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Grundschule - PGS Hanau

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Leben und Glauben<br />

im Syrienkonflikt...<br />

Bericht einer christlichen Lehrerin 1<br />

Die aus Sicherheitsgründen namentlich nicht genannte<br />

Frau arbeitet als Lehrerin an einer Schule in Damaskus.<br />

Sie ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Ihren<br />

Alltag beschreibt sie folgendermaßen:<br />

Ich bin nervös, so wie es momentan jeder hier ist. Die Straßen<br />

sind leer... Scharfschützen bestimmen das Straßenbild... Jeden<br />

Moment kann die<br />

nächste Bombe hochgehen.<br />

Als ich gestern<br />

mit meinem Mann im<br />

Taxi unterwegs war,<br />

explodierte etwa fünf<br />

Meter neben uns eine<br />

Bombe. Ich habe noch<br />

Ohrensausen davon.<br />

Glücklicherweise war<br />

zwischen der Bombe<br />

und uns eine kleine<br />

Mauer, so wurden wir<br />

nicht direkt getroffen<br />

und sind noch am<br />

Leben. Gott sei Dank<br />

waren unsere Kinder<br />

nicht bei uns und<br />

mussten diesen entsetzlichen Augenblick nicht miterleben.<br />

Die ganze Situation ist äußerst schwierig für die Kinder und<br />

beeinflusst sie sichtbar. In einigen Teilen<br />

des Landes sind die Schulen bereits<br />

geschlossen, aber bei uns in Damaskus<br />

sind sie noch geöffnet. Letzte Woche<br />

kam die Mutter eines Schülers auf<br />

mich zu und weinte. Ihr Sohn gehörte<br />

immer zu den wohlerzogenen, netten<br />

Kindern, doch seit einigen Wochen reagiert<br />

er immer nervöser und zunehmend<br />

aggressiv auf andere Kinder.<br />

Wir alle versuchen wirklich unser<br />

Bestes, um gute Eltern zu sein. Dennoch<br />

verändern sich momentan unsere<br />

Kinder. Der Krieg verändert sie.<br />

<strong>PGS</strong> <strong>Hanau</strong> 10<br />

Als ich neulich morgens meine Schüler zum Unterricht in die<br />

Schule holen wollte, konnte ein Mädchen nicht aufhören zu<br />

weinen. Sie wollte<br />

auch nicht zu mir<br />

kommen. Sie wollte<br />

sich nicht von ihrer<br />

Mutter trennen - aus<br />

Angst, sie danach<br />

vielleicht nie wieder<br />

zu sehen. Ich versuchte<br />

dieses Mädchen<br />

zu trösten und<br />

erzählte ihr von den<br />

Engeln, die uns<br />

beschützen. Zusammen<br />

lasen wir dann<br />

Psalm 91. Der Psalm<br />

hat sie tatsächlich<br />

getröstet. Von diesem<br />

Tag an las sie<br />

ihn jeden Tag. Seitdem weint sie nicht mehr, wenn sie in die<br />

Schule kommt.<br />

Mit Gott zu leben ist wirklich die einzige<br />

Möglichkeit, diesen Krieg zu überstehen.<br />

Ich habe auch Angst, meine<br />

Töchter zur Schule zu bringen. Wenn<br />

sie weg sind, fasten und beten mein<br />

Mann und ich, bis sie wieder sicher<br />

zuhause sind. Ich hoffe und bete, dass<br />

meine beiden Töchter den Krieg unbeschadet<br />

überleben. Die ständige Ungewissheit<br />

bricht mir fast das Herz. Denn<br />

die Gefahr ist allgegenwärtig. Ich versuche,<br />

sie für den Moment vorzubereiten,<br />

von dem ich hoffe, dass er nie eintreten<br />

wird: Ich lehre sie das eine, was sie tun sollen, wenn es so<br />

weit kommen sollte - nämlich ihren Mördern ins Gesicht zu<br />

sagen: Jesus liebt dich.<br />

weiter auf Seite 11

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