08.11.2014 Aufrufe

Handbuch-Gemeinderatswahlen - CDU Baden-Württemberg

Handbuch-Gemeinderatswahlen - CDU Baden-Württemberg

Handbuch-Gemeinderatswahlen - CDU Baden-Württemberg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Männer & Frauen<br />

gleichermaßen<br />

auf die Listen<br />

NEU<br />

Sainte-Laguë<br />

statt D‘Hondt<br />

NEU<br />

Das Kommunalwahlgesetz enthält jetzt<br />

in § 9 folgende Soll-Vorschrift:<br />

„Männer und Frauen sollen gleichermaßen<br />

bei der Aufstellung eines Wahlvorschlags<br />

berücksichtigt werden. Dies kann<br />

insbesondere in der Weise erfolgen, dass<br />

bei der Reihenfolge der Bewerberinnen<br />

und Bewerber in den Wahlvorschlägen<br />

Männer und Frauen abwechselnd berücksichtigt<br />

werden. Die Beachtung der Sätze<br />

1 und 2 ist nicht Voraussetzung für die<br />

Zulassung eines Wahlvorschlags.“<br />

Zwar enthält die Vorschrift selbst<br />

den Interpretationshinweis, dass eine<br />

paritätische Besetzung der Listen<br />

keine Zulassungsvoraussatzung ist,<br />

aber dennoch kommt darin eine, auch<br />

in der Wählerschaft weit verbreitete,<br />

Erwartungshaltung zum Ausdruck, dass<br />

der Anteil der Frauen auf den Listen<br />

und damit auch in den kommunalen<br />

Gremien deutlich steigen soll.<br />

Dementsprechend hat auch der Landesparteitag<br />

der <strong>CDU</strong> im Jahr 2012 das<br />

Ziel ausgegeben, Frauen und Männer in<br />

möglichst gleicher Zahl aufzustellen.<br />

Bei der Verteilung der Sitze auf die einzelnen<br />

Listen kommt nach dem neuen<br />

Recht nicht mehr das D‘Hondtsche<br />

Höchstzahlverfahren, sondern das Verfahren<br />

Sainte-Laguë zum Einsatz.<br />

Das Sainte-Laguë-Verfahren ist ein<br />

Divisor- bzw. Höchstzahlverfahren<br />

und daher von seiner Systematik unter<br />

anderem mit dem Verfahren nach<br />

D’Hondt vergleichbar. Während jedoch<br />

das D’Hondt-Verfahren die Sitzansprüche<br />

generell abrundet, verwendet das<br />

Sainte-Laguë-Verfahren die Standardrundung.<br />

Konkret bedeutet dies, dass die Stimmenzahlen<br />

nicht mehr wie bisher durch<br />

1,2,3…, sondern nur noch durch die ungeraden<br />

Zahlen 1,3,5… geteilt werden.<br />

Die Sitze werden in der Reihenfolge<br />

der größten sich ergebenden Höchstzahlen<br />

zugeteilt. Hierdurch treten<br />

die Verteilungsvorteile zu Gunsten<br />

großer Parteien, welche dem D’Hondt-<br />

Verfahren innewohnen, nicht auf. Die<br />

Sitzzuteilung nach Sainte-Laguë verhält<br />

sich neutral zur Stärke der Parteien.<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!