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des Tunnels - Der Reinbeker

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8<br />

Wentorfer Gemeindebücherei<br />

Renovierung »fast geschafft«<br />

Wentorf – »Es ist fast geschafft!« Mit diesen<br />

Worten begrüßte Bürgermeister Matthias<br />

Heidelberg die kleine Gästeschar, die am 27.<br />

September anlässlich der fast abgeschlossenen<br />

Renovierung die Wentorfer Gemeindebücherei<br />

aufsuchten. »Es hat sich echt gelohnt,<br />

5000 Euro einzusetzen«, teilte Heidelberg<br />

den Büchereiangestellten, Bürgervorsteher<br />

Ein Gläschen auf die gelungene Renovierung!<br />

Hans-Bernd Helms, der Vorsitzenden <strong>des</strong> Bürgerausschusses<br />

Kristin Thode und Vertretern<br />

<strong>des</strong> Immobilien-Managements mit. Besonders<br />

dringend war die Auswechslung <strong>des</strong> gesamten<br />

Fußbodens, der in einer Bücherei natürlich<br />

besonderen Strapazen ausgesetzt ist. <strong>Der</strong><br />

Eingangstresen wurde freundlicher und heller<br />

gestaltet und auch der untere Bereich profitierte<br />

von den Verbesserungsmassnahmen.<br />

Das »fast« in Heidelbergs Rede bezieht sich<br />

darauf, dass noch eine Couch-Garnitur fehlt.<br />

Die Renovierung war kostengünstig ausgefallen,<br />

weil 40 Prozent <strong>des</strong> Buchbestan<strong>des</strong> nach<br />

einem Sonderaufruf für die Zeit der Arbeiten<br />

verliehen werden konnten und die verbleibenden<br />

800 Kartons von studentischen Hilfskräften<br />

ein- und ausgeräumt wurden.<br />

td<br />

flohmärkte & basare<br />

Flohmarkt als Finanzierungsbeitrag<br />

für Voltigierhallenbau<br />

Wentorf – Als Erweiterung der Reitanlage am<br />

Grübbenweg 2 plant der Hamburg-Wentorfer<br />

Reiterverein e.V. den Neubau einer Halle<br />

speziell für die Voltigierabteilung. <strong>Der</strong> Großteil<br />

der Finanzierung ist durch das Erbe der ehemaligen<br />

Leiterin der Voltigiersparte, Frau Hanna<br />

Büsch, gesichert. Da der Hallenbau aber etwas<br />

teurer wird als ursprünglich kalkuliert, planen<br />

die aktiven Gruppen <strong>des</strong> Vereins verschiedene<br />

Aktionen, um den Differenzbetrag, soweit wie<br />

möglich, auszugleichen.<br />

So ist am 14. Oktober ab 14 Uhr ein Flohmarkt<br />

auf der Galoppbahn <strong>des</strong> Vereins geplant.<br />

Interessierte Aussteller können gegen eine<br />

Gebühr von € 5,- pro Meter plus einer Kuchenspende<br />

ihren Stand aufbauen. Anmeldungen<br />

werden erbeten bis zum 8.10.07 unter Telefon<br />

040/7205502. Gewerbliche Händler sind nicht<br />

zugelassen.<br />

Neben einem Waffel- und Kuchenstand<br />

plant die Voltigierabteilung auch einige Vorführungen<br />

auf dem Pferd. Standgebühren und<br />

eventuelle freundliche Spenden zur Unterstützung<br />

dieses schönen Jugendsportes werden<br />

erbeten auf das Voltigierkonto 0109222135<br />

<strong>des</strong> Hamburg-Wentorfer Reitervereins bei der<br />

Kreissparkasse Wentorf, BLZ: 230 527 50).<br />

Stichwort: »Flohmarkt/Voltigierhalle«.<br />

FOTO: TOBiaS damJanOv<br />

Vermischtes<br />

Aumühle – Als das deutsche<br />

Segelschulschiff »Pamir« am 21.<br />

September 1957 in einem Hurrikan<br />

kenterte und unterging, riss es 80<br />

Seeleute in den Tod. Nur sechs<br />

Besatzungsmitgliederüberlebten.<br />

Einer von<br />

ihnen, der heute<br />

75-jährige Karl-<br />

Otto Dummer,<br />

FOTO: TOBiaS damJanOv<br />

damals Proviantmeister<br />

auf der<br />

»Pamir«, besuchte<br />

anlässlich <strong>des</strong><br />

50. Jahrestages<br />

seiner Rettung<br />

das augustinum<br />

aumühle zu<br />

einem Zeitzeugengespräch.<br />

Mit dabei war<br />

sein Retter Dr.<br />

Joe Lindner (79),<br />

heute Medizinprofessor<br />

und<br />

Leiter einer Klinik<br />

in South Carolina/USA, der Dummer<br />

auf einem US-Truppentransporter<br />

medizinisch betreute.<br />

»Für Angst hatten wir im Angesicht<br />

von 12 bis 14 Meter hohen<br />

Wellen keine Zeit!« erinnert sich<br />

Dummer. »Als das Schiff kenterte,<br />

lagen damit auch 50 Meter lange<br />

Masten und die ganze Takelage<br />

im Wasser, die wir erst einmal<br />

überwinden mussten. Ich war aber<br />

von Anfang an überzeugt, dass<br />

wir gerettet würden!« Das muss<br />

ihm Kraft gegeben haben, denn<br />

es sollte nicht viel Zeit bleiben:<br />

Bereits nach einer Stunde versank<br />

die Viermastbark. Dummer gelang<br />

es gemeinsam mit vier Kadetten,<br />

auf einem beschädigten Rettungsboot<br />

zu überleben (ein sechster<br />

Seemann rettete sich mit einem<br />

weiteren Boot). Über andere<br />

Eindrücke möchte Dummer heute<br />

nicht mehr sprechen: »Wie der<br />

oder der gestorben ist, geht niemanden<br />

etwas an!«<br />

Joe Lindner verbindet seit<br />

damals eine Freundschaft mit<br />

Dummer. Er präsentiert ein Foto<br />

von September 1957 und erläutert:<br />

»Als wir die fünf Schiffbrüchigen<br />

übernahmen, waren sie in körperlich<br />

erstaunlich guter Verfassung,<br />

obwohl sie über zwei Tage in der<br />

See getrieben hatten. Ich wusste<br />

gar nicht, was ich tun sollte. Sie<br />

hatten nur Durst, Durst, Durst!« Er<br />

fügt hinzu: »Ich hätte gerne jedem<br />

von ihnen eine Kuh hingestellt.«<br />

Links der ehemalige Schiffsarzt Dr. Joe Lindner neben dem Überlebenden<br />

Karl-Otto Dummer<br />

Noch heute ist Lindner voller Anerkennung,<br />

wie die jungen Leute<br />

– er bezeichnet sie als »Flower of<br />

the German Youth« – in diesem<br />

einfachen Boot dem Hurrikan getrotzt<br />

haben. Dabei war Dummer<br />

mit 25 Jahren noch der Älteste<br />

der Stammbesatzung; der Jüngste<br />

war gerade mal 16 Jahre alt. Aber<br />

weder der Schiffsarzt noch Karl-<br />

Otto Dummer wollen etwas von<br />

Heldentum wissen. Lindner: »Karl-<br />

Otto is not a hero – he just did his<br />

job as a seaman!«<br />

Nach der Katastrophe erhielt<br />

Dummer drei Monate Landurlaub,<br />

die einzige Kompensation für das<br />

erlittene Unheil. Danach fuhr er<br />

noch zwei Jahre zur See. In den<br />

folgenden drei Jahrzehnten arbeitete<br />

er für verschiedene Konzerne<br />

und lebt heute in Lütjenburg. Aber<br />

das Unglück hat er nie vergessen<br />

oder verdrängt, vor allem nicht<br />

das Andenken an die Opfer und<br />

die Hinterbliebenen. Er hat dazu<br />

veröffentlicht, unter anderem<br />

sein eigenes Buch »Die Pamir. Die<br />

Geschichte eines Untergangs«.<br />

Stephan Mönning, Stiftsdirektor<br />

<strong>des</strong> augustinum, sieht in ihm<br />

»einen kritischen Geist, der für das<br />

Gedenken eintritt.« Und dies sicher<br />

zu Recht, denn Dummer, der mit<br />

Lindner an den offiziellen Jahres-<br />

Winfried Wegner<br />

Inh. Stephan Kubisch<br />

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<strong>Reinbeker</strong> Weg 30 · Wentorf<br />

Telefon (040) 720 22 20 · Fax (040) 720 98 82<br />

DEr rEinbEkEr<br />

8. Oktober 2007 · 41. Woche<br />

»Es war eine Ehre,<br />

auf der PAMir zu fahren!«<br />

Ein Überlebender erinnert sich – Das Augustinum lud zum Zeitzeugengespräch<br />

tag-Feierlichkeiten in Travemünde<br />

teilnahm, zeigte sich entsetzt darüber,<br />

wie wenig dort auf die Hinterbliebenen<br />

eingegangen wurde: »Im<br />

Vordergrund standen die Honoratioren!«<br />

Er und<br />

Lindner waren<br />

noch nicht einmal<br />

eingeladen<br />

worden. Auch<br />

über die heutige<br />

Darstellung der<br />

Gründe <strong>des</strong><br />

Untergangs ist<br />

Dummer erbost:<br />

»Wer behauptet,<br />

die Ursache zu<br />

kennen, lügt!<br />

Die Gründe sind<br />

vielseitig und<br />

alle Antworten<br />

sind nur<br />

hypothetisch.«<br />

In den offiziellen<br />

Darstellungen<br />

wird einmal das<br />

Verrutschen der<br />

Ladung genannt – die »Pamir«<br />

transportierte 4000 Tonnen<br />

Getreide –, das andere Mal sollen<br />

Navigationsfehler ausschlaggebend<br />

gewesen sein, um nur zwei der<br />

möglichen Ursachen anzuführen.<br />

Die jüngste Fernsehverfilmung der<br />

Katastrophe sei, so Dummer, »kein<br />

Denkmal, wie behauptet, sondern<br />

eine Beleidigung«, weil Fakten<br />

ignoriert und falsch dargestellt<br />

worden seien. »Kein Kapitän<br />

hätte einen Kadetten bei Nacht<br />

und während eines Hurrikans<br />

jemals gezwungen, in den Mast<br />

zu steigen!«, führt er als Beispiel<br />

an. Dummer ist noch heute der<br />

Meinung: »Es war eine Ehre, auf<br />

der Pamir zu fahren!«<br />

<strong>Der</strong> Untergang der »Pamir«<br />

beendete die Ära der unter Fracht<br />

fahrenden Segelschulschiffe. Dass<br />

das Wohnstift augustinum mit<br />

der Einladung von Zeitzeugen sich<br />

dem Gedenken widmete, hat einen<br />

besonderen Hintergrund: Dort,<br />

wo sich heute der Theatersaal befindet,<br />

wohnte früher in der alten<br />

Oberförsterei die Familie Stöcks.<br />

Und Peter Stöcks, geboren 1939,<br />

Nummer 46 der Crew Member<br />

List der »Pamir«, war einer der Kadetten,<br />

die der Segler mit ins Grab<br />

nahm. td<br />

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