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PDF-Download - Bayerische Staatsoper

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allett<br />

so<br />

wilde<br />

freude<br />

nimmt<br />

ein<br />

wildes<br />

ende<br />

... und die Liebenden, in diesem Fall,<br />

trifft keine Schuld. Romeo und Julia.<br />

Ein Kriminalfall, könnte man sagen.<br />

Die Familien Montague und Capulet<br />

zu Tode verfeindet, die einzigen Nachkommen<br />

ineinander verliebt. Liebe<br />

und Tod. Die ewigen Themen der<br />

Kunst. Fünfzehnhundertvierundneunzig<br />

von Shakespeare in einem Drama<br />

beschrieben. Im Jahre 2004 im<br />

Nationaltheater gleich zweimal in<br />

Szene gesetzt. Die Premiere der Oper<br />

Gounods Roméo et Juliette fand am<br />

13. Mai statt; auf die Wiederaufnahme<br />

des Balletts Romeo und Julia in der<br />

Choreographie John Crankos, sind<br />

wir bereit, uns bis zum vierundzwanzigsten<br />

September zu freuen.<br />

liebe braucht Zeit. Julia weiß das. „Obwohl ich dein mich<br />

freue, freu ich mich nicht des Bundes dieser Nacht. Er<br />

ist zu rasch, zu unbedacht.“<br />

Dreizehn Jahre ist sie alt. Ein Mädchen. Ein Kind, aus<br />

der Entfernung von fünfhundert Jahren betrachtet. Das<br />

von einer Sekunde zur anderen, durch einen Blick nur, zur<br />

Frau wird. Julia, mannhaft entschlossen zur Liebe. Sie<br />

schickt die Amme am Ende des Balles dem, der ihr gefällt,<br />

hinterher: Geh, frag wie er heißt. Und entscheidet im gleichen<br />

Moment: Ist er vermählt, so ist das Grab zum Brautbett<br />

mir erwählt. Sie redet mit sich, erklärt ihre Liebe zu Romeo<br />

sich selber, im Garten, von Romeo heimlich belauscht. Er ist<br />

ein Schwärmer, schwermütig, doch reich an Worten. Julia<br />

wehrt alles Schönreden ab. Julia, in ihrem Liebesgeständnis<br />

ertappt, ein wenig beschämt, möglicherweise, doch ihrer<br />

Liebe ganz sicher, sagt nur das, worum es ihr geht: Gern<br />

hielt ich streng auf Sitte, möchte gern verleugnen, was ich<br />

sprach: Doch weg mit Förmlichkeit! Sag, liebst du mich.<br />

Die einzige Frage der Welt. Sie stellt sich für Shakespeare.<br />

Prokofieff. John Cranko. Was, fragt man, das, sagt man, haben<br />

sie, über Jahrhunderte hinweg, miteinander zu tun. So<br />

verschieden der Ausdruck auch sein mag. Der eine nur Sprache.<br />

Der andere Musik. Der dritte, John Cranko, Bewegung.<br />

TAKT 1 31

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