Internationale Gäste an der GV 8 - Kolping Schweiz
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Erich Reischm<strong>an</strong>n, Zentralrat<br />
Wir protestieren gegen und treten ein für<br />
Unter <strong>an</strong><strong>der</strong>en Punkten erschienen im November<br />
auf Tr<strong>an</strong>sparenten Sorgenäusserungen<br />
wie Abfall, Klimaerwärmung, Umweltschädigungen<br />
o<strong>der</strong> Wegwerfgesellschaft. An<strong>der</strong>erseits<br />
möchten wir für eine gerechte Verteilung<br />
<strong>der</strong> Güter eintreten. In den ökologischen Leitlinien<br />
von <strong>Kolping</strong> International ist <strong>der</strong> Leitsatz:<br />
«Wir tragen durch unsere Bildungsarbeit dazu<br />
bei, die Menschen für einen schonenden Umg<strong>an</strong>g<br />
mit <strong>der</strong> Natur zu sensibilisieren und auf<br />
konkrete Massnahmen gegen die Umweltzerstörung<br />
hinzuweisen.» O<strong>der</strong> «Wir regen einen<br />
nachhaltigen und umweltverträglichen Lebensstil<br />
<strong>an</strong>.»<br />
Damit wir in diesen Themen mit unserer Arbeit<br />
eine Wirkung erreichen können, sind<br />
einige Grundlagen und Zusammenhänge von<br />
Bedeutung. Eine Gruppe unter <strong>der</strong> Führung<br />
ihres Mitbegrün<strong>der</strong>s Dr. Mathis Wackernagel<br />
er stellte in den 90er-Jahren des letzten<br />
Jahrhun<strong>der</strong>ts ein Footprint-Konzept, welches<br />
eine Berechnungsmethode ist, die Nationen,<br />
Regionen, Unternehmen o<strong>der</strong> auch Einzelpersonen<br />
über ihr Umweltverhalten vergleichbar<br />
macht.<br />
Angebot und Nachfrage<br />
Im Angebot ist EINE Erde und diese besitzt eine<br />
gesamthafte Oberfläche von ca. 51 Mia. ha. Die<br />
produktive Nutzoberfläche entspricht etwa<br />
11,5 Mia. ha o<strong>der</strong> knapp 23 %. Stellen wir rund<br />
6,5 Mia. Menschen <strong>der</strong> produktiven Nutzfläche<br />
gegenüber, so zeigt uns die Rechnung, dass<br />
wir ~1,8 gha pro Mensch zur Verfügung haben.<br />
Reservieren wir etwa die Hälfte <strong>der</strong> Fläche für<br />
alle <strong>an</strong><strong>der</strong>en Lebewesen, so bleibt für jeden<br />
Menschen etwa 1 gha o<strong>der</strong> zirka ein Fussballfeld.<br />
Die UNO rechnet bis 2050 mit zirka 9 Mia.<br />
Menschen, dies ergäbe für jeden eine zur Verfügung<br />
stehende nutzbare Fläche von etwa<br />
0,6 gha, also etwas mehr als ein halbes Fussballfeld.<br />
Diese Fläche muss für alles, was wir<br />
tun, ausreichen.<br />
Die Nationen lassen sich vergleichen<br />
Die Berechnungen zum Län<strong>der</strong>vergleich beruhen<br />
auf fünf Flächen<strong>an</strong>teilen und drei Energiearten.<br />
Die Flächen<strong>an</strong>teile sind aufgeteilt in<br />
Ackerfläche, Weideflächen, Waldflächen, Siedlungsflächen<br />
und Fischerei. Bei den Energien<br />
werden die fossilen Energien, die nuklearen<br />
Energien und die «Graue Energie» berücksichtigt.<br />
Als «Graue Energie» wird die Energiemenge<br />
bezeichnet, die für Herstellung, Tr<strong>an</strong>sport,<br />
Lagerung, Verkauf und Entsorgung eines Produktes<br />
benötigt wird. Drei Beispiele von benötigter<br />
grauer Energie:<br />
• 500 Blatt chlorfrei gebleichtes Kopierpapier<br />
benötigt ~41 kWh<br />
• 1 kg Schokolade benötigt ~2,5 kWh<br />
• ein Automobil verbraucht etwa 30 000 kWh<br />
o<strong>der</strong> den Energieverbrauch eines<br />
Durchschnittshaushalts für 10 Jahre.<br />
Der ökologische Fussabdruck misst jene Fläche<br />
auf <strong>der</strong> Erde, die notwendig ist, um den Lebensstil<br />
eines Menschen zu ermöglichen. Von<br />
L<strong>an</strong>d zu L<strong>an</strong>d variiert dabei <strong>der</strong> Verbrauch <strong>an</strong><br />
Raum und natürlichen Ressourcen, welche die<br />
Menschen im Alltag be<strong>an</strong>spruchen, g<strong>an</strong>z beträchtlich.<br />
Während eine Person in Afgh<strong>an</strong>ist<strong>an</strong><br />
für ihren Lebensstil nur gerade 0,1 Hektar<br />
Fläche benötigt, sind Werte weit über 5 Hektar<br />
in industrialisierten Län<strong>der</strong>n keine Seltenheit.<br />
Weltweit werden im Durchschnitt 2,2 Hektar<br />
pro Person verbraucht. Aber wie wir schon<br />
vorgerechnet bekamen, liegt <strong>der</strong> verträgliche<br />
Verbrauch <strong>der</strong> natürlichen Ressourcen nur bei<br />
~1,8 (globale?) Hektaren. Die Menschen leben<br />
auf viel zu grossem Fuss – vor allem in den Industrielän<strong>der</strong>n.<br />
Das zeigt <strong>der</strong> ökologische Fussabdruck<br />
im Län<strong>der</strong>vergleich eindrücklich.<br />
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