*13 Prumbach - Hagia Chora Journal
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S T I C H W O R T L E Y L I N E S<br />
Die Erde als Kristall. Makarov und<br />
andere sahen die Kanten des Dodekaeders<br />
in Übereinstimmung<br />
mit der Plattentektonik der sich<br />
abkühlenden Erde.<br />
CRITCHLOW<br />
Prähistorischer Dodekaeder aus Aberdeenshire<br />
(Schottland). Der Steinball stellt einen der fünf<br />
Platonischen Körper dar und soll aus der Zeit um<br />
3000 v. Chr. stammen. Er ist 2500 Jahre älter als<br />
Platons erste Beschreibung dieser Körper.<br />
PRUMBACH<br />
Blattwerk zur Krone verdichtet, entstehen Lichtgeometrien oder<br />
Sternenstaubmuster. Wenn eine Baumkrone sich verdichtet, bildet<br />
sie lauter kleine Verzweigungen in Form eines Ypsilons = Y.<br />
Das grafische Zeichen Y ist sozusagen ein Archetyp des Wachstums,<br />
also der Verbindung von Geist und Materie.<br />
Die Baumanalogie ließe sich noch weiter führen. Die Biosphäre<br />
ist demnach der Stamm, der für die Natur, Erde, Mensch steht.<br />
Erde und Mensch bilden eine Ebene in diesem Modell. Zerstört<br />
der Mensch die Natur, den Stamm, gibt es keine Krone, keine<br />
Geistsphäre mehr. Dieses Bild nimmt den Menschen in die volle<br />
Verantwortung für die geistige Entwicklung des Kosmos, denn<br />
die Krone kann nur wachsen, wenn der Stamm vorhanden ist.<br />
Dann erst kann er von der geistigen Substanz der Noosphäre<br />
durchdrungen werden.<br />
Die Platonischen Körper<br />
Platon beschreibt die „geistige Substanz des Kosmos“ in seinem<br />
Werk „Timaios“ als die Kosmischen Körper, die Gott nach Zahlenordnungen<br />
gesetzmäßig, also geometrisierend, gestaltete. Mathematisch<br />
und geometrisch gesehen gibt es nur fünf vollkommene,<br />
symmetrische, reguläre Polyeder, deren Oberfläche aus nur<br />
einer Art von gleichseitigen Vielecken besteht: Tetraeder, Würfel,<br />
Oktaeder, Dodekaeder und Ikosaeder. Platon ahnte, daß diese<br />
Körper die energetischen Bausteine des Kosmos sind. Doch war<br />
es Kepler vorbehalten zu erkennen, dass sogar die Megastruktur<br />
unseres Sonnensystems nach den Gesetzen der fünf vollkommenen<br />
Polyeder gestaltet ist. Ausgangspunkt waren die Verhältnisse<br />
von Um- und Inkugel der Platonischen Körper, die sich in den<br />
Maßverhältnissen der Planetenbahnen wiederfinden.<br />
„Die Erdsphäre (d.h. die Umlaufbahn) ist das Maß für alle anderen<br />
Bahnen. Ihr umschreibe ein Dodekaeder, die dieses umspannende<br />
Sphäre wird die Marsbahn sein. Der Marsbahn umschreibe<br />
ein Tetraeder; die dieses umspannende Sphäre wird die<br />
Jupiterbahn sein. Der Jupiterbahn umschreibe einen Würfel; die<br />
diesen umspannende Sphäre wird die Saturnbahn sein. Nun lege<br />
in die Erdbahn ein Ikosaeder, die diesem einbeschriebene Sphäre<br />
wird die Venusbahn sein. In die Venusbahn lege ein Oktaeder; die<br />
diesem einbeschriebene Sphäre wird die Merkurbahn sein. Da<br />
hast du den Grund für die Anzahl der Planeten (Kepler kannte<br />
nur diese).“ (nach M. Caspar)<br />
Platon ordnete den vollkommenen Körpern die vier Elemente<br />
zu, und zwar in der Reihenfolge ihrer Verdichtung:<br />
Vierflächner Tetraeder leicht Feuer<br />
Achtflächner Oktaeder mittel Luft<br />
Zwanzigflächner Ikosaeder schwer Wasser<br />
Würfel Hexaeder fest Erde<br />
Über den fünften Körper spricht Platon nicht, nicht weil er ihn<br />
nicht kannte, sondern weil er heilig war und geheim gehalten<br />
wurde. Er war den Eingeweihten vorbehalten. Der Zwölfflächner<br />
ist aus Fünfecken gefügt, daher die Bezeichnung Pentagondodekaeder<br />
oder einfacher nur Dodekaeder. Er steht für die Quintessenz,<br />
das fünfte Element, die anima mundi, die Weltenseele.<br />
Nun verhalten sich zwei Körperpaare polar, während eines<br />
sich selbst genügt. Oktaeder und Würfel gehen auseinander hervor,<br />
ebenso Ikosaeder und Dodekaeder. Ist die Noosphäre, wie es<br />
Wilber postuliert, eine wachsende Ganzheit, die jeweils ihre Vorläufer<br />
transzendiert und einschließt, dann ist auch der Mensch,<br />
die Pflanze und die Erde transzendiert vom Klangmuster des Dodekaeders<br />
und der übrigen Platonischen Körper.<br />
Dass unserem Planeten wie auch allen anderen Sternen die<br />
kosmischen Körper eingeschrieben sind, ist auf Grund der Kugelform<br />
naheliegend. Dass dies nicht mit mathematischer Genauigkeit<br />
geschieht, sondern als Annäherung, ist natürlich. Es geht<br />
auch hier nicht um Mathematik, sondern um archetypische Gesetze.<br />
Die Kugel ist ein perfekter sphärischer Körper, weil sie alle<br />
anderen enthält und weil alle anderen durch sie wirken.<br />
Bereits bestehende Theorien zu geometrischen Strukturen<br />
Im Jahre 1973 stellten die Russen Makarov, Morozow und<br />
Goncharow das Modell einer sich abkühlenden Erde vor, die sie<br />
in Verbindung mit einem polzentrierten Dodekader brachten,<br />
dessen Kanten der Plattentektonik entsprechen sollten. Das traf<br />
auch in bestimmten Bereichen zu, z.B. im atlantischen Graben,<br />
aber eben nicht an den meisten anderen Kanten.<br />
Eine Polprojektion des Ikosaeders hatte der Amerikaner<br />
Sanderson 1960 angenommen. Er konstruierte weitere Dreiecksunterteilungen<br />
und ging dann auf die Suche nach Bezugspunkten,<br />
was grundsätzlich eine gängige geomantische Methode ist.<br />
So waren das Bermudadreieck und die Pyramiden von Gizeh miteinander<br />
verbunden, und er baute darauf eine ganze Geschichte<br />
auf, die von seinem wertvollen Ansatz ablenkte. Was man Sanderson<br />
nicht hoch genug anrechnen kann, ist seine Vision eines<br />
trigonalen Netzwerkes, das wie keine andere Struktur in der Lage<br />
ist, den Globus zu umspannen. Denn die rechtwinkligen Gitterprojektionen<br />
einiger europäischer Radiästhesisten verwandeln<br />
sich mit zunehmender Annäherung an die Pole in Dreiecke. Sie<br />
verlieren daher ihren rechtwinkligen Charakter und eignen sich<br />
nicht besonders dazu, globale Energiemuster zu beschreiben.<br />
Sanderson, Makarov und ihre Freunde haben wichtige Vorarbeiten<br />
geleistet, auch wenn ihnen die geistige Dimesion der Platonischen<br />
Körper wohl nicht bewußt war. Im geomantischen Ansatz<br />
würde man die Geologie der auf dem Magma gleitenden<br />
Kontinentalplatten mit dem Element Feuer und damit mit dem<br />
Tetraeder in Verbindung bringen, denn Feuer und Tetraeder sind<br />
Teil der Physiosphäre, der Ebene des Stofflichen.<br />
Das tat 1986 der Antroposoph Hans-Ulrich Schmutz, der ein<br />
Buch mit dem Titel „Die Tetraederstruktur der Erde“ veröffentlichte.<br />
Er bezieht sich dabei auf Hinweise von Rudolf Steiner. In<br />
seiner gründlichen Arbeit weist er nicht nur die Tetraederstruktur<br />
der Erde nach, sondern zeigt auch die Metamorphosen zum Oktaeder<br />
und Würfel, jeweils im Lichte der Plattentektonik. Mit dem<br />
Würfel hören seine geologisch-geometrischen Untersuchungen<br />
folgerichtig auf, denn weitere Platonische Körper sind mit der<br />
Physiosphäre nicht mehr unmittelbar verbunden.<br />
Geologische Strukturen sind Energielinien, und sie stehen in<br />
Bezug zur Geometrie der ersten drei Platonischen Körper. In der<br />
Geomantie ist hinreichend bekannt, wie hochenergetisch geologische<br />
Brüche und Plattengrenzen sind. Kultplätze und alte Kirchen<br />
finden wir in diesen Bereichen, und sie stehen dort, weil sie Teil<br />
eines alten geotherapeutischen Konzeptes sind. Hier sind nicht<br />
nur die globalen Bruchzonen gemeint, sondern auch die Intraplattenstörungen<br />
und kleinen Brüche, die es zuhauf gibt.<br />
Die Geschichte der Forschungsarbeit<br />
In London wurde im Februar dieses Jahres die 1. Global Harmonics<br />
Conference veranstaltet, um die Entdeckung der globalen<br />
Energieleitbahnen zu präsentieren. Es wurde gezeigt, wie der<br />
Sphärenklang der Geistsphäre als Dodekaeder- und Ikosaedergebilde<br />
auf dem Globus verortet ist, und es wurden viele gute<br />
Gründe zum Beleg dieser Hypothese beigefügt.<br />
<strong>Hagia</strong> <strong>Chora</strong> 3 | 1999 G E O M A N T I E D E S H A U S E S<br />
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