Die Wege des Wassers - Hansgrohe
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SCHÜTZEN ODER NÜTZEN? – 37<br />
Verantwortlich dafür war Bernhard Grzimek, eigentlich Tierarzt und Verhaltensforscher,<br />
ab 1945 Direktor <strong>des</strong> Frankfurter Zoologischen Gartens und seit den Anfängen<br />
<strong>des</strong> deutschen Fernsehens bekanntester Tierfilmer <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>. Er hatte nach jahrelangen<br />
Forschungen in Ostafrika 1959 den Film »Serengeti darf nicht sterben« in die Kinos<br />
gebracht. Im Jahr darauf wurde der faszinierende Tierfilm als erster deutscher Nachkriegsfilm<br />
überhaupt mit dem Oscar geehrt. Seither umgibt die Serengeti ein Mythos,<br />
ein Traum von Afrika. Grzimeks Bilder der gigantischen Tierwanderung in Afrika<br />
faszinieren bis heute. Unvergesslich ist vor allem, wie eine riesige Gnuherde den Mara<br />
River durchquert und dabei von Krokodilen gejagt wird.<br />
Als Grzimek Mitte der 1950er Jahre nach Tansania kam und dort vom Flugzeug aus die<br />
Wanderung der Gnuherden erforschte, waren es erstaunlich wenige Tiere. Er zählte gerade<br />
einmal 100 000 Gnus, während es Jahre zuvor noch weit mehr waren. Das Überleben<br />
der Gnus und auch der Zebras hängt von saisonalen Weidegebieten ab. Nach der Regenzeit,<br />
wenn das Gras der Serengeti verwelkt ist, ziehen sie in riesigen Herden von Tansania<br />
in Richtung Kenia. Grzimek erfuhr von Plänen, das Land im Südosten <strong>des</strong> Serengeti-Nationalparks<br />
stärker der Viehzucht zugänglich zu machen. Gerade hier, am Ngorongoro-<br />
Krater, liegen für die Ernährung der Tiere wichtige Regenzeitweiden. Dank seines Films<br />
und internationaler Unterstützung konnte er die Regierung von Tansania davon überzeugen,<br />
ihre Pläne nicht zu verwirklichen – infolge<strong>des</strong>sen mussten die einheimischen Massai<br />
mit ihren Rinderherden das Gebiet verlassen. Für die Wildtiere haben sich die Bemühungen