Waidmattblatt Nr. 38 (Dez. 2009) - Baugenossenschaft Waidmatt
Waidmattblatt Nr. 38 (Dez. 2009) - Baugenossenschaft Waidmatt
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zur Entwicklung beizutragen. Ich<br />
möchte an die Kompost-Gruppen erinnern.<br />
Das sind gute Beispiele dafür,<br />
dass Mitwirkung funktioniert. In und<br />
um diese Gruppen ist bis heute ein<br />
starker Zusammenhalt zu spüren.<br />
Nachbarhilfe oder Selbsthilfe sind für<br />
mich in diesem Zusammenhang<br />
wichtige Stichworte.<br />
Viele Köche verderben den Brei,<br />
sagt man. Wird die Führungsarbeit<br />
in der Genossenschaft nicht<br />
erschwert mit Ihrem Modell?<br />
Ja, das stimmt. Unser Führungsmodell<br />
ist tatsächlich mit einem Mehraufwand<br />
verbunden. Ich erwarte<br />
aber auch einen qualitativen Gewinn<br />
aus der Zusammenarbeit. Wichtig ist<br />
der Hinweis, dass der gewählte Vorstand<br />
zum Schluss immer allein entscheiden<br />
muss. Dabei wird es kaum<br />
zu vermeiden sein, dass immer eine<br />
Minderheit unzufrieden sein wird.<br />
Aber ohne Entscheidungskompetenz<br />
und Entscheidungspflicht des Vorstandes<br />
lässt sich unsere Genossenschaft<br />
nicht führen. Es gibt auch Bereiche,<br />
wo ich eine Einflussnahme der<br />
Genossenschafter/innen überhaupt<br />
nicht sehe: In Personalentscheidungen<br />
zum Beispiel.<br />
8<br />
Die BGW hat vor zwei<br />
Jahren wichtige strategische<br />
Entscheidungen<br />
getroffen.<br />
Zum Beispiel hat die<br />
GV 2007 einen Planungskredit<br />
gut geheissen,<br />
der den Ersatz<br />
der Reihenhäuser<br />
im Furttal zum<br />
Ziel hat. Damit verbunden<br />
war und ist<br />
eine Bauplanung über<br />
den gesamten Bestand<br />
der Siedlungen<br />
der BGW. Wo steht<br />
die BGW heute? Haben<br />
die Veränderungen<br />
im Vorstand und<br />
auf der GS diese Planung<br />
beeinflusst?<br />
Bezogen auf das Furttal hat sich<br />
nichts geändert. Der Vorstand verfolgt<br />
die Weiterentwicklung des siegreichen<br />
Wettbewerb-Projektes. Wo es<br />
Änderungen gegeben hat, ist in der<br />
Aufgabenverteilung zwischen Vorstand<br />
und Geschäftsstelle. Hier trennen<br />
wir ganz klar zwischen strategischer<br />
und operativer Funktion. Der<br />
Vorstand gibt Ziele vor. In der Person<br />
des neuen Geschäftsleiters, Stefan<br />
Aeschi, ist eine Person für die BGW<br />
tätig, die über die notwendigen Kompetenzen<br />
im Baufach verfügt. Eines<br />
der obersten Ziele der <strong>Baugenossenschaft</strong><br />
<strong>Waidmatt</strong> bleibt es, günstigen<br />
Wohnraum zu erhalten und neu zur<br />
Verfügung zu stellen. Zusätzliche<br />
Fragen stellen sich im Bereich des<br />
Zusammenlebens der Generationen.<br />
Nicht nur wir in der <strong>Waidmatt</strong>, sondern<br />
die gesamte Gesellschaft, sehen<br />
uns mit einem neuen Phänomen der<br />
Gerontologie konfrontiert: Vier Generationen<br />
leben mit- und neben einander.<br />
Das erfordert neue Angebote<br />
und von uns allen neue Denkweisen.<br />
Neben dem Furttal stehen der<br />
BGW andere Projekte bevor. Zum<br />
Beispiel 150 Wohneinheiten in<br />
den Etappen 5 bis 7 (In Böden,<br />
Riedenhalden-, Wehntalerstrasse).<br />
Gibt es Neuigkeiten zur Entwicklung<br />
dieses Gebietes?<br />
Wir verfügen über Studien von 4 Architekten-Teams.<br />
Diese arbeiteten<br />
aus ganz verschiedenen Blickwinkeln<br />
und mit unterschiedlichen Lösungsansätzen.<br />
In der Projektentwicklung<br />
dieser Etappen müssen wir uns vor<br />
Augen halten, dass es sich bei diesen<br />
Wohnungen um die Preisgünstigsten<br />
der <strong>Waidmatt</strong> handelt. In diesen<br />
Häusern wohnen langjährige Genossenschafter/innen<br />
– und sie fühlen<br />
sich wohl in ihrem Zuhause.<br />
Damit habe ich eine Seite des Dilemmas<br />
umschrieben: Die aktuellen Bewohner<br />
fühlen sich wohl in den Wohnungen<br />
und sind zum Teil auf die<br />
günstigen Mietzinse angewiesen. Auf<br />
der anderen Seite stehen Bedürfnisse<br />
von zukünftigen Mieter/innen, denen<br />
diese Wohnungen nur noch zum Teil<br />
genügen. Ich denke vor allem an Familien<br />
mit Kindern. Für sie sind die<br />
Wohnungen zu klein und vom Schallschutz<br />
her ungenügend. Der Ausweg<br />
aus der Zwangslage wird allein über<br />
den Ersatz dieser alten Wohnungen<br />
zu finden sein. Dabei ist gegenwärtig<br />
noch offen, ob ein Teil dieses Bestandes<br />
trotzdem erhalten bleibt und in<br />
welcher Zeitspanne der Ersatz stattfinden<br />
soll. Bevor wir mit der Planung<br />
weiterfahren wollen, kommt jetzt eine<br />
Projektgruppe unter Mitwirkung<br />
von interessierten Genossenschafter/<br />
innen zum Einsatz.<br />
Ist das mit den vorhandenen personellen<br />
Ressourcen möglich?<br />
Der Vorstand hat sich mit dieser Frage<br />
beschäftigt. Oberste Priorität erhält<br />
das Ziel, dass die Funktionalität<br />
der Geschäftsstelle auf hohem Niveau<br />
sichergestellt wird. Zum Beispiel<br />
die erwähnten Projektgruppen:<br />
Solche zu gründen, zu führen und<br />
deren Anregungen umzusetzen bedeutet<br />
zusätzliche Arbeit. Deshalb<br />
<strong>Waidmatt</strong> Blatt <strong>Dez</strong>ember <strong>2009</strong>