektiv ein qualitativer Test in Form einer Abstimmung der bewertungsrelevanten<br />

Kontraktspezifika von Grund- und Sicherungsgeschäft (Critical Term Match). Eine<br />

retrospektive Beurteilung der Effektivität findet mittels Dollar-Offset-Verfahren statt. Die Effektivitätsmessungen<br />

der Rohstofftermingeschäfte erfolgen sowohl im prospektiven als auch im retrospektiven<br />

Test auf Basis von Regressionsanalysen.<br />

Die Absicherung des Währungsrisikos einer bilanzunwirksamen Verpflichtung wird entsprechend<br />

des Wahlrechts gemäß ias 39.87 als Fair Value Hedge klassifiziert. Die aus dem Sicherungsgeschäft<br />

resultierenden Gewinne oder Verluste werden sofort ergebniswirksam erfasst. Korrespondierend<br />

dazu wird die auf das abgesicherte Risiko entfallende Wertänderung des Grundgeschäfts ebenfalls<br />

ergebniswirksam vereinnahmt.<br />

Die Absicherung des Risikos aus Rohstoffpreis- und Zinszahlungsströmen wird als Cash Flow<br />

Hedge bilanziert. Dabei wird der effektive Teil der Wertänderung des Sicherungsinstruments nach<br />

Berücksichtigung latenter Steuern in einer „Rücklage aus Sicherungsbeziehungen“ im Eigenkapital<br />

erfasst. Der ineffektive Teil des Bewertungsergebnisses wird hingegen erfolgswirksam in<br />

der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Für die den gesicherten Zahlungsströmen zu Grunde<br />

liegenden Geschäfte ändern sich die allgemeinen Bilanzierungsregeln nicht. Nach Beendigung der<br />

Sicherungsbeziehung werden die in der Rücklage erfassten Beträge immer dann in die Gewinnund<br />

Verlustrechnung überführt, wenn Ergebnisse im Zusammenhang mit dem Grundgeschäft<br />

erfolgswirksam werden.<br />

Die Absicherung des Preisrisikos aus der Beschaffung von Rohstoffen wird als Cash Flow Hedge<br />

bilanziert. Dabei wird der effektive Teil der Wertänderung des Sicherungsinstruments nach Berücksichtigung<br />

latenter Steuern in einer „Rücklage aus Sicherungsbeziehungen“ im Eigenkapital<br />

erfasst. Der ineffektive Teil des Bewertungsergebnisses wird hingegen erfolgswirksam in der Gewinn-<br />

und Verlustrechnung erfasst. Nach Beendigung der Sicherungsbeziehung werden die in der<br />

Rücklage erfassten Beträge immer dann in die Gewinn- und Verlustrechnung überführt, wenn<br />

Ergebnisse im Zusammenhang mit dem Grundgeschäft erfolgswirksam werden.<br />

Liquide Mittel<br />

Liquide Mittel werden mit dem Nennwert angesetzt.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 65<br />

→ Anhang<br />

Währungsumrechnung<br />

Die Abschlüsse ausländischer Tochtergesellschaften werden nach dem Konzept der funktionalen<br />

Währung umgerechnet. Die Bilanzen werden mit den Mittelkursen am Bilanzstichtag und die<br />

Gewinn- und Verlustrechnungen mit Jahresdurchschnittskursen umgerechnet. Unterschiedsbeträge<br />

aus der Währungsumrechnung bei den Vermögens- und Schuldposten gegenüber der<br />

Umrechnung des Vorjahres sowie Umrechnungsdifferenzen zwischen Bilanz und Gewinn- und<br />

Verlustrechnung werden als Eigenkapital klassifiziert und als Sonderposten aus der Fremdwährungsumrechnung<br />

dargestellt.<br />

In den Einzelabschlüssen der Gesellschaften werden Forderungen und Verbindlichkeiten in fremder<br />

Währung mit dem Umrechnungskurs am Bilanzstichtag bewertet. Erträge und Aufwendungen,<br />

die sich aus der Umrechnung ergeben, werden erfolgswirksam unter den sonstigen betrieblichen<br />

Erträgen und Aufwendungen erfasst.<br />

Die für die vk Mühlen ag wesentlichen Wechselkurse haben sich wie folgt entwickelt:<br />

Stichtagskurs<br />

Durchschnittskurs<br />

Land 1 EUR = 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong> <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong><br />

Polen pln 4,1038 4,4050 4,2616 4,0051<br />

Ungarn huf 284,89 292,55 294,32 272,39<br />

usa usd 1,2930 1,3503 1,2983 1,3945<br />

Zur Absicherung von bestimmten Währungsrisiken schließt der Konzern Termingeschäfte ab, die<br />

in der oben beschriebenen Weise bilanziert werden.<br />

Öffentliche Zuschüsse<br />

Zuwendungen der öffentlichen Hand im Zusammenhang mit Sachanlagen werden als abgegrenzter<br />

Ertrag behandelt und über die voraussichtliche wirtschaftliche Nutzungsdauer des entsprechenden<br />

Vermögenswertes erfolgswirksam erfasst.<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Die finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich aus originären Verbindlichkeiten und den negativen<br />

beizulegenden Zeitwerten derivativer Finanzinstrumente zusammen. Originäre Verbindlichkeiten<br />

werden in der Konzernbilanz angesetzt, wenn der vk -Konzern eine vertragliche Pflicht hat,<br />

Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte auf eine andere Partei zu übertragen.<br />

Der erstmalige Ansatz einer originären Verbindlichkeit erfolgt zum beizulegenden Zeitwert der<br />

erhaltenen Gegenleistung bzw. zum Wert der erhaltenen Zahlungsmittel abzüglich ggf. angefallener<br />

Transaktionskosten. Die Folgebewertung erfolgt bei den Verbindlichkeiten zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode (Financial Liabilities at Amortised<br />

cost), wobei der Zinsaufwand entsprechend dem Effektivzinssatz erfasst wird.<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich und werden zu ihrem<br />

Rückzahlungsbetrag ausgewiesen.<br />

Rückstellungen<br />

Die Rückstellungen für Pensionen werden entsprechend den Regelungen des geänderten ias 19<br />

bewertet, die von der Gesellschaft vorzeitig zum 30. September <strong>2012</strong> angewendet wurden. Entsprechend<br />

dieser Regelungen werden Gewinne und Verluste aus ungeplanten Veränderungen des<br />

Anwartschaftsbarwerts sowie aus Änderungen der versicherungsmathematischen Parameter im<br />

Jahr der Entstehung in voller Höhe außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung im sonstigen<br />

Ergebnis erfasst. Die Ermittlung des Verpflichtungsbetrags einschließlich der auf das abgelaufene


66 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Geschäftsjahr entfallene versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste erfolgt im Rahmen<br />

von versicherungsmathematischen Gutachten.<br />

Übrige Rückstellungen werden insoweit erfasst, als sich aus einem vergangenen Ereignis eine<br />

gegenwärtige Verpflichtung ergibt, die Höhe der Wahrscheinlichkeit des Abflusses von Ressourcen<br />

mit wirtschaftlichem Nutzen zur Erfüllung dieser Verpflichtung eher wahrscheinlich<br />

als unwahrscheinlich ist und diese zuverlässig geschätzt werden kann. Dies bedeutet, dass die<br />

Eintrittswahrscheinlichkeit mehr als 50 % betragen muss. Die Bewertung erfolgt auf Basis des<br />

Erfüllungsbetrages mit der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit oder bei Gleichverteilung der<br />

Eintrittswahrscheinlichkeiten mit dem Erwartungswert der Erfüllungsbeträge. Rückstellungen<br />

werden nur für rechtliche und faktische Verpflichtungen gegenüber Dritten gebildet. Langfristige<br />

Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag<br />

abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt.<br />

Rückstellungen für Restrukturierungsaufwendungen werden erfasst, wenn der Konzern einen<br />

detaillierten, formalen Restrukturierungsplan aufgestellt hat, der den betroffenen Parteien mitgeteilt<br />

worden ist.<br />

Fremdkapitalkosten<br />

Alle Fremdkapitalkosten werden in der Periode, in der sie angefallen sind, grundsätzlich erfolgswirksam<br />

erfasst. Fremdkapitalkosten, die der Anschaffung oder Herstellung qualifizierter Vermögenswerte<br />

(Bau neuer Produktionsstätten bzw. wesentlicher Ergänzungsinvestitionen mit einer<br />

Bauzeit von mehr als einem Jahr) zugerechnet werden können, werden bis zur Fertigstellung<br />

als Anschaffungskosten- bzw. Herstellungskosten aktiviert. Im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> wurden<br />

Fremdkapitalkosten in Höhe von 675 teur aktiviert.<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Kosten für Forschung und Entwicklung werden im Jahr der Aufwendungen voll der Erfolgsrechnung<br />

belastet. Entwicklungskosten für neue Produkte werden nicht aktiviert, da ein zukünftiger<br />

wirtschaftlicher Nutzen erst nachzuweisen ist, wenn die Produkte schon von dem Markt angenommen<br />

worden sind.<br />

Gewinnrealisierung<br />

Erlöse aus dem Verkauf von Erzeugnissen und Waren werden realisiert, wenn die geschuldete<br />

Lieferung oder Leistung erbracht worden ist und der Gefahren- und Eigentumsübergang erfolgt<br />

ist. Rabatte und Preisnachlässe werden berücksichtigt.<br />

Dividendenerträge aus Finanzinvestitionen werden mit Entstehung des Rechtsanspruchs des Gesellschafters<br />

auf Zahlung erfasst.<br />

Ertragsteuern<br />

Der Ertragsteueraufwand stellt die Summe des laufenden Steueraufwands und der latenten Steuern<br />

dar. Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des zu versteuernden Einkommens und auf<br />

Grundlage der geltenden bzw. bis zum Bilanzstichtag angekündigten Steuersätze berechnet.<br />

Latente Steuern werden auf zeitliche Unterschiede zwischen den Wertansätzen der Vermögenswerte<br />

und Schulden in den ifrs- und Steuerbilanzen der konsolidierten Gesellschaften, auf Konsolidierungsvorgänge<br />

und auf steuerliche Verlustvorträge berechnet. Latente Steuern werden auf<br />

Basis der erwarteten Steuersätze ermittelt, die im Zeitpunkt der Begleichung der Schuld oder<br />

der Realisierung des Vermögenswertes Geltung haben. Latente Steuern werden erfolgswirksam<br />

erfasst, soweit der zugrunde liegende Geschäftsvorfall nicht außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

im sonstigen Ergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst wurde.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 67<br />

→ Anhang<br />

Aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen bzw. Verlustvorträge werden nur angesetzt,<br />

sofern ihre Realisierbarkeit hinreichend gesichert erscheint.<br />

Auf temporäre Unterschiede, die aus der Zeitwertbilanzierung von Vermögenswerten und Schulden<br />

im Rahmen von Unternehmenserwerben resultieren, werden latente Steuern bilanziert. Latente<br />

Steuern werden auf in der Folgebewertung entstehende temporäre Unterschiede bei derivativen<br />

Geschäfts- oder Firmenwerten nur dann angesetzt, wenn die derivativen Geschäfts- oder<br />

Firmenwerte steuerlich geltend gemacht werden können.<br />

Verwendung von Schätzungen<br />

Die Aufstellung des Konzernabschlusses fordert, dass Annahmen getroffen und Schätzungen vorgenommen<br />

werden. Diese Beurteilungen des Managements können sich auf den Wertansatz der<br />

bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, auf die Erträge und Aufwendungen sowie auf die<br />

Angabe der Eventualschulden auswirken. Sämtliche Schätzungen sowie Beurteilungen im Rahmen<br />

der Bilanzierung und Bewertung werden fortlaufend neu bewertet und basieren auf historischen<br />

Erfahrungen und Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse, die unter den gegebenen Umständen<br />

als vernünftig zu beurteilen sind.<br />

Die vk Mühlen ag ist noch von Verfahren der Kartellbehörden in Frankreich und den Niederlanden<br />

betroffen. Die hierfür im Konzernabschluss erfasste Rückstellung macht eine Einschätzung<br />

der wahrscheinlichen Höhe des Bußgelds erforderlich, das bestandskräftig – gegebenenfalls nach<br />

Durchführung gerichtlicher Verfahren – festgesetzt werden wird. Die Einschätzung ist somit mit<br />

einer erhöhten Unsicherheit verbunden.<br />

Nutzungsdauern im Anlagevermögen werden aufgrund der auf Erfahrungen beruhenden, betriebsgewöhnlichen<br />

Nutzungsdauern festgelegt und in regelmäßigen Abständen anhand der tatsächlichen<br />

Verwendungen im Unternehmen überprüft.<br />

Bei Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen ist u.a. der Abzinsungsfaktor eine<br />

wichtige Schätzgröße, der sich an den am Bilanzstichtag beobachteten Renditen erstrangiger, festverzinslicher<br />

Unternehmens- und Bankanleihen orientiert. Daneben werden analytisch abgeleitete<br />

Annahmen über Pensionseintrittsalter, Lebenserwartung, Fluktuation und künftige Gehaltsund<br />

Rentenerhöhung getroffen.<br />

Die Werthaltigkeit und Beurteilung von Geschäfts- oder Firmenwerten und nicht planmäßig abgeschriebenen<br />

immateriellen Vermögenswerten erfolgt auf Basis von Prognoserechungen für die<br />

Cash Flows der Zahlungsmittel generierenden Einheiten.<br />

Aktive latente Steuern werden angesetzt, soweit die Realisierung künftiger Steuervorteile wahrscheinlich<br />

ist, wobei die tatsächliche steuerliche Ergebnissituation für die Nutzung der Steuervorteile<br />

von der Einschätzung zum Zeitpunkt der Aktivierung der latenten Steuern abweichen kann.<br />

Kapitalmarktannahmen und Zukunftsprognosen sowie die Buchwerte der Vermögenswerte bzw.<br />

Schulden sind bei den jeweiligen Bilanzposten erläutert.<br />

Sämtliche Annahmen und Schätzungen basieren auf den Verhältnissen und Beurteilungen am Bilanzstichtag.<br />

Sollten sich Rahmenbedingungen entgegen unserer ursprünglichen Annahme verändern,<br />

können die tatsächlichen Werte von den Schätzungen abweichen. Tritt dieser Fall ein, erfolgt<br />

eine Anpassung der Annahmen. Es ist insoweit möglich, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres<br />

eine Anpassung des Buchwerts der betroffenen Vermögenswerte und Schulden erforderlich<br />

wird.


68 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

[6] Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung<br />

Die Darstellung der Kapitalflussrechnung ist aufgrund derr Veräußerung des Geschäftsbereichs<br />

Polen gemäß ifrs 5 sowohl im aktuellen Berichtsjahr wie auch im Vorjahr angepasst worden. Die<br />

Entwicklung des Cash Flows des veräußerten Geschäftsbereichs wird in einer separaten Zeile jeweils<br />

unter dem Cash Flow des verbleibenden Konzerns ausgewiesen. Ferner hat die Gesellschaft<br />

von der Möglichkeit einer vorzeitigen Anwendung der Regelungen des überarbeiteten ias 19 im<br />

Rahmen ihres Konzernabschlusses zum 30. September <strong>2012</strong> Gebrauch gemacht. In Folge wurde<br />

das Vorjahreskonzernergebnis um + 0,6 mio eur angepasst sowie die daraus resultierenden Auswirkungen<br />

auf die langfristigen Rückstellungen (Verringerung der Zuführung um 0,9 mio eur) und<br />

die latenten Steuern (Reduzierung um 0,3 mio eur) berücksichtigt.<br />

Die Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich die Zahlungsmittel des vk Konzerns im Laufe des Geschäftsjahres<br />

durch Mittelzu- und -abflüsse verändert haben. Entsprechend ias 7 wird nach Zahlungsströmen<br />

aus betrieblicher Tätigkeit, Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden.<br />

Während die Zahlungsströme aus betrieblicher Tätigkeit indirekt aus den Veränderungen der einzelnen<br />

Positionen der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung abgeleitet<br />

werden, sind die Zahlungsströme aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit direkt ermittelt<br />

worden. Der Finanzmittelfonds enthält Schecks, Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten.<br />

Der positive Cash Flow aus der betrieblichen Tätigkeit resultiert im Wesentlichen aus dem Abbau<br />

der Forderungen gegenüber den ehemaligen polnischen Tochtergesellschaften nach deren Veräußerung.<br />

Im Cash Flow aus der Investitionstätigkeit stehen sich im Wesentlichen der Veräußerungserlös<br />

aus dem Verkauf der Polenaktivitäten und die Auszahlungen für die getätigten Investitionen gegenüber.<br />

Der hohe Mittelzufluss wurde im Wesentlichen zur Tilgung der Bankverbindlichkeiten verwendet,<br />

was sich in dem Saldo des Cash Flows aus der Finanzierungstätigkeit zeigt. In diesem Saldo ist<br />

eine Rückführung unserer Bankverbindlichkeiten um 35,9 mio eur sowie Mittelzuflüsse aus der<br />

Kapitalerhöhung in Höhe von 13,8 mio eur enthalten.<br />

Die Zinsauszahlungen des fortgeführten Geschäftsbereichs betrugen 5.748 teur (Vorjahr: 6.700<br />

teur), die Zinseinzahlungen 100 teur (Vorjahr: 145 teur). Die Steuerzahlungen des fortgeführten<br />

Geschäftsbereichs hatten eine Höhe von 2.353 teur (Vorjahr: 2.054 teur), die Einzahlungen aus<br />

Steuern hatten eine Höhe von 521 teur (Vorjahr: 1.706 teur). Diese Zahlungen sind sämtlich der<br />

betrieblichen Tätigkeit zugeordnet worden.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 69<br />

→ Anhang<br />

[7] Erläuterungen zur Segmentberichterstattung<br />

Der vk Mühlen Konzern berichtet in einer Segmentierung nach den Vorgaben des ifrs 8, wonach<br />

die Geschäftssegmente gemäß dem „Management Approach“ auf Basis der internen Berichterstattung<br />

an die Hauptentscheidungsträger des Unternehmens zu bilden sind. Durch den Verkauf<br />

unserer polnischen Beteiligungen und der Einstellung der operativen Tätigkeiten in Ungarn<br />

entfällt das Segment „Mühlen Ausland“ in der Berichterstattung. Zur besseren Vergleichbarkeit<br />

mit dem Vorjahr wurde auch dieses entsprechend angepasst. Hinsichtlich der Kennzahlen der<br />

polnischen Aktivitäten verweisen wir auf Textziffer 3 dieses Anhangs zum Konzernabschluss. Neu<br />

hinzugekommen ist der Bereich „Übrige Semente“. Die Zusammensetzung der anderen Segmente<br />

hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert.<br />

Wir unterscheiden nun in die folgenden Segmente:<br />

→ Segment Kampffmeyer Milling Group (bislang Mühlen Inland)<br />

→ Segment Müller’s Mühle (bislang Reis, Hülsenfrüchte, Fertiggerichte und Co-Packing)<br />

→ Segment Kampffmeyer Food Innnovation (bislang Spezialmehle)<br />

→ Übrige Segmente<br />

Segment Kampffmeyer Milling Group<br />

Das Segment „Kampffmeyer Milling Group“ liefert Mahlprodukte für die Weiterverarbeitung an<br />

das Bäckerhandwerk, die Brotindustrie und die gesamte Nahrungsmittelindustrie sowie an den<br />

Lebensmitteleinzelhandel. Eine unserer Mühlen ist auf die Vermahlung von Hartweizen spezialisiert<br />

und beliefert in erster Linie Teigwarenproduzenten.<br />

Segment Müller’s Mühle<br />

Im Segment „Müller`s Mühle“ sind die Aktivitäten von Müller’s Mühle und Co-Packing Aktivitäten<br />

der Gesellschaft für den Rest des Konzerns zusammengefasst. Die Gesellschaft beliefert sowohl<br />

die Weiterverarbeiter als auch den Lebensmitteleinzelhandel.<br />

Segment Kampffmeyer Food Innnovation<br />

Im Segment „Kampffmeyer Food Innovation“ wird insbesondere über den Geschäftsbereich innovative<br />

Produkte mit neuen Funktionalitäten (Functional Food) und speziell zur Lösung individueller<br />

Kundenbedürfnisse hergestellter Produkte berichtet.<br />

Übrige Segmente<br />

Im Bereich „übrige Segmente“ ist unsere ungarische Beteiligung aufgenommen. Sie hat im Berichtsjahr<br />

die operative Tätigkeit eingestellt und verpachtet die bestehenden Maschinen und<br />

maschinellen Anlagen sowie die Gebäude.


70 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

1.10.<strong>2011</strong> – 30.9.<strong>2012</strong><br />

in teur<br />

Überleitung<br />

In der Überleitung werden die Tätigkeiten der Holding und die Konsolidierungsbuchungen zusammengefasst.<br />

Kampffmeyer<br />

Milling<br />

Group<br />

Müller’s<br />

Mühle<br />

Kampffmeyer<br />

Food<br />

Innovation<br />

Übrige<br />

Segmente<br />

Überleitung Konsolidiert<br />

Umsatzerlöse<br />

Externe Verkäufe 371.507 57.632 39.035 2.418 0 470.592<br />

Umsatzerlöse intern<br />

zwischen Segmenten 6.890 1.144 1.805 0 – 9.839 0<br />

Gesamtumsatzerlöse 378.397 58.776 40.840 2.418 – 9.839 470.592<br />

Ergebnisse<br />

Betriebsergebnis – 3.921 3.270 3.085 138 – 2.337 235<br />

Finanzergebnis – 9.409<br />

Ergebnis vor<br />

Ertragsteuern – 9.174<br />

Ertragsteuern – 732<br />

Ergebnis nach Steuern – 8.442<br />

1.10.2010 – 30.9.<strong>2011</strong><br />

in teur<br />

Kampffmeyer<br />

Milling<br />

Group<br />

Müller’s<br />

Mühle<br />

Kampffmeyer<br />

Food<br />

Innovation<br />

Übrige<br />

Segmente<br />

Überleitung Konsolidiert<br />

Umsatzerlöse<br />

Externe Verkäufe 392.220 66.270 37.500 28.057 0 524.047<br />

Umsatzerlöse intern<br />

zwischen Segmenten 9.115 1.228 1.754 0 – 12.097 0<br />

Gesamtumsatzerlöse 401.335 67.498 39.254 28.057 – 12.097 524.047<br />

Ergebnisse<br />

Betriebsergebnis – 9.176 5.167 2.973 2.075 – 24.937 – 23.898<br />

Erlöse aus<br />

assoziierten<br />

Unternehmen 105 0 0 0 0 105<br />

– 23.793<br />

Finanzergebnis – 7.670<br />

Ergebnis vor<br />

Ertragsteuern – 31.463<br />

Ertragsteuern 1.833<br />

Ergebnis nach Steuern – 33.296<br />

Weitere Informationen:<br />

Die Segmentdaten werden auf der Grundlage der in der internen Berichterstattung an den Vorstand<br />

verwendeten Finanzinformationen ermittelt und entsprechen den im Konzernabschluss<br />

angewendeten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden.<br />

Als Segmentergebnisgröße wird das Betriebsergebnis verwendet, welches das Periodenergebnis<br />

vor Zinsen und sonstigem Finanzergebnis sowie vor Ertragsteuern darstellt.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 71<br />

→ Anhang<br />

Die Investitionen und Abschreibungen beziehen sich auf die in den Segmenten enthaltenen Sachanlagen<br />

und immateriellen Vermögenswerte. Das Vermögen bzw. die Verbindlichkeiten enthalten<br />

das operativ / betrieblich gebundene Vermögen bzw. Fremdkapital ohne Finanz- oder Steuerposten.<br />

In den jeweiligen Segmentvermögen, -verbindlichkeiten sind die innerhalb eines Segments<br />

bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten eliminiert.<br />

Die Verrechnungspreise für Geschäfte zwischen den Segmenten werden auf der Grundlage<br />

marktüblicher Konditionen festgelegt.<br />

Die Segmentergebnisse sind durch folgende wesentliche Posten belastet:<br />

Segment Kampffmeyer Milling Group:<br />

1.10.<strong>2011</strong> – 30.9.<strong>2012</strong>:<br />

Sozialplanaufwendungen: 2,8 mio eur, außerplanmäßige Abschreibungen: 1,9 mio eur, Wertberichtigungen<br />

auf Forderungen: 1,7 mio eur<br />

1.10.2010 – 30.9.<strong>2011</strong>:<br />

Negativer Marktwert von Warentermingeschäften: 2,6 mio eur, außerplanmäßige Abschreibung<br />

immaterieller Vermögenswerte: 2,0 mio eur<br />

Überleitung:<br />

1.10.2010 – 30.9.<strong>2011</strong>:<br />

Bußgeldbescheid Kartellamt: 23,8 mio eur<br />

Die Umsatzerlöse mit externen Kunden setzen sich aus folgenden Produktgruppen zusammen:<br />

in teur<br />

Außenumsätze<br />

Mühlenprodukte 1.10.<strong>2011</strong> – 30.9.<strong>2012</strong> 373.925<br />

1.10.2010 – 30.9.<strong>2011</strong> 420.277<br />

Reis, Hülsenfrüchte, Fertiggerichte 1.10.<strong>2011</strong> – 30.9.<strong>2012</strong> 57.632<br />

1.10.2010 – 30.9.<strong>2011</strong> 66.270<br />

Spezialmehle 1.10.<strong>2011</strong> – 30.9.<strong>2012</strong> 39.035<br />

1.10.2010 – 30.9.<strong>2011</strong> 37.500<br />

Konzern 1.10.<strong>2011</strong> – 30.9.<strong>2012</strong> 470.592<br />

1.10.2010 – 30.9.<strong>2011</strong> 524.047


72 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

in teur<br />

Kampffmeyer<br />

Milling<br />

Group<br />

Müller’s<br />

Mühle<br />

Kampffmeyer<br />

Food<br />

Innovation<br />

übrige<br />

Segmente<br />

Überleitung Konsolidiert<br />

Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen<br />

1.10.<strong>2011</strong> – 30.9.<strong>2012</strong> 17.759 120 304 64 1.144 19.391<br />

1.10.2010 – 30.9.<strong>2011</strong> 8.977 1.304 309 136 1.729 12.455<br />

Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene<br />

Immobilien<br />

1.10.<strong>2011</strong> – 30.9.<strong>2012</strong> 9.493 1.043 859 358 220 11.973<br />

1.10.2010 – 30.9.<strong>2011</strong> 10.143 1.039 938 357 16 12.493<br />

Segmentvermögen<br />

30.9.<strong>2012</strong> 217.234 29.463 24.927 5.653 3.292 280.569<br />

30.9.<strong>2011</strong> 212.331 33.120 23.709 11.535 70.896 351.591<br />

Segmentschulden<br />

30.9.<strong>2012</strong> 61.747 16.444 4.211 159 48.597 131.158<br />

30.9.<strong>2011</strong> 76.953 18.439 3.558 1.469 48.931 149.350<br />

überleitung segmentvermögen und -schulden<br />

30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

Bilanzsumme Aktiva 299.489 370.003<br />

Finanzanlagen – 3.238 – 3.121<br />

Latente und laufende Steuern – 14.966 – 13.205<br />

Sonstige Aktiva – 469 – 507<br />

Liquide Mittel – 247 – 1.579<br />

Segmentvermögen 280.569 351.591<br />

Rückstellungen und Verbindlichkeiten 231.490 312.628<br />

Finanzierungsschulden – 91.027 – 149.711<br />

Latente Steuerschulden / Verbindlichkeiten Ertragsteuern – 8.950 – 13.201<br />

Sonstige Passiva – 355 – 366<br />

Segmentschulden 131.158 149.350<br />

Segmentinformationen nach Regionen<br />

Die Segmentierung nach Regionen ist unterteilt in Deutschland und Osteuropa, das nach dem<br />

Wegfall Polens nun nur noch die ungarischen Aktivitäten umfasst.<br />

in teur Außenumsätze Investitionen Vermögen<br />

Inland 1.10.<strong>2011</strong> – 30.9.<strong>2012</strong> 468.174 18.558 157.110<br />

1.10.2010 – 30.9.<strong>2011</strong> 495.990 10.600 150.867<br />

Osteurop. Ausland 1.10.<strong>2011</strong> – 30.9.<strong>2012</strong> 2.418 64 5.329<br />

1.10.2010 – 30.9.<strong>2011</strong> 28.057 136 5.546<br />

Konsolidierung 1.10.<strong>2011</strong> – 30.9.<strong>2012</strong> 0 769 0<br />

1.10.2010 – 30.9.<strong>2011</strong> 0 1.719 33.814<br />

Konzern 1.10.<strong>2011</strong> – 30.9.<strong>2012</strong> 470.592 19.391 162.439<br />

1.10.2010 – 30.9.<strong>2011</strong> 524.047 12.455 190.227<br />

Die Außenumsätze richten sich nach dem Sitz der Geschäftseinheit.<br />

Alle Außenumsätze im osteuropäischen Ausland entfallen auf Ungarn.<br />

Das ausgewiesene Vermögen im osteuropäischen Ausland entfällt auf die ungarische Beteiligung.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 73<br />

→ Anhang<br />

[ 8 ] Erläuterungen zur Bilanz<br />

8.1 anlagevermögen<br />

Die Zusammensetzung und Entwicklung der Bilanzposten des Anlagevermögens sind in gesonderten<br />

Aufstellungen am Schluss des Konzernanhangs dargestellt.<br />

Der Konzern weist zum Stichtag zwei Markenrechte in den immateriellen Vermögenswerten aus.<br />

Beide Werte sind ursprünglich mit ihren Anschaffungskosten bilanziert worden. Eine der Marken<br />

ist zu Anschaffungskosten von 6.574 teur aktiviert, die unter dem aktuell ermittelten Nutzungswert<br />

der Marke liegen. Es handelt sich auch um den Restbuchwert der Marke. Eine regelmäßige<br />

Abschreibung erfolgt nicht, da die Erfahrung der Vergangenheit gezeigt hat, dass der Verkauf<br />

unserer Produkte unter der Marke ihren Bekanntheitsgrad bereits soweit erhält, dass zusätzliche<br />

Maßnahmen keinen weiteren Nutzen bringen und die Nutzungsdauer somit unbestimmt ist.<br />

Eine Marke mit einem Buchwert von 245 teur, deren Nutzung auf eine Restlaufzeit von zwei<br />

Jahren begrenzt ist, wird über diesen Zeitraum mit einem Jahresbetrag von 109 teur linear abgeschrieben.<br />

Der Nutzen dieser Marke ist deshalb begrenzt, weil geplant ist, den Verkauf unserer<br />

Produkte unter dieser Marke über die nächsten beiden Jahre einzustellen.<br />

Die Marken entfallen mit einem Buchwert von 6.819 teur auf die zahlungsmittelgenerierende<br />

Einheit (cgu) aurora mühle hamburg GmbH.<br />

Der Nutzungswert der Marken wird über eine Lizenzpreisanalogie ermittelt. Basis für die Ermittlung<br />

des Cash Flows ist die Annahme, dass wir Lizenzkosten in Höhe von 2 – 3 % der Umsätze mit<br />

der Marke einsparen. Die Umsätze sind auf Basis der Drei-Jahresplanung des Konzerns detailliert<br />

geplant, für die Folgejahre erfolgt eine Fortschreibung der Unternehmensplanung auf Basis des<br />

letzten Planjahres. Für die wesentliche Marke mit einem Buchwert von 6.574 teur wurde im<br />

Rahmen einer Sensitivitätsanalyse ermittelt, dass bei einer Reduzierung der prognostizierten<br />

Umsätze mit Produkten dieser Marke um 10 % p.a. der ermittelte Nutzungswert den Buchwert<br />

der Marke gerade noch decken würde. Die Zahlungsströme wurden mit einem Zinssatz vor Steuern<br />

von 8,2 % (Vorjahr: 8,2 %) abgezinst. Bei der ewigen Rente wurde ein gegenüber dem Vorjahr<br />

unveränderter Wachstumsabschlag von 1 % berücksichtigt. Die Konzernplanung bezieht bei der<br />

Prognose der Zahlungsströme neben den künftigen Markt- und Branchenerwartungen auch die<br />

Erfahrungen der Vergangenheit mit ein. Wesentliche Faktoren bei der Planung sind dabei die<br />

Annahmen zur künftigen Entwicklung der Absatzmengen und der Rohstoffpreise, da diese einen<br />

wesentlichen Einfluss auf die Absatzpreise haben sowie die Höhe des Lizenzfaktors. In der Drei-<br />

Jahres-Planung wird von einer Absatzmenge und Absatzpreisen auf dem Niveau des Geschäftsjahres<br />

<strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> ausgegangen sowie von einem gegenüber dem Vorjahr unveränderten und auf<br />

den Erfahrungen des Managements beruhenden Lizenzsatz.<br />

Die geschätzten Kapitalflüsse, die der Werthaltigkeitsprüfung zugrunde gelegt wurden, beruhen<br />

auf den Erfahrungen aus der Vergangenheit. Der angewendete Lizenzfaktor wurde geschätzt und<br />

beruht auf dem Wissen des Managements.<br />

Für die Markenrechte wurde dabei kein Wertanpassungsbedarf festgestellt.<br />

Im Vorjahr entfiel ein Goodwill mit einem Buchwert von 384 teur auf die cgu Aurora Kamionka<br />

Sp.z o.o. und mit einem Buchwert von 156 teur auf die cgu Diamant International Polska Sp. z<br />

o. o. Die Firmenwerte wurden im Rahmen des Verkaufs der polnischen Mühlen mitveräußert.


74 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Soweit der Gesellschaft Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass ein Vermögenswert wertgemindert<br />

sein könnte, führt sie für die zahlungsmittelgenerierende Einheit, der dieser Vermögenswert<br />

zuzuordnen ist, einen Wertminderungstest gemäß ias 36 durch. Als zahlungsmittelgenerierende<br />

Einheit werden dabei die jeweiligen Mühlenstandorte Gesellschaft identifiziert.<br />

Für den Standort Hameln hat der Vorstand die Schließung beschlossen. Für diesen Standort<br />

wurde zum Abschlussstichtag ein Wertminderungstest auf Basis eines externen Wertgutachtens<br />

durchgeführt. Hierbei wurde der am Markt erzielbare Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten<br />

für die Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierende Einheit auf Basis der Einzelveräußerungswerte<br />

ermittelt. Im Ergebnis führte dieser Wertminderungstest zu einer Abwertung für<br />

die betreffenden Vermögenswerte des Anlagevermögens in Höhe von 1,9 mio eur, die ergebniswirksam<br />

erfasst wurde.<br />

Für weitere Standorte wurden Wertminderungstests auf Basis des Nutzungswertes der jeweiligen<br />

zahlungsmittelgenerierenden Einheit durchgeführt. Die Nutzungswerte wurden auf Basis<br />

der jeweiligen, aus der Gesamtunternehmensplanung des vk Mühlen Konzerns abgeleiteten Ertragsplanung<br />

für die zahlungsmittelgenerierende Einheit ermittelt. Die Planungsrechnung erfolgt<br />

im Rahmen der Drei-Jahresplanung des vk Mühlen Konzerns in detaillierter Form, für die<br />

Folgejahre erfolgt eine Fortschreibung der Unternehmensplanung auf Basis des letzten Planjahres.<br />

Die sich aus den Planungen ergebenden erwarteten zukünftigen Zahlungsströme wurden<br />

mit einem Zinssatz vor Steuern von 8,2 % (Vorjahr: 8,2 %) abgezinst. Bei der ewigen Rente wurde<br />

ein gegenüber dem Vorjahr unveränderter Wachstumsabschlag von 1 % berücksichtigt. Die Konzernplanung<br />

bezieht bei der Prognose der Zahlungsströme neben den künftigen Markt- und<br />

Branchenerwartungen auch die Erfahrungen der Vergangenheit mit ein. Wesentliche Faktoren<br />

bei der Planung sind dabei die Annahmen zur künftigen Entwicklung der Absatzmengen und der<br />

Rohmargen. Im Vergleich zum Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> geht der Konzern dabei in seiner Detailplanung<br />

von Absatzmengen und einer Rohmarge auf vergleichbarem Niveau aus.<br />

Bei Verwendung eines Abzinsungssatzes von 9,2 % anstelle der oben genannten 8,2 % hätte sich<br />

unter ansonsten unveränderten Annahmen für die getesteten Standorte ein Wertminderungsbedarf<br />

in Höhe von rund 0,8 mio eur ergeben.<br />

Bei einer gegenüber der zugrunde gelegten Ertragslage um 10 % p.a. reduzierten Rohmarge hätte<br />

sich unter ansonsten unveränderten Annahmen für die getesteten Standorte ein Wertminderungsbedarf<br />

in Höhe von rund 7 mio eur ergeben.<br />

Im Eigentum des Konzerns stehende Grundstücke und Gebäude mit einem Buchwert von 35.360<br />

teur (Vorjahr: 41.993 teur) sowie Technische Anlagen, Maschinen und Betriebs- und Geschäftsausstattung<br />

mit einem Buchwert von 72.377 teur (Vorjahr: 92.385 teur), wurden zur Absicherung<br />

von Verbindlichkeiten des Konzerns verpfändet. Insbesondere wurden sie als Sicherheit<br />

für Bankdarlehen gegeben. Die mit Grundpfandrechten, dem restlichen Sachanlagevermögen,<br />

den Vorräten, den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und den Ansprüchen aus der<br />

Kreditversicherung besicherten Darlehen valutieren am Stichtag 30. September <strong>2012</strong> mit 91.027<br />

teur (Vorjahr: 149.711 teur). Der Konzern ist nicht dazu berechtigt, diese Vermögenswerte als<br />

Sicherheit für andere Verbindlichkeiten zu verpfänden oder sie mit Ausnahme der Vorräte an ein<br />

anderes Unternehmen zu verkaufen.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 75<br />

→ Anhang<br />

8.2 wertpapiere<br />

in teur 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

Beizulegender Zeitwert 2.238 2.034<br />

Die in die vorstehende Aufstellung einbezogenen Wertpapiere stellen Finanzinvestitionen in<br />

festverzinsliche Wertpapiere dar, die der Absicherung einer Rentenverpflichtung dienen. Die beizulegenden<br />

Zeitwerte dieser Wertpapiere basieren auf veröffentlichten Marktpreisen und entsprechen<br />

zum Stichtag den Buchwerten.<br />

Die Wertpapiere werden unter den übrigen Finanzanlagen ausgewiesen.<br />

8.3 als finanzinvestition gehaltene Immobilien<br />

In diesem Posten wird ein in Berlin gelegenes bebautes Grundstück erfasst, das im Eigentum<br />

einer Konzerngesellschaft steht. Das Grundstück wird zu fortgeführten Anschaffungskosten in<br />

Höhe von 1.653 teur (Vorjahr: 1.659 teur) bewertet und wurde in den Vorjahren in Höhe von<br />

2.248 teur außerplanmäßig abgeschrieben. Im Vorjahr erfolgte eine Zuschreibung in Höhe von<br />

700 teur auf den beizulegenden Wert, der auf der Grundlage einer Bewertung durch einen unabhängigen<br />

Gutachter ermittelt wurde. Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Mieteinnahmen<br />

für das Grundstück betragen im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 63 teur (Vorjahr: 59 teur). In<br />

den betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Grundstück<br />

in Höhe von 45 teur (Vorjahr: 23 teur) enthalten, die Straßenreinigungsgebühren und die Grundsteuer<br />

betreffen. Hinsichtlich der Veräußerbarkeit bestehen keine Beschränkungen.<br />

8.4 latente steuern<br />

Aktive<br />

latente Steuern<br />

Passive<br />

latente Steuern<br />

Aktive<br />

latente Steuern<br />

Passive<br />

latente Steuern<br />

in teur 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

Immaterielle Vermögenswerte 22 2.134 27 2.134<br />

Sachanlagen 27 5.618 272 7.205<br />

Vorräte 67 0 119 119<br />

Pensionsrückstellungen 6.264 30 3.692 20<br />

Sonstige Rückstellungen 733 128 1.811 304<br />

Preissicherungsgeschäfte 0 347 0 0<br />

Cash Flow Hedge 482 0 587 0<br />

Neubewertung 0 27 0 19<br />

Übrige 49 35 385 180<br />

7.644 8.319 6.893 9.981<br />

Verlustvortrag 4.659 0 3.037 0<br />

12.303 8.319 9.930 9.981<br />

Die latenten Steuern werden auf der Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen<br />

Rechtslage in Deutschland gelten bzw. zum Realisationszeitpunkt erwartet werden. Der Berechnung<br />

wurde sowohl in 2010 / <strong>2011</strong> als auch in <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> ein Steuersatz von 30,80 % zugrunde<br />

gelegt, der sich aus dem Körperschaftsteuersatz von 15,0 %, dem Solidaritätszuschlag in Höhe<br />

von 5,5 % und einem gemeindespezifischen Gewerbesteuermischsatz von 14,98 % zusammensetzt.<br />

Unsere ungarische Gesellschaft Diamant International Malom Kft unterliegt einem Landessteuersatz<br />

von 10 %, die polnischen Mühlen werden mit 19 % nach Landesrecht besteuert.<br />

Aktive latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge und temporäre Differenzen werden bilanziert,<br />

sofern deren Realisierung in der näheren Zukunft hinreichend gesichert erscheint. Es<br />

bestehen körperschaftsteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 25.304 teur (Vorjahr: 19.498 teur)<br />

und gewerbesteuerliche Verlustvorträge in Höhe von 23.424 teur (Vorjahr: 17.226 teur), von<br />

denen im Konzern voraussichtlich in den nächsten Geschäftsjahren 16.462 teur körperschaft-


76 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

steuerliche und 13.719 teur gewerbesteuerliche Verlustvorträge zur Verrechnung mit künftigem<br />

zu versteuerndem Ergebnis der Unternehmen verwendet werden können. Latente Steuern auf<br />

Verlustvorträge in Höhe von 760 teur, die im Vorjahr die polnischen Mühlen betrafen, sind im<br />

Rahmen der Veräußerung der Gesellschaften auf den Käufer übergegangen. Auf übrige Verlustvorträge<br />

wurden mangels Realisierbarkeit keine aktiven latenten Steuern gebildet. Durch die<br />

Einbindung in den steuerlichen Organkreis der vk ag wurden auf körperschaftsteuerliche Verlustvorträge<br />

in Höhe von 1.604 teur (Vorjahr: 1.604 teur) keine aktiven latenten Steuern gebildet.<br />

Die Vortragsfähigkeit der aktivierten steuerlichen Verlustvorträge im Inland ist nach derzeitiger<br />

Rechtslage unbeschränkt möglich. Zum Stichtag bestehen zusätzlich sogenannte Zinsvorträge in<br />

Höhe von 8.668 teur (Vorjahr: 3.770), die durch die Beschränkungen im Rahmen der Zinsschranke<br />

nach § 4 h EStG nicht abzugsfähig sind. Die vorgetragenen Zinsaufwendungen mindern in den folgenden<br />

Wirtschaftsjahren den steuerpflichtigen Gewinn bzw. das zu versteuernde Einkommen,<br />

soweit diese dann nach der Zinsschrankenregelung steuermindernd berücksichtigungsfähig sind.<br />

Auf die Zinsvorträge wurden mangels Realisierbarkeit keine aktiven Steuern gebildet.<br />

Die latenten Steueransprüche des Vorjahres sind aufgrund der vorzeitigen Anwendung des überarbeiteten<br />

ias 19, der zwingend die Korrektur des Vorjahres erfordert, um einen Betrag von 1.703<br />

teur erhöht worden. Der neue Standard sieht vor, dass versicherungsmathematische Gewinne<br />

und Verluste in vollem Umfang ergebnisneutral im Eigenkapital zu erfassen sind und gleichsam<br />

auch die darauf entfallenden latenten Steuern erfolgsneutral zu behandeln sind. Die erfolgsneutralen<br />

latenten Steueransprüche auf Pensionsrückstellungen sind im Geschäftsjahr um<br />

3.041 teur gestiegen. Ferner umfassen die aktiven latenten Steuern einen Betrag von 482 teur<br />

(Vorjahr: 587 teur), der aus direkt mit dem Eigenkapital verrechneten Zinssicherungsgeschäften<br />

resultiert und somit erfolgsneutral eingestellt wurde. Die Veränderung zum Vorjahr in Höhe von<br />

– 105 teur belastet das sonstige Ergebnis. Zusätzlich erhöht ein Betrag von 27 teur (Vorjahr: 20<br />

teur) die passiven latenten Steuern, der aus mit dem Eigenkapital verrechneten Wertpapiergeschäften<br />

resultiert. Die Erhöhung zum Vorjahr in Höhe von 7 teur erhöht das sonstige Ergebnis.<br />

Zusätzlich beinhalten die latenten Steuerverbindlichkeiten einen Betrag von 347 teur, der aus direkt<br />

mit dem Eigenkapital verrechneten Preissicherungsgeschäften resultiert und erfolgsneutral<br />

eingestellt wurde.<br />

8.5 vorräte<br />

in teur 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 37.444 48.219<br />

Unfertige Erzeugnisse 1.302 1.635<br />

Fertige Erzeugnisse und Waren 15.871 15.883<br />

Geleistete Anzahlungen 1.421 26<br />

56.038 65.763<br />

Für den Fall niedrigerer Nettoveräußerungserlöse werden Abwertungen im Regelfall in Form von<br />

Einzelwertberichtigungen vorgenommen.<br />

Im Geschäftsjahr wurden Vorräte mit einem Buchwert von 6.132 teur (Vorjahr: 8.056 teur) zum<br />

niedrigen beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzt. Der Gesamtbestand<br />

der erfolgswirksam im Materialaufwand vorgenommenen Wertberichtigungen während des gesamten<br />

Geschäftsjahres beträgt 417 teur (Vorjahr: 502 teur).<br />

Die Rohstoffe werden in handelsüblichem Umfang unter verlängertem Eigentumsvorbehalt geliefert.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 77<br />

→ Anhang<br />

Die im Eigentum des Konzerns stehenden Vorräte mit einem Buchwert von 54.617 teur (Vorjahr:<br />

54.087 teur) wurden zur Absicherung von Verbindlichkeiten des Konzerns verpfändet.<br />

8.6 kurzfristige forderungen<br />

in teur 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 55.355 84.580<br />

Forderungen gegen verbundene Unternehmen 469 507<br />

Forderungen gegen Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 0 97<br />

55.824 85.184<br />

Im Bestand der Kundenforderungen von 55,3 mio eur sind Wertberichtigungen von 2,3 mio eur<br />

(30.9.<strong>2011</strong>: 1,6 mio eur) enthalten. Die Buchwerte entsprechen aufgrund der kurzen Laufzeit annähernd<br />

dem Marktwert.<br />

Wertminderungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden individuell auf<br />

Grundlage ihrer jeweiligen Umstände einzeln ermittelt. Darüber hinaus werden Forderungen<br />

aus Lieferungen und Leistungen mit vergleichbaren Risikoeigenschaften zusammengefasst und<br />

in Anbetracht historisch belegter Erfahrungen bezüglich der Ausfälle innerhalb dieser Gruppen<br />

gemeinsam auf Wertminderungen untersucht. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen,<br />

für die eine individuelle Wertminderung festgestellt wurde, werden nicht in die gemeinsame<br />

Überprüfung einbezogen.<br />

Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 12.293 teur (30.9.<strong>2011</strong>: 14.268 teur),<br />

welche zum Berichtszeitpunkt überfällig waren, wurden keine Wertminderungen gebildet, da<br />

keine wesentlichen Veränderungen in der Kreditwürdigkeit der Schuldner festgestellt wurden<br />

und mit einer Tilgung der ausstehenden Beträge gerechnet wird. Die betreffenden Forderungen<br />

sind im Durchschnitt 32 Tage alt (30.9.<strong>2011</strong>: 47 Tage).<br />

Die Forderungen sind zum größten Teil kreditversichert. Der Wert der versicherten Forderungen<br />

beträgt zum 30. September <strong>2012</strong> 43.272 teur (Vorjahr: 57.410 teur).<br />

Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands an Forderungen<br />

aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf<br />

hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden.<br />

Die im Eigentum des Konzerns stehenden Forderungen mit einem Buchwert von 55.058 teur<br />

(Vorjahr: 59.312 teur), sowie im Vorjahr etwaige Ansprüche aus der Kreditversicherung in Höhe<br />

von 42.272 teur wurden zur Absicherung von Verbindlichkeiten des Konzerns verpfändet.<br />

8.7 sonstige vermögenswerte<br />

In den sonstigen Vermögenswerten sind Vorteile aus festen Verpflichtungen zur Zahlung eines bestimmten<br />

Betrages für Rohstoffeinkäufe in Fremdwährung zum beizulegenden Zeitwert in Höhe<br />

von 22 teur (30.9.<strong>2011</strong>: 36 teur) aktiviert. Die Aktivierung erfolgt korrespondierend zu den Devisentermingeschäften,<br />

die als Fair Value Hedges in einer Sicherungsbeziehung zu den Verpflichtungen<br />

aus Rohstoffeinkäufen stehen.<br />

8.8 derivative finanzinstrumente (positive zeitwerte)<br />

Die derivativen Finanzinstrumente betreffen Devisen- und Rohstofftermingeschäfte und einen<br />

Zinscap. Hedge Accounting nach ias 39 wird bei den Devisen- und Rohstofftermingeschäften angewendet.


78 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Folgende Devisentermingeschäfte mit positiven Zeitwerten werden ausgewiesen:<br />

in teur<br />

Währung<br />

Nominalwert<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

Marktwert<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

Nominalwert<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

Marktwert<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

Kauf usd 669 14 4.774 313<br />

Verkauf usd 181 3 0 0<br />

850 17 4.774 313<br />

Der Konzern setzt Devisentermingeschäfte ausschließlich zur Absicherung gegen künftige Währungsverluste<br />

beim Erwerb und Verkauf von Rohstoffen und Waren in Fremdwährung ein. Diese<br />

Sicherungsbeziehung wird als Fair Value Hedge designiert. Die Fälligkeit dieser Termingeschäfte<br />

richtet sich nach dem erwarteten Fremdwährungsstrom der Gesellschaft.<br />

Die Erträge aus Devisentermingeschäften betrugen 825 teur (30.9.<strong>2011</strong>: 1.293 teur). Dem standen<br />

korrespondierende Aufwendungen in Höhe von 617 teur (30.9.<strong>2011</strong>: 1.215 teur) gegenüber, sodass<br />

sämtliche Risiken abgedeckt waren.<br />

Folgende Rohstofftermingeschäfte mit positiven Zeitwerten werden ausgewiesen:<br />

in teur<br />

Währung<br />

Nominalwert<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

Marktwert<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

Nominalwert<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

Marktwert<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

Kauf eur 9.710 1.126 0 0<br />

9.710 1.126 0 0<br />

Der Konzern setzt Rohstofftermingeschäfte ausschließlich zur Absicherung gegen künftige Verluste<br />

beim Erwerb von Rohstoffen ein. Diese Sicherungsbeziehung wird soweit möglich als Cash<br />

Flow Hedge designiert.<br />

Zum Bilanzstichtag bestanden folgende cap mit positiven Zeitwerten:<br />

Nominalwert<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

Marktwert<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

Nominalwert<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

Marktwert<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

21.500 10 22.500 28<br />

20.000 11 0 0<br />

41.500 21 22.500 28<br />

Die Caps werden von dem Konzern ausschließlich zur Absicherung steigender Zinsen abgeschlossen.<br />

8.9 liquide mittel<br />

Die Position betrifft Schecks, Bankguthaben und Kassenbestände und umfasst Bargeld und kurzfristige<br />

Einlagen, die vom Konzern gehalten werden. Der Buchwert dieser Vermögenswerte entspricht<br />

ihrem beizulegenden Zeitwert.<br />

8.10 gezeichnetes kapital<br />

Hinsichtlich der Entwicklung des Eigenkapitals verweisen wir auf die Darstellung in der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung.<br />

in teur 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

Ausgegebenes und voll eingezahltes Kapital: 2.096.223<br />

(Vorjahr: 1.715.092) Stückaktien 54.502 44.592


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 79<br />

→ Anhang<br />

Das gezeichnete Kapital der vk Mühlen ag beträgt zum Stichtag 54.501.798,00 eur (Vorjahr:<br />

44.592.00,00) eur und ist eingeteilt in 2.096.223 Stück (Vorjahr: 1.715.092 Stück) auf den Inhaber<br />

lautende nennbetragslose Stückaktien mit einem rechnerischen Anteil am gezeichneten Kapital<br />

von 26,00 eur. Die weiteren Rechte und Pflichten bestimmen sich nach dem Aktiengesetz; Sonderrechte<br />

oder Vorzüge bestehen nicht. Stimmrechts- oder Übertragungsbeschränkungen sind<br />

dem Vorstand nicht bekannt.<br />

Die Satzung der vk Mühlen Aktiengesellschaft enthielt in § 4 Abs. 2 die Ermächtigung des Vorstands,<br />

das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 18. März 2014 mit Zustimmung des Aufsichtsrats<br />

durch Ausgabe neuer Stamm- und / oder Vorzugsaktien ohne Stimmrecht gegen Bareinlagen<br />

einmalig oder mehrmals um bis zu insgesamt 10.000.000,00 eur zu erhöhen. Der Vorstand hat<br />

am 11. Dezember <strong>2011</strong> mit der am 12. Dezember <strong>2011</strong> erteilten Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen,<br />

von dieser Ermächtigung Gebrauch zu machen und das Grundkapital der Gesellschaft<br />

um bis zu 9.909.406,00 eur auf bis zu 54.501.798,00 eur zu erhöhen. Das Grundkapital wurde im<br />

Zuge dieser Ausnutzung des genehmigten Kapitals nach Maßgabe des Vorstandsbeschlusses vom<br />

24. Januar <strong>2012</strong> mit Zustimmung des zu diesem Zweck eingerichteten Ad-hoc-Ausschusses des<br />

Aufsichtsrats vom 25. Januar <strong>2012</strong> durch Ausgabe von 381.131 neuen auf den Inhaber lautenden<br />

Stückaktien um 9.909.406,00 eur auf 54.501.798,00 eur erhöht. Der vom Aufsichtsrat zu diesem<br />

Zweck bestellte Ad-hoc-Ausschuss hat am 25. Januar <strong>2012</strong> beschlossen, die Fassung von § 4 Abs. (1)<br />

und Abs. (2) Satz 1 der Satzung entsprechend dem Umfang der Kapitalerhöhung aus genehmigtem<br />

Kapital zu ändern. Die Eintragung der Durchführung der Kapitalerhöhung und der Satzungsänderung<br />

im Handelsregister erfolgte am 26. Januar <strong>2012</strong>.<br />

Im Zuge der Erhöhung des Grundkapitals hat sich aufgrund des Agios von 10,50 eur pro Stückaktie<br />

die Kapitalrücklage um 4.001.875,50 eur erhöht. Mindernd wirken sich die im Zusammenhang mit<br />

der Kapitalerhöhung anfallenden Kosten in Höhe von 112.796 eur aus.<br />

Ferner wurde von Vorstand und Aufsichtsrat vorgeschlagen und von der Hauptversammlung am<br />

15. März <strong>2012</strong> genehmigt, unter Aufhebung des noch bestehenden genehmigten Kapitals ein neues<br />

genehmigtes Kapital zu schaffen, um den Vorstand in die Lage zu versetzen, kurzfristig auf weitere<br />

Finanzierungserfordernisse zu reagieren.<br />

Der Vorstand wird ermächtigt, das Grundkapital der Gesellschaft bis zum 14. März 2017 (einschließlich)<br />

mit Zustimmung des Aufsichtsrats einmalig oder in Teilbeträgen mehrmals um bis zu<br />

insgesamt 20.000.000,00 eur durch Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stamm- und / oder<br />

Vorzugsaktien ohne Stimmrecht gegen Bar- und / oder Sacheinlagen zu erhöhen (Genehmigtes<br />

Kapital <strong>2012</strong>). Dabei ist den Aktionären ein Bezugsrecht einzuräumen. Der Vorstand ist jedoch ermächtigt,<br />

mit Zustimmung des Aufsichtsrats Spitzenbeträge von dem Bezugsrecht der Aktionäre<br />

auszunehmen. Der Vorstand kann mit Zustimmung des Aufsichtsrats den Inhalt der Aktienrechte,<br />

die Bedingungen der Aktienausgabe sowie die weiteren Einzelheiten der Kapitalerhöhung und<br />

ihrer Durchführung festlegen.<br />

Dividenden<br />

Im Geschäftsjahr sowie im Vorjahr wurden keine Dividenden gezahlt.


80 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Ergebnis je Aktie<br />

Die Berechnung des unverwässerten und verwässerten Ergebnisses je Aktie basiert auf den folgenden<br />

Daten:<br />

ergebnis<br />

in teur <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong><br />

Basis für das unverwässerte / verwässerte Ergebnis je Aktie<br />

(zurechenbares anteiliges Periodenergebnis der Aktionäre<br />

der Muttergesellschaft) 4.892 – 33.360<br />

Anzahl der Aktien<br />

Gewichteter Durchschnitt der Anzahl von Stammaktien für das<br />

unverwässerte / verwässerte Ergebnis je Aktie 1.969.179 1.715.092<br />

8.11 erwirtschaftetes konzerneigenkapital<br />

in teur 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

Gesetzliche Rücklage 2.349 2.349<br />

Erwirtschaftetes Kapital – 12.826 – 17.718<br />

– 10.477 – 15.369<br />

Der Vorjahreswert des erwirtschafteten Eigenkapitals wurde um 607 teur erhöht. In Folge des<br />

überarbeiteten ias 19 sind versicherungsmathematische Gewinne und Verluste nunmehr in vollem<br />

Umfang ergebnisneutral im sonstigen Ergebnis zu erfassen. Infolge der zwingend rückwirkenden<br />

Anwendung des überarbeiteten ias 19 war es erforderlich, die im Vorjahr erfolgswirksam<br />

amortisierten versicherungsmathematischen Gewinne und Verlust in Höhe von 877 teur abzüglich<br />

der darauf entfallenden latenten Steuern 270 teur wieder zu stornieren.<br />

8.12 neubewertungsrücklage<br />

Die Neubewertungsrücklage resultiert aus der Neubewertung von zur Veräußerung verfügbaren<br />

finanziellen Vermögenswerten und dem erfolgsneutral erfassten Anteil der Pensionsrückstellungen.<br />

Aufgrund der Erstanwendung des ias 19 mit der entsprechenden Anpassung des Vorjahres<br />

hat sich die Neubewertungsrücklage des Vorjahres um – 4.372 teur vermindert. Bei Veräußerung<br />

von neubewerteten Finanzinvestitionen wird der auf diese entfallende Anteil der Neubewertungsrücklage<br />

realisiert und erfolgswirksam erfasst.<br />

in teur 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

Rücklage aus der Bewertung von zur Veräußerung verfügbaren<br />

finanziellen Vermögenswerten (Wertpapiere) 61 45<br />

Neubewertungsrücklage Pensionsrückstellungen – 10.548 – 4.372<br />

– 10.487 – 4.372<br />

in teur <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong><br />

Stand zum Beginn des Geschäftsjahres – 4.327 – 7.542<br />

Erhöhung aus der Neubewertung – 8.924 4.671<br />

Darauf entfallende latente Steuern 2.749 – 1.439<br />

Kumulierter, bei Veräußerung in die Gewinn- und Verlustrechnung<br />

überführter Gewinn / Verlust – 51 – 5<br />

Darauf entfallende latente Steuern 15 2<br />

Fremdanteil 51 – 14<br />

Stand zum Ende des Geschäftsjahres – 10.487 – 4.327


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 81<br />

→ Anhang<br />

8.13 rücklage aus sicherungsbeziehungen<br />

Die Rücklage aus Sicherungsbeziehungen umfasst Gewinne und Verluste aus dem effektiven Teil<br />

von Cash Flow Hedges sowie aus Preissicherungsgeschäften. Der kumulierte, in die Rücklage eingestellte<br />

Gewinn oder Verlust aus dem Sicherungsgeschäft wird in die Gewinn- und Verlustrechnung<br />

überführt, wenn auch das gesicherte Geschäft das Ergebnis beeinflusst.<br />

Die Rücklage aus Sicherungsgeschäften hat sich zu den Stichtagen wie folgt entwickelt:<br />

in teur 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

Rücklage aus der Bewertung von Preissicherungeschäften 1.234 0<br />

Rücklage aus Sicherungsgeschäften Zinswaps – 1.083 – 1.320<br />

151 – 1.320<br />

in teur <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong><br />

Stand zum Beginn des Geschäftsjahres – 1.320 – 2.042<br />

Verlust / Gewinn aus Cash Flow Hedges<br />

Zinsswaps 130 1.339<br />

Darauf entfallende latente Steuern – 40 – 409<br />

Gewinne offene und geschlossenen Geschäfte Matif 1.747 0<br />

Darauf entfallende latente Steuern – 538 0<br />

Überführung in die Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Zinsswaps 212 – 300<br />

Darauf entfallende latente Steuern – 65 92<br />

Ineffektivität Matif 32 0<br />

Darauf entfallende latente Steuern – 10 0<br />

Anteil Fremde 3 0<br />

Stand zum Ende des Geschäftsjahres 151 – 1.320<br />

Für die als Cash Flow Hedge designierten Sicherungsbeziehungen wurden in diesem wie im Vorjahr<br />

keine Ineffektivitäten festgestellt.<br />

Für die im Cash Flow Hedge Accounting designierten Sicherungsbeziehungen im Bereich der Rohstofftermingeschäfte<br />

wurden Ineffektivitäten in Höhe von 31 teur festgestellt und ergebniswirksam<br />

in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.<br />

8.14 bilanzverlust<br />

in teur 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

Konzernergebnis 5.686 – 31.767<br />

Minderheitenanteile am Kapital 794 1.593<br />

Einstellung in die Position Erwirtschaftetes Konzerneigenkapital 4.892 – 33.360<br />

Bilanzverlust 0 0<br />

8.15 sonderposten aus der fremdwährungsumrechnung<br />

Die Bestimmungen zur funktionalen Währung beziehen sich im Falle einer Unternehmensgruppe<br />

auf die funktionale Währung des Mutterunternehmens. Der Saldo der Umrechnungsdifferenzen<br />

ist im sonstigen Ergebnis erfasst und in der Position übriges Konzerneigenkapital im Eigenkapital<br />

ausgewiesen.


82 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

8.16 minderheitenanteile am kapital<br />

Der Posten enthält die Anteile Konzernfremder am Eigenkapital voll konsolidierter Gesellschaften.<br />

Fremdanteile bestehen im Wesentlichen bei der kampffmeyer Food Innovation GmbH<br />

(3.082 teur; 30. September <strong>2011</strong>: 2.561 teur). Im Vorjahr bestanden neben der kampffmeyer Food<br />

Innovation GmbH wesentliche Fremdanteile bei den polnischen Tochterunternehmen: Diamant<br />

International Polska Sp.z o.o. (30.9.<strong>2011</strong>: 2.134 teur) und aurora poslka Sp.z o.o. (30.9.<strong>2011</strong>: 2.351<br />

teur).<br />

8.17 langfristige rückstellungen<br />

Änderung<br />

Konsol.<br />

kreis<br />

Kurseffekte<br />

Verbrauch<br />

Zinseffekt<br />

Zuführung<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

in teur 1.10.<strong>2011</strong><br />

Pensionsverpflichtungen<br />

51.841 0 0 4.135 2.387 9.112 59.205<br />

Sonstige<br />

Rückstellungen<br />

Vorruhestandzahlungen<br />

438 0 0 308 0 251 381<br />

Jubiläum 244 0 0 19 0 27 252<br />

Sonstige 38 – 41 2 0 0 201 200<br />

720 – 41 2 327 0 479 833<br />

52.561 – 41 2 4.462 2.387 9.591 60.038<br />

Rückstellungen<br />

Die Rückstellungen für Pensionen werden entsprechend den Regelungen des geänderten ias 19<br />

bewertet, die von der Gesellschaft vorzeitig zum 30. September <strong>2012</strong> angewendet wurden. Entsprechend<br />

dieser Regelungen werden Gewinne und Verluste aus ungeplanten Veränderungen des<br />

Anwartschaftsbarwerts sowie aus Änderungen der versicherungsmathematischen Parameter im<br />

Jahr der Entstehung in voller Höhe ergebniswirksam im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Ermittlung<br />

des Verpflichtungsbetrags einschließlich der auf das abgelaufene Geschäftsjahr entfallenen<br />

versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste erfolgt im Rahmen von versicherungsmathematischen<br />

Gutachten.<br />

8.18 altersversorgungspläne<br />

Die Pensionszusagen im vk Mühlen Konzern bestehen ausschließlich in Form von leistungsorientierten<br />

Direktzusagen. Dabei wurden gegenüber ehemaligen und aktuellen Mitgliedern<br />

des Vorstands der vk Mühlen ag Einzelzusagen in insgesamt wesentlichem Umfang erteilt. Wir<br />

verweisen auch auf die Erläuterungen in Abschnitt 15 des Konzernanhangs. Diese Zusagen sind<br />

hinsichtlich ihrer Höhe regelmäßig abhängig von der Dauer des jeweiligen Dienstverhältnisses<br />

als auch der Höhe der Vorstandsbezüge. In Einzelfällen wurden Festzusagen erteilt.<br />

Die nicht als Einzelzusage erteilten Pensionszusagen wurden im Rahmen verschiedener Versorgungspläne<br />

erteilt, welche die Bemessung der Rentenleistung in Abhängigkeit der jeweiligen<br />

Durchschnittsbezüge über einen definierten Zeitraum vor Renteneintritt vorsehen und zum 1.<br />

Januar 1982 geschlossen wurden. Mit der Ausnahme eines Plans sind die Rentenleistungen zum<br />

31. Dezember 1996 für alle Mitarbeiter insofern fixiert worden, als dass deren Höhe in Anwendung<br />

des jeweiligen Pensionsplans auf diesen Zeitpunkt ermittelt und festgesetzt wurde. Für<br />

noch aktive Anwärter erhöht sich der so festgesetzte Leistungsbetrag ab dem Jahr 1998 um 1,0 %<br />

p.a. Die Versorgungspläne sehen die Zahlung einer Hinterbliebenenrente in Höhe von 60 % des<br />

Rentenbetrags vor.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 83<br />

→ Anhang<br />

Die versicherungsmathematische Bewertung der Pensionsverpflichtungen erfolgt nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren<br />

(„Projected Unit Credit Method“) gemäß ias 19. Im Rahmen dieser<br />

Methode werden sowohl die bis zum Bilanzstichtag erworbenen verfallbaren sowie die unverfallbaren<br />

Anwartschaften und Renten als auch die in Zukunft erwarteten Steigerungen der Gehälter<br />

und Renten berücksichtigt.<br />

Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden im Jahr ihrer Entstehung in vollständiger<br />

Höhe ergebnisneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Die leistungsorientierten Altersversorgungspläne<br />

werden als Pensionsrückstellungen ausgewiesen. Die zugesagten Leistungen<br />

sind bei der Pensionsordnung abhängig von der Dienstzeit und in der Regel dem letzten Gehalt.<br />

Die Berechnung der Pensionsverpflichtungen beruht auf den folgenden Parametern:<br />

in % 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

Diskontierungszins 3,00 4,80<br />

Lohn- / Gehaltstrend 2,75 2,75<br />

Rententrend 2,00 2,00<br />

Es wurden die Richttafeln 2005 G von Heubeck verwendet.<br />

Die Veränderungen des Barwertes der leistungsorientierten Verpflichtungen stellen sich wie folgt<br />

dar:<br />

in teur <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong><br />

Zum 1.10. 51.841 58.423<br />

Dienstzeitaufwand (ergebniswirksam) 113 138<br />

Zinsaufwand (ergebniswirksam) 2.387 2.250<br />

im laufenden Geschäftsjahr ergebniswirksam erfasste<br />

Veränderungen der Verpflichtung 2.500 2.388<br />

Im laufenden Geschäftsjahr ergebnisneutral erfasste<br />

versicherungsmathematische Verluste (+) / Gewinne (–) 8.999 – 4.701<br />

Gezahlte Leistungen – 4.135 – 4.269<br />

Zum 30.9. 59.205 51.841<br />

Die ergebnisneutral im sonstigen Ergebnis erfassten kumulierten versicherungsmathematischen<br />

Gewinne und Verluste haben sich wie folgt entwickelt:<br />

in teur <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong><br />

Zum 1.10. 6.405 11.106<br />

Im laufenden Geschäftsjahr erfasste versicherungsmathematische<br />

Verluste (+) / Gewinne (–) 8.999 – 4.701<br />

Zum 30.9. 15.404 6.405<br />

Im Berichtsjahr und im Vorjahr ergaben sich erfahrungsbedingte Anpassungen des Barwerts der<br />

Versorgungsansprüche wie folgt:<br />

in teur <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong><br />

Erfahrungsbedingte Anpassungen – 378 – 663


84 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Im Berichtsjahr und im Vorjahr ergaben sich die folgenden versicherungsmathematischen Gewinn<br />

und Verluste, die aus Veränderungen in den bei den finanziellen Annahmen entstehen:<br />

finanzielle anpassungen<br />

in teur <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong><br />

Barwert der Versorgungsansprüche 9.377 – 4.038<br />

Wie im Vorjahr sind für das Berichtsjahr keine versicherungsmathematischen Gewinn und Verluste<br />

aus Veränderungen bei den demographischen Annahmen entstanden.<br />

Für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> / 2013 werden Auszahlungen an Pensionäre in Höhe von 4.147 teur<br />

(Vorjahr: 4.264 teur) erwartet.<br />

Die nachfolgende Sensitivitätsanalyse stellt die Auswirkungen auf die Höhe der Leistungsverpflichtung<br />

am Abschlussstichtag aufgrund einer isolierten Veränderung bei einzelnen maßgeblichen<br />

versicherungsmathematischen Annahme dar, wie sie bei vernünftiger Betrachtungsweise<br />

erwartet werden kann:<br />

sensitivitätsanalyse<br />

Erhöhung des<br />

Diskontierungszins<br />

um<br />

0,25 %-Punkte<br />

Erhöhung des<br />

Rententrends<br />

um<br />

0,25 %-Punkte<br />

Erhöhung der<br />

Lebenserwartung<br />

um<br />

1 Jahr<br />

Barwert der Versorgungsansprüche 57.722 60.578 61.299<br />

Differenz zum Bilanzausweis – 1.483 1.373 2.094<br />

8.19 langfristige sonstige verbindlichkeiten<br />

Die vk Mühlen ag hat am 25. Oktober <strong>2011</strong> der Beendigung des Kartellrechtsverfahrens aus dem<br />

Jahre 2008 zugestimmt. Das Bundeskartellamt hat das Verfahren im Bereich „Weichweizenmehl“<br />

gegen Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 23,8 mio eur eingestellt. Im Rahmen des getroffenen<br />

Settlements und mit Blick auf die beschränkte Leistungsfähigkeit des Unternehmens ist es der vk<br />

Mühlen ag zugestanden worden, das Bußgeld in fünf Jahresraten zu zahlen. Die in den nächsten<br />

zwei bis vier Jahren fälligen Ratenzahlungen einschließlich der bis zum Abschlussstichtag aufgelaufenen<br />

Zinsen in Höhe von insgesamt 15,3 mio eur werden unter den langfristigen sonstigen<br />

Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />

Des Weiteren enthielt der Posten im Vorjahr einen Investitionszuschuss aus einem eu-Förderprogramm<br />

in Höhe von 990 teur, den die aurora Kamionka Sp.z o.o. erhielt und der im Rahmen des<br />

Verkaufs der polnischen Mühlen auf den Erwerber übergangen ist.<br />

8.20 langfristige finanzverbindlichkeiten und<br />

sonstige finanzielle verbindlichkeiten<br />

in teur 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 74.974 40.826<br />

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 62 123<br />

75.036 40.949<br />

Der langfristig fällige Teil der Bankdarlehen ist wie folgt gesichert: Grundpfandrechte, restliches Sachanlagevermögen,<br />

Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Ansprüche aus der Kreditversicherung 74.974 teur (Vorjahr: 40.826<br />

teur)


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 85<br />

→ Anhang<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten beinhalten ein zum 2. April 2014 endfälliges<br />

Schuldscheindarlehen in Höhe von 25.000 teur (Vorjahr: 25.000 eur) sowie einen weiteren Kredit<br />

in Höhe von 50.000 teur (Vorjahr: 15.826 eur).<br />

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing<br />

mit einem Buchwert von 62 teur. Der beizulegende Zeitwert entspricht annähernd<br />

dem Buchwert.<br />

Die gewichteten durchschnittlichen Zinssätze für die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten,<br />

deren Ermittlung sich auf Stichtagswerte bezieht und die abgeschlossenen Zinssicherungsgeschäfte<br />

berücksichtigt, beliefen sich auf 5,20 % sowie für die finanziellen Verbindlichkeiten aus<br />

Finanzierungsleasing auf 4,93 %.<br />

8.21 verpflichtungen aus finanzierungsleasing<br />

in teur 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

Mindestleasingzahlungen 128 208<br />

Zahlbar im Folgejahr 57 68<br />

Zahlbar im 2. bis 5. Jahr 71 140<br />

Zinsanteil – 17 – 26<br />

Barwert 111 182<br />

Der Konzern hat im Inland eine Telefonanlage mit einem Buchwert von 113 teur (30.9.<strong>2011</strong>: 163<br />

teur) im Rahmen einer Finanzierungsleasingvereinbarung beschafft. Die Gesamtlaufzeit beträgt<br />

5 Jahre und endet am 31. Dezember 2014. Zum 30. September <strong>2012</strong> hatten Mindestleasingzahlungen<br />

in Höhe von 57 teur (30.9.<strong>2011</strong>: 57 teur) eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr, in Höhe von<br />

71 teur (30.9.2010: 127 teur) eine Restlaufzeit zwischen 2 und 5 Jahren. Der durchschnittliche<br />

Effektivzinssatz betrug am 30. September <strong>2012</strong> 4,93 %. Die Verpflichtungen des Konzerns aus Finanzierungsleasingverhältnissen<br />

sind durch einen Eigentumsvorbehalt des Leasinggebers auf die<br />

geleasten Vermögenswerte besichert.<br />

Die polnischen Gesellschaften des Konzerns haben im Vorjahr sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattungen<br />

mit einem Buchwert von 45 teur geleast, deren Vertragslaufzeiten zwischen 2 und<br />

5 Jahren lagen.<br />

Die Verpflichtung wird in der Bilanz unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />

8.22 kurzfristige rückstellungen<br />

in teur 1.10.<strong>2011</strong> Verbrauch Auflösung<br />

Umgliederung<br />

Zuführung 30.9.<strong>2012</strong><br />

Sonstige<br />

Rückstellungen<br />

Kartellstrafe 16.244 0 1.356 – 871 0 14.017<br />

Drohverluste 271 103 168 0 20 20<br />

Sonstige 835 414 172 0 150 399<br />

17.350 517 1.696 – 871 170 14.436<br />

Die Rückstellungen für Drohverluste betreffen preislich fixierte schwebende Verkaufsverträge für<br />

das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong>, die aufgrund der hohen Einkaufspreise für Getreide nicht kostendeckend<br />

erfüllt werden können.


86 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Die in den Vorjahren gebildeten Rückstellungen für die schwebenden Kartellverfahren in Höhe<br />

von insgesamt 16 mio eur wurden im Geschäftsjahr in Höhe des Betrags aufgelöst, um den die<br />

Geldbuße für das Kartellverfahren in den Niederlanden durch einen entsprechenden Bescheid<br />

reduziert wurde. Ein Betrag in Höhe von 871 teur, der zur Deckung der mit den Kartellverfahren<br />

zusammenhängenden Rechts- und Beratungskosten vorgesehen war, wurde zum Abschlussstichtag<br />

in die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen umgegliedert. Die verbleibende<br />

Rückstellung von 14,0 mio eur erachtet die vk Mühlen ag als notwendig für die Geldbußen im<br />

Zusammenhang mit noch laufenden, im Wesentlichen französischen Kartellverfahren. Wir verweisen<br />

auf Abschnitt vii.7 des Berichts über die Lage des vk Mühlen Konzerns. Zusätzlich wurde<br />

die im Vorjahr erfasste Verbindlichkeit in Höhe des für das Weichweizenkartell in Deutschland<br />

ergangenen Bußgeldbescheids von 23,8 mio eur um die Ratenzahlung des Geschäftsjahres auf<br />

19,0 mio eur zzgl. Zinsen reduziert. Die am Abschlussstichtag entstandenen Zinsen belaufen sich<br />

auf 1,0 mio eur und werden unter den langfristigen sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />

Auf Basis der derzeit vorliegenden Informationen hält es das Management nicht für überwiegend<br />

wahrscheinlich, dass gegen die vk Mühlen ag in den noch schwebenden Kartellverfahren<br />

– gegebenenfalls nach Durchführung gerichtlicher Verfahren – Geldbußen festgesetzt werden,<br />

die insgesamt einen Betrag von 14,0 mio eur übersteigen. Es besteht die Möglichkeit, dass die<br />

Bußgeldzumessung höher oder geringer ausfallen kann. Wir können daher das Risiko, dass sich<br />

der Rückstellungsbedarf zu einem späteren Zeitpunkt verändern wird, nicht ausschließen.<br />

8.23 kurzfristige finanzverbindlichkeiten<br />

in teur 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

Kurzfristige Bankverbindlichkeiten 16.053 108.374<br />

Bankdarlehen 0 511<br />

16.053 108.885<br />

Die kurzfristigen Bankverbindlichkeiten (Vorjahr: zusätzlich kurzfristig fälliger Teil der Bankdarlehen) sind wie<br />

folgt gesichert: Grundpfandrechte, restliches Sachanlagevermögen, Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen, Ansprüche aus der Kreditversicherung in Höhe von 15.434 teur (Vorjahr: 108.885 teur)<br />

Die kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten beinhalten Kontokorrentverbindlichkeiten, Termingeldaufnahmen<br />

sowie im Vorjahr kurzfristig fällig werdende Tilgungsraten langfristiger Kredite.<br />

Der Konzern hatte einen Konsortialkredit mit einem Kreditrahmen in Höhe von 137,5 mio eur abgeschlossen,<br />

welcher am 3. Mai 2013 endfällig war. Der Konsortialkredit ist an die Einhaltung von<br />

Finanzkennzahlen gebunden. Bei diesen Finanzkennzahlen handelt es sich im Wesentlichen um<br />

das bereinigte Eigenkapital, das ebitda, den Zinsdeckungsgrad und die Borrowing Base. Infolge<br />

des unerwartet schlechten Geschäftsverlaufs wurde zum 30. September <strong>2011</strong> die Einhaltung der<br />

Finanzkennzahlen zum Teil verfehlt und auf Antrag des Konzerns am 2. November <strong>2011</strong> von allen<br />

beteiligten Kreditgebern die Einhaltung der Finanzkennzahlen bis zum 30. März <strong>2012</strong> ausgesetzt.<br />

Im Einvernehmen zwischen allen beteiligten Parteien wurde diese Frist bis zum 30. April <strong>2012</strong><br />

verlängert.<br />

Am 27. April <strong>2012</strong> hat der Konzern eine Änderungsvereinbarung zu dem bestehenden Konsortialkreditvertrag<br />

vom 4. Mai <strong>2011</strong> abgeschlossen. Die vereinbarten Finanzkennzahlen werden seither<br />

eingehalten. Der Kreditrahmen beträgt 112 mio eur bei einer Laufzeit bis zum 2. April 2014. Die<br />

Inanspruchnahme zum Stichtag beträgt 66 mio eur.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 87<br />

→ Anhang<br />

Die gewichteten durchschnittlichen Zinssätze beliefen sich auf:<br />

in % 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

Bankdarlehen 4,10 5,68<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 4,93 4,83<br />

Kurzfristige Bankverbindlichkeiten 4,40 5,49<br />

Die beizulegenden Zeitwerte der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten entsprechen annähernd<br />

ihren Buchwerten.<br />

8.24 kurzfristige verbindlichkeiten aus lieferungen und leistungen<br />

art der verbindlichkeiten<br />

in teur 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 1 1<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 23.100 38.627<br />

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 355 366<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 71 41<br />

Gesamtbetrag 23.527 39.035<br />

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen umfassen offene Verpflichtungen aus dem<br />

Lieferungs- und Leistungsverkehr.<br />

8.25 sonstige verbindlichkeiten<br />

In den sonstigen Verbindlichkeiten wird das im nächsten Geschäftsjahr fällige anteilige Bußgeld<br />

in Höhe von 4,7 mio eur, das ein Fünftel der Kartellstrafe in Höhe von 23,8 mio eur ausmacht,<br />

ausgewiesen.<br />

Des Weiteren sind in den sonstigen Verbindlichkeiten Nachteile aus festen Verpflichtungen zur<br />

Zahlung eines bestimmten Betrages für Rohstoffeinkäufe in Fremdwährung zum beizulegenden<br />

Zeitwert in Höhe von 17 teur (30.9.<strong>2011</strong>: 313 teur) passiviert. Die Passivierung erfolgt korrespondierend<br />

zu den Devisentermingeschäften, die als Fair Value Hedges in einer Sicherungsbeziehung<br />

zu den Verpflichtungen aus Rohstoffeinkäufen stehen.<br />

Ferner umfassen die sonstigen Verbindlichkeiten Rückstellungen für ausstehenden Urlaub in<br />

Höhe von 960 teur (30.9.<strong>2011</strong>: 1.220 teur), Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern in Höhe von<br />

1.367 teur (30.9.<strong>2011</strong>: 1.760 teur), den kurzfristigen Anteil des Investitionszuschusses aus einem<br />

eu-Förderprogramm in Höhe von 0 teur (30.9.<strong>2011</strong>: 56 teur) und einen Sonderposten für Investitionszulagen<br />

zum Anlagevermögen in Höhe von 0 teur (30.9.<strong>2011</strong>: 8 teur).<br />

8.26 sonstige finanzielle verbindlichkeiten<br />

Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen Verpflichtungen gegenüber<br />

Mitarbeitern in Höhe von 5.942 teur (30.9.<strong>2011</strong>: 3.915 teur), kreditorische Debitoren in Höhe<br />

von 722 teur (30.9.<strong>2011</strong>: 792 teur) und Verpflichtungen aus der Gewährung von Boni in Höhe von<br />

1.471 teur (30.9.<strong>2011</strong>: 1.822 teur).


88 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

8.27 derivative finanzinstrumente (negative zeitwerte)<br />

Die derivativen Finanzinstrumente betreffen Zinsswaps, Devisen- und börsengehandelte Warentermingeschäfte,<br />

für die teilweise oder vollumfänglich Hedge Accounting gemäß ias 39 angewendet<br />

wird.<br />

in teur 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

Warentermingeschäfte 64 2.629<br />

Zinsswaps 1.867 1.997<br />

Devisentermingeschäfte 22 56<br />

1.953 4.682<br />

Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Warentermingeschäfte mit negativen Zeitwerten durch<br />

an der Börse gehandelte Futures.<br />

in teur<br />

Währung<br />

Nominalwert<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

Marktwert<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

Nominalwert<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

Marktwert<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

Kauf eur 1.190 11 19.723 2.629<br />

Verkauf eur – 2.861 53 0 0<br />

– 1.671 64 19.723 2.629<br />

Der Konzern setzt Rohstofftermingeschäfte ausschließlich zur Absicherung gegen künftige Verluste<br />

beim Erwerb von Rohstoffen ein. Diese Sicherungsbeziehung wird soweit möglich als Cash<br />

Flow Hedge designiert.<br />

Zum Bilanzstichtag bestanden folgende Zinsswaps mit negativen Zeitwerten:<br />

Nominalwert<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

teur<br />

Marktwert<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

teur<br />

Nominalwert<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

teur<br />

Marktwert<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

teur<br />

25.000 1.765 25.000 1.910<br />

7.500 102 7.500 79<br />

0 0 17.913 8<br />

32.500 1.867 50.413 1.997<br />

Die Zinsswaps dienen zur Absicherung zukünftiger Cash Flows aus dem Schuldschein- und Kontokorrentdarlehen.<br />

Folgende Devisentermingeschäfte mit negativen Zeitwerten werden ausgewiesen:<br />

in teur<br />

Währung<br />

Nominalwert<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

Marktwert<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

Nominalwert<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

Marktwert<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

Kauf usd 662 19 172 0<br />

Verkauf usd 205 3 554 36<br />

Kauf pln 0 0 181 12<br />

Verkauf pln 0 0 0 0<br />

Verkauf gbp 0 0 130 8<br />

867 22 1.037 56<br />

Die Aufwendungen aus Devisentermingeschäften betragen 617 teur (30.9.<strong>2011</strong>: 1.215 teur). Dem<br />

stehen korrespondierende Erträge in Höhe von 825 teur (30.9.<strong>2011</strong>: 1.143 teur) gegenüber, sodass<br />

die Risiken überwiegend abgesichert waren.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 89<br />

→ Anhang<br />

In den folgenden Perioden werden die folgenden Zahlungsströme eintreten und sich auf das Periodenergebnis<br />

auswirken (in teur):<br />

in teur <strong>2012</strong> / 2013 2013 / 2014 ab 2014 / 2015<br />

Zinsswaps (Zahlungsstrom) – 939 – 916 0<br />

Zinsswap (Periodenergebnis) – 939 – 916 0<br />

Die Ermittlung der Zahlungsströme und der Auswirkungen auf das Periodenergebnis erfolgt auf<br />

der Basis der am Stichtag geltenden variablen Zinssätze.<br />

8.28 sonstige finanzielle verpflichtungen<br />

Restlaufzeit<br />

Summe<br />

in teur unter 1 Jahr 1 – 5 Jahre mehr als 5 Jahre 30.9.<strong>2012</strong><br />

Verpflichtungen aus<br />

Operating Leasing * 2.242<br />

(1.989)<br />

4.458<br />

(4.162)<br />

291<br />

(316)<br />

6.991<br />

(6.467)<br />

Sonstige finanzielle<br />

Verpflichtungen * 579<br />

(810)<br />

1.046<br />

(1.163)<br />

1.557<br />

(2.663)<br />

3.182<br />

(4.636)<br />

Gesamtbetrag 2.821<br />

(2.799)<br />

5.504<br />

(5.325)<br />

1.848<br />

(2.979)<br />

10.173<br />

(11.103)<br />

*<br />

Vorjahresangaben ohne den aufgegebenen Geschäftsbereich<br />

Die Verpflichtungen aus Operating Leasing sind Verpflichtungen aus Standardleasingverträgen<br />

von Betriebs- und Geschäftsausstattungen. Sie betreffen die Verpflichtungen in Höhe von 6.991<br />

teur aus folgenden Leasingverträgen: Leasing von Flurförderzeugen 1.080 teur, Leasing von pkw<br />

2.223 teur, Leasing von lkw 2.042 teur, Leasing von Kompressoren 808 teur, Leasing von Büromaschinen<br />

829 teur und sonstige Leasingverträge 9 teur.<br />

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen in Höhe von 3.182 teur beinhalten Verpflichtungen<br />

aus Miet-, Erbbau- und Gestattungsverträgen in Höhe von 2.833 teur, Verpflichtungen aus einem<br />

Labordienstleistungsvertrag in Höhe von 225 teur und sonstige Verpflichtungen in Höhe von 364<br />

teur.<br />

[9] Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />

9.1 umsatzerlöse<br />

Die Gliederung nach Unternehmensbereichen ist aus der Segmentberichterstattung (Gliederungspunkt<br />

7) ersichtlich.<br />

9.2 sonstige betriebliche erträge<br />

in teur <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong><br />

Währungs- und Umrechnungsgewinne 2.667 5.708<br />

Erträge aus Warentermingeschäften 2.629 0<br />

Erträge aus Schadensfällen 376 1.864<br />

Erträge aus Anlagenabgängen 183 1.426<br />

Erträge aus Sicherungsgeschäften 795 1.258<br />

Erträge aus Grundgeschäften 616 1.143<br />

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und<br />

abgegrenzten Schulden 2.416 821<br />

Sonstige Erträge 4.547 3.717<br />

14.229 15.937


90 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

9.3 materialaufwand<br />

in teur <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong><br />

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und<br />

für bezogene Waren 348.329 394.910<br />

Aufwendungen für bezogene Leistungen 14.437 15.478<br />

362.766 410.338<br />

9.4 personalaufwand<br />

in teur <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong><br />

Löhne und Gehälter 44.207 40.985<br />

Soziale Abgaben 6.701 7.032<br />

Altersversorgung 738 841<br />

51.646 48.858<br />

Durchschnittliche Mitarbeiterzahl im Geschäftsjahr<br />

Im Durchschnitt waren im Konzern 806 Mitarbeiter (Vorjahr: 1.040) beschäftigt. Auf das Inland<br />

entfallen 750 Mitarbeiter (Vorjahr: 784), auf das Ausland 56 (Vorjahr: 256).<br />

9.5 sonstige betriebliche aufwendungen<br />

in teur <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong><br />

Aufwendungen Vertrieb 29.046 33.946<br />

Aufwendungen Verwaltung 6.999 7.274<br />

Aufwendungen Instandhaltung 6.324 7.728<br />

Aufwendungen Betrieb 6.162 7.003<br />

Währungs- und Umrechnungsverluste 2.596 5.662<br />

Mindestleasingzahlungen aus Operating Leasing 2.568 2.363<br />

Wertberichtigungen auf Forderungen 2.018 388<br />

Aufwendungen aus Grundgeschäften 795 1.258<br />

Aufwendungen aus Sicherungsgeschäften 616 1.143<br />

Aufwendungen aus Anlagenabgängen 291 15<br />

Aufwendungen aus Warentermingeschäften 0 2.629<br />

Sonstige Aufwendungen 1.473 25.387<br />

58.888 94.796<br />

Die sonstigen Aufwendungen betrafen im Vorjahr die Erfassung der Verbindlichkeiten aus dem<br />

deutschen Kartellverfahren zum Weichweizen mit 23,8 mio eur.<br />

Im Zusammenhang mit den Erträgen und Aufwendungen aus Grund- und Sicherungsgeschäften<br />

von Fair Value Hedges ergibt sich folgender Nettosaldo:<br />

in teur <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong><br />

Sonstige betriebliche Erträge<br />

Erträge aus Sicherungsgeschäften 795 1.258<br />

Erträge aus den Grundgeschäften 616 1.143<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

Aufwendungen aus Sicherungsgeschäften 616 1.143<br />

Aufwendungen aus den Grundgeschäften 795 1.258<br />

Nettosaldo (+ Ertrag /– Aufwand) 0 0


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 91<br />

→ Anhang<br />

Angabe gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 9 hgb<br />

Im Geschäftsjahr sind Aufwendungen im Sinne von § 314 Abs. 1 Nr. 9 hgb für folgende Leistungen<br />

des Abschlussprüfers der Gesellschaft angefallen: Abschlussprüfung 215 teur (Vorjahr: 217 teur),<br />

andere Bestätigungsleistungen 38 teur (Vorjahr: 57 teur), Steuerberatungsleistungen 6 (Vorjahr:<br />

33 teur) teur sowie sonstige Leistungen 166 teur (Vorjahr: 145 teur).<br />

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betragen in Summe 1.008 teur (Vorjahr: 1.032<br />

teur) und sind sowohl Bestandteil des Personalaufwandes und als auch der sonstigen betrieblichen<br />

Aufwendungen.<br />

9.6 finanzergebnis<br />

in teur <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong><br />

Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 0 581<br />

Aufwendungen aus Garantiedividenden – 66 – 66<br />

Aufwendungen aus Verlustübernahmen – 2 – 907<br />

Erträge aus Beteiligungen 0 375<br />

Beteiligungsergebnis – 68 – 17<br />

Erträge aus Finanzanlagevermögen 76 62<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 97 164<br />

Davon verbundene Unternehmen 19 45<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen – 7.095 – 5.629<br />

Davon verbundene Unternehmen – 27 – 32<br />

Zinsanteil der Zuführung zur Pensionsrückstellung – 2.387 – 2.250<br />

Zinsergebnis – 9.309 – 7.653<br />

Ergebnis Ineffektivität Cashflow Hedge – 32 0<br />

Sonstiges Finanzergebnis – 32 0<br />

Finanzergebnis gesamt – 9.409 – 7.670<br />

Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 0 105<br />

in teur <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong><br />

Zinsergebnis – 9.309 – 7.653<br />

Davon:<br />

Kredite und Forderungen 66 285<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 75 62<br />

Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete<br />

finanzielle Vermögenswerte – 57 – 55<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten bewertet mit<br />

fortgeführten Anschaffungskosten – 5.892 – 7.294<br />

– 5.808 – 7.002<br />

Beteiligungsergebnis<br />

Davon: – 68 – 17<br />

Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte – 2 – 526<br />

9.7 steuern vom einkommen und vom ertrag<br />

Als Ertragsteuern werden die gezahlten oder geschuldeten Steuern vom Einkommen und vom<br />

Ertrag sowie die latenten Steuern ausgewiesen. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />

setzen sich aus Körperschaftsteuer, Solidaritätszuschlag sowie aus Gewerbesteuer und den entsprechenden<br />

ausländischen Einkommen- bzw. Ertragsteuern zusammen.


92 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Die wesentlichen Bestandteile des Ertragsteueraufwands für die Geschäftsjahre <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> und<br />

2010 / <strong>2011</strong> setzen sich wie folgt zusammen:<br />

in teur <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong><br />

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Laufende Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Inland 776 1.097<br />

Laufende Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Ausland 141 603<br />

917 1.700<br />

Laufende Steuern vom Einkommen und vom Ertrag für Vorjahre 0 – 37<br />

Latente Steuern aus zeitlichen Unterschieden 176 370<br />

Latente Steuern aus Verlustvorträgen – 1.622 574<br />

Steuern vom Einkommen und Ertrag im Konzern – 529 2.607<br />

davon fortgeführter Geschäftsbereich – 732 1.833<br />

davon aufgegebener Geschäftsbereich 203 774<br />

Die inländischen Ertragsteuern werden mit 30,80 % (20010 / 20011: 30,80 %) des geschätzten steuerpflichtigen<br />

Gewinns für das Geschäftsjahr berechnet. Die Besteuerung im Ausland wird zu den<br />

jeweils dort geltenden Steuersätzen berechnet, die im Geschäftsjahr in Polen 19 % und in Ungarn<br />

10 % betragen.<br />

Die Überleitungsrechnung zwischen dem tatsächlichen Ertragsteueraufwand und dem erwarteten<br />

Ertragsteueraufwand auf Basis des ifrs-Konzernergebnisses und des anzuwendenden Steuersatzes<br />

der Konzernobergesellschaft vk Mühlen ag in Höhe von 30,80 % (Vorjahr: 30,80 %) für die<br />

Geschäftsjahre <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> und 2010 / <strong>2011</strong> setzt sich folgendermaßen zusammen:<br />

in teur <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> 2010 / <strong>2011</strong><br />

Ergebnis vor Steuern 5.157 – 29.160<br />

Ertragsteuern zum erwarteten Ertragsteuersatz von 30,80 %<br />

(2010 / <strong>2011</strong>: 30,80 %) 1.588 – 8.981<br />

Abweichende Steuersätze – 14 – 406<br />

Laufende und latente Steueraufwendungen /-erträge für Vorjahre 0 240<br />

Steuerfreie Erträge – 5.039 – 216<br />

Nicht abzugsfähige Aufwendungen 2.487 8.582<br />

Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen und -kürzungen 86 138<br />

Ansatzkorrektur latente Steuern 353 2.652<br />

Ausländische Quellensteuer 36 135<br />

Sonstige Abweichungen – 26 463<br />

– 529 2.607<br />

Die Überleitungsrechnung des Vorjahres wurde wegen der vorzeitigen Anwendung der Regelungen<br />

des überarbeiteten ias 19 im Rahmen ihres Konzernabschlusses zum 30. September <strong>2012</strong><br />

angepasst.<br />

Bei in Deutschland ansässigen Unternehmen in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft fällt<br />

Körperschaftsteuer in Höhe von 15 % (Vorjahr: 15 %) sowie ein Solidaritätszuschlag in Höhe von<br />

5,5 % (Vorjahr: 5,5 %) der geschuldeten Körperschaftsteuer an. Zusätzlich unterliegen diese Gesellschaften<br />

sowie Tochterunternehmen in der Rechtsform einer Personengesellschaft der Gewerbesteuer,<br />

deren Höhe sich in Abhängigkeit gemeindespezifischer Hebesätze bestimmt.<br />

Mit Anwendung ab dem Veranlagungszeitraum 2004 ist eine eingeschränkte Nutzung der körperschaft-<br />

und gewerbesteuerlichen Verlustvorträge zu berücksichtigen. Dabei ist eine positive steuerliche<br />

Bemessungsgrundlage bis zu 1.000 teur unbeschränkt, darüber hinausgehende Beträge<br />

sind bis maximal 60 % um einen vorhandenen Verlustvortrag zu kürzen.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 93<br />

→ Anhang<br />

Die Auswirkungen abweichender Steuersätze für in- und ausländische Steuern und für Personengesellschaften<br />

vom Steuersatz der Konzernobergesellschaft sind in der Überleitungsrechnung<br />

unter den steuersatzbedingten Abweichungen ausgewiesen.<br />

Die steuerfreien Erträge sind im Wesentlichen auf den Gewinn aus der Veräußerung der polnischen<br />

Mühlen zurückzuführen, der nach Körperschaftsteuergesetz bis auf einen Anteil von 5 %<br />

steuerfrei gestellt ist.<br />

Der Steuererhöhungsbetrag aufgrund nicht abzugsfähiger Betriebsausgaben ist in diesem Geschäftsjahr<br />

im Wesentlichen aufgrund des Überschreitens der Zinsschranke und des damit verbundenen<br />

nicht abzugsfähigen negativen Zinssaldos gestiegen. Im Vorjahr wurden die nichtabzugsfähigen<br />

Betriebsausgaben neben dem nicht abzugsfähigen Zinssaldos im Wesentlichen durch<br />

die Bildung einer steuerlich nicht abzugsfähigen Verbindlichkeit für Kartellstrafen bestimmt.<br />

Die Ansatzkorrektur der latenten Steuern des Vorjahres ist dadurch bestimmt, dass der Jahresfehlbetrag<br />

entsprechend der zu diesem Zeitpunkt vorliegenden Planung künftiger steuerlicher<br />

Ergebnis als nicht nutzbarer Verlustvortrag eingestuft wurde.


94 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

[10] Zusätzliche Angaben zu den Finanzinstrumenten<br />

wertansatz bilanz nach ias 39<br />

in teur<br />

Im Folgenden werden die Buchwerte, Wertansätze und beizulegenden Zeitwerte der Finanzinstrumente<br />

nach Bewertungskategorien dargestellt:<br />

Bewertungskategorie<br />

nach<br />

ias 39<br />

Buchwert<br />

zum<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

Fortgeführte<br />

AKo<br />

Fair Value<br />

erfolgsneutral<br />

Fair Value<br />

erfolgswirksam<br />

Nicht von<br />

ifrs 7<br />

erfasste<br />

Finanzinstrumente<br />

Fair Value<br />

zum<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

aktiva<br />

A. Langfristige Vermögenswerte<br />

Übrige Finanzanlagen 3.238 3.238<br />

Davon Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen AfS 485 485 485<br />

Davon Beteiligungen AfS 346 346 346<br />

Davon Wertpapiere des Anlagevermögens AfS 2.238 2.238 2.238<br />

Davon sonstige Ausleihungen LaR 169 169 169<br />

Sonstige finanzielle Vermögenswerte LaR 5 5 5<br />

B. Kurzfristige Vermögenswerte<br />

Forderungen LaR 55.824 55.824 55.824<br />

Sonstige finanzielle Vermögenswerte LaR 2.315 2.315 2.315<br />

Derivative Finanzinstrumente 1.164 1.164<br />

Davon Derivate mit Hedge-Beziehung n.a. 1.143 1.126 17 1.143<br />

Davon Derivate ohne Hedge-Beziehung FAHfT 21 21 21<br />

Liquide Mittel n.a. 247 247 247<br />

passiva<br />

A. Langfristige Schulden<br />

Finanzverbindlichkeiten flac 74.974 74.974 74.974<br />

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 62 62<br />

Davon Finanzierungsleasing n.a. 62 62 62<br />

B. Kurzfristige Schulden<br />

Finanzverbindlichkeiten flac 16.053 16.053 16.053<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen flac 23.527 23.527 23.527<br />

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 8.286 8.286<br />

Davon Finanzierungsleasing n.a. 49 49 49<br />

Davon übrige finanzielle Verbindlichkeiten flac 8.237 8.237 8.237<br />

Derivative Finanzinstrumente 1.953 1.953<br />

Davon Derivate mit Hedge-Beziehung n.a. 1.900 1.878 22 1.900<br />

Davon Derivate ohne Hedge-Beziehung FLHfT 53 53 53<br />

Davon aggregiert nach Bewertungskategorien<br />

gem. ias 39:<br />

Kredite und Forderungen (LaR) 58.313 58.313 0 0 0 58.313<br />

Zur Veräußerung gehaltene<br />

Vermögenswerte (AfS) 3.069 831 2.238 0 0 3.069<br />

Financial Asset Held for Trading (FAHfT) 21 0 0 21 0 21<br />

Financial Liability Held for Trading (FLHfT) 53 0 0 53 0 53<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten zu<br />

fortgeführten Anschaffungskosten (flac) 122.791 122.791 0 0 0 122.791


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 95<br />

→ Anhang<br />

wertansatz bilanz nach ias 39<br />

in teur<br />

Bewertungskategorie<br />

nach<br />

ias 39<br />

Buchwert<br />

zum<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

Fortgeführte<br />

AKo<br />

Fair Value<br />

erfolgsneutral<br />

Fair Value<br />

erfolgswirksam<br />

Nicht von<br />

ifrs 7<br />

erfasste<br />

Finanzinstrumente<br />

Fair Value<br />

zum<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

aktiva<br />

A. Langfristige Vermögenswerte<br />

Übrige Finanzanlagen 3.121 3.121<br />

Davon Anteile an verbundenen<br />

Unternehmen AfS 577 577 577<br />

Davon Beteiligungen AfS 346 346 346<br />

Davon Wertpapiere des Anlagevermögens AfS 2.034 2.034 2.034<br />

Davon sonstige Ausleihungen LaR 164 164 164<br />

Sonstige finanzielle Vermögenswerte LaR 21 21 21<br />

B. Kurzfristige Vermögenswerte<br />

Forderungen LaR 85.184 85.184 85.184<br />

Sonstige finanzielle Vermögenswerte LaR 6.911 6.911 6.911<br />

Derivative Finanzinstrumente 341 341<br />

Davon Derivate mit Hedge-Beziehung n.a. 313 313 313<br />

Davon Derivate ohne Hedge-Beziehung FAHfT 28 28 28<br />

Liquide Mittel n.a. 1.579 1.579 1.579<br />

passiva<br />

A. Langfristige Schulden<br />

Finanzverbindlichkeiten flac 40.826 40.826 40.826<br />

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 123 123<br />

Davon Finanzierungsleasing n.a. 123 123 123<br />

B. Kurzfristige Schulden<br />

Finanzverbindlichkeiten flac 108.885 108.885 108.885<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen flac 39.035 39.035 39.035<br />

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 6.704 6.704<br />

Davon Finanzierungsleasing n.a. 59 59 59<br />

Davon übrige finanzielle Verbindlichkeiten flac 6.645 6.645 6.645<br />

Derivative Finanzinstrumente 4.682 4.682<br />

Davon Derivate mit Hedge-Beziehung n.a. 2.053 1.997 56 2.053<br />

Davon Derivate ohne Hedge-Beziehung FLHfT 2.629 2.629 2.629<br />

Davon aggregiert nach Bewertungskategorien<br />

gem. ias 39:<br />

Kredite und Forderungen (LaR) 92.280 92.280 0 0 0 92.280<br />

Zur Veräußerung gehaltene<br />

Vermögenswerte (AfS) 2.957 923 2.034 0 0 2.957<br />

Financial Asset Held for Trading (FAHfT) 28 0 0 28 0 28<br />

Financial Liability Held for Trading (FLHfT) 2.629 0 0 2.629 0 2.629<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten zu<br />

fortgeführten Anschaffungskosten (flac) 195.391 195.391 0 0 0 195.391


96 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Die Fair Value Ermittlung erfolgt anhand der Discounted Cash Flow-Methode, wobei die individuellen<br />

Bonitäten und sonstigen Marktgegebenheiten in Form von marktüblichen Bonitäts- bzw.<br />

Liquiditätsspreads bei der barwertigen Ermittlung berücksichtigt werden.<br />

Für Kredite und Forderungen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, gibt<br />

es keine liquiden Märkte. Für Kredite und Forderungen wird angenommen, dass der Marktwert<br />

dem Buchwert entspricht.<br />

Für die Anteile an verbundenen Unternehmen und Beteiligungen kann der Zeitwert nicht verlässlich<br />

bestimmt werden, da es für diese Finanzinstrumente keinen aktiven Markt gibt und eine<br />

verlässliche Ermittlung des Marktwerts nur im Rahmen von konkreten Verkaufsverhandlungen<br />

möglich wäre. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Es besteht keine Veräußerungsabsicht.<br />

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen kurzfristigen finanziellen<br />

Verbindlichkeiten haben generell eine Restlaufzeit von unter einem Jahr, so dass der Buchwert<br />

näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert entspricht.<br />

Für die verzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Schuldverschreibungen und<br />

sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten entspricht der Buchwert näherungsweise dem beizulegenden<br />

Zeitwert.<br />

Während die Bewertung von Finanzinstrumenten nach ias 39 vorgenommen wird, ordnet der<br />

Konzern die zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumente zur dreistufigen Fair-Value-Hierachie<br />

gemäß ifrs 7 wie folgt zu:<br />

Level 1:<br />

In diesem Level werden Finanzinstrumente ausgewiesen, bei denen die Fair Value-Ermittlung auf<br />

der Grundlage von quotierten Preisen auf aktiven Märkten erfolgt. Im Konzern fallen hierunter<br />

börsennotierte Wertpapiere und börsengehandelte Warentermingeschäfte.<br />

Level 2:<br />

Hier werden Finanzinstrumente ausgewiesen, bei denen die wesentlichen Inputparameter zur<br />

Fair Value-Ermittlung ausschließlich am Markt beobachtbar sind. Der Konzern weist in diesem<br />

Level nicht börsengehandelte Devisen- und Zinsderivate aus.<br />

Level 3:<br />

Finanzinstrumente, bei denen die wesentlichen Inputparameter zur Fair Value-Ermittlung nicht<br />

am Markt beobachtbar sind, sind in diesem Level auszuweisen. Der Konzern hat keine Finanzinstrumente,<br />

die in dem Level 3 auszuweisen sind.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 97<br />

→ Anhang<br />

Die folgende Tabelle zeigt die Zuordnung der einzelnen Klassen von Finanzinstrumenten zu den<br />

entsprechenden Leveln der Fair Value-Hierachie:<br />

zum fair value bewertete finanzinstrumente<br />

Fair Value Level 1 Level 2 Level 3<br />

in teur<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

aktiva<br />

Wertpapiere des<br />

Anlagevermögens (AfS) 2.238 2.238 0 0<br />

Derivative Finanzinstrumente 1.164 1.126 38 0<br />

3.402 3.364 38 0<br />

passiva<br />

Derivative Finanzinstrumente 1.953 64 1.889 0<br />

1.953 64 1.889 0<br />

zum fair value bewertete finanzinstrumente<br />

Fair Value Level 1 Level 2 Level 3<br />

in teur<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

aktiva<br />

Wertpapiere des<br />

Anlagevermögens (AfS) 2.034 2.034 0 0<br />

Derivative Finanzinstrumente 341 0 341 0<br />

2.375 2.034 341 0<br />

passiva<br />

Derivative Finanzinstrumente 4.682 2.629 2.053 0<br />

4.682 2.629 2.053 0<br />

Die vertraglich vereinbarten (undiskontierten) Zins- und Tilgungszahlungen der originären finanziellen<br />

Verbindlichkeiten sowie der derivativen Finanzinstrumente mit negativem beizulegenden<br />

Zeitwert stellen sich zum Bilanzstichtag wie folgt dar:<br />

Buchwert Summe Cash Flows<br />

in teur 30.9.<strong>2012</strong> Zins fix Zins variabel Tilgung Gesamt<br />

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten (flac) – 122.791 0 5.828 122.791 128.619<br />

Finanzierungsleasing – 111 17 0 111 128<br />

Derivative finanzielle Vermögenswerte<br />

Devisenderivate in Verbindung mit Fair Value Hedges 22 0 0 867 867<br />

Zinsderivate in Verbindung mit Cash Flow Hedges 1.867 1.855 0 0 1.855<br />

Börsengehandelte Warentermingeschäfte (Futures) 64 0 0 64 64<br />

Cash Flows 2013<br />

in teur Zins fix Zins variabel Tilgung Summe<br />

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten (flac) 3.109 47.817 50.926<br />

Finanzierungsleasing 8 49 57<br />

Derivative finanzielle Vermögenswerte<br />

Devisenderivate in Verbindung mit Fair Value Hedges 867 867<br />

Zinsderivate in Verbindung mit Cash Flow Hedges 939 939<br />

Börsengehandelte Warentermingeschäfte (Futures) 64 64


98 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Cash Flows 2014 – 2017<br />

in teur Zins fix Zins variabel Tilgung Summe<br />

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten (flac) 2.719 74.974 77.693<br />

Finanzierungsleasing 9 62 71<br />

Derivative finanzielle Vermögenswerte<br />

Devisenderivate in Verbindung mit Fair Value Hedges 0<br />

Zinsderivate in Verbindung mit Cash Flow Hedges 916 916<br />

Börsengehandelte Warentermingeschäfte (Futures) 0<br />

Buchwert<br />

Summe Cash Flows<br />

in teur 30.9.<strong>2011</strong> Zins fix Zins variabel Tilgung Gesamt<br />

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten (flac) 195.391 – 20 – 10.976 – 195.391 – 206.387<br />

Finanzierungsleasing 182 – 24 – 2 – 182 – 208<br />

Derivative finanzielle Vermögenswerte<br />

Devisenderivate in Verbindung mit Fair Value Hedges 56 0 0 331 331<br />

Zinsderivate in Verbindung mit Cash Flow Hedges 1.997 – 1.818 0 0 – 1.818<br />

Börsengehandelte Warentermingeschäfte (Futures) 2.629 0 0 – 2.629 – 2.629<br />

Cash Flows <strong>2012</strong><br />

in teur Zins fix Zins variabel Tilgung Summe<br />

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten (flac) – 20 – 4.062 – 154.565 – 158.647<br />

Finanzierungsleasing – 8 – 1 – 59 – 68<br />

Derivative finanzielle Vermögenswerte<br />

Devisenderivate in Verbindung mit Fair Value Hedges 0 0 331 331<br />

Zinsderivate in Verbindung mit Cash Flow Hedges – 623 0 0 – 623<br />

Börsengehandelte Warentermingeschäfte (Futures) 0 0 – 2.602 – 2.602<br />

Cash Flows 2013 – 2016<br />

in teur Zins fix Zins variabel Tilgung Summe<br />

Originäre finanzielle Verbindlichkeiten<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten (flac) 0 – 6.914 – 40.826 – 47.740<br />

Finanzierungsleasing – 16 – 1 – 123 – 140<br />

Derivative finanzielle Vermögenswerte<br />

Devisenderivate in Verbindung mit Fair Value Hedges 0 0 0 0<br />

Zinsderivate in Verbindung mit Cash Flow Hedges – 1.195 0 0 – 1.195<br />

Börsengehandelte Warentermingeschäfte (Futures) 0 0 – 27 – 27


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 99<br />

→ Anhang<br />

Die Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien setzen sich wie folgt zusammen:<br />

in teur<br />

aus der Folgebewertung<br />

zum Fair<br />

Value<br />

aus Dividenden<br />

und<br />

Effektivzinsen<br />

Währungsumrechnung<br />

Wertberichtigung<br />

Nettoergebnis<br />

davon<br />

erfolgswirksam<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

davon<br />

erfolgsneutral<br />

Kredite und Forderungen (LaR) 29 1.231 – 1.998 – 738 0<br />

Held for Trading (HfT) 2.027 2.027<br />

Zur Veräußerung verfügbare<br />

Vermögenswerte(AfS) 73 76 73 76<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten (flac) – 5.892 – 1.083 – 6.975 0<br />

– 5.790 2.103 148 – 1.998 – 5.613 76<br />

Die Angaben betreffen ausschließlich die fortgeführten Geschäftsbereiche.<br />

in teur<br />

aus der Folgebewertung<br />

zum Fair<br />

Value<br />

aus Dividenden<br />

und<br />

Effektivzinsen<br />

Währungsumrechnung<br />

Wertberichtigung<br />

Nettoergebnis<br />

davon<br />

erfolgswirksam<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

davon<br />

erfolgsneutral<br />

Kredite und Forderungen (LaR) 285 – 3.312 – 368 – 3.395 0<br />

Held for Trading (HfT) – 2.684 – 2.684<br />

Zur Veräußerung verfügbare<br />

Vermögenswerte(AfS) – 464 – 64 – 464 – 64<br />

Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten (flac) – 7.294 3.617 – 3.677 0<br />

– 7.473 – 2.748 305 – 368 – 10.220 – 64<br />

Die Angaben betreffen ausschließlich die fortgeführten Geschäftsbereiche.<br />

Das Nettoergebnis ergibt sich aus folgenden Posten der Gewinn- und Verlustrechnung:<br />

in teur<br />

Sonstige<br />

betriebliche<br />

Erträge<br />

Sonstige<br />

betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

Nettoergebnis<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

davon erfolgswirksam<br />

Materialaufwand<br />

Finanzergebnis<br />

Kredite und Forderungen (LaR) – 739 1.867 – 2.635 29<br />

Held for Trading (HfT) 2.027 2.664 – 580 – 57<br />

zur Veräußerung verfügbare finanzielle<br />

Vermögenswerte (AfS) 73 73<br />

finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten (flac) – 6.975 806 – 1.889 – 5.892<br />

– 5.614 5.337 – 4.524 – 580 – 5.847


100 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Die Angaben betreffen ausschließlich die fortgeführten Geschäftsbereiche.<br />

in teur<br />

Sonstige<br />

betriebliche<br />

Erträge<br />

Sonstige<br />

betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

Finanzergebnis<br />

Kredite und Forderungen (LaR) – 3.395 634 – 4.314 285<br />

Held for Trading (HfT) – 2.684 – 2.629 – 55<br />

zur Veräußerung verfügbare finanzielle<br />

Vermögenswerte (AfS) – 464 – 464<br />

finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten<br />

Anschaffungskosten (flac) – 3.677 4.993 – 1.376 – 7.294<br />

– 10.220 5.627 – 8.319 0 – 7.528<br />

Die Angaben betreffen ausschließlich die fortgeführten Geschäftsbereiche.<br />

Die Altersstruktur der überfälligen Forderungen stellt sich wie folgt dar:<br />

in teur<br />

Buchwert<br />

30.9.<strong>2012</strong><br />

Nettoergebnis<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

davon erfolgswirksam<br />

Materialaufwand<br />

Abschlussstichtag<br />

weder<br />

wertgemindert<br />

noch<br />

überfällig<br />

davon: zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert<br />

und<br />

in den folgenden Zeitbändern überfällig<br />

weniger<br />

als 30<br />

Tage<br />

zwischen<br />

31 und<br />

60 Tagen<br />

zwischen<br />

61 und<br />

90 Tagen<br />

zwischen<br />

91 und<br />

180 Tagen<br />

zwischen<br />

181 und<br />

360 Tagen<br />

mehr als<br />

360 Tage<br />

Sonstige Ausleihungen, Genossenschaftsanteile<br />

und Rückdeckungsansprüche aus<br />

Lebensversicherungen 169 169 0 0 0 0 0 0<br />

Langfristige sonstige<br />

finanzielle Vermögenswerte 5 5 0 0 0 0 0 0<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen 55.355 42.765 11.906 271 52 34 9 21<br />

Forderungen gegen<br />

verbundene Unternehmen 469 469 0 0 0 0 0 0<br />

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 2.315 2.313 0 0 0 2 0 0<br />

zum 30.9.<strong>2012</strong> 58.313 45.721 11.906 271 52 36 9 21<br />

in teur<br />

Buchwert<br />

30.9.<strong>2011</strong><br />

Abschlussstichtag<br />

weder<br />

wertgemindert<br />

noch<br />

überfällig<br />

davon: zum Abschlussstichtag nicht wertgemindert<br />

und<br />

in den folgenden Zeitbändern überfällig<br />

weniger<br />

als 30<br />

Tage<br />

zwischen<br />

31 und<br />

60 Tagen<br />

zwischen<br />

61 und<br />

90 Tagen<br />

zwischen<br />

91 und<br />

180 Tagen<br />

zwischen<br />

181 und<br />

360 Tagen<br />

mehr als<br />

360 Tage<br />

Sonstige Ausleihungen, Genossenschaftsanteile<br />

und Rückdeckungsansprüche aus<br />

Lebensversicherungen 164 164 0 0 0 0 0 0<br />

Langfristige sonstige<br />

finanzielle Vermögenswerte 21 21 0 0 0 0 0 0<br />

Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen 84.580 70.069 10.661 2.313 689 380 175 50<br />

Forderungen gegen<br />

verbundene Unternehmen 507 507 0 0 0 0 0 0<br />

Forderungen gegen Unternehmen, mit<br />

denen ein Beteiligunsverhältnis besteht 97 97 0 0 0 0 0 0<br />

Sonstige finanzielle Vermögenswerte 6.911 6.911 0 0 0 0 0 0<br />

zum 30.9.<strong>2011</strong> 92.280 77.769 10.661 2.313 689 380 175 50


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 101<br />

→ Anhang<br />

Die Veränderungen der Wertminderungen haben sich wie folgt entwickelt:<br />

forderungen aus lieferungen und leistungen<br />

in teur 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

Stand zum 1.10. 1.608 1.512<br />

Wertminderungen von Forderungen im aktuellen Wirtschaftsjahr 1.986 651<br />

Aufgrund von Uneinbringlichkeit abgeschriebene Beträge – 316 – 434<br />

Wertaufholungen – 34 – 47<br />

Kursdifferenzen 12 – 74<br />

Abgang Wertminderungen aufgegebener Geschäftsbereich – 403 n.a.<br />

Abgang Wertminderungen wg. Abtretung wertgeminderter Forderungen<br />

– 532 n.a.<br />

Stand zum 30.9. 2.321 1.608<br />

Einzelwertberichtigungen auf Forderungen werden gebildet, wenn der Ausgleich der Forderung<br />

zweifelhaft ist. Das ist der Zeitpunkt, in dem ein Mahnbescheid beantragt oder ein Auftrag an ein<br />

Inkassobüro vergeben wird. In der Regel haben die Kunden eine hohe Bonität. Uneinbringliche Forderungen<br />

werden unter Berücksichtigung der Umsatzsteuerkorrektur, eventueller Erstattungen<br />

der Kreditversicherung und bereits gebildeter Wertberichtigungen erfolgswirksam abgeschrieben.<br />

[11] Risikomanagement, Finanzderivate und weitere Angaben<br />

zum Kapitalmanagement<br />

11.1 grundsätze des risikomanagements<br />

Der vk Mühlen Konzern unterliegt hinsichtlich der Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und geplanten<br />

Transaktionen insbesondere Risiken aus der Veränderung der Wechselkurse, der Zinssätze<br />

und Getreidepreise. Darüber hinaus bestehen insbesondere Ausfallrisiken im Hinblick auf<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sowie Liquiditätsrisiken.<br />

Es ist Unternehmenspolitik, diese Risiken ständig zu beobachten, zu quantifizieren und abzusichern.<br />

Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es, diese Marktrisiken durch die laufenden<br />

operativen und finanzorientierten Aktivitäten zu begrenzen und Schwankungen der Cash Flows<br />

durch Veränderungen von Wareneinstands- und Verkaufspreisen sowie von Wechselkursen und<br />

Zinssätzen zu vermeiden. Hierzu werden je nach Einschätzung des Risikos ausgewählte derivative<br />

und nicht derivative Sicherungsinstrumente eingesetzt. Grundsätzlich werden jedoch nur Risiken<br />

gesichert, die Auswirkungen auf den Cash Flow des Konzerns haben. Derivative Finanzinstrumente<br />

werden ausschließlich als Sicherungsinstrumente genutzt, d.h. für Handels- oder andere<br />

spekulative Zwecke kommen sie nicht zum Einsatz. Die Grundzüge der Finanzpolitik werden vom<br />

Vorstand festgelegt und vom Aufsichtsrat überwacht. Die Umsetzung der Finanzpolitik sowie das<br />

laufende Risikomanagement obliegen den jeweiligen Fachabteilungen des Konzerns und sind in<br />

verschiedenen Konzernrichtlinien niedergelegt, die den Umgang mit Rohstoff-, Zins- und Währungsrisiken<br />

genau festlegen. Eine Risikokonzentration wird so vermieden.<br />

11.2 liquiditätsrisiko<br />

Das Liquiditätsrisiko bezeichnet das Risiko, sich jederzeit Finanzmittel beschaffen zu können, um<br />

eingegangene finanzielle Verbindlichkeiten bei Fälligkeit zu begleichen. Als wesentliches Instrument<br />

zur Steuerung des Liquiditätsrisikos erfolgt eine Finanzplanung. Auf dieser Grundlage werden<br />

der Finanzierungsbedarf und die erforderlichen Kreditlinien bei den Banken ermittelt.


102 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Der Konzern steuert Liquiditätsrisiken durch das Halten von angemessenen Kreditlinien bei Banken,<br />

sowie durch die Überwachung der prognostizierten und tatsächlichen Cash Flows und Abstimmungen<br />

der Fälligkeitsprofile von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, die<br />

der in Textziffer 10 dargestellten Tabelle der vertraglich vereinbarten Fälligkeitstermine finanzieller<br />

Verbindlichkeiten zu entnehmen sind.<br />

Risiken aus derivativen finanziellen Verbindlichkeiten in Form von Devisentermingeschäften ergeben<br />

sich grundsätzlich nicht, da diese als Sicherungsgeschäft im Fair Value Hedge Accounting<br />

dienen. Für diese Fälle besteht lediglich ein hypothetisches Risiko für den Fall, dass das Grundgeschäft<br />

zu dem das Sicherungsgeschäft abgeschlossen wurde entfällt. Sollte dies eintreten, müsste<br />

unverzüglich das Sicherungsgeschäft aufgelöst, bzw. durch eine entsprechende Gegenposition<br />

glattgestellt werden.<br />

Risiken ergeben aus börsennotierten Warentermingeschäften (Futures), da sie in keinem Sicherungszusammenhang<br />

mit einem Grundgeschäft stehen.<br />

Die ordentliche Hauptversammlung hat am 15. März <strong>2012</strong> die Schaffung eines neuen genehmigtes<br />

Kapitals von bis zu 20 mio eur („Genehmigtes Kapital <strong>2012</strong>“) beschlossen, um der Forderung der<br />

Banken nach weiteren Gesellschafterbeiträgen durch die Ausgabe weiterer Aktien nachkommen<br />

zu können. Von der erfolgreichen Umsetzung dieser Kapitalerhöhung, die unter Berücksichtigung<br />

der bereits im Januar <strong>2012</strong> durchgeführten Kapitalerhöhung insgesamt Erlöse in Höhe der<br />

Kartellstrafen erbringen sollen, oder alternativ der Bereitschaft der Kreditgeber zur (ggfs. übergangsweisen)<br />

Finanzierung der Kartellstrafen bzw. der Bereitschaft der Behörden zur weiteren<br />

Stundung der nach dem 31. März 2014 fälligen Bußgelder hängt die weitere Finanzierung und<br />

damit der Fortbestand der Gesellschaft bzw. wesentlicher Tochtergesellschaften über das erste<br />

Quartal des Jahres 2014 hinaus ab.<br />

11.3 sonstige preisrisiken<br />

ifrs 7 verlangt im Rahmen der Darstellung der Marktrisiken Angaben darüber, wie sich hypothetische<br />

Änderungen von Risikovariablen auf Preise von Finanzinstrumenten auswirken. Als Risikovariablen<br />

kommen insbesondere Börsenkurse und Rohstoffpreise in Frage.<br />

Der Wareneinkauf unterliegt aufgrund der starken Getreidepreisschwankungen einem ständigen<br />

Wertänderungsrisiko. Deshalb werden diese grundsätzlich durch entsprechende Getreidekontrakte<br />

mit fest vereinbarten Preisen abgesichert, um das Preisrisiko zu minimieren. Es wird<br />

versucht, diese Einkaufskontrakte fristenkongruent mit entsprechenden Verkaufskontrakten abzuschließen.<br />

Ist es nicht möglich Getreidekontrakte abzuschließen, werden Sicherungsgeschäfte<br />

über die Warenterminbörse getätigt. Kontrollierte Risikopositionen werden nur in sehr begrenztem<br />

Umfang eingegangen, sodass sich keine weiteren Preisrisiken aus der Veränderung der Rohstoffpreise<br />

ergeben.<br />

Das Risiko von Rohstoffpreisschwankungen wird für Zwecke der internen Steuerung auf Basis<br />

eines Value at Risk überwacht. Dieser wird auf Basis historischer Daten berechnet. Der Value at<br />

Risk gibt den maximal möglichen Verlust auf Basis einer Wahrscheinlichkeit von 90 % Prozent für<br />

einen Risikohorizont von 13 Monaten wieder. Zum 30. September <strong>2012</strong> betrug der Value at Risk 2,8<br />

mio eur (Vorjahr: 3,9 mio eur).<br />

11.4 währungsrisiko<br />

Währungsrisiken entstehen durch Finanzinstrumente, welche in einer von der funktionalen Währung<br />

abweichenden Währung denominiert und monetärer Art sind. Demnach bleiben wechselkursbedingte<br />

Differenzen, welche aus der Umrechnung von Abschlüssen in die Konzernwährung<br />

resultieren, unberücksichtigt.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 103<br />

→ Anhang<br />

Die Währungsrisiken des vk Mühlen Konzerns resultieren im Wesentlichen aus operativen Tätigkeiten.<br />

Risiken aus Fremdwährungen werden gesichert, soweit sie die Cash Flows des Konzerns<br />

beeinflussen.<br />

Im operativen Bereich werden die Aktivitäten der einzelnen Konzernunternehmen mehrheitlich<br />

in der jeweiligen funktionalen Währung abgewickelt. Aus diesem Grund wird das Währungsrisiko<br />

des vk Mühlen Konzerns als gering eingeschätzt. Einige Konzernunternehmen sind dennoch<br />

Fremdwährungsrisiken durch Zahlungen außerhalb der funktionalen Währung ausgesetzt. Die<br />

Wechselkursrisiken innerhalb des Konzerns stellen sich zum Bilanzstichtag, basierend auf den<br />

Nominalwerten, wie in der folgenden Tabelle aufgeführt dar.<br />

währungsrisiken<br />

Nominalwerte am Stichtag 30.9.<strong>2012</strong><br />

in teur eur usd Summe<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 0 0 0<br />

Festkontrahierte Einkaufskontrakte 0 – 945 – 945<br />

Devisentermingeschäfte 0 945 945<br />

Summe 0 0 0<br />

währungsrisiken<br />

Nominalwerte am Stichtag 30.9.<strong>2011</strong><br />

in teur eur usd gbp Summe<br />

Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen 181 0 130 311<br />

Festkontrahierte<br />

Einkaufskontrakte 0 – 4.392 0 – 4.392<br />

Devisentermingeschäfte – 181 4.392 – 130 4.081<br />

Summe 0 0 0 0<br />

Die Devisentermingeschäfte dienen der Absicherung des Währungsrisikos insbesondere aus<br />

schwebenden Einkaufskontrakten. Änderungen des jeweiligen eur-Wechselkurses führen nicht<br />

zu Währungsrisiken, da sich Änderungen der Wechselkurse im Grund- und Sicherungsgeschäft<br />

gegenseitig kompensieren.<br />

Der Konzern setzt Devisentermingeschäfte zur Absicherung des Risikos ein, welches aus künftigen<br />

Ein- und Verkäufen entsteht. Es handelt sich um nach Maßgabe der Konzernrichtlinien<br />

abgeschlossene Devisentermingeschäfte, um bestimmte Fremdwährungsein- und -auszahlungen<br />

abzusichern, die aus Verpflichtungen von Verkäufen und Einkäufen resultieren. Die wesentlichen<br />

Positionen stellen Kaufverträge über Rohstoffe in usd dar. Sie werden als Fair Value Hedge bilanziert.<br />

Der durchzuführenden Sensitivitätsanalyse liegen die im Folgenden beschriebenen Annahmen zu<br />

Grunde. Wesentliche originäre monetäre Finanzinstrumente, zu denen die flüssigen Mittel, Forderungen,<br />

verzinsliche Wertpapiere, verzinsliche Schulden, Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasingverhältnissen<br />

und unverzinsliche Verbindlichkeiten gehören, sind grundsätzlich direkt in<br />

funktionaler Währung denominiert oder werden mittels Derivaten in die funktionale Währung<br />

transferiert. Die zur Absicherung von Währungsrisiken designierten Fair Value Hedges dienen der<br />

Sicherung von festen Verpflichtungen und gleichen die wechselkursbedingten Wertänderungen<br />

von Grund- und Sicherungsgeschäften in der Gewinn- und Verlustrechnung fast vollständig aus.<br />

Demnach haben Währungskursänderungen keine wesentlichen Auswirkungen auf den Jahresüberschuss<br />

bzw. das Eigenkapital.


104 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

11.5 zinsrisiko<br />

Der Konzern ist Zinsrisiken ausgesetzt, da die Konzernunternehmen Finanzmittel zu variablen<br />

Zinssätzen aufnehmen. Das Risiko wird durch den Konzern gesteuert, indem ein angemessenes<br />

Verhältnis zwischen festen und variablen Mittelaufnahmen eingehalten wird. Dies erfolgt<br />

auch unter Verwendung von Zinssicherungsinstrumenten. Die Sicherungsmaßnahmen werden<br />

regelmäßig beurteilt, um sie auf die Zinserwartung und die gewünschte Risikobereitschaft abzustimmen.<br />

Danach werden die Sicherungsstrategien ausgewählt, die den Zinsaufwand über die<br />

Zinszyklen hinweg sichern.<br />

verzinsung<br />

Buchwerte<br />

in teur 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

Fix verzinst<br />

Vermögenswerte<br />

Wertpapiere 2.238 2.034<br />

Schulden<br />

Finanzverbindlichkeiten 0 511<br />

Finanzierungsleasing 111 160<br />

111 671<br />

Summe fix verzinst 2.349 1.363<br />

Variabel verzinst<br />

Vermögenswerte 0 0<br />

Schulden<br />

Finanzverbindlichkeiten * 91.027 149.200<br />

Finanzierungsleasing 0 22<br />

91.027 149.222<br />

Summe variabel verzinst – 91.027 – 149.222<br />

*<br />

Davon gesichert durch Zinsswaps 32.500 50.413<br />

*<br />

Davon gesichert durch Zinscap 41.500 22.500<br />

Für variabel verzinsliche Verbindlichkeiten wird die Sensitivitätsanalyse unter der Annahme erstellt,<br />

dass der Betrag der ausstehenden Verbindlichkeit zum Bilanzstichtag für das gesamte Jahr<br />

ausstehend war. Im Rahmen der internen Berichterstattung über das Zinsrisiko an die Leitungsgremien<br />

wird dabei ein Anstieg bzw. ein Absinken des Zinses um 50 Basispunkte unterstellt. Dies<br />

stellt die Einschätzung der Geschäftsführung hinsichtlich einer begründeten, möglichen Änderung<br />

der Zinsen dar.<br />

Marktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich<br />

nur dann auf das Ergebnis aus, wenn diese Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert bewertet<br />

werden. Im Übrigen werden alle originären Finanzinstrumente zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

bewertet, so dass sie keinem Zinsänderungsrisiko nach ifrs 7 unterliegen.<br />

Für den Fall, dass die Zinsen 50 Basispunkte höher / niedriger gewesen wären und alle anderen<br />

Variablen konstant gehalten würden:<br />

→ würde der Jahresüberschuss um 88 teur absinken / 148 teur ansteigen (30.09.<strong>2011</strong>: Rückgang<br />

/ Anstieg um 506 teur). Dies ist hauptsächlich auf Zinsrisiken durch die Aufnahme von<br />

Mitteln zu variablen Sätzen durch den Konzern zurückzuführen, und


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 105<br />

→ Anhang<br />

→ würde das Eigenkapital des Konzerns um 125 teur absinken bzw. um 123 teur ansteigen<br />

(30.9.<strong>2011</strong>: Rückgang um 393 teur / Anstieg um 387 teur). Dies ist das Ergebnis von Änderungen<br />

des beizulegenden Zeitwertes von als Sicherungsgeschäfte designierten Zinssicherungsgeschäften<br />

im Rahmen des Hedge Accountings sowie der zur Veräußerung verfügbaren<br />

festverzinslichen finanziellen Wertpapiere.<br />

Cash Flow Hedges Zinsänderungsrisiken<br />

Zur Sicherung des Zahlungsstromrisikos variabel verzinslicher Verbindlichkeiten hat der vk Konzern<br />

teilweise Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen. Die Zahlungsstromänderungen der Grundgeschäfte<br />

werden durch Zahlungsstromänderungen der Zinssicherungsgeschäfte ausgeglichen.<br />

Durch die Sicherungsmaßnahmen wird das Ziel verfolgt, die variabel verzinslichen in festverzinsliche<br />

Verbindlichkeiten zu transformieren und den Zahlungsstrom zu sichern.<br />

11.6 ausfallrisikomanagement<br />

Unter dem Ausfallrisiko versteht man das Risiko eines Verlustes für den Konzern, wenn eine Vertragspartei<br />

ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommt.<br />

Das Ausfallrisiko des Konzerns resultiert hauptsächlich aus den Forderungen aus Lieferungen und<br />

Leistungen. Bei der Bestimmung der Werthaltigkeit von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

wird jeder Änderung der Bonität seit Einräumung des Zahlungsziels bis zum Bilanzstichtag<br />

Rechnung getragen. Die in der Bilanz ausgewiesenen Beträge verstehen sich abzüglich Wertberichtigungen<br />

für voraussichtlich uneinbringliche Forderungen, die vom Management des Konzerns<br />

auf der Grundlage von Vergangenheitserfahrungen und des derzeitigen wirtschaftlichen<br />

Umfeldes geschätzt wurden. Zur Absicherung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

hat die vk Mühlen ag ein edv-gestütztes System entwickelt, das das Ausfallrisiko bereits bei der<br />

Auftragsannahme minimiert. Zur Absicherung des verbleibenden Restrisikos der Zahlungseingänge<br />

besteht ein ausreichender Versicherungsschutz. Eine Überwachung des Ausfallrisikos erfolgt<br />

kundenindividuell nach Fälligkeitsstruktur der Forderungen.<br />

Es besteht keine nennenswerte Konzentration des Kreditrisikos, da der Kundenbestand breit ist<br />

und keine Korrelationen bestehen. Zusätzlich sind die Forderungen zum größten Teil kreditversichert.<br />

Entsprechend ist die Geschäftsführung der Überzeugung, dass keine über die bereits<br />

erfassten Wertminderungen hinaus gehende Risikovorsorge notwendig ist.<br />

Bei derivativen Finanzinstrumenten beschränkt sich das Kreditsrisiko auf Geschäfte mit positiven<br />

Marktwerten und bei diesen auf die Wiederbeschaffungskosten. Derivatgeschäfte werden fast<br />

ausschließlich auf Grundlage von standardisierten Rahmenverträgen für Finanztermingeschäfte<br />

abgeschlossen. Vertragspartner sind Kreditinstitute, die von externen Ratingagenturen ein gutes<br />

Rating erhalten haben. Forderungen gegenüber Brokern an Warenterminbörsen werden über<br />

gesicherte Konten abgewickelt, ein Bonitätsrisiko des Brokers besteht nicht.<br />

Das maximale Ausfallrisiko wird durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten finanziellen<br />

Vermögenswerte wiedergegeben.


106 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

maximales ausfallrisiko | kredite und forderungen (lar)<br />

Buchwerte<br />

Davon kreditversichert<br />

in teur 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong> 30.9.<strong>2012</strong> 30.9.<strong>2011</strong><br />

Sonstige Ausleihungen<br />

Forderungen der<br />

inländischen Standorte 134 130 0 0<br />

Forderungen der<br />

ausländischen Standorte 35 34 0 0<br />

169 164 0 0<br />

Sonstige finanzielle<br />

Forderungen – langfristig<br />

Forderungen der<br />

inländischen Standorte 5 21 0 0<br />

Forderungen der<br />

ausländischen Standorte 0 0 0 0<br />

5 21 0 0<br />

Forderungen<br />

Forderungen der<br />

inländischen Standorte 55.527 58.061 43.272 42.703<br />

Forderungen der<br />

ausländischen Standorte 297 27.123 0 14.707<br />

55.824 85.184 43.272 57.410<br />

Sonstige finanzielle<br />

Forderungen – kurzfristig<br />

Forderungen der<br />

inländischen Standorte 2.282 6.564 0 0<br />

Forderungen der<br />

ausländischen Standorte 33 347 0 0<br />

2.315 6.911 0 0<br />

Liquide Mittel<br />

Inländische Standorte 236 449 0 0<br />

ausländische Standorte 11 1.130 0 0<br />

247 1.579 0 0<br />

Summe Loans and Receivables<br />

Forderungen der<br />

inländischen Standorte 58.184 65.225 43.272 42.703<br />

Forderungen der<br />

ausländischen Standorte 376 28.634 0 14.707<br />

58.560 93.859 43.272 57.410<br />

11.7 angaben zum kapitalmanagement<br />

Vorrangiges Ziel des Kapitalmanagements des Konzerns ist, die zukünftige wachstumsfördernde<br />

Kapitalbereitstellung für die einzelnen Unternehmenseinheiten unter Berücksichtigung von<br />

laufenden Markt-, Kredit- und operationellen Risiken zu gewährleisten. Das Kapitalmanagement<br />

bezieht sich auf das gesamte Eigenkapital. Dieses wird für jede rechtliche Einheit gemanagt. Das<br />

starke Finanzprofil sowie die finanzielle Flexibilität des Konzerns tragen hierzu bei.<br />

Grundlage für die Optimierung der Kapitalstruktur des Konzerns bildet die Eigenkapitalausstattung,<br />

die somit als wichtiges Steuerungsinstrument der Fremdfinanzierung fungiert. Auf Ebene<br />

des Gesamtkonzerns wird auf Basis der Rechnungslegungsvorschriften nach den ifrs in Abhängigkeit<br />

von bilanzierten Vermögenswerten und Schulden eine Eigenkapitalquote festgelegt und<br />

überwacht. Das im Konzernabschluss mit 67.999 teur (30.9.<strong>2011</strong>: 57.375 teur) ausgewiesene Eigenkapital<br />

und die sich daraus ergebende Eigenkapitalquote von rund 22,7 % (30.9.<strong>2011</strong>: rund 15,5 %)<br />

erfüllen diese Vorgaben.<br />

Es bestehen keine satzungsmäßig auferlegten Kapitalerfordernisse. Hinsichtlich der Anforderungen<br />

aus Kreditverträgen verweisen wir auf Textziffer 8.23.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 107<br />

→ Anhang<br />

[12] Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Bewertungserhebliche Umstände nach dem Bilanzstichtag haben sich im Übrigen nicht ereignet.<br />

[13] Geschäftsvorfälle mit nahestehenden Unternehmen<br />

und Personen<br />

Geschäftsvorfälle zwischen dem Unternehmen und den konsolidierten Tochterunternehmen<br />

wurden im Zuge der Konsolidierung eliminiert und werden in dieser Anhangsangabe nicht erläutert.<br />

Weitere wesentliche Geschäftsvorfälle mit Tochterunternehmen haben sich nicht ereignet:<br />

so betragen die Umsatzerlöse mit diesen Gesellschaften weniger als 1,0 % der Konzernumsatzerlöse.<br />

Geschäftsbeziehungen mit der Muttergesellschaft, der GoodMills Group GmbH (vormals lli euromills<br />

GmbH), Wien, Österreich, und den mit dieser Gesellschaft verbundenen Unternehmen<br />

sind bis auf die im Folgenden genannten Geschäftsvorfälle von untergeordneter Bedeutung.<br />

Mit notariell beglaubigtem Kaufvertrag vom 21. Dezember <strong>2011</strong> hat die vk Mühlen Aktiengesellschaft<br />

ihre Anteile an der vk „Polen“ GmbH und mit ihnen die Beteiligungen an der diamant<br />

stradunia Sp. z o. o., der aurora Kamionka Sp. z o. o., der vk mühlen poslka Sp. z o. o., der<br />

Diamant International Polska Sp. z o. o. und der aurora poslka Sp. z o. o. an die zum Konzern<br />

der Muttergesellschaft GoodMills Group GmbH gehörende maz Beteiligungs GmbH für einen Verkaufspreis<br />

von 19.908.962,05 eur inklusive Kaufpreiszinsen und einer Gewinnvergütung veräußert.<br />

Das Konzernergebnis ist um den Veräußerungsgewinn von 13.517.119,58 eur erhöht.<br />

Mit Datum vom 20. Juli <strong>2011</strong> hat die Tochtergesellschaft Diamant International Malom Kft., Baja /<br />

Ungarn, ihren Geschäftsbetrieb an das verbundene Unternehmen pannonmill Malomipari Zrt.,<br />

Komarom / Ungarn, mit Wirkung ab dem 1. Oktober <strong>2011</strong> verpachtet. Der Pachtzins deckt die voraussichtlich<br />

künftigen Aufwendungen im Zusammenhang mit der Liegenschaft einschließlich der<br />

Kapitalkosten und einer angemessenen Rendite.<br />

Mit einem ehemaligen Vorstandsmitglied wurde ein am 1. April <strong>2012</strong> beginnender Beratervertrag<br />

geschlossen, der eine Laufzeit von acht Monaten hat. Die Vergütung beträgt insgesamt 120.000<br />

eur.<br />

[14] Deutscher Corporate Governance Kodex<br />

Der Vorstand und der Aufsichtsrat der vk ag haben die Erklärung gemäß § 161 AktG abgegeben und<br />

im Internet auf der Homepage der Gesellschaft (www.vkmuehlen.de) der Öffentlichkeit dauerhaft<br />

zugänglich gemacht.


108 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

[15] Sonstige Angaben<br />

Vergütungen für Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen<br />

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betragen im Geschäftsjahr 78 teur (Vorjahr:<br />

72 teur), davon 0 teur variabel (Vorjahr: 0 teur). Die Gesamtbezüge des Vorstands betragen im<br />

Berichtsjahr 812 teur (Vorjahr: 561 teur), davon variabel 311 teur (Vorjahr: 45 teur). Im Geschäftsjahr<br />

wurden für die Mitglieder des Vorstands in Höhe von 370 teur (Vorjahr: 124 teur) Zuführungen<br />

zu den Rückstellungen für Pensionen ergebniswirksam erfasst.<br />

Für ein ehemaliges Mitglied des Vorstands, dessen Dienstverhältnis am 31. März <strong>2012</strong> endete,<br />

wurde im Geschäftsjahr eine Abfindungszahlung von 282 teur geleistet.<br />

Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und ihren Angehörigen<br />

sind insgesamt 8.897 teur (Vorjahr: 7.716 teur) zurückgestellt; ihre laufenden Bezüge<br />

betragen 371 teur (Vorjahr: 370 teur).<br />

Es wird darauf hingewiesen, dass in der Hauptversammlung am 10. Mai 2010 ein Beschluss gemäß<br />

§§ 286 Abs. 5, 314 Abs. 2 Satz 2 hgb über die Befreiung von den Angaben gemäß §§ 285 Nr. 9 lit. a)<br />

Sätze 5 bis 8, 314 Abs. 1 Nr. 6 lit. a) Sätze 5 bis 8 hgb im Anhang und im Konzernanhang der Jahresund<br />

Konzernabschlüsse der vk Mühlen ag für die Geschäftsjahre bis 2014 / 2015 (einschließlich)<br />

gefasst worden ist.<br />

Freigabe der Veröffentlichung<br />

Der Vorstand der vk ag hat den Konzernabschluss am 4. Dezember <strong>2012</strong> zur Weitergabe an den<br />

Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat hat die Aufgabe, den Konzernabschluss zu prüfen und<br />

zu erklären, ob er den Konzernabschluss billigt.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 109<br />

→ Anhang<br />

[16] Organe<br />

aufsichtsrat<br />

Mitglieder des Aufsichtsrats<br />

Klaus Josef Lutz<br />

(Vorsitzender)<br />

Vorsitzender des Vorstands der BayWa<br />

Aktiengesellschaft, München<br />

Mag. Christian Teufl<br />

(Stellv. Vorsitzender)<br />

Vorstandsmitglied der<br />

leipnik-lundenburger invest<br />

Beteiligungs ag, Wien, Österreich<br />

Thomas Galus<br />

Schichtführer, Arbeitnehmervertreter<br />

Dr. Hans-Jörg Gebhard<br />

Dipl. Ing. agr.<br />

Vorsitzender des Verbands Süddeutscher<br />

Zuckerrübenanbauer e.V., Würzburg<br />

Dr. Kurt J. Miesenböck<br />

Geschäftsleiter der raiffeisen-holding<br />

niederösterreich-wien reg. Gen. m. b. H.,<br />

Wien, Österreich<br />

Per Olof Nyman<br />

Executive Vice President und Chief<br />

Executive Officer (ceo) der Lantmännen<br />

ek för, Stockholm, Schweden<br />

Weitere Mandate<br />

Weitere Mandate in inländischen und ausländischen, gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:<br />

Eramon ag, Gesthofen<br />

Euro Pool System International B.V., Rijswijk, Niederlande (seit 8.11.<strong>2011</strong>)<br />

Graphit Kropfmühl ag, Hauzenberg<br />

man Nutzfahrzeuge ag, München<br />

Konzernmandate:<br />

Deutsche Raiffeisen-Warenzentrale GmbH, Frankfurt<br />

rwa Raiffeisen Ware Austria ag, Wien, Österreich (1. stellv. Vorsitzender)<br />

„unser lagerhaus“ warenhandels-gesellschaft m.b.H., Klagenfurt, Österreich (Vorsitzender)<br />

renerco Renewable Energy Concepts ag, München<br />

Turner & Growers Auckland Neuseeland, Vorsitzender (seit 3.4.<strong>2012</strong>)<br />

Mandate in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:<br />

agrana Beteiligungs-ag, Wien, Österreich (bis 2.7.<strong>2012</strong>)<br />

agrana Zucker, Stärke und Frucht Holding ag, Wien, Österreich (bis 2.7.<strong>2012</strong>)<br />

epamedia-europäische plakat- und aussenmedien GmbH, Wien, Österreich (stellv. Vorsitzenden)<br />

Österreichische Rundfunksender GmbH, Wien, Österreich<br />

Raiffeisen Bank International ag, Wien, Österreich<br />

Raiffeisen-Leasing Gesellschaft m.b.H., Wien, Österreich (seit 1.12.<strong>2011</strong>)<br />

Raiffeisen-Leasing Management GmbH, Wien, Österreich (seit 1.12.<strong>2011</strong>)<br />

Z & S Zucker und Stärke Holding ag, Wien, Österreich (2. stellv. Vorsitzenden) (bis 2.7.<strong>2012</strong>)<br />

Weitere Mandate in inländischen, gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten:<br />

CropEnergies ag, Mannheim<br />

südzucker Aktiengesellschaft Mannheim / Ochsenfurt, Mannheim (Vorsitzender)<br />

Mandate in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:<br />

agrana Beteiligungs-ag, Wien, Österreich<br />

agrana Zucker, Stärke und Frucht Holding ag, Wien, Österreich (stellv. Vorsitzender)<br />

Freiberger Holding GmbH, Berlin<br />

Raffinerie Tirlemontoise s.a., Brüssel, Belgien<br />

Saint Louis Sucre s.a., Paris, Frankreich<br />

szvg Süddeutsche Zuckerrübenverwertungs-Genossenschaft eG, Ochsenfurt (Vorsitzender)<br />

Vereinigte Hagelversicherung VVaG, Gießen<br />

Z & S Zucker und Stärke Holding ag, Wien, Österreich<br />

Mandate in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:<br />

Niederösterreichische Versicherung ag, St. Pölten, Österreich<br />

NÖ Kulturwirtschaft GesmbH, St. Pölten, Österreich<br />

szvg Süddeutsche Zuckerrübenverwertungs-Genossenschaft eG, Stuttgart-Ochsenfurt<br />

Konzernmandate:<br />

cafe+co International Holding GmbH, Wien, Österreich<br />

GoodMills Group GmbH (vormals LLI Euromills GmbH), Wien, Österreich<br />

raiffeisen immobilien vermittlung ges.m.b.h., Wien, Österreich (Vorsitzender)<br />

Raiffeisen Informatik GmbH, Wien, Österreich<br />

Mandate in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:<br />

Arips ab, Stockholm, Schweden (bis 3.1.<strong>2012</strong>)<br />

Doofmas & Co. Aktiebolag, Malmö, Schweden bis 24.7.<strong>2012</strong>)<br />

lrf Konsult Aktiebolag, Stockholm, Schweden<br />

Hauptgenossenschaft Nord ag, Kiel, Deutschland (seit 7.5.<strong>2012</strong>)<br />

spbi Service ag, Stockholm, Schweden (seit 18.4.<strong>2012</strong>)<br />

Viking Malt Aktiebolag, Halmstad, Schweden<br />

Viking Malt Oy, Lahti, Finnland<br />

Viking Malt Reso Oy, Raisio, Finnland (seit 31.8.<strong>2012</strong>)<br />

Konzernmandate:<br />

Lantmännen ek för, Stockholm, Schweden (seit 2.11.<strong>2011</strong>)<br />

Lantmännen Fastigheter ab, Stockholm, Schweden<br />

Lantmännen Holding Germany GmbH, Monheim<br />

Lantmännen Invest Aktiebolag, Stockholm, Schweden<br />

Lantmännen Finance Ireland, Dublin, Ireland (bis 1.11.<strong>2011</strong>)


110 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Josef Pröll<br />

Dipl.-Ing.<br />

Sprecher des Vorstands der<br />

leipnik-lundenburger invest<br />

Beteiligungs ag, Wien, Österreich<br />

Georg Olbrich<br />

Kaufmann<br />

Raimer Thode<br />

Teamleiter Buchhaltung,<br />

Arbeitnehmervertreter<br />

Jim Trudslev<br />

Managing Director Lantmännen Cerealia<br />

a / s, Vejle, Dänemark<br />

Dirk Usadel<br />

Müller, Arbeitnehmervertreter<br />

Sonja Wegener<br />

Sachbearbeiterin,<br />

Arbeitnehmervertreterin<br />

Mandate in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:<br />

agrana Beteiligungs-ag, Wien, Österreich, (seit 2.7.<strong>2012</strong>)<br />

agrana Zucker, Stärke und Frucht Holding ag, Wien, Österreich (seit 2.07.<strong>2012</strong>)<br />

fk austria wien ag, Wien (seit 20.3.<strong>2012</strong>)<br />

Z&S Zucker und Stärke Holding ag, Wien, Österreich (2. stellv. Vorsitzenden) (seit 2.7.<strong>2012</strong>)<br />

Konzernmandate:<br />

cafe+co International Holding GmbH, Wien, Österreich (Vorsitzender)<br />

GoodMills Group GmbH (vormals lli Euromills GmbH), Wien, Österreich (Vorsitzender)<br />

Siemens ag, Wien, Österreich<br />

Raiffeisen Revisionsverband nö Wien, Wien, Österreich (seit 3.2.<strong>2012</strong>)<br />

Mandate in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien:<br />

jsc Rigas Dzirnavnieks, Riga, Lettland<br />

Lantmännen axa, Ukraine<br />

Struer Brød a / s, Struer, Dänemark (seit 1.6.<strong>2012</strong>)<br />

vorstand<br />

Christoph Kempkes (Sprecher)<br />

Johannes Niclassen (seit 1.4.<strong>2012</strong>)<br />

Rigobert Schneider (bis 31.3.<strong>2012</strong>)<br />

Die Mitglieder des Vorstands bekleideten neben einzelnen Kontrollfunktionen in Konzerngesellschaften<br />

die nachstehend genannten Mandate in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten und vergleichbaren<br />

Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen:<br />

Christoph Kempkes: GoodMills Polska Sp.z.o.o., Grodzisk Wielkopolski, Polen<br />

(Vorsitzender seit 20.8.<strong>2012</strong>)<br />

Pannonmill Zrt., Komarom, Ungarn<br />

sofia Mel a.s., Sofia, Bulgarien<br />

titan s.a., Bukarest, Rumänien<br />

unimills a.s., Prag, Tschechien<br />

erste Wiener Walzmühle Vonwiller GmbH, Schwechat, Österreich<br />

loulis Mills s.a., Keratsini, Griechenland<br />

Johannes Niclassen: Müllerei-Pensionskasse VVaG, Krefeld; (seit 14.6.<strong>2012</strong>)<br />

Rigobert Schneider: Müllerei-Pensionskasse VVaG, Krefeld; (Vorsitzender)<br />

Hamburg, den 7. Dezember <strong>2012</strong><br />

Christoph Kempkes<br />

Johannes Niclassen


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 111<br />

→ Anhang → Versicherung der gesetzlichen Vertreter<br />

Versicherung<br />

der gesetzlichen Vertreter<br />

Wir versichern, dass nach bestem Wissen gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen<br />

der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf<br />

einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass<br />

ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird und dass die wesentlichen<br />

Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.<br />

Hamburg, den 7. Dezember <strong>2012</strong><br />

Christoph Kempkes<br />

Johannes Niclassen


112 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

bestätigungsvermerk<br />

des Abschlussprüfers<br />

Wir haben den von der vk Mühlen Aktiengesellschaft aufgestellten Konzernabschluss – bestehend<br />

aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung,<br />

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung, Konzern-Kapitalflussrechnung und Anhang zum<br />

Konzernabschluss – sowie den Bericht des Vorstands über die Lage des vk Mühlen Konzerns<br />

(Konzernlagebericht) für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober <strong>2011</strong> bis 30. September <strong>2012</strong> geprüft.<br />

Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den ifrs, wie sie in der eu<br />

anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 hgb anzuwendenden handelsrechtlichen<br />

Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe<br />

ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den<br />

Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 hgb unter Beachtung der vom Institut der<br />

Wirtschaftsprüfer (idw) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />

vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten<br />

und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung<br />

der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten<br />

Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />

Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse<br />

über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns<br />

sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden<br />

die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise<br />

für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von<br />

Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss<br />

einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten<br />

Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen<br />

der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses<br />

und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend<br />

sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges 113<br />

→ Bestätigung des Abschlussprüfers<br />

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht<br />

der Konzernabschluss den ifrs, wie sie in der eu anzuwenden sind, und den ergänzend nach<br />

§ 315a Abs. 1 hgb anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung<br />

dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem<br />

Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und<br />

stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

Ohne diese Beurteilung einzuschränken, verweisen wir auf die Ausführungen des Vorstands der<br />

vk Mühlen Aktiengesellschaft im Konzernlagebericht in Abschnitt ii.2. „Finanzlage“. Hier führt<br />

der Vorstand aus, dass der Fortbestand der Gesellschaft bzw. wesentlicher Tochtergesellschaften<br />

über den 31. März 2014 hinaus von der erfolgreichen Umsetzung künftiger Kapitalerhöhungen,<br />

die unter Berücksichtigung der bereits im Januar <strong>2012</strong> durchgeführten Kapitalerhöhung insgesamt<br />

Erlöse in Höhe der Kartellstrafen erbringen sollen, oder alternativ der Bereitschaft der<br />

Kreditgeber zur (ggfs. übergangsweisen) Finanzierung der Kartellstrafen bzw. der Bereitschaft<br />

der Behörden zur weiteren Stundung der nach dem 31. März 2014 fälligen Bußgelder abhängt.<br />

Hamburg, den 10. Dezember <strong>2012</strong><br />

kpmg ag<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Ditting<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

Heckert<br />

wirtschaftsprüfer


die kampffmeyer mühle in frankfurt<br />

→ Außenfassaden-Renovierung des Bürogebäudes im Frühsommer <strong>2012</strong><br />

→ Die komplette Mühlensanierung ist Anfang 2013 abgeschlossen


ückbesinnung<br />

Mittelständisches Unternehmertum<br />

→ Rückbesinnung auf die eigenen Stärken festigt das Selbstvertrauen in die Leistungsfähigkeit.<br />

Unsere Mitarbeiter sind mit Blick auf unsere lange Tradition hoch motiviert,<br />

den Kraftakt der Restrukturierung erfolgreich zu meistern.


116 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

gemäSS §§ 171 Abs. (2), 314 Abs. (2) AktG<br />

Im Geschäftsjahr vom 1. Oktober <strong>2011</strong> bis zum 30. September <strong>2012</strong> („Berichtszeitraum“) hat der<br />

Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat den<br />

Vorstand bei der Leitung des Unternehmens fortlaufend überwacht und in Fragen der Unternehmensführung<br />

beraten. Der Aufsichtsrat hat sich auch im Berichtszeitraum besonders intensiv<br />

mit den noch nicht abgeschlossenen Kartellverfahren beschäftigt.<br />

Zusammenarbeit zwischen dem Aufsichtsrat und dem Vorstand<br />

Der Aufsichtsrat hat im Berichtszeitraum sechs Aufsichtsratssitzungen abgehalten, davon eine<br />

im Wege der Telefonkonferenz. Im Rahmen der Sitzungen hat sich der Aufsichtsrat eingehend mit<br />

der aktuellen Geschäftsentwicklung, dem Risikomanagement sowie der kurz- und längerfristigen<br />

Unternehmensplanung befasst. Die Beratungs-, Prüfungs- und Überwachungstätigkeit des Aufsichtsrats<br />

bezog sich insbesondere auf die Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit der Vorstandstätigkeit,<br />

auf das Risikomanagement und auf die Compliance. Der Aufsichtsrat hat zustimmungspflichtige<br />

Maßnahmen geprüft und hierüber in seinen Sitzungen Beschluss gefasst. Der Vorstand<br />

hat den Aufsichtsrat sowohl in Textform als auch mündlich regelmäßig, zeitnah und umfassend<br />

über die wirtschaftliche Entwicklung, die Planung, die Risikolage und das Risikomanagement<br />

informiert und in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung eingebunden. Ferner hat<br />

der Vorstand den Aufsichtsrat außerhalb der Sitzungen durch monatliche Berichte über die wirtschaftliche<br />

Lage der Gesellschaft und des Konzerns sowie über Ereignisse von besonderer Bedeutung<br />

informiert. Zwischen den Aufsichtsratssitzungen stand der Aufsichtsratsvorsitzende mit<br />

dem Vorstand, insbesondere mit dem Vorsitzenden des Vorstands, in regelmäßigem Kontakt, um<br />

Fragen der Strategie, der Planung, der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements<br />

und der Compliance zu beraten. Der Aufsichtsratsvorsitzende wurde über wesentliche<br />

Geschäftsentwicklungen und wichtige Ereignisse, die für die Beurteilung der Lage und Entwicklung<br />

sowie für die Leitung des Unternehmens von wesentlicher Bedeutung sind, unverzüglich<br />

durch den Vorsitzenden des Vorstands unterrichtet.<br />

Schwerpunkte der Aufsichtsratstätigkeit<br />

Ein Schwerpunkt der Aufsichtsratstätigkeit im Berichtsjahr lag auf der wirtschaftlichen und finanziellen<br />

Lage des Konzerns. Insbesondere in den Sitzungen am 12. Dezember <strong>2011</strong> (Bilanzsitzung)<br />

und am 1. Juni <strong>2012</strong> hat sich der Aufsichtsrat mit der Geschäftsentwicklung sowie der<br />

Hochrechnung zum Geschäftsjahresende befasst und diese eingehend mit dem Vorstand erörtert.<br />

Ferner hat sich der Aufsichtsrat in allen Präsenzsitzungen über den Stand der laufenden<br />

Kartellverfahren unterrichten lassen und sich intensiv mit den möglichen Auswirkungen der<br />

Verfahren und den insoweit bestehenden Handlungsoptionen befasst. Gegenstand der Sitzungen<br />

war auch die Unterrichtung des Aufsichtsrats über den jeweiligen Stand der Verhandlungen über<br />

die Anpassung der bestehenden Konsortialfinanzierung.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

→ Bericht des Aufsichtsrats<br />

117<br />

Ein besonderer Schwerpunkt der Beratungen des Aufsichtsrats im Berichtsjahr lag auf der Planung<br />

und Umsetzung von Maßnahmen zur Sicherstellung der Zukunftsfähigkeit des Konzerns.<br />

Diese Beratungsschwerpunkte waren Gegenstand intensiver Erörterung und Beratung in den<br />

Sitzungen des Aufsichtsrats am 12. Oktober <strong>2011</strong>, 12. Dezember <strong>2011</strong>, 1. Juni <strong>2012</strong> und 13. September<br />

<strong>2012</strong>. Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen und finanziellen Situation der Gesellschaft<br />

hat der Aufsichtsratsvorsitzende vom Vorstand regelmäßige Berichte über die Finanzlage<br />

und die operative Geschäftsentwicklung der vk Mühlen ag angefordert. Der Vorstand ist diesen<br />

Berichtswünschen jeweils durch schriftliche und mündliche Berichte nachgekommen. Darüber<br />

hinaus hat der Aufsichtsrat im vergangenen Geschäftsjahr Bücher und Schriften der Gesellschaft<br />

sowie Vermögensgegenstände der Gesellschaft nicht eingesehen und nicht geprüft. Hierfür bestand<br />

aus Sicht des Aufsichtsrats kein Anlass, da es dem Aufsichtsrat bereits auf der Grundlage<br />

der Vorstandsberichte sowie der sonstigen Diskussionen mit dem Vorstand inner- und außerhalb<br />

von Aufsichtsratssitzungen möglich war, seinen Überwachungspflichten in vollem Umfang<br />

nachzukommen. Mit den vom Vorstand vorgeschlagenen Investitionen hat sich der Aufsichtsrat<br />

auseinandergesetzt und ihnen nach eingehender Prüfung zugestimmt.<br />

Darüber hinaus befasste sich der Aufsichtsrat schwerpunktmäßig mit der Vorbereitung der im Januar<br />

<strong>2012</strong> durchgeführten Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital und der Vorbereitung der<br />

Hauptversammlung am 15. März <strong>2012</strong> unter Einschluss der Schaffung eines neuen Genehmigten<br />

Kapitals <strong>2012</strong>, worüber jeweils in der Sitzung am 12. Dezember <strong>2011</strong> und hernach durch einen zu<br />

diesem Zweck vom Aufsichtsrat eingerichteten Ad-hoc-Ausschuss Beschluss gefasst wurde.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Aufsichtsratstätigkeit betraf die Veräußerung der vk „Polen“ GmbH<br />

und die Unterrichtung des Aufsichtsrats durch den hierfür eingerichteten Ad-hoc-Ausschuss in<br />

der Sitzung am 12. Dezember <strong>2011</strong>.<br />

Schließlich befasste sich der Aufsichtsrat in der Sitzung am 15. März <strong>2012</strong> und der Telefonkonferenz<br />

am 27. März <strong>2012</strong> eingehend mit der Neubesetzung der Position des Finanzvorstands.<br />

Kein Aufsichtsratsmitglied hat an weniger als der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrats teilgenommen.<br />

Unter anderem mit Blick auf die laufenden Kartellverfahren hat der Aufsichtsrat<br />

zu sämtlichen Sitzungen – ausgenommen die Sitzung am 1. Juni <strong>2012</strong> – rechtskundige Berater<br />

hinzugezogen.


118 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Ausschüsse des Aufsichtsrats<br />

Zur Steigerung der Effizienz seiner Arbeit hat der Aufsichtsrat mit dem Personal-, dem Prüfungsund<br />

dem Nominierungsausschuss drei ständige Ausschüsse gebildet, die die Beratungen und Beschlüsse<br />

des Aufsichtsrats vorbereiten und die ihnen im Rahmen des gesetzlich und satzungsmäßig<br />

Zulässigen übertragenen Entscheidungen treffen. Über die Arbeit der Ausschüsse und die in<br />

den Ausschüssen gefassten Beschlüsse wurde regelmäßig an den Aufsichtsrat berichtet. Darüber<br />

hinaus bestand im Berichtsjahr ein am 13. September <strong>2011</strong> gebildeter Ad-hoc-Ausschuss. Ein weiterer<br />

Ad-hoc-Ausschuss wurde im Januar <strong>2012</strong> aufgrund eines am 21. Januar <strong>2012</strong> festgestellten<br />

Umlaufbeschlusses gebildet.<br />

Dem Personalausschuss gehörten im Berichtsjahr die Aufsichtsratsmitglieder Klaus Josef Lutz,<br />

Mag. Christian Teufl und Sonja Wegener (bis 13. Juni <strong>2012</strong>) bzw. Thomas Galus (ab 14. Juni <strong>2012</strong>) an.<br />

Den Vorsitz im Personalausschuss führte der Aufsichtsratsvorsitzende. Herr Mag. Christian Teufl<br />

amtierte als stellvertretender Ausschussvorsitzender.<br />

Der Personalausschuss ist im Berichtszeitraum zu einer förmlichen Sitzung zusammengetreten.<br />

In dieser Sitzung hat sich der Personalausschuss insbesondere mit der Ernennung von Herrn<br />

Christoph Kempkes zum Vorstandsvorsitzenden und mit Tantiemefragen befasst.<br />

Dem Prüfungsausschuss gehörten die Aufsichtsratsmitglieder Dr. Kurt J. Miesenböck als Vorsitzender,<br />

Klaus Josef Lutz als stellvertretender Vorsitzender sowie Raimer Thode (bis 13. Juni <strong>2012</strong>)<br />

bzw. Sonja Wegener (ab 14. Juni <strong>2012</strong>) an.<br />

Der Prüfungsausschuss hat im Berichtszeitraum eine förmliche Sitzung und eine Telefonkonferenz<br />

abgehalten. Im Mittelpunkt der Sitzung am 12. Dezember <strong>2011</strong>, an der auch Vertreter<br />

des Abschlussprüfers teilgenommen haben, standen die Vorbereitung der Bilanzsitzung des<br />

Aufsichtsrats, die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, der Wirksamkeit des internen<br />

Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems sowie des internen Revisionssystems und die<br />

Vorbereitung der Effizienzprüfung durch den Aufsichtsrat. Der Prüfungsausschuss hat sich des<br />

Weiteren insbesondere mit der Wahl und der Beauftragung des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> befasst. Der Schwerpunkt der Telefonkonferenz am 10. Mai <strong>2012</strong> lag auf der<br />

Erörterung des Halbjahresfinanzberichts zum 31. März <strong>2012</strong> mit dem Vorstand.<br />

Dem Nominierungsausschuss gehörten die Aufsichtsratsmitglieder Klaus Josef Lutz, Dr. Kurt J.<br />

Miesenböck sowie Per Olof Nyman an. Den Vorsitz im Nominierungsausschuss führte der Aufsichtsratsvorsitzende.<br />

Herr Dr. Kurt J. Miesenböck amtierte als stellvertretender Vorsitzender<br />

des Nominierungsausschusses.<br />

Der Nominierungsausschuss hat im abgelaufenen Geschäftsjahr keine Sitzungen abgehalten. In<br />

seiner Sitzung am 13. September <strong>2011</strong> beriet der Nominierungsausschuss insbesondere über die<br />

Empfehlung des Aufsichtsrats an den Vorstand zur gerichtlichen Bestellung von Herrn Dipl.-Ing.<br />

Josef Pröll als Nachfolger des mit Wirkung zum 13. August <strong>2011</strong> aus dem Aufsichtsrat ausgeschiedenen<br />

Aufsichtsratsmitglieds Frau Mag. Veronika Haslinger. Vor der Aufsichtsratssitzung am 12.<br />

Dezember <strong>2011</strong> haben die Mitglieder des Nominierungsausschusses ad hoc entschieden, dass sie<br />

an dieser Empfehlung auch mit Blick auf den entsprechenden Wahlvorschlag des Aufsichtsrats an<br />

die Hauptversammlung am 15. März <strong>2012</strong> festhalten.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

→ Bericht des Aufsichtsrats<br />

119<br />

Der am 13. September <strong>2011</strong> zur Vermeidung von Interessenkonflikten gebildete Ad-hoc-Ausschuss<br />

hat sich anstelle des Aufsichtsratsplenums mit der Beratung und Überwachung des Vorstands bei<br />

der Veräußerung der vk „Polen“ GmbH befasst und auf Basis der hierfür erteilten Ermächtigung<br />

der Veräußerung an die lli Euromills GmbH in der Sitzung am 21. Dezember <strong>2011</strong> zugestimmt.<br />

Dem Ad-hoc-Ausschuss gehören die Aufsichtsratsmitglieder Klaus Josef Lutz, Per Olof Nyman,<br />

Georg Olbrich und Sonja Wegener an. Den Vorsitz im Ad-hoc-Ausschuss führt der Aufsichtsratsvorsitzende.<br />

Durch die Besetzung des Ausschusses wurde sichergestellt, dass die Vertreter des<br />

Mehrheitsaktionärs lli Euromills GmbH im Aufsichtsrat, namentlich Herr Dr. Kurt J. Miesenböck<br />

und Herr Mag. Christian Teufl, die dem Aufsichtsrat zum Zeitpunkt der Bildung des Ad-hoc-Ausschusses<br />

angehört haben, an Beratungen und Entscheidungen über die geplante Veräußerung<br />

der Beteiligung an einer Tochtergesellschaft nicht teilnehmen. Neben der Veräußerung an andere<br />

mögliche Interessenten wurde von Beginn an auch eine Veräußerung an den Mehrheitsaktionär<br />

lli Euromills GmbH in Erwägung gezogen und geprüft, so dass die vorgenannten Aufsichtsratsmitglieder<br />

ebenso wie nach Ablauf des Geschäftsjahrs bestellte oder gewählte Aufsichtsratsmitglieder,<br />

die bei dem vorerwähnten Mehrheitsaktionär Organfunktionen wahrnehmen oder ihm<br />

in sonstiger Weise nahe stehen, insoweit einem Interessenkonflikt unterliegen.<br />

Der Ausschuss ist nach Vollzug der Veräußerung der vk „Polen“ GmbH an die lli Euromills GmbH<br />

nicht mehr zusammengetreten, hat sich jedoch für den Bedarfsfall ein Zusammenkommen zu<br />

weiteren Sitzungen vorbehalten.<br />

Der im Januar <strong>2012</strong> gebildete Ad-hoc-Ausschuss hat sich mit der Durchführung der im Januar <strong>2012</strong><br />

erfolgten Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital befasst und auf Basis der ihm hierzu erteilten<br />

Ermächtigung des Aufsichtsrats die zur Durchführung erforderlichen Beschlüsse gefasst.<br />

Dem Ad-hoc-Ausschuss gehörten die Aufsichtsratsmitglieder Klaus Josef Lutz als Vorsitzender,<br />

Mag. Christian Teufl als stellvertretender Vorsitzender, Per Olof Nyman und Sonja Wegener an.<br />

Der Ad-hoc-Ausschuss hat sich in einer Telefonkonferenz am 25. Januar <strong>2012</strong> konstituiert, die<br />

vorstehend genannten Beschlüsse gefasst und besteht seit der ordnungsgemäßen Eintragung der<br />

Kapitalerhöhung im Handelsregister und Erledigung der ihm übertragenen Aufgaben nicht mehr.<br />

Corporate Governance<br />

Fragen der Corporate Governance waren ebenfalls Gegenstand der Beratungen im Aufsichtsrat.<br />

In seiner Sitzung am 12. Dezember <strong>2011</strong> hat der Aufsichtsrat die Erklärung der Verwaltung zur Unternehmensführung<br />

gemäß § 289 a hgb und den gemeinsam mit dem Vorstand erstatteten Corporate<br />

Governance Bericht für das Geschäftsjahr 2010 / <strong>2011</strong> erörtert und gebilligt. Ferner hat der<br />

Aufsichtsrat in der Sitzung am 12. Dezember <strong>2011</strong> turnusmäßig die Effizienz seiner Arbeit geprüft.<br />

Den gemeinsam mit dem Vorstand erstatteten Corporate Governance Bericht für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> hat der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 18. Dezember <strong>2012</strong> erörtert und gebilligt.<br />

Die aktuelle Entsprechenserklärung mit den gesetzlich vorgeschriebenen Erläuterungen ist<br />

Bestandteil der ebenfalls in der Aufsichtsratssitzung am 18. Dezember <strong>2012</strong> erörterten und vom<br />

Aufsichtsrat gebilligten Erklärung der Verwaltung zur Unternehmensführung.<br />

Der Corporate Governance Bericht und die Erklärung zur Unternehmensführung mit der aktuellen<br />

Entsprechenserklärung sind auf der Internetseite der vk Mühlen ag öffentlich zugänglich<br />

gemacht. Ferner stehen den Aktionären die aktuelle Entsprechenserklärung und die Entsprechenserklärung<br />

der Vorjahre auf der Internetseite der vk Mühlen ag dauerhaft zur Verfügung.


120 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Jahres- und Konzernabschlussprüfung<br />

Der gemäß den Vorschriften des hgb aufgestellte Jahresabschluss der vk Mühlen ag und der auf<br />

der Grundlage der internationalen Rechnungslegungsstandards (ifrs) und den gemäß § 315a hgb<br />

ergänzend anwendbaren handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellte Konzernabschluss sowie<br />

der Lagebericht und der Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> wurden durch den<br />

von der Hauptversammlung am 15. März <strong>2012</strong> gewählten und anschließend vom Aufsichtsrat beauftragten<br />

Abschluss- und Konzernabschlussprüfer, die kpmg ag Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

mit Sitz in Berlin, unter Berücksichtigung der vom Aufsichtsrat festgelegten Prüfungsschwerpunkte<br />

und unter Einbeziehung der Buchführung geprüft. Der Abschluss- und Konzernabschlussprüfer<br />

hat keine Einwendungen erhoben und dies in uneingeschränkten Bestätigungsvermerken<br />

bescheinigt.<br />

Der Jahresabschluss der vk Mühlen ag, der Konzernabschluss, der Lagebericht und der Konzernlagebericht<br />

sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers sind dem Prüfungsausschuss<br />

und dem Aufsichtsrat rechtzeitig vorgelegt worden. In der Sitzung des Prüfungsausschusses am<br />

18. Dezember <strong>2012</strong> berichteten die Vertreter des Abschlussprüfers über die wesentlichen Ergebnisse<br />

ihrer Prüfungen und standen für Fragen der Ausschussmitglieder zur Verfügung. Nach<br />

eingehender Befassung mit den vorgelegten Unterlagen und Erörterung mit den Vertretern des<br />

Abschlussprüfers erhob der Prüfungsausschuss keine Einwendungen. Im Anschluss an die ausführliche<br />

Vorprüfung durch den Prüfungsausschuss und Erstattung des Berichts aus der Prüfungsausschusssitzung<br />

berichteten die Vertreter des Abschlussprüfers auch dem Aufsichtsrat<br />

über die wesentlichen Prüfungsergebnisse und standen für Fragen der Aufsichtsratsmitglieder<br />

zur Verfügung. Nach Erörterung mit den Vertretern des Abschlussprüfers sind nach dem abschließenden<br />

Ergebnis der eigenen Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses,<br />

des Lageberichts und des Konzernlageberichts für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> durch den Aufsichtsrat<br />

Einwendungen nicht zu erheben. Der Aufsichtsrat stimmte den Prüfungsergebnissen<br />

des Abschlussprüfers zu und billigte den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss zum 30.<br />

September <strong>2012</strong>, der damit festgestellt ist, sowie den Konzernabschluss zum 30. September <strong>2012</strong>.<br />

Auch der vom Vorstand gemäß § 312 AktG aufgestellte Bericht über die Beziehungen der Gesellschaft<br />

zu verbundenen Unternehmen (Abhängigkeitsbericht) wurde von dem von der Hauptversammlung<br />

am 15. März <strong>2012</strong> gewählten Abschlussprüfer geprüft. Der Abschlussprüfer erteilte<br />

hierzu den folgenden Bestätigungsvermerk: „Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung<br />

bestätigen wir, dass (1) die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind, (2) bei den im Bericht aufgeführten<br />

Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.“<br />

Der Abhängigkeitsbericht wurde dem Prüfungsausschuss und dem Aufsichtsrat zusammen mit<br />

dem Prüfungsbericht des Abschlussprüfers rechtzeitig vorgelegt. Er wurde in den Sitzungen des<br />

Prüfungsausschusses und des Aufsichtsrats am 18. Dezember <strong>2012</strong> eingehend erörtert und insbesondere<br />

auf Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft. Die Vertreter des Abschlussprüfers berichteten<br />

über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung des Abhängigkeitsberichts und standen<br />

dem Prüfungsausschuss und dem Aufsichtsrat für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Der Aufsichtsrat<br />

stimmte dem Ergebnis der Prüfung des Abhängigkeitsberichts durch den Abschlussprüfer<br />

zu. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung erhebt der Aufsichtsrat keine<br />

Einwendungen gegen den Abhängigkeitsbericht des Vorstands sowie gegen die Erklärung des<br />

Vorstands am Schluss des Abhängigkeitsberichts.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

→ Bericht des Aufsichtsrats<br />

121<br />

Veränderungen im Aufsichtsrat<br />

Frau Mag. Veronika Haslinger hat ihr Amt als Mitglied des Aufsichtsrats mit Wirkung zum Ablauf<br />

des 13. August <strong>2011</strong> niedergelegt. Als Nachfolger von Frau Mag. Haslinger wurde Herr Dipl. Ing. Josef<br />

Pröll zunächst gerichtlich bestellt und alsdann von der Hauptversammlung am 15. März <strong>2012</strong><br />

zum Mitglied des Aufsichtsrats gewählt.<br />

Veränderungen im Vorstand<br />

Herr Rigobert Schneider hat sein Amt als Mitglied des Vorstands mit Wirkung zum Ablauf des 31.<br />

März <strong>2012</strong> niedergelegt. Als Nachfolger von Herrn Scheider wurde mit Beschluss des Aufsichtsrats<br />

vom 27. März <strong>2012</strong> Herr Johannes Niclassen mit Wirkung vom 1. April <strong>2012</strong> zum Mitglied des<br />

Vorstands bestellt.<br />

Dank<br />

Der Aufsichtsrat dankt den Mitgliedern des Vorstands sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

im Konzern für ihren großen persönlichen Einsatz und die im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong><br />

geleistete Arbeit.<br />

Wien, 18. Dezember <strong>2012</strong><br />

Der Aufsichtsrat<br />

Klaus Josef Lutz<br />

Vorsitzender


122 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Corporate Governance Bericht<br />

gemäSS Ziffer 3.10 Deutscher Corporate Governance Kodex<br />

Die vk Mühlen ag ist eine Aktiengesellschaft nach deutschem Recht. Die Verwaltung der Gesellschaft<br />

besteht aus Vorstand und Aufsichtsrat, die zum Wohle des Unternehmens eng zusammenarbeiten.<br />

Corporate Governance steht für eine verantwortungsbewusste und auf langfristige<br />

Wertschöpfung ausgerichtete Führung und Kontrolle des Unternehmens. Vorstand und Aufsichtsrat<br />

überprüfen und entwickeln die Corporate Governance im Unternehmen zur Wahrung<br />

von guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung sowie zur Vermittlung von Transparenz<br />

für den Aktionär ständig weiter.<br />

Allgemeines zur Führungsstruktur<br />

Die vk Mühlen ag unterliegt den Vorschriften des deutschen Aktien- und Mitbestimmungsrechts<br />

und den Kapitalmarktregelungen sowie den Bestimmungen der Satzung und der Geschäftsordnungen<br />

für Vorstand und Aufsichtsrat. Daneben wird die Unternehmensführung weitgehend<br />

durch die Vorgaben des Deutschen Corporate Governance Kodex in seiner jeweils gültigen Fassung<br />

bestimmt; Abweichungen von Empfehlungen werden in der Entsprechenserklärung mitgeteilt<br />

und eingehend begründet. Mit den Organen Vorstand und Aufsichtsrat verfügt die vk<br />

Mühlen ag über eine duale Führungs- und Überwachungsstruktur. Vorstand und Aufsichtsrat<br />

sind den Interessen der Aktionäre und dem Wohl des Unternehmens verpflichtet. Die Hauptversammlung<br />

ist das dritte Organ der Gesellschaft.<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Der Aufsichtsrat der Gesellschaft setzt sich nach den Vorschriften der §§ 96 Abs. (1), 101 Abs. (1)<br />

des Aktiengesetzes (AktG) sowie den Vorschriften des Drittelbeteiligungsgesetzes zusammen und<br />

besteht gemäß § 8 der Satzung aus zwölf Mitgliedern, von denen acht Mitglieder von der Hauptversammlung<br />

und vier Mitglieder von den Arbeitnehmern gemäß den Vorschriften des Drittelbeteiligungsgesetzes<br />

gewählt werden. Der Aufsichtsrat bestellt die Mitglieder des Vorstands und<br />

ist auch für deren Abberufung zuständig. Im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften und den<br />

Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex berät und überwacht er den Vorstand<br />

bei der Leitung des Unternehmens und ist er in Entscheidungen, die von grundlegender<br />

Bedeutung für das Unternehmen sind, unmittelbar eingebunden.<br />

Überwachung und Kontrolle des Vorstands durch den Aufsichtsrat<br />

Die Geschäftsordnung des Aufsichtsrates sieht als Bestandteil des Überwachungs- und Kontrollprozesses<br />

klare und transparente Verfahren und Strukturen vor. Die Geschäftsordnung des<br />

Aufsichtsrates spiegelt die Empfehlungen des Deutschen Corporate Governance Kodex für den<br />

Aufsichtsrat weitgehend wider.<br />

Der Aufsichtsrat hat zur effektiven Überwachung, Kontrolle und Beratung des Vorstands sowie<br />

zur Vorbereitung der Aufsichtsratssitzungen und -beschlüsse drei ständige Ausschüsse, und zwar<br />

einen Prüfungsausschuss (Audit Committee), einen Personalausschuss und einen Nominierungsausschuss<br />

gebildet.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

→ Corporate Governance Bericht<br />

123<br />

Der Prüfungsausschuss befasst sich unter anderem mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses,<br />

der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems sowie<br />

des internen Revisionssystems, ferner mit der Abschlussprüfung und mit Fragen der Compliance<br />

sowie der Vorbereitung der Effizienzprüfung durch den Aufsichtsrat. Außerdem unterbreitet der<br />

Prüfungsausschuss dem Gesamtaufsichtsrat eine Empfehlung für den Vorschlag des Aufsichtsrats<br />

an die Hauptversammlung zur Wahl des Abschlussprüfers.<br />

Der Personalausschuss behandelt die Anstellungsverträge und das Vergütungssystem für den<br />

Vorstand sowie sonstige Rechtsgeschäfte mit den Mitgliedern des Vorstands, wobei die regelmäßige<br />

Überprüfung des Vergütungssystems für den Vorstand und die Festlegung der Gesamtbezüge<br />

der einzelnen Vorstandsmitglieder dem Gesamtaufsichtsrat obliegen.<br />

Der Nominierungsausschuss erarbeitet die Vorschläge des Aufsichtsrats zur Wahl der von der<br />

Hauptversammlung zu wählenden Mitglieder des Aufsichtsrats und unterstützt im Falle des vorzeitigen<br />

Ausscheidens eines Anteilseignervertreters aus dem Aufsichtsrat den Vorstand bei der<br />

Vorbereitung des Antrags auf eine gegebenenfalls erforderliche Ersatzbestellung durch das Registergericht<br />

hinsichtlich der Auswahl der vorzuschlagenden Person.<br />

Im Geschäftsjahr 2010 / <strong>2011</strong> wurde zur Vermeidung von Interessenskonflikten einzelner Mitglieder<br />

des Aufsichtsrats ein Ad-hoc-Ausschuss gebildet, der sich – auch im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong><br />

– anstelle des Aufsichtsrats mit der Beratung und Überwachung des Vorstands bei der Veräußerung<br />

der vk „Polen“ GmbH durch die Kampffmeyer Mühlen GmbH und ihrer Durchführung<br />

befasste. Der Ad-hoc-Ausschuss wurde mit Beschlusszuständigkeit ausgestattet und hat anstelle<br />

des Aufsichtsratspleniums die Zustimmung zu der vorgenannten Veräußerung erteilt.<br />

Ein weiterer Ad-hoc-Ausschuss wurde im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> gebildet, um anstelle des Aufsichtsrats<br />

die im Rahmen der im Januar <strong>2012</strong> erfolgten Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital<br />

erforderlichen Handlungen und Beschlüsse auszuführen bzw. zu fassen.<br />

Die personelle Besetzung der Ausschüsse kann dem Bericht des Aufsichtsrats und der Erklärung<br />

zur Unternehmensführung entnommen werden.<br />

Der Vorstand<br />

Der aus zwei Mitgliedern bestehende Vorstand der vk Mühlen ag leitet das Unternehmen in eigener<br />

Verantwortung im Unternehmensinteresse, also unter Berücksichtigung der Belange der<br />

Aktionäre, seiner Arbeitnehmer und der sonstigen dem Unternehmen verbundenen Gruppen<br />

(Stakeholder) mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung.


124 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

Der Vorstand entwickelt die strategische Ausrichtung des Unternehmens, stimmt sie regelmäßig<br />

mit dem Aufsichtsrat ab und sorgt für ihre Umsetzung. Er trägt zudem für die Einhaltung der gesetzlichen<br />

Bestimmungen und der unternehmensinternen Richtlinien Sorge und wirkt auf deren<br />

Beachtung durch die Konzernunternehmen hin (Compliance). Des Weiteren ist er verantwortlich<br />

für die Jahres- und Mehrjahresplanung der Gesellschaft sowie für die Erstattung der gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Berichte. Er trägt ferner Sorge für ein effizientes Risikomanagement und Risikocontrolling<br />

sowie eine regelmäßige, zeitnahe und umfassende Berichterstattung an den Aufsichtsrat<br />

über alle für den Konzern relevanten Fragen der Strategie, der Unternehmensplanung,<br />

der Geschäftsentwicklung, der Risikolage, des Risikomanagements und der Compliance.<br />

Die Geschäftsordnung für den Vorstand sieht unter anderem vor, dass Maßnahmen und Geschäfte<br />

des Vorstands von grundlegender Bedeutung der Zustimmung des Aufsichtsrats bedürfen. Die<br />

Geschäftsordnung für den Vorstand enthält auch Regelungen zur Vermeidung von Interessenkonflikten.<br />

Die Hauptversammlung<br />

Die Aktionäre nehmen im Rahmen der satzungsmäßig vorgesehenen Möglichkeiten ihre Rechte<br />

vor und in der Hauptversammlung wahr. Jede Aktie gewährt eine Stimme. Aktien mit Mehrstimmrechten<br />

oder Vorzugsstimmrechten („Golden Shares“) sowie Höchststimmrechte bestehen<br />

nicht. Zur Teilnahme an der Hauptversammlung sind alle Aktionäre berechtigt, die sich rechtzeitig<br />

angemeldet und ihren Aktienbesitz stichtagsbezogen nachgewiesen haben.<br />

Die jährliche ordentliche Hauptversammlung findet innerhalb der ersten acht Monate eines jeden<br />

Geschäftsjahres statt. Die Tagesordnung der Hauptversammlung sowie die für die Hauptversammlung<br />

und ihre Vorbereitung vorgeschriebenen Berichte und sonstigen Unterlagen werden<br />

auf der Internetseite (www.vkmuehlen.de) der Gesellschaft veröffentlicht und liegen ab der<br />

Einberufung der Hauptversammlung in den Geschäftsräumen der Gesellschaft zur Einsicht der<br />

Aktionäre aus. Die ordentliche Hauptversammlung beschließt unter anderem über die Gewinnverwendung,<br />

die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie über die Wahl der Anteilseignervertreter<br />

im Aufsichtsrat und des Abschlussprüfers. Auch Satzungsänderungen und<br />

kapitalverändernde Maßnahmen werden ausschließlich von der Hauptversammlung beschlossen.<br />

Der Aufsichtsrat ist gemäß § 13 Abs. (2) der Satzung jedoch ermächtigt, Änderungen und<br />

Ergänzungen der Satzung, die nur die Fassung betreffen, zu beschließen.<br />

Zur Erleichterung der persönlichen Wahrnehmung ihrer Rechte stellt die Gesellschaft den Aktionären<br />

für die Hauptversammlung weisungsgebundene Stimmrechtsvertreter zur Verfügung. In<br />

der Einberufung der Hauptversammlung bzw. in den Mitteilungen an die Aktionäre wird erläutert,<br />

wie im Vorfeld der Hauptversammlung Weisungen an den jeweiligen Stimmrechtsvertreter<br />

erteilt werden können. Daneben bleibt es den Aktionären unbenommen, sich in der Hauptversammlung<br />

durch einen anderen Bevollmächtigten ihrer Wahl vertreten zu lassen.<br />

Transparenz<br />

Die vk Mühlen ag nutzt zur regelmäßigen, zeitnahen und gleichmäßigen Information der Aktionäre<br />

über die Geschäftsentwicklung sowie die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der Gesellschaft<br />

und des Konzerns ihre Internetseite (www.vkmuehlen.de). Anteilseigner und Dritte werden<br />

durch den Konzernabschluss, den Halbjahresfinanzbericht sowie nach dem ersten und dritten<br />

Geschäftsquartal durch Zwischenmitteilungen informiert. Die vk Mühlen ag publiziert in dem<br />

auf ihrer Internetseite (www.vkmuehlen.de) abrufbaren Finanzkalender die Termine der regelmäßigen<br />

Veröffentlichungen und der Hauptversammlung der Gesellschaft mit ausreichendem<br />

zeitlichen Vorlauf. Den gesetzlichen Veröffentlichungspflichten zu Insider-Informationen und<br />

Veränderungen im Aktienbesitz wird Rechnung getragen.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

→ Corporate Governance Bericht<br />

125<br />

Rechnungslegung und Risikomanagement<br />

Der Konzernabschluss und der verkürzte Konzernabschluss des Halbjahresfinanzberichts werden<br />

vom Vorstand entsprechend den gesetzlichen Erfordernissen unter Beachtung der anwendbaren<br />

internationalen Rechnungslegungsgrundsätze aufgestellt. Ihre Veröffentlichung erfolgt auf<br />

der Internetseite (www.vkmuehlen.de) der Gesellschaft innerhalb der gesetzlichen Fristen. Der<br />

Halbjahresfinanzbericht wird vom Prüfungsausschuss vor seiner Veröffentlichung mit dem Vorstand<br />

erörtert.<br />

Der vk Mühlen-Konzern verfügt über ein konzernweites Risikomanagementsystem und hat ein<br />

„Risk Board“ eingerichtet, mit dessen Unterstützung die Unternehmensleitung wesentliche Risiken<br />

frühzeitig erkennt und in die Lage versetzt wird, gegebenenfalls erforderliche Gegenmaßnahmen<br />

rechtzeitig einzuleiten. Das konzernweite Risikomanagementsystem wird vom Vorstand<br />

fortlaufend auf seine Effizienz geprüft, kontinuierlich weiterentwickelt und unter Berücksichtigung<br />

der sich verändernden Rahmenbedingungen optimiert.<br />

Der Abschlussprüfer berichtet über das Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses<br />

und des Abhängigkeitsberichts des Vorstands an den Prüfungsausschuss und<br />

den Aufsichtsrat.<br />

Erklärung zur Unternehmensführung gemäSS § 289 a HGB<br />

Vorstand und Aufsichtsrat der vk Mühlen ag haben die Erklärung zur Unternehmensführung<br />

gemäß § 289 a hgb für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> abgegeben. Sie beinhaltet die Entsprechenserklärung<br />

nach § 161 AktG, relevante Angaben zu Unternehmensführungspraktiken und eine Beschreibung<br />

der Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat sowie der Zusammensetzung und<br />

Arbeitsweise von deren Ausschüssen. Die von Vorstand und Aufsichtsrat der vk Mühlen ag für<br />

das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> abgegebene Erklärung zur Unternehmensführung ist gemäß § 289 a<br />

Abs. (1) Satz 2 hgb auf der Internetseite der Gesellschaft (www.vkmuehlen.de) öffentlich zugänglich<br />

gemacht. In den Lagebericht und in den Konzernlagebericht ist gemäß § 289 a Abs. (1) Satz 3<br />

hgb eine Bezugnahme aufgenommen worden, welche die Angabe der Internetseite enthält.<br />

Entsprechenserklärung gemäSS § 161 Abs. (1) Satz 1 AktG<br />

Vorstand und Aufsichtsrat der vk Mühlen ag haben die jährliche Erklärung zum Deutschen Corporate<br />

Governance Kodex gemäß § 161 Abs. (1) Satz 1 AktG (Entsprechenserklärung) im Dezember<br />

<strong>2012</strong> erneuert. Sie ist wie die vorausgegangenen Entsprechenserklärungen auf der Internetseite<br />

der vk Mühlen ag zugänglich gemacht.<br />

Die Erklärung hat folgenden Wortlaut:<br />

„Vorstand und Aufsichtsrat der vk Mühlen ag erklären, dass den Empfehlungen der Regierungskommission<br />

Deutscher Corporate Governance Kodex („Kodex“) in der jeweils gültigen<br />

Fassung seit der letzten Entsprechenserklärung vom Dezember <strong>2011</strong> entsprochen<br />

wurde und auch in Zukunft entsprochen wird, mit Ausnahme der nachfolgend aufgeführten<br />

Empfehlungen:<br />

1. Ziffer 3.8 Satz 5 des Kodex<br />

Für den Aufsichtsrat ist im Rahmen der bestehenden D & O-Versicherung weiterhin<br />

kein Selbstbehalt vorgesehen; insoweit sind Vorstand und Aufsichtsrat der Ansicht,<br />

dass die Motivation und Verantwortung der Aufsichtsratsmitglieder nicht von einem<br />

Selbstbehalt abhängt.


126 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

2. Ziffern 4.1.5 und 5.1.2 Satz 2 des Kodex<br />

Im Vorstand und in sonstigen Führungspositionen des Unternehmens sind Frauen<br />

bislang unterrepräsentiert. Das Unternehmen sieht sich der Situation ausgesetzt, dass<br />

es vielfach an geeigneten Kandidatinnen mangelt, die zur Übernahme von oder zur<br />

Bewerbung auf entsprechende Führungspositionen bereit sind. Es wird auch weiterhin<br />

die fachliche und persönliche Qualifikation der jeweiligen Kandidatin bzw. des<br />

jeweiligen Kandidaten entscheiden. Vorstand und Aufsichtsrat sind der Auffassung,<br />

dass die Bevorzugung eines Geschlechts unabhängig von der Qualifikation nicht im<br />

Interesse der vk Mühlen ag liegt.<br />

3. Ziffer 4.2.3 Satz 4 des Kodex<br />

Im Einklang mit den gesetzlichen Übergangsregelungen zum Vorst<strong>AG</strong> sah der Dienstvertrag<br />

eines Vorstandsmitglieds abweichend von § 87 Abs. 1 Satz 3 AktG keine mehrjährige<br />

Bemessungsgrundlage für die variablen Vergütungsbestandteile vor. Dieser<br />

Dienstvertrag wurde beendet. Seither befolgt der Aufsichtsrat die gesetzliche Regelung<br />

im Falle von Vertragsverlängerungen und der Bestellung neuer Vorstandsmitglieder.<br />

4. Ziffer 4.2.3 Sätze 11 bis 14 des Kodex<br />

(Ziffer 4.2.3 Sätze 11 bis 13 des Kodex in der bis zum 15. Juni <strong>2012</strong> geltenden Fassung)<br />

Der Dienstvertrag eines Vorstandsmitglieds sah keine Höchstgrenze (Cap) für etwaige<br />

Abfindungszahlungen bei vorzeitiger Beendigung der Vorstandstätigkeit aus Anlass<br />

der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit vor. Dieser Dienstvertrag wurde<br />

beendet. Seither folgt der Aufsichtsrat der Empfehlung in Ziffer 4.2.3 Sätze 11 bis 14 des<br />

Kodex im Falle von Vertragsverlängerungen und der Bestellung neuer Vorstandsmitglieder.<br />

5. Ziffer 5.3.2 Satz 3 des Kodex<br />

Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses ist nicht unabhängig im Sinne von Ziffer<br />

5.4.2 Satz 2 des Kodex in der seit dem 15. Juni <strong>2012</strong> geltenden Fassung. Der Aufsichtsrat<br />

sieht wegen der besonderen fachlichen Kompetenz des amtierenden Vorsitzenden des<br />

Prüfungsausschusses von einer Neubesetzung der Position ab.<br />

6. Ziffer 5.4.1 Sätze 2 bis 5 des Kodex<br />

Der Aufsichtsrat wird sich bei seinen Wahlvorschlägen an die Hauptversammlung<br />

auch künftig nach den gesetzlichen Vorgaben richten und hierbei – unabhängig vom<br />

Geschlecht – die fachliche und persönliche Qualifikation der Kandidatinnen und Kandidaten<br />

in den Vordergrund stellen. Dabei ist es selbstverständlich, dass auch die internationale<br />

Tätigkeit des Unternehmens sowie potentielle Interessenkonflikte, Vielfalt<br />

(Diversity), die Unabhängigkeit der vorgeschlagenen Personen und die festgelegte<br />

Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder berücksichtigt werden. Hierzu ist es nach<br />

Auffassung des Aufsichtsrats entgegen Ziffer 5.4.1 Sätze 2 und 3 nicht erforderlich,<br />

konkrete Ziele für seine Besetzung zu benennen. In der Folge ergibt sich auch eine Abweichung<br />

von Ziffer 5.4.1 Sätze 4 und 5 des Kodex, da mangels konkret vom Aufsichtsrat<br />

benannter Ziele eine Berücksichtigung solcher konkret benannter Ziele bei den Wahlvorschlägen<br />

ausscheidet und dementsprechend auch keine Berichterstattung hierüber<br />

im Corporate Governance Bericht erfolgen kann.


das unternehmen konzernlagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

→ Corporate Governance Bericht<br />

127<br />

7. Ziffer 5.4.5 Satz 4 des Kodex<br />

Gemäß Ziffer 5.4.5 Satz 4 des Kodex sollen die Aufsichtsratsmitglieder bei der Wahrnehmung<br />

der für ihre Aufgaben erforderlichen Aus- und Fortbildungsmaßnahmen<br />

von der Gesellschaft angemessen unterstützt werden. Da bislang kein Aufsichtsratsmitglied<br />

eine Unterstützung von Maßnahmen der Aus- und Fortbildung in Anspruch<br />

genommen hat, erklären Vorstand und Aufsichtsrat vorsorglich eine Abweichung von<br />

Ziffer 5.4.5 Satz 4 des Kodex.<br />

8. Ziffer 5.4.6 Satz 3 des Kodex<br />

Der Vorsitz in einem der vom Aufsichtsrat gebildeten Ausschüsse wird bei der Bemessung<br />

der Aufsichtsratsvergütung nicht besonders berücksichtigt, da die Grundvergütung<br />

als ausreichend angesehen wird.<br />

9. Ziffer 5.4.6 Satz 6 des Kodex<br />

Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder wird nicht individualisiert ausgewiesen, da<br />

nach Auffassung von Vorstand und Aufsichtsrat hiermit keine wesentliche Information<br />

für den Kapitalmarkt verbunden ist. Die Vergütung des Aufsichtsrats wird im<br />

Corporate Governance Bericht aufgeteilt nach fixen und erfolgsorientierten Bezügen<br />

dargestellt.<br />

Hinsichtlich der in der Neufassung des Deutschen Corporate Governance Kodex vom 15. Mai <strong>2012</strong><br />

(bekanntgemacht im Bundesanzeiger am 15. Juni <strong>2012</strong>) ergänzend aufgenommenen Empfehlungen<br />

hat die Verwaltung geprüft, ob diesen bereits entsprochen wird bzw. entsprochen werden<br />

kann, und wenn nicht, ob es zweckmäßig ist, durch eine Änderung der Corporate Governance<br />

im Unternehmen auf deren Entsprechung hinzuwirken. Soweit einzelnen neuen Empfehlungen<br />

nicht entsprochen wird bzw. werden kann, werden in der vorstehenden Fassung der Entsprechenserklärung<br />

Abweichungen erklärt und begründet.<br />

Hamburg / Wien, im Dezember <strong>2012</strong><br />

<strong>VK</strong> Mühlen Aktiengesellschaft<br />

Der Vorstand<br />

Der Aufsichtsrat“


128 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

unternehmensstandorte<br />

Inland<br />

Kampffmeyer Mühlen GmbH,<br />

Hamburg mit den Werken:<br />

→ Wesermühlen Hameln<br />

→ Ellmühle Köln-Deutz<br />

→ Hildebrandmühlen Frankfurt<br />

→ Hildebrandmühlen Mannheim<br />

→ Schüttmühle Berlin<br />

→ Mühle Quirin, Völklingen<br />

Rosenmühle GmbH, Ergolding<br />

aurora mühle hamburg GmbH, Hamburg<br />

aurora mühlen gmbh, Hamburg<br />

Müller’s Mühle GmbH, Gelsenkirchen<br />

Nordland Mühlen GmbH, Jarmen<br />

Holsteinische Mühlenwerke Rusch<br />

GmbH & Co. kg, Itzehoe<br />

kampffmeyer Food Innovation GmbH, Hamburg<br />

Ungarn:<br />

Diamant International Malom Kft., Baja<br />

Gelsenkirchen<br />

Köln<br />

Itzehoe<br />

Hamburg Jarmen<br />

Berlin<br />

Hameln<br />

Deutschland<br />

Frankfurt<br />

Mannheim<br />

Völklingen<br />

Landshut-Ergolding<br />

Sitz Konzernleitung<br />

Mühlen<br />

Lebensmittel<br />

Baja<br />

Ungarn<br />

impressum<br />

Kontakt<br />

vk Mühlen ag<br />

Haulander Hauptdeich 2<br />

21107 Hamburg<br />

Telefon + 49 (0) 40 751 09 - 51<br />

Telefax + 49 (0) 40 751 09 - 723<br />

info@vkmuehlen.de<br />

www.vkmuehlen.de<br />

Konzeption, Design und Realisation<br />

DianaDesign // Berlin<br />

Druck<br />

Dürmeyer // Hamburg<br />

Fotografie<br />

Seite 4, 8–11: Felix Matthies // Hamburg<br />

Titel, Seite 3, 6, 14, 114: vk Mühlen ag<br />

Seite 15, 115: www.istockphoto.com<br />

Seite 7, 41: Corbis ® Images


das unternehmen lagebericht konzernabschluss sonstiges<br />

129<br />

finanzkalender<br />

20. Dezember 2013 Jahresabschluss <strong>2012</strong> / 2013<br />

19. August 2013 2. Zwischenmitteilung <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong><br />

14. Mai 2013 Halbjahresfinanzbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong><br />

14. März 2013 Hauptversammlung<br />

15. Februar 2013 1. Zwischenmitteilung <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong><br />

20. Dezember <strong>2012</strong> Jahresabschluss <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong>


130 geschäftsbericht <strong>2011</strong> / <strong>2012</strong> der vk mühlen ag<br />

<strong>VK</strong> Mühlen <strong>AG</strong><br />

Haulander Hauptdeich 2<br />

21107 Hamburg<br />

www.vkmuehlen.de

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