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Naturnaher Umgang mit Niederschlagswasser, Konzeption und ...

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Der Aufwand für das Anlegen<br />

von flachen Mulden ist sehr<br />

gering, sie können leicht in Eigenleistung<br />

geschaffen werden,<br />

wobei man allerdings darauf<br />

achten sollte, dass der Boden<br />

nicht verdichtet wird. Auch<br />

Teiche <strong>mit</strong> seitlichem Überlauf<br />

in das angrenzende Gelände<br />

sind geeignete Elemente für<br />

den dezentralen Wasserrückhalt<br />

<strong>und</strong> wirken zusätzlich als<br />

belebende Landschaftselemente.<br />

(Abb. 18 - 20 )<br />

Durch solche dezentralen Maßnahmen<br />

kann der Wasserhaushalt<br />

in seiner ursprünglichen<br />

Form weitgehend erhalten bleiben.<br />

Die Praxis hat bereits gezeigt,<br />

dass eine dezentrale Versickerung<br />

des <strong>Niederschlagswasser</strong>s<br />

über flache Mulden<br />

auf Privatgr<strong>und</strong>stücken vielerorts<br />

ohne eine Einschränkung<br />

der Nutzung der Gr<strong>und</strong>stücke<br />

möglich ist. Einige rheinlandpfälzische<br />

Beispiele sind in dieser<br />

Broschüre dargestellt.<br />

III Verzögertes Ableiten,<br />

zentrales Rückhalten <strong>und</strong><br />

Versickern<br />

Nicht immer lassen die örtlichen<br />

Verhältnisse das breitflächige<br />

Abfließen des <strong>Niederschlagswasser</strong>s<br />

oder die Realisierung<br />

ausreichend bemessener<br />

dezentraler Rückhalteflächen<br />

zu. Die Gründe können<br />

z. B. in der Topografie oder im<br />

Gr<strong>und</strong>stückszuschnitt liegen.<br />

Auch die Geologie spielt eine<br />

Rolle, denn bei gering durchlässigen<br />

Böden kann auch die<br />

Standzeit des Regenwassers<br />

in den Mulden ein begrenzender<br />

Faktor sein.<br />

Hier beginnt die Aufgabe des<br />

Trägers der öffentlichen Abwasserbeseitigung,<br />

denn in einem<br />

solchen Fall muss das<br />

überschüssige <strong>Niederschlagswasser</strong><br />

gezielt abgeleitet werden.<br />

Es sollte möglichst die<br />

oberirdische Ableitung sowie<br />

eine breitflächige Rückhaltung<br />

<strong>und</strong> Versickerung auf öffentlichen<br />

Flächen innerhalb oder<br />

am Rande der Bebauung angestrebt<br />

werden. Das überschüssige<br />

Wasser kann an der<br />

Oberfläche beispielsweise über<br />

Pflasterrinnen, Kastenrinnen<br />

oder Rasenmulden abgeleitet<br />

werden. (Abb. 21 - 23 ) Besonders<br />

in unbefestigten Ableitungsmulden<br />

<strong>und</strong> -gräben<br />

kann – im Gegensatz zu unterirdischen<br />

Kanalsystemen – ein<br />

großer Prozentsatz des Wassers<br />

durch verzögerten Abfluss<br />

vom Boden aufgenommen<br />

Wie groß muss eine<br />

Versickerungsmulde sein?<br />

Die notwendige Größe von Versickerungs- <strong>und</strong> Verdunstungsmulden ist abhängig<br />

von den extremen Niederschlagshöhen, der Speicherkapazität des Oberbodens<br />

<strong>und</strong> der Infiltrationskapazität des Unterbodens, wobei die Verhältnisse des natürlichen<br />

Wasserhaushaltes vor der Bebauung zugr<strong>und</strong>e zu legen sind.<br />

20<br />

Beispiele für Teiche<br />

Die Abschätzung der Muldengröße erfolgt über eine einfache Speichergleichung.<br />

Der Leitfaden „Flächenhafte <strong>Niederschlagswasser</strong>versickerung“ des Landesamtes<br />

für Wasserwirtschaft Rheinland-Pfalz aus dem Jahr 1998 (siehe Literaturangabe)<br />

behandelt sowohl die Bewertung der gr<strong>und</strong>sätzlichen Versickerungseignung<br />

von Standorten als auch – darauf aufbauend – die Dimensionierung von<br />

Versickerungsmulden. Normalerweise sind als Bemessungsgr<strong>und</strong>lage Niederschläge<br />

zur Versickerung zu bringen, die im Mittel etwa alle 5 oder 10 Jahre auftreten.<br />

Dieser Wert ist so gewählt, dass im Vergleich zur Bemessung konventioneller<br />

Kanalnetze der gleiche Entwässerungskomfort bzw. die gleiche Sicherheit<br />

vor Überlastung gewährleistet wird.

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