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Sicherheit 2010 - Center for Security Studies (CSS) - ETH Zürich

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<strong>Sicherheit</strong> <strong>2010</strong><br />

der amerikanischen und westlichen Handlungsfähigkeit gleichwohl immer deutlicher<br />

zutage.<br />

1.2 Aussenpolitik: Umsetzung Schengen/Dublin –<br />

Bankgeheimnis und Steuerkontroverse – Libyenkrise –<br />

Erfolge der Dialogpolitik<br />

Wie schon im vorhergehenden Jahr waren die Beziehungen zwischen der Schweiz<br />

und der EU von den Heraus<strong>for</strong>derungen im Rahmen der Umsetzung des Schengen-<br />

Abkommens und der Weiterführung und Ausdehnung der Personenfreizügigkeit<br />

geprägt. Die eskalierende Kontroverse um das Bankgeheimnis und der anhaltende<br />

Streit mit der EU um kantonale Steuerregime wiesen dabei darauf hin, dass Brüssel<br />

von der Schweiz die Einhaltung von EU-Standards zunehmend auch in denjenigen<br />

Bereichen erwartet, die durch die bilateralen Verträge nicht abgedeckt werden. Die<br />

externe Akzeptanz für Schweizer Sonderwege in der Steuerpolitik und im Bereich<br />

des entstehenden europäischen Aufsichtssystems für Banken, Börsen und Versicherungen<br />

erreichte 2009 einen neuen Tiefpunkt.<br />

Bereits im Dezember 2008 hatte die operationelle Zusammenarbeit zwischen<br />

der Schweiz und der EU im Rahmen der <strong>Sicherheit</strong>s-, Visums- und Asylzusammenarbeit<br />

von Schengen und Dublin begonnen. Nach dem Wegfall systematischer<br />

Personenkontrollen an der Grenze wurde das Schengen-Kontrollregime im März<br />

2009 auch an den Flughäfen eingeführt (29.03.09). Die Personenkontrollen für<br />

Fluggäste, die sich innerhalb des Schengen-Raumes bewegen, wurden aufgehoben.<br />

Dagegen werden Passagiere von und nach Nicht-Schengen-Staaten einer systematischen<br />

Kontrolle unterzogen.<br />

Die europaweite Inbetriebnahme des Schengener Visa-In<strong>for</strong>mationssystems<br />

(VIS) war für den Dezember vorgesehen. In diesem Zusammenhang notifizierte<br />

die EU die Schweiz über die neue VIS-Verordnung, die festlegt, welche Daten<br />

über VisumsgesuchstellerInnen erfasst und an das zentrale VIS übermittelt werden<br />

müssen und welche Behörden über eine Berechtigung für den Zugang zu diesen<br />

Daten verfügen (16.07.09). In der Folge verabschiedete der Bundesrat eine Botschaft<br />

und einen Gesetzesentwurf zur Umsetzung der Schengener Weiterentwicklung im<br />

Bereich des Datenschutzes (11.09.09). Darin werden der Austausch und die Bearbeitung<br />

von Personendaten bei der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit<br />

im Schengen-Raum klar geregelt.<br />

Parallel zum Wegfall systematischer Personenkontrollen innerhalb des Schengen-<br />

Raums verstärkten die Mitgliedsstaaten die Kontrollen an den Aussengrenzen des<br />

Raumes. In diesem Kontext unterzeichneten die Schweiz und die EU eine Zusatz-<br />

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