Republik 4
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Schwerpunkt<br />
Forschung und Innovation<br />
Text<br />
Wolfgang Tucek<br />
Forscher<br />
am Wort<br />
Schon das laufende 7. Rahmenforschungsprogramm<br />
bietet für Forscher deutliche<br />
Verbesserungen wie elektronische Abwicklung<br />
und reduzierte Rechnungsprüfungspflichten.<br />
Für die Zukunft sind weitere Vereinfachungen<br />
und ein Fokus auf die Kernziele der Wirtschaftsstrategie<br />
„Europa 2020“ anvisiert.<br />
„Kommissarin<br />
Geoghegan-Quinn<br />
hat sich persönlich<br />
zur Vereinfachung<br />
der EU-Forschungspolitik<br />
verpflichtet.“<br />
Wolfgang Burtscher,<br />
EU-GD Forschungspolitik<br />
Daran besteht kein Zweifel: Forschung<br />
und Entwicklung sind eine unverzichtbare<br />
Basis für eine positive wirtschaftliche<br />
Zukunft der EU. Das propagieren alle einschlägigen<br />
Strategiepapiere aus Brüssel.<br />
54 Mrd. Euro sind im EU-Rahmenbudget<br />
von 2007 bis 2013 für das 7. Rahmenforschungsprogramm<br />
vorgesehen. Die Zuteilung<br />
der Mittel ist hochkomplex. Es gilt<br />
die Balance zwischen möglichst einfacher<br />
Verfügbarkeit für zukunftsweisende Forschungsprojekte<br />
und korrekter Abwicklung<br />
zu finden.<br />
Und grundsätzlich ist die Beteiligungsquote<br />
Österreichs ziemlich gut. Die<br />
bisherigen Rückflüsse im aktuellen Rahmenprogramm<br />
betragen 130 Prozent der<br />
nach Brüssel überwiesenen Gelder, wie<br />
Sabine Herlitschka von der österreichischen<br />
Forschungsförderungsgesellschaft<br />
FFG erzählt. Das sei noch eine deutliche<br />
Steigerung gegenüber dem Vorgängerprogramm,<br />
bei dem der Rückfluss immerhin<br />
schon bei 117 Prozent gelegen habe.<br />
Zu strenge Kontrolle?<br />
Doch neige die EU-Kommission derzeit<br />
eher dazu, Antragsteller immer schärfer<br />
zu kontrollieren, anstatt eine Vertrauensbasis<br />
mit den Forschern aufzubauen. „In<br />
den letzten Jahren ist der Detaillierungsgrad<br />
der Regeln immer größer geworden“,<br />
moniert die FFG-Bereichsleiterin für<br />
europäische Programme. Er ähnle beinahe<br />
einem Beschaffungsprozess: „Es ist wie<br />
wenn Sie einen Tisch bestellen, dessen<br />
Farbe, Ausmaße und Materialien genau<br />
vorgegeben sind.“ Doch so könne man<br />
mit Forschung nicht umgehen. Der Fokus<br />
müsse weniger auf die Input-Indikatoren<br />
wie zu erwartende Personalmonate, sondern<br />
mehr auf den Output wie möglicherweise<br />
bahnbrechende Forschungsergebnisse<br />
gelegt werden, so Herlitschka.<br />
„Forschungskommissarin Maire<br />
Geoghegan-Quinn kennt diese Thematik<br />
und hat sich bei ihrer Anhörung vor dem<br />
Europäischen Parlament persönlich zur<br />
Vereinfachung der EU-Forschungspolitik<br />
verpflichtet“, entgegnet der stellvertretende<br />
Generaldirektor für Forschungspolitik<br />
in der EU-Kommission, Wolfgang Burtscher.<br />
Die Kommission werde noch heuer<br />
einen Vorschlag für den Umgang mit dem<br />
22 April 10