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Technische Regeln für<br />

brennbare<br />

Flüssigkeiten<br />

VbF 5.0<strong>20</strong><br />

Ausgabe April <strong>20</strong>01<br />

Läger <strong>TRbF</strong> <strong>20</strong><br />

Vom 01. Februar <strong>20</strong>01 (BArbBl. 4/<strong>20</strong>01 S. 60)<br />

Zuletzt geän<strong>de</strong>rt am 10. Januar <strong>20</strong>02 (BArbBl. 2/<strong>20</strong>02 S. 91)<br />

Vorbemerkung<br />

Die Europäische Union kann zur Beseitigung von<br />

Han<strong>de</strong>lshemmnissen Richtlinien nach Artikel 95 <strong>de</strong>s<br />

EG-Vertrages erlassen, die Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

an Anlagen und Anlagenteile enthalten,<br />

über die nicht hinausgegangen wer<strong>de</strong>n darf (sog.<br />

"harmonisierter Bereich"). Um <strong>de</strong>r EG-Kommission<br />

die Beseitigung von Han<strong>de</strong>lshemmnissen im "nicht<br />

harmonisierten Bereich" zu ermöglichen, sind die<br />

Mitgliedstaaten <strong>de</strong>r Europäischen Union aufgrund<br />

<strong>de</strong>r EG-Informationsrichtlinie 83/189/EWG verpflichtet,<br />

<strong>de</strong>r Kommission ihre nationalen technischen<br />

Bestimmungen, die Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

enthalten, zu übermitteln (Notifizierungsverfahren).<br />

Die an<strong>de</strong>ren Mitgliedstaaten können zu diesen<br />

Spezifikationen und Vorschriften Stellungnahmen<br />

einreichen. Die Mitgliedstaaten dürfen jedoch weiterhin<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen zum sicheren Betrieb von Anlagen<br />

stellen. Soweit hierzu in Richtlinien nach Artikel<br />

137 (Arbeitsschutzkomponente <strong>de</strong>s<br />

EG-Vertrages) Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen gestellt wer<strong>de</strong>n,<br />

dürfen diese nicht unterschritten wer<strong>de</strong>n.<br />

Vor diesem Hintergrund hat <strong>de</strong>r DAbF die Technischen<br />

Regeln für brennbare Flüssigkeiten "Läger"<br />

(<strong>TRbF</strong> 110/210) überarbeitet und aktualisiert. Der<br />

neuen <strong>TRbF</strong> <strong>20</strong> "Läger" liegen neben <strong>de</strong>n Betriebsvorschriften<br />

<strong>de</strong>r <strong>TRbF</strong> 110 (Fassung 06.97) und<br />

<strong>TRbF</strong> 210 (Fassung 02.96) auch die für Läger<br />

maßgeben<strong>de</strong>n Betriebsvorschriften <strong>de</strong>r <strong>TRbF</strong> 100,<br />

1<strong>20</strong>, 121, 180, <strong>20</strong>0, 2<strong>20</strong>, 221 und 280 zugrun<strong>de</strong>, so<br />

dass eine abgeschlossene Technische Regel für<br />

Läger vorliegt.<br />

Die neue <strong>TRbF</strong> <strong>20</strong> beinhaltet Anfor<strong>de</strong>rungen an Anlagen<br />

zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten aller<br />

Gefahrklassen. Im allgemeinen wer<strong>de</strong>n dabei zuerst<br />

die Anfor<strong>de</strong>rungen an Anlagen zur Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten aufgeführt, die für brennbare<br />

Flüssigkeiten aller Gefahrklassen gemeinsam<br />

gelten. Daran anschließend folgen additiv die Anfor<strong>de</strong>rungen,<br />

die nur für Anlagen zur Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

und B gelten.<br />

Der Anhang <strong>de</strong>r <strong>TRbF</strong> <strong>20</strong> enthält<br />

- in <strong>de</strong>n Anhängen A bis D die (bereits notifizierten)<br />

relevanten Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r alten <strong>TRbF</strong> 100, 1<strong>20</strong>, Anlage<br />

1 zu <strong>TRbF</strong> 1<strong>20</strong> und 2<strong>20</strong>,<br />

- im Anhang E die sicherheitstechnischen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an ortsfeste Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />

in Lägern für<br />

brennbare Flüssigkeiten,<br />

- im Anhang F sicherheitstechnische Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an Sammelbehälter für Altöle zur<br />

Benutzung durch je<strong>de</strong>rmann,<br />

- im Anhang G sicherheitstechnische Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an Tanks zur Lagerung von<br />

Heizöl S mit Flammpunkt über 100 °C,<br />

- im Anhang H sicherheitstechnische Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an Regal-Lagereinrichtungen zur<br />

Lagerung brennbarer Flüssigkeiten.<br />

Die Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Anhänge A<br />

bis D sollen durch noch zu erarbeiten<strong>de</strong> europäische<br />

harmonisierte Normen ersetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Anhänge A bis D wer<strong>de</strong>n nicht aktualisiert. Auf<br />

die Vorbemerkung zum Anhang zu <strong>TRbF</strong> <strong>20</strong> wird<br />

verwiesen.<br />

Geltungsbereich<br />

Diese Technische Regel enthält Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />

Montage, Installation und Betrieb von Lägern für<br />

brennbare Flüssigkeiten aller Gefahrklassen.<br />

Diese Technische Regel gilt für die Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten sowohl in ortsfesten als<br />

auch in ortsbeweglichen Behältern in Räumen, im<br />

Freien und unterirdisch.<br />

Diese Technische Regel fin<strong>de</strong>t keine Anwendung,<br />

wenn an Arbeitsstätten brennbare Flüssigkeiten<br />

- sich im Arbeitsgang befin<strong>de</strong>n,<br />

- in <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Fortgang <strong>de</strong>r Arbeit erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Menge bereitgehalten wer<strong>de</strong>n<br />

- als Fertig- o<strong>de</strong>r Zwischenprodukt kurzfristig<br />

abgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Das gleiche gilt, wenn brennbare Flüssigkeiten in<br />

Laboratorien in <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Handgebrauch erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Menge bereitgehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese Technische Regel gilt auch für die Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten in Arbeitsräumen gemäß<br />

§ 11 Absatz 2 VbF.<br />

Diese Technische Regel enthält auch Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an die Lagerung in Sammelbehältern für Altöle<br />

zur Benutzung durch je<strong>de</strong>rmann.<br />

Diese Technische Regel enthält auch Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an Regal-Lagereinrichtungen zur Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten.<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 1


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

Diese Technische Regel gilt nicht für <strong>de</strong>n zeitweiligen<br />

Aufenthalt/das transportbedingte Zwischenlagern<br />

von ortsbeweglichen Behältern im Verlauf <strong>de</strong>r<br />

Beför<strong>de</strong>rung.<br />

Diese Technische Regel gilt nicht für die Lagerung<br />

von Kraftstoffen an Tankstellen.<br />

Falls im Lager auch abgefüllt wird, gilt <strong>TRbF</strong> 30<br />

gleichermaßen.<br />

Für die Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Tanks<br />

gelten neben <strong>de</strong>n Anhängen B, C und D die <strong>TRbF</strong><br />

121 und <strong>TRbF</strong> 221.<br />

Für die Tankcontainer gilt <strong>TRbF</strong> 142, für ortsbewegliche<br />

Gefäße <strong>TRbF</strong> 143.<br />

Diese <strong>TRbF</strong> enthält eine Empfehlung <strong>de</strong>s DAbF für<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks zur Lagerung von Heizöl<br />

S mit Flammpunkt über 100 °C.<br />

Auf die Bestimmungen zu Lageranlagen in <strong>de</strong>n lan<strong>de</strong>srechtlichen<br />

Verordnungen über Anlagen zum<br />

Umgang mit wassergefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Stoffen und über<br />

Fachbetriebe zum Schutz <strong>de</strong>r Gewässer, wird hingewiesen.<br />

1 Allgemeines<br />

Inhalt<br />

2 Begriffsbestimmungen<br />

2.1 Läger, Lagern und Lagerung<br />

2.2 Lagerräume<br />

2.3 Explosionsfähige Atmosphäre, explosionsgefähr<strong>de</strong>te<br />

Bereiche<br />

2.4 Behälter<br />

2.5 Lagermenge<br />

2.6 Auffangraum<br />

3 Relevante Mengenstaffelungen in Lägern<br />

3.1 Allgemeine mengenbestimmte Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an Läger<br />

3.1.1 Unzulässige Lagerung<br />

3.1.2 Anzeige und Erlaubnis bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A III<br />

3.1.3 Anzeige und Erlaubnis bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II und B<br />

3.1.4 Zulässige Lagermengen bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A III<br />

3.1.5 Anfor<strong>de</strong>rungen an die anzeige- o<strong>de</strong>r erlaubnisbedürftige<br />

Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A Il<br />

und B in Lagerräumen über o<strong>de</strong>r unter<br />

Erdgleiche<br />

3.1.5.1 Zulässige Lagermengen<br />

3.1.5.2 Zulässige Lagergüter<br />

3.1.5.3 Gemischte Lagerung mit brandför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />

und giftigen Stoffe<br />

3.1.6 Anfor<strong>de</strong>rungen an die gemischte Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II und B in anzeige- o<strong>de</strong>r erlaubnisbedürftigen<br />

Mengen mit an<strong>de</strong>ren Stoffen<br />

im Freien<br />

3.1.7 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen für genehmigungsbedürftige<br />

Anlagen nach <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>s-Immissionsschutzgesetz<br />

3.2 Allgemeine Anfor<strong>de</strong>rungen an Läger<br />

3.2.1 Begrenzung auslaufen<strong>de</strong>r brennbarer Flüssigkeiten<br />

3.2.2 Notwendigkeit von Auffangräumen<br />

3.2.3 Fassungsvermögen von Auffangräumen<br />

4 Bauliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Läger<br />

4.1 Transport, Gründung, Einbau und Aufstellung<br />

von Tanks<br />

4.1.1 Allgemeines<br />

4.1.2 Oberirdische Tanks<br />

4.1.2.1 Tankbett und Auflager<br />

4.1.2.2 Stützkonstruktionen<br />

4.1.3 Unterirdische Tanks<br />

4.1.3.1 Einbau <strong>de</strong>r Tanks<br />

4.1.3.2 Gründung <strong>de</strong>r Tanks<br />

4.1.3.3 Verfüllen <strong>de</strong>r Tankgrube<br />

4.1.3.4 Bescheinigung <strong>de</strong>s Einbaus<br />

4.1.4 Domschächte<br />

4.2 Schutz <strong>de</strong>r Behälter gegen Beschädigung<br />

4.3 Bauvorschriften von Auffangräumen<br />

4.3.1 Allgemeines<br />

4.3.1.1 Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

4.3.1.2 Bauformen<br />

4.3.1.3 Durchlässe<br />

4.3.1.4 Sonstiges<br />

4.3.2 Auffangräume in Räumen<br />

4.3.3 Auffangräume im Freien<br />

4.3.3.1 Grundfläche<br />

4.3.3.2 Unterteilung<br />

4.3.3.3 Entfernung von Wasser<br />

4.3.3.4 Einrichtungen im Auffangraum<br />

4.3.3.5 Belüftung<br />

4.4 Anfor<strong>de</strong>rungen an Regal-Lagereinrichtungen<br />

4.5 Stillsetzen von För<strong>de</strong>reinrichtungen<br />

4.6 Flucht- und Rettungswege<br />

5 Anfor<strong>de</strong>rungen an Einrichtungen zur Lagerung<br />

in Arbeitsräumen, Räume zur Lage-<br />

2 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

rung und an Lagerräume sowie <strong>de</strong>ren Ausrüstung<br />

5.1 Anfor<strong>de</strong>rungen an Einrichtungen zur Lagerung<br />

in Arbeitsräumen<br />

5.2 Räume für brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A III und einer Lagermenge bis<br />

5 000 l<br />

5.3 Anzeige- und erlaubnisfreie Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II und B<br />

5.3.1 Wohnungen und Keller von Wohnhäusern<br />

5.3.2 Verkaufs- und Vorratsräume <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls<br />

und <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ls<br />

5.3.3 Lagerräume<br />

5.4 Lagerung von mehr als 5 000 l brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III in<br />

Räumen sowie anzeige- und erlaubnisbedürftige<br />

Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II und B in Räumen<br />

5.4.1 Allgemeine Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

5.4.2 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an anzeigeund<br />

erlaubnisbedürftige Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

und B in Räumen<br />

5.5 Konzept zum baulichen Brandschutz<br />

6 Abstän<strong>de</strong>, Schutzstreifen, Tank- und Tankgruppenabstän<strong>de</strong><br />

und Witterungsschutz bei<br />

<strong>de</strong>r oberirdischen Lagerung im Freien<br />

6.1 Abstand zwischen Behältern und Gebäu<strong>de</strong>n<br />

6.2 Notwendigkeit von Schutzstreifen<br />

6.3 Breite <strong>de</strong>r Schutzstreifen bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />

in ortsfesten Tanks und in ortsbeweglichen<br />

Gefäßen<br />

6.4 Anfor<strong>de</strong>rungen an Schutzstreifen<br />

6.5 Tank- und Tankgruppenabstän<strong>de</strong><br />

6.6 Witterungsschutz<br />

7 Unterirdische Lagerung<br />

7.1 Allgemeines<br />

7.2 Tankabstän<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r unterirdischen Lagerung<br />

8 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche<br />

8.1 Allgemeines<br />

8.1.1 Anwendungsbereich<br />

8.1.2 Begriffe<br />

8.1.3 Einteilung von explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />

in Zonen<br />

8.2 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in Behältern<br />

sowie in und um Rohrleitungen, Armaturen,<br />

Anlagenteilen und in inertisierten<br />

Behältern und Anlagenteilen<br />

8.2.1 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in Behältern<br />

8.2.2 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in und um<br />

Rohrleitungen, Armaturen und Anlagenteilen<br />

8.2.3 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche um Pumpen<br />

8.2.4 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in inertisierten<br />

Tanks<br />

8.2.4.1 Inertisierte nicht einatmen<strong>de</strong> Tanks<br />

8.2.4.2 Inertisierte Tanks mit Belüftungsarmaturen<br />

8.3 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in Räumen<br />

8.3.1 Wohnungen und Keller von Wohnhäusern,<br />

Verkaufs- und Vorratsräume <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls<br />

8.3.2 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in Lagerräumen<br />

8.3.3 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in und an<br />

Kammern, Schächten und an<strong>de</strong>ren Räumen<br />

unter Erdgleiche<br />

8.4 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche um Behälter<br />

und Tanks im Freien<br />

8.4.1 Anzeige- und erlaubnisfreie Lagerung in<br />

oberirdischen Behältern im Freien<br />

8.4.2 Anzeige- und erlaubnisbedürftige Lagerung<br />

in oberirdischen Tanks im Freien<br />

8.4.2.1 Tanks mit betriebsmäßig wirken<strong>de</strong>n Lüftungseinrichtungen<br />

und Schwimmdachtanks<br />

8.4.2.2 Inertisierte Tanks<br />

8.4.2.3 Tanks mit Schwimm<strong>de</strong>cken, Tanks mit<br />

Gaspen<strong>de</strong>lung<br />

8.4.2.4 Beispiele<br />

8.4.3 Anzeige- und erlaubnisbedürftige Lagerung<br />

in ortsbeweglichen Behältern im Freien<br />

8.4.3.1 Aktive Lagerung<br />

8.4.3.2 Passive Lagerung<br />

8.4.3.3 Witterungsschutz von Lägern<br />

8.5 Lagerung in unterirdischen Tanks<br />

8.6 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche bei <strong>de</strong>r Ableitung<br />

von Dampf/Luft-Gemischen<br />

8.6.1 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in und um<br />

Dämpfespeicher und Dämpfepen<strong>de</strong>lleitungen<br />

8.6.2 Rückgewinnen und Abluftreinigung<br />

8.7 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />

8.8 Schutzmaßnahmen und Lagerverbote in<br />

explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />

8.8.1 Schutzmaßnahmen vor Explosionsgefahren<br />

8.8.2 Lagerverbot<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 3


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

9 Ausrüstung von Tanks<br />

9.1 Ableitung von Dampf/Luft-Gemischen<br />

9.1.1 Allgemeines<br />

9.1.2 Be- und Entlüftungseinrichtungen<br />

9.1.2.1 Notwendigkeit<br />

9.1.2.2 Betriebliche Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

9.1.2.3 Auftreten<strong>de</strong> Volumenströme<br />

9.1.2.4 Ableitung <strong>de</strong>r Dampf/Luft-Gemische ins<br />

Freie<br />

9.1.3 Gaspen<strong>de</strong>ln<br />

9.1.4 Rückgewinnung und Abluftreinigung<br />

9.2 Flammendurchschlagsicherungen<br />

9.2.1 Begriffe<br />

9.2.2 Notwendigkeit von Flammendurchschlagsicherungen<br />

9.2.3 Flammendurchschlag bei Deflagrationen<br />

und/o<strong>de</strong>r Detonationen<br />

9.2.4 Flammendurchschlag bei Dauerbrand<br />

9.2.5 Flammendurchschlag bei kurzzeitigem<br />

Brennen<br />

9.2.6 Einsatzbedingungen<br />

9.2.6.1 Allgemeines<br />

9.2.6.2 Dauerbrandsicherungen<br />

9.2.7 Absicherung im Zuge von Gaspen<strong>de</strong>l- o<strong>de</strong>r<br />

-sammelleitungen<br />

9.2.8 Absicherung von Rückgewinnungs- und<br />

Abluftreinigungsanlagen<br />

9.2.9 Druckfestigkeit von Rohrleitungen an<br />

Flammendurchschlagsicherungen<br />

9.2.10 Anordnung von Flammendurchschlagsicherungen<br />

an Abzweigungen<br />

9.3 Flüssigkeitsstandanzeige und Überfüllschutz<br />

9.3.1 Flüssigkeitsstandanzeiger<br />

9.3.2 Vermeidung von Überfüllungen<br />

9.3.2.1 Allgemeines<br />

9.3.2.2 Zulässiger Füllungsgrad<br />

9.3.2.3 Überfüllsicherung<br />

9.4 Absperreinrichtungen, Füll- und Entleerungseinrichtungen,<br />

Besichtigungsöffnungen,<br />

Verbindungsteile zwischen Tanks<br />

9.4.1 Absperreinrichtungen an Rohrleitungen<br />

9.4.2 Füll- und Entleerungseinrichtungen<br />

9.4.2.1 Allgemeines<br />

9.4.2.2 Füll- und Entleerungseinrichtungen an<br />

Tanks zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II und B<br />

9.4.3 Einsteige- und Besichtigungsöffnungen<br />

9.4.4 Verbindungsteile zwischen Tanks<br />

9.4.5 Schlauch- und Rohrleitungen zum Befüllen<br />

und Entleeren.<br />

9.5 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Schwimm<strong>de</strong>cken,<br />

Schwimmdachtanks und Tanks mit<br />

innerem Überdruck<br />

9.5.1 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Schwimm<strong>de</strong>cken<br />

9.5.1.1 Allgemeines<br />

9.5.1.2 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Schwimm<strong>de</strong>cken<br />

in Tanks zur Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

und B<br />

9.5.2 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks mit<br />

Schwimmdächern<br />

9.5.2.1 Allgemeine Anfor<strong>de</strong>rungen an Schwimmdächer<br />

9.5.2.2 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Schwimmdächer<br />

für Tanks zur Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

und B<br />

9.5.2.3 Ausrüstung <strong>de</strong>r Tanks<br />

9.5.3 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks mit<br />

innerem Überdruck<br />

9.5.3.1 Allgemeines<br />

9.5.3.2 Einrichtungen zur Drucküberwachung<br />

9.5.3.3 Sicherheitseinrichtungen gegen Drucküberschreitung<br />

9.5.3.4 Entspannungseinrichtungen<br />

9.5.3.5 Einrichtungen zur Druckmin<strong>de</strong>rung<br />

9.5.3.6 Sicherheitseinrichtungen gegen Druckunterschreitung<br />

9.5.3.7 Druckleitungsanschlüsse<br />

9.5.3.8 Flüssigkeitsstandanzeiger<br />

9.5.3.9 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen für brennbare<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

und B<br />

9.6 Heizeinrichtungen<br />

9.6.1 Allgemeines<br />

9.6.2 Ständig getauchte Heizeinrichtungen<br />

9.6.3 Nicht ständig getauchte Heizeinrichtungen<br />

9.7 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen nach Bun<strong>de</strong>s-Immissionsschutzgesetz<br />

9.7.1 Dichtungen<br />

9.7.2 Überfüllsicherungen<br />

10 Vermeidung gefährlicher elektrischer Ausgleichsströme<br />

10.1 Allgemeines<br />

10.2 Erdung<br />

10.3 Vermeidung gefährlicher Korrosionen<br />

10.4 Streuströme<br />

4 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

11 Vermeidung gefährlicher elektrostatischer<br />

Aufladung<br />

12 Blitzschutz<br />

12.1 Allgemeines<br />

12.2 Blitzschutz an Isolierstücken<br />

13 Brandschutz und Löschwasserrückhaltung<br />

13.1 Allgemeines<br />

13.2 Brandschutzeinrichtungen<br />

13.2.1 Allgemeines<br />

13.2.2 Auswahl <strong>de</strong>r Brandschutzeinrichtungen<br />

13.2.3 Ausstattung von Räumen<br />

13.2.4 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen für Anlagen<br />

nach Bun<strong>de</strong>s-Immissionsschutzgesetz<br />

13.3 Löschwasserrückhaltung<br />

14 Gebote, Verbote und Kennzeichnung<br />

14.1 Allgemeines<br />

14.2 Gebote, Verbote und Beschil<strong>de</strong>rung<br />

14.3 Kennzeichnung<br />

15 Betriebsanweisung, Betriebsvorschriften<br />

15.1 Allgemeine Betriebsvorschriften<br />

15.2 Allgemeine Betriebsanweisung, Unterweisung<br />

<strong>de</strong>r Beschäftigten, Benutzen von Sicherheits-<br />

und Brandschutzeinrichtungen<br />

15.3 Ständige Überwachung<br />

15.4 Beauftragung von Fachbetrieben<br />

15.5 Koordinierung <strong>de</strong>r Arbeiten<br />

15.6 Erwärmen brennbarer Flüssigkeiten<br />

15.7 Zusätzliche Betriebsvorschriften<br />

15.7.1 Öffnungen von Tanks<br />

15.7.2 Öffnen von Tanks mit innerem Überdruck<br />

15.7.3 Schwimmdächer, Schwimm<strong>de</strong>cken, Tanks<br />

mit Ringmantel<br />

15.7.4 Ortsbewegliche Gefäße<br />

16 Reinigen, Instandhalten und Instandsetzen<br />

16.1 Allgemeines<br />

16.2 Arbeiten in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />

16.3 Zeitlich begrenzte Aufhebung von explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Bereichen<br />

16.4 Ableitung von Dampf(Luft-Gemischen bei<br />

Arbeiten an Anlagen zur Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I,<br />

A II und B<br />

16.5 Geer<strong>de</strong>te Anlagen und Anlagen mit kathodischem<br />

Korrosionsschutz zur Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II und B<br />

16.6 Wie<strong>de</strong>rherstellen <strong>de</strong>s ordnungsgemäßen<br />

Zustan<strong>de</strong>s nach Abschluss <strong>de</strong>r Arbeiten<br />

17 Außerbetriebsetzen und Stilllegen<br />

18 Kontrollen durch <strong>de</strong>n Betreiber<br />

Anhang zu <strong>TRbF</strong> <strong>20</strong><br />

Anhang A:<br />

Anhang B:<br />

Anhang C:<br />

Anhang D:<br />

Anhang E:<br />

Anhang F:<br />

Anhang G:<br />

Für Läger relevante Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

aus <strong>de</strong>r <strong>TRbF</strong><br />

100<br />

Für Läger relevante Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

aus <strong>de</strong>r <strong>TRbF</strong><br />

1<strong>20</strong><br />

Für Läger relevante Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

aus Anlage 1<br />

zur <strong>TRbF</strong> 1<strong>20</strong> - Explosionsdruckstoßfestigkeit<br />

Für Läger relevante Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

aus <strong>de</strong>r <strong>TRbF</strong><br />

2<strong>20</strong><br />

Sicherheitstechnische Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an ortsfeste Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />

in Lägern<br />

für brennbare Flüssigkeiten<br />

Sammelbehälter für Altöle zur Benutzung<br />

durch je<strong>de</strong>rmann<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks zur Lagerung<br />

von Heizöl S mit Flammpunkt<br />

über 100 °C<br />

Anhang H: Anfor<strong>de</strong>rungen an Regal-Lagereinrichtungen<br />

zur Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten<br />

1 Allgemeines<br />

(1) Anlagen zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

müssen so installiert, montiert<br />

und ausgerüstet sein sowie so unterhalten<br />

und betrieben wer<strong>de</strong>n, dass die Sicherheit<br />

Beschäftigter und Dritter, insbeson<strong>de</strong>re vor<br />

Brand- und - bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A I, A II und<br />

B sowie brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A III, die auf ihren Flammpunkt<br />

o<strong>de</strong>r darüber erwärmt sind - zusätzlich vor<br />

Explosionsgefahren, gewährleistet ist.<br />

(2) Die hierfür erfor<strong>de</strong>rlichen Maßnahmen<br />

sind abhängig von<br />

1. <strong>de</strong>r Menge <strong>de</strong>r gelagerten brennbaren<br />

Flüssigkeit,<br />

2. <strong>de</strong>m Ort und <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r Lagerung,<br />

3. <strong>de</strong>n Eigenschaften, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklasse, <strong>de</strong>r gelagerten brennbaren<br />

Flüssigkeit.<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 5


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(3) Absatz 1 gilt insbeson<strong>de</strong>re als erfüllt,<br />

wenn<br />

- die Lagermengen begrenzt wer<strong>de</strong>n,<br />

- die Ausbreitung brennbarer Flüssigkeiten<br />

begrenzt wird,<br />

- Tanks so gegrün<strong>de</strong>t sowie eingebaut<br />

o<strong>de</strong>r aufgestellt wer<strong>de</strong>n, dass Verlagerungen<br />

und Neigungen, welche die Sicherheit<br />

<strong>de</strong>r Tanks o<strong>de</strong>r ihrer Einrichtungen<br />

gefähr<strong>de</strong>n, nicht eintreten können,<br />

- Tanks gegen Aufschwimmen gesichert<br />

sind,<br />

- Behälter so aufgestellt sind, dass sie<br />

gegen mögliche Beschädigungen von<br />

außen ausreichend geschützt sind,<br />

- Auffangräume und Ableitflächen für die<br />

Dauer <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n Beaufschlagung<br />

mit Lagergut auch im Brandfall<br />

flüssigkeitsundurchlässig und gegen die<br />

gelagerten Flüssigkeiten ausreichend<br />

beständig sind,<br />

- Auffangräume für brennbare Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B<br />

ausreichend belüftet sind,<br />

- Einrichtungen zur För<strong>de</strong>rung brennbarer<br />

Flüssigkeiten im Gefahrenfall von einem<br />

Ort stillgesetzt wer<strong>de</strong>n können, <strong>de</strong>r<br />

schnell und ungehin<strong>de</strong>rt erreichbar ist,<br />

- beson<strong>de</strong>re Schutzmaßnahmen bei <strong>de</strong>r<br />

Lagerung in Arbeitsräumen, Räumen<br />

zur Lagerung und in Lagerräumen eingehalten<br />

wer<strong>de</strong>n,<br />

- bei <strong>de</strong>r Lagerung im Freien Abstän<strong>de</strong> zu<br />

Gebäu<strong>de</strong>n, Tankabstän<strong>de</strong> und Tankgruppenabstän<strong>de</strong><br />

und zum Schutz vor<br />

gegenseitiger Bran<strong>de</strong>inwirkung zwischen<br />

Nachbarschaft und <strong>de</strong>m Lager<br />

die eventuell erfor<strong>de</strong>rlichen Schutzstreifen<br />

eingehalten wer<strong>de</strong>n,<br />

- bei <strong>de</strong>r unterirdischen Lagerung Abstän<strong>de</strong><br />

zu Gebäu<strong>de</strong>n, Grundstücksgrenzen<br />

und öffentliche Versorgungsleitungen<br />

sowie Tankabstän<strong>de</strong> eingehalten<br />

wer<strong>de</strong>n,<br />

- bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A I, A II o<strong>de</strong>r B<br />

sowie brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A III, die auf ihren Flammpunkt<br />

o<strong>de</strong>r darüber erwärmt wer<strong>de</strong>n,<br />

explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche festgelegt<br />

und Schutzmaßnahmen getroffen<br />

wer<strong>de</strong>n,<br />

- Dampf/Luft-Gemische gefahrlos abgeleitet<br />

wer<strong>de</strong>n,<br />

- das Hineinschlagen von Flammen in<br />

Tanks und Anlagenteile verhin<strong>de</strong>rt wird,<br />

- das Überfüllen von Tanks verhin<strong>de</strong>rt<br />

wird,<br />

- Tanks mit Einrichtungen versehen sind,<br />

die einen sicheren Betrieb <strong>de</strong>r Tanks erlauben,<br />

- gefährliche elektrische Ausgleichsströme<br />

und gefährliche elektrostatische Aufladungen<br />

vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n,<br />

- geeignete Blitzschutzeinrichtungen vorhan<strong>de</strong>n<br />

sind,<br />

- Brandschutzeinrichtungen vorhan<strong>de</strong>n<br />

sind,<br />

- in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r Lagerung<br />

Löschwasserrückhalteeinrichtungen<br />

vorhan<strong>de</strong>n sind,<br />

- durch Kennzeichnungen und Verbotsschil<strong>de</strong>r<br />

auf das Betreten durch Unbefugte<br />

und mögliche Gefahren hingewiesen<br />

wer<strong>de</strong>n,<br />

- durch Betriebsanweisungen <strong>de</strong>r sichere<br />

Betrieb <strong>de</strong>s Lagers geregelt wird,<br />

- bei Arbeiten zum Reinigen, Instandhalten<br />

o<strong>de</strong>r Instandsetzen die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Schutzmaßnahmen getroffen wer<strong>de</strong>n,<br />

- bei Außerbetriebsetzen und Stillegen<br />

die Anlage gesichert wird,<br />

- regelmäßig durch <strong>de</strong>n Betreiber kontrolliert<br />

wird, dass die Anlage sich im ordnungsgemäßen<br />

Zustand befin<strong>de</strong>t.<br />

(4) Anlagen zur Lagerung von schwerem<br />

Heizöl sind nach <strong>de</strong>n Vorschriften für<br />

brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A III zu montieren, installieren und zu<br />

betreiben, es sei <strong>de</strong>nn, diese Anlagen sind<br />

ausschließlich für schweres Heizöl mit einem<br />

jeweils nachgewiesenen Flammpunkt<br />

von mehr als 100 °C o<strong>de</strong>r für schweres<br />

Heizöl, das bei 35 °C nachweislich fest o-<br />

<strong>de</strong>r salbenförmig ist, bestimmt.<br />

Als Nachweis über <strong>de</strong>n Flammpunkt o<strong>de</strong>r<br />

die Konsistenz <strong>de</strong>s schweren Heizöls genügt<br />

in <strong>de</strong>r Regel eine verbindliche Bescheinigung<br />

<strong>de</strong>s Herstellers o<strong>de</strong>r Lieferers<br />

(z.B. <strong>de</strong>r Raffinerie). In Zweifelsfällen, z.B.<br />

wenn die Möglichkeit <strong>de</strong>r Vermischung mit<br />

brennbaren Flüssigkeiten mit niedrigerem<br />

Flammpunkt zu befürchten ist, können Kontroll-Flammpunktbestimmungen<br />

erfor<strong>de</strong>rlich<br />

sein.<br />

Schweres Heizöl im Sinne von Satz 1 und<br />

2 ist insbeson<strong>de</strong>re Heizöl S nach DIN<br />

51603.<br />

6 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(5) Es wird empfohlen, Anlagen zur Lagerung<br />

von schwerem Heizöl mit einem<br />

nachgewiesenen Flammpunkt von mehr als<br />

100 °C nach <strong>de</strong>n Vorschriften <strong>de</strong>s Anhangs<br />

G zu installieren, zu montieren und<br />

zu betreiben.<br />

(6) Die Verordnung über brennbare Flüssigkeiten<br />

(VbF), und damit auch diese<br />

<strong>TRbF</strong>, fin<strong>de</strong>t keine Anwendung, wenn an<br />

Arbeitsstätten brennbare Flüssigkeiten<br />

1. sich im Arbeitsgang befin<strong>de</strong>n,<br />

2. in <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Fortgang <strong>de</strong>r Arbeiten erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Menge bereit gehalten wer<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r<br />

3. als Fertig- o<strong>de</strong>r Zwischenprodukt kurzfristig<br />

abgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Brennbare Flüssigkeiten befin<strong>de</strong>n sich im<br />

Arbeitsgang (siehe Satz 1 Ziffer 1), wenn<br />

sie be- o<strong>de</strong>r verarbeitet wer<strong>de</strong>n, nicht aber,<br />

um <strong>de</strong>mnächst <strong>de</strong>r Be- o<strong>de</strong>r Verarbeitung<br />

zugeführt zu wer<strong>de</strong>n. Die für <strong>de</strong>n Fortgang<br />

<strong>de</strong>r Arbeiten erfor<strong>de</strong>rliche Menge (siehe<br />

Satz 1 Ziffer 2) ist in <strong>de</strong>r Regel eingehalten,<br />

wenn sie <strong>de</strong>n Bedarf für einen Tag nicht<br />

überschreitet. Die Flüssigkeiten gelten als<br />

Zwischenprodukt nur so lange als kurzfristig<br />

abgestellt (siehe Satz 1 Ziffer 3), wie es<br />

sich aus <strong>de</strong>m Fortgang <strong>de</strong>s Produktionsprozesses<br />

zwingend ergibt. Für Fertigprodukte<br />

wird auf Nummer 2.1 Absatz 2 verwiesen.<br />

(7) Brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A III, die auf ihren Flammpunkt o<strong>de</strong>r<br />

darüber erwärmt sind, stehen <strong>de</strong>n brennbaren<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A I<br />

gleich.<br />

(8) Anlagen zur Lagerung von Altölen sind<br />

nach <strong>de</strong>n Vorschriften für Anlagen für<br />

brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A I zu errichten und zu betreiben.<br />

(9) Absatz 8 gilt nicht, wenn sichergestellt<br />

ist, dass nur Altöle bekannter Herkunft mit<br />

einem Flammpunkt über 55 °C gelagert<br />

wer<strong>de</strong>n; in diesem Falle fin<strong>de</strong>n die Vorschriften<br />

für Anlagen für brennbare Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III Anwendung.<br />

(10) Als Nachweis über Herkunft und<br />

Flammpunkt <strong>de</strong>s Altöls genügt in <strong>de</strong>r Regel<br />

eine verbindliche Bescheinigung <strong>de</strong>s Anlagenbetreibers.<br />

In Zweifelsfällen können als<br />

weitere Nachweise z.B. Flammpunktbestimmungen<br />

erfor<strong>de</strong>rlich sein.<br />

(11) Altöle sind nach <strong>de</strong>m Abfallgesetz gebrauchte<br />

flüssige o<strong>de</strong>r halbflüssige Stoffe,<br />

die ganz o<strong>de</strong>r teilweise aus Mineralöl o<strong>de</strong>r<br />

synthetischem Öl bestehen, einschließlich<br />

ölhaltiger Rückstän<strong>de</strong> aus Behältern, E-<br />

mulsionen und Wasser-Öl-Gemische. Zu<br />

<strong>de</strong>n Altölen im Sinne <strong>de</strong>r VbF gehören insbeson<strong>de</strong>re<br />

gebrauchte Motoren-, Getriebeund<br />

Maschinenöle, Abfälle von Spezialund<br />

Testbenzinen und von Petroleum sowie<br />

mineralölhaltige Rückstän<strong>de</strong> aus<br />

Behältern.<br />

(12) Diese <strong>TRbF</strong> enthält die sicherheitstechnischen<br />

und organisatorischen Maßnahmen,<br />

um <strong>de</strong>n von diesen Anlagen ausgehen<strong>de</strong>n<br />

Brand- und Explosionsgefahren<br />

für die Arbeitnehmer wirksam zu begegnen.<br />

2 Begriffsbestimmungen<br />

2.1 Läger, Lagern und Lagerung<br />

(1) Läger sind<br />

- Räume o<strong>de</strong>r Bereiche in Gebäu<strong>de</strong>n o-<br />

<strong>de</strong>r<br />

- Bereiche im Freien,<br />

die dazu bestimmt sind, dass in ihnen<br />

brennbare Flüssigkeiten in ortsfesten o<strong>de</strong>r<br />

in ortsbeweglichen Behältern gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />

(2) Lagern ist das Aufbewahren von brennbaren<br />

Flüssigkeiten zur späteren Verwendung<br />

sowie zur Abgabe an an<strong>de</strong>re. Es<br />

schließt die Bereitstellung zur Beför<strong>de</strong>rung<br />

o<strong>de</strong>r zur Entladung ein, wenn diese nicht<br />

binnen 24 Stun<strong>de</strong>n nach ihrem Beginn o<strong>de</strong>r<br />

am darauffolgen<strong>de</strong>n Werktag erfolgt. Ist<br />

dieser Werktag ein Sonnabend, so en<strong>de</strong>t<br />

die Frist mit Ablauf <strong>de</strong>s nächsten Werktages.<br />

(3) Transportbedingtes Zwischenlagern ist<br />

dann gegeben, wenn im Verlauf <strong>de</strong>r Beför<strong>de</strong>rung<br />

zeitweilige Aufenthalte an Stellen<br />

entstehen, die nicht für ein regelmäßiges<br />

Bereitstellen bestimmt sind. Dazu zählen<br />

z.B.<br />

- öffentliche Parkplätze,<br />

- Gleisanlagen,<br />

- Abstellplätze an Raststätten, Autohöfe,<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 7


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

- Halteräume o<strong>de</strong>r Abstellflächen von<br />

Grenzabfertigungsstellen, Gleisanlagen,<br />

Güterbahnhöfen o<strong>de</strong>r Fähren für Lastkraftwagen,<br />

Sattelauflieger, Containerchassis<br />

mit Containern.<br />

(4) Ein zeitweiliger Aufenthalt im Verlauf<br />

<strong>de</strong>r Beför<strong>de</strong>rung liegt vor, wenn dabei<br />

brennbare Flüssigkeiten für <strong>de</strong>n Wechsel<br />

<strong>de</strong>r Beför<strong>de</strong>rungsart o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Beför<strong>de</strong>rungsmittels<br />

(Umschlag) o<strong>de</strong>r aus sonstigen<br />

transportbedingten Grün<strong>de</strong>n zeitweilig<br />

abgestellt wer<strong>de</strong>n. Auf Verlangen sind Beför<strong>de</strong>rungsdokumente<br />

vorzulegen, aus <strong>de</strong>nen<br />

Versand- und Empfangsort feststellbar<br />

sind. Wird die Sendung nicht nach <strong>de</strong>r Anlieferung<br />

entla<strong>de</strong>n, gilt das Bereitstellen <strong>de</strong>r<br />

Ladung beim Empfänger zur Entladung als<br />

En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Beför<strong>de</strong>rung. Ortsbewegliche Gefäße,<br />

Tankcontainer, Tanks und Kesselwagen<br />

dürfen während <strong>de</strong>s zeitweiligen Aufenthaltes<br />

nicht geöffnet wer<strong>de</strong>n.<br />

(5) Passive Lagerung ist das Aufbewahren<br />

brennbarer Flüssigkeiten in gefahrgutrechtlich<br />

zulässigen Transportbehältern, die<br />

dicht verschlossen sind und die während<br />

<strong>de</strong>s Aufbewahrens im Lager we<strong>de</strong>r befüllt<br />

noch entleert noch zu sonstigen Zwecken<br />

geöffnet wer<strong>de</strong>n.<br />

(6) Aktive Lagerung ist das Aufbewahren<br />

brennbarer Flüssigkeiten in Tankcontainern<br />

o<strong>de</strong>r ortsbeweglichen Gefäßen, die am Ort<br />

ihrer Lagerung ortsfest als Entnahme- o<strong>de</strong>r<br />

Sammelbehälter benutzt o<strong>de</strong>r zu sonstigen<br />

Zwecken geöffnet wer<strong>de</strong>n.<br />

(7) Gemischte Lagerung ist die Lagerung<br />

von brennbaren Flüssigkeiten nach VbF mit<br />

Stoffen, die an<strong>de</strong>re Gefahreigenschaften<br />

(z.B. nach <strong>de</strong>n gefahrgutrechtlichen Vorschriften<br />

o<strong>de</strong>r Gefahrstoffverordnung) aufweisen,<br />

in einem Lager.<br />

(8) Zusammenlagerung ist die gemeinsame<br />

Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B mit<br />

brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A III in einem Lagerraum o<strong>de</strong>r in einem<br />

Auffangraum. Eine Zusammenlagerung<br />

liegt vor, wenn brennbare Flüssigkeiten unterschiedlicher<br />

Gefahrklassen<br />

1. bei oberirdischer Lagerung im Freien in<br />

einem gemeinsamen Auffangraum o<strong>de</strong>r<br />

in unterteilten Tanks,<br />

2. bei Lagerung in Gebäu<strong>de</strong>n in einem<br />

Raum,<br />

3. bei unterirdischer Lagerung in unterteilten<br />

Tanks<br />

gelagert wer<strong>de</strong>n. Eine Zusammenlagerung<br />

von brennbaren Flüssigkeiten fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>mnach<br />

nicht statt<br />

a. bei oberirdischen Tanks im Freien,<br />

wenn lediglich ihre Auffangräume aneinan<strong>de</strong>r<br />

grenzen,<br />

b. bei unterirdischen Tanks, wenn diese<br />

lediglich auf einem gemeinsamen<br />

Grundstück eingelagert sind.<br />

2.2 Lagerräume<br />

(1) Lagerräume sind allseitig umschlossene<br />

Räume über o<strong>de</strong>r unter Erdgleiche, die mit<br />

Fenstern und Türen zur Belüftung und Befahrung<br />

errichtet wer<strong>de</strong>n können und in<br />

<strong>de</strong>nen brennbare Flüssigkeiten gelagert<br />

wer<strong>de</strong>n. Lagerräume können auch ortsbeweglich<br />

sein (z.B. Sicherheitscontainer).<br />

Räume zur ausschließlichen Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A III in Mengen bis 5 000 l sowie Räume<br />

nach Nummer 3.1.1 Tafel 1 gelten nicht als<br />

Lagerräume im Sinne dieser <strong>TRbF</strong>.<br />

(2) Verkaufs- und Vorratsräume <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls<br />

und <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ls sind Räume<br />

über o<strong>de</strong>r unter Erdgleiche, in <strong>de</strong>nen<br />

brennbare Flüssigkeiten für <strong>de</strong>n Verkauf<br />

gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />

2.3 Explosionsfähige Atmosphäre, explosionsgefähr<strong>de</strong>te<br />

Bereiche<br />

(1) Explosionsfähige Atmosphäre im Sinne<br />

<strong>de</strong>r VbF ist ein Gemisch aus Luft und<br />

brennbaren Gasen, Dämpfen o<strong>de</strong>r Nebeln<br />

unter atmosphärischen Bedingungen, in<br />

<strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r Verbrennungsvorgang nach<br />

erfolgter Entzündung auf das gesamte unverbrannte<br />

Gemisch überträgt.<br />

(2) Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche sind Bereiche,<br />

in <strong>de</strong>nen explosionsfähige Atmosphäre<br />

durch Dampf/Luft-Gemische in solchen<br />

Mengen auftreten kann, dass beson<strong>de</strong>re<br />

Schutzmaßnahmen für die Aufrechterhaltung<br />

<strong>de</strong>s Schutzes von Sicherheit und<br />

Gesundheit <strong>de</strong>r betroffenen Arbeitnehmer<br />

und Dritter erfor<strong>de</strong>rlich wer<strong>de</strong>n. Die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Bereiche wer<strong>de</strong>n nach<br />

Häufigkeit und Dauer <strong>de</strong>s Auftretens von<br />

explosionsfähiger Atmosphäre in Zonen unterteilt<br />

(vgl. Nummer 8.1).<br />

8 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

2.4 Behälter<br />

(1) Zu <strong>de</strong>n Behältern gehören ortsfeste<br />

Tanks und ortsbewegliche Behälter.<br />

(2) Ortsfeste Tanks sind <strong>de</strong>r Lagerung dienen<strong>de</strong><br />

Behälter, die ihrer Bauart nach dazu<br />

bestimmt sind, ihren Standort betriebsmäßig<br />

nicht zu wechseln.<br />

(3) Unterirdische Tanks sind ortsfeste<br />

Tanks, die vollständig o<strong>de</strong>r teilweise im<br />

Erdreich eingebettet sind.<br />

(4) Alle übrigen ortsfesten Tanks als die in<br />

Absatz 3 genannten sind oberirdische<br />

Tanks.<br />

(5) Ortsbewegliche Behälter sind Transportbehälter,<br />

die dazu bestimmt sind, dass<br />

in ihnen brennbare Flüssigkeiten transportiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Sie können auch <strong>de</strong>r Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten dienen. Auf<br />

<strong>TRbF</strong> 142 und 143 wird hingewiesen.<br />

(6) Ortsbewegliche Behälter wer<strong>de</strong>n unterteilt<br />

in Transportbehälter, die <strong>de</strong>n gefahrgutrechtlichen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen genügen,<br />

und in Transportbehälter für <strong>de</strong>n ausschließlich<br />

innerbetrieblichen Transport.<br />

Für die Transportbehälter für <strong>de</strong>n ausschließlich<br />

innerbetrieblichen Transport<br />

wird auf <strong>TRbF</strong> 141, 142 und 143 verwiesen.<br />

(7) Tankcontainer sind Transportbehälter<br />

mit einem Rauminhalt von mehr als 450 l,<br />

die ihrer Bauart nach dazu bestimmt sind,<br />

auf Fahrzeugen transportiert und auch im<br />

gefüllten Zustand auf- und abgesetzt zu<br />

wer<strong>de</strong>n. Sie können auch <strong>de</strong>r Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten dienen (siehe<br />

hierzu auch <strong>TRbF</strong> 142).<br />

(8) Ortsbewegliche Gefäße sind Transportbehälter<br />

mit einem Rauminhalt bis 450 l<br />

ohne zusätzliche bauliche Ausrüstungen<br />

(z.B. Absetzeinrichtungen) wie Fässer, Kanister,<br />

Flaschen o<strong>de</strong>r vergleichbare Gefäße.<br />

Sie können auch <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten dienen (siehe hierzu<br />

auch <strong>TRbF</strong> 143). Gefäße nach Satz 1 wer<strong>de</strong>n<br />

in zerbrechliche und sonstige Gefäße<br />

unterteilt.<br />

(9) Zerbrechliche Gefäße sind solche aus<br />

Glas, Porzellan, Steinzeug o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgleichen,<br />

die nach <strong>de</strong>n gefahrgutrechtlichen<br />

Vorschriften über die Beför<strong>de</strong>rung gefährlicher<br />

Güter nur als Innengefäße von Kombinationsverpackungen<br />

o<strong>de</strong>r zusammengesetzten<br />

Verpackungen (vgl. <strong>TRbF</strong> 143<br />

Nummer 1.3) beför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n dürfen.<br />

(10) Zerbrechliche Gefäße, die Bestandteil<br />

einer zusammengesetzten Verpackung o-<br />

<strong>de</strong>r einer Kombinationsverpackung sind,<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n sonstigen Gefäßen nach Absatz<br />

11 gleichgestellt.<br />

(11) Sonstige Gefäße sind solche aus metallischen<br />

Werkstoffen, Kunststoffen o<strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>ren Werkstoffen, die nach <strong>de</strong>n gefahrgutrechtlichen<br />

Vorschriften bauartgeprüft,<br />

zugelassen und gekennzeichnet o<strong>de</strong>r nach<br />

<strong>de</strong>n gefahrgutrechtlichen Kleinmengenregelungen<br />

zulässig sind.<br />

(12) Sonstige Behälter im Sinne dieser<br />

<strong>TRbF</strong> sind alle ortsfesten Tanks und ortsbeweglichen<br />

Behälter, ausgenommen zerbrechliche<br />

Gefäße.<br />

(13) Großpackmittel (Intermediate Bulk<br />

Container, IBC) mit einem Rauminhalt bis<br />

450 l gelten als ortsbewegliche Gefäße.<br />

Großpackmittel mit einem Rauminhalt über<br />

450 l gelten als Tankcontainer im Sinne<br />

dieser <strong>TRbF</strong>.<br />

(14) Tanks mit innerem Überdruck sind<br />

ortsfeste Tanks, die ihrer Bauart nach dazu<br />

bestimmt sind, mit einem höheren Überdruck<br />

als 0,1 bar betrieben zu wer<strong>de</strong>n.<br />

(15) Der innere Überdruck im Tank kann<br />

entstehen durch<br />

1a)<strong>de</strong>n Dampfdruck <strong>de</strong>r gelagerten Flüssigkeit.<br />

Er hängt ab von <strong>de</strong>r Temperatur<br />

an <strong>de</strong>r Flüssigkeitsoberfläche,<br />

b) die Druckerhöhung infolge Verdichtung<br />

<strong>de</strong>r Gasphase durch die Flüssigkeitsaus<strong>de</strong>hnung.<br />

Diese ist bedingt durch<br />

<strong>de</strong>n Anstieg <strong>de</strong>r mittleren Flüssigkeitstemperatur;<br />

Die Gaslöslichkeit in <strong>de</strong>r<br />

Flüssigkeit ist vernachlässigbar,<br />

2.a)<strong>de</strong>n Druck von Gas, mit <strong>de</strong>m die<br />

brennbaren Flüssigkeiten zum Verhin<strong>de</strong>rn<br />

gefährlicher Dampf/Luft-Gemische,<br />

zum För<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r zum Mischen überlagert<br />

wer<strong>de</strong>n,<br />

b) <strong>de</strong>n Druck z.B. von Wasser, mit <strong>de</strong>m die<br />

brennbaren Flüssigkeiten zum Verhin-<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 9


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

<strong>de</strong>rn gefährlicher Dampf/Luft-Gemische<br />

o<strong>de</strong>r zum För<strong>de</strong>rn überlagert wer<strong>de</strong>n.<br />

(18) Bei Tanks, die durch Trennwän<strong>de</strong> in<br />

Tankabteile unterteilt sind, gilt je<strong>de</strong>s Tankabteil<br />

als Tank.<br />

(17) Leere ungereinigte Transportbehälter<br />

sind Behälter, <strong>de</strong>ren Restanhaftungen/-inhalte<br />

weniger als 0,5 % ihres Rauminhaltes<br />

betragen.<br />

2.5 Lagermenge<br />

(1) Für die Bestimmung <strong>de</strong>r Lagermenge ist<br />

<strong>de</strong>r Rauminhalt <strong>de</strong>r Behälter ohne Rücksicht<br />

auf <strong>de</strong>n Grad ihrer Füllung anzusetzen.<br />

(2) Bei ausschließlicher Lagerung von dicht<br />

verschlossenen leeren und ungereinigten<br />

gefahrgutrechtlich zulässigen Transportbehältern<br />

nach Nummer 2.4 Absatz 17 dürfen<br />

abweichend von Absatz 1 0,5 % <strong>de</strong>s<br />

Rauminhaltes als Lagermenge angesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

2.6 Auffangraum<br />

(1) Auffangräume sind Rückhalteeinrichtungen<br />

zum Auffangen auslaufen<strong>de</strong>r<br />

brennbarer Flüssigkeiten.<br />

(2) Zu <strong>de</strong>n Auffangräumen gehören auch<br />

Ableitflächen, die zusammen eine bauliche<br />

Einheit bil<strong>de</strong>n.<br />

(2) Abweichend von Absatz 1 Ziffer 5 dürfen<br />

brennbare Flüssigkeiten unterhalb <strong>de</strong>r<br />

in § 8 Absatz 1 Nummer 1 VbF für Lagerräume<br />

angegebenen Mengen innerhalb eines<br />

Arbeitsraumes gelagert wer<strong>de</strong>n, sofern<br />

die Lagerung mit <strong>de</strong>m Schutz <strong>de</strong>r Arbeitnehmer<br />

vereinbar ist und in beson<strong>de</strong>ren<br />

Einrichtungen z.B. gemäß <strong>TRbF</strong> 22 erfolgt.<br />

Für die ausschließliche Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III beträgt<br />

dabei die Höchstlagermenge in einem<br />

Arbeitsraum 5 000 Liter. Für die Zusammenlagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten verschie<strong>de</strong>ner<br />

Gefahrklassen gelten Satz 1<br />

und 2 entsprechend, wobei 5 l brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III einem<br />

Liter brennbarer Flüssigkeit <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A II o<strong>de</strong>r B bzw. 0,2 l brennbarer<br />

Flüssigkeit <strong>de</strong>r Gefahrklasse A I entspricht.<br />

(3) Unzulässig ist die Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten auch an <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Tafel 1<br />

genannten Orten, sofern die dort festgelegten<br />

Lagermengen überschritten wer<strong>de</strong>n.<br />

(4) Wer<strong>de</strong>n brennbare Flüssigkeiten in zerbrechlichen<br />

Gefäßen und in sonstigen Gefäßen<br />

zusammengelagert, so gelten als<br />

Höchstmengen die für die sonstigen Gefäße<br />

jeweils festgesetzten Lagermengen. Die<br />

Lagermenge in <strong>de</strong>n zerbrechlichen Gefäßen<br />

darf jedoch die für diese Gefäße festgesetzte<br />

Höchstmenge nicht überschreiten.<br />

3 Relevante Mengenstaffelungen in Lägern<br />

3.1 Allgemeine mengenbestimmte Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an Läger<br />

3.1.1 Unzulässige Lagerung<br />

(1) Unzulässig ist die Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten<br />

1. in Durchgängen und Durchfahrten,<br />

2. in Treppenräumen,<br />

3. in allgemein zugänglichen Fluren,<br />

4. auf Dächern von Wohnhäusern, Krankenhäusern,<br />

Bürohäusern und ähnlichen<br />

Gebäu<strong>de</strong>n sowie in <strong>de</strong>ren Dachräumen,<br />

5. in Arbeitsräumen,<br />

6. in Gast- und Schankräumen.<br />

10 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

Tafel 1<br />

Ort <strong>de</strong>r Lagerung<br />

Zulässige Lagermengen an bestimmten Orten (anzeige-<br />

und erlaubnisfrei)<br />

1. Wohnungen und<br />

Räume, die mit<br />

Wohnungen in unmittelbarer,<br />

nicht<br />

feuerbeständig abschließbarer<br />

Verbindung<br />

stehen<br />

2. Keller von Wohnhäusern<br />

3. Verkaufs- und Vorratsräume<br />

<strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls<br />

mit einer<br />

Grundfläche<br />

Art <strong>de</strong>r Behälter<br />

zerbrechliche<br />

Gefäße<br />

sonstige Gefäße<br />

zerbrechliche<br />

Gefäße<br />

sonstige Gefäße<br />

3.1 Bis 60 m² zerbrechliche<br />

Gefäße<br />

sonstige Gefäße<br />

3.2 Über 60 bis 500 m² zerbrechliche<br />

Gefäße<br />

sonstige Gefäße<br />

3.3 Über 500 m² zerbrechliche<br />

Gefäße<br />

sonstige Gefäße<br />

Lagermenge in<br />

Liter<br />

A I<br />

und<br />

1<br />

1<br />

1<br />

<strong>20</strong><br />

5<br />

60<br />

<strong>20</strong><br />

<strong>20</strong>0<br />

30<br />

300<br />

A II<br />

o<strong>de</strong>r B<br />

5<br />

5<br />

5<br />

<strong>20</strong><br />

10<br />

1<strong>20</strong><br />

40<br />

400<br />

60<br />

600<br />

(5) An <strong>de</strong>n in Absatz 1 genannten Orten<br />

sowie an sonstigen allgemein zugänglichen<br />

Orten dürfen entleerte Behälter von mehr<br />

als 10 l Gesamtrauminhalt, die noch Reste<br />

o<strong>de</strong>r Dämpfe brennbarer Flüssigkeiten enthalten,<br />

nicht abgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

(6) Brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II und B dürfen nicht mit<br />

Heizöl EL in benachbarten Kammern eines<br />

unterteilten Tanks zusammengelagert wer<strong>de</strong>n.<br />

(7) In anzeige- und erlaubnisbedürftigen<br />

Lägern ist das Aufbewahren von Verpackungen<br />

und/o<strong>de</strong>r Lager-/Transporthilfsmittel<br />

(z.B. Paletten, Schrumpffolie,<br />

Umverpackungen) aus leicht brennbaren<br />

Stoffen, wie Papier, Pappe, Holz, unzulässig,<br />

sofern sie nicht zur Lagerung und <strong>de</strong>m<br />

Transport eine Einheit mit <strong>de</strong>n ortsbeweglichen<br />

Gefäßen bzw. Tankcontainern bil<strong>de</strong>n.<br />

3.1.2 Anzeige und Erlaubnis bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A III<br />

(1) Die ausschließliche Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III bedarf<br />

we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Anzeige noch <strong>de</strong>r Erlaubnis.<br />

(2) Wer<strong>de</strong>n brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklasse A III in engem räumlichen<br />

und betrieblichen Zusammenhang mit anzeige-<br />

o<strong>de</strong>r erlaubnisbedürftigen Mengen<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A Il o<strong>de</strong>r B gelagert, so bedarf die<br />

gesamte Lagerung <strong>de</strong>r Anzeige bzw. <strong>de</strong>r<br />

Erlaubnis. Dies ist insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Fall,<br />

wenn<br />

1. eine Zusammenlagerung nach Nummer<br />

2.1 Absatz 8 gegeben ist o<strong>de</strong>r<br />

2. bei <strong>de</strong>r Lagerung gemeinsame o<strong>de</strong>r sich<br />

überschnei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schutzstreifen nach<br />

Nummer 6 vorhan<strong>de</strong>n sind.<br />

3.1.3 Anzeige und Erlaubnis bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II und B<br />

Tafel 2<br />

Ort <strong>de</strong>r Lagerung<br />

1. Lagerräume<br />

über und unter<br />

Erdgleiche<br />

2. Läger für o-<br />

berirdische<br />

Behälter im<br />

Freien<br />

(1) Die Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

bis zu einer Höchstmenge nach Tafel 1<br />

bzw. bis zu <strong>de</strong>m unteren Grenzwert <strong>de</strong>r in<br />

Tafel 2 angegebenen Lagermenge bedarf<br />

we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Anzeige noch <strong>de</strong>r Erlaubnis.<br />

Anzeigebedürftige Lagerung<br />

Art <strong>de</strong>r Behälter<br />

zerbrechliche<br />

Gefäße<br />

sonstige Behälter<br />

zerbrechliche<br />

Gefäße<br />

sonstige Behälter<br />

Lagermenge in Liter*<br />

A I<br />

mehr<br />

...bis<br />

60 – <strong>20</strong>0<br />

o<strong>de</strong>r<br />

als<br />

450 - 1000<br />

-<br />

450 - 1000<br />

A II o<strong>de</strong>r B<br />

mehr als ...<br />

bis<br />

<strong>20</strong>0 – 1000<br />

3000 - 5000<br />

25 – 100<br />

3000 - 5000<br />

3. Läger für unterirdische<br />

Tanks mit<br />

weniger als<br />

0,8 m Erd<strong>de</strong>ckung<br />

- 0 – 1000 0 – 5 000<br />

4. Läger für unterirdische<br />

Tanks mit<br />

min<strong>de</strong>stens<br />

0,8 m Erd<strong>de</strong>ckung<br />

- 0 – 10 000 0 – 30 000<br />

* Auf Absatz 5 wird verwiesen<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 11


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(2) Die Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

ist anzeigebedürftig, wenn die brennbaren<br />

Flüssigkeiten an <strong>de</strong>n in Tafel 2 angegebenen<br />

Orten in <strong>de</strong>n angegebenen Mengen<br />

gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />

(3) Die Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

ist erlaubnisbedürftig, wenn die brennbaren<br />

Flüssigkeiten sich an <strong>de</strong>n in Tafel 2 angegebenen<br />

Orten befin<strong>de</strong>n und die festgelegten<br />

oberen Lagermengen überschritten<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

(4) Wesentliche Än<strong>de</strong>rungen in Lägern<br />

können erlaubnisbedürftig und prüfpflichtig<br />

(§§ 10 und 13 VbF) o<strong>de</strong>r nur prüfpflichtig<br />

(§ 13 VbF) sein. Beispiele für die Zuordnung<br />

wesentlicher Än<strong>de</strong>rungen im Sinne<br />

von Satz 1 sind in Tafel 3 aufgeführt.<br />

(5) Wer<strong>de</strong>n brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklassen A II o<strong>de</strong>r B zusammen mit<br />

brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A I gelagert, so sind zur Ermittlung <strong>de</strong>r Gesamtlagermenge<br />

nach Tafel 2 fünf Liter<br />

brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A II o<strong>de</strong>r B einem Liter brennbare Flüssigkeit<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A I gleichzusetzen.<br />

Die entsprechend ermittelten Lagermengen<br />

<strong>de</strong>r brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A II o<strong>de</strong>r B sind dabei <strong>de</strong>r Lagermenge<br />

<strong>de</strong>r brennbaren Flüssigkeit <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A I hinzuzurechnen.<br />

(6) Wer<strong>de</strong>n brennbare Flüssigkeiten in zerbrechlichen<br />

Gefäßen und in sonstigen Behältern<br />

zusammengelagert, so gelten als<br />

Höchstmengen die für die sonstigen Behälter<br />

jeweils festgesetzten Lagermengen. Die<br />

Lagermenge in <strong>de</strong>n zerbrechlichen Gefäßen<br />

darf jedoch die für diese Gefäße festgesetzte<br />

Höchstmenge nicht überschreiten.<br />

(7) Bei brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A I mit einer Zündtemperatur unter<br />

125 °C ist bei <strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>r Tafel<br />

2 nur ein Fünftel <strong>de</strong>r für brennbare Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A I angegebenen<br />

Werte maßgebend.<br />

Tafel 3<br />

Art <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung<br />

Beispiele für die Zuordnung von Än<strong>de</strong>rungen nach Absatz<br />

4<br />

Än<strong>de</strong>rung<br />

erlaubnisbedürft<br />

ig<br />

1. Einbau zusätzlicher Tanks ja ja<br />

2. Auswechseln von Tanks gegen<br />

größere<br />

3. Verlagern von Tanks ja ja<br />

4. Umbelegung von Tanks von A III<br />

in A I, A Il o<strong>de</strong>r B<br />

5. Umstellen von druckloser Lagerung<br />

auf Lagerung mit innerem<br />

Überdruck<br />

6. Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Form und Größe<br />

von Auffangräumen<br />

7. Auswechseln von Tanks gegen<br />

gleich große<br />

8. Umstellen von Lagerung mit innerem<br />

Überdruck<br />

9. Einbau eines kathodischen Korrosionsschutzes<br />

10. Ausrüstung von Tanks mit Geräten<br />

zur Messwerterfassung o<strong>de</strong>r<br />

mit Überfüllsicherungen<br />

11. Ausrüstung von Tanks mit Leckanzeigegeräten<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

12. Innenbeschichtung von Tanks nein ja<br />

13. Auswechseln o<strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rn von<br />

unterirdisch verlegten Rohrleitungen<br />

sowie Än<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r zugehörigen<br />

Armaturen<br />

14. Auswechseln typengleicher elektrischer<br />

und nicht-elektrischer Einrichtungen<br />

in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Räumen<br />

15. Auswechslen von oberirdisch verlegten<br />

Rohrleitungen o<strong>de</strong>r Leitungsteilen<br />

16. Wesentliche Erhöhung <strong>de</strong>r Pumpenleistung<br />

17. Ausrüstung von Schwimmdachtanks<br />

mit einem festen Dach<br />

18. Umstellung einer Lüftungseinrichtung<br />

auf Gaspen<strong>de</strong>lung bzw.<br />

Gasrückführung<br />

19. Einbringen von Schwimmkörpern<br />

zur Vermin<strong>de</strong>rung von Verdampfungsverlusten<br />

<strong>20</strong>. Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Brandschutzeinrichtungen<br />

bei Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />

Brandschutzkonzepts<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

ja<br />

nein<br />

nein<br />

ja<br />

prüfpflichtig<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

nein<br />

nein<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

3.1.4 Zulässige Lagermengen bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A III<br />

(1) In Lagerräumen sind die Lagermengen<br />

<strong>de</strong>r brennbaren Flüssigkeiten im Hinblick<br />

auf die Brandbelastung zu begrenzen.<br />

12 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(2) In einem Lagerraum nach Nummer 5.4,<br />

<strong>de</strong>r an Aufenthaltsräume im Sinne <strong>de</strong>r baurechtlichen<br />

Vorschriften grenzt, dürfen<br />

höchstens 100 000 l gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />

(3) Wer<strong>de</strong>n in einem Lagerraum brennbare<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III zusammen<br />

mit anzeige- o<strong>de</strong>r erlaubnisbedürftigen<br />

Mengen brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B gelagert, gilt<br />

Nummer 3.1.5.1 Absatz 2 bis 7 entsprechend.<br />

(4) Die in Absatz 3 genannten Lagermengen<br />

dürfen überschritten wer<strong>de</strong>n, wenn eine<br />

<strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>s Lagers entsprechen<strong>de</strong><br />

Brandbekämpfung sichergestellt ist, z.B.<br />

durch eine behördlich anerkannte Werkfeuerwehr<br />

o<strong>de</strong>r durch ortsfeste selbsttätig<br />

auslösen<strong>de</strong> Löschanlagen.<br />

(5) Bei <strong>de</strong>r Lagerung von Heizöl in Räumen<br />

dürfen höchstens 25 Tanks zu einem<br />

Tanksystem zusammengeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />

Dabei dürfen nicht mehr als fünf<br />

Tanks in einer Reihe angeordnet sein. Der<br />

Gesamtrauminhalt eines Tanksystems darf<br />

25 000 l nicht überschreiten.<br />

3.1.5 Anfor<strong>de</strong>rungen an die anzeige- o<strong>de</strong>r erlaubnisbedürftige<br />

Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

und B in Lagerräumen über und unter Erdgleiche<br />

3.1.5.1 Zulässige Lagermengen<br />

(1) In Lagerräumen sind die Lagermengen<br />

<strong>de</strong>r brennbaren Flüssigkeiten im Hinblick<br />

auf die Brandbelastung zu begrenzen.<br />

(2) In einem Lagerraum dürfen ortsfeste<br />

Tanks mit einem Gesamtrauminhalt von<br />

höchstens 150 000 l brennbarer Flüssigkeiten<br />

aufgestellt sein.<br />

(3) In einem Lagerraum dürfen ortsbewegliche<br />

Gefäße o<strong>de</strong>r Tankcontainer mit<br />

einem Gesamtrauminhalt von höchstens<br />

100 000 l aufgestellt sein.<br />

(4) Die Gesamtlagermenge nach Absatz 2<br />

und 3 darf 150 000 l nicht überschreiten.<br />

(5) Gehören zu <strong>de</strong>n zur Lagerung vorgesehenen<br />

Flüssigkeiten auch brennbare Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III o<strong>de</strong>r auch<br />

solche brennbaren Flüssigkeiten, die nicht<br />

<strong>de</strong>n Vorschriften <strong>de</strong>r VbF unterliegen, aber<br />

zur Brandbelastung beitragen, so darf die<br />

Gesamtlagermenge nach Absatz 4 unter<br />

Einbeziehung dieser Flüssigkeiten nicht<br />

überschritten wer<strong>de</strong>n.<br />

(6) Bei Lagerung von Druckgaspackungen<br />

(Spraydosen) in Lagerräumen für ortsbewegliche<br />

Gefäße darf die Lagermenge für<br />

brennbare Flüssigkeiten und das auf <strong>de</strong>n<br />

Druckgaspackungen angegebene Nettovolumen<br />

<strong>de</strong>s Inhalts zusammen die höchstzulässige<br />

Lagermenge nach Absatz 3 nicht<br />

überschreiten.<br />

(7) Die in Absatz 2 bis 6 genannten Lagermengen<br />

dürfen überschritten wer<strong>de</strong>n, wenn<br />

eine <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>s Lagers entsprechen<strong>de</strong><br />

Brandbekämpfung sichergestellt ist, z.B.<br />

durch eine behördlich anerkannte Werkfeuerwehr<br />

o<strong>de</strong>r durch ortsfeste selbsttätig<br />

auslösen<strong>de</strong> Löschanlagen.<br />

(8) In Lagerräumen mit anzeige- o<strong>de</strong>r erlaubnisbedürftigen<br />

Füllstellen dürfen nicht<br />

mehr als die in Tafel 2 Ziffer 1 festgelegten<br />

Mengen brennbarer Flüssigkeiten gelagert<br />

wer<strong>de</strong>n. Für die Zusammenlagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A III mit solchen <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

o<strong>de</strong>r B in diesen Räumen gilt Absatz 5.<br />

3.1.5.2 Zulässige Lagergüter<br />

(1) Lagerräume dürfen nur für die vorgesehenen<br />

Lagergüter und nicht an<strong>de</strong>rweitig<br />

genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

(2) Ortsfeste Tanks und ortsbewegliche<br />

Gefäße bzw. Tankcontainer dürfen in <strong>de</strong>n<br />

Lagerräumen nur in voneinan<strong>de</strong>r getrennten<br />

Bereichen gelagert wer<strong>de</strong>n. Diese Bereiche<br />

müssen gut zugänglich sein.<br />

(3) Brandför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Stoffe (z.B. Stoffe <strong>de</strong>r<br />

Klasse 5.1 <strong>de</strong>r gefahrgutrechtlichen Vorschriften,<br />

z.B. ADR/RID/IMDG-Co<strong>de</strong>) dürfen<br />

in diesen Räumen nicht gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />

(4) Abweichend von Absatz 3 dürfen<br />

brennbare Flüssigkeiten nach Maßgabe<br />

von TRGS 515 Nummer 3.3.3 mit brandför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />

Stoffen <strong>de</strong>r Gruppen 2 und 3<br />

gemischt gelagert wer<strong>de</strong>n:<br />

1. in Lagermengen bis zu insgesamt 1 t<br />

ohne Einschränkungen,<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 13


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

2. in Lagermengen von mehr als 1 t bis<br />

insgesamt höchstens <strong>20</strong> t, wenn<br />

- in Gebäu<strong>de</strong>n eine automatische<br />

Brandmel<strong>de</strong>anlage sowie eine nichtautomatische<br />

Feuerlöschanlage und<br />

eine behördlich anerkannte Werkfeuerwehr<br />

o<strong>de</strong>r<br />

- eine automatische Feuerlöschanlage<br />

vorhan<strong>de</strong>n ist.<br />

(5) In <strong>de</strong>n Lagerräumen dürfen auch<br />

Druckgaspackungen (Spraydosen) gelagert<br />

wer<strong>de</strong>n, sofern die Räume außer<strong>de</strong>m <strong>de</strong>n<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r TRG 300 entsprechen.<br />

Die höchstzulässige Lagermenge nach<br />

Nummer 3.1.5.1 dieser <strong>TRbF</strong> in Verbindung<br />

mit TRG 300 Nummer 6.2.3 darf nicht<br />

überschritten wer<strong>de</strong>n. An<strong>de</strong>re Druckgasbehälter<br />

nach § 3 Absatz 3 <strong>de</strong>r Druckbehälterverordnung<br />

(z.B. Druckgasflaschen) dürfen<br />

nicht gelagert wer<strong>de</strong>n (vgl. TRG 280<br />

Nummer 5.2.6).<br />

(6) In <strong>de</strong>n Lagerräumen dürfen Druckbehälter<br />

zum Lagern von Gasen nicht vorhan<strong>de</strong>n<br />

sein. Ausgenommen sind Druckbehälter,<br />

die zur Ausrüstung <strong>de</strong>s Lagers gehören<br />

(z.B. Druckbehälter für Einrichtungen zur<br />

Brandbekämpfung o<strong>de</strong>r zur Inertisierung).<br />

(7) Die Vorschriften über das Abfüllen in<br />

diesen Räumen (<strong>TRbF</strong> 30) bleiben unberührt.<br />

3.1.5.3 Gemischte Lagerung mit brandför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />

und giftigen Stoffen<br />

1<br />

(1) Brennbare Flüssigkeiten dürfen in einem<br />

Lagerraum nicht mit sehr giftigen und<br />

giftigen Stoffen, die nicht brennbar sind,<br />

gemischt gelagert wer<strong>de</strong>n. Wegen sehr giftiger<br />

und giftiger Stoffe wird auf das Chemikaliengesetz<br />

hingewiesen. Satz 1 gilt<br />

nicht, wenn die giftigen und sehr giftigen<br />

Stoffe in diesem Lagerraum in Sicherheitsschränken<br />

mit einer Feuerwi<strong>de</strong>rstandsfähigkeit<br />

FWF 90 nach z.B. DIN 12 925-1 1 )<br />

gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />

(2) Abweichend von Absatz 1 dürfen<br />

brennbare Flüssigkeiten nach Maßgabe<br />

von TRGS 514 Nummer 3.2.2 Absatz 2 mit<br />

sehr giftigen o<strong>de</strong>r giftigen wässrigen Zubereitungen,<br />

die brennbare sehr giftige o<strong>de</strong>r<br />

giftige Stoffe enthalten, in einem Raum<br />

gemischt gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />

Bestehen<strong>de</strong> Anlagen brauchen nicht nachgerüstet zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Tafel 4<br />

(3) Nach Maßgabe von TRGS 514 Nummer<br />

3.2.6 Absatz 1 dürfen sehr giftige o<strong>de</strong>r giftige<br />

brennbare Flüssigkeiten mit brennbaren<br />

Flüssigkeiten gemischt gelagert wer<strong>de</strong>n,<br />

sofern die Flüssigkeiten mit <strong>de</strong>m gleichen<br />

Löschmittel gelöscht wer<strong>de</strong>n können.<br />

(4) Nach Maßgabe von TRGS 514 Nummer<br />

3.2.6 Absatz 3 sind von <strong>de</strong>r Erlaubnis <strong>de</strong>r<br />

gemischten Lagerung nach Absatz 3 die<br />

folgen<strong>de</strong>n sehr giftigen o<strong>de</strong>r giftigen brennbaren<br />

Flüssigkeiten ausgenommen, sofern<br />

die in Tafel 4 genannten Mengen überschritten<br />

sind. Wer<strong>de</strong>n mehrere dieser genannten<br />

Flüssigkeiten mit an<strong>de</strong>ren brennbaren<br />

Flüssigkeiten gemischt gelagert,<br />

müssen die genannten Mengen anteilig reduziert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Sehr giftige o<strong>de</strong>r giftige brennbare Flüssigkeiten nach<br />

Nummer 3.1.5.3 Absatz 4 und 3.1.6 Absatz 6<br />

Stoffbezeicknung<br />

Menge in kg<br />

Im Freien<br />

2-Propenal<br />

(Acrolein) A I 10 000 100<br />

Acrylnitril A I 5 000 1 000<br />

Allylamin B 100 10<br />

Ethylenimin<br />

(Aziridin) B 100 10<br />

Gefahrklasse<br />

Bleialkylverbindungen<br />

A I - A III 10 000 500<br />

im Lagerraum<br />

(5) Bei erlaubnisbedürftiger Lagerung dürfen<br />

in Lagerräumen ätzen<strong>de</strong> Stoffe in zerbrechlichen<br />

Gefäßen (Stoffe <strong>de</strong>r Klasse 8<br />

<strong>de</strong>r gefahrgutrechtlichen Vorschriften, z.B.<br />

ADR/RID/IMDG-Co<strong>de</strong>) und organische Peroxi<strong>de</strong><br />

(Stoffe <strong>de</strong>r Klasse 5.2 <strong>de</strong>r gefahrgutrechtlichen<br />

Vorschriften, z.B.<br />

ADR/RID/IMDG-Co<strong>de</strong>) nicht mit brennbaren<br />

Flüssigkeiten gemischt gelagert wer<strong>de</strong>n,<br />

welche die entsprechen<strong>de</strong>n Eigenschaften<br />

nicht haben. Dies gilt nicht, wenn<br />

die Lagergüter im Lagerraum so getrennt<br />

wer<strong>de</strong>n, dass sie sich im Scha<strong>de</strong>nsfall nicht<br />

gegenseitig beeinflussen können (z.B. bauliche<br />

Trennung, große Abstän<strong>de</strong>, getrennte<br />

Auffangwannen, Aufbewahrung in Sicherheitsschränken<br />

mit einer Feuerwi<strong>de</strong>rstandsfähigkeit<br />

FWF 90 nach z.B. DIN<br />

12925-1).<br />

(6) Für die Aufstellung und <strong>de</strong>n Betrieb von<br />

Sicherheitsschränken nach Absatz 5 in Lagerräumen<br />

gelten die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />

<strong>TRbF</strong> 22 entsprechend. Die Sicherheitsschränke<br />

brauchen nicht an ein Abluftsys-<br />

14 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

tem angeschlossen sein, sofern im Lagerraum<br />

ein min<strong>de</strong>stens 2-facher Luftwechsel<br />

gewährleistet wird.<br />

3.1.6 Anfor<strong>de</strong>rungen an die gemischte Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II und B in anzeige- o<strong>de</strong>r erlaubnisbedürftigen<br />

Mengen mit an<strong>de</strong>ren Stoffen<br />

im Freien<br />

(1) Tanks zur Lagerung von Flüssigkeiten<br />

mit unterschiedlichen Eigenschaften (z.B.<br />

unterschiedliche Klassen nach gefahrgutrechtlichen<br />

Vorschriften, z.B.<br />

ADR/RID/IMDG-Co<strong>de</strong>) sollen in einem Lager<br />

zueinan<strong>de</strong>r geordnet in getrennten<br />

Tankgruppen zusammengefasst wer<strong>de</strong>n.<br />

(2) In einem Auffangraum dürfen Tanks mit<br />

flüssigen organischen Peroxi<strong>de</strong>n (Stoffe<br />

<strong>de</strong>r Klasse 5.2 <strong>de</strong>r gefahrgutrechtlichen<br />

Vorschriften, z.B. ADR/RID/IMDG-Co<strong>de</strong>),<br />

ätzen<strong>de</strong>n Stoffen (Stoffe <strong>de</strong>r Klasse 8 <strong>de</strong>r<br />

gefahrgutrechtlichen Vorschriften, z.B.<br />

ADR/RID/IMDGCo<strong>de</strong>) und polychlorierten<br />

Biphenylen mit an<strong>de</strong>ren brennbaren Flüssigkeiten,<br />

die diese Eigenschaften nicht<br />

besitzen, nur so gemischt gelagert wer<strong>de</strong>n,<br />

dass sie sich im Scha<strong>de</strong>nsfall nicht beeinflussen<br />

können (z.B. Unterteilung <strong>de</strong>s Auffangraumes).<br />

(3) Brennbare Flüssigkeiten dürfen nicht<br />

mit sehr giftigen und giftigen Stoffen, die<br />

nicht brennbar sind, in einem Auffangraum<br />

gemischt gelagert wer<strong>de</strong>n. Wegen sehr giftiger<br />

und giftiger Stoffe wird auf das Chemikaliengesetz<br />

hingewiesen.<br />

(4) Abweichend von Absatz 3 dürfen<br />

brennbare Flüssigkeiten in Tanks und ortsbeweglichen<br />

Behältern nach Maßgabe von<br />

TRGS 514 Nummer 3.2.2 Absatz 2 mit sehr<br />

giftigen o<strong>de</strong>r giftigen wässrigen Zubereitungen,<br />

die brennbare sehr giftige o<strong>de</strong>r giftige<br />

Stoffe enthalten, in einem Auffangraum<br />

gemischt gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />

(5) Sehr giftige o<strong>de</strong>r giftige brennbare Flüssigkeiten<br />

in Tanks und ortsbeweglichen<br />

Behältern dürfen mit an<strong>de</strong>ren brennbaren<br />

Flüssigkeiten nach Maßgabe <strong>de</strong>r TRGS<br />

514 Nummer 3.2.6 Absatz 1 in einem Auffangraum<br />

gemischt gelagert wer<strong>de</strong>n, sofern<br />

die Flüssigkeiten mit <strong>de</strong>m gleichen Löschmittel<br />

gelöscht wer<strong>de</strong>n können.<br />

(6) Bei <strong>de</strong>r Lagerung sind nach Maßgabe<br />

<strong>de</strong>r TRGS 514 Nummer 3.2.6 Absatz 3 von<br />

<strong>de</strong>r Erlaubnis <strong>de</strong>r gemischten Lagerung in<br />

einem Auffangraum nach Absatz 5 die in<br />

Tafel 4 genannten sehr giftigen o<strong>de</strong>r giftigen<br />

brennbaren Flüssigkeiten ausgenommen,<br />

sofern die genannten Mengen überschritten<br />

sind. Wer<strong>de</strong>n mehrere dieser genannten<br />

Flüssigkeiten mit an<strong>de</strong>ren brennbaren<br />

Flüssigkeiten gemischt gelagert,<br />

müssen die genannten Mengen anteilig reduziert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

(7) Soweit nach Absatz 3 bis 5 eine gemischte<br />

Lagerung in einem Auffangraum<br />

nicht zulässig ist, ist ein Abstand einzuhalten,<br />

welcher <strong>de</strong>r Breite <strong>de</strong>s Schutzstreifens<br />

nach Nummer 6.3 und 6.4 entspricht. Der<br />

Abstand kann durch feuerbeständige Wän<strong>de</strong><br />

ausreichen<strong>de</strong>r Höhe und Breite verringert<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Wän<strong>de</strong> dürfen gleichzeitig<br />

die Wän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Auffangraumes bil<strong>de</strong>n.<br />

(8) Brennbare Flüssigkeiten dürfen nicht<br />

mit brandför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Stoffen (Stoffe <strong>de</strong>r<br />

Klasse 5.1 <strong>de</strong>r gefahrgutrechtlichen Vorschriften,<br />

z.B. ADR/RID/IMDG-Co<strong>de</strong>) in einem<br />

Auffangraum gemischt gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />

(9) Abweichend von Absatz 8 dürfen bei<br />

<strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

nach Maßgabe von TRGS 515 Nummer<br />

3.3.3 mit brandför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Stoffen <strong>de</strong>r<br />

Gruppe 2 und 3 in einem Auffangraum gemischt<br />

gelagert wer<strong>de</strong>n:<br />

1. in Lagermengen bis zu insgesamt 1 t<br />

ohne Einschränkungen,<br />

2. in Lagermengen von mehr als 1 t bis<br />

insgesamt höchstens <strong>20</strong> t, wenn<br />

- entwe<strong>de</strong>r die Bran<strong>de</strong>rkennung und<br />

Brandmeldung durch stündliche Kontrolle<br />

mit Mel<strong>de</strong>möglichkeiten (wie<br />

Telefon, Feuermel<strong>de</strong>r, Funkgerät<br />

usw.) gewährleistet ist o<strong>de</strong>r eine mit<br />

<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Brandschutz zuständigen<br />

Stelle abgestimmte automatische<br />

Brandmel<strong>de</strong>anlage sowie eine nichtautomatische<br />

Feuerlöschanlage und<br />

eine behördlich anerkannte Werkfeuerwehr<br />

o<strong>de</strong>r<br />

- eine automatische Feuerlöschanlage<br />

vorhan<strong>de</strong>n ist.<br />

(10) Brennbare Flüssigkeiten in ortsbeweglichen<br />

Gefäßen dürfen nicht in einem<br />

Auffangraum gelagert wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>m sich<br />

Tanks befin<strong>de</strong>n. Dies gilt nicht, wenn Tanks<br />

mit einem Gesamtrauminhalt von nicht<br />

mehr als <strong>20</strong>0 000 l aufgestellt sind.<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 15


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(11) In einem Auffangraum dürfen ortsbewegliche<br />

Gefäße zur Lagerung von brennbaren<br />

und nichtbrennbaren Flüssigkeiten<br />

mit unterschiedlichen Eigenschaften (z.B.<br />

unterschiedliche Klassen nach gefahrgutrechtlichen<br />

Vorschriften, z.B.<br />

ADR/RID/IMDG-Co<strong>de</strong>) nur gruppenweise<br />

geordnet nebeneinan<strong>de</strong>r gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Gruppen müssen von zwei Seiten zugänglich<br />

sein.<br />

(12) Wegen <strong>de</strong>r Abstän<strong>de</strong> von Druckgasbehältern<br />

und Druckbehältern für Gase zu<br />

Tanks zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

innerhalb eines Lagers wird auf TRG<br />

280 Nummer 5.3.4 bzw. TRB 610 Nummer<br />

4.9 verwiesen.<br />

3.1.7 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen für genehmigungsbedürftige<br />

Anlagen nach <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>s-Immissionsschutzgesetz<br />

2 )<br />

(1) Für genehmigungsbedürftige Läger<br />

nach Nummer 9.2 <strong>de</strong>s Anhanges zur<br />

4. BImSchV mit,<br />

- mehr als 5 000 Tonnen Mineralölerzeugnissen<br />

mit einem Flammpunkt bis<br />

21 °C,<br />

- mehr als 5 000 Tonnen Methanol aus<br />

an<strong>de</strong>ren Stoffen als Mineralöl,<br />

- mehr als 10 000 Tonnen an<strong>de</strong>rer Mineralölprodukte,<br />

die außer<strong>de</strong>m die Eigenschaften sehr giftig/giftig<br />

o<strong>de</strong>r kanzerogen im Sinne <strong>de</strong>r Gefahrstoffverordnung<br />

aufweisen, sind gefährliche<br />

Auswirkungen, die durch eine störungsbedingte<br />

Freisetzung in <strong>de</strong>n Auffangraum<br />

entstehen können, für Mensch und<br />

Umwelt auszuschließen.<br />

(2) Ob gefährliche Auswirkungen aufgrund<br />

<strong>de</strong>r Stoffeigenschaften zu betrachten sind,<br />

erfolgt im Rahmen einer Einzelfallbetrachtung<br />

unter Berücksichtigung anlagenspezifischer<br />

Freisetzungsbedingungen und<br />

standortbezogener Ausbreitungsbedingungen.<br />

(3) Für die Durchführung einer Einzelfallbetrachtung<br />

gelten folgen<strong>de</strong> Randbedingungen:<br />

- Fläche <strong>de</strong>r Flüssigkeitslache<br />

Tritt eine Flüssigkeit in einen Auffangraum<br />

aus, so ist die Fläche <strong>de</strong>r Flüssigkeitslache<br />

unter Berücksichtigung technischer<br />

und organisatorischer Schutzmaßnahmen,<br />

die <strong>de</strong>r Verhin<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r<br />

Begrenzung von Betriebsstörungen dienen,<br />

zu bestimmen. Zu auswirkungsbegrenzen<strong>de</strong>n<br />

Maßnahmen zählen u.a. sichere<br />

Früherkennung von Leckagen<br />

(durch z.B. Kontrollgänge, Gaswarneinrichtung),<br />

Verringerung <strong>de</strong>r Oberfläche<br />

durch Unterteilung <strong>de</strong>s Auffangraumes<br />

in Teilaufnahmevolumina, Absperren<br />

gefährlicher Bereiche.<br />

- Stofffreisetzung<br />

Der Massenstrom durch verdampfen<strong>de</strong><br />

Flüssigkeit kann für Stoffe, die unterhalb<br />

<strong>de</strong>s Sie<strong>de</strong>punktes gehandhabt wer<strong>de</strong>n,<br />

mit Hilfe anerkannter Rechenmo<strong>de</strong>lle,<br />

wie z.B. nach "Lachenverdampfungsmo<strong>de</strong>llen",<br />

berechnet wer<strong>de</strong>n. Zu auswirkungsbegrenzen<strong>de</strong>n<br />

Maßnahmen<br />

zählen u.a. Ab<strong>de</strong>cken o<strong>de</strong>r Beschäumen<br />

<strong>de</strong>r Flüssigkeitslache, Abpumpen,<br />

Verdünnen.<br />

- Ausbreitungsverhalten<br />

Atmosphärische Ausbreitung wird mit<br />

Hilfe anerkannter Ausbreitungsmo<strong>de</strong>lle,<br />

wie z.B. nach VDI 3783 "Ausbreitung<br />

von störfallbedingten Freisetzungen -<br />

Sicherheitsanalyse" bestimmt. Der zeitliche<br />

Verlauf <strong>de</strong>r Stoffkonzentration an<br />

charakteristischen Aufpunkten (z.B. Anlagen-,<br />

Werksgrenze, Wohnbebauung,<br />

Orte großer Menschenansammlung) ist<br />

zu berechnen. Zu auswirkungsbegrenzen<strong>de</strong>n<br />

Maßnahmen zählen u.a. Wasserschleier<br />

zur Verdünnungswirkung im<br />

Nahbereich, ausreichend hohe Auffangräume<br />

(Anwendung von VDI 3783, Blatt<br />

1).<br />

- Beurteilungswerte<br />

Als Maß für die toxikologische Gefahr<br />

gelten bis zum Vorliegen anerkannter,<br />

stoffspezifischer Beurteilungswerte z.B.<br />

ERPG-2Werte. Das Maß für Explosionsgefahr<br />

stellt die untere Explosionsgrenze<br />

(UEG) dar.<br />

(4) Führt die Einzelfallbetrachtung zum<br />

Nachweis, dass stoffspezifische Beurteilungswerte<br />

unterschritten sind, so sind<br />

gefährliche Auswirkungen ausgeschlossen.<br />

2<br />

Diese Anfor<strong>de</strong>rungen sind im Technischen Ausschuss für Anlagensicherheit<br />

zwischen <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sministerium für Arbeit<br />

und Sozialordnung und <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sministerium für Umwelt,<br />

Naturschutz und Reaktorsicherheit abgestimmt.<br />

16 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

3.2 Allgemeine Anfor<strong>de</strong>rungen an Läger<br />

3.2.1 Begrenzung auslaufen<strong>de</strong>r brennbarer Flüssigkeiten<br />

Aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Brand- und Explosionsschutzes<br />

müssen brennbare Flüssigkeiten<br />

so gelagert wer<strong>de</strong>n, dass sie nicht auslaufen<br />

können o<strong>de</strong>r dass auslaufen<strong>de</strong> brennbare<br />

Flüssigkeit sich nicht unkontrolliert<br />

ausbreiten kann.<br />

3.2.2 Notwendigkeit von Auffangräumen<br />

(1) Wer<strong>de</strong>n in einem Raum brennbare<br />

Flüssigkeiten in einem o<strong>de</strong>r in mehreren<br />

Behältern gelagert, so müssen die Behälter<br />

bei einem Gesamtrauminhalt von mehr als<br />

450 l in Auffangräumen aufgestellt sein.<br />

(2) Wer<strong>de</strong>n im Freien brennbare Flüssigkeiten<br />

in einem o<strong>de</strong>r in mehreren Behältern<br />

gelagert, so müssen die Behälter bei einem<br />

Gesamtrauminhalt von mehr als 1 000 l in<br />

Auffangräumen aufgestellt sein.<br />

(3) Bei <strong>de</strong>r Lagerung restentleerter Behälter<br />

gemäß Nummer 2.4 Abs. 17 gilt Absatz 2<br />

entsprechend, wobei als Rauminhalt die<br />

nach Nummer 2.5 Abs. 2 festgelegte Lagermenge<br />

anzusetzen ist.<br />

(4) Abweichend von Absatz 1 und 2 ist ein<br />

Auffangraum nicht erfor<strong>de</strong>rlich für Behälter,<br />

die <strong>TRbF</strong> 142 Nummer 6.2 Ziffer 6 entsprechen.<br />

(5) Ein Auffangraum ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich für<br />

mit einem Leckanzeigegerät ausgerüstete<br />

- doppelwandige liegen<strong>de</strong> zylindrische<br />

Tanks aus Stahl,<br />

- an<strong>de</strong>re doppelwandige Tanks aus Stahl<br />

mit einem Rauminhalt bis 100 000 l o<strong>de</strong>r<br />

- an<strong>de</strong>re doppelwandige Tanks aus Stahl<br />

mit einem Rauminhalt bis 300 000 l,<br />

wenn eine ausreichen<strong>de</strong> Standsicherheit<br />

auch im Brandfall gegeben ist und<br />

die Innen- und Außenwand für <strong>de</strong>n zulässigen<br />

Betriebsüberdruck, min<strong>de</strong>stens<br />

jedoch 2 bar, ausgelegt, gebaut und<br />

erstmalig geprüft ist.<br />

Die doppelwandigen Tanks dürfen unterhalb<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m zulässigen Füllungsgrad entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Höhe keine die Doppelwandigkeit<br />

<strong>de</strong>s Gesamtsystems aufheben<strong>de</strong>n<br />

Stutzen o<strong>de</strong>r Durchtritte haben.<br />

(6) Ein Auffangraum ist ferner nicht erfor<strong>de</strong>rlich<br />

für Tanks mit einem Rauminhalt bis<br />

3<br />

- 40 000 l brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklassen A I, A II und B o<strong>de</strong>r<br />

- 100 000 l brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklasse A lll,<br />

wenn sie<br />

1. gegen Flammeneinwirkung ausreichend<br />

wi<strong>de</strong>rstandsfähig sind,<br />

2. gegen Korrosionen beständig o<strong>de</strong>r ausreichend<br />

z.B. durch eine Leckschutzauskleidung<br />

geschützt sind und<br />

3. unterhalb <strong>de</strong>s zulässigen Flüssigkeitsstan<strong>de</strong>s<br />

keine lösbaren Anschlüsse o-<br />

<strong>de</strong>r Verschlüsse besitzen.<br />

(7) Die Notwendigkeit von Auffangräumen<br />

für Tanks für brennbare Flüssigkeiten, die<br />

bei 50 °C einen Dampfdruck von mehr als<br />

2 bar absolut aufweisen (physikalisches<br />

Verhalten ähnlich wie verflüssigte Gase),<br />

ist insbeson<strong>de</strong>re in Hinblick auf <strong>de</strong>n Schutz<br />

gegen Selbstbefeuerung 3 ) im Einzelfall zu<br />

klären. Wird auf <strong>de</strong>n Auffangraum verzichtet,<br />

müssen <strong>de</strong>r Tank und seine Ausrüstung<br />

folgen<strong>de</strong> Bedingungen erfüllen:<br />

- Bemessung nach <strong>de</strong>m 3-fachen Betriebsüberdruck,<br />

min<strong>de</strong>stens jedoch<br />

6 bar,<br />

- Auslegung mit 1,0-facher Sicherheit gegen<br />

Streckgrenze bei maximalem Explosionsdruck<br />

o<strong>de</strong>r Inertisierung gemäß<br />

Nummer 8.2.4.1 bzw. 8.2.4.2 Inertisierungsstufe<br />

3,<br />

- je<strong>de</strong> erste Absperrarmatur zu weiterführen<strong>de</strong>n<br />

Rohrleitungen muss gefahrlos<br />

betätigt wer<strong>de</strong>n können,<br />

- an Lagerbehältern mit einem Fassungsvermögen<br />

von mehr als 30 t muss entwe<strong>de</strong>r<br />

die erste unterhalb <strong>de</strong>s Behälters<br />

liegen<strong>de</strong> Absperrarmatur in <strong>de</strong>r Füllund<br />

Entnahmeleitung für die flüssige<br />

Phase als eingeschweißte außenliegen<strong>de</strong><br />

Armatur in fire-safe-Qualität ausgeführt<br />

und durch Maßnahmen nach<br />

z.B. <strong>de</strong>n Abschnitten 3.2.3.3.4 o<strong>de</strong>r<br />

3.2.3.3.5 <strong>de</strong>r TRB 610 geschützt sein<br />

o<strong>de</strong>r eine innenliegen<strong>de</strong> Armatur eingebaut<br />

sein,<br />

- geeignete Schutzmaßnahmen vor<br />

Brandlasten (z.B. nach TRB 610 Nummer<br />

3.2.3.3),<br />

- Gewährleistung <strong>de</strong>r Dichtheit von Ausrüstungsteilen<br />

und Rohrleitungsverbindungen<br />

im Bereich <strong>de</strong>r Projektion <strong>de</strong>s<br />

Tanks (z.B. nach TRB 610 Nummer<br />

3.2.1.9) und<br />

Befeuerung durch eigenes austreten<strong>de</strong>s Produkt<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 17


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

- Prüfung <strong>de</strong>r Tanks wie Tanks mit innerem<br />

Überdruck.<br />

(5) Bei <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>s Auffangraumes<br />

darf <strong>de</strong>r Rauminhalt eines, und<br />

zwar <strong>de</strong>s größten in ihm stehen<strong>de</strong>n Behälters<br />

bis zur Oberkante <strong>de</strong>s Auffangraumes<br />

einbezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

3.2.3 Fassungsvermögen von Auffangräumen<br />

(1) Das Fassungsvermögen von Auffangräumen<br />

ist so zu bemessen, dass sich das<br />

Lagergut im Gefahrenfall nicht über <strong>de</strong>n<br />

Auffangraum hinaus ausbreiten kann.<br />

(6) Das Fassungsvermögen <strong>de</strong>s Auffangraumes<br />

für Behälter zur Lagerung von<br />

Rohöl o<strong>de</strong>r Schwefelkohlenstoff muss<br />

gleich <strong>de</strong>m Rauminhalt aller in ihm aufgestellten<br />

Behälter sein.<br />

(2) Mehrere Tanks dürfen in einem Auffangraum<br />

nur aufgestellt sein, wenn ihr Gesamtrauminhalt<br />

bei Lagerung<br />

1. von brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A I - ausgenommen Rohöl<br />

und Schwefelkohlenstoff -, A Il und B<br />

30 000 m³,<br />

2. von Rohöl und Schwefelkohlenstoff<br />

15 000 m³<br />

nicht übersteigt.<br />

(3) Der Auffangraum muss min<strong>de</strong>stens fassen<br />

können:<br />

1 . <strong>de</strong>n Rauminhalt <strong>de</strong>s größten in ihm aufgestellten<br />

Tanks bzw. Tankcontainers,<br />

2. bei <strong>de</strong>r Lagerung in ortsbeweglichen<br />

Gefäßen<br />

a) mit einem Gesamtfassungsvermögen<br />

bis 100 m³<br />

10 % <strong>de</strong>s Rauminhalts aller in <strong>de</strong>m<br />

Auffangraum gelagerten Gefäße,<br />

min<strong>de</strong>stens jedoch <strong>de</strong>n Inhalt <strong>de</strong>s<br />

größten in ihm aufgestellten Gefäßes,<br />

b) mit einem Gesamtfassungsvermögen<br />

von mehr als 100 m³ bis<br />

1000 m³,<br />

3 % <strong>de</strong>s Rauminhalts aller in <strong>de</strong>m<br />

Auffangraum gelagerten Gefäße,<br />

min<strong>de</strong>stens jedoch 10 m³,<br />

c) mit einem Gesamtfassungsvermögen<br />

von mehr als 1000 m³<br />

2 % <strong>de</strong>s Rauminhalts aller in <strong>de</strong>m<br />

Auffangraum gelagerten Gefäße,<br />

min<strong>de</strong>stens jedoch 30 m³.<br />

(4) Kommunizieren<strong>de</strong> Behälter gelten als<br />

ein Behälter. Als kommunizierend gelten<br />

Behälter, <strong>de</strong>ren Flüssigkeitsräume betriebsmäßig<br />

in ständiger Verbindung miteinan<strong>de</strong>r<br />

stehen.<br />

4 Bauliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Läger<br />

4.1 Transport, Gründung, Einbau und<br />

Aufstellung von Tanks<br />

4.1.1 Allgemeines<br />

(1) Tanks müssen von einem Fachbetrieb<br />

nach Nummer 15.4 Absätze 2 und 3 eingebaut<br />

o<strong>de</strong>r aufgestellt wer<strong>de</strong>n. Der Fachbetrieb<br />

ist auch für eine einwandfreie Gründung<br />

<strong>de</strong>s Tanks verantwortlich.<br />

(2) Tanks müssen so gegrün<strong>de</strong>t sowie eingebaut<br />

o<strong>de</strong>r aufgestellt sein, dass Verlagerungen,<br />

Neigungen und Zwängungen, welche<br />

die Sicherheit <strong>de</strong>r Tanks o<strong>de</strong>r ihrer Einrichtungen<br />

gefähr<strong>de</strong>n, nicht eintreten können.<br />

(3) Die Gründung und <strong>de</strong>r Einbau von<br />

Tanks müssen unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r<br />

Bo<strong>de</strong>nbeschaffenheit vorgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Gegebenenfalls sind zusätzliche<br />

Gründungsmaßnahmen erfor<strong>de</strong>rlich. Die<br />

Möglichkeit von Bo<strong>de</strong>nsetzungen, z.B. in<br />

Bergbaugebieten, sowie von Überschwemmungen<br />

ist zu beachten.<br />

(4) Wegen <strong>de</strong>r einzuhalten<strong>de</strong>n Abstän<strong>de</strong><br />

zwischen Tanks und Gebäu<strong>de</strong>n sowie <strong>de</strong>r<br />

Abstän<strong>de</strong> zwischen Tanks untereinan<strong>de</strong>r<br />

wird auf Nummer 6 und 7 verwiesen.<br />

(5) Bei Tanks mit einer Einsteigeöffnung im<br />

Tankscheitel mit min<strong>de</strong>stens 600 mm lichter<br />

Weite sind min<strong>de</strong>stens 50 cm, bei kleineren<br />

Einsteigeöffnungen jedoch mind<strong>de</strong>stens<br />

60 cm Abstand nach oben freizuhalten.<br />

(6) Tanks müssen so transportiert wer<strong>de</strong>n,<br />

dass Schä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Isolierung und Verformungen<br />

<strong>de</strong>r Tankwän<strong>de</strong> vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Ketten, Seile und Bandagen müssen<br />

so angebracht wer<strong>de</strong>n, dass die Isolierung<br />

nicht beschädigt wird.<br />

18 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(7) Die Tanks sind mit geeigneten Einrichtungen<br />

(z.B. Kranwagen o<strong>de</strong>r Spezialfahrzeuge<br />

mit Abla<strong>de</strong>vorrichtung) auf- und abzula<strong>de</strong>n,<br />

wobei Stöße zu vermei<strong>de</strong>n sind.<br />

Hebezeuge dürfen nur an <strong>de</strong>n werkseitig<br />

angebrachten Transportösen angeschlagen<br />

wer<strong>de</strong>n, sofern keine Angaben <strong>de</strong>s<br />

Tankherstellers zu alternativen Anschlagmöglichkeiten<br />

(z.B. Verwendung von Gurten)<br />

vorliegen.<br />

(8) Die Tanks dürfen zur Zwischenlagerung<br />

nur auf eine geeignete Unterlage (z.B.<br />

Holzbohlen, Sandbett) abgelegt wer<strong>de</strong>n, so<br />

dass eine Beschädigung ausgeschlossen<br />

ist.<br />

4.1.2 Oberirdische Tanks<br />

4.1.2.1 Tankbett und Auflager<br />

Wenn <strong>de</strong>r Tank o<strong>de</strong>r ein Tankbo<strong>de</strong>n auf einem<br />

Tankbett aufliegt, darf dieses die<br />

Dichtheit <strong>de</strong>s Tanks nicht beeinträchtigen.<br />

Das Tankbett darf keine wesentlichen Unebenheiten<br />

aufweisen. Der Tank muss auf<br />

<strong>de</strong>m Tankbett o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Auflager so aufliegen,<br />

dass die Tankwandungen nicht punkto<strong>de</strong>r<br />

linienförmig beansprucht wer<strong>de</strong>n.<br />

4.1.2.2 Stützkonstruktionen<br />

(1) Die Standsicherheit oberirdischer Tanks<br />

muss bei einer Bran<strong>de</strong>inwirkung von 30<br />

Minuten Dauer gewährleistet sein.<br />

(2) Dies gilt als erfüllt, wenn die Stützkonstruktion<br />

z.B.<br />

- konstruktionsbedingt,<br />

- ummantelt o<strong>de</strong>r<br />

- beschichtet<br />

eine Feuerwi<strong>de</strong>rstandsfähigkeit von 30 Minuten<br />

nach z.B. DIN 4102 hat o<strong>de</strong>r die Sicherung<br />

<strong>de</strong>r Stützkonstruktion im Brandfall<br />

durch eine behördlich anerkannte Werkfeuerwehr<br />

nachgewiesen ist.<br />

4.1.3 Unterirdische Tanks<br />

4.1.3.1 Einbau <strong>de</strong>r Tanks<br />

(1) Unterirdische Tanks müssen unter Verwendung<br />

von Geräten, durch welche die<br />

Tanks nicht beschädigt wer<strong>de</strong>n können, in<br />

die Tankgrube abgesenkt wer<strong>de</strong>n. Schleifen<br />

o<strong>de</strong>r Rollen <strong>de</strong>r Tanks ist nicht zulässig.<br />

(2) Die Unversehrtheit <strong>de</strong>r Tanks muss<br />

unmittelbar vor <strong>de</strong>m Absenken in die Tankgrube<br />

durch <strong>de</strong>n Fachbetrieb festgestellt<br />

und bescheinigt wor<strong>de</strong>n sein.<br />

(3) Die Isolierung <strong>de</strong>s Tanks ist unmittelbar<br />

vor <strong>de</strong>m Einbau einer Hochspannungsprüfung<br />

durch <strong>de</strong>n Fachbetrieb zu unterziehen.<br />

Bei einer normalen Bitumen-Isolierung<br />

z.B. nach DIN 6608 Blatt 1 o<strong>de</strong>r 2 ist eine<br />

Prüfspannung von 14 000 V ausreichend.<br />

Bei einer stärkeren Bitumen-Isolierung o<strong>de</strong>r<br />

bei einer beson<strong>de</strong>ren Isolierung ist die<br />

Prüfspannung entsprechend <strong>de</strong>r Dicke <strong>de</strong>r<br />

Isolierung bis auf etwa 30 000 V zu erhöhen.<br />

(4) Weist die Isolierung Schä<strong>de</strong>n auf, so<br />

müssen die Schadstellen sorgfältig und mit<br />

geeigneten Mitteln ausgebessert wer<strong>de</strong>n,<br />

so dass die Isolierung wie<strong>de</strong>r vollwertig ist.<br />

In <strong>de</strong>r Regel ist zur Feststellung, dass die<br />

Vollwertigkeit <strong>de</strong>r Isolierung wie<strong>de</strong>rhergestellt<br />

ist, eine Hochspannungsprüfung nach<br />

Absatz 3 durchzuführen.<br />

(5) Ist die Wandung eines Tanks beschädigt,<br />

darf <strong>de</strong>r Tank nur eingebaut wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn<br />

- ein Sachverständiger nach § 16 Absatz<br />

1 <strong>de</strong>r VbF,<br />

- bei Tanks für brennbare Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III ein Sachverständiger<br />

nach <strong>de</strong>r Verordnung über Anlagen<br />

über <strong>de</strong>n Umgang mit wassergefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Stoffen und über Fachbetriebe<br />

<strong>de</strong>s jeweiligen Bun<strong>de</strong>slan<strong>de</strong>s<br />

geprüft und bescheinigt hat, dass <strong>de</strong>r Tank<br />

für <strong>de</strong>n unterirdischen Einbau noch geeignet<br />

ist.<br />

(6) Zur Beurteilung <strong>de</strong>r schadhaften Teile<br />

<strong>de</strong>r Wandung, insbeson<strong>de</strong>re im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Schweißnähte, ist die Isolierung in <strong>de</strong>r Regel<br />

zu entfernen. Der Sachverständige entschei<strong>de</strong>t<br />

darüber, ob und gegebenenfalls<br />

welche Reparaturen am Tank auszuführen<br />

sind. Insbeson<strong>de</strong>re entschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Sachverständige,<br />

ob die Wandungen erneut<br />

daraufhin zu überprüfen sind, dass sie <strong>de</strong>m<br />

vorgeschriebenen Prüfüberdruck standhalten,<br />

ohne undicht zu wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r ihre<br />

Form wesentlich bleibend zu än<strong>de</strong>rn.<br />

(7) In <strong>de</strong>r Bescheinigung, in welcher <strong>de</strong>r<br />

Sachverständige bestätigt, dass <strong>de</strong>r Tank<br />

für <strong>de</strong>n unterirdischen Einbau noch geeignet<br />

ist, gibt <strong>de</strong>r Sachverständige die Art <strong>de</strong>r<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 19


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

Beschädigung und die zu ihrer Beseitigung<br />

getroffenen Maßnahmen an. Gegebenenfalls<br />

bestätigt <strong>de</strong>r Sachverständige auch<br />

die Durchführung einer erneuten Druckprüfung.<br />

(8) Vor <strong>de</strong>m Verfüllen <strong>de</strong>r Tankgrube sind<br />

Transportösen und an<strong>de</strong>re Eisenteile, die<br />

aus <strong>de</strong>r Isolierung herausragen, gegen<br />

Korrosion zu schützen.<br />

4.1.3.2 Gründung <strong>de</strong>r Tanks<br />

(1) Die Tankgrube muss so vorbereitet<br />

sein, dass <strong>de</strong>r Tank beim Einbau nicht beschädigt<br />

wird und eine Verän<strong>de</strong>rung seiner<br />

Lage nach <strong>de</strong>r Verfüllung <strong>de</strong>r Tankgrube<br />

nicht zu erwarten ist.<br />

(2) Der Tank muss in seiner gesamten<br />

Länge gleichmäßig so aufliegen dass die<br />

Tankwandung nicht punkt- o<strong>de</strong>r linienförmig<br />

beansprucht wird. Nichttragfähiger<br />

Grund muss ausreichend verfestigt wer<strong>de</strong>n,<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Tank muss auf einem Fundament<br />

gegrün<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

(3) Soll <strong>de</strong>r Tank in einem Bereich eingebaut<br />

wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>m mit einer Verän<strong>de</strong>rung<br />

seiner Lage durch Grundwasser, Staunässe<br />

o<strong>de</strong>r Überschwemmung zu rechnen ist,<br />

muss er verankert o<strong>de</strong>r durch entsprechen<strong>de</strong><br />

Belastung gegen Aufschwimmen<br />

gesichert sein, wobei die Verankerung o<strong>de</strong>r<br />

Belastung min<strong>de</strong>stens 1,3-fache Sicherheit<br />

gegen <strong>de</strong>n Auftrieb <strong>de</strong>s leeren Tanks, bezogen<br />

auf <strong>de</strong>n höchsten Wasserstand, haben<br />

muss.<br />

(4) Die Tankgrube ist so vorzubereiten,<br />

dass <strong>de</strong>r Tank so eingelagert wird, dass<br />

Restmengen entfernt wer<strong>de</strong>n können. Dies<br />

ist bei Einkammertanks erfüllt, wenn <strong>de</strong>r<br />

Tank zum Domen<strong>de</strong> hin ein Gefälle von<br />

etwa 1 % erhält und bei Mehrkammertanks<br />

<strong>de</strong>r Tank weitgehend waagerecht eingelagert<br />

wird. Die Einlagerung muss auf <strong>de</strong>r<br />

Scheitellinie <strong>de</strong>s Tanks geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />

4.1.3.3 Verfüllen <strong>de</strong>r Tankgrube<br />

(1) Tanks müssen im Erdreich nach <strong>de</strong>m<br />

Verfüllen <strong>de</strong>r Tankgrube von einer ausreichend<br />

dicken (min<strong>de</strong>stens <strong>20</strong> cm) Schicht<br />

von nichtbrennbarem Verfüllmaterial allseitig<br />

umgeben sein, das die Isolierung nicht<br />

gefähr<strong>de</strong>t. Zwischen <strong>de</strong>n Tanks und <strong>de</strong>m<br />

Verfüllmaterial dürfen keine Hohlräume<br />

vorhan<strong>de</strong>n sein.<br />

(2) Die Anfor<strong>de</strong>rung von Absatz 1 ist in <strong>de</strong>r<br />

Regel erfüllt, wenn für die Vorbereitung <strong>de</strong>r<br />

Sohle und zum Verfüllen <strong>de</strong>r Tankgrube<br />

Sand mit einer Korngröße ≤ 2 mm o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />

Stoffe verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, die frei von<br />

scharfkantigen Gegenstän<strong>de</strong>n, Steinen,<br />

Asche, Schlacke und an<strong>de</strong>ren bo<strong>de</strong>nfrem<strong>de</strong>n<br />

und aggressiven Stoffen sind.<br />

(3) Der Zwischenraum zwischen <strong>de</strong>r Tanksohle<br />

und einer darunter liegen<strong>de</strong>n Betonplatte<br />

als Auftriebssicherung darf nicht mit<br />

Sand o<strong>de</strong>r einem an<strong>de</strong>ren fließfähigen Material<br />

verfüllt wer<strong>de</strong>n. Hierfür sollten Zwischenlagen<br />

aus bitumengebun<strong>de</strong>nem Sand<br />

o<strong>de</strong>r aus geeignetem Gummi o<strong>de</strong>r Kunststoff<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Es ist zu verhin<strong>de</strong>rn,<br />

dass die Isolierung <strong>de</strong>s Tanks, insbeson<strong>de</strong>re<br />

im Bereich <strong>de</strong>r Sohle und <strong>de</strong>r<br />

Spannbän<strong>de</strong>r, beschädigt wird. Die Maßnahmen<br />

sind so durchzuführen, dass ggf.<br />

auch ein kathodischer Korrosionsschutz<br />

nicht beeinträchtigt wird o<strong>de</strong>r ein ausreichen<strong>de</strong>r<br />

passiver Schutz gewährleistet ist.<br />

(4) Die Ab<strong>de</strong>ckung von Tanks, die allseitig<br />

von Er<strong>de</strong>, Mauerwerk o<strong>de</strong>r Beton o<strong>de</strong>r<br />

mehreren dieser Stoffe umgeben sind, soll<br />

nicht mehr als 1 m betragen. Die Dicke <strong>de</strong>r<br />

Ab<strong>de</strong>ckung wird vom Tankscheitel gemessen.<br />

Auf Nummer 7 wird verwiesen.<br />

(5) Bei Tanks, die durch eine Erd<strong>de</strong>ckung<br />

von mehr als 1 m o<strong>de</strong>r durch Verkehrslasten<br />

unzulässig beansprucht wer<strong>de</strong>n können,<br />

sind gegebenenfalls zusätzliche Maßnahmen<br />

zu treffen, um diese Beanspruchungen<br />

auszuschließen. Die Maßnahmen<br />

sind gemeinsam mit <strong>de</strong>m Sachverständigen<br />

nach § 16 Absatz 1 <strong>de</strong>r VbF festzulegen<br />

4.1.3.4 Bescheinigung <strong>de</strong>s Einbaus<br />

Der ordnungsgemäße Einbau <strong>de</strong>r Tanks ist<br />

vom Fachbetrieb nach Nummer 15.4 Absätze<br />

2 und 3 zu bescheinigen.<br />

<strong>20</strong> VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

4.1.4 Domschächte<br />

(1) Über je<strong>de</strong>r Einsteigeöffnung eines vollständig<br />

im Erdreich eingebauten Tanks<br />

muss ein Domschacht angeordnet sein.<br />

(2) Domschächte müssen so geräumig<br />

sein, dass alle Rohranschlüsse zugänglich<br />

sind und die erfor<strong>de</strong>rlichen Arbeiten und<br />

Prüfungen im Schacht unbehin<strong>de</strong>rt durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n können. Die lichte Weite<br />

<strong>de</strong>s Domschachtes soll 1 m nicht wesentlich<br />

unterschreiten und min<strong>de</strong>stens 0,2 m<br />

größer als <strong>de</strong>r Dom<strong>de</strong>ckel sein. Der<br />

Schacht kann nach oben hin eingezogen<br />

sein. Die lichte Weite <strong>de</strong>r Schachtab<strong>de</strong>ckung<br />

muss so gewählt wer<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>r<br />

Dom<strong>de</strong>ckel ausgebaut wer<strong>de</strong>n kann.<br />

(3) Domschächte müssen unfallsicher abge<strong>de</strong>ckt<br />

sein. Im Verkehrsbereich müssen<br />

die Schachtab<strong>de</strong>ckungen <strong>de</strong>n zu erwarten<strong>de</strong>n<br />

Belastungen standhalten. Dies ist z.B.<br />

erfüllt, wenn die Klassifikationen und Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r DIN EN 124 - Aufsätze<br />

und Ab<strong>de</strong>ckungen für Verkehrsflächen -<br />

(Stand: August 1994) erfüllt sind.<br />

(4) Domschächte müssen so abge<strong>de</strong>ckt<br />

sein, dass <strong>de</strong>m Eindringen von Oberflächenwasser<br />

in <strong>de</strong>n Domschacht vorgebeugt<br />

ist.<br />

(5) Domschächte dürfen keine Belastungen<br />

auf <strong>de</strong>n Tank übertragen, die zu Beschädigungen<br />

<strong>de</strong>r Tankwandung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Isolierung<br />

führen können. Satz 1 gilt auch für<br />

aufgeschweißte o<strong>de</strong>r aufgeschraubte Domschächte<br />

aus Stahl.<br />

(6) Domschächte müssen dicht und so<br />

ausgebil<strong>de</strong>t sein, dass bereits geringe Leckagemengen<br />

zurückgehalten, erkannt und<br />

beseitigt wer<strong>de</strong>n können.<br />

(7) Anschlüsse an Entwässerungsleitungen<br />

sind in Domschächten nicht zulässig.<br />

(8) Durchbrüche durch Domschächte für<br />

Kabel und Rohrleitungen müssen gegen<br />

das Eindringen brennbarer Flüssigkeiten<br />

und <strong>de</strong>ren Dämpfe geschützt sein, wenn<br />

1 . die Domschächte in Wirkbereichen von<br />

Abfüllschläuchen, Abgabe- o<strong>de</strong>r Fülleinrichtungen<br />

für brennbare Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B liegen,<br />

2. brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A III in unterirdischen unterteilten<br />

Tanks zusammen mit brennbaren Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o-<br />

<strong>de</strong>r B gelagert wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

3. brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A I, A II o<strong>de</strong>r B in unterirdischen<br />

Tanks gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />

(9) Der Schutz nach Absatz 8 kann z.B.<br />

durch Abdichtung mit elastischem Mörtel<br />

o<strong>de</strong>r mit Kitt o<strong>de</strong>r durch Ausgießen o<strong>de</strong>r<br />

Ausschäumen erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

4.2 Schutz <strong>de</strong>r Behälter gegen Beschädigung<br />

(1) Die Behälter müssen so aufgestellt sein,<br />

dass sie gegen mögliche Beschädigungen<br />

von außen ausreichend geschützt sind.<br />

(2) Der Schutz kann z.B. durch<br />

1. geschützte Aufstellung,<br />

2. einen Anfahrschutz o<strong>de</strong>r<br />

3. Aufstellung in einem geeigneten Auffangraum<br />

verwirklicht wer<strong>de</strong>n.<br />

(3) Bei unterirdischen Tanks im Verkehrsbereich<br />

sind Verkehrslasten zu berücksichtigen<br />

(siehe Nummer 4.1.3.3 Absatz 5).<br />

4.3 Bauvorschriften von Auffangräumen<br />

4.3.1 Allgemeines<br />

4.3.1.1 Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

(1) Auffangräume und Ableitflächen für o-<br />

<strong>de</strong>r als Teil von solchen Lagereinrichtungen,<br />

die nicht aus feuerhemmen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

feuerbeständigen Bauteilen hergestellt<br />

sind, müssen unterhalb <strong>de</strong>r untersten Lagerebene<br />

angeordnet sein.<br />

(2) Auffangräume und Ableitflächen müssen<br />

für die Dauer <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n Beaufschlagung<br />

mit Lagergut auch im Brandfall<br />

flüssigkeitsundurchlässig und gegen die<br />

gelagerten Flüssigkeiten ausreichend beständig<br />

sein.<br />

(3) Absatz 2 ist z.B. erfüllt, wenn die tragen<strong>de</strong>n<br />

Teile von Auffangräumen aus<br />

nicht-brennbaren Baustoffen bestehen und<br />

Beschichtungen und Folien <strong>de</strong>n bauordnungsrechtlichen<br />

Vorschriften genügen und<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 21


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

hinsichtlich <strong>de</strong>s Verhaltens im Brandfall <strong>de</strong>n<br />

folgen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen entsprechen:<br />

- Beschichtungsstoffe entsprechen <strong>de</strong>r<br />

Baustoffklasse B2 nach DIN 4102.<br />

- Folien entsprechen <strong>de</strong>r Baustoffklasse<br />

B2 nach DIN 4102 und sind so befestigt,<br />

dass ein Abrutschen an vertikalen o<strong>de</strong>r<br />

geneigten Flächen bei Temperaturen<br />

bis <strong>20</strong>0 °C ausgeschlossen ist; soweit<br />

Folien durch Vormauern geschützt sind,<br />

entfallen diese For<strong>de</strong>rungen. Die Folien<br />

sind z.B. mit nichtbrennbaren Stoffen,<br />

die nicht verweht o<strong>de</strong>r durch Nie<strong>de</strong>rschläge<br />

weggespült wer<strong>de</strong>n können,<br />

min<strong>de</strong>stens 50 mm dick abzu<strong>de</strong>cken.<br />

- Bei <strong>de</strong>r Verwendung von Asphalt zur<br />

Abdichtung ist die Asphalt<strong>de</strong>cke in<br />

Straßenbauweise zu errichten, <strong>de</strong>r Gewichtsanteil<br />

<strong>de</strong>s Bin<strong>de</strong>mittelgehaltes<br />

<strong>de</strong>s Asphalts hat zwischen 6 und 9 %<br />

und die Böschungsneigung maximal 1:1<br />

zu betragen.<br />

(4) Den Auffangraum begrenzen<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong>wän<strong>de</strong><br />

in Lagerräumen müssen in gesamter<br />

Höhe feuerbeständig sein. Einen<br />

Auffangraum im Freien begrenzen<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong>wän<strong>de</strong><br />

müssen feuerbeständig sein.<br />

Von Satz 2 darf bei Vorhan<strong>de</strong>nsein eines<br />

alternativen Brandschutzkonzeptes abgewichen<br />

wer<strong>de</strong>n. Dazu wird auf Nummer 5.5<br />

verwiesen.<br />

4.3.1.2 Bauformen<br />

(1) Auffangräume dürfen durch Vertiefungen,<br />

Schwellen, Wän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Wälle gebil<strong>de</strong>t<br />

sein.<br />

(2) Auffangräume dürfen auch in Form von<br />

Wän<strong>de</strong>n ausgeführt sein, die um <strong>de</strong>n Tank<br />

einen Ringraum bil<strong>de</strong>n (Ringmantel).<br />

(3) Die Standsicherheit <strong>de</strong>r Auffangräume<br />

ist nachzuweisen.<br />

4.3.1.3 Durchlässe<br />

(1) Wän<strong>de</strong>, Wälle und Ringmäntel dürfen<br />

mit Durchlässen für Rohrleitungen versehen<br />

sein, wenn hierdurch die Dichtheit <strong>de</strong>s<br />

Auffangraumes auch im Brandfall nicht beeinträchtigt<br />

wird.<br />

(2) Gebäu<strong>de</strong>wän<strong>de</strong>, die <strong>de</strong>n Auffangraum<br />

begrenzen, dürfen bis zur Höhe <strong>de</strong>s Auffangraumes<br />

keine Öffnungen und Durchlässe<br />

für Rohrleitungen haben,<br />

4.3.1.4 Sonstiges<br />

(1) Die Auffangräume und Ableitflächen<br />

müssen die Projektion <strong>de</strong>r Lagerbehälter<br />

umgeben.<br />

(2) Der Abstand zwischen <strong>de</strong>r Wand von<br />

Behältern und <strong>de</strong>r Wand <strong>de</strong>s Auffangraumes<br />

muss<br />

1. bei Behälter- o<strong>de</strong>r Wandhöhen bis<br />

1,5 m min<strong>de</strong>stens 40 cm,<br />

2. bei Behälter- und Wandhöhen über<br />

1,5 m min<strong>de</strong>stens 1,0 m<br />

betragen. Aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Wartung und<br />

Bedienung können größere als die oben<br />

genannten Abstän<strong>de</strong> erfor<strong>de</strong>rlich sein.<br />

(3) Die Bö<strong>de</strong>n von Behältern sollen im Hinblick<br />

auf eine ausreichen<strong>de</strong> Erkennung von<br />

Leckagen und eine Zustandskontrolle ggf.<br />

<strong>de</strong>s Auffangraums einen Abstand von <strong>de</strong>r<br />

Aufstellfläche haben, <strong>de</strong>r wenigstens ein<br />

Fünfzigstel <strong>de</strong>s Durchmessers eines zylindrischen<br />

Behälters o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r kleinsten Kantenlänge<br />

<strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns eines rechteckförmigen<br />

Behälters entspricht und mind. 10 cm<br />

beträgt. Wird ein solcher Abstand nicht eingehalten,<br />

müssen gleichwertige Maßnahmen<br />

vorgesehen wer<strong>de</strong>n.<br />

(4) Durch die Gestaltung <strong>de</strong>r Ableitflächen<br />

muss sichergestellt sein, dass austreten<strong>de</strong><br />

brennbare Flüssigkeit in <strong>de</strong>n dazugehörigen<br />

Auffangraum abgeleitet wird.<br />

4.3.2 Auffangräume in Räumen<br />

(1) In Auffangräumen in Räumen dürfen<br />

grundsätzlich keine Abläufe vorhan<strong>de</strong>n<br />

sein.<br />

(2) Bei <strong>de</strong>r Lagerung von Heizöl in Räumen<br />

genügt ein Abstand zwischen <strong>de</strong>r Wand<br />

<strong>de</strong>s Behälters und <strong>de</strong>r Wand <strong>de</strong>s Auffangraumes<br />

von 40 cm.<br />

(3) Bei einem o<strong>de</strong>r mehreren Kunststoffbehältern<br />

für Heizöl EL und Dieselkraftstoff in<br />

geschlossenen Räumen mit einem Rauminhalt<br />

bis jeweils 10 000 l und einem Gesamtrauminhalt<br />

von 25 000 l bei Behältersystemen<br />

genügt ein Abstand zu <strong>de</strong>n<br />

Wän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Auffangraums von 40 cm für<br />

zwei aneinan<strong>de</strong>rgrenzen<strong>de</strong>, zugängliche<br />

Seiten; an <strong>de</strong>n übrigen Seiten und untereinan<strong>de</strong>r<br />

muss <strong>de</strong>r Abstand min<strong>de</strong>stens<br />

5 cm betragen, ein beson<strong>de</strong>rer Bo<strong>de</strong>nab-<br />

22 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

stand ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich. Bei Behältersystemen<br />

mit einem Rauminhalt von mehr als<br />

10 000 l müssen die Behälter je<strong>de</strong>r Reihe<br />

innerhalb <strong>de</strong>s Auffangraumes in „Tassen"<br />

mit einer Randhöhe von min<strong>de</strong>stens 2 cm<br />

stehen 4 ).<br />

(4) Innerhalb von Auffangräumen dürfen<br />

außer <strong>de</strong>n Behältern nur <strong>de</strong>m Betrieb <strong>de</strong>s<br />

Lagers dienen<strong>de</strong> Rohrleitungen, Armaturen<br />

und Pumpen vorhan<strong>de</strong>n sein. Für Druckgasbehälter<br />

und oberirdische Druckbehälter<br />

für Gase wird auf Nummer 3.1.5.2 Absatz<br />

6 verwiesen.<br />

(5) Auffangräume für brennbare Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B müssen<br />

nach oben hin offen (keine Verdämmung,<br />

ausreichen<strong>de</strong> Belüftung) sein.<br />

4.3.3 Auffangräume im Freien<br />

4.3.3.1 Grundfläche<br />

Bei brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II und B darf die Grundfläche<br />

<strong>de</strong>s Auffangraumes bei Aufstellung eines<br />

Tanks einschließlich <strong>de</strong>r Grundfläche <strong>de</strong>s<br />

Tanks nur dann größer als 10 000 m² sein,<br />

bei Aufstellung mehrerer Tanks größer als<br />

7 000 m² sein, wenn <strong>de</strong>r Brandschutz auch<br />

für die größere Fläche gewährleistet ist<br />

4.3.3.2 Unterteilung<br />

(1) Aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Brandbekämpfung ist<br />

es zweckmäßig, Auffangräume so weit wie<br />

möglich zu unterteilen. Um Mauerdurchbrüche<br />

für Rohrleitungen zu vermei<strong>de</strong>n,<br />

genügt für die Zwischenwälle o<strong>de</strong>r -wän<strong>de</strong><br />

eine Höhe, die es gestattet, frei verlegte<br />

Rohrleitungen darüber hinweg zu führen.<br />

(2) Ist ein Auffangraum für brennbare Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II und B<br />

durch Zwischenwälle o<strong>de</strong>r -wän<strong>de</strong> unterteilt,<br />

so müssen diese um min<strong>de</strong>stens 1/4<br />

niedriger sein als die Außenwälle o<strong>de</strong>r<br />

-wän<strong>de</strong>.<br />

(3) Übergänge müssen aus nichtbrennbaren<br />

Baustoffen, z.B. gemäß DIN 4102, bestehen.<br />

4.3.3.3 Entfernung von Wasser<br />

(1) Die Auffangräume müssen mit Einrichtungen<br />

zur Entfernung von Wasser versehen<br />

sein. Diese Einrichtungen müssen<br />

absperr- o<strong>de</strong>r abschaltbar sein. Die Einrichtungen<br />

müssen auch im Brandfall funktionsfähig<br />

sein. Abläufe sind grundsätzlich<br />

nicht zulässig.<br />

(2) Die Einrichtungen gemäß Absatz 1 dürfen<br />

nur bei <strong>de</strong>r Entfernung von Wasser<br />

durchgängig sein.<br />

(3) Verunreinigtes Wasser ist entsprechend<br />

<strong>de</strong>n wasserrechtlichen Vorschriften zu behan<strong>de</strong>ln.<br />

4.3.3.4 Einrichtungen im Auffangraum<br />

Innerhalb von Auffangräumen dürfen außer<br />

<strong>de</strong>n Behältern nur <strong>de</strong>m Betrieb <strong>de</strong>s Lagers<br />

dienen<strong>de</strong> Rohrleitungen, Armaturen und<br />

Pumpen, nicht aber z.B. Abfüllschuppen,<br />

Wiegehäuser, Druckgasbehälter und oberirdische<br />

Druckbehälter für Gase vorhan<strong>de</strong>n<br />

sein.<br />

4.3.3.5 Belüftung<br />

(1) Auffangräume für brennbare Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B müssen<br />

nach oben hin offen (keine Verdämmung,<br />

ausreichen<strong>de</strong> Belüftung) sein. Im<br />

Freien ist in <strong>de</strong>r Regel die natürliche Lüftung<br />

ausreichend.<br />

(2) Bei einem Abstand <strong>de</strong>r Wand eines<br />

Ringmantels vom Tankmantel von weniger<br />

als 2,5 in o<strong>de</strong>r starker Einhausung kann für<br />

brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II o<strong>de</strong>r B zwangsweise Belüftung o-<br />

<strong>de</strong>r Leckageerkennung mit Folgemaßnahmen<br />

erfor<strong>de</strong>rlich sein.<br />

4.4 Anfor<strong>de</strong>rungen an Regal-Lagereinrichtungen<br />

Für Anfor<strong>de</strong>rungen an Regal-Lagereinrichtungen<br />

siehe Anhang H.<br />

4.5 Stillsetzen von För<strong>de</strong>reinrichtungen<br />

Einrichtungen zur För<strong>de</strong>rung brennbarer<br />

Flüssigkeiten müssen im Gefahrenfall von<br />

einem Ort stillgesetzt wer<strong>de</strong>n können, <strong>de</strong>r<br />

schnell und ungehin<strong>de</strong>rt erreichbar ist.<br />

4<br />

In <strong>de</strong>n Bauartzulassungen für Kunststofftanks können abweichen<strong>de</strong><br />

Abstän<strong>de</strong> festgelegt sein.<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 23


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

4.6 Flucht- und Rettungswege<br />

In Anlagen zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

müssen Flucht- und Rettungswege<br />

vorhan<strong>de</strong>n sein. Die Anlagen müssen im<br />

Gefahrenfall schnell verlassen und mit Rettungsgeräten<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n können.<br />

5 Anfor<strong>de</strong>rungen an Einrichtungen zur<br />

Lagerung in Arbeitsräumen, Räume zur<br />

Lagerung und an Lagerräume sowie <strong>de</strong>ren<br />

Ausrüstung<br />

5.1 Anfor<strong>de</strong>rungen an Einrichtungen zur<br />

Lagerung in Arbeitsräumen<br />

Brennbare Flüssigkeiten dürfen innerhalb<br />

eines Arbeitsraumes nur<br />

- unterhalb <strong>de</strong>r in § 8 Absatz 1 Nummer 1<br />

VbF für Lagerräumen angegebenen<br />

Menge sowie<br />

- bei <strong>de</strong>r ausschließlichen Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A III in Mengen bis zu 5 000 Liter<br />

in geeigneten Einrichtungen wie z.B. Sicherheitsschränken<br />

nach <strong>TRbF</strong> 22 gelagert<br />

wer<strong>de</strong>n. Für die zulässigen Mengen bei <strong>de</strong>r<br />

Zusammenlagerung von brennbaren Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III mit solchen<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B wird auf<br />

die Umrechnung in Nummer 3. 1.1 Absatz<br />

2 verwiesen.<br />

5.2 Räume für brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklasse A III und einer Lagermenge<br />

bis 5.000 l<br />

(1) Für Räume zur Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III und einer<br />

Lagermenge bis 5 000 l gelten die baurechtlichen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an die Lagerung<br />

von Heizöl in Gebäu<strong>de</strong>n auch für Räume<br />

zur Lagerung an<strong>de</strong>rer brennbarer Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III entsprechend.<br />

(2) Abweichend von Absatz 1 müssen die<br />

Räume bei <strong>de</strong>r Lagerung in Tanks aus<br />

thermoplastischen Kunststoffen und in<br />

standortgefertigten Tanks aus glasfaserverstärkten<br />

Kunststoffen (GFK) auch bei<br />

Lagermengen bis 5 000 l <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

von Nummer 5.4.1 entsprechen.<br />

(3) In Räumen nach Absatz 1 und in Abweichung<br />

von Nummer 5.4.1 Absatz 11 in<br />

Räumen nach Absatz 2 dürfen sich aus<br />

<strong>de</strong>n Lagerbehältern versorgte Heiz- und<br />

Notstromsysteme befin<strong>de</strong>n.<br />

5.3 Anzeige- und erlaubnisfreie Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II und B<br />

5.3.1 Wohnungen und Keller von Wohnhäusern<br />

An die Art <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

an <strong>de</strong>n in Nummer 3.1.1 Tafel 1<br />

Ziffer 1 und 2 genannten Orten und Mengen<br />

wer<strong>de</strong>n keine beson<strong>de</strong>ren Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

gestellt.<br />

5.3.2 Verkaufs- und Vorratsräume <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls<br />

und <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ls<br />

Verkaufs- und Vorratsräume <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls<br />

und <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ls, in <strong>de</strong>nen brennbare<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A I, A<br />

II und B gelagert wer<strong>de</strong>n, müssen von angrenzen<strong>de</strong>n<br />

Räumen min<strong>de</strong>stens feuerhemmend<br />

(z.B. Feuerwi<strong>de</strong>rstandsklasse<br />

F 30 gemäß DIN 4102) abgetrennt sein.<br />

5.3.3 Lagerräume<br />

(1) Wän<strong>de</strong>, Decken und Türen von Lagerräumen<br />

müssen aus nicht brennbaren<br />

Baustoffen bestehen.<br />

(2) Wän<strong>de</strong>, Decken und Türen von Lagerräumen<br />

müssen eine Brandübertragung<br />

verhin<strong>de</strong>rn. Dies gilt als erfüllt, wenn sie<br />

min<strong>de</strong>stens feuerhemmend (z.B. Feuerwi<strong>de</strong>rstandsklasse<br />

F 30 bzw. T 30 gemäß<br />

DIN 4102) hergestellt sind.<br />

(3) Abweichend von Absatz 2 brauchen<br />

Wän<strong>de</strong>, Decken und Türen von Lagerräumen<br />

nicht feuerhemmend hergestellt sein,<br />

wenn aufgrund <strong>de</strong>r Abweichung vom Anhang<br />

II <strong>de</strong>r VbF eine Ausnahme nach § 6<br />

VbF erteilt ist.<br />

(4) Lagerräume müssen von angrenzen<strong>de</strong>n<br />

Räumen feuerbeständig (z.B. Feuerwi<strong>de</strong>rstandsklasse<br />

F 90 gemäß DIN 4102) abgetrennt<br />

sein.<br />

(5) Abweichend von Absatz 4 brauchen Türen<br />

in <strong>de</strong>n feuerbeständigen Wän<strong>de</strong>n nicht<br />

feuerbeständig zu sein (z.B. Feuerwi<strong>de</strong>rstandsklasse<br />

T 30 nach DIN 4102), wenn<br />

die angrenzen<strong>de</strong>n Räume in ein Brandschutzkonzept<br />

nach Nummer 5.5 einbezogen<br />

sind. Dies bedarf aufgrund <strong>de</strong>r Abweichung<br />

vom Anhang II <strong>de</strong>r VbF <strong>de</strong>r Ausnahme<br />

nach § 6 VbF.<br />

24 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(6) Die Lagerräume dürfen grundsätzlich<br />

keine Bo<strong>de</strong>nabläufe haben.<br />

(7) Schornsteine dürfen innerhalb <strong>de</strong>r Lagerräume<br />

keine Öffnungen haben, auch<br />

wenn sie durch Schieber, Klappen o<strong>de</strong>r in<br />

an<strong>de</strong>rer Weise verschließbar sind.<br />

5.4 Lagerung von mehr als 5 000 l brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III<br />

in Räumen sowie anzeige- und erlaubnisbedürftige<br />

Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

und B in Räumen<br />

5.4.1 Allgemeine Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

(1) Wer<strong>de</strong>n brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklasse A III zusammen mit brennbaren<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A<br />

II o<strong>de</strong>r B in einem Lagerraum gelagert, gilt<br />

Nummer 5.4.2 entsprechend.<br />

(2) Wän<strong>de</strong>, Decken und Türen von Lagerräumen<br />

müssen eine Brandübertragung<br />

verhin<strong>de</strong>rn. Dies gilt als erfüllt, wenn sie<br />

min<strong>de</strong>stens feuerhemmend (z.B. Feuerwi<strong>de</strong>rstandsklasse<br />

F 30 bzw. T 30 gemäß<br />

DIN 4102) hergestellt sind und aus nichtbrennbaren<br />

Baustoffen bestehen.<br />

(3) Bedachungen von Lagerräumen müssen<br />

wi<strong>de</strong>rstandsfähig gegen Flugfeuer und<br />

strahlen<strong>de</strong> Wärme (z.B. DIN 4102) sein, es<br />

sei <strong>de</strong>nn, die Dächer sind durch ausreichend<br />

tragfähige feuerbeständige (z.B.<br />

Feuerwi<strong>de</strong>rstandsklasse F 90 gemäß DIN<br />

4102) Decken von <strong>de</strong>m Lagerraum abgetrennt.<br />

(4) Lagerräume müssen von an<strong>de</strong>ren<br />

Räumen gegen Brandübertragung gesichert<br />

abgetrennt sein. Dies gilt als erfüllt,<br />

wenn die Lagerräume feuerbeständig abgetrennt<br />

sind und aus nichtbrennbaren<br />

Baustoffen bestehen (z.B. F 90 nach DIN<br />

4102).<br />

(5) Abweichend von Absatz 4 brauchen Türen<br />

in <strong>de</strong>n feuerbeständigen Wän<strong>de</strong>n nicht<br />

feuerbeständig zu sein (z.B. Feuerwi<strong>de</strong>rstandsklasse<br />

T 30 nach DIN 4102), wenn<br />

die angrenzen<strong>de</strong>n Räume in ein Brandschutzkonzept<br />

nach Nummer 5.5 einbezogen<br />

sind. Dies bedarf aufgrund <strong>de</strong>r Abweichung<br />

vom Anhang II <strong>de</strong>r VbF <strong>de</strong>r Ausnahme<br />

nach § 6 VbF.<br />

(6) Durchbrüche durch Wän<strong>de</strong> und Decken,<br />

die in angrenzen<strong>de</strong> Räume führen, müssen<br />

durch Schottungen (z.B. gemäß DIN 4102)<br />

in <strong>de</strong>r Feuerwi<strong>de</strong>rstandsdauer <strong>de</strong>r durchbrochenen<br />

Wand bzw. Decke gegen<br />

Brandübertragung gesichert sein.<br />

(7) Türen müssen in Fluchtrichtung zu öffnen<br />

sein und selbsttätig schließen.<br />

(8) Fußbö<strong>de</strong>n müssen aus nichtbrennbaren<br />

Baustoffen (z.B. gemäß DIN 4102) bestehen.<br />

(9) Wän<strong>de</strong> und Fußbo<strong>de</strong>n eines Lagerraumes<br />

dürfen auch Teile eines Auffangraumes<br />

sein.<br />

(10) Wegen <strong>de</strong>s Fassungsvermögens von<br />

Auffangräumen wird auf Nummer 3.2.3 und<br />

wegen <strong>de</strong>r Bauvorschriften für Auffangräume<br />

auf Nummer 4.3 verwiesen.<br />

(11) Die Lagerräume dürfen nicht<br />

an<strong>de</strong>rweitig genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

5.4.2 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an anzeigeund<br />

erlaubnisbedürftige Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A Il<br />

und B in Räumen<br />

(1) Lagerräume dürfen nicht an Wohnräume<br />

und Beherbergungsräume sowie sonstige<br />

Schlafräume grenzen.<br />

(2) Bei erlaubnisbedürftiger Lagerung dürfen<br />

Lagerräume auch nicht an Räume<br />

grenzen, die <strong>de</strong>m nicht nur vorübergehen<strong>de</strong>m<br />

Aufenthalt von Menschen, ausgenommen<br />

Lagerpersonal, dienen. Als Lagerpersonal<br />

gelten alle im Zusammenhang<br />

mit <strong>de</strong>r Lagerung und Abfüllung brennbarer<br />

Flüssigkeiten beschäftigten Personen.<br />

(3) Abweichend von Absatz 2 dürfen Lagerräume<br />

nur dann an Aufenthalts- o<strong>de</strong>r Arbeitsräume<br />

grenzen, die nicht nur von Lagerpersonal<br />

benutzt wer<strong>de</strong>n, wenn sie von<br />

diesen Räumen<br />

- mit einer öffnungslosen Brandwand und<br />

- ggf. mit feuerbeständigen Decken abgetrennt<br />

sind und<br />

- die Außenwand <strong>de</strong>s Lagerraums einschließlich<br />

Fenster, Türen und sonstigen<br />

Öffnungen min<strong>de</strong>stens feuerbeständig<br />

ausgeführt ist, wenn sich ober-<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 25


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

halb <strong>de</strong>s Lagerraums Aufenthalts- und<br />

Arbeitsräume mit Fensteröffnungen befin<strong>de</strong>n.<br />

Dies bedarf aufgrund <strong>de</strong>r Abweichung vom<br />

Anhang II <strong>de</strong>r VbF einer Ausnahme nach<br />

§ 6 VbF.<br />

(4) Schornsteine müssen in <strong>de</strong>n Lagerräumen<br />

<strong>de</strong>n an feuerbeständige Wän<strong>de</strong> zu<br />

stellen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen (z.B. F 90 gemäß<br />

DIN 4102) entsprechen und von außen<br />

verputzt sein. Die Schornsteine dürfen<br />

in <strong>de</strong>n Lagerräumen keine Öffnungen haben,<br />

auch wenn sie durch Schieber, Klappen<br />

o<strong>de</strong>r in an<strong>de</strong>rer Weise verschließbar<br />

sind.<br />

(5) Durchbrüche durch Wän<strong>de</strong> und Decken,<br />

die in angrenzen<strong>de</strong> Räume führen, müssen<br />

durch nichtbrennbare Baustoffe (z.B. gemäß<br />

DIN 4102) gegen <strong>de</strong>n Durchtritt von<br />

Dämpfen brennbarer Flüssigkeiten gesichert<br />

sein.<br />

(6) Fußbö<strong>de</strong>n müssen für die gelagerten<br />

brennbaren Flüssigkeiten undurchlässig<br />

sein.<br />

(7) Abläufe, Öffnungen und Durchführungen<br />

zu tiefer gelegenen Räumen, Kellern,<br />

Gruben, Schächten sowie Kanäle z.B. für<br />

Kabel o<strong>de</strong>r Rohrleitungen müssen gegen<br />

das Eindringen brennbarer Flüssigkeiten<br />

und <strong>de</strong>ren Dämpfe geschützt sein.<br />

(8) Lagerräume müssen ausreichend belüftet<br />

und beleuchtbar sein.<br />

(9) Die Lüftung muss ständig einen min<strong>de</strong>stens<br />

5-fachen Luftwechsel in <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong><br />

gewährleisten und in Bo<strong>de</strong>nnähe wirksam<br />

sein.<br />

(10) Abweichend von Absatz 9 ist in Lagerräumen<br />

zur ausschließlich passiven Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten in gefahrgutrechtlich<br />

zulässigen Transportbehältern mit<br />

einem Rauminhalt bis 1000 l ein min<strong>de</strong>stens<br />

0,4-facher Luftwechsel pro Stun<strong>de</strong> 5 )<br />

zu gewährleisten. In Lagerräumen, die <strong>de</strong>r<br />

Nummer 8.3.2 Absatz 3 Ziffer 3 entsprechen,<br />

ist im Gefahrenfall eine Erhöhung <strong>de</strong>r<br />

Lüftung auf min<strong>de</strong>stens 2-facher Luftwechsel<br />

pro Stun<strong>de</strong> zu gewährleisten. In Lagerräumen,<br />

die <strong>de</strong>r Nummer 8.3.2 Absatz 3<br />

Ziffer 4 entsprechen, ist ein min<strong>de</strong>stens<br />

2-facher Luftwechsel pro Stun<strong>de</strong> zu gewährleisten.<br />

(11) Die Lüftung nach Absatz 10 kann<br />

durch natürliche o<strong>de</strong>r technische Lüftung<br />

realisiert wer<strong>de</strong>n. In Lägern mit einem min<strong>de</strong>stens<br />

2-fachen Luftwechsel pro Stun<strong>de</strong><br />

nach Nummer 10 ist die Wirksamkeit <strong>de</strong>r<br />

Lüftung zu überwachen (z.B. durch Strömungswächter).<br />

(12) Für eine Gaswarneinrichtung nach<br />

Nummer 8.3.2 Absatz 3 Ziffer 3 und Absatz<br />

4 ist ein Nachweis zu führen, dass die Entstehung<br />

einer explosionsfähigen Atmosphäre<br />

rechtzeitig und zuverlässig erkannt<br />

wird. Die Gaswarneinrichtungen 6 ) müssen<br />

min<strong>de</strong>stens Geräte <strong>de</strong>r Gerätekategorie 3G<br />

nach Nummer 8.8.1 Absatz 5 sein und <strong>de</strong>n<br />

betrieblichen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r "Sicherheitsregeln<br />

für Anfor<strong>de</strong>rungen an Eigenschaften<br />

ortsfester Gaswarneinrichtungen<br />

für <strong>de</strong>n Explosionsschutz“ 7 ) und <strong>de</strong>n<br />

"Grundsätze für die Prüfung <strong>de</strong>r Funktionsfähigkeit<br />

ortsfester Gaswarneinrichtungen<br />

für <strong>de</strong>n Explosionsschutz" 7 ) genügen.<br />

5.5 Konzept zum baulichen Brandschutz<br />

Bei baulichen Abweichungen von <strong>de</strong>n<br />

Nummern 5.3.3, 5.4.1 o<strong>de</strong>r 5.4.2 ist ein<br />

spezielles Brandschutzkonzept zu erstellen<br />

und mit <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Brandschutz zuständigen<br />

Stelle abzustimmen. Für die Erarbeitung<br />

eines solchen Brandschutzkonzeptes<br />

kann z.B. Abschnitt 7 <strong>de</strong>r "Richtlinie über<br />

<strong>de</strong>n baulichen Brandschutz im Industriebau"<br />

herangezogen wer<strong>de</strong>n. Ggf. bedürfen<br />

die Abweichungen aufgrund <strong>de</strong>r Abweichung<br />

vom Anhang II <strong>de</strong>r VbF <strong>de</strong>r Ausnahme<br />

nach § 6 VbF.<br />

5<br />

Zum 0,4-fachen Luftwechsel pro Stun<strong>de</strong> siehe auch "BGR 104<br />

Regeln für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei <strong>de</strong>r Arbeit -<br />

Explosionsschutz-Regeln (EXRL) <strong>de</strong>s Hauptverban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r<br />

gewerblichen Berufsgenossenschaften". Um einen min<strong>de</strong>stens<br />

0,4-fachen Luftwechsel durch natürlichen Luftwechsel zu<br />

gewährleisten, muss <strong>de</strong>r Raum über ständig wirksame Lüftungsöffnungen<br />

für Zu- und Abluft verfügen.<br />

6<br />

7<br />

Auf EN 50073 wird verwiesen<br />

Herausgegeben von <strong>de</strong>r BG <strong>de</strong>r chemischen Industrie, Hei<strong>de</strong>lberg.<br />

Anmerkung: Es sind nur die betrieblichen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

heranzuziehen<br />

26 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

6 Abstän<strong>de</strong>, Schutzstreifen, Tank- und<br />

Tankgruppenabstän<strong>de</strong> und Witterungsschutz<br />

bei <strong>de</strong>r oberirdischen Lagerung<br />

im Freien<br />

6.1 Abstand zwischen Behältern und Gebäu<strong>de</strong>n<br />

(1) Zum Schutz vor gegenseitiger Bran<strong>de</strong>inwirkung<br />

ist zwischen oberirdischen Behältern<br />

im Freien und Gebäu<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rliche<br />

Abstand einzuhalten.<br />

(2) Oberirdische Behälter zur Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A I, A II und B müssen min<strong>de</strong>stens 10 m<br />

von Gebäu<strong>de</strong>n entfernt sein. Für oberirdische<br />

Behälter zur Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III ergibt<br />

sich <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rliche Abstand aus <strong>de</strong>n<br />

baurechtlichen Bestimmungen.<br />

(3) Abweichend von Absatz 2 ist für<br />

- Behälter zur ausschließlichen passiven<br />

Lagerung mit einer Gesamtlagermenge<br />

von nicht mehr als <strong>20</strong>0 Liter ein Abstand<br />

vom Gebäu<strong>de</strong> von 3 m sowie<br />

- Behälter zur ausschließlichen passiven<br />

Lagerung mit einer Gesamtlagermenge<br />

von mehr als <strong>20</strong>0 Liter und nicht mehr<br />

als 1 000 Liter ein Abstand vom Gebäu<strong>de</strong><br />

von 5 m<br />

ausreichend.<br />

4) Läger für restentleerte Behälter nach<br />

Nummer 2.4 Absatz 17 müssen zu benachbarten<br />

Gebäu<strong>de</strong>n einen Abstand von<br />

10 m haben, wenn, unabhängig von <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklasse, eine Lagermenge von mehr<br />

als 450 l brennbarer Flüssigkeiten, bemessen<br />

nach Nummer 2.5 Absatz 2, gelagert<br />

wird. Wird eine Lagermenge von bis zu<br />

450 l brennbarer Flüssigkeiten, bemessen<br />

nach Nummer 2.5 Absatz 2, gelagert, ist<br />

ein Abstand von 5 m ausreichend.<br />

(5) Die Abstän<strong>de</strong> nach Absatz 2 bis 4 können<br />

entfallen, wenn<br />

- die <strong>de</strong>n Behältern zugekehrten Außenwän<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> bis 10 m oberhalb<br />

<strong>de</strong>s Tankscheitels <strong>de</strong>r Tanks bzw. Oberkante<br />

<strong>de</strong>r Transportbehälter und bis 5 m<br />

bei<strong>de</strong>rseits <strong>de</strong>r Kante <strong>de</strong>s Auffangraums<br />

feuerbeständig (z. B. Feuerwi<strong>de</strong>rstandsklasse<br />

F 90 gemäß DIN 4102),<br />

- Öffnungen innerhalb <strong>de</strong>r vorgenannten<br />

Außenwand feuerbeständig geschützt,<br />

- <strong>de</strong>r Bereich <strong>de</strong>r Außenwän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>,<br />

<strong>de</strong>r mehr als 10 m oberhalb <strong>de</strong>s<br />

Tankscheitels <strong>de</strong>r Tanks bzw. Oberkante<br />

<strong>de</strong>r Transportbehälter liegt, aus<br />

schwer entflammbaren Baustoffen (z. B.<br />

B1 nach DIN 4102) hergestellt und<br />

- Dachein<strong>de</strong>ckungen wi<strong>de</strong>rstandsfähig<br />

gegen Flugfeuer und strahlen<strong>de</strong> Wärme<br />

o<strong>de</strong>r<br />

- anstelle <strong>de</strong>r feuerbeständigen Außenwand<br />

<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong><br />

und <strong>de</strong>n Behältern feuerbeständige<br />

Bauteile in ausreichen<strong>de</strong>r Höhe<br />

und Breite vorhan<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

- wenn benachbarte Anlagen bzw. Gebäu<strong>de</strong><br />

in ein gemeinsames, alternatives,<br />

mit <strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Brandschutz zuständigen<br />

Stellen abgestimmtes Brandschutzkonzept,<br />

das eine Reduzierung <strong>de</strong>s Abstan<strong>de</strong>s<br />

erlaubt, eingebun<strong>de</strong>n<br />

sind.<br />

Die festgelegten Abstän<strong>de</strong> und die äquivalenten<br />

Maßnahmen sind im alternativen<br />

Brandschutzkonzept zu dokumentieren. Für<br />

das Brandschutzkonzept siehe auch Nummer<br />

5.5.<br />

Eine ausreichen<strong>de</strong> Höhe und Breite ist gegeben,<br />

wenn die Wand aus feuerbeständigen<br />

Bauteilen <strong>de</strong>n Abmessungen <strong>de</strong>r feuerbeständigen<br />

Gebäu<strong>de</strong>wand entspricht.<br />

(6) Beispiele für eine geeignete Gebäu<strong>de</strong>wand<br />

sind in <strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rn <strong>20</strong> und 21 dargestellt.<br />

Bild <strong>20</strong>: Geeignete Gebäu<strong>de</strong>wand nach Nummer 6.1 Absatz 5<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 27


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(4) Unmittelbar benachbarte Auffangräume<br />

für ortsbewegliche Behälter gelten hinsichtlich<br />

<strong>de</strong>r Notwendigkeit von Schutzstreifen<br />

als ein Auffangraum, wenn nicht durch<br />

brandschutztechnische Maßnahmen eine<br />

gegenseitige Beeinflussung <strong>de</strong>r Auffangräume<br />

im Brandfall verhin<strong>de</strong>rt wird.<br />

Bild 21: Geeignete Gebäu<strong>de</strong>wand nach Nummer 6.1 Absatz 5<br />

(7) Auf die eingeschränkten Lagermöglichkeiten<br />

in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />

um Behälter gemäß Nummer 8.4.1 und<br />

8.8.2 wird hingewiesen.<br />

(5) Läger müssen von einem Schutzstreifen<br />

umgeben sein, wenn mehr als<br />

1. 500 000 l brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklasse A III in Tanks,<br />

2. 50 000 l brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklasse A III in ortsbeweglichen<br />

Behältern,<br />

3. 30 000 l brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklasse A I, A II o<strong>de</strong>r B in Tanks<br />

o<strong>de</strong>r<br />

4. 10 000 l brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklasse A I, A II o<strong>de</strong>r in ortsbeweglichen<br />

Behältern<br />

oberirdisch gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />

6.2 Notwendigkeit von Schutzstreifen 8 )<br />

8<br />

(1) Zum Schutz vor gegenseitiger Bran<strong>de</strong>inwirkung<br />

ist zwischen oberirdischen Behältern<br />

im Freien und benachbarten Anlagen<br />

und Gebäu<strong>de</strong>n in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r<br />

Art <strong>de</strong>r Behälter sowie <strong>de</strong>r Menge und Gefahrklasse<br />

<strong>de</strong>r gelagerten brennbaren Flüssigkeiten<br />

ein ausreichen<strong>de</strong>r Schutzstreifen<br />

einzuhalten.<br />

(2) Schutzstreifen sind Bereiche, die sowohl<br />

benachbarte Anlagen und Gebäu<strong>de</strong><br />

gegen die Einwirkung eines Bran<strong>de</strong>s als<br />

auch das Lager selbst gegen Zündgefahren<br />

von außen sichern sollen. Sie stellen<br />

die Abstandsflächen zwischen <strong>de</strong>n benachbarten<br />

Anlagen und Gebäu<strong>de</strong>n und<br />

diesen am nächsten stehen<strong>de</strong>n Tanks bzw.<br />

bei ortsbeweglichen Behältern <strong>de</strong>m<br />

Auffangraum dar.<br />

(3) Für die Notwendigkeit eines Schutzstreifens<br />

wird das Volumen <strong>de</strong>r Tanks bzw.<br />

ortsbeweglichen Behälter zugrun<strong>de</strong> gelegt,<br />

die in einem Auffangraum, bemessen nach<br />

Nummer 3.2.3, vorhan<strong>de</strong>n sein können.<br />

Die Überarbeitung <strong>de</strong>r Notwendigkeit von Schutzstreifen sowie<br />

<strong>de</strong>ren Breite und <strong>de</strong>r durch sie zu erfüllen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

wur<strong>de</strong> aus systematischen Grün<strong>de</strong>n durchgeführt. Eine<br />

Anpassung bestehen<strong>de</strong>r Anlagen ist auch bei Umbauten nicht<br />

erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

(6) Wer<strong>de</strong>n brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklasse A Ill zusammen mit brennbaren<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A<br />

II o<strong>de</strong>r B gelagert, gelten Absatz 5 Ziffer 3<br />

und 4 entsprechend, wobei für die Berechnung<br />

<strong>de</strong>r relevanten Lagermengen<br />

- 50 Liter brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklasse A III in Tanks gleich drei<br />

Liter brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II o<strong>de</strong>r B in Tanks<br />

bzw.<br />

- 5 Liter brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A III in ortsbeweglichen Behältern<br />

gleich einem Liter brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

o<strong>de</strong>r B in ortsbeweglichen Gefäßen<br />

gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

(7) Benachbarte Auffangräume, die auch<br />

mehreren Betreibern gehören können,<br />

müssen von einem gemeinsamen Schutzstreifen<br />

umgeben sein, wenn<br />

1. <strong>de</strong>r Schutzstreifen eines Auffangraumes<br />

in einen benachbarten Auffangraum für<br />

Tanks hineinreicht, <strong>de</strong>r einzeln betrachtet<br />

keinen Schutzstreifen benötigt, jedoch<br />

<strong>de</strong>r Schutzstreifen min<strong>de</strong>stens einen<br />

Tank berührt, bzw.<br />

2. <strong>de</strong>r Schutzstreifen eines Auffangraumes<br />

in einen benachbarten Auffangraum für<br />

ortsbewegliche Behälter hineinreicht,<br />

<strong>de</strong>r einzeln betrachtet keinen Schutzstreifen<br />

benötigt.<br />

28 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(8) Läger für restentleerte Behälter nach<br />

Nummer 2.4 Absatz 17 müssen von einem<br />

Schutzstreifen umgeben sein, wenn, unabhängig<br />

von <strong>de</strong>r Gefahrklasse, eine Lagermenge<br />

von mehr als 450 l brennbarer Flüssigkeiten,<br />

bemessen nach Nummer 2.5 Absatz<br />

2, gelagert wird.<br />

(9) Beispiele für die Ermittlung <strong>de</strong>r Notwendigkeit<br />

von Schutzstreifen sind in Bild 1 und<br />

2 dargestellt.<br />

(12) Seen, Flüsse, Kanäle sowie nichtöffentliche<br />

Gleisanlagen und Straßen dürfen<br />

in die Schutzstreifen einbezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

(13) Die für die Schutzstreifen vorgeschriebenen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen fin<strong>de</strong>n auch dann<br />

Anwendung, wenn sich in Anlageteilen o-<br />

<strong>de</strong>r Behältern nur noch Reste brennbarer<br />

Flüssigkeiten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren Dämpfe befin<strong>de</strong>n.<br />

6.3 Breite <strong>de</strong>r Schutzstreifen bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />

in ortsfesten Tanks und in ortsbeweglichen<br />

Behältern<br />

(1) Für die Bemessung <strong>de</strong>r Breite <strong>de</strong>s<br />

Schutzstreifens wird das Volumen <strong>de</strong>r<br />

Tanks bzw. <strong>de</strong>r ortsbeweglichen Behälter<br />

zugrun<strong>de</strong> gelegt, die in einem Auffangraum,<br />

bemessen nach Nummer 3.2.3, vorhan<strong>de</strong>n<br />

sein dürfen.<br />

(2) Wer<strong>de</strong>n brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklasse A III zusammen mit brennbaren<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I,<br />

A II o<strong>de</strong>r B gelagert, muss die Breite <strong>de</strong>s<br />

Schutzstreifens in Abhängigkeit von <strong>de</strong>n<br />

Gesamtvolumina <strong>de</strong>r brennbaren Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A Il und B<br />

sowie <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III separat bestimmt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

(10) Abweichend von Absatz 7 kann auf einen<br />

gemeinsamen Schutzstreifen verzichtet<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn die benachbarten Auffangräume<br />

durch eine feuerbeständige<br />

Wand ausreichen<strong>de</strong>r Breite und Höhe getrennt<br />

sind.<br />

(11) Für die Schutzstreifen muss das Gelän<strong>de</strong><br />

zur Verfügung stehen, auf <strong>de</strong>m die<br />

vorgeschriebenen Anfor<strong>de</strong>rungen eingehalten<br />

wer<strong>de</strong>n können. Soweit nicht ausschließlich<br />

betriebseigenes Gelän<strong>de</strong> für die<br />

Schutzstreifen zur Verfügung steht, hat <strong>de</strong>r<br />

Anlageinhaber durch rechtsverbindliche<br />

Vereinbarungen sicherzustellen, dass die<br />

für Schutzstreifen vorgeschriebenen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

erfüllt wer<strong>de</strong>n.<br />

(3) Die Breite <strong>de</strong>r Schutzstreifen muss<br />

betragen<br />

1. bei <strong>de</strong>r Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III in<br />

Tanks und einer gelagerten Gesamtmenge<br />

von mehr als 500 m³ min<strong>de</strong>stens<br />

3 m entsprechend Diagramm 1, höchstens<br />

jedoch 8 m<br />

2. bei <strong>de</strong>r Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A I, A II o<strong>de</strong>r<br />

B in Tanks und einer gelagerten Gesamtmenge<br />

a) von mehr als 30<br />

bis <strong>20</strong>0 m³<br />

b) von mehr<br />

als <strong>20</strong>0 m³<br />

10 m<br />

mehr als 10 m<br />

bis 30 m, entsprechend<br />

Diagramm<br />

2.<br />

3. bei <strong>de</strong>r Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III in ortsbeweglichen<br />

Behältern und einer gelagerten<br />

Gesamtmenge von mehr als<br />

50 m³ min<strong>de</strong>stens 3 m<br />

4. bei Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A I, A II und B<br />

in ortsbeweglichen Behältern und gelagerten<br />

Mengen<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 29


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

a) von mehr als 10<br />

bis 100 m³<br />

b) von mehr<br />

als 100 m³<br />

mehr als 10 m<br />

bis 30 m, entsprechend<br />

Diagramm<br />

3<br />

30 m.<br />

(4) Ergibt sich die Notwendigkeit eines<br />

Schutzstreifens nur aus Nummer 6.2 Absatz<br />

4, so beträgt die Breite <strong>de</strong>s Schutzstreifens<br />

10 m.<br />

Bei Auffangräumen zur ausschließlichen<br />

Lagerung brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A III ist abweichend von Satz 1<br />

die Breite <strong>de</strong>s Schutzstreifens 3 m.<br />

(5) Ergibt sich bei <strong>de</strong>r Zusammenlagerung<br />

in einem Auffangraum die Notwendigkeit<br />

eines Schutzstreifens nur aus <strong>de</strong>r Addition<br />

<strong>de</strong>r nach Nummer 6.2 Absatz 6 umgerechneten<br />

Lagermengen, beträgt die Breite <strong>de</strong>s<br />

Schutzstreifens min<strong>de</strong>stens 3 m und<br />

höchstens 10 m und ist im einzelnen in Abhängigkeit<br />

vom Verhältnis <strong>de</strong>s Volumens<br />

<strong>de</strong>r gelagerten brennbaren Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III zu <strong>de</strong>m Volumen <strong>de</strong>r<br />

gelagerten brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklasse A I, A II o<strong>de</strong>r B zu bestimmen<br />

und in <strong>de</strong>n Festlegungen nach Nummer<br />

13.2.1 Absatz 1 mit aufzunehmen. Ein Beispiel<br />

für die Festlegung <strong>de</strong>r Schutzstreifenbreite<br />

ist in Bild 3 dargestellt.<br />

30 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(6) Ergibt sich die Notwendigkeit eines<br />

Schutzstreifens nach Nummer 6.2 Absatz 7<br />

Ziffer 1 o<strong>de</strong>r 2 für einen Auffangraum, <strong>de</strong>r<br />

einzeln betrachtet keinen Schutzstreifen<br />

benötigt, beträgt die Breite <strong>de</strong>s Schutzstreifens<br />

für diesen Auffangraum bei brennbaren<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A I, A II<br />

o<strong>de</strong>r B 10 m und bei brennbaren Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III 3 m.<br />

(7) Ergibt sich die Notwendigkeit eines<br />

Schutzstreifens nach Nummer 6.2 Absatz<br />

8, so beträgt die Breite <strong>de</strong>s Schutzstreifens<br />

10 m. Wer<strong>de</strong>n auschließlich restentleerte<br />

Behälter <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III<br />

gelagert, so reduziert sich die Breite <strong>de</strong>s<br />

Schutzstreifens auf 3 m.<br />

(8) Die Breite <strong>de</strong>r Schutzstreifen ist bei <strong>de</strong>r<br />

Lagerung in Tanks von <strong>de</strong>r Wandung <strong>de</strong>r<br />

einzelnen Tanks an zu messen.<br />

(9) Bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A I, A II und B in<br />

Tanks müssen min<strong>de</strong>stens 2/3 <strong>de</strong>r Breite<br />

<strong>de</strong>r Schutzstreifen nach Absatz 3 bis 6 außerhalb<br />

<strong>de</strong>s Auffangraumes nach Absatz 1<br />

liegen.<br />

(10) Die Breite <strong>de</strong>r Schutzstreifen ist bei<br />

<strong>de</strong>r Lagerung in ortsbeweglichen Behältern<br />

von <strong>de</strong>r oberen Innenkante <strong>de</strong>s Auffangraumes<br />

an zu messen.<br />

(11) Der Schutzstreifen um das Lager ergibt<br />

sich aus <strong>de</strong>r äußeren Begrenzen<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Schutzstreifen um die Tanks und Auffangräume<br />

aller Gefahrklassen nach Absatz<br />

7 bis 10. Überlappen sich die Schutzstreifen<br />

benachbarter Auffangräume gilt<br />

Satz 1 entsprechend.<br />

(12) In Bild 4 und 5 sind Beispiele für die<br />

Breite <strong>de</strong>r Schutzstreifen dargestellt.<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 31


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

Bild 4<br />

Breite <strong>de</strong>s Schutzstreifens eines Lagers bei <strong>de</strong>r Zusammenlagerung brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A I, A II o<strong>de</strong>r B<br />

mit brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III gemäß Nummer 6.3<br />

Bild 5 Breite <strong>de</strong>s Schutzstreifens bei benachbarten Auffangräumen nach Nummer 6.3<br />

32 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(13) Abweichend von Absatz 7 bis 11 kann<br />

<strong>de</strong>r Schutzstreifen, soweit er außerhalb <strong>de</strong>s<br />

Auffangraumes liegt, an feuerbeständigen<br />

Wän<strong>de</strong>n (z.B. Feuerwi<strong>de</strong>rstandsklasse<br />

F 90A gemäß DIN 4102) o<strong>de</strong>r Wällen ausreichen<strong>de</strong>r<br />

Höhe und Breite en<strong>de</strong>n. Die<br />

Wän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Wälle dürfen dann ganz o<strong>de</strong>r<br />

teilweise gleichzeitig auch die Wän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r<br />

Wälle <strong>de</strong>s Auffangraumes sein. Der Abstand<br />

zwischen <strong>de</strong>m Behälter und <strong>de</strong>r feuerbeständigen<br />

Wand muss Nummer 4.3.1.4<br />

Absatz 2 entsprechen.<br />

(14) Die Höhe und Breite <strong>de</strong>r Wän<strong>de</strong> und<br />

Wälle nach Absatz 12 gilt als ausreichend,<br />

wenn durch sie min<strong>de</strong>stens die Fläche abge<strong>de</strong>ckt<br />

wird, die durch die lineare Verbindung<br />

zwischen <strong>de</strong>n durch die Wän<strong>de</strong> bzw.<br />

Wälle abge<strong>de</strong>ckten Objekten und <strong>de</strong>m zu<br />

schützen<strong>de</strong>n Lager entsteht.<br />

(15) Ein Beispiel für die ausreichen<strong>de</strong> Höhe<br />

und Breite einer feuerbeständigen Wand ist<br />

in Bild 6 dargestellt.<br />

(16) Abweichend von Absatz 3 bis 9 kann<br />

<strong>de</strong>r Schutzstreifen auf die Hälfte <strong>de</strong>r sonst<br />

erfor<strong>de</strong>rlichen Abmessungen verringert<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn die Tanks von einem im Gefahrenfall<br />

mit Wasser berieselten Ringmantel<br />

aus Stahl umgeben sind, <strong>de</strong>ssen Höhe<br />

min<strong>de</strong>stens 4/5 <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>s Tankmantels<br />

beträgt. Die Berieselung ist ausreichend,<br />

wenn sie z.B. DIN 14495 entspricht.<br />

(17) Wenn benachbarte Anlagen in ein<br />

gemeinsames Brandschutzkonzept eingebun<strong>de</strong>n<br />

sind und ein alternatives, mit <strong>de</strong>n<br />

für <strong>de</strong>n Brandschutz zuständigen Stellen<br />

abgestimmtes Brandschutzkonzept es erlaubt,<br />

kann die Breite <strong>de</strong>s Schutzstreifens<br />

verringert wer<strong>de</strong>n. Die Breite <strong>de</strong>s Schutzstreifens<br />

und die äquivalenten Maßnahmen<br />

sind im alternativen Brandschutzkonzept zu<br />

dokumentieren. Für das Brandschutzkonzept<br />

siehe auch Nummer 5.5.<br />

(18) In Bild 7 sind Beispiele für die Überschneidungen<br />

und Einschränkungen <strong>de</strong>r<br />

Schutzstreifen dargestellt.<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 33


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

Bild 7: Beispiele für die Festlegung <strong>de</strong>r Schutzstreifen mehrerer benachbarter Lager nach Nummer 6.2 und 6.3<br />

6.4 Anfor<strong>de</strong>rungen an Schutzstreifen<br />

(1) Die Schutzstreifen nach Nummer 6.3<br />

sind von Stoffen freizuhalten, die ihrer Art<br />

o<strong>de</strong>r Menge nach geeignet sind, zur Entstehung<br />

o<strong>de</strong>r Ausbreitung von Brän<strong>de</strong>n zu<br />

führen. Nicht zu <strong>de</strong>n Stoffen nach Satz 1<br />

gehören brennbare Flüssigkeiten aller Gefahrklassen<br />

in Behältern nach Nummer 2.4<br />

einschließlich ihrer Verpackungen und/o<strong>de</strong>r<br />

Lager-/ Transporthilfsmittel (z.B. Paletten,<br />

Schrumpffolie, Umverpackungen). Auf<br />

Nummer 3.1.1 Absatz 7 wird verwiesen.<br />

(2) Auf <strong>de</strong>m innerhalb eines Auffangraumes<br />

gelegenen Teil eines Schutzstreifens sind<br />

nur zum Betrieb <strong>de</strong>s Lagers erfor<strong>de</strong>rliche<br />

Rohrleitungen, Armaturen und Pumpen zulässig.<br />

(3) Auf <strong>de</strong>m außerhalb eines Auffangraumes<br />

gelegenen Teil eines Schutzstreifens<br />

sind zum Betrieb <strong>de</strong>s Lagers erfor<strong>de</strong>rliche<br />

Einrichtungen und bauliche Anlagen (z.B.<br />

Abfüllschuppen, Wiegehäuser, Wetterschutzeinrichtungen)<br />

zulässig. Die baulichen<br />

Anlagen müssen aus nichtbrennbaren<br />

Baustoffen bestehen. Sie dürfen in Wän<strong>de</strong><br />

o<strong>de</strong>r Wälle <strong>de</strong>s Auffangraumes einbezogen<br />

sein.<br />

(4) Druckgasbehälter und oberirdische<br />

Druckbehälter für Gase dürfen in Schutzstreifen<br />

von Tanks zur Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

und B nicht gelagert wer<strong>de</strong>n. Schutzstreifen<br />

im Sinne dieser <strong>TRbF</strong> und Schutzbereiche<br />

für Druckbehälter nach TRB 610 dürfen<br />

sich überschnei<strong>de</strong>n, sofern diese nicht Zone<br />

1 sind.<br />

6.5 Tank- und Tankgruppenabstän<strong>de</strong><br />

(1) Bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A I, A II und B sind<br />

aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Brandschutzes und <strong>de</strong>r<br />

Brandbekämpfung zwischen <strong>de</strong>n Tanks die<br />

in Tafel 5 und 6 festgelegten Tank- und<br />

Tankgruppenabstän<strong>de</strong> einzuhalten. Zwischen<br />

ortsbeweglichen Behältern und ortsfesten<br />

Tanks muss ein Abstand von 1 D<br />

eingehalten wer<strong>de</strong>n, wobei D <strong>de</strong>r Durchmesser<br />

<strong>de</strong>s größten benachbarten ortsfesten<br />

Tanks ist.<br />

(2) Wer<strong>de</strong>n brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklasse A III mit brennbaren Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B<br />

zusammen gelagert, so gilt Absatz 1 für die<br />

34 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

Tafel 5<br />

Tanks zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III entsprechend.<br />

(3) Die in Tafel 5 und 6 in Abhängigkeit von<br />

Tankbauart, Anordnung und Gesamtrauminhalt<br />

festgelegte Anzahl <strong>de</strong>r Tanks in einer<br />

Tankgruppe darf nicht überschritten wer<strong>de</strong>n.<br />

(4) Tanks einer Tankgruppe dürfen auch in<br />

getrennten Auffangräumen stehen.<br />

Tankabstän<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I - ausgenommen Rohöl<br />

und Schwefelkohlenstoff -, A II und B<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Tanks in einer<br />

Tankgruppe<br />

bis 10 Tanks beliebiger<br />

Bauart<br />

bis 10 Tanks beliebiger<br />

Bauart<br />

bis 4 Tanks beliebig aufgestellt<br />

o<strong>de</strong>r beliebig viele<br />

Tanks in einer Reihe<br />

aufgestellt<br />

Gesamtrauminhalt<br />

≤ 2 000 m³<br />

> <strong>20</strong>00 m³<br />

≤ 50 000 m³<br />

Tankabstand<br />

≥ 0,3 D, min<strong>de</strong>stens<br />

jedoch 1 m<br />

≥ 0,3 D, min<strong>de</strong>stens<br />

jedoch 3 m<br />

- Festdachtanks > 50 000 m³ ≥ 0,5 D, min<strong>de</strong>stens<br />

jedoch 3 m<br />

- Schwimmdachtanks<br />

und inertisierte Festdachtanks<br />

nach<br />

Nummer 8.4.2.2<br />

- Tanks mit Ringmantel,<br />

<strong>de</strong>ren Höhe min<strong>de</strong>stens<br />

4/5 <strong>de</strong>r Höhe<br />

<strong>de</strong>s Tankmantels beträgt,<br />

sowie Tanks in<br />

gleich hohen –<br />

Auffangräumen an<strong>de</strong>rer<br />

Form<br />

> 50 000 m³ ≥ 0,3 D, min<strong>de</strong>stens<br />

jedoch 3 m<br />

> 50 000 m³ ≥ 0,3 D, min<strong>de</strong>stens<br />

jedoch 3 m<br />

Die Abstän<strong>de</strong> von Tankgruppen müssen min<strong>de</strong>stens <strong>de</strong>m Diagramm<br />

4 entsprechen.<br />

(5) Für die Bemessung <strong>de</strong>r Abstän<strong>de</strong>, sowohl<br />

zwischen <strong>de</strong>n einzelnen Tanks als<br />

auch zwischen <strong>de</strong>n Tankgruppen, ist vom<br />

Durchmesser (D) <strong>de</strong>s größten <strong>de</strong>r jeweils<br />

benachbarten Tanks auszugehen.<br />

(6) Die Abstän<strong>de</strong> sind auch zu benachbarten<br />

Tanks für brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklasse A III einzuhalten. Sofern die<br />

Tanks nicht in einem gemeinsamen Auffangraum<br />

stehen, ist für die Bemessung<br />

<strong>de</strong>r Abstän<strong>de</strong> jedoch <strong>de</strong>r Durchmesser <strong>de</strong>s<br />

größten benachbarten Tanks für brennbare<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

o<strong>de</strong>r B maßgebend.<br />

(7) Die Abstän<strong>de</strong> sind auch zwischen<br />

Tanks benachbarter Läger einzuhalten.<br />

(8) Die Abstän<strong>de</strong> sind von Tankwand zu<br />

Tankwand zu messen.<br />

(9) Bei Tanks mit Ringmänteln ist <strong>de</strong>r lichte<br />

Abstand zwischen <strong>de</strong>n Ringmänteln maßgebend.<br />

(10) Beispiele für Tank- und Tankgruppenabstän<strong>de</strong><br />

sind in Bild 8 dargestellt.<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 35


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

Tafel 6<br />

Tankabstän<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Lagerung von Rohöl und<br />

Schwefelkohlenstoff<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Tanks in<br />

einer Tankgruppe<br />

bis 10 Tanks beliebiger<br />

Bauart<br />

bis 4 Tanks beliebig<br />

aufgestellt o<strong>de</strong>r beliebig<br />

viele Tanks in<br />

einer Reihe aufgestellt<br />

Rauminhalt<br />

Einzeltanks<br />

≤ 10 000 m³<br />

<strong>de</strong>s<br />

Tankabstand<br />

≥ 0,6 D, min<strong>de</strong>stens<br />

jedoch 6 m<br />

- Festdachtanks > 10 000 m³ ≥ 1 D, min<strong>de</strong>stens<br />

jedoch 30 m<br />

- Schwimmdachtanks<br />

- Tanks mit Ringmantel<br />

<strong>de</strong>ssen<br />

Höhe min<strong>de</strong>stens<br />

4/5 <strong>de</strong>r Höhe<br />

<strong>de</strong>s Tankmantels<br />

beträgt<br />

> 10 000 m³ ≥ 0,6 D min<strong>de</strong>stens<br />

jedoch <strong>20</strong> m, höchstens<br />

jedoch 60 m<br />

> 10 000 m³ ≥ 0,6 D, min<strong>de</strong>stens<br />

jedoch <strong>20</strong> m<br />

Die Abstän<strong>de</strong> von Tankgruppen müssen min<strong>de</strong>stens 1 D, min<strong>de</strong>stens<br />

jedoch 30 m betragen.<br />

6.6 Witterungsschutz<br />

Oberirdische Läger im Freien, die mit einem<br />

Witterungsschutz versehen sind, sind<br />

aus brandschutztechnischer Sicht wie eine<br />

oberirdische Lagerung im Freien zu bewerten,<br />

wenn die Witterungsschutzverkleidung<br />

keine Feuerwi<strong>de</strong>rstandsdauer besitzt, keine<br />

zusätzliche Brandgefährdung <strong>de</strong>s Lagers<br />

darstellt und im Brandfall rasch großflächig<br />

öffnet. Dies ist z.B. gegeben, wenn die für<br />

die Witterungsschutzverkleidung verwen<strong>de</strong>ten<br />

Baustoffe<br />

- min<strong>de</strong>stens schwer entflammbar,<br />

- nichtbrennend abtropfend sind und<br />

- thermisch o<strong>de</strong>r mechanisch im Brandfall<br />

rasch zerstört wer<strong>de</strong>n bzw. zerstörbar<br />

sind.<br />

Wer<strong>de</strong>n feuerbeständige Wän<strong>de</strong> z.B. nach<br />

Nummer 6.2 o<strong>de</strong>r 6.3 zur Einschränkung<br />

von Schutzstreifen als Begrenzungswän<strong>de</strong><br />

in die Witterungsschutzfassa<strong>de</strong> integriert,<br />

so dürfen maximal zwei Wän<strong>de</strong> feuerbeständig<br />

sein. Bezüglich <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren<br />

Maßnahmen zum Explosionsschutz wird<br />

auf Nummer 8.4.3.3, bezüglich <strong>de</strong>r Brandschutzeinrichtungen<br />

auf Nummer 13.2 verwiesen.<br />

Diese oberirdischen Läger im Freien<br />

mit Witterungsschutz gelten nicht als<br />

Lagerraum im Sinne von Nummer 2.2.<br />

7 Unterirdische Lagerung<br />

7.1 Allgemeines<br />

Für unterirdische Tanks, die nicht allseitig<br />

von Er<strong>de</strong>, Mauerwerk o<strong>de</strong>r Beton o<strong>de</strong>r<br />

mehreren dieser Stoffe von insgesamt min<strong>de</strong>stens<br />

0,3 m Dicke bei brennbaren Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III bzw. 0,8 m<br />

bei brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II o<strong>de</strong>r B umgeben sind, gelten<br />

die Anfor<strong>de</strong>rungen für die oberirdische<br />

Lagerung entsprechend.<br />

7.2 Tankabstän<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r unterirdischen<br />

Lagerung<br />

(1) Unterirdische Tanks sollen einen Abstand<br />

von min<strong>de</strong>stens 0,4 m voneinan<strong>de</strong>r<br />

haben.<br />

(2) Von Grundstücken, die nicht zum Lager<br />

gehören, von Gebäu<strong>de</strong>n und von öffentlichen<br />

Versorgungsleitungen müssen unterirdische<br />

Tanks einen Abstand von min<strong>de</strong>stens<br />

1 m haben. Zu <strong>de</strong>n öffentlichen Versorgungsleitungen<br />

im Sinne dieser Vorschriften<br />

gehören insbeson<strong>de</strong>re Gas-,<br />

Wasser-, Abwasserleitungen, elektrische<br />

Leitungen und Leitungen von Fernmel<strong>de</strong>anlagen.<br />

(3) Auf die Einhaltung <strong>de</strong>s Min<strong>de</strong>stabstan<strong>de</strong>s<br />

kann im Einverständnis mit <strong>de</strong>n zuständigen<br />

Stellen nur verzichtet wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn sichergestellt ist, dass durch geeignete<br />

Maßnahmen z.B. bei Bauarbeiten eine<br />

Gefährdung <strong>de</strong>r Versorgungsleitungen<br />

ausgeschlossen ist.<br />

8 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche<br />

8.1 Allgemeines<br />

8.1.1 Anwendungsbereich<br />

Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche wer<strong>de</strong>n<br />

nachstehend für brennbare Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A I, A II und B sowie<br />

brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A III, die auf ihren Flammpunkt o<strong>de</strong>r darüber<br />

erwärmt wer<strong>de</strong>n, festgelegt. Für<br />

brennbare Flüssigkeiten, die nicht unter die<br />

VbF fallen, wird auf die Explosionsschutz-Regeln<br />

(EXRL) 9 ) verwiesen.<br />

36 VSGA 02/<strong>20</strong>02<br />

9<br />

BGR 104 Regeln für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei<br />

<strong>de</strong>r Arbeit – Explosionsschutz-Regeln (EX-RL) <strong>de</strong>s Hauptverban<strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>r gewerblichen Berufsgenossenschaften.


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

8.1.2 Begriffe<br />

(1) Explosionsfähige Atmosphäre im Sinne<br />

<strong>de</strong>r VbF ist ein Gemisch aus Luft und<br />

brennbaren Gasen, Dämpfen o<strong>de</strong>r Nebeln<br />

unter atmosphärischen Bedingungen, in<br />

<strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r Verbrennungsvorgang nach<br />

erfolgter Entzündung auf das gesamte unverbrannte<br />

Gemisch überträgt.<br />

(2) Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche sind Bereiche,<br />

in <strong>de</strong>nen explosionsfähige Atmosphäre<br />

durch Dampf/Luft-Gemische in solchen<br />

Mengen auftreten kann, dass beson<strong>de</strong>re<br />

Schutzmaßnahmen für die Aufrechterhaltung<br />

<strong>de</strong>s Schutzes von Sicherheit und<br />

Gesundheit <strong>de</strong>r betroffenen Arbeitnehmer<br />

und Dritter erfor<strong>de</strong>rlich wer<strong>de</strong>n. Die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Bereiche wer<strong>de</strong>n nach<br />

Häufigkeit und Dauer <strong>de</strong>s Auftretens von<br />

explosionsfähiger Atmosphäre in Zonen unterteilt.<br />

(3) Zone 0: Bereiche, in <strong>de</strong>nen eine explosionsfähige<br />

Atmosphäre, die aus einem<br />

Gemisch von Luft und brennbaren Gasen,<br />

Dämpfen o<strong>de</strong>r Nebeln besteht, ständig,<br />

langzeitig o<strong>de</strong>r häufig vorhan<strong>de</strong>n ist.<br />

(4) Zone 1: Bereiche, in <strong>de</strong>nen damit zu<br />

rechnen ist, dass eine explosionsfähige<br />

Atmosphäre als Gemisch aus Luft und<br />

brennbaren Gasen, Dämpfen o<strong>de</strong>r Nebeln<br />

gelegentlich auftritt.<br />

(5) Zone 2: Bereiche, in <strong>de</strong>nen nicht damit<br />

zu rechnen ist, dass eine explosionsfähige<br />

Atmosphäre als Gemisch aus Luft und<br />

brennbaren Gasen, Dämpfen o<strong>de</strong>r Nebeln<br />

auftritt, aber wenn sie <strong>de</strong>nnoch auftritt,<br />

dann aller Wahrscheinlichkeit nur selten<br />

und während eines kurzen Zeitraums.<br />

4. <strong>de</strong>r nähere Bereich um Verbindungen,<br />

die betriebsmäßig gelöst wer<strong>de</strong>n,<br />

5. <strong>de</strong>r nähere Bereich um Stoffbuchsen,<br />

z.B. an Pumpen,<br />

6. die unmittelbare Nähe <strong>de</strong>r Austrittsöffnungen<br />

von Entlüftungsleitungen sowie<br />

7. Auffangräume und Domschächte von<br />

Tanks.<br />

(8) Zone 2 können z. B. sein<br />

1. Bereiche, welche die Zonen 0 und 1<br />

umgeben,<br />

2. Bereiche um lösbare Verbindungen von<br />

Rohrleitungen.<br />

8.1.3 Einteilung von explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />

in Zonen<br />

(1) Die Einteilung von Anlagen und Anlagenteilen<br />

in Zonen dient als Grundlage für<br />

die Beurteilung <strong>de</strong>s Umfangs von Schutzmaßnahmen.<br />

(2) Unter bestimmten Bedingungen dürfen<br />

in <strong>de</strong>n in Nummer 8.2 bis 8.7 genannten<br />

Bereichen Zonen abweichend zugeordnet<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn im Explosionsschutzdokument<br />

eine ausreichen<strong>de</strong> Begründung 10 )<br />

hierfür erbracht wird.<br />

(3) Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche können<br />

z.B. durch<br />

1. beson<strong>de</strong>re konstruktive Maßnahmen,<br />

2. beson<strong>de</strong>re betriebliche Maßnahmen,<br />

z.B. technische Lüftung,<br />

3. bauliche Maßnahmen o<strong>de</strong>r Ausnutzung<br />

<strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>verhältnisse, welche die<br />

Ausbreitung brennbarer o<strong>de</strong>r explosionsfähiger<br />

Dampf/Luft-Gemische begrenzen,<br />

wie z.B. in Bild 9 dargestellt,<br />

eingeschränkt wer<strong>de</strong>n.<br />

(6) Zone 0 kann z.B. sein<br />

1. das Innere von Behältern,<br />

2. das Innere von Apparaturen und Rohrleitungen.<br />

(7) Zone 1 kann z.B. sein<br />

1 . die nähere Umgebung <strong>de</strong>r Zone 0,<br />

2. die nähere Umgebung von Beschickungsöffnungen,<br />

3. <strong>de</strong>r nähere Bereich um Füll- und Entleerungseinrichtungen,<br />

10 Auf die Richtlinie 1999/92/EG und die BGR 104 Regeln für Sicherheit<br />

und Gesundheitsschutz bei <strong>de</strong>r Arbeit - Explosionsschutz-Regeln<br />

(EX-RL) <strong>de</strong>s Hauptverban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r gewerblichen<br />

Berufsgenossenschaften wird verwiesen.<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 37


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

8.2.2 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in und um<br />

Rohrleitungen, Armaturen und Anlagenteilen<br />

(1) Explosionsfähige Atmosphäre in <strong>de</strong>r<br />

Umgebung von Rohrleitungen, Armaturen<br />

und Anlagenteilen kann durch <strong>de</strong>ren Dichtheit<br />

vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Hier wird unterschie<strong>de</strong>n<br />

in<br />

- auf Dauer technisch dicht und<br />

- technisch dicht.<br />

8.2 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in Behältern<br />

sowie in und um Rohrleitungen,<br />

Armaturen, Anlagenteilen und in inertisierten<br />

Behältern und Antagenteilen<br />

8.2.1 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in Behältern<br />

(1) Das Innere von Behältern ist Zone 0,<br />

soweit nachstehend nichts an<strong>de</strong>res bestimmt<br />

ist.<br />

(2) Auf Dauer technisch dicht sind Rohrleitungen,<br />

Armaturen und Anlagenteile, wenn<br />

- sie so ausgeführt wer<strong>de</strong>n, dass sie aufgrund<br />

ihrer Konstruktion technisch dicht<br />

bleiben o<strong>de</strong>r<br />

- ihre technische Dichtheit durch Instandhaltung<br />

und Überwachung gewährleistet<br />

wird.<br />

Auf TRB 600 Nummer 5 11 ) und EX-RL 12 )<br />

Abschnitt E.1.3.2.1. wird verwiesen.<br />

(2) Das Innere von unterirdischen Behältern<br />

mit einer Erd<strong>de</strong>ckung von mehr als<br />

0,8 m und das Innere von Behältern, die in<br />

Räumen aufgestellt sind, und in <strong>de</strong>nen<br />

a) reine Flüssigkeiten, die einen Flammpunkt<br />

über 35 °C haben, o<strong>de</strong>r<br />

b) Gemische, die einen Flammpunkt über<br />

45 °C haben,<br />

gelagert wer<strong>de</strong>n, ist abweichend von Absatz<br />

1 kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich,<br />

sofern die Flüssigkeiten bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />

keine Temperaturen über 30 °C annehmen<br />

können.<br />

(3) Die Anfor<strong>de</strong>rung nach Absatz 2, dass<br />

die Flüssigkeiten bei <strong>de</strong>r Lagerung nicht<br />

auf Temperaturen über 30 °C erwärmt<br />

wer<strong>de</strong>n können, ist z.B. als erfüllt anzusehen,<br />

wenn die Tanks keine Heizeinrichtungen<br />

besitzen, die in <strong>de</strong>r Lage sind, die<br />

Flüssigkeiten auf Temperaturen über 30 °C<br />

zu erwärmen, und nicht <strong>de</strong>r direkten Sonneneinstrahlung<br />

ausgesetzt sind.<br />

(4) Wer<strong>de</strong>n in Tanks nach Absatz 2 Flüssigkeiten<br />

mit einer Temperatur über 30 °C<br />

eingefüllt, ist das Innere dieser Tanks abweichend<br />

von Absatz 2 Zone 1.<br />

(5) Wegen explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereiche<br />

in inertisierten Tanks wird auf Nummer<br />

8.2.4 verwiesen.<br />

(3) Technisch dicht sind Rohrleitungen,<br />

Armaturen und Anlagenteile, wenn bei einer<br />

für <strong>de</strong>n Anwendungsfall geeigneten<br />

Dichtheitsprüfung o<strong>de</strong>r Dichtheitsüberwachung<br />

bzw. -kontrolle eine unzulässige Undichtheit<br />

nicht festgestellt wird. Auf TRB<br />

600 Nummer 5 und EX-RL Abschnitt<br />

E 1.3.2.2 wird verwiesen.<br />

(4) Rohrleitungen, Armaturen und Anlagenteile,<br />

die nach Absatz 2 auf Dauer technisch<br />

dicht sind, und die Rohrleitungen,<br />

Armaturen und Anlagenteile, die nach Absatz<br />

3 technisch dicht sind, sind nach TRB<br />

700 Nummer 5.4 bzw. EX-RL Abschnitt E<br />

1.3.3 auf Dichtheit zu prüfen.<br />

(5) Das Innere von Rohrleitungen, Armaturen<br />

und Anlagenteile, die betrieblich nicht<br />

ständig mit Flüssigkeit gefüllt bleiben, sind<br />

explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich. In <strong>de</strong>r Regel<br />

wer<strong>de</strong>n diese Bereiche in die gleiche<br />

Zone eingestuft wie das Innere <strong>de</strong>r angeschlossenen<br />

Behälter,<br />

(6) Um technisch dichte lösbare Verbindungen<br />

von Rohrleitungen, die betriebsmäßig<br />

nicht o<strong>de</strong>r nur selten gelöst wer<strong>de</strong>n,<br />

11 TRB. Technische Regeln für Druckbehälter<br />

12 BGR 104 Regeln für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei <strong>de</strong>r<br />

Arbeit -Explosionsschutz-Regeln (EX-RL) <strong>de</strong>s Hauptverban<strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>r gewerblichen Berufsgenossenschaften.<br />

38 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

sowie um technisch dichte Armaturen und<br />

Anlagenteile in Räumen ist ein Bereich von<br />

1 m horizontal um die Verbindung bis zum<br />

Bo<strong>de</strong>n Zone 2. Im Freien wird kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />

Bereich festgelegt.<br />

(7) Abweichend von Absatz 6 entfallen um<br />

Verbindungen von Rohrleitungen, die auf<br />

Dauer technisch dicht sind, die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Bereiche.<br />

(8) Um Rohrleitungs- und/o<strong>de</strong>r Schlauchanschlussstellen<br />

im Freien ist ein Bereich<br />

bis zu einem von je<strong>de</strong>r Kupplungshälfte<br />

gemessenen Abstand R, nach Diagramm 5<br />

Zone 1. Der Bereich reicht bei flüssigkeitsführen<strong>de</strong>n<br />

Leitungen/Schläuchen nach unten<br />

bis zum Bo<strong>de</strong>n.<br />

(9) Um Rohrleitungs- und/o<strong>de</strong>r Schlauchanschlussstellen<br />

in Räumen mit min<strong>de</strong>stens<br />

2-fachen Luftwechsel pro Stun<strong>de</strong> ist<br />

ein Bereich bis zu einem von <strong>de</strong>r Verbindung<br />

gemessenen Abstand 2R, nach Diagramm<br />

5 Zone 1. Der Bereich reicht bei<br />

flüssigkeitsführen<strong>de</strong>n Leitungen/Schläuchen<br />

nach unten bis zum Bo<strong>de</strong>n. Daran<br />

schließt sich ein Bereich bis zu einem horizontalen<br />

Abstand von 2R, um die Zone 1<br />

bis zu einer Höhe von 0,8 m über Erdgleiche<br />

als Zone 2 an.<br />

(10) Der explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereich<br />

nach Absatz 8 und 9 gilt sowohl für gekuppelte<br />

als auch für getrennte Kupplungshälften.<br />

Der explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereich um<br />

die Kupplungshälften nach Absatz 8 und 9<br />

erstreckt sich über <strong>de</strong>n gesamten Bereich,<br />

<strong>de</strong>r während <strong>de</strong>s Hantierens von <strong>de</strong>n<br />

Kupplungshälften überstrichen wer<strong>de</strong>n<br />

kann.<br />

(11) Abweichend von Absatz 10 ist aufgrund<br />

<strong>de</strong>r Konstruktion <strong>de</strong>r Rohrleitungsund/o<strong>de</strong>r<br />

Schlauchanschlussarmaturen, die<br />

im getrennten Zustand technisch dicht sind<br />

und nur eine geringe Freisetzung von<br />

brennbaren Flüssigkeiten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren<br />

Dämpfe ermöglichen (z. B. Trockenkupplungen),<br />

bis zu einem Abstand von 0,5 m<br />

um die Kupplungshälften Zone 2. Der Bereich<br />

reicht bei flüssigkeitsführen<strong>de</strong>n Leitungen/Schläuchen<br />

nach unten bis zum<br />

Bo<strong>de</strong>n.<br />

(12) Um dicht verschlossene Rohrleitungsund/o<strong>de</strong>r<br />

Schlauchanschlussstellen (z. B.<br />

Blindflansch, Deckel), die durch eine Armatur<br />

von <strong>de</strong>r Produktzufuhr (brennbare Flüssigkeiten<br />

und <strong>de</strong>ren Dämpfe) abgesperrt<br />

sind, entfallen explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche.<br />

8.2.3 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in und um<br />

Pumpen<br />

(1) Um Pumpen, die auf Dauer technisch<br />

dicht sind (z.B. Pumpen mit Magnetkupplung),<br />

entfallen explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche.<br />

Um alle an<strong>de</strong>ren Pumpen ist ein<br />

explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich nach Absatz<br />

2 bis 7 vorzusehen.<br />

(2) Um Pumpen im Freien ist ein Bereich<br />

bis zu einem von <strong>de</strong>r Pumpengehäusewand<br />

gemessenen Abstand R a nach Diagramm<br />

5 Zone 1. Der Bereich reicht nach<br />

unten bis zum Bo<strong>de</strong>n. Ist <strong>de</strong>r Kühlluftstrom<br />

<strong>de</strong>s Antriebsmotors gegen die Pumpe gerichtet,<br />

ist abweichend von Satz 1 <strong>de</strong>r Bereich<br />

um die Pumpe mit einem Abstand R a<br />

nach Diagramm 5 Zone 2.<br />

(3) Das Innere von Pumpengruben ist Zone<br />

1. Um die Pumpengrube ist ein Bereich bis<br />

zu einem Abstand von 2 m um die Öffnung<br />

bis zu einer Höhe von 0,8 m über Erdgleiche<br />

Zone 2, sofern nicht nach Absatz 2 Zone<br />

1.<br />

(4) Sind Pumpen, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Kühlluftstrom<br />

<strong>de</strong>s Antriebsmotors gegen die Pumpe<br />

gerichtet ist, in Vertiefungen (Gruben)<br />

aufgestellt, die nicht tiefer als 1/10 <strong>de</strong>r Grubenbreite<br />

und dabei nicht tiefer als 1,5 m<br />

sind, ist das Innere <strong>de</strong>r Vertiefung (Grube)<br />

abweichend von Absatz 3 Zone 2.<br />

(5) Um Pumpen in Räumen ohne beson<strong>de</strong>re<br />

Lüftungsanfor<strong>de</strong>rungen ist ein Bereich<br />

bis zu einem von <strong>de</strong>r Pumpengehäusewand<br />

aus gemessenen Abstand R i nach<br />

Diagramm 5 Zone 1. Darüber hinaus ist ein<br />

Bereich bis zu einem Abstand 2 R i Zone 2.<br />

(6) Um Pumpen in Räumen mit beson<strong>de</strong>ren<br />

Lüftungsanfor<strong>de</strong>rungen (technische Lüftung<br />

mit mehr als 2-fachem Luftwechsel) ist<br />

<strong>de</strong>r Bereich um die Pumpe mit einem Abstand<br />

2R i nach Diagramm 5 Zone 2<br />

(7) In Bild 10 ist ein Beispiel für explosionsgefähr<strong>de</strong>te<br />

Bereiche um Pumpen dargestellt.<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 39


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(8) Das Innere von Pumpen, die betrieblich<br />

nicht ständig mit Flüssigkeit gefüllt bleiben,<br />

ist explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich. Nummer<br />

8.2.2 Absatz 1 gilt entsprechend.<br />

(2) Bei Tanks dürfen durch Zugabe von<br />

Inertgas die Anfor<strong>de</strong>rungen an die<br />

Ausrüstung <strong>de</strong>r Tanks wegen <strong>de</strong>r<br />

geringeren Wahrscheinlichkeit für das<br />

Auftreten explosionsfähiger Atmosphäre<br />

verringert wer<strong>de</strong>n wenn die unter Absatz 3,<br />

4 und 5 genannten Anfor<strong>de</strong>rungen erfüllt<br />

sind.<br />

(3) Vor <strong>de</strong>r erstmaligen Befüllung <strong>de</strong>s<br />

Tanks (z.B. auch nach Wartungsarbeiten)<br />

ist durch Inertgaszugabe die Sauerstoffkonzentration<br />

<strong>de</strong>r Tankatmosphäre auf unter<br />

50 % <strong>de</strong>r z.B. in <strong>de</strong>n Explosionsschutz-Regeln<br />

genannten Sauerstoffgrenzkonzentration<br />

abzusenken. Diese Erstinertisierung<br />

ist durch Messung <strong>de</strong>r Sauerstoffkonzentration<br />

zu überprüfen.<br />

(4) Wegen <strong>de</strong>r Bemessung <strong>de</strong>r Lüftungseinrichtungen<br />

für Tanks wird auf Nummer<br />

9.1.2.3 verwiesen. Ist beim Ausfall von Regeleinrichtungen<br />

<strong>de</strong>r Inertisierungsanlage<br />

eine Notspülung mit Inertgas vorgesehen,<br />

so ist <strong>de</strong>r anfallen<strong>de</strong> Inertgasvolumenstrom<br />

bei <strong>de</strong>r Bemessung <strong>de</strong>r Entlüftungsarmatur<br />

<strong>de</strong>r Lüftungseinrichtung zu berücksichtigen.<br />

Die Entlüftungsarmatur muss auch für <strong>de</strong>n<br />

Versagensdurchlass <strong>de</strong>r Druckreduzierung<br />

<strong>de</strong>r Inertisierungsanlage ausreichend bemessen<br />

sein.<br />

8.2.4 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in inertisierten<br />

Tanks<br />

8.2.4.1 Inertisierte nicht einatmen<strong>de</strong> Tanks<br />

Wird in einem Tank ohne Verbindung zur<br />

Atmosphäre, die zu einer Beatmung <strong>de</strong>s<br />

Tanks führen kann, durch ausreichen<strong>de</strong><br />

Zugab von Inertgas, z.B. Stickstoff o<strong>de</strong>r<br />

Kohlendioxid, gewährleistet, dass sich keine<br />

explosionsfähige Atmosphäre im Tankinneren<br />

bil<strong>de</strong>n kann, ist das Innere dieses<br />

Tanks kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich.<br />

8.2.4.2 Inertisierte Tanks mit Belüftungsarmaturen<br />

(1) Die Belüftungsarmatur <strong>de</strong>r Lüftungseinrichtung<br />

ist als Noteinrichtung vorzusehen,<br />

die nur in Grenzfällen (Ausfall <strong>de</strong>r Inertgaszufuhr<br />

extreme witterungsbedingte Abkühlung)<br />

anspricht.<br />

(5) Die Tankbeatmung beim Entleeren o<strong>de</strong>r<br />

bei witterungsbedingter Abkühlung <strong>de</strong>r<br />

Tanks erfolgt mit Inertgas. Bei <strong>de</strong>r Inertgasversorgung<br />

sind Min<strong>de</strong>stwerte <strong>de</strong>s verfügbaren<br />

Inertgasvolumenstroms V & I , und<br />

<strong>de</strong>s vorzuhalten<strong>de</strong>n Inertgasvolumens<br />

V I ,<br />

erfor<strong>de</strong>rlich. Diese Anfor<strong>de</strong>rungen sind auf<br />

<strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r maximalen Belüftungs-<br />

und Pumpenvolumenströme<br />

V & A und V &<br />

P<br />

gemäß Nummer 9.1.2.3 Absatz 2 festzulegen,<br />

wobei in Verbindung mit Sicherheitsund<br />

Überwachungseinrichtungen eine dreifache<br />

Abstufung vorgesehen wird. Die Min<strong>de</strong>stwerte<br />

<strong>de</strong>s in einer Inertgasanlage vorzuhalten<strong>de</strong>n<br />

Volumens<br />

V , und <strong>de</strong>s Inertgasvolumenstroms<br />

V & I sind <strong>de</strong>n Diagrammen<br />

6 und 7 zu entnehmen o<strong>de</strong>r wie unter<br />

Ziffer 1 bis 3 angegeben zu berechnen. In<br />

das vorzuhalten<strong>de</strong> Volumen bei Umgebungsdruck<br />

darf auch das Normvolumen<br />

<strong>de</strong>s Rohrleitungsnetzes <strong>de</strong>r Inertgasversorgung<br />

(z.B. ab einer Luftzerlegungsanlage)<br />

mit einbezogen wer<strong>de</strong>n. Es sind die jeweils<br />

unter Ziffer 1 bis 3 aufgeführten Sicherheits-<br />

und Überwachungseinrichtungen<br />

anzuwen<strong>de</strong>n.<br />

I<br />

40 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

1. Inertisierungsstufe 1<br />

V & I = 0,1 ⋅<br />

V I = 0,04 ⋅<br />

V & A + V &<br />

P<br />

V &<br />

A<br />

V & I , V & A , V & P in m³/h<br />

V I in m³<br />

Die Inertgasversorgung muss durch geeignete<br />

Messungen (z.B. <strong>de</strong>s Tankdrucks<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Sauerstoffkonzentration)<br />

überwacht wer<strong>de</strong>n. Bei Erreichen<br />

<strong>de</strong>s Ansprechdruckes <strong>de</strong>s Belüftungsventils<br />

muss Alarm ausgelöst wer<strong>de</strong>n.<br />

Abweichend von Nummer 8.2.1 Absatz<br />

1 ist das Innere <strong>de</strong>r Tanks Zone 1.<br />

Abweichend von Nummer 9.2 ist <strong>de</strong>r<br />

Tank ausreichend gegen das Hineinschlagen<br />

von Flammen geschützt, wenn<br />

die Flammendurchschlagsicherung <strong>de</strong>r<br />

Be- und Entlüftungseinrichtung <strong>de</strong>flagrationssicher<br />

gegen atmosphärische Explosionen<br />

und dauerbrandsicher ist. Für<br />

die Dauerbrandsicherheit ist Explosionsgruppe<br />

II A gemäß prEN 12874 ausreichend.<br />

Auf Nummer 9.2.4 wird verwiesen.<br />

2. Inertisierungsstufe 2<br />

V & I = 0,2 ⋅<br />

V I = 0,08 ⋅<br />

V & A + V &<br />

P<br />

V &<br />

A<br />

Der unter Inertisierungsstufe 1 festgelegte<br />

Alarm muss das Abschalten <strong>de</strong>r<br />

Entleerungspumpen bewirken.<br />

Abweichend von Nummer 8.2.1 Absatz<br />

1 ist das Innere <strong>de</strong>r Tanks Zone 2.<br />

Abweichend von Nummer 9.2 ist <strong>de</strong>r<br />

Tank ausreichend gegen das Hineinschlagen<br />

von Flammen geschützt, wenn<br />

die Flammendurchschlagsicherung <strong>de</strong>r<br />

Be- und Entlüftungseinrichtung <strong>de</strong>flagrationssicher<br />

gegen atmosphärische Explosionen<br />

für die Explosionsgruppe II A<br />

gemäß prEN 12874 ist. Auf Nummer<br />

9.2.4 wird verwiesen.<br />

3. Inertisierungsstufe 3<br />

V & I = 0,5 ⋅<br />

V I = 0,12 ⋅<br />

V & A + V &<br />

P<br />

V &<br />

A<br />

Der Tankdruck ist redundant zu überwachen.<br />

Die Inertgasversorgung muss<br />

im Überdruckbereich geregelt wer<strong>de</strong>n,<br />

insbeson<strong>de</strong>re muss <strong>de</strong>r gefor<strong>de</strong>rte Volumenstrom<br />

V & I , bei einem Druck, <strong>de</strong>r<br />

min<strong>de</strong>stens so groß ist wie <strong>de</strong>r Atmosphärendruck,<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n. Der Ansprechdruck<br />

<strong>de</strong>s Notbelüftungsventils<br />

muss min<strong>de</strong>stens 5 mbar unter diesem<br />

Grenzdruck liegen. Bei Unterschreiten<br />

<strong>de</strong>s Grenzdruckes sind Alarm sowie das<br />

Abschalten <strong>de</strong>r Entleerungspumpen<br />

auszulösen.<br />

Abweichend von Nummer 8.2.1 Absatz<br />

1 ist das Innere <strong>de</strong>r Tanks Zone 2.<br />

Abweichend von Nummer 9.2 ist eine<br />

Absicherung <strong>de</strong>s Tanks gegen das Hineinschlagen<br />

von Flammen nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

(6) Bei <strong>de</strong>r gemeinsamen Versorgung mehrerer<br />

Tanks errechnet sich <strong>de</strong>r Inertgasbedarf<br />

durch Aufsummieren <strong>de</strong>r Einzelbeträge<br />

∑<br />

i<br />

V & l,i und ∑<br />

i<br />

V l,i<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 41


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

Sind mehrere Tanks mit gemeinsamer I-<br />

nertgasversorgung so aufgeteilt, dass kein<br />

Einzeltank mehr als <strong>20</strong> % <strong>de</strong>s gesamten<br />

Rauminhalts <strong>de</strong>r Tanks umfasst, so dürfen<br />

die errechneten Werte um 50 % herabgesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

(7) Bei Beatmungssystemen, bei <strong>de</strong>nen<br />

min<strong>de</strong>stens fünf Tanks untereinan<strong>de</strong>r atmen<br />

können, braucht V &<br />

P bei <strong>de</strong>r Bemessung<br />

von V & I nicht berücksichtigt zu wer<strong>de</strong>n.<br />

(8) Die Notbelüftung soll an <strong>de</strong>r Inertgaszuführung<br />

erfolgen.<br />

8.3 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in Räumen<br />

8.3.1 Wohnungen und Keller von Wohnhäusern,<br />

Verkaufs- und Vorratsräume <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls<br />

Bei <strong>de</strong>r Lagerung von anzeige- und erlaubnisfreien<br />

Mengen wer<strong>de</strong>n in Wohnungen<br />

und Kellern von Wohnhäusern sowie in<br />

Verkaufs- und Vorratsräumen <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls<br />

explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche<br />

nicht festgelegt (vgl. Nummer 3.1.1 Tafel<br />

1).<br />

8.3.2 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in Lagerräumen<br />

(1) Lagerräume nach Nummer 5.3.3 und<br />

Lagerräume mit einem 5-fachen Luftwechsel<br />

nach Nummer 5.4.2 Absatz 9 sind Zone<br />

2.<br />

(2) Lagerräume zur ausschließlich passiven<br />

Lagerung brennbarer Flüssigkeiten in gefahrgutrechtlich<br />

zulässigen Transportbehältern<br />

mit einem Rauminhalt bis 1000 l, in<br />

<strong>de</strong>nen<br />

a) reine Flüssigkeiten, die einen Flammpunkt<br />

über 35 °C haben, o<strong>de</strong>r<br />

b) Gemische, die einen Flammpunkt über<br />

45 °C haben,<br />

gelagert wer<strong>de</strong>n, sind abweichend von Absatz<br />

1 kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich,<br />

sofern die Flüssigkeiten bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />

nicht auf Temperaturen über 30 °C erwärmt<br />

wer<strong>de</strong>n können. Abweichend von Nummer<br />

5.4.2 Absatz 9 und 10 ist hinsichtlich <strong>de</strong>s<br />

Explosionsschutzes keine Lüftung <strong>de</strong>s Lagerraums<br />

erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

(3) Lagerräume zur ausschließlich passiven<br />

Lagerung brennbarer Flüssigkeiten in gefahrgutrechtlich<br />

zulässigen Transportbehältern<br />

mit einem Rauminhalt bis 1 000 l sind<br />

1 . bei einem Rauminhalt bis 100 m³ und<br />

einem min<strong>de</strong>stens 0,4-fachen Luftwechsel<br />

pro Stun<strong>de</strong> raumhoch Zone 2, o<strong>de</strong>r<br />

2. bei einem Rauminhalt über 100 m³ und<br />

einem min<strong>de</strong>stens 0,4-fachen Luftwechsel<br />

pro Stun<strong>de</strong> bis 1,5 in Höhe Zone 2,<br />

o<strong>de</strong>r<br />

3. abweichend von Ziffer 2 kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />

Bereich, wenn im Lagerraum<br />

eine fest installierte Gaswarneinrichtung<br />

im Gefahrenfall unverzüglich<br />

die Erhöhung <strong>de</strong>r Lüftung auf min<strong>de</strong>stens<br />

2fachen Luftwechsel bewirkt, o<strong>de</strong>r<br />

4. bei einem Rauminhalt über 100 m³ und<br />

einem min<strong>de</strong>stens 2-fachen Luftwechsel<br />

pro Stun<strong>de</strong> nach Abschnitt 5.4.2 Absatz<br />

10 Satz 3 kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />

Bereich.<br />

Weiterhin müssen in Lagerräumen gemäß<br />

Ziffer 3 o<strong>de</strong>r 4 bis zu einer Höhe von 0,8 m<br />

über Erdgleiche alle fest installierten Betriebsmittel<br />

<strong>de</strong>r Gerätekategorie 3 entsprechen<br />

(siehe hierzu Nummer 8.8.1 Absatz<br />

5). Abweichend von Ziffer 3 und 4 sind bei<br />

<strong>de</strong>r Lagerung zün<strong>de</strong>mpfindlicher Stoffe <strong>de</strong>r<br />

Temperaturklasse T5 o<strong>de</strong>r T6 sowie<br />

Diethylether diese Lagerräume bis 1,5 m<br />

Höhe Zone 2.<br />

Bezüglich <strong>de</strong>s Luftwechsels wird auf Nummer<br />

5.4.2 Absatz 10 verwiesen. Bezüglich<br />

<strong>de</strong>r Gaswarneinrichtungen wird auf Nummer<br />

5.4.2 Absatz 12 verwiesen.<br />

(4) Abweichend von Absatz 3 Ziffer 1 o<strong>de</strong>r<br />

2 darf auf <strong>de</strong>n Einsatz von Betriebsmitteln<br />

<strong>de</strong>r Kategorie 3 verzichtet wer<strong>de</strong>n, wenn<br />

nach Ansprechen einer fest installierten<br />

Gaswarneinrichtung im Gefahrenfall unverzüglich<br />

alle nicht geeigneten Betriebsmittel<br />

stillgesetzt und alle Zündquellen unwirksam<br />

gemacht wer<strong>de</strong>n. Unabhängig von Satz 1<br />

müssen bis zu einer Höhe von 0,8 m über<br />

Erdgleiche alle fest installierten<br />

Betriebsmittel <strong>de</strong>r Gerätekategorie 3<br />

entsprechen. Bezüglich <strong>de</strong>r<br />

Gaswarneinrichtung wird auf Nummer 5.4.2<br />

Absatz 12 verwiesen.<br />

(5) Abweichend von Absatz 3 Ziffer 1 und 2<br />

sind Lagerräume kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />

Bereich, wenn die Behälter so eingelagert<br />

wer<strong>de</strong>n, dass<br />

- die mögliche Prüffallhöhe <strong>de</strong>r Behälter<br />

nicht überschritten und<br />

42 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

- eine Beschädigung <strong>de</strong>r Behälter durch<br />

das einlagern<strong>de</strong> Flurför<strong>de</strong>rzeug (z.B.<br />

Verwendung von Mitgänger-Flurför<strong>de</strong>rzeugen,<br />

beson<strong>de</strong>re Staplervorsätze wie<br />

Fassgreifer) ausgeschlossen<br />

ist.<br />

(6) In Nachbarräumen bzw. -bereichen, die<br />

über Öffnungen mit explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Bereichen in Verbindung stehen o<strong>de</strong>r gebracht<br />

wer<strong>de</strong>n können, sind ggf. explosionsgefähr<strong>de</strong>te<br />

Bereiche festzulegen.<br />

(7) Wird in <strong>de</strong>n Lagerräumen nach Absatz<br />

1 auch abgefüllt, so ist <strong>de</strong>r Bereich, in<br />

<strong>de</strong>m abgefüllt wird, Zone 1. Dies gilt unabhängig<br />

von <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r Abfüllung und <strong>de</strong>r<br />

abgefüllten Menge.<br />

(8) Wegen <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen an Räume<br />

mit Füllstellen wird auf <strong>TRbF</strong> 30 Nummer<br />

3.1.2, Nummer 4.5 und Nummer 5.3 verwiesen.<br />

8.3.3 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in und an<br />

Kammern, Schächten und an<strong>de</strong>ren Räumen<br />

unter Erdgleiche<br />

(1) Das Innere von Domschächten, Fernfüllschächten,<br />

Pumpenschächten und Verteilerschächten<br />

von Anlagen zur Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II o<strong>de</strong>r B sowie das Innere von<br />

Kammern, Schächten und an<strong>de</strong>ren Räumen<br />

unter Erdgleiche, die<br />

- in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen Zone<br />

1 o<strong>de</strong>r Zone 2 o<strong>de</strong>r in Wirkbereichen<br />

von Abgabeeinrichtungen für brennbare<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

o<strong>de</strong>r B liegen o<strong>de</strong>r<br />

- in <strong>de</strong>nen durch Anlagen o<strong>de</strong>r Anlagenteile<br />

explosionsfähige Gemische in gefahrdrohen<strong>de</strong>r<br />

Menge auftreten können<br />

ist Zone 1.<br />

(2) Zu <strong>de</strong>n Kammern gehören z.B. Schieberkammern,<br />

zu <strong>de</strong>n Schächten z.B. Domschächte<br />

o<strong>de</strong>r Kabelschächte, zu <strong>de</strong>n<br />

Räumen z.B. Pumpenräume.<br />

(3) Um Ab<strong>de</strong>ckungen, Verschlüsse, Türen<br />

o<strong>de</strong>r ähnliche Einrichtungen, die Öffnungen<br />

von Kammern, Schächten und an<strong>de</strong>ren<br />

Räumen unter Erdgleiche nach Absatz 1<br />

verschließen, ist ein Bereich in einem Umkreis<br />

von 0,5 m Zone 2.<br />

(4) Absatz 3 gilt nicht für geschlossene,<br />

dicht abschließen<strong>de</strong> Ab<strong>de</strong>ckungen, Verschlüsse,<br />

Türen o<strong>de</strong>r ähnliche Einrichtungen<br />

sowie für vergleichbare Ab<strong>de</strong>ckungen<br />

von Domschächten unterirdischer Tanks.<br />

Hier entfällt die Zone 2.<br />

(5) Um offene o<strong>de</strong>r geöffnete Kammern,<br />

Schächte o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Räume unter Erdgleiche,<br />

die nach Absatz 1 Zone 1 sind, ist<br />

ein Bereich bis zu einem horizontalen Abstand<br />

von 2 m um die Öffnungen bis zu einer<br />

Höhe von 0,8 m über Erdgleiche Zone<br />

2.<br />

8.4 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche um<br />

Behälter und Tanks im Freien<br />

8.4.1 Anzeige- und erlaubnisfreie Lagerung in<br />

oberirdischen Behältern im Freien<br />

(1) Der Bereich in einem Abstand von 1 in<br />

um die Wandungen <strong>de</strong>r Behälter ist Zone 1,<br />

sofern <strong>de</strong>r Behälter in die Atmosphäre entlüften<br />

kann.<br />

(2) Ein Bereich mit einem seitlichen Abstand<br />

von 5 m von <strong>de</strong>n Wandungen <strong>de</strong>r<br />

Behälter ist bis zu einer Höhe von 0,8 m<br />

über <strong>de</strong>m Erdbo<strong>de</strong>n Zone 2, soweit er nicht<br />

Zone 1 ist.<br />

(3) Für Behälter, die auf Dauer technisch<br />

dicht sind (siehe dazu Nummer 8.2.2 Absatz<br />

2) und die nur unter Anwendung <strong>de</strong>s<br />

Gaspen<strong>de</strong>lverfahrens befüllt und entleert<br />

wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren witterungsbedingte Atmung<br />

über ein Gaspen<strong>de</strong>lsystem abgeleitet wird<br />

und die nicht mit Lüftungsöffnungen ausgerüstet<br />

sind, die in die freie Atmosphäre entlüften,<br />

ist abweichend von Absatz 1 und 2<br />

außerhalb <strong>de</strong>r Behälter kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />

Bereich.<br />

8.4.2 Anzeige- und erlaubnisbedürftige Lagerung<br />

in oberirdischen Tanks im Freien<br />

8.4.2.1 Tanks mit betriebsmäßig wirken<strong>de</strong>n Lüftungseinrichtungen<br />

und Schwimmdachtanks<br />

(1) Um die Mündung <strong>de</strong>r<br />

Entlüftungseinrichtungen von Tanks ist <strong>de</strong>r<br />

Bereich, <strong>de</strong>r durch einen Zylin<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m<br />

Radius R nach Tafel 7 gebil<strong>de</strong>t wird, Zone<br />

1. Dieser Zylin<strong>de</strong>r beginnt 3 m über <strong>de</strong>r<br />

Mündung <strong>de</strong>r Entlüftungseinrichtung und<br />

reicht herab bis zur Kontur <strong>de</strong>s Tanks bzw.<br />

bis zur Erdgleiche. Sofern die Zone 1 um<br />

die Entlüftungseinrichtung die Konturen<br />

<strong>de</strong>s Tanks berührt, ist ferner <strong>de</strong>r Bereich<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 43


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

Tafel 7<br />

um die Konturen <strong>de</strong>s Tanks bis zu einem<br />

Abstand R, jedoch höchstens bis zu 1,5 m,<br />

Zone 1.<br />

(2) Bei Schwimmdachtanks ist <strong>de</strong>r Bereich<br />

bis zu einem Abstand von 1,5 m um <strong>de</strong>n<br />

Tankmantel bis zu einer Höhe von 1 m ü-<br />

ber die Oberkante <strong>de</strong>s Tankmantels hinaus<br />

Zone 1.<br />

(3) Unabhängig von <strong>de</strong>n sich nach Absatz<br />

1 und 2 ergeben<strong>de</strong>n explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Bereichen sind Auffangräume und dazugehörige<br />

Ableitflächen bis zu einer Höhe von<br />

0,8 m über <strong>de</strong>ren Oberkante hinaus Zone<br />

1.<br />

(4) Um die Öffnungen im Dampfraum von<br />

Tanks, die betriebsmäßig geöffnet wer<strong>de</strong>n,<br />

z.B. um Peil- und Probeentnahmeöffnungen,<br />

ist <strong>de</strong>r Umkreis<br />

1. bis zu 3 m Zone 1, sofern das Tankinnere<br />

in Zone 0 eingestuft ist,<br />

o<strong>de</strong>r<br />

2. bis zu 3 m Zone 2, sofern das Tankinnere<br />

in Zone 1 o<strong>de</strong>r 2 eingestuft ist o<strong>de</strong>r<br />

3. bis zu 3 m Zone 2 bei inertisierten<br />

Tanks nach Nummer 8.2.4. 1.<br />

Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche<br />

Max. Volumenstrom*<br />

[m³/h]<br />

Flammpunkt ϑ [°C] R [m]<br />

60 ϑ < 0<br />

0 ≤ ϑ < 21<br />

21 ≤ ϑ < 35<br />

35 ≤ ϑ ≤ 55<br />

180 ϑ < 0<br />

0 ≤ ϑ < 21<br />

21 ≤ ϑ < 35<br />

35 ≤ ϑ ≤ 55<br />

450 ϑ < 0<br />

0 ≤ ϑ < 21<br />

21 ≤ ϑ < 35<br />

35 ≤ ϑ ≤ 55<br />

900 ϑ< 0<br />

0 ≤ ϑ < 21<br />

21 ≤ ϑ < 35<br />

35 ≤ ϑ ≤ 55<br />

1350 ϑ < 0<br />

0 ≤ ϑ < 21<br />

21 ≤ ϑ < 35<br />

35 ≤ ϑ ≤ 55<br />

2<br />

1<br />

0,5<br />

0,5<br />

3<br />

1,5<br />

1<br />

0,5<br />

5<br />

2,5<br />

1,5<br />

1<br />

7<br />

3,5<br />

2<br />

1<br />

8,5<br />

4,5<br />

2,5<br />

1,5<br />

Max. Volumenstrom*<br />

[m³/h]<br />

Flammpunkt ϑ [°C] R [m]<br />

1800 ϑ < 0<br />

0 ≤ ϑ < 21<br />

21 ≤ ϑ < 35<br />

35 ≤ ϑ ≤ 55<br />

2400 ϑ < 0<br />

0 ≤ ϑ < 21<br />

21 ≤ ϑ < 35<br />

35 ≤ ϑ ≤ 55<br />

3000 ϑ < 0<br />

0 ≤ ϑ < 21<br />

21 ≤ ϑ < 35<br />

35 ≤ ϑ ≤ 55<br />

* Maximaler Volumenstrom <strong>de</strong>r Pumpe, mit welcher <strong>de</strong>r Tank befüllt<br />

wird, ggf. dividiert durch die Zahl <strong>de</strong>r Lüftungsöffnungen,<br />

höchstens jedoch durch 3<br />

10<br />

5<br />

2,5<br />

1,5<br />

12<br />

6<br />

3<br />

2<br />

14<br />

7<br />

3,5<br />

(5) Um die Mündung <strong>de</strong>r<br />

Entlüftungseinrichtungen von Tanks ist <strong>de</strong>r<br />

Bereich, <strong>de</strong>r durch einen Zylin<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m<br />

Radius 2 R nach Tafel 7 gebil<strong>de</strong>t wird, Zone<br />

2, soweit er nicht Zone 1 ist. Dieser<br />

Zylin<strong>de</strong>r beginnt 3 m über <strong>de</strong>r Mündung <strong>de</strong>r<br />

Entlüftungseinrichtung und reicht herab bis<br />

zur Kontur <strong>de</strong>s Tanks bzw. bis zur<br />

Erdgleiche. Sofern die Zone 1 um die<br />

Entlüftungseinrichtung die Konturen <strong>de</strong>s<br />

Tanks berührt, ist ferner <strong>de</strong>r Bereich um die<br />

Konturen <strong>de</strong>s Tanks bis zu einem Abstand<br />

2R, jedoch höchstens bis zu 3 m vertikal<br />

und bis zu 5 m horizontal Zone 2, soweit er<br />

nicht Zone 1 ist.<br />

(6) Bei Schwimmdachtanks ist <strong>de</strong>r Bereich<br />

bis zu einem Abstand von 4,5 m um <strong>de</strong>n<br />

Tankmantel bis zu einer Höhe von 1 m ü-<br />

ber die Oberkante <strong>de</strong>s Tankmantels hinaus<br />

Zone 2, soweit er nicht Zone 1 ist.<br />

(7) Außerhalb eines Auffangraumes ist <strong>de</strong>r<br />

Bereich bis zu einer Höhe von 0,8 m über<br />

Erdgleiche bis zu einem Abstand von 3 R<br />

vom Auffangraum Zone 2, soweit er nicht<br />

Zone 1 ist. Der Bereich <strong>de</strong>r Zone 2 nach<br />

Satz 1 reicht höchstens bis zur Grenze <strong>de</strong>r<br />

Schutzstreifen nach Nummer 6.2 bis 6.4.<br />

Sind Schutzstreifen aufgrund <strong>de</strong>r Lagermenge<br />

nach Nummer 6.2 nicht gefor<strong>de</strong>rt,<br />

ist <strong>de</strong>r Bereich bis zu einer Höhe von 0,8 m<br />

über Erdgleiche bis zu einem Abstand von<br />

3 R von <strong>de</strong>r Tankwand bzw. <strong>de</strong>r freistehen<strong>de</strong>n<br />

Lüftungsöffnung, höchstens jedoch bis<br />

zu 5 m Zone 2, soweit er nicht Zone 1 ist.<br />

(8) Berührt die Zone 1 um die Mündung <strong>de</strong>r<br />

Entlüftungseinrichtung nicht die Kontur <strong>de</strong>s<br />

Tanks o<strong>de</strong>r wird <strong>de</strong>r Tank in ein geschlos-<br />

2<br />

44 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

senes System entlüftet, ist <strong>de</strong>r Bereich bis<br />

zu einem Abstand von 1 m um <strong>de</strong>n Tank<br />

Zone 2.<br />

8.4.2.2 Inertisierte Tanks<br />

(1) Um Tanks, in <strong>de</strong>nen das Auftreten explosionsfähiger<br />

Atmosphäre durch Inertisierung<br />

wirksam verhin<strong>de</strong>rt ist und die nicht<br />

mit Lüftungseinrichtungen ausgerüstet<br />

sind, die in die freie Atmosphäre entlüften<br />

(Inertisierung im geschlossenen System),<br />

ist kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich. Das<br />

Innere von Auffangräumen sowie <strong>de</strong>r Bereich<br />

bis zu einer Höhe von 0,8 m über <strong>de</strong>ren<br />

Oberkante hinaus sind Zone 2.<br />

(2) Für Tanks nach Absatz 1, die mit betriebsmäßig<br />

wirken<strong>de</strong>n Lüftungseinrichtungen<br />

ausgerüstet sind, gilt Nummer 8.4.2.1<br />

entsprechend.<br />

(3) Für Tanks nach Absatz 1, die mit betriebsmäßig<br />

geschlossenen, nur im Notfall<br />

wirken<strong>de</strong>n Lüftungseinrichtungen ausgerüstet<br />

sind, gilt Nummer 8.4.2.3 entsprechend.<br />

8.4.2.3 Tanks mit Schwimm<strong>de</strong>cken, Tanks mit<br />

Gaspen<strong>de</strong>lung<br />

(1) Für Tanks, die nur unter Anwendung<br />

<strong>de</strong>s Gaspen<strong>de</strong>lverfahrens befüllt und entleert<br />

wer<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>ren witterungsbedingte<br />

Atmung über Lüftungseinrichtungen erfolgt,<br />

o<strong>de</strong>r für Tanks, die mit einer Schwimm<strong>de</strong>cke<br />

ausgerüstet sind, gilt Nummer 8.4.2.1<br />

entsprechend, wobei für die Bemessung<br />

<strong>de</strong>r explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche nur<br />

die Hälfte <strong>de</strong>s berechneten Volumenstromes<br />

angesetzt wird.<br />

technisch dicht sind, gilt Nummer 8.4.1 Absatz<br />

3 entsprechend.<br />

(3) Für Tanks, die nur unter Anwendung<br />

<strong>de</strong>s Gaspen<strong>de</strong>lverfahrens befüllt und entleert<br />

wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren witterungsbedingte Atmung<br />

über ein Gaspen<strong>de</strong>lsystem abgeleitet<br />

wird und die mit im Notfall wirken<strong>de</strong>n Lüftungseinrichtungen<br />

ausgerüstet sind, ist um<br />

die Mündung <strong>de</strong>r Entlüftungseinrichtungen<br />

von Tanks <strong>de</strong>r Bereich, <strong>de</strong>r durch einen Zylin<strong>de</strong>r<br />

mit einem Radius R nach Tafel 7 gebil<strong>de</strong>t<br />

wird, Zone 2. Dieser Zylin<strong>de</strong>r beginnt<br />

3 m über <strong>de</strong>r Mündung <strong>de</strong>r Entlüftungsleitung<br />

und reicht herab bis zur Kontur <strong>de</strong>s<br />

Tanks bzw. bis zur Erdgleiche. Sofern die<br />

Zone 2 um die Entlüftungseinrichtung die<br />

Kontur <strong>de</strong>s Tanks berührt, ist ferner <strong>de</strong>r Bereich<br />

um die Konturen <strong>de</strong>s Tanks bis zu einem<br />

Abstand R, jedoch höchstens bis zu<br />

1,5 m, Zone 2. Ferner ist <strong>de</strong>r Bereich bis zu<br />

einer Höhe von 0,8 m über Erdgleiche bis<br />

zu einem Abstand von 2 R von <strong>de</strong>r Tankwand<br />

bzw. <strong>de</strong>r freistehen<strong>de</strong>n Lüftungsöffnung<br />

Zone 2. Unabhängig von <strong>de</strong>n sich<br />

nach Satz 1 und 2 ergeben<strong>de</strong>n explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Bereichen sind Auffangräume<br />

bis zu einer Höhe von 0,8 m über <strong>de</strong>ren<br />

Oberkante hinaus Zone 2.<br />

(2) Für Tanks, die nur unter Anwendung<br />

<strong>de</strong>s Gaspen<strong>de</strong>lverfahrens befüllt und entleert<br />

wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren witterungsbedingte Atmung<br />

über ein Gaspen<strong>de</strong>lsystem abgeleitet<br />

wird und die nicht mit Lüftungseinrichtungen<br />

ausgerüstet sind, die in die freie Atmosphäre<br />

entlüften, ist <strong>de</strong>r Bereich bis zu einem<br />

Abstand von 1 m um <strong>de</strong>n Tank Zone<br />

2. Unabhängig von <strong>de</strong>n sich nach Satz<br />

1 ergeben<strong>de</strong>n explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />

sind Auffangräume bis zu einer<br />

Höhe von 0,8 m über <strong>de</strong>ren Oberkante hinaus<br />

Zone 2. Für Behälter, die auf Dauer<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 45


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

46 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

8.4.2.4 Beispiele<br />

Für die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche<br />

sind Beispiele in Bild 11 bis 15 dargestellt.<br />

8.4.3 Anzeige- und erlaubnisbedürftige Lagerung<br />

in ortsbeweglichen Behältern im Freien<br />

8.4.3.1 Aktive Lagerung<br />

Bei <strong>de</strong>r aktiven Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B<br />

in ortsbeweglichen Behältern gelten die<br />

Nummern 8.4.2.1 bis 8.4.2.3 entsprechend.<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 47


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

8.4.3.2 Passive Lagerung<br />

(1) Bei <strong>de</strong>r passiven Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

o<strong>de</strong>r B in gefahrgutrechtlich zulässigen<br />

ortsbeweglichen Behältern sind die Auffangräume<br />

und dazugehörigen Ableitflächen<br />

bis zu einer Höhe von 0,2 m über <strong>de</strong>ren<br />

Oberkante hinaus Zone 2.<br />

(2) Außerhalb eines Auffangraumes ist <strong>de</strong>r<br />

Bereich bis zu einer Höhe von 0,2 m über<br />

Erdgleiche bis zu einem Abstand von 2 m<br />

vom Auffangraum Zone 2.<br />

(3) Ist ein Auffangraum nicht gefor<strong>de</strong>rt, ist<br />

ein Abstand von 2 m bis zu einer Höhe von<br />

0,2 m über Erdgleiche von ortsbeweglichen<br />

Behältern aus Zone 2<br />

(4) Abweichend von <strong>de</strong>n Absätzen 1 bis 3<br />

sind Läger kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich,<br />

wenn die Behälter so eingelagert<br />

wer<strong>de</strong>n, dass<br />

- die mögliche Prüffallhöhe <strong>de</strong>r Behälter<br />

nicht überschritten und<br />

- eine Beschädigung <strong>de</strong>r Behälter durch<br />

das einlagern<strong>de</strong> Flurför<strong>de</strong>rzeug (z.B.<br />

Verwendung von Mitgänger-Flurför<strong>de</strong>rzeugen<br />

mit beson<strong>de</strong>ren<br />

Staplervorsätzen wie Fassgreifer) ausgeschlossen<br />

ist.<br />

8.4.3.3 Witterungsschutz von Lägern<br />

In Freilägern, die durch min<strong>de</strong>stens zwei<br />

aneinan<strong>de</strong>rgrenzen<strong>de</strong> Wän<strong>de</strong> und eine<br />

Decke z.B. vor Witterungseinflüssen geschützt<br />

sind, kann die natürliche Belüftung<br />

beeinträchtigt sein. Die Wirksamkeit <strong>de</strong>r natürlichen<br />

Belüftung (siehe hierzu auch<br />

Nummer 4.3.3.5) ist im Einzelfall anhand<br />

<strong>de</strong>r geometrischen Verhältnisse zu prüfen.<br />

Bei nicht ausreichen<strong>de</strong>r Wirksamkeit <strong>de</strong>r<br />

natürlichen Belüftung kann es erfor<strong>de</strong>rlich<br />

sein, entwe<strong>de</strong>r<br />

- die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche<br />

auszu<strong>de</strong>hnen und/o<strong>de</strong>r eine Zonenän<strong>de</strong>rung<br />

(z.B. Zone 2 wird Zone 1) vorzunehmen<br />

o<strong>de</strong>r<br />

- durch zusätzliche Lüftungsmaßnahmen<br />

die Wirksamkeit <strong>de</strong>r Belüftung zu gewährleisten.<br />

Bezüglich einer zusätzlichen Belüftung wird<br />

auf Nummer 5.4.2 verwiesen.<br />

8.5 Lagerung in unterirdischen Tanks<br />

(1) Für die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche<br />

um unterirdische Tanks, die nicht allseitig<br />

von Er<strong>de</strong>, Mauerwerk o<strong>de</strong>r Beton o<strong>de</strong>r<br />

mehreren dieser Stoffe von insgesamt min<strong>de</strong>stens<br />

0,8 m Dicke umgeben sind, gilt<br />

Nummer 8.4.2 entsprechend.<br />

(2) Für die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche<br />

um die Mündung von Entlüftungseinrichtungen<br />

von unterirdischen Tanks mit mind.<br />

0,8 m Erd<strong>de</strong>ckung, die mit einem Volumenstrom<br />

über 60 m³/h befüllt wer<strong>de</strong>n, gilt während<br />

<strong>de</strong>r Befüllung Nummer 8.4.2.1 entsprechend.<br />

(3) Bei Tanks mit mind. 0,8 m Erd<strong>de</strong>ckung,<br />

die mit einem Volumenstrom bis 60 m³/h<br />

befüllt wer<strong>de</strong>n, ist nur die unmittelbare Umgebung<br />

<strong>de</strong>r Mündung <strong>de</strong>r Entlüftungseinrichtung<br />

Zone 1, sofern die Mündung min<strong>de</strong>stens<br />

4 m über Erdgleiche liegt. Von<br />

Schornsteinöffnungen, Regenfallrohren<br />

und Fenstern, die zum Offnen eingerichtet<br />

sind, müssen die Austrittsöffnungen einen<br />

Min<strong>de</strong>stabstand von 2 m haben.<br />

(4) Wegen explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereiche<br />

in und an Domschächten wird auf Nummer<br />

8.3.3 verwiesen.<br />

(5) Wegen explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereiche<br />

in Tanks wird auf Nummer 8.2.1 verwiesen.<br />

(6) In Bild 16 sind die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Bereiche für unterirdische Tanks mit<br />

mehr als 0,8 m Erd<strong>de</strong>ckung dargestellt.<br />

8.6 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche bei <strong>de</strong>r<br />

Ableitung von Dampf/Luft-Gemischen<br />

8.6.1 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in und um<br />

Dämpfespeicher und Dämpfepen<strong>de</strong>lleitungen<br />

(1) Für die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche<br />

in und an Dämpfepen<strong>de</strong>lleitungen gilt<br />

Nummer 8.2.2 entsprechend.<br />

(2) Für die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche<br />

in und um Dämpfespeicher 13 ) wird auf das<br />

VdTÜV-Merkblatt 954 14 ) "Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />

Dämpfespeicher in Dämpferückgewinnungsanlagen"<br />

verwiesen.<br />

13 Dämpfespeicher sind Behälter, die <strong>de</strong>r Zwischenspeicherung<br />

von Dämpfen brennbarer Flüssigkeiten im Zuge von Gaspen<strong>de</strong>lsystemen<br />

dienen.<br />

14 Zu beziehen bei Verlag TÜV Rheinland GmbH, Köln<br />

48 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

8.6.2 Rückgewinnen und Abluftreinigung<br />

(1) Das Innere von Anlagen zur Rückgewinnung<br />

o<strong>de</strong>r Abluftreinigung von<br />

Dampf/Luft-Gemischen aus Tanks gehört in<br />

<strong>de</strong>r Regel zu <strong>de</strong>n explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Bereichen. Der Brennraum einer Abluftreinigungsanlage<br />

ist kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />

Bereich.<br />

(2) Die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche in<br />

<strong>de</strong>n Zuführungsleitungen zur Rückgewinnungs-<br />

bzw. Abluftreinigungsanlage dürfen<br />

durch Schutzmaßnahmen, welche die<br />

Wahrscheinlichkeit gefährlicher explosionsfähiger<br />

Atmosphäre in diesen Leitungen<br />

herabsetzen, <strong>de</strong>r Zone eines niedrigeren<br />

Gefahrengra<strong>de</strong>s zugeordnet wer<strong>de</strong>n. Hierbei<br />

kann durch<br />

1 . betriebsmäßige Verringerung <strong>de</strong>r Konzentration<br />

<strong>de</strong>r brennbaren Dämpfe in<br />

<strong>de</strong>r Abluft durch Frischluftzufuhr auf einen<br />

Wert ausreichend weit (in <strong>de</strong>r Regel<br />

50 %) unterhalb <strong>de</strong>r unteren Explosionsgrenze<br />

2. betriebsmäßige Erhöhung <strong>de</strong>r Konzentration<br />

<strong>de</strong>r brennbaren Dämpfe in <strong>de</strong>r<br />

Abluft durch Zufuhr von brennbaren Gasen<br />

o<strong>de</strong>r Dämpfen (bei letzterem Kon<strong>de</strong>nsationsvorgänge<br />

ausschließen) auf<br />

einen Wert ausreichend weit oberhalb<br />

<strong>de</strong>r oberen Explosionsgrenze o<strong>de</strong>r<br />

3. ausreichen<strong>de</strong> Inertisierung 15 ) aus einem<br />

vorliegen<strong>de</strong>n explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereich<br />

(z.B. Zone 0) eine Zone niedrigeren<br />

Gefahrengra<strong>de</strong>s (z.B. Zone 1) o<strong>de</strong>r<br />

sogar ein nichtexplosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />

Bereich erzielt wird.<br />

(3) Wer<strong>de</strong>n Maßnahmen nach Absatz 2 in<br />

Verbindung mit einer Überwachungseinrichtung<br />

eingesetzt, kann aus einem explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Bereich Zone 0 auch eine<br />

Zone 2 wer<strong>de</strong>n.<br />

(4) Wer<strong>de</strong>n Maßnahmen nach Absatz 2 in<br />

Verbindung mit einer redundanten Überwachung<br />

durchgeführt, ist es möglich, eine<br />

Zone 0 in einen nichtexplosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Bereich zu überführen.<br />

15 Eine Inertisierung gilt dann als ausreichend, wenn im Inneren<br />

<strong>de</strong>r Anlage, z.B in einem Tank o<strong>de</strong>r einer Rohrleitung, betriebsmäßig<br />

in <strong>de</strong>r Regel 50 % <strong>de</strong>s z.B. in <strong>de</strong>r BGR 104 Regeln<br />

für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei <strong>de</strong>r Arbeit -<br />

Explosionsschutz-Regeln (EX-RL) <strong>de</strong>s Hauptverban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r<br />

gewerblichen Berufsgenossenschaften festgelegten Grenzwertes<br />

<strong>de</strong>r zulässigen Sauerstoff-Konzentration auftreten. Es<br />

kann möglich sein, dass diese For<strong>de</strong>rung verfahrenstechnisch<br />

bedingt nicht ohne Überwachungsmaßnahmen zu erfüllen ist.<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 49


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(5) Die Überwachungseinrichtungen dürfen<br />

u.a. Konzentrations- (Sauerstoff- o<strong>de</strong>r<br />

Brennstoffanteil)<br />

o<strong>de</strong>r<br />

Strömungsmessgeräte sein und müssen<br />

bei Über- bzw. Unterschreiten <strong>de</strong>r im<br />

Einzelfall festzulegen<strong>de</strong>n Grenzwerte zur<br />

Einschränkung o<strong>de</strong>r Vermeidung<br />

gefährlicher explosionsfähiger Atmosphäre<br />

akustischen Alarm und rechtzeitig<br />

Notfunktionen auslösen.<br />

(6) Konzentrationsmessgeräte nach Absatz<br />

5 müssen <strong>de</strong>n "Sicherheitsregeln für<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an Eigenschaften ortsfester<br />

Gaswarneinrichtungen für <strong>de</strong>n Explosionsschutz"<br />

16 ) und <strong>de</strong>n "Grundsätze für die Prüfung<br />

<strong>de</strong>r Funktionsfähigkeit ortsfester Gaswarneinrichtungen<br />

für <strong>de</strong>n Explosionsschutz"<br />

16 ) genügen.<br />

(7) Die Funktionsbereitschaft <strong>de</strong>r Überwachungseinrichtungen<br />

<strong>de</strong>r Anlage muss<br />

auch bei Ausfall <strong>de</strong>s Versorgungsnetzes<br />

gegeben sein.<br />

16 Herausgegeben von <strong>de</strong>r BG <strong>de</strong>r chemischen Industrie, Hei<strong>de</strong>lberg.<br />

Anmerkung: Es sind nur die betrieblichen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

heranzuziehen.<br />

(8) Die Eignung <strong>de</strong>r Überwachungseinrichtungen<br />

ist nachzuweisen.<br />

8.7 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in<br />

Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />

(1) Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche für Auffangräume<br />

als Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />

für brennbare<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

o<strong>de</strong>r B sind in Nummer 8.3.2 und 8.4 festgelegt.<br />

(2) Für die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche<br />

in Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen,<br />

die nicht von einem Auffangraum gebil<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n, siehe Anhang E.<br />

8.8 Schutzmaßnahmen und Lagerverbote in<br />

explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />

8.8.1 Schutzmaßnahmen vor Explosionsgefahren<br />

(1) Es sind Maßnahmen zu treffen, die das<br />

Auftreten gefährlicher explosionsfähiger<br />

Atmosphäre weitgehend ausschließen.<br />

Kann nach <strong>de</strong>n örtlichen o<strong>de</strong>r betrieblichen<br />

50 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

Verhältnissen das Auftreten solcher Atmosphäre<br />

nicht verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, so sind<br />

entsprechen<strong>de</strong> Schutzmaßnahmen zu treffen.<br />

(2) Ergeben sich explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche<br />

nach Nummer 8.2 bis 8.6, muss<br />

hierfür Gelän<strong>de</strong> zur Verfügung stehen, auf<br />

<strong>de</strong>m die erfor<strong>de</strong>rlichen Schutzmaßnahmen<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n können.<br />

(3) In <strong>de</strong>n explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />

sind Schutzmaßnahmen zu treffen,<br />

welche die Gefahr <strong>de</strong>r Entzündung gefährlicher<br />

explosionsfähiger Atmosphäre verhin<strong>de</strong>rn<br />

o<strong>de</strong>r einschränken o<strong>de</strong>r die Auswirkung<br />

einer Explosion auf ein unbe<strong>de</strong>nkliches<br />

Maß beschränken.<br />

(4) In <strong>de</strong>n explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />

sind zu vermei<strong>de</strong>n<br />

in Zone 2 betriebsmäßig zu erwarten<strong>de</strong><br />

Zündquellen (Zündquellen, die<br />

bei normalem, störungsfreiem<br />

Betrieb auftreten können),<br />

in Zone 1 neben <strong>de</strong>n für Zone 2 genannten<br />

Zündquellen auch Zündquellen<br />

durch Betriebsstörungen,<br />

mit <strong>de</strong>nen man üblicherweise<br />

rechnen muss (häufiger<br />

auftreten<strong>de</strong> Betriebsstörungen),<br />

in Zone 0 neben <strong>de</strong>n für Zone 1 genannten<br />

Zündquellen auch Zündquellen<br />

durch selten auftreten<strong>de</strong><br />

Betriebsstörungen.<br />

(5) Geräte/Betriebsmittel, Anlagen und Anlagenteile,<br />

die in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Bereichen eingesetzt wer<strong>de</strong>n, dürfen nur in<br />

Betrieb genommen wer<strong>de</strong>n, wenn sie die<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Explosionsschutzverordnung<br />

vom 12. Dezember 1996 (BGBl. I,<br />

S. 1914) erfüllen, und nur in <strong>de</strong>n Zonen, für<br />

die sie entsprechend <strong>de</strong>r Zuordnung in Gerätegruppen<br />

und Gerätekategorien gemäß<br />

<strong>de</strong>n Bestimmungen <strong>de</strong>r Explosionsschutzverordnung<br />

geeignet sind. Geräte müssen<br />

danach in Abhängigkeit <strong>de</strong>r betrieblich<br />

festzulegen<strong>de</strong>n Zonen min<strong>de</strong>stens folgen<strong>de</strong>n<br />

Kategorien entsprechen:<br />

- Zone 0: Gerätegruppe II, Gerätekategorie<br />

1 mit Kennzeichnung „G“<br />

- Zone 1: Gerätegruppe II, Gerätekategorie<br />

2 mit Kennzeichnung „G"<br />

- Zone 2: Gerätegruppe II, Gerätekategorie<br />

3 mit Kennzeichnung „G“.<br />

(6) Abweichend von Absatz 5 dürfen in<br />

explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen auch Geräte/Betriebsmittel,<br />

Anlagen und Anlagenteile<br />

einer an<strong>de</strong>ren Gerätekategorie in Betrieb<br />

genommen wer<strong>de</strong>n, wenn das gleiche<br />

Sicherheitsniveau erreicht wird. Dies ist im<br />

Explosionsschutzdokument nachzuweisen<br />

und bedarf <strong>de</strong>r Ausnahme nach § 6 VbF.<br />

(7) Schutzsysteme, die in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Bereichen eingesetzt wer<strong>de</strong>n<br />

(z.B. Flammendurchschlagsicherungen 17 ),<br />

dürfen nur in Betrieb genommen wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn sie die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Explosionsschutzverordnung<br />

vom 12. Dezember<br />

1996 (BGBl. I, S. 1914) erfüllen, und für<br />

<strong>de</strong>n vorgesehenen Einsatzfall geeignet<br />

sind.<br />

(8) In unmittelbarer Nähe von Zone 0 und<br />

Zone 1 und oberhalb aller explosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />

Bereiche dürfen Zündquellen, die<br />

auf die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche<br />

einwirken können, nicht betrieben wer<strong>de</strong>n.<br />

Unzulässig ist z.B.<br />

1. die Unterhaltung von Feuerstätten,<br />

2. <strong>de</strong>r Umgang mit Feuer o<strong>de</strong>r glühen<strong>de</strong>n<br />

Gegenstän<strong>de</strong>n, mit offenem und verwahrtem<br />

Licht sowie das Rauchen.<br />

(9) Die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche<br />

gelten als explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche<br />

im Sinne <strong>de</strong>r Verordnung über elektrische<br />

Anlagen in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />

(ElexV). Die Vorschriften <strong>de</strong>r VbF ü-<br />

ber erstmalige und wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong> regelmäßige<br />

Prüfungen <strong>de</strong>r elektrischen Anlagen<br />

in diesen Bereichen bleiben unberührt.<br />

(10) In explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />

müssen Einmündungen und Schutzrohre<br />

für Kabel und Rohrleitungen gegen das<br />

Eindringen brennbarer Flüssigkeiten und<br />

<strong>de</strong>ren Dämpfe geschützt sein.<br />

(11) Bei <strong>de</strong>r ausschließlich passiven Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten in gefahrgutrechtlich<br />

zulässigen Transportbehältern in<br />

Lagerräumen und Lägern im Freien, die in<br />

Zone 2 eingestuft sind, dürfen<br />

1. für Zone 2 geeignete Flurför<strong>de</strong>rzeuge<br />

o<strong>de</strong>r<br />

17 Bei Drücken über 1,1 bar absolut o<strong>de</strong>r Temperaturen größer<br />

60 °C muss die Flammendurchschlagsicherung für <strong>de</strong>n Einsatz<br />

bei <strong>de</strong>n jeweiligen Bedingungen geeignet sein.<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 51


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

2. motorkraftbetriebene Fahrersitz- o<strong>de</strong>r<br />

Mitgänger-Flurför<strong>de</strong>rzeuge normaler<br />

Bauart 18 ),<br />

a) <strong>de</strong>ren betriebsmäßig auftreten<strong>de</strong><br />

Oberflächentemperaturen 19 ) die<br />

niedrigste Zündtemperatur <strong>de</strong>r gelagerten<br />

brennbaren Flüssigkeiten<br />

nicht überschreiten o<strong>de</strong>r durch technische<br />

Maßnahmen maximal auf die<br />

niedrigste Zündtemperatur begrenzt<br />

wer<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r<br />

und<br />

<strong>de</strong>ren betriebsmäßig heiße Oberflächen<br />

nicht zündwirksam <strong>20</strong> ) wer<strong>de</strong>n<br />

können<br />

b) die im Gefahrenfall (z.B. Leckage<br />

durch Beschädigung eines Behälters)<br />

unverzüglich stillgesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />

um betriebsmäßig auftreten<strong>de</strong><br />

zündfähige Funken auszuschließen,<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Der zweite Anstrich von Ziffer 2a) ist erfüllt,<br />

wenn die betriebsmäßig heißen Oberflächen<br />

- gegen heruntertropfen<strong>de</strong> brennbare<br />

Flüssigkeiten abge<strong>de</strong>ckt sind und<br />

- min<strong>de</strong>stens 30 cm über <strong>de</strong>r Fahrbahn<br />

liegen.<br />

Für zün<strong>de</strong>mpfindliche Stoffe <strong>de</strong>r Temperaturklasse<br />

T5 o<strong>de</strong>r T6 sowie Diethylether<br />

dürfen Flurför<strong>de</strong>rzeuge normaler Bauart in<br />

<strong>de</strong>n in Satz 1 genannten Lagerräumen und<br />

Läger im Freien nicht eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Eine Wie<strong>de</strong>rinbetriebnahme von Flurför<strong>de</strong>rzeugen<br />

normaler Bauart, die im Gefahrenfall<br />

stillgesetzt wur<strong>de</strong>n, darf nur erfolgen,<br />

wenn sichergestellt ist, dass keine explosionsfähige<br />

Atmosphäre vorhan<strong>de</strong>n ist. Flur-<br />

18 siehe hierzu DIN EN 1726-1:1998 und DIN ISO 5053:1994.<br />

19 Als Erkenntnisquelle kann z.B. EN 1755 herangezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>20</strong> Zitat: G.Gosda, R.Oelmeyer, H.Schacke, C.D.Walther: "Hot<br />

Pipelines-Ignition Sources or not?“, 6 th International Symposium<br />

"Loss Prevention and Safety Promotion in the Process<br />

Industries", June 19-22, 1989, Oslo, Norway. Proceedinds of<br />

the 6th International Symposium "Loss Prevention and Safety<br />

Promotion in the Process Industries", Vol. IV, 13-1 to 13-19,<br />

Norwegian Society of Chartered Engineers, European Fe<strong>de</strong>ration<br />

of Chemical Engineering, Oslo 1989.<br />

sowie<br />

H. Bothe, H. Steen: "The Ignition of Flammable Vapours by<br />

Hot Pipes and Plates", 6th International Symposium "Loss<br />

Prevention and Safety Promotion in the Process Industries",<br />

June 19-22, 1989, Oslo, Norway. Proceedings of the 6 th Intemational<br />

Symposium "Loss Prevention and Safety Promotion<br />

in the Process Industries", Vol. III, 85-1 to 85-13, Norwegian<br />

Society of Chartered Engineers, European Fe<strong>de</strong>ration of<br />

Chemical Engineering, Oslo 1989.<br />

för<strong>de</strong>rzeuge normaler Bauart dürfen in <strong>de</strong>n<br />

in Satz 1 genannten Lagerräumen und Läger<br />

im Freien nicht abgestellt, aufgela<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r betankt wer<strong>de</strong>n.<br />

(12) Fahrzeuge normaler Bauart (z.B.<br />

Tankfahrzeuge o<strong>de</strong>r sonstige Lastkraftwagen)<br />

dürfen in Zone 2 nur verkehren, soweit<br />

dies zum Betrieb <strong>de</strong>s Lagers erfor<strong>de</strong>rlich<br />

ist.<br />

8.8.2 Lagerverbot<br />

(1) Die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche<br />

sind von Stoffen freizuhalten, die ihrer Art<br />

o<strong>de</strong>r Menge nach geeignet sind, zur Entstehung<br />

o<strong>de</strong>r Ausbreitung von Brän<strong>de</strong>n zu<br />

führen. Unzulässig ist z.B. die Lagerung<br />

von explosionsfähigen Stoffen und Gegenstän<strong>de</strong>n<br />

mit explosionsfähigen Stoffen,<br />

von leichtentzündlichen und entzün<strong>de</strong>nd<br />

wirken<strong>de</strong>n Stoffen und <strong>de</strong>r Umgang mit<br />

diesen Stoffen o<strong>de</strong>r Gegenstän<strong>de</strong>n.<br />

(2) Verdichtete, verflüssigte und unter<br />

Druck gelöste Gase dürfen in<br />

explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen <strong>de</strong>r Zone<br />

1 nur unterirdisch gelagert wer<strong>de</strong>n. Dies gilt<br />

nicht für Brandschutzeinrichtungen.<br />

9 Ausrüstung von Tanks<br />

9.1 Ableitung von Dampf/Luft-Gemischen<br />

9.1.1 Allgemeines<br />

(1) Aus Tanks verdrängte Dampf/Luft-Gemische<br />

müssen so abgeleitet wer<strong>de</strong>n, dass<br />

Gefahren für Beschäftigte und Dritte nicht<br />

entstehen können. Dazu müssen die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Sicherheitseinrichtungen vorhan<strong>de</strong>n<br />

sein.<br />

(2) Dampf/ Luft-Gemische wer<strong>de</strong>n z.B.<br />

1. beim Befüllen eines Tanks durch die<br />

brennbaren Flüssigkeiten,<br />

2. durch Atmen infolge Erwärmung, z.B.<br />

durch Sonneneinstrahlung,<br />

3. beim Einleiten an<strong>de</strong>rer Medien in <strong>de</strong>n<br />

Tank (z.B. Luft, Wasser, Wasserdampf,<br />

inertes Gas) z.B. zur Vorbereitung von<br />

Arbeiten in o<strong>de</strong>r am Tank<br />

aus <strong>de</strong>m Tank verdrängt.<br />

52 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(3) Verdrängte Dampf/Luft-Gemische dürfen<br />

1. gefahrlos über Lüftungsleitungen ins<br />

Freie abgeleitet,<br />

2. in einen an<strong>de</strong>ren Tank (z.B. Transporttank,<br />

Lagertank), aus <strong>de</strong>m abgefüllt<br />

wird, zurückgeführt (Gaspen<strong>de</strong>lverfahren),<br />

3. in eine Abluftreinigungs- o<strong>de</strong>r Rückgewinnungsanlage<br />

geleitet o<strong>de</strong>r<br />

4. durch Verbrennen, z.B. durch Abfackeln,<br />

gefahrlos vernichtet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

(4) Bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r Verfahren nach<br />

Absatz 3 sind die Erfor<strong>de</strong>rnisse sowohl <strong>de</strong>s<br />

Brand- und Explosionsschutzes als auch<br />

<strong>de</strong>s Immissionsschutzes zu berücksichtigen.<br />

9.1.2 Be- und Entlüftungseinrichtungen<br />

9.1.2.1 Notwendigkeit<br />

(1) Tanks müssen so betrieben wer<strong>de</strong>n,<br />

dass z.B. durch Be- und Entlüftungseinrichtungen<br />

gewährleistet ist, dass gefährliche<br />

Über- und Unterdrücke nicht entstehen.<br />

(2) Lüftungseinrichtungen dürfen nicht<br />

absperrbar sein.<br />

(3) Wegen <strong>de</strong>r Lüftungseinrichtungen von<br />

inertisierten Tanks wird auf Nummer 8.2.4<br />

verwiesen.<br />

(4) Wegen <strong>de</strong>r Lüftungseinrichtungen von<br />

Tanks mit Gaspen<strong>de</strong>lung wird auf Nummer<br />

9.1.3 verwiesen.<br />

(5) Wegen <strong>de</strong>r Lüftungseinrichtungen von<br />

Tanks mit innerem Überdruck wird auf<br />

Nummer 9.5.3 verwiesen.<br />

zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten an<strong>de</strong>rer<br />

Gefahrklassen angeschlossen sein.<br />

9.1.2.2 Betriebliche Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

(1) Lüftungseinrichtungen müssen bei <strong>de</strong>n<br />

zu erwarten<strong>de</strong>n Beanspruchungen ausreichend<br />

fest, formbeständig und gegen<br />

Dämpfe <strong>de</strong>s Lagergutes beständig bleiben.<br />

Sie müssen ferner im erfor<strong>de</strong>rlichen Maße<br />

alterungsbeständig und gegen Flammeneinwirkung<br />

ausreichend wi<strong>de</strong>rstandsfähig<br />

sein.<br />

(2) Die Anfor<strong>de</strong>rungen von Absatz 1 sind<br />

bei Lüftungseinrichtungen aus metallischen<br />

Werkstoffen in <strong>de</strong>r Regel erfüllt. Bei Verwendung<br />

an<strong>de</strong>rer Werkstoffe ist ihre Eignung<br />

nachzuweisen.<br />

9.1.2.3 Auftreten<strong>de</strong> Volumenströme<br />

(1) Lüftungseinrichtungen müssen so bemessen<br />

sein, dass sowohl bei höchstem<br />

Volumenstrom <strong>de</strong>r Pumpen bzw. Füllraten<br />

aus Transportbehältern als auch bei Temperaturschwankungen<br />

im Tank kein gefährlicher<br />

Unterdruck o<strong>de</strong>r Überdruck entstehen<br />

kann. Beispielhaft ist diese Anfor<strong>de</strong>rung<br />

als erfüllt anzusehen, wenn bei Standardtanks<br />

(Prüfüberdruck von 2 bar, max.<br />

Betriebsdruck 0,5 bar, max. Volumen<br />

100 m³), die aus Transportbehältern befüllt<br />

wer<strong>de</strong>n (Volumenstrom max. 1<strong>20</strong>0 l/min)<br />

die lichte Weite <strong>de</strong>r Lüftungsleitung etwa<br />

50 % <strong>de</strong>r lichten Weite <strong>de</strong>s Füllrohres, min<strong>de</strong>stens<br />

jedoch 40 mm beträgt. Bei Tanks<br />

mit einem Prüfüberdruck von weniger als<br />

2 bar, min<strong>de</strong>stens jedoch aber <strong>de</strong>m<br />

1,3-fachen statischen Druck von Wasser<br />

und einem Rauminhalt bis 100 m³ , die mit<br />

einem Volumenstrom von höchstens<br />

1<strong>20</strong>0 l/min befüllt wer<strong>de</strong>n, ist diese Anfor<strong>de</strong>rung<br />

als erfüllt anzusehen, wenn die lichte<br />

Weite <strong>de</strong>r Lüftungsleitung etwa 50 % <strong>de</strong>r<br />

lichten Weite <strong>de</strong>s Füllrohres, min<strong>de</strong>stens<br />

jedoch 50 mm beträgt.<br />

(6) Mehrere Tanks dürfen nur dann über<br />

eine gemeinsame Leitung belüftet und entlüftet<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn sie nur solche brennbaren<br />

Flüssigkeiten enthalten, die keine<br />

gefährlichen Vermischungen (z.B. durch<br />

Flammpunkterniedrigung) miteinan<strong>de</strong>r eingehen<br />

können, und die Lagereinrichtungen<br />

für die höchste Gefahrklasse <strong>de</strong>r gelagerten<br />

brennbaren Flüssigkeiten geeignet<br />

sind. Tanks zur Lagerung von Heizöl EL<br />

dürfen abweichend von Satz 1 nicht an eine<br />

gemeinsame Lüftungsleitung mit Tanks<br />

(2) Für nicht wärmegedämmte oberirdische<br />

Flachbo<strong>de</strong>n-Tankbauwerke mit festem<br />

Dach ohne inneren Überdruck (z.B. Tanks<br />

nach DIN 4119) und vergleichbare Tanks<br />

(z.B. Tanks nach DIN 6618) aus metallischen<br />

Werkstoffen sind die Volumenströme<br />

V & a , und<br />

V &<br />

e<br />

, für die Bemessung <strong>de</strong>r Be-<br />

und Entlüftungseinrichtungen nach folgen<strong>de</strong>n<br />

Beziehungen zu ermitteln:<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 53


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

1. Belüftungseinrichtungen<br />

V & a ≥<br />

V & A + V &<br />

P<br />

V & A = 4, 8 ⋅<br />

0,71<br />

V<br />

B<br />

2. Entlüftungseinrichtungen 21 )<br />

Ve ≥ VE + VP<br />

⎛ ⎞<br />

VE= 0,17 ⋅ ⎜ ⎟<br />

⎝ D ⎠<br />

0,52<br />

H −<br />

⋅ V<br />

0,89<br />

B<br />

V & P = Maximaler Volumenstrom<br />

<strong>de</strong>r Pumpen bei <strong>de</strong>r Tankbefüllung<br />

bzw. Tankentleerung<br />

in m³/h<br />

V & A , E<br />

V &<br />

= Maximaler<br />

witterungsbedingter<br />

Volumenstrom<br />

infolge<br />

Abkühlung ( V & A ) bzw.<br />

V B =<br />

Erwärmung ( V &<br />

E ) <strong>de</strong>r Tankatmosphäre<br />

Gesamtvolumen<br />

in m³/h<br />

<strong>de</strong>s Tanks<br />

in m³<br />

D = Durchmesser <strong>de</strong>s Tanks in<br />

m<br />

Die Volumenströme V & A und V & E können<br />

aus Diagramm 8 für geläufige Parameterbereiche<br />

abgelesen wer<strong>de</strong>n.<br />

(4) Bei Tanks, die nicht für inneren Überdruck<br />

ausgelegt, jedoch mit einem Prüfüberdruck<br />

von min<strong>de</strong>stens 2 bar geprüft<br />

wor<strong>de</strong>n sind, sind beim Befüllen die entstehen<strong>de</strong>n<br />

Überdrücke auf 0,5 bar zu begrenzen.<br />

(5) Bei oberirdischen zylindrischen Flachbo<strong>de</strong>ntankbauwerken<br />

sind beim Befüllen<br />

und Entleeren die auf <strong>de</strong>m Herstellerschild<br />

angegebenen zulässigen Volumenströme<br />

einzuhalten.<br />

(6) Beim Befüllen von Tanks ohne inneren<br />

Überdruck aus Straßentankfahrzeugen darf<br />

ein Volumenstrom von 1<strong>20</strong>0 l/min nicht ü-<br />

berschritten wer<strong>de</strong>n.<br />

(7) Nur Tanks, die für inneren Überdruck<br />

ausgelegt sind, dürfen unter Verwendung<br />

von Druckgas entleert wer<strong>de</strong>n. Der zum<br />

Entleeren angewen<strong>de</strong>te Gasdruck darf <strong>de</strong>n<br />

zulässigen Betriebsüberdruck <strong>de</strong>s Tanks<br />

nicht überschreiten.<br />

(8) Bei <strong>de</strong>r Befüllung mittels Druckgas<br />

müssen in <strong>de</strong>n in Absatz 7 genannten Fällen<br />

in <strong>de</strong>m zu befüllen<strong>de</strong>n Tank gefährliche<br />

Überdrücke, die durch überströmen<strong>de</strong>s<br />

Druckgas entstehen können, vermie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

9.1.2.4 Ableitung <strong>de</strong>r Dampf/Luft-Gemische ins<br />

Freie<br />

(1) Lüftungsleitungen müssen so ins Freie<br />

mün<strong>de</strong>n, dass durch austreten<strong>de</strong><br />

Dampf/Luft-Gemische keine Gefahren für<br />

Beschäftigte und Dritte entstehen können.<br />

(3) Beim Befüllen von Tanks ohne inneren<br />

Überdruck muss sichergestellt sein, dass<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m statischen Rechnungsnachweis<br />

zugrun<strong>de</strong> gelegte zulässige Überdruck,<br />

höchstens jedoch ein Überdruck von 0,1<br />

bar, nicht überschritten wird.<br />

(2) Bei Anlagen mit Tanks für brennbare<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III unter<br />

Erdgleiche muss die Lüftungsleitung min<strong>de</strong>stens<br />

50 cm über <strong>de</strong>r Füllöffnung und<br />

min<strong>de</strong>stens 50 cm über Erdgleiche mün<strong>de</strong>t.<br />

Bei Anlagen mit Tanks für brennbare Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III über Erdgleiche<br />

dürfen Lüftungsstutzen und Füllöffnung<br />

etwa gleich hoch en<strong>de</strong>n.<br />

(3) Lüftungsleitungen von Tanks zur Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A III müssen min<strong>de</strong>stens 50 cm über<br />

<strong>de</strong>r Öffnung einer Lüftungsleitung von<br />

21 Wegen zusätzlicher Inertgasvolumenströme bei inertisierten<br />

Tanks wird auf Nummer 8.2.4 verwiesen.<br />

54 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

Tanks zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II und B mün<strong>de</strong>n.<br />

(4) Die Anfor<strong>de</strong>rung nach Absatz 1 ist erfüllt,<br />

wenn sich die Öffnungen <strong>de</strong>r Lüftungsleitungen<br />

von Tanks zur Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I,<br />

A II und B min<strong>de</strong>stens 4 m über <strong>de</strong>m Erdbo<strong>de</strong>n<br />

befin<strong>de</strong>n.<br />

(5) Die Austrittsöffnungen von Lüftungseinrichtungen<br />

müssen gegen das Eindringen<br />

von Regenwasser geschützt sein.<br />

(6) Lüftungseinrichtungen dürfen nicht in<br />

geschlossene Räume und Domschächte<br />

mün<strong>de</strong>n.<br />

(7) Absatz 6 gilt nicht für oberirdische Einzeltanks<br />

mit einem Rauminhalt bis 1000 l<br />

zur Lagerung von Heizöl o<strong>de</strong>r Dieselkraftstoff.<br />

nur zur Anbringung <strong>de</strong>r Gaspen<strong>de</strong>lleitung<br />

zu öffnen.<br />

(3) Bei <strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>s Gaspen<strong>de</strong>lverfahrens<br />

müssen die Gaspen<strong>de</strong>lleitungen<br />

und ihre Anschlüsse so bemessen sein,<br />

dass unzulässige Über- und Unterdrücke in<br />

<strong>de</strong>n Tanks nicht auftreten können.<br />

(4) Die Anfor<strong>de</strong>rungen nach Absatz 3 sind<br />

beispielhaft als erfüllt anzusehen, wenn bei<br />

Tanks, die mit einem Volumenstrom von<br />

höchstens 1<strong>20</strong>0 l/min aus Transportbehältern<br />

befüllt wer<strong>de</strong>n, die Nennweite <strong>de</strong>s<br />

Gaspen<strong>de</strong>lanschlusses 50 mm und die lichte<br />

Weite <strong>de</strong>r Gaspen<strong>de</strong>lleitung<br />

- bei Tanks mit einem Prüfüberdruck von<br />

min<strong>de</strong>stens 2 bar min<strong>de</strong>stens 40 mm<br />

und<br />

- bei Tanks mit einem Prüfüberdruck von<br />

weniger als 2 bar und mehr als 0,3 bar<br />

min<strong>de</strong>stens 50 mm<br />

betragen.<br />

(8) Von Schornsteinöffnungen, Regenfallrohren<br />

und Fenstern, die zum Öffnen eingerichtet<br />

sind, sollen die Austrittsöffnungen<br />

einen Min<strong>de</strong>stabstand haben, <strong>de</strong>r so bemessen<br />

ist, dass explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche<br />

um die Lüftungsöffnungen gemäß<br />

Nummer 8.4 und 8.5 nicht an die Schornsteinöffnungen,<br />

Regenfallrohre und Fenster<br />

heranreichen, min<strong>de</strong>stens jedoch 2 m.<br />

(9) Bei Festdachtanks mit Ringmantel müssen<br />

die Dampf/Luft-Gemische so abgeleitet<br />

wer<strong>de</strong>n, dass sie nicht in <strong>de</strong>n Ringraum gelangen.<br />

9.1.3 Gaspen<strong>de</strong>ln<br />

(1) Bei Befüllung von Tanks unter Anwendung<br />

<strong>de</strong>s Gaspen<strong>de</strong>lverfahrens darf die<br />

Entlüftung nur über die Gaspen<strong>de</strong>lleitung<br />

erfolgen. Entlüftungsleitungen von Tanks in<br />

das Freie, ausgenommen sicherheitstechnisch<br />

erfor<strong>de</strong>rliche Öffnungen, müssen<br />

während <strong>de</strong>s Gaspen<strong>de</strong>lns geschlossen<br />

sein. Beispielhaft ist diese Anfor<strong>de</strong>rung bei<br />

Tanks als erfüllt anzusehen, wenn die Lüftungsleitung<br />

mit einem Über/Unterdruckventil<br />

o<strong>de</strong>r einer geeigneten Drossel<br />

versehen ist.<br />

(2) Anschlussstutzen für Gaspen<strong>de</strong>lleitungen<br />

sind fest verschlossen zu halten und<br />

(5) Sind die höchstmöglichen Über- und<br />

Unterdrücke nicht mit genügen<strong>de</strong>r Sicherheit<br />

bestimmbar, sind die Gaspen<strong>de</strong>leinrichtungen<br />

zur Einhaltung <strong>de</strong>r zulässigen<br />

Drücke mit einer Sicherheitseinrichtung gegen<br />

Drucküber- bzw. Druckunterschreitung<br />

auszurüsten,<br />

(6) Für die Ausrüstung von Gaspen<strong>de</strong>lleitungen<br />

mit Flammendurchschlagsicherungen<br />

gilt Nummer 9.2.<br />

9.1.4 Rückgewinnung und Abluftreinigung<br />

Wegen <strong>de</strong>r Absicherung von Rückgewinnungs-<br />

o<strong>de</strong>r Abluftreinigungsanlagen gegen<br />

einen Flammenrückschlag wird auf<br />

Nummer 9.2.8 verwiesen.<br />

9.2 Flammendurchschlagsicherungen<br />

9.2.1 Begriffe<br />

(1) Flammendurchschlagsicherungen sind<br />

Einrichtungen, die an <strong>de</strong>r Öffnung eines<br />

Anlagenteils o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Rohrleitung eines Systems von Anlagen<br />

eingebaut sind und <strong>de</strong>ren vorgesehene<br />

Funktion es ist, <strong>de</strong>n Durchfluss zu ermöglichen,<br />

aber <strong>de</strong>n Flammendurchschlag zu<br />

verhin<strong>de</strong>rn.<br />

(2) Flammensperre ist <strong>de</strong>r Teil einer Flammendurchschlagsicherung,<br />

<strong>de</strong>ssen Haupt-<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 55


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

aufgabe die Verhin<strong>de</strong>rung eines Flammendurchschlags<br />

ist.<br />

(3) Je nach <strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnissen, die sich<br />

aus <strong>de</strong>r gewählten Einbauart und <strong>de</strong>n Betriebsverhältnissen<br />

ergeben, sind Deflagrations-<br />

o<strong>de</strong>r Detonationssicherungen zu<br />

verwen<strong>de</strong>n. Abhängig von <strong>de</strong>r Betriebsweise<br />

kann die Qualifikation für stabilisiertes<br />

Brennen (Kurzzeitbrand, Dauerbrand) erfor<strong>de</strong>rlich<br />

sein.<br />

(4) Wegen <strong>de</strong>r Klassifikation <strong>de</strong>r Flammendurchschlagsicherungen<br />

wird auf DIN EN<br />

12 874 22 ) Abschnitt 4 verwiesen.<br />

9.2.2 Notwendigkeit von Flammendurchschlagsicherungen<br />

(1) Öffnungen von Tanks und Anlagenteile,<br />

aber auch Rohrleitungen, durch die explosionsfähige<br />

Gemische hindurchtreten o<strong>de</strong>r<br />

strömen, müssen so betrieben wer<strong>de</strong>n,<br />

dass bei Entzündung <strong>de</strong>r explosionsfähigen<br />

Atmosphäre keine Gefährdung Beschäftigter<br />

und Dritter entsteht. Wegen <strong>de</strong>s<br />

Auftretens explosionsfähiger Dampf/-<br />

Luft-Gemische siehe Nummer 8.1.<br />

(2) Öffnungen von Tanks und Anlagenteile,<br />

durch die Flammen in Tanks o<strong>de</strong>r Anlagenteile<br />

hineinschlagen bzw. herausschlagen<br />

können, müssen gegen einen Flammendurchschlag<br />

geschützt sein. Dies ist z.B.<br />

erfüllt, wenn die Öffnungen mit Flammendurchschlagsicherungen<br />

gemäß prEN<br />

12874 ausgerüstet sind, die entsprechend<br />

<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen, die nach <strong>de</strong>n Betriebsverhältnissen<br />

und <strong>de</strong>r gewählten Einbauart<br />

zu stellen sind, ausgewählt wer<strong>de</strong>n (vgl.<br />

Nummer 9.2.3 bis 9.2.5).<br />

(3) Absatz 2 gilt auch für Belüftungs- und<br />

Entlüftungseinrichtungen von abge<strong>de</strong>ckten<br />

Ringräumen zwischen Schwimmdach und<br />

Tankmantel von Schwimmdachtanks.<br />

(4) Die For<strong>de</strong>rung nach flammendurchschlagsicherer<br />

Gestaltung (z.B. Ausrüstung<br />

mit Flammendurchschlagsicherungen) gilt<br />

nicht für<br />

1 . Öffnungen von Tanks, die betriebsmäßig<br />

fest verschlossen und so gesichert<br />

sind, dass ein unbeabsichtigtes Lockern<br />

ihres Verschlusses ausgeschlossen ist,<br />

22 Zu beziehen beim Beuth-Verlag, Berlin<br />

2. verschließbare Peilöffnungen,<br />

3. Peilrohre von Schwimmdachtanks,<br />

4. Öffnungen von Schwimmdächern, <strong>de</strong>ren<br />

Kappen sich nur beim Aufsetzen <strong>de</strong>s<br />

Daches auf seine Stützen abheben.<br />

(5) Für solche Tanks, in <strong>de</strong>nen auf Grund<br />

<strong>de</strong>r Lagerbedingungen eine explosionsfähige<br />

Atmosphäre nicht zu erwarten ist, gilt<br />

die For<strong>de</strong>rung nach Absatz 2 nicht.<br />

(6) Für solche Tanks, die einer Explosion<br />

von Dampf/Luft-Gemischen im Innern<br />

standhalten, ohne aufzureißen (explosionsdruckstoßfeste<br />

Bauweise), gilt die For<strong>de</strong>rung<br />

nach Absatz 2 nur für Öffnungen,<br />

die betriebsmäßig zur Atmosphäre geöffnet<br />

wer<strong>de</strong>n und wenn eine Gefährdung von<br />

Beschäftigten o<strong>de</strong>r Dritten durch herausschlagen<strong>de</strong><br />

Flammen bestehen kann.<br />

(7) Wegen <strong>de</strong>s Nachweises <strong>de</strong>r Explosionsdruckstoßfestigkeit<br />

wird auf Anhang C<br />

verwiesen.<br />

(8) Öffnungen von oberirdischen explosionsdruckstoßfesten<br />

Tanks mit einem<br />

Rauminhalt bis 1000 l, durch die Flammen<br />

in <strong>de</strong>n Tank hineinschlagen können, brauchen<br />

nicht mit flammendurchschlagsicheren<br />

Armaturen ausgerüstet zu sein.<br />

(9) Öffnungen von Behältern, die gegen<br />

Flammendurchschlag nicht gesichert sind,<br />

müssen, solange sie nicht genutzt wer<strong>de</strong>n,<br />

fest verschlossen und so gesichert sein,<br />

dass ein unbeabsichtigtes Lockern ihres<br />

Verschlusses ausgeschlossen ist.<br />

(10) Wegen <strong>de</strong>r Einschränkung von Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an Flammendurchschlagsicherungen<br />

an Tanks mit Inertisierungsmaßnahmen<br />

wird auf Nummer 8.2.4 verwiesen.<br />

9.2.3 Flammendurchschlag bei Deflagrationen<br />

und/o<strong>de</strong>r Detonationen<br />

(1) Öffnungen von Tanks und von Anlagen<br />

o<strong>de</strong>r Mündungen von Rohrleitungen, aus<br />

<strong>de</strong>nen Dampf/Luft-Gemische betriebsmäßig<br />

nicht austreten, in die aber explosionsfähige<br />

Atmosphäre einströmen kann, z.B.<br />

an Unterdruckventilen von Lüftungseinrichtungen<br />

an Tanks, müssen mit einer Deflagrationssicherung<br />

versehen sein, die <strong>de</strong>n<br />

Flammendurchschlag in <strong>de</strong>n Tank, die Anlage<br />

o<strong>de</strong>r die Rohrleitung bei einer Explo-<br />

56 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

sion in <strong>de</strong>r Umgebung dieser Armatur verhin<strong>de</strong>rt<br />

(Deflagrationsendsicherungen).<br />

4. Öffnungen, an <strong>de</strong>nen zum Befüllen und<br />

Entleeren eines Tanks o<strong>de</strong>r zur Gaspen<strong>de</strong>lung<br />

bestimmte lösbare Rohr- und<br />

Schlauchverbindung angeschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n, sofern die Längen <strong>de</strong>r Rohrund<br />

Schlauchverbindungen die für Deflagrationssicherungen<br />

zulässigen maximalen<br />

Rohrlängen überschreiten.<br />

(2) Öffnungen von explosionsdruckfesten<br />

o<strong>de</strong>r explosionsdruckstoßfesten Tanks o-<br />

<strong>de</strong>r Anlagen, in <strong>de</strong>nen eine Explosion im<br />

Inneren auftreten kann, zu nicht explosionsdruckfesten<br />

o<strong>de</strong>r nicht explosionsdruckstoßfesten<br />

Anlagenteilen müssen zur<br />

Verhin<strong>de</strong>rung einer Explosionsausbreitung<br />

mit Deflagrationsvolumensicherungen ausgerüstet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

(3) Zur Absicherung von nicht explosionsdruckfesten<br />

o<strong>de</strong>r nicht explosionsdruckstoßfesten<br />

Tanks o<strong>de</strong>r Anlagen mit kurzen<br />

Rohrleitungen zwischen möglicher Zündquelle<br />

und <strong>de</strong>r Flammendurchschlagsicherung<br />

sind Deflagrationsrohrsicherungen<br />

o<strong>de</strong>r Detonationsrohrsicherungen einzusetzen.<br />

(4) Zur Absicherung von nicht explosionsdruckfesten<br />

o<strong>de</strong>r nicht explosionsdruckstoßfesten<br />

Tanks o<strong>de</strong>r Anlagen mit längeren<br />

Rohrleitungen, die betriebsmäßig nicht<br />

ständig mit brennbaren Flüssigkeiten gefüllt<br />

sind, müssen zwischen möglicher Zündquelle<br />

und <strong>de</strong>r Flammendurchschlagsicherung<br />

Detonationssicherungen eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

(5) Detonationssicherungen sind z.B. erfor<strong>de</strong>rlich<br />

1. am Anschluss <strong>de</strong>r Gaspen<strong>de</strong>lleitung an<br />

<strong>de</strong>n Tank,<br />

2. an Füll- und Entleerungsleitungen, die<br />

betriebsmäßig nicht ständig mit brennbaren<br />

Flüssigkeiten gefüllt sind und explosionsfähige<br />

Gemische enthalten können;<br />

dies gilt auch für Füll- und Entleerungsleitungen,<br />

die von oben in <strong>de</strong>n<br />

Tank eingeführt sind und bis auf die<br />

Tanksohle reichen,<br />

3. im Zuge von Rohrleitungen, wenn die<br />

vorhan<strong>de</strong>nen Rohrleitungslängen zwischen<br />

<strong>de</strong>m möglichen Ort <strong>de</strong>r Zündquelle<br />

und <strong>de</strong>r Flammendurchschlagsicherung<br />

die für Deflagrationssicherungen<br />

zulässigen maximalen Rohrlängen ü-<br />

berschreiten<br />

(6) Absatz 5 ist z. B. erfüllt, wenn nach DIN<br />

EN 12874 auf stabile Detonationen geprüfte<br />

Detonationssicherungen verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

9.2.4 Flammendurchschlag bei Dauerbrand<br />

Tafel 8<br />

(1) Ins Freie mün<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Öffnungen von<br />

Tanks und Anlagen, aus <strong>de</strong>nen nicht nur<br />

kurzzeitig Dampf/Luft-Gemische ausströmen<br />

können, müssen mit einer Einrichtung<br />

versehen sein, die <strong>de</strong>m Abbrand ausströmen<strong>de</strong>r<br />

explosionsfähiger Gemische für alle<br />

Einsatzbedingungen ohne Flammendurchschlag<br />

standhält (Dauerbrandsicherungen)<br />

sowie <strong>de</strong>n an Deflagrationsendsicherungen<br />

gestellten Anfor<strong>de</strong>rungen nach<br />

Nummer 9.2.3 Absatz 1 genügt.<br />

(2) Dauerbrandsicherungen sind z.B. erfor<strong>de</strong>rlich<br />

an Entlüftungseinrichtungen und an<br />

allen sonstigen Öffnungen, die <strong>de</strong>n Dampfraum<br />

<strong>de</strong>s Tanks bestimmungsgemäß mit<br />

<strong>de</strong>r Außenluft verbin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r an Notentlüftungen<br />

von Gaspen<strong>de</strong>lsystemen und Anlagen,<br />

aus <strong>de</strong>nen im Einsatzfall längerfristig<br />

explosionsfähige Gemische austreten.<br />

(3) Ist eine Dauerbrandsicherheit einer Deflagrationssicherung<br />

für Dämpfe einer bestimmten<br />

brennbaren Flüssigkeit nicht erreichbar<br />

(z.B. für Alkohole), dürfen alternativ<br />

zu Absatz 1 Detonationssicherungen im<br />

Zuge von Lüftungsleitungen eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn die nachgeschaltete Rohrleitung<br />

(zwischen Detonationssicherung und<br />

<strong>de</strong>r Öffnung <strong>de</strong>r ins Freie mün<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Lüftungsleitung)<br />

min<strong>de</strong>stens die nachfolgend<br />

genannte Länge aufweist. Satz 1 ist z. B.<br />

erfüllt, wenn nach DIN EN 12874 auf stabile<br />

Detonationen geprüfte Detonationssicherungen<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Min<strong>de</strong>stlängen <strong>de</strong>r Rohrleitungen<br />

Nennweite <strong>de</strong>r Rohrleitung<br />

in mm<br />

Länge <strong>de</strong>r Rohrleitung in m<br />

15 0,5<br />

<strong>20</strong> 1<br />

25 1,5<br />

32 2<br />

40 3<br />

50 4<br />

65 6<br />

80 8<br />

100 bis <strong>20</strong>0 10<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 57


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

9.2.5 Flammendurchschlag bei kurzzeitigem<br />

Brennen<br />

(1) Deflagrations- o<strong>de</strong>r Detonationssicherungen<br />

im Zuge von Rohrleitungen, durch<br />

die explosionsfähige Dampf/Luft-Gemische<br />

langzeitig o<strong>de</strong>r längerfristig strömen können,<br />

müssen, sofern Nummer 9.2.4 Absatz<br />

3 nicht zutrifft, mit Zusatzeinrichtungen<br />

versehen sein, die eine zur Sicherung zurückschlagen<strong>de</strong><br />

und dort weiterbrennen<strong>de</strong><br />

Flamme rechtzeitig erfassen und Notfunktionen<br />

auslösen. Als Notfunktion kann<br />

- das Nachströmen explosionsfähiger<br />

Gemische automatisch unterbrochen,<br />

- das explosionsfähige Gemisch inertisiert,<br />

- die Konzentration <strong>de</strong>r Dämpfe im Gemisch<br />

mit Luft durch Zugabe von<br />

Brenngas über die obere Explosionsgrenze<br />

angereichert o<strong>de</strong>r<br />

- durch Luftzugabe unter die untere Explosionsgrenze<br />

verdünnt wer<strong>de</strong>n.<br />

(2) Abweichend von Absatz 1 brauchen Detonationssicherungen<br />

unmittelbar an Tanks<br />

o<strong>de</strong>r Behältern im Zuge von Gaspen<strong>de</strong>lund<br />

Gassammelleitungen nicht mit Überwachungseinrichtungen<br />

zum Erkennen eines<br />

stabilisierten Brennens ausgerüstet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

9.2.6 Einsatzbedingungen<br />

9.2.6.1 Allgemeines<br />

(1) Flammendurchschlagsicherungen müssen<br />

möglichst nahe am Tank angebracht<br />

und so angeordnet sein, dass sie leicht<br />

gewartet wer<strong>de</strong>n können. Auf Nummer<br />

9.2.7 Absatz 3 wird verwiesen.<br />

(2) Tanks, die gemäß Nummer 9.1.2.1 Absatz<br />

6 über eine gemeinsame Lüftungsleitung<br />

be- o<strong>de</strong>r entlüftet wer<strong>de</strong>n, müssen jeweils<br />

durch eine geeignete Flammendurchschlagsicherung<br />

am Tank abgesichert sein,<br />

sofern sie nicht explosiondruck- o<strong>de</strong>r explosionsdruckstoßfest<br />

gebaut sind. Auf<br />

Nummer 9.2.4 wird verwiesen.<br />

(3) Zwischen <strong>de</strong>m möglichen Ort einer<br />

Zündquelle und einer Deflagrationsrohrsicherung<br />

dürfen keine flammenbeschleunigend<br />

wirken<strong>de</strong>n Einbauten wie Blen<strong>de</strong>n,<br />

plötzliche Querschnittsverengungen o<strong>de</strong>r<br />

-erweiterungen o. ä. vorhan<strong>de</strong>n sein, es sei<br />

<strong>de</strong>nn, die Einbauten sind Bestandteil <strong>de</strong>r<br />

EG-Baumusterprüfbescheinigung 23 ). Diese<br />

Einschränkung gilt nicht für Absperreinrichtungen<br />

mit gleichem Querschnitt wie die<br />

Rohrleitungen, wenn sie betriebsmäßig offengehalten<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

9.2.6.2 Dauerbrandsicherungen<br />

(1) Dauerbrandsicherungen sind Endsicherungen,<br />

die in <strong>de</strong>r Regel nur mit einem Befestigungsanschluss<br />

versehen sind. Diese<br />

Sicherungen sollen unmittelbar am Tank<br />

installiert wer<strong>de</strong>n; sie dürfen aber auch mit<br />

kurzen Rohrleitungen errichtet wer<strong>de</strong>n. Für<br />

oberirdische Tanks mit Bauhöhe h ≤ 4 m<br />

entspricht eine 4 m über Erdgleiche en<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Entlüftungsleitung noch <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung<br />

nach einer kurzen Rohrleitung.<br />

(2) An Dauerbrandsicherungen dürfen außer<br />

<strong>de</strong>r Verbindung mit <strong>de</strong>m Tank keine<br />

weiteren Rohrleitungen angeschlossen<br />

sein.<br />

(3) Dauerbrandsicherungen an Notentlüftungsleitungen<br />

von Anlagen und Gaspen<strong>de</strong>lsystemen<br />

o<strong>de</strong>r an von Tanks weggeführten<br />

Entlüftungsleitungen müssen so<br />

angeordnet sein, dass bei einem Abbrand<br />

die Flamme keine Auswirkung auf die<br />

Rohrleitung hat. Die Dauerbrandsicherung<br />

am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Lüftungsleitung ersetzt nicht<br />

die an <strong>de</strong>n Tanks o<strong>de</strong>r Anlagenteilen nach<br />

Nummer 9.2.3 Absatz 5 erfor<strong>de</strong>rlichen Detonationssicherungen.<br />

(4) Parallelanordnungen von Dauerbrandsicherungen<br />

sind zulässig. Die Dauerbrandsicherungen<br />

sind so anzuordnen,<br />

dass sie sich im Brandfall nicht gegenseitig<br />

durch Wärmeeinwirkung beeinflussen. Dies<br />

ist beispielhaft erfüllt, wenn die Min<strong>de</strong>stabstän<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Dauerbrandsicherungen voneinan<strong>de</strong>r<br />

von Achse zu Achse min<strong>de</strong>stens<br />

fünfmal größer als <strong>de</strong>r Durchmesser <strong>de</strong>r<br />

Flammensperre und die Einbauebenen auf<br />

gleicher Höhe sind.<br />

(5) Dauerbrandsicherungen müssen im Falle<br />

<strong>de</strong>s Abbran<strong>de</strong>s so eingebaut sein, dass<br />

die Dampf/Luft-Gemische senkrecht nach<br />

oben abgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

23 Bei Drücken über 1,1 bar o<strong>de</strong>r Temperaturen größer 60 °C<br />

muss die Deflagrationssicherung für <strong>de</strong>n Einsatz bei <strong>de</strong>n jeweiligen<br />

Bedingungen geeignet sein.<br />

58 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(6) Die Freistrahlabführung darf bei einem<br />

Abbrand nicht beeinträchtigt sein.<br />

9.2.7 Absicherung im Zuge von Gaspen<strong>de</strong>l- o<strong>de</strong>r<br />

-sammelleitungen<br />

(1) Tanks sind, sofern sie nicht explosionsdruckstoßfest<br />

o<strong>de</strong>r nicht explosionsdruckfest<br />

gebaut sind, gegen das Hineinschlagen<br />

von Flammen aus <strong>de</strong>r Gaspen<strong>de</strong>lbzw.<br />

-sammelleitung zu sichern. Dies ist<br />

z.B. erfüllt, wenn <strong>de</strong>r Tank mit einer Detonationssicherung<br />

ausgerüstet ist. Die Detonationssicherung<br />

braucht nicht <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s kurzzeitigen Brennens gemäß<br />

Nummer 9.2.5 genügen. Für inertisierte<br />

Tanks wird auf Nummer 8.2.4 verwiesen.<br />

(2) Notentlüftungsöffnungen von Gaspen<strong>de</strong>l-<br />

o<strong>de</strong>r -sammelleitungen müssen gegen<br />

Dauerbrand geschützt ausgeführt wer<strong>de</strong>n<br />

(vgl. Nummer 9.2.4 und Bild 15).<br />

(3) Bezüglich <strong>de</strong>r Absicherung von<br />

Dämpfespeichern wird auf das VdTUV-<br />

Merkblatt 954 verwiesen 24 ).<br />

9.2.8 Absicherung von Rückgewinnungs- und<br />

Abluftreinigungsanlagen<br />

(1) Die erfor<strong>de</strong>rlichen Schutzmaßnahmen<br />

gegen Flammendurchschlag müssen unter<br />

Berücksichtigung <strong>de</strong>r Wahrscheinlichkeit<br />

<strong>de</strong>s Auftretens explosionsfähiger Atmosphäre<br />

(Zonen) und <strong>de</strong>r in einer Rückgewinnungs-<br />

o<strong>de</strong>r Abluftreinigungsanlage vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Zündmöglichkeiten abgestuft<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Für die Zahl <strong>de</strong>r<br />

gleichzeitig anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n und voneinan<strong>de</strong>r<br />

unabhängigen Maßnahmen zur Erzielung<br />

<strong>de</strong>r Flammendurchschlagsicherheit<br />

gilt Tafel 9. Als unabhängige Maßnahme<br />

nach Satz 2 ist gegeben, wenn nach DIN<br />

EN 12874 auf stabile Detonationen geprüfte<br />

Detonationssicherungen verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

(2) Die Auslassöffnungen <strong>de</strong>r gereinigten<br />

Abluft von Rückgewinnungs- o<strong>de</strong>r Abluftreinigungsanlagen<br />

sind gegen das Hineinschlagen<br />

von Flammen in die Rückgewinnungs-<br />

o<strong>de</strong>r Abluftreinigungsanlage zu sichern.<br />

Dies ist erfüllt, wenn die Auslassöffnung<br />

bei <strong>de</strong>r Einstufung <strong>de</strong>r gereinigten<br />

Abluft in<br />

24 VdTÜV-Merkblatt 954: Anfor<strong>de</strong>rungen an Dämpfespeicher in<br />

Dämpferückgewinnungsanlagen, Verlag TÜV Rheinland, Köln<br />

Tafel 9<br />

- Zone 0 mit einer Flammendurchschlagsicherung,<br />

die <strong>de</strong>flagrationssicher gegen<br />

atmosphärische Explosionen und<br />

dauerbrandsicher bzw.<br />

- Zone 1 mit einer Flammendurchschlagsicherung,<br />

die <strong>de</strong>flagrationssicher gegen<br />

atmosphärische Explosionen und<br />

dauerbrandsicher für die Explosionsgruppe<br />

II A<br />

gemäß DIN EN 12874 ausgerüstet ist. Auf<br />

Nummer 9.2.4 wird verwiesen. Sind die<br />

Auslassöffnungen <strong>de</strong>r gereinigten Abluft<br />

von Rückgewinnungs- o<strong>de</strong>r Abluftreinigungsanlagen<br />

in Zone 2 eingestuft o<strong>de</strong>r<br />

zonenfrei, brauchen sie nicht mit einer<br />

Flammendurchschlagsicherung abgesichert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Anzahl Schutzmaßnahmen<br />

In <strong>de</strong>r Rückgewinnungs- o<strong>de</strong>r<br />

Abluftreinigungsanlage zu erwarten<strong>de</strong><br />

Zündquellen<br />

betriebsmäßig (z. B. Brennerflamme)<br />

bei üblichen Betriebsstörungen<br />

(z. B. Betriebsmittel Gerätekategorie<br />

3 Kennzeichnung<br />

"G")<br />

bei seltenen Betriebsstörungen<br />

(z. B. Betriebsmittel Gerätekategorie<br />

2 Kennzeichnung<br />

„G“)<br />

Anzahl Schutzmaßnahmen bei<br />

Vorliegen folgen<strong>de</strong>r Gefahren<br />

bereiche im Abluftsystem<br />

Zone 0 Zone 1 Zone 2<br />

3 2 1<br />

2 1 0<br />

-1 0 0<br />

9.2.9 Druckfestigkeit von Rohrleitungen an<br />

Flammendurchschlagsicherungen<br />

(1) Rohrleitungen und Formstücke zwischen<br />

<strong>de</strong>r Detonationssicherung und <strong>de</strong>m<br />

Ort <strong>de</strong>r möglichen Zündung müssen <strong>de</strong>m<br />

zu erwarten<strong>de</strong>n Explosionsdruck standhalten<br />

ohne aufzureißen. Dies ist z.B. erfüllt,<br />

wenn Rohre und Formstücke mit einer<br />

Nennweite bis einschließlich DN <strong>20</strong>0 min<strong>de</strong>stens<br />

in Nenndruck PN 10 und Rohre<br />

und Formstücke mit einer Nennweite über<br />

DN <strong>20</strong>0 min<strong>de</strong>stens in Nenndruck PN 16<br />

ausgeführt sind.<br />

(2) Für Rohrleitungen mit Nennweiten bis<br />

DN <strong>20</strong>0 sind Krümmer mit beliebigem<br />

Krümmungsradius r sowie T-Stücke und<br />

an<strong>de</strong>re Formstücke zulässig. Für Rohrleitungen<br />

mit Nennweiten über DN <strong>20</strong>0 müssen<br />

die Krümmer ein Verhältnis von Krümmungsradius<br />

r zum Rohrdurchmesser d<br />

von min<strong>de</strong>stens 1,5 besitzen. T-Stücke mit<br />

einer Nennweite im abzweigen<strong>de</strong>n Ast über<br />

DN <strong>20</strong>0 sind nicht zulässig. Beispiele für<br />

zulässige Abzweigungen und Formstücke<br />

sind in Bild 17 aufgeführt. Querschnittsre-<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 59


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

duzierungen in Rohrleitungen müssen min<strong>de</strong>stens<br />

in einem Abstand von 1<strong>20</strong> Rohrdurchmessern<br />

vor <strong>de</strong>r Detonationssicherung<br />

angeordnet sein.<br />

(3) In Rohrleitungen sind zwischen einer<br />

Deflagrationsrohrsicherung und <strong>de</strong>m Ort<br />

<strong>de</strong>r möglichen Zündung Rohre und Formstücke<br />

min<strong>de</strong>stens in Nenndruck PN 10<br />

auszuführen. Der Abstand zwischen <strong>de</strong>r<br />

Deflagrationssicherung und <strong>de</strong>m Ort <strong>de</strong>r<br />

möglichen Zündung sowie dort angeordnete<br />

Formstücke müssen <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r EG-<br />

Baumusterprüfbescheinigung 25 ) festgelegten<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen entsprechen.<br />

durchmesser <strong>de</strong>s abzweigen<strong>de</strong>n Rohres<br />

von <strong>de</strong>r Abzweigung entfernt eingebaut<br />

wer<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r<br />

- an Rohrabzweigungen, die rechtwinklig<br />

und scharfkantig ausgeführt sind, gemäß<br />

DIN EN 12874 auf stabile Detonationen<br />

geprüfte Flammendurchschlagsicherungen<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n, die im<br />

abzweigen<strong>de</strong>m Rohr im Abstand von<br />

- 5 Rohrdurchmessern, min<strong>de</strong>stens<br />

jedoch 0,5 m, bis höchstens 50<br />

Rohrdurchmesser <strong>de</strong>s abzweigen<strong>de</strong>n<br />

Rohres o<strong>de</strong>r<br />

- min<strong>de</strong>stens 1<strong>20</strong> Rohrdurchmessern<br />

<strong>de</strong>s abzweigen<strong>de</strong>n Rohres<br />

von <strong>de</strong>r Abzweigung entfernt eingebaut<br />

wer<strong>de</strong>n (s. Bild 18 und 19).<br />

9.3 Flüssigkeitsstandanzeige und Überfüllschutz<br />

9.3.1 Flüssigkeitsstandanzeiger<br />

(1) Je<strong>de</strong>r Tank muss mit einer Einrichtung<br />

zur Feststellung <strong>de</strong>s Flüssigkeitsstan<strong>de</strong>s<br />

versehen sein. Diese Einrichtung kann bei<br />

oberirdischen Tanks mit ausreichend<br />

durchscheinen<strong>de</strong>n Wandungen (z.B. aus<br />

Kunststoff) entfallen.<br />

9.2.10 Anordnung von Flammendurchschlagsicherungen<br />

an Abzweigungen<br />

(1) An Rohrabzweigungen müssen Flammendurchschlagsicherungen<br />

so angeordnet<br />

sein, dass durch Instabilitäten <strong>de</strong>r Detonationsausbreitung<br />

im Rohr keine unzulässigen<br />

Belastungen <strong>de</strong>r Flammendurchschlagsicherungen<br />

auftreten können.<br />

(2) Die Einrichtung nach Satz 1 von Absatz<br />

1 kann z.B. eine elektronische Peileinrichtung<br />

o<strong>de</strong>r ein Peilstab sein.<br />

(2) Absatz 1 ist erfüllt, wenn in <strong>de</strong>r nichtabzweigen<strong>de</strong>n<br />

Rohrleitung <strong>de</strong>r Abstand von<br />

<strong>de</strong>r Abzweigung bis zu einer plötzlichen<br />

Querschnittsverengung o<strong>de</strong>r einem<br />

Rohrleitungsabschluss min<strong>de</strong>stens <strong>20</strong><br />

Rohrdurchmesser <strong>de</strong>r nichtabzweigen<strong>de</strong>n<br />

Rohrleitung, min<strong>de</strong>stens jedoch 3 m beträgt<br />

und<br />

- an Rohrabzweigungen, die nicht rechtwinklig<br />

und nicht scharfkantig ausgeführt<br />

sind, gemäß DIN EN 12874 auf<br />

stabile Detonationen geprüfte Flammendurchschlagsicherungen<br />

eingesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n, die im abzweigen<strong>de</strong>m Rohr im<br />

Abstand von min<strong>de</strong>stens 1<strong>20</strong> Rohr-<br />

25 Bei Drücken über 1,1 bar o<strong>de</strong>r Temperaturen größer 60 °C<br />

rnuss die Deflagrationssicherung für <strong>de</strong>n Einsatz bei <strong>de</strong>n jeweiligen<br />

Bedingungen geeignet sein.<br />

60 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

Aufsetztanks muss <strong>de</strong>r Grenzwertgeber<br />

<strong>de</strong>s Tanks an die Abfüllsicherung <strong>de</strong>s<br />

Tankfahrzeugs angeschlossen sein.<br />

(4) Der Befüllvorgang muss beobachtet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

(3) Peilöffnungen müssen verschließbar<br />

und so ausgeführt sein, dass ein unbeabsichtigtes<br />

Öffnen ausgeschlossen ist. Bei<br />

<strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklassen A I, A II und B dürfen Peilstäbe<br />

aus Leichtmetall nur verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn die Bedingungen nach Nummer<br />

9.2.2 Absatz 6 o<strong>de</strong>r Absatz 8 erfüllt sind.<br />

(4) Flüssigkeitsstandgläser müssen gegen<br />

Beschädigung geschützt und in Abschnitte<br />

von nicht mehr als 2,5 m Länge unterteilt<br />

sein. Sind Flüssigkeitsstandgläser nicht mit<br />

Sicherheitseinrichtungen ausgerüstet, die<br />

das Ausfließen brennbarer Flüssigkeiten<br />

bei Beschädigung <strong>de</strong>s Standglases selbsttätig<br />

verhin<strong>de</strong>rn, müssen sie mit schnell<br />

schließbaren Absperreinrichtungen versehen<br />

sein; die Absperreinrichtungen dürfen<br />

nur zur Feststellung <strong>de</strong>s Flüssigkeitsstan<strong>de</strong>s<br />

geöffnet wer<strong>de</strong>n.<br />

9.3.2 Vermeidung von Überfüllungen<br />

9.3.2.1 Allgemeines<br />

(1) Das Befüllen von Behältern muss so<br />

vorgenommen wer<strong>de</strong>n, dass Überfüllungen<br />

nicht auftreten.<br />

(2) Vor <strong>de</strong>m Befüllen muss <strong>de</strong>r Flüssigkeitsstand<br />

im Behälter festgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Es muss ermittelt wer<strong>de</strong>n, wie viel brennbare<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Behälter noch aufnehmen<br />

kann. Bei diskontinuierlicher Befüllung<br />

(z.B. Befüllen von Sammelbehältern) von<br />

Tanks mit einem Rauminhalt bis 1000 l und<br />

ortsbeweglichen Gefäßen mit kleinen Mengen<br />

Altöl o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Abfallstoffen genügt<br />

das Peilen in angemessenen Zeitabstän<strong>de</strong>n.<br />

(3) Beim Befüllen von Tanks zur Lagerung<br />

von Ottokraftstoff, Dieselkraftstoff o<strong>de</strong>r<br />

Heizöl EL aus Straßentankfahrzeugen o<strong>de</strong>r<br />

9.3.2.2 Zulässiger Füllungsgrad<br />

(1) Der zulässige Füllungsgrad von Behältern<br />

muss so bemessen sein, dass die Behälter<br />

nicht überlaufen, o<strong>de</strong>r dass Überdrücke,<br />

welche die Dichtheit o<strong>de</strong>r Festigkeit<br />

<strong>de</strong>r Behälter beeinträchtigen, nicht entstehen.<br />

(2) Bei <strong>de</strong>r Festlegung <strong>de</strong>s zulässigen Füllungsgra<strong>de</strong>s<br />

sind <strong>de</strong>r kubische Aus<strong>de</strong>hnungskoeffizient<br />

<strong>de</strong>r für die Befüllung eines<br />

Behälters in Frage kommen<strong>de</strong>n Flüssigkeiten<br />

und die bei <strong>de</strong>r Lagerung mögliche Erwärmung<br />

und eine dadurch bedingte Zunahme<br />

<strong>de</strong>s Volumens <strong>de</strong>r Flüssigkeit zu<br />

berücksichtigen.<br />

(3) Für die Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

ohne zusätzliche gefährliche Eigenschaften<br />

in ortsfesten Tanks ist <strong>de</strong>r zulässige<br />

Füllungsgrad bei Einfüllltemperatur wie<br />

folgt festzulegen:<br />

1 . Für oberirdische Tanks und unterirdische<br />

Tanks, die weniger als 0,8 m unter<br />

Erdgleiche eingebettet sind<br />

Füllungsgrad =<br />

100<br />

in % <strong>de</strong>s Fassungsraumes<br />

1+ α ⋅ 35<br />

2. Für unterirdische Tanks mit einer Erd<strong>de</strong>ckung<br />

von min<strong>de</strong>stens 0,8 m<br />

Füllungsgrad =<br />

100<br />

in % <strong>de</strong>s Fassungsraumes<br />

1+ α ⋅ <strong>20</strong><br />

3. Der mittlere kubische Aus<strong>de</strong>hnungskoeffizient<br />

(α kann wie folgt ermittelt wer<strong>de</strong>n:<br />

α =<br />

d15<br />

− d<br />

35 ⋅ d<br />

50<br />

50<br />

Dabei be<strong>de</strong>uten d 15 bzw. d 50 die Dichte<br />

<strong>de</strong>r Flüssigkeit bei 15 °C bzw. 50 °C.<br />

(4) Absatz 1 kann für brennbare Flüssigkeiten<br />

ohne zusätzliche gefährliche Eigenschaften,<br />

<strong>de</strong>ren kubischer Aus<strong>de</strong>hnungskoeffizient<br />

150 ⋅ 10 -5 /K nicht übersteigt,<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 61


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

auch als erfüllt angesehen wer<strong>de</strong>n, wenn<br />

<strong>de</strong>r Füllungsgrad bei Einfülltemperatur<br />

- bei oberirdischen Tanks und bei unterirdischen<br />

Tanks, die weniger als 0,8 m<br />

unter Erdgleiche liegen, 95 % und<br />

- bei unterirdischen Tanks mit einer Erd<strong>de</strong>ckung<br />

von min<strong>de</strong>stens 0,8 m 97 %<br />

<strong>de</strong>s Fassungsraumes nicht übersteigt.<br />

(5) Wird die Flüssigkeit während <strong>de</strong>r Lagerung<br />

über 50 °C erwärmt o<strong>de</strong>r wird sie im<br />

gekühlten Zustand eingefüllt, so sind zusätzlich<br />

die dadurch bedingten Aus<strong>de</strong>hnungen<br />

bei <strong>de</strong>r Festlegung <strong>de</strong>s Füllungsgra<strong>de</strong>s<br />

zu berücksichtigen.<br />

(6) Für Behälter zur Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten mit giftigen o<strong>de</strong>r ätzen<strong>de</strong>n Eigenschaften<br />

soll ein min<strong>de</strong>stens 3 % niedrigerer<br />

Füllungsgrad als nach Absatz 3 bis<br />

5 eingehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

9.3.2.3 Überfüllsicherung<br />

(1) Je<strong>de</strong>r Tank muss mit einer Überfüllsicherung<br />

ausgerüstet sein, die rechtzeitig<br />

vor Erreichen <strong>de</strong>s zulässigen Füllungsgra<strong>de</strong>s<br />

<strong>de</strong>n Füllvorgang unterbricht o<strong>de</strong>r akustischen<br />

Alarm auslöst. Tanks zur Lagerung<br />

von Ottokraftstoff und Tanks mit einem<br />

Rauminhalt von mehr als 1 000 l zur Lagerung<br />

von Dieselkraftstoff o<strong>de</strong>r Heizöl EL,<br />

die aus Straßentankfahrzeugen o<strong>de</strong>r Aufsetztanks<br />

befüllt wer<strong>de</strong>n, müssen mit einem<br />

Grenzwertgeber ausgerüstet sein, <strong>de</strong>r<br />

die Funktion einer Abfüllsicherung an Straßentankfahrzeugen<br />

o<strong>de</strong>r Aufsetztanks ermöglicht.<br />

Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />

Überfüllsicherungen für genehmigungsbedürftige<br />

Läger nach Nummer 9.2 <strong>de</strong>s Anhanges<br />

zur 4. BImSchV siehe Nummer<br />

9.7.2.<br />

(2) Absatz 1 gilt nicht für oberirdische<br />

Tanks mit einem Rauminhalt von nicht<br />

mehr als 1 000 l zur Lagerung von Dieselkraftstoff<br />

o<strong>de</strong>r Heizöl EL.<br />

(3) Einzeltanks mit einem Rauminhalt bis<br />

1 000 l zur Lagerung von Dieselkraftstoff<br />

o<strong>de</strong>r Heizöl EL dürfen aus Straßentankfahrzeugen,<br />

Aufsetztanks o<strong>de</strong>r Tankcontainern<br />

im Vollschlauchsystem mit einem<br />

nach <strong>de</strong>m Totmannprinzip schließen<strong>de</strong>n<br />

Zapfventil mit Füllraten von nicht mehr als<br />

<strong>20</strong>0 l/min im freien Auslauf befüllt wer<strong>de</strong>n.<br />

(4) Bei Tanks, die nach Absatz 2 ohne<br />

Grenzwertgeber befüllt wer<strong>de</strong>n dürfen,<br />

muss <strong>de</strong>r zulässige Flüssigkeitsstand gekennzeichnet<br />

sein, z.B. durch eine Markierung<br />

auf <strong>de</strong>m Peilstab o<strong>de</strong>r bei Tanks mit<br />

durchscheinen<strong>de</strong>n Wandungen an <strong>de</strong>r<br />

Tankwand.<br />

(5) Bei diskontinuierlicher Befüllung (z.B.<br />

Befüllen von Sammelbehältern) von Tanks<br />

mit einem Rauminhalt bis 1 000 l und ortsbeweglichen<br />

Gefäßen mit kleinen Mengen<br />

Altöl o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Abfallstoffen brauchen<br />

die Tanks bzw. Gefäße nicht mit einer Ü-<br />

berfüllsicherung ausgerüstet zu sein, wenn<br />

durch geeignete Bauweise <strong>de</strong>s Trichters<br />

<strong>de</strong>r Einfüllöffnung die Standhöhe in Höhe<br />

<strong>de</strong>s zulässigen Füllungsgra<strong>de</strong>s ausreichend<br />

sichtbar ist.<br />

(6) Füllanschlüsse und Anschlüsse für die<br />

Grenzwertgeber sind ein<strong>de</strong>utig zuzuordnen.<br />

(7) Bei <strong>de</strong>r Montage und Installation von<br />

Überfüllsicherungen ist <strong>TRbF</strong> 510 Anhang<br />

1 und 2 zu beachten.<br />

9.4 Absperreinrichtungen, Füll- und Entleerungseinrichtungen,<br />

Besichtigungsöffnungen,<br />

Verbindungsteile zwischen<br />

Tanks<br />

9.4.1 Absperreinrichtungen an Rohrleitungen<br />

(1) Für flüssigkeitsführen<strong>de</strong> Rohrleitungen<br />

von Tanks und <strong>de</strong>ren Armaturen gelten<br />

<strong>TRbF</strong> 131 und <strong>TRbF</strong> 231.<br />

(2) Je<strong>de</strong>r Rohrleitungsanschluss unterhalb<br />

<strong>de</strong>s zulässigen Flüssigkeitsstan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s<br />

Tanks muss mit einer Absperreinrichtung<br />

versehen sein.<br />

(3) Je<strong>de</strong>r Rohrleitungsanschluss oberhalb<br />

<strong>de</strong>s zulässigen Flüssigkeitsstan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s<br />

Tanks muss mit einer Absperreinrichtung<br />

versehen sein, wenn durch die angeschlossene<br />

Rohrleitung ein Aushebern <strong>de</strong>s<br />

Tanks möglich ist. Wird das Lager nicht<br />

ständig durch Personal beaufsichtigt, muss<br />

eine beson<strong>de</strong>re Einrichtung (z.B. Hebersicherung<br />

bei Heizölverbraucheranlagen)<br />

vorhan<strong>de</strong>n sein.<br />

(4) Bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III gilt Absatz 3<br />

nicht für die einzelnen Tanks innerhalb von<br />

62 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

Tanksystemen mit einem Gesamtrauminhalt<br />

bis 25 m³, sofern<br />

1 . das Tanksystem aus nicht mehr als 25<br />

Einzeltanks besteht, die von oben begehbar<br />

sind,<br />

2. nicht mehr als 5 Tanks in einer Reihe<br />

angeordnet sind und<br />

3. die Funktionsfähigkeit <strong>de</strong>s Füll- und Entleersystems<br />

nachgewiesen ist.<br />

(5) Die Absperreinrichtungen müssen sich<br />

möglichst nahe am Tank befin<strong>de</strong>n, gut zugänglich<br />

und leicht zu bedienen sein.<br />

(6) Bei unterirdischen Tanks dürfen Tankanschlussstutzen<br />

nur im Dom<strong>de</strong>ckel o<strong>de</strong>r<br />

im Scheitel <strong>de</strong>s Tanks angeordnet sein. Die<br />

Anschlüsse müssen zugänglich sein.<br />

9.4.2 Füll- und Entleerungseinrichtungen<br />

9.4.2.1 Allgemeines<br />

(1) Zum Befüllen und Entleeren muss je<strong>de</strong>r<br />

Tank mit Einrichtungen versehen sein, die<br />

<strong>de</strong>n sicheren Anschluss einer festverlegten<br />

Rohrleitung o<strong>de</strong>r einer abnehmbaren Leitung<br />

ermöglichen.<br />

(2) Absatz 1 gilt nicht für oberirdische Einzeltanks<br />

zur Lagerung von Dieselkraftstoff<br />

und Heizöl EL mit einem Rauminhalt bis<br />

1 000 l und Altölsammelbehälter.<br />

(1) Die Gefahr einer Zündung durch mechanische<br />

Funken beim Befestigen o<strong>de</strong>r<br />

Lösen von Leitungen muss ausgeschlossen<br />

sein. Satz 1 gilt auch für Tankabteile<br />

von unterteilten Tanks, die <strong>de</strong>r Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A III dienen, wenn brennbare Flüssigkeiten<br />

dieser Gefahrklasse zusammen mit solchen<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A Il o<strong>de</strong>r B in<br />

<strong>de</strong>mselben Tank gelagert wer<strong>de</strong>n. Die Gefahr<br />

einer Zündung durch mechanische<br />

Funken kann durch Wahl geeigneter Werkstoffe,<br />

z.B. Messing für Verschraubungen<br />

und Kupplungsstücke, vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

(2) Bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II und B<br />

müssen die Fülleinrichtungen so ausgeführt<br />

sein, dass gefährliche elektrostatische Aufladung<br />

nicht entstehen kann. Bei <strong>de</strong>r Abschätzung<br />

einer möglichen elektrostatischen<br />

Aufladung ist die Leitfähigkeit <strong>de</strong>r<br />

Flüssigkeit zu berücksichtigen. Ein Versprühen<br />

brennbarer Flüssigkeit muss ausgeschlossen<br />

sein. Dies ist z. B. erfüllt,<br />

wenn sich die Auslauföffnungen <strong>de</strong>r Füllrohre<br />

möglichst nahe über <strong>de</strong>m Tankbo<strong>de</strong>n<br />

befin<strong>de</strong>n. Füllrohre müssen einen <strong>de</strong>r Strömungsgeschwindigkeit<br />

<strong>de</strong>r brennbaren<br />

Flüssigkeit angepassten Durchmesser haben;<br />

auf <strong>TRbF</strong> 131 Teil 1 Nummer 6.2 wird<br />

verwiesen. Belüftungsbohrungen in Füllrohren<br />

in Tanks zum Schutz gegen Leerhebern<br />

sind hinsichtlich elektrostatischer Aufladungen<br />

unkritisch.<br />

(3) Die flüssigkeitsführen<strong>de</strong>n Leitungen und<br />

Formstücke dürfen auch unter Fülldruck<br />

keine unzulässigen Beanspruchungen auf<br />

die Tankwand übertragen.<br />

(3) Die berufsgenossenschaftliche Regel<br />

für die Vermeidung von Zündgefahren infolge<br />

elektrostatischer Aufladungen BGR<br />

13216 26 ) ist zu beachten.<br />

(4) Die Fülleinrichtungen müssen, z.B.<br />

durch dicht schließen<strong>de</strong> Verschlusskappen,<br />

verschließbar sein.<br />

(5) Beim Befüllen von Tanks sind gefährliche<br />

elektrostatische Aufladung und<br />

Schaumbildung durch Versprühen brennbarer<br />

Flüssigkeiten zu vermei<strong>de</strong>n. Dies ist<br />

z.B. erfüllt, wenn sich die Auslauföffnung<br />

<strong>de</strong>s Füllrohres im unteren Drittel <strong>de</strong>s Tanks<br />

befin<strong>de</strong>t.<br />

(4) Tanks mit einem Rauminhalt bis 1000 l,<br />

die explosionsdruckstoßfest sind und am<br />

Ort ihrer Lagerung als Sammelbehälter diskontinuierlich<br />

mit kleinen Mengen befüllt<br />

wer<strong>de</strong>n, brauchen abweichend von Nummer<br />

9.4.2.1 Absatz 1 nicht mit einem Anschluss<br />

für festverlegte Rohrleitungen o<strong>de</strong>r<br />

abnehmbare Leitungen versehen zu sein.<br />

Die Füllöffnung muss nach je<strong>de</strong>m Füllvorgang<br />

selbsttätig schließen.<br />

9.4.2.2 Füll- und Entleerungseinrichtungen an<br />

Tanks zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II und B<br />

26 Carl Heymanns Verlag, Köln<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 63


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

9.4.3 Einsteige- und Besichtigungsöffnungen<br />

(1) Ein Einsteigen in <strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r eine Besichtigung<br />

<strong>de</strong>s Tanks muss betrieblich möglich<br />

sein.<br />

(2) Dies ist z.B. erfüllt, wenn oberirdische<br />

Tanks mit einem Rauminhalt von mehr als<br />

2 m³ und unterirdische Tanks mit einer Einsteigeöffnung<br />

ausgerüstet sind, <strong>de</strong>ren<br />

Nennweite min<strong>de</strong>stens 600 mm beträgt.<br />

Bei Einsteigeöffnungen mit einer Stutzenhöhe<br />

von nicht mehr als 250 mm reicht eine<br />

Nennweite <strong>de</strong>r Einsteigeöffnung von<br />

min<strong>de</strong>stens 500 mm aus. Auf Nummer<br />

4.1.1 Absatz 5 wird verwiesen.<br />

(3) Absatz 1 ist bei Tanks ohne Einsteigeöffnung<br />

z.B. erfüllt, wenn sie mit Besichtigungsöffnungen<br />

ausgerüstet sind, <strong>de</strong>ren<br />

lichte Weite min<strong>de</strong>stens 1<strong>20</strong> mm beträgt.<br />

Bei Mantellängen bis etwa 2 m kann im allgemeinen<br />

eine Besichtigungsöffnung als<br />

ausreichend angesehen wer<strong>de</strong>n.<br />

9.4.4 Verbindungsteile zwischen Tanks<br />

(1) Einrichtungen, die mehrere Tanks miteinan<strong>de</strong>r<br />

verbin<strong>de</strong>n, müssen so ausgeführt<br />

sein, dass durch die Bewegung eines<br />

Tanks an<strong>de</strong>re Tanks nicht gefähr<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n<br />

können.<br />

(2) Die Verlegung von Laufstegen o<strong>de</strong>r<br />

Rohren muss so ausgeführt sein, dass eine<br />

starre Verbindung zu Tanks nicht besteht.<br />

Dies kann z.B. durch die Schaffung von<br />

Gleitmöglichkeiten o<strong>de</strong>r Rohrschleifen erreicht<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

9.4.5 Schlauch- und Rohrleitungen zum Befüllen<br />

und Entleeren<br />

(1) Behälter dürfen außerhalb von Füllstellen<br />

nach <strong>TRbF</strong> 30 Nummer 2.2 nur über<br />

fest angeschlossene Rohre o<strong>de</strong>r Schläuche<br />

befüllt wer<strong>de</strong>n. Die Verbindungen müssen<br />

dicht sein. Satz 1 gilt nicht für Sammelbehälter<br />

nach <strong>TRbF</strong> 142 und 143 sowie<br />

Anhang F und die Behälter nach Nummer<br />

9.4.2.2 Absatz 4.<br />

(2) Ortsfeste Tanks dürfen nur über fest<br />

angeschlossene Rohre o<strong>de</strong>r Schläuche<br />

entleert wer<strong>de</strong>n.<br />

(3) Absatz 1 Satz 1 und Absatz 2 gilt nicht<br />

für oberirdische Einzeltanks zur Lagerung<br />

von Dieselkraftstoff und Heizöl EL mit einem<br />

Rauminhalt bis 1000 l.<br />

(4) Schlauchleitungen dürfen nur verwen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn die zu verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Anschlüsse<br />

nicht gegeneinan<strong>de</strong>r fixiert sind<br />

und min<strong>de</strong>stens ein Anschluss nach Benutzung<br />

gelöst wird. Schlauchleitungen<br />

dürfen keine dauerhafte Verbindung bil<strong>de</strong>n.<br />

(5) Schlauchleitungen einschließlich <strong>de</strong>r<br />

Armaturen und Dichtungen müssen regelmäßig<br />

auf ihren ordnungsgemäßen Zustand<br />

kontrolliert wer<strong>de</strong>n. Schadhafte<br />

Schlauchleitungen sind umgehend instand<br />

zu setzen o<strong>de</strong>r zu ersetzen. Schlauchleitungen,<br />

über die nicht nur im freien Gefälle,<br />

son<strong>de</strong>rn mit Pumpendruck abgefüllt wird,<br />

müssen vom Betreiber in Fristen von<br />

höchstens 3 Jahren einer Druckprüfung mit<br />

<strong>de</strong>m 1,3fachen <strong>de</strong>s Nenndrucks unterzogen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

9.5 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />

Schwimm<strong>de</strong>cken, Schwimmdachtanks<br />

und Tanks mit innerem Überdruck<br />

9.5.1 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Schwimm<strong>de</strong>cken<br />

9.5.1.1 Allgemeines<br />

(1) Schwimm<strong>de</strong>cken müssen ausreichend<br />

fest und stabil und für das jeweilige Lagergut<br />

schwimmfähig ausgebil<strong>de</strong>t sein.<br />

(2) Schwimm<strong>de</strong>cken müssen so ausgeführt<br />

sein, dass sie sich ohne Verdrehen und<br />

Verkanten heben und senken können.<br />

(3) Schwimm<strong>de</strong>cken müssen so auf Stützen<br />

sicher absetzbar sein, dass in tiefster<br />

Betriebsstellung <strong>de</strong>r Decken ein ausreichen<strong>de</strong>r<br />

Abstand zu festen Tankeinbauten<br />

und eine ausreichen<strong>de</strong> Durchgangshöhe<br />

unter <strong>de</strong>r Decke verbleibt und das Füllen<br />

und Entleeren nicht beeinträchtigt wird.<br />

(4) Für <strong>de</strong>n höchsten Stand <strong>de</strong>r Schwimm<strong>de</strong>cken<br />

muss sichergestellt sein, dass<br />

1. sie nicht aus ihrer Führung gleiten,<br />

2. zwischen ihren höchsten Aufbauten<br />

(gegebenenfalls hochgesteckten Absetzstützen)<br />

und <strong>de</strong>n tiefsten Bauteilen<br />

<strong>de</strong>s Festdaches ein ausreichen<strong>de</strong>r Abstand<br />

(min<strong>de</strong>stens 100 mm) verbleibt.<br />

9.5.1.2 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Schwimm<strong>de</strong>cken<br />

in Tanks zur Lagerung brennbarer<br />

64 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

und B<br />

(1) Schwimm<strong>de</strong>cken müssen so ausgebil<strong>de</strong>t<br />

sein, dass Funkenbildung durch Schlag<br />

und Reibung, die eine mögliche<br />

explosionsfähige Atmosphäre entzün<strong>de</strong>n<br />

kann, ausgeschlossen ist. Führungs- und<br />

Dichtelemente, an <strong>de</strong>nen Reibungen<br />

auftreten können, müssen so ausgebil<strong>de</strong>t<br />

sein, dass selbst bei selten auftreten<strong>de</strong>n<br />

Betriebsstörungen Berührungen mit<br />

Leichtmetallen nicht vorkommen können.<br />

Für Schwimmkörper und Ab<strong>de</strong>ckbleche<br />

dürfen Leichtmetalle nur verwen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn sie an <strong>de</strong>n betriebsmäßig<br />

zugänglichen Stellen mit einer schlagfesten<br />

Beschichtung (z.B. Chrom o<strong>de</strong>r<br />

sachgerechter Kunststoff) versehen sind.<br />

Auf eine Beschichtung <strong>de</strong>r<br />

Leichtmetallflächen auf <strong>de</strong>r Unterseite <strong>de</strong>r<br />

Schwimm<strong>de</strong>cke kann verzichtet wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn durch eine spezielle Anweisung sichergestellt<br />

wird, dass bei Arbeiten in Zone<br />

0 im Bereich unterhalb <strong>de</strong>r Schwimm<strong>de</strong>cke<br />

Schlag- und Reibvorgänge auf Leichtmetall<br />

nicht auftreten können.<br />

(2) Schwimm<strong>de</strong>cken müssen so ausgebil<strong>de</strong>t<br />

sein, dass gefährliche elektrostatische<br />

Aufladungen nicht auftreten können. Zur<br />

Ableitung elektrostatischer Aufladungen<br />

<strong>de</strong>r Schwimm<strong>de</strong>cken müssen zwei unabhängige<br />

Verbindungen zwischen<br />

Schwimm<strong>de</strong>cke und Tankmantel vorhan<strong>de</strong>n<br />

sein.<br />

(3) Die berufsgenossenschaftliche Regel<br />

für die Vermeidung von Zündgefahren infolge<br />

elektrostatischer Aufladungen BGR<br />

132 27 ) ist zu beachten.<br />

(2) Wasserablaufleitungen, die durch <strong>de</strong>n<br />

Tank führen, müssen am Dach und am<br />

Mantel absperrbar sein.<br />

(3) Schwimmdächer müssen so auf Stützen<br />

sicher absetzbar sein, dass in tiefster Betriebsstellung<br />

<strong>de</strong>r Dächer ein ausreichen<strong>de</strong>r<br />

Abstand zu festen Tankeinbauten und eine<br />

ausreichen<strong>de</strong> Durchgangshöhe unter <strong>de</strong>m<br />

Dach verbleibt und das Füllen und Entleeren<br />

nicht beeinträchtigt wird.<br />

(4) Schwimmdächer müssen gegen Drehbewegung<br />

und Herausgleiten aus <strong>de</strong>r Führung<br />

gesichert sein.<br />

(5) Absatz 4 gilt als erfüllt, wenn<br />

1 . die Schwimmdächer an einer mit <strong>de</strong>m<br />

Tankmantel fest verbun<strong>de</strong>nen Führung<br />

gleiten (als Führung kann das Peilrohr<br />

dienen),<br />

2. die Schwimmdächer so ausgeführt sind,<br />

dass die Ran<strong>de</strong>intauchtiefe min<strong>de</strong>stens<br />

40 mm beträgt o<strong>de</strong>r bei geringeren Eintauchtiefen<br />

Führungen am Tankmantel<br />

o<strong>de</strong>r Schwimmdach angebracht wer<strong>de</strong>n,<br />

die ein Herausgleiten selbst bei<br />

höchstmöglichem Flüssigkeitsstand<br />

verhin<strong>de</strong>rn.<br />

(6) Der Ringraum zwischen Tankmantel<br />

und Außenkante <strong>de</strong>s Schwimmdaches<br />

muss so beschaffen sein, dass auch bei<br />

höchster Betriebsstellung <strong>de</strong>s Schwimmdaches<br />

ein Brand im Ringraum gelöscht wer<strong>de</strong>n<br />

kann.<br />

9.5.2 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks mit<br />

Schwimmdächern<br />

9.5.2.1 Allgemeine Anfor<strong>de</strong>rungen an Schwimmdächer<br />

(1) Schwimmdächer müssen so ausgeführt<br />

sein, dass<br />

1. eine ausreichen<strong>de</strong> Abdichtung gegen<br />

<strong>de</strong>n Tankmantel und die sichere Aufund<br />

Abwärtsbewegung gewährleistet<br />

sind und<br />

2. ihre Schwimmfähigkeit und Sicherheit<br />

auch durch zusätzliche Belastungen,<br />

z.B. durch Schnee o<strong>de</strong>r sich ansammeln<strong>de</strong>s<br />

Wasser, nicht beeinträchtigt<br />

wird.<br />

27 Carl Heymanns Verlag, Köln<br />

(7) Absatz 6 gilt als erfüllt, wenn bei <strong>de</strong>m<br />

zulässigen Füllstand ein Min<strong>de</strong>stabstand<br />

von 500 mm zwischen <strong>de</strong>r Oberkante <strong>de</strong>r<br />

Ringraumab<strong>de</strong>ckung und <strong>de</strong>m Dachring<br />

verbleibt und an <strong>de</strong>m Rand <strong>de</strong>s Schwimmdaches<br />

ein ebenso hoher Blechsteg angebracht<br />

ist, <strong>de</strong>r das Abfließen von angesammeltem<br />

Wasser durch Bohrungen o<strong>de</strong>r<br />

Schlitze an <strong>de</strong>r unteren Kante <strong>de</strong>s Blechsteges<br />

ermöglicht. Zur Brandbekämpfung<br />

mittels Löschschaum ist die Anbringung<br />

fest verlegter Feuerlöscheinrichtungen am<br />

Tankmantelrand zweckmäßig.<br />

(8) Die Beschäumung <strong>de</strong>s Ringraumes in<br />

<strong>de</strong>r Höhe nach Absatz 7 darf nicht durch<br />

Wetterab<strong>de</strong>ckungen o<strong>de</strong>r ähnliches behin<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 65


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

9.5.2.2 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Schwimmdächer<br />

für Tanks zur Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A Il<br />

und B<br />

(1) Schwimmdächer müssen so montiert,<br />

installiert und betrieben wer<strong>de</strong>n, dass eine<br />

Funkenbildung, die eine mögliche explosionsfähige<br />

Atmosphäre entzün<strong>de</strong>n kann,<br />

ausgeschlossen ist. Dies ist beispielhaft erfüllt,<br />

wenn Sicherungseinrichtungen und<br />

die Berührungsflächen <strong>de</strong>r Führungen, soweit<br />

sie oberhalb <strong>de</strong>r Flüssigkeit liegen, aus<br />

Werkstoffen bestehen, die eine Funkenbildung<br />

ausschließen.<br />

(2) Schwimmdächer müssen so montiert,<br />

installiert und betrieben wer<strong>de</strong>n, dass keine<br />

gefährliche elektrostatische Aufladung auftreten<br />

kann. Dies ist beispielhaft erfüllt,<br />

wenn zwischen Schwimmdach und Tankmantel<br />

leitfähige Verbindungen vorhan<strong>de</strong>n<br />

sind.<br />

(3) Die berufsgenossenschaftliche Regel<br />

für die Vermeidung von Zündgefahren infolge<br />

elektrostatischer Aufladungen<br />

BGR 132 28 ) ist zu beachten.<br />

(4) Ist eine zum Schwimmdach führen<strong>de</strong><br />

Metalltreppe vorhan<strong>de</strong>n, gilt Absatz 2 als<br />

erfüllt, wenn die En<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Treppe durch<br />

bewegliche Kabel mit <strong>de</strong>m Schwimmdach<br />

einerseits und <strong>de</strong>m Tankmantel an<strong>de</strong>rerseits<br />

leitend verbun<strong>de</strong>n sind.<br />

(5) Leitfähige Verbindungen zwischen<br />

Schwimmdächern und Tankmantel müssen<br />

so installiert, montiert und betrieben wer<strong>de</strong>n,<br />

dass sie nicht beschädigt wer<strong>de</strong>n<br />

können und die Beweglichkeit <strong>de</strong>r<br />

Schwimmdächer nicht beeinträchtigt wird.<br />

9.5.2.3 Ausrüstung <strong>de</strong>r Tanks<br />

(1) Die Belüftung und Entlüftung <strong>de</strong>s Tanks<br />

muss bei aufgesetztem Dach gewährleistet<br />

sein. Dies ist bei Tanks mit Schwimmdächern<br />

beispielhaft erfüllt, wenn die Belüftung<br />

und Entlüftung durch Rohre erfolgt,<br />

die betriebsmäßig durch Kappen verschlossen<br />

gehalten und beim Aufsetzen<br />

<strong>de</strong>s Daches durch Anheben <strong>de</strong>r Kappen<br />

zwangsweise geöffnet wer<strong>de</strong>n.<br />

(2) Besteht die Belüftungs- und Entlüftungseinrichtung<br />

aus Rohrstutzen, die be-<br />

28 Carl Heymanns Verlag, Köln<br />

triebsmäßig das Innere mit <strong>de</strong>r Außenluft<br />

verbin<strong>de</strong>n, muss sie gegen das Eindringen<br />

von Regenwasser geschützt sein. Dies gilt<br />

auch für Stutzen, die zur Belüftung und<br />

Entlüftung <strong>de</strong>s flexibel abge<strong>de</strong>ckten Ringraumes<br />

zwischen Schwimmdach und<br />

Tankmantel angebracht sind.<br />

(3) Bei Schwimmdachtanks zur Lagerung<br />

von brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II und B müssen die Lüftungseinrichtungen<br />

nach Absatz 1 und 2<br />

mit Flammendurchschlagsicherungen gemäß<br />

Nummer 9.2 ausgerüstet sein. Bei<br />

Lüftungseinrichtungen gemäß Absatz 1<br />

kann auf Flammendurchschlagsicherungen<br />

verzichtet wer<strong>de</strong>n, wenn gewährleistet ist,<br />

dass <strong>de</strong>r Tank bei aufsitzen<strong>de</strong>m Dach beson<strong>de</strong>rs<br />

beaufsichtigt wird.<br />

(4) Je<strong>de</strong>r Tank muss mit einer Einrichtung<br />

zur Feststellung <strong>de</strong>s Flüssigkeitsstan<strong>de</strong>s<br />

und <strong>de</strong>s Stan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s Schwimmdaches<br />

versehen sein.<br />

(5) Der zulässige Flüssigkeitsstand und <strong>de</strong>r<br />

zulässige Schwimmdachstand müssen augenfällig<br />

angegeben sein.<br />

(6) Peilrohre dürfen auf ihrer ganzen Länge<br />

innerhalb <strong>de</strong>s Tanks mit Bohrungen versehen<br />

sein. Diese Bohrungen brauchen nicht<br />

flammendurchschlagsicher zu sein.<br />

9.5.3 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks mit<br />

innerem Überdruck<br />

9.5.3.1 Allgemeines<br />

(1) Auf Tanks mit innerem Überdruck, die<br />

vom Geltungsbereich <strong>de</strong>r VbF erfasst sind,<br />

ist die Verordnung über Druckbehälter,<br />

Druckgasbehälter und Füllanlagen (Druckbehälterverordnung<br />

- DruckbehV) nach § 2<br />

Absatz 1 Ziffer <strong>20</strong> <strong>de</strong>r DruckbehV nicht anzuwen<strong>de</strong>n.<br />

(2) Tanks mit innerem Überdruck müssen<br />

so betrieben wer<strong>de</strong>n, dass bei <strong>de</strong>n maximal<br />

zu erwarten<strong>de</strong>n Überdrücken im Tank keine<br />

Freisetzungen von Flüssigkeiten o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>ren Dämpfen zu erwarten sind. Dies ist<br />

als erfüllt anzusehen, wenn die Tanks mit<br />

innerem Überdruck einem <strong>de</strong>n zulässigen<br />

Betriebsdruck um 30 % übersteigen<strong>de</strong>n<br />

Prüfdruck standhalten, ohne undicht zu<br />

wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r ihre Form wesentlich bleibend<br />

zu än<strong>de</strong>rn.<br />

66 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(3) Abweichend von Nummer 9.2 brauchen<br />

Öffnungen an Tanks mit innerem Überdruck,<br />

<strong>de</strong>ren Sicherheitseinrichtungen einen<br />

Ansprechdruck von mehr als 1,5 bar<br />

haben, nicht mit Flammendurchschlagsicherungen<br />

ausgerüstet wer<strong>de</strong>n. Für inertisierte<br />

Tanks wird auf Nummer 8.2.4.2 verwiesen.<br />

9.5.3.2 Einrichtungen zur Drucküberwachung<br />

(1) Tanks mit innerem Überdruck müssen<br />

mit einer Einrichtung versehen sein, durch<br />

die <strong>de</strong>r innere Überdruck überwacht wer<strong>de</strong>n<br />

kann.<br />

(2) Absatz 1 ist als erfüllt anzusehen, wenn<br />

ein Manometer vorhan<strong>de</strong>n ist, das <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r DruckbehV entspricht.<br />

9.5.3.3 Sicherheitseinrichtungen gegen Drucküberschreitung<br />

(1) Tanks mit innerem Überdruck müssen<br />

mit einer Sicherheitseinrichtung gegen<br />

Drucküberschreitung ausgerüstet sein, sofern<br />

<strong>de</strong>r zulässige Betriebsüberdruck überschritten<br />

wer<strong>de</strong>n kann.<br />

(2) Absatz 1 ist als erfüllt anzusehen, wenn<br />

ein Sicherheitsventil o<strong>de</strong>r eine<br />

MSR-Einrichtung vorhan<strong>de</strong>n ist, die <strong>de</strong>n<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r DruckbehV entsprechen.<br />

(3) Aus Sicherheitsventilen austreten<strong>de</strong><br />

brennbare Flüssigkeiten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren Dämpfe<br />

müssen gefahrlos abgeleitet wer<strong>de</strong>n<br />

können.<br />

(4) Bei Tanks, die (z.B. zur Entleerung) mit<br />

Fremddruck beaufschlagt wer<strong>de</strong>n, sollte<br />

das Sicherheitsventil zum Schutz gegen<br />

Verschmutzung vor <strong>de</strong>m Absperrventil am<br />

Behältereintritt <strong>de</strong>r Druckzuleitung (siehe<br />

Nummer 9.5.3.7) angeordnet wer<strong>de</strong>n.<br />

(5) In beson<strong>de</strong>rs begrün<strong>de</strong>ten Fällen kann<br />

anstelle <strong>de</strong>s Sicherheitsventils eine an<strong>de</strong>re<br />

Sicherheitseinrichtung gegen Drucküberschreitung<br />

(z.B. Berstsicherungen) zulässig<br />

sein.<br />

9.5.3.4 Entspannungseinrichtungen<br />

(1) Tanks mit innerem Überdruck, die betriebsmäßig<br />

geöffnet wer<strong>de</strong>n, müssen mit<br />

einer von Hand bedienbaren Entspannungseinrichtung<br />

ausgerüstet sein.<br />

(2) Absatz 1 ist als erfüllt anzusehen, wenn<br />

eine Entspannungseinrichtung vorhan<strong>de</strong>n<br />

ist, die <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r DruckbehV<br />

entspricht.<br />

(3) Entspannungseinrichtungen dürfen<br />

nicht in geschlossene Räume mün<strong>de</strong>n. Ihre<br />

Austrittsöffnungen müssen gegen das Eindringen<br />

von Regenwasser geschützt sein.<br />

9.5.3.5 Einrichtungen zur Druckmin<strong>de</strong>rung<br />

(1) Bei Tanks, <strong>de</strong>ren zulässiger Betriebsdruck<br />

um mehr als 2 bar geringer ist als <strong>de</strong>r<br />

mögliche Druck <strong>de</strong>s Druckerzeugers, muss<br />

sich in <strong>de</strong>r Druckzuleitung eine Einrichtung<br />

befin<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>n Druck selbsttätig so weit<br />

herabsetzt, dass <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Tank zulässige<br />

Betriebsdruck nicht überschritten wird.<br />

(2) Sind mehrere Tanks mit gleichem zulässigem<br />

Betriebsdruck an einer Druckzuleitung<br />

angeschlossen, genügt eine<br />

Druckmin<strong>de</strong>reinrichtung in <strong>de</strong>r gemeinsamen<br />

Druckleitung.<br />

9.5.3.6 Sicherheitseinrichtungen gegen Druckunterschreitung<br />

(1) Tanks, in <strong>de</strong>nen die Entstehung eines<br />

Unterdruckes nicht ausgeschlossen ist und<br />

die gegen Unterdruck nicht wi<strong>de</strong>rstandsfähig<br />

sind, müssen mit einer Einrichtung versehen<br />

sein, die das Entstehen eines gefährlichen<br />

Unterdruckes verhin<strong>de</strong>rt.<br />

(2) Tanks mit innerem Überdruck sind als<br />

gegen Unterdruck nicht wi<strong>de</strong>rstandsfähig<br />

anzusehen, wenn bei ihrer Bemessung Unterdrücke<br />

bis zu 0,5 bar nicht berücksichtigt<br />

wor<strong>de</strong>n sind.<br />

(3) Sicherheitseinrichtungen gegen Druckunterschreitung<br />

dürfen mit <strong>de</strong>m Sicherheitsventil<br />

(Überdruckventil) nach Nummer<br />

9.5.3.3 kombiniert sein.<br />

9.5.3.7 Druckleitungsanschlüsse<br />

Je<strong>de</strong>r Druckleitungsanschluss eines Tanks<br />

muss mit einer Absperreinrichtung versehen<br />

sein.<br />

9.5.3.8 Flüssigkeitsstandanzeiger<br />

(1) Auf Nummer 9.3 wird verwiesen.<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 67


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(2) Schaugläser müssen gegen <strong>de</strong>n inneren<br />

Überdruck und die Einwirkungen <strong>de</strong>r<br />

gelagerten brennbaren Flüssigkeit und <strong>de</strong>ren<br />

Dämpfe wi<strong>de</strong>rstandsfähig und gegen<br />

Beschädigungen geschützt sein.<br />

(3) Tanks mit Schaugläsern müssen <strong>de</strong>n<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Nummer 9.5.3.1 Absatz<br />

2 auch nach <strong>de</strong>m Einbau <strong>de</strong>r Schaugläser<br />

entsprechen; auf die Normen DIN 7079,<br />

7080 und 7081 bzw. gleichwertige an<strong>de</strong>re<br />

Normen wird hingewiesen.<br />

9.6.2 Ständig getauchte Heizeinrichtungen<br />

(1) Die Mündung <strong>de</strong>r betriebsmäßigen Entnahmeleitung<br />

<strong>de</strong>s Lagerbehälters muss so<br />

über <strong>de</strong>r Heizung angeordnet sein, dass<br />

die Heizung auch beim tiefsten Flüssigkeitsstand<br />

von <strong>de</strong>r Flüssigkeit ausreichend<br />

(mind. 50 mm) be<strong>de</strong>ckt bleibt. Die For<strong>de</strong>rung<br />

ist bei einer betriebsmäßig tiefer angeordneten<br />

Entnahmeleitung erfüllt, wenn<br />

<strong>de</strong>r tiefste Flüssigkeitsstand nach Satz 1<br />

niveaugeregelt gewährleistet ist.<br />

9.5.3.9 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen für brennbare<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

und B<br />

(1) Entspannungseinrichtungen zur Ableitung<br />

von Dämpfen brennbarer Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II und B müssen<br />

mit einer Flammendurchschlagsicherung<br />

gemäß Nummer 9.2 ausgerüstet sein.<br />

(2) Sicherheitseinrichtungen (Unterdruckventile)<br />

an Anlagen zur Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

und B müssen flammendurchschlagsicher<br />

sein (z.B. Deflagrationsendsicherung gemäß<br />

Nummer 9.2).<br />

9.6 Heizeinrichtungen<br />

9.6.1 Allgemeines<br />

(1) Heizeinrichtungen müssen so betrieben<br />

wer<strong>de</strong>n, dass von ihnen keine gefährlichen<br />

Betriebszustän<strong>de</strong> ausgehen können. Dazu<br />

ist eine Temperaturregelung und eine<br />

Temperaturbegrenzung erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

(2) Die Einhaltung <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />

Nummern 9.6.2 und 9.6.3 ist vor <strong>de</strong>r ersten<br />

Inbetriebnahme zu dokumentieren.<br />

(3) Wer<strong>de</strong>n Lagerbehälter, die nach Nummer<br />

9.6.2 o<strong>de</strong>r 9.6.3 in die Zone 0 eingestuft<br />

wer<strong>de</strong>n, inertisiert, wird bezüglich <strong>de</strong>r<br />

Zonenreduzierung und <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an Geräte und Schutzsysteme auf Nummer<br />

8.2.4 verwiesen.<br />

(4) Wegen <strong>de</strong>r sicherheitstechnisch erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Maßnahmen für die Restentleerung<br />

eines Lagerbehälters wird auf Nummer<br />

15.6 Absatz 3 verwiesen.<br />

(5) Für Tanks zur Lagerung von Heizöl S<br />

mit Flammpunkten über 100 °C siehe Anhang<br />

G.<br />

(2) Bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten aller Gefahrklassen darf die<br />

Oberflächentemperatur <strong>de</strong>r Heizung we<strong>de</strong>r<br />

- 80 % <strong>de</strong>r Zündtemperatur <strong>de</strong>s Lagergutes<br />

noch<br />

- die Temperatur, die zur Bildung gefährlicher<br />

Mengen explosionsfähiger Atmosphäre<br />

infolge Zersetzung (z.B. Crackung)<br />

<strong>de</strong>s Lagergutes führen kann,<br />

überschreiten.<br />

(3) Überschreitet bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten die Temperatur <strong>de</strong>r<br />

Flüssigkeitsoberfläche <strong>de</strong>n unteren Explosionspunkt<br />

<strong>de</strong>r Flüssigkeit, so ist unabhängig<br />

von <strong>de</strong>r Gefahrklasse <strong>de</strong>r Flüssigkeit<br />

<strong>de</strong>r Lagerbehälter in Zone 0 einzustufen.<br />

Für inertisierte Tanks gilt Nummer 8.2.4<br />

entsprechend. Der untere Explosionspunkt<br />

wird in <strong>de</strong>r Regel nicht erreicht, wenn bei<br />

reinen Kohlenwasserstoffen eine Temperatur<br />

von 5 K unterhalb <strong>de</strong>s Flammpunktes<br />

und bei an<strong>de</strong>ren brennbaren Flüssigkeiten<br />

und Gemischen eine Temperatur von 15 K<br />

unterhalb <strong>de</strong>s Flammpunktes nicht überschritten<br />

wird.<br />

(4) Ist bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

die Heizleistung so begrenzt,<br />

dass die Temperatur <strong>de</strong>r Flüssigkeitsoberfläche<br />

an keiner Stelle <strong>de</strong>n unteren Explosionspunkt<br />

<strong>de</strong>r Flüssigkeit überschreitet, ist<br />

im Lagerbehälter kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />

Bereich.<br />

(5) Für die Zoneneinteilung bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II und B wird auf Nummer<br />

8.2.1 verwiesen.<br />

9.6.3 Nicht ständig getauchte Heizeinrichtungen<br />

(1) Bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten aller Gefahrklassen darf die<br />

Oberflächentemperatur <strong>de</strong>r Heizung we<strong>de</strong>r<br />

68 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

- 80 % <strong>de</strong>r Zündtemperatur <strong>de</strong>s Lagergutes<br />

noch<br />

- die Temperatur, die zur Bildung gefährlicher<br />

Mengen explosionsfähiger Atmosphäre<br />

infolge Zersetzung (z.B. Crackung)<br />

<strong>de</strong>s Lagergutes führen kann,<br />

überschreiten.<br />

(2) Überschreitet bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten die Oberflächentemperatur<br />

<strong>de</strong>r Heizung <strong>de</strong>n unteren Explosionspunkt<br />

<strong>de</strong>r Flüssigkeit, so ist unabhängig<br />

von <strong>de</strong>r Gefahrklasse <strong>de</strong>r Flüssigkeit <strong>de</strong>r<br />

Lagerbehälter in Zone 0 einzustufen. Für<br />

inertisierte Tanks gilt Nummer 8.2.4 entsprechend.<br />

Der untere Explosionspunkt<br />

wird in <strong>de</strong>r Regel nicht erreicht, wenn bei<br />

reinen Kohlenwasserstoffen eine Temperatur<br />

von 5 K unterhalb <strong>de</strong>s Flammpunktes<br />

und bei an<strong>de</strong>ren brennbaren Flüssigkeiten<br />

und Gemischen eine Temperatur von 15 K<br />

unterhalb <strong>de</strong>s Flammpunktes nicht überschritten<br />

wird.<br />

(3) Ist bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

die Heizleistung so begrenzt,<br />

dass die Oberflächentemperatur <strong>de</strong>r Heizung<br />

an keiner Stelle <strong>de</strong>n unteren Explosionspunkt<br />

<strong>de</strong>r Flüssigkeit überschreitet, ist<br />

im Lagerbehälter kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />

Bereich.<br />

(4) Für die Zoneneinteilung bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II und B wird auf Nummer<br />

8.2.1 verwiesen.<br />

9.7 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen nach Bun<strong>de</strong>s-Immissionsschutzgesetz<br />

9.7.1 Dichtungen<br />

Verbindungen und Abdichtungen an Pumpen,<br />

Armaturen und Rohrleitungen (Dichtungen)<br />

müssen so montiert, installiert und<br />

betrieben wer<strong>de</strong>n, dass sie während <strong>de</strong>s<br />

Betriebes zur umgeben<strong>de</strong>n Atmosphäre hin<br />

technisch dicht sind und die Dichtungen<br />

nicht aus ihrem Sitz gedrückt wer<strong>de</strong>n können.<br />

Die Auswahl eines anfor<strong>de</strong>rungsgerechten<br />

Dichtungssystems und <strong>de</strong>r Werkstoffe<br />

muss unter Beachtung <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n<br />

mechanischen, thermischen und<br />

chemischen Beanspruchungen sowie <strong>de</strong>r<br />

Beständigkeit gegenüber <strong>de</strong>m För<strong>de</strong>rmedium<br />

erfolgen. Die Korrosionsbeständigkeit<br />

<strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten Werkstoffe gegenüber<br />

<strong>de</strong>m Medium kann z.B. durch die Betriebsbewährung<br />

von Referenzobjekten o<strong>de</strong>r Resistenzlisten<br />

(z.B. Amtliche Bekanntmachungen,<br />

Verträglichkeit zwischen Füllgut<br />

und Werkstoff von Gefahrgutbehältern -<br />

Teil l 29 ), DECHEMA-Werkstoff-Tabelle 30 )<br />

beurteilt wer<strong>de</strong>n. Der Betreiber ist verpflichtet,<br />

durch Instandhaltung und Kontrolle die<br />

technische Dichtheit zu gewährleisten.<br />

Für genehmigungsbedürftige Läger nach<br />

Nummer 9.2 <strong>de</strong>s Anhanges zur 4. BlmSchV<br />

mit<br />

- mehr als 5 000 Tonnen Mineralölerzeugnissen<br />

mit einem Flammpunkt unter<br />

21 °C,<br />

- mehr als 5 000 Tonnen Methanol aus<br />

an<strong>de</strong>ren Stoffen als Mineralöl,<br />

- mehr als 10 000 Tonnen Mineralölprodukte,<br />

die außer<strong>de</strong>m die Eigenschaften sehr giftig/giftig<br />

o<strong>de</strong>r kanzerogen im Sinne <strong>de</strong>r Gefahrstoffverordnung<br />

aufweisen, sind die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r TA Luft 3.1.8 zu beachten.<br />

30a<br />

Die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r TA Luft 3.1.8 ff sind<br />

beispielsweise erfüllt durch die Verwendung<br />

von Flanschen mit Vor- und Rücksprung<br />

o<strong>de</strong>r durch die Verwendung beson<strong>de</strong>rer<br />

Dichtungen, wie metallarmierte o<strong>de</strong>r<br />

kammprofilierte Dichtungen.<br />

9.7.2 Überfüllsicherungen<br />

Für genehmigungsbedürftige Läger nach<br />

Nummer 9.2 <strong>de</strong>s Anhanges zur<br />

4. BImSchV mit<br />

- mehr als 5 000 Tonnen Mineralölerzeugnissen<br />

mit einem Flammpunkt unter<br />

21 °C,<br />

- mehr als 5 000 Tonnen Methanol aus<br />

an<strong>de</strong>ren Stoffen als Mineralöl,<br />

- mehr als 10 000 Tonnen Mineralölprodukte,<br />

die außer<strong>de</strong>m die Eigenschaften sehr giftig/giftig<br />

o<strong>de</strong>r kanzerogen im Sinne <strong>de</strong>r Gefahrstoffverordnung<br />

aufweisen, soll die Ü-<br />

berfüllsicherung nach Nummer 9.3.2 <strong>de</strong>n<br />

Füllvorgang rechtzeitig vor Erreichen <strong>de</strong>s<br />

zulässigen Füllungsgra<strong>de</strong>s unterbrechen<br />

und Alarm auslösen, soweit über ein angeschlossenes<br />

System ein Überfüllen nicht<br />

ausgeschlossen ist.<br />

29 Amts- und Mitteilungsblatt <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sanstalt für Materialforschung<br />

und -prüfung, Bd. 13 (1983) Nr. 1, S. 34<br />

30 Herausgeber: DECHEMA e.V., Frankfurt/Main<br />

30a Auf die jeweils gültige Fassung <strong>de</strong>r TA Luft wird verwiesen.<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 69


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

10 Vermeidung gefährlicher elektrischer<br />

Ausgleichsströme<br />

auch frem<strong>de</strong> elektrische Anlagen, z.B. e-<br />

lektrische Bahnen, zu berücksichtigen.<br />

10.1 Allgemeines<br />

(1) Tanks und mit ihnen in leiten<strong>de</strong>r Verbindung<br />

stehen<strong>de</strong> Anlagenteile müssen so<br />

errichtet sein, dass sie gegen Er<strong>de</strong> keine<br />

elektrischen Potentialunterschie<strong>de</strong> aufbauen<br />

können, die zur Entstehung zündfähiger<br />

Funken o<strong>de</strong>r gefährlicher Korrosionen o<strong>de</strong>r<br />

zur Gefährdung von Personen führen.<br />

(2) Für die betrieblichen Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />

<strong>de</strong>n kathodischen Korrosionsschutz gilt<br />

<strong>TRbF</strong> 521.<br />

(2) In <strong>de</strong>n Bereichen, in <strong>de</strong>nen mit Streuströmen<br />

elektrischer Anlagen zu rechnen<br />

ist, z.B. bei Gleisanlagen und längeren<br />

Rohrleitungen sowie bei Parallelführung<br />

von Hochspannungsfreileitungen, muss vor<br />

einem Trennen <strong>de</strong>r Rohrleitung die Trennstelle<br />

metallenleitend überbrückt sein.<br />

(3) Können Rohrleitungen als Sammler von<br />

Fremdströmen wirken, sind je nach Lage<br />

<strong>de</strong>s Einzelfalles Isoliermaßnahmen (z.B.<br />

Einbau von Isolierstücken) vorzunehmen.<br />

(3) Anschluss-, Verbindungs- und Trennstellen<br />

in Erdungsleitungen müssen gegen<br />

unbeabsichtigtes Lockern gesichert sein.<br />

Trennstellen müssen leicht zugänglich und<br />

möglichst oberirdisch angeordnet sein.<br />

10.2 Erdung<br />

(1) Tanks und mit ihnen in leiten<strong>de</strong>r Verbindung<br />

stehen<strong>de</strong> Anlagenteile dürfen nicht<br />

allein als Er<strong>de</strong>r für elektrische Anlagen<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

(2) Anlagenteile dürfen unter Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>r örtlichen Verhältnisse elektrisch<br />

getrennt o<strong>de</strong>r in die Erdungsmaßnahmen<br />

<strong>de</strong>r Gesamtanlage einbezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

10.3 Vermeidung gefährlicher Korrosionen<br />

Für die Erdungsanlagen sind solche Metalle<br />

zu verwen<strong>de</strong>n, die gefährliche Korrosionen<br />

an Tanks und Rohrleitungen nicht befürchten<br />

lassen. Beispielhaft ist diese For<strong>de</strong>rung<br />

als erfüllt anzusehen, wenn bei<br />

Tanks aus Stahl die Erdungsleitungen aus<br />

verzinktem o<strong>de</strong>r zur Erhöhung <strong>de</strong>r Lebensdauer<br />

aus zinnverbleitem Bandstahl o<strong>de</strong>r<br />

bei oberirdischer Verlegung auch aus Kupferleitungen<br />

(Kupferseil 50 mm², keine Außenisolierungen)<br />

hergestellt sind und beim<br />

Anschluss <strong>de</strong>r Erdungsleitung am Tank E-<br />

lementbildungen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

10.4 Streuströme<br />

(1) Tanks, Rohrleitungen und an<strong>de</strong>re Anlagenteile<br />

müssen gegen Zünd- und Korrosionsgefahren<br />

durch Streuströme elektrischer<br />

Anlagen gesichert sein. Dabei sind<br />

sowohl die zur Tank- o<strong>de</strong>r Rohrleitungsanlage<br />

gehören<strong>de</strong>n elektrischen Anlagen als<br />

11 Vermeidung gefährlicher elektrostatischer<br />

Aufladung<br />

(1) Tanks, Rohrleitungen und an<strong>de</strong>re Anlagenteile<br />

müssen gegen elektrostatische<br />

Aufladungen, die zu gefährlichen Entladungsvorgängen<br />

führen können, gesichert<br />

sein. Das Befüllen von Behältern muss so<br />

vorgenommen wer<strong>de</strong>n, dass Gefahren<br />

durch elektrostatische Aufladungen nicht<br />

entstehen.<br />

(2) In Zone 0 müssen zündfähige Entladungen<br />

auch unter Berücksichtigung selten<br />

auftreten<strong>de</strong>r Betriebsstörungen ausgeschlossen<br />

sein.<br />

(3) In Zone 1 dürfen zündfähige Entladungen<br />

bei sachgemäßem Betrieb <strong>de</strong>r Anlagen,<br />

einschließlich Wartung und Reinigung,<br />

und bei Betriebsstörungen, mit <strong>de</strong>nen üblicherweise<br />

gerechnet wer<strong>de</strong>n muss, nicht<br />

zu erwarten sein.<br />

(4) In Zone 2 sind Maßnahmen in <strong>de</strong>r Regel<br />

nur erfor<strong>de</strong>rlich, wenn zündfähige Entladungen<br />

ständig auftreten.<br />

(5) Absatz 1 gilt als erfüllt, wenn die berufsgenossenschaftliche<br />

Regel für die Vermeidung<br />

von Zündgefahren infolge elektrostatischer<br />

Aufladungen BGR 132 31 ) beachtet<br />

ist. Insbeson<strong>de</strong>re ist zu beachten, dass<br />

- durch Erdungsmaßnahmen nur die Ansammlung<br />

zündfähiger Ladungen auf<br />

<strong>de</strong>n leitfähigen Anlagenteilen o<strong>de</strong>r in<br />

31 zu beziehen bei Carl-Heymanns-Verlag, Köln<br />

70 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

leitfähigen Flüssigkeiten verhin<strong>de</strong>rt,<br />

nicht aber die Aufladung <strong>de</strong>r nicht leitfähigen<br />

brennbaren Flüssigkeiten o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r nicht leitfähigen Anlagenteile vermie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n kann,<br />

- metallische Bauteile in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Bereichen elektrostatisch leitfähig<br />

miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n sein müssen.<br />

Bei einer verschraubten Flanschverbindung<br />

mit einer nichtmetallischen,<br />

elektrostatisch nicht leitfähigen Dichtung<br />

gilt dies beispielsweise auch dann als<br />

erfüllt, wenn die metallischen Kontaktflächen<br />

<strong>de</strong>r Flansche und Schrauben<br />

mit einem Schutzanstrich versehen<br />

sind,<br />

- in <strong>de</strong>r Regel mit <strong>de</strong>m Erdbo<strong>de</strong>n in Berührung<br />

stehen<strong>de</strong> metallische<br />

Tanks und Rohrleitungen, auch wenn<br />

sie mit Bitumen o<strong>de</strong>r Asphalt gegen<br />

Korrosion geschützt sind, ausreichend<br />

elektrostatisch geer<strong>de</strong>t sind. Nur wenn<br />

ihr Ableitwi<strong>de</strong>rstand gegen Er<strong>de</strong> größer<br />

als 10 6 Ohm ist, sind zusätzliche Maßnahmen<br />

erfor<strong>de</strong>rlich, um einen Ableitwi<strong>de</strong>rstand<br />

von weniger als 10 6 Ohm zu<br />

gewährleisten,<br />

- die Bo<strong>de</strong>nflächen in <strong>de</strong>r Zone 1 von Lägern<br />

ableitfähig mit einem Ableitwi<strong>de</strong>rstand<br />

von höchstens 10 8 Ohm sein<br />

müssen. Dies ist insbeson<strong>de</strong>re bei Bo<strong>de</strong>nflächen<br />

mit Deckschichten o<strong>de</strong>r Versiegelungen<br />

aus Kunststoff von Be<strong>de</strong>utung.<br />

(6) Auch beim Befüllen von Behältern mit<br />

brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A III, die aufgrund <strong>de</strong>r vorhergehen<strong>de</strong>n Befüllung<br />

explosionsfähige Atmosphäre enthalten<br />

können, sind Maßnahmen für die<br />

Vermeidung gefährlicher elektrostatischer<br />

Aufladungen erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

12 Blitzschutz<br />

12.1 Allgemeines<br />

(1) Gebäu<strong>de</strong>teile, in <strong>de</strong>nen sich erlaubnisbedürftige<br />

oberirdische Anlagen zur Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II und B befin<strong>de</strong>n, sowie o-<br />

berirdische Tanks im Freien und unterirdische<br />

Tanks, in <strong>de</strong>nen brennbare Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II und B gelagert<br />

wer<strong>de</strong>n und die nicht allseitig von Er<strong>de</strong>,<br />

Mauerwerk o<strong>de</strong>r Beton o<strong>de</strong>r mehreren<br />

dieser Stoffe umgeben sind, müssen durch<br />

geeignete Einrichtungen gegen Zündgefahren<br />

durch Blitzschlag geschützt sein 32 ).<br />

(2) Absatz 1 gilt auch für oberirdische<br />

Tanks im Freien, die <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III<br />

dienen, wenn brennbare Flüssigkeiten dieser<br />

Gefahrklasse zusammen mit solchen<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A Il o<strong>de</strong>r B in einem<br />

Auffangraum gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />

(3) Absatz 1 gilt auch für Regal-Lagereinrichtungen<br />

nach Anhang H.<br />

(4) In Lägern im Freien für ortsbewegliche<br />

Behälter sind keine Blitzschutzmaßnahmen<br />

für die ortsbeweglichen Behälter erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Bei <strong>de</strong>r erlaubnisbedürftigen Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II o<strong>de</strong>r B unter einem Witterungsschutz<br />

gilt dieser als Gebäu<strong>de</strong>teil im<br />

Sinne von Absatz 1.<br />

12.2 Blitzschutz an Isolierstücken<br />

(1) Wer<strong>de</strong>n Rohrleitungen in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Bereichen durch Isolierstücke getrennt,<br />

so muss gewährleistet sein, dass es<br />

bei einem objektfernen Blitzeinschlag zu<br />

keiner gefährlichen Entzündung explosionsfähiger<br />

Atmosphäre kommen kann.<br />

(2) Wer<strong>de</strong>n gasführen<strong>de</strong> Rohrleitungen und<br />

Rohrleitungen, die nicht ständig mit Flüssigkeit<br />

gefüllt sind, durch Isolierstücke getrennt,<br />

sind geeignete Blitzschutzmaßnahmen<br />

erfor<strong>de</strong>rlich, die Überschläge innerhalb<br />

<strong>de</strong>r Rohrleitungen (Zone 0) verhin<strong>de</strong>rn<br />

o<strong>de</strong>r die Auswirkungen auf ein ungefährliches<br />

Maß beschränken. Dazu zählen z.B.<br />

Funkenstrecken außerhalb <strong>de</strong>r Rohrleitungen,<br />

spezielle Isolierflansche,<br />

übergeordnete Blitzschutzmaßnahmen<br />

o<strong>de</strong>r<br />

ergänzen<strong>de</strong><br />

Explosionsschutzmaßnahmen wie <strong>de</strong>r<br />

Einbau von Flammendurchschlagsicherungen.<br />

Funkenstrecken, die in einer die<br />

Rohrleitung umgeben<strong>de</strong>n Zone 1 o<strong>de</strong>r Zone<br />

2 angeordnet sind, brauchen nicht explosionsgeschützt<br />

ausgeführt zu wer<strong>de</strong>n.<br />

(3) Bestehen<strong>de</strong> Anlagen sind nachzurüsten<br />

33 ).<br />

32 z.B. gemäß DIN VDE 0185 Teil 1 und 2<br />

33 Nachrüstfrist bis 31.12.<strong>20</strong>03<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 71


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

13 Brandschutz und Löschwasserrückhaltung<br />

13.1 Allgemeines<br />

(1) Angriffswege zur Brandbekämpfung<br />

müssen so angelegt und gekennzeichnet<br />

sein, dass Stellen, an <strong>de</strong>nen Gefahren entstehen<br />

können, mit Lösch- und<br />

Arbeitsgeräten schnell und ungehin<strong>de</strong>rt<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n können.<br />

(2) Bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten sind Lage und Breite <strong>de</strong>r<br />

Angriffswege zur Brandbekämpfung nach<br />

DIN 14 090 unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r<br />

örtlichen und betrieblichen Verhältnisse im<br />

Einvernehmen mit <strong>de</strong>n für die<br />

Brandbekämpfung zuständigen Stellen<br />

festzulegen. Die Angriffswege dürfen<br />

innerhalb <strong>de</strong>r sich nach Nummer 6<br />

ergeben<strong>de</strong>n Schutzstreifen angelegt sein.<br />

(3) Bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II und B<br />

sind Angriffswege für die Brandbekämpfung<br />

um die Tankgruppen gemäß Nummer<br />

6.5 anzulegen. Betragen die Tankgruppenabstän<strong>de</strong><br />

nach Nummer 6.5 Diagramm 4<br />

<strong>20</strong> m o<strong>de</strong>r mehr, müssen diese Wege befahrbar<br />

sein.<br />

(4) Bei erlaubnisbedürftiger Lagerung muss<br />

ein aktueller Feuerwehrplan für bauliche<br />

Anlagen nach DIN 14 095 und eine Brandschutzordnung<br />

nach DIN 14 096 vorhan<strong>de</strong>n<br />

sein.<br />

13.2 Brandschutzeinrichtungen<br />

13.2.1 Allgemeines<br />

(1) Anlagen zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

müssen mit ausreichen<strong>de</strong>n<br />

Brandschutzeinrichtungen ausgerüstet<br />

sein. Das Erfor<strong>de</strong>rnis von Brandschutzeinrichtungen<br />

gilt für die Lagerung in Behältern<br />

je<strong>de</strong>r Art im Freien und in Räumen. Art<br />

und Ausführung <strong>de</strong>r Brandschutzeinrichtungen<br />

sind in Abstimmung mit <strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n<br />

Brandschutz zuständigen Stellen festzulegen.<br />

(2) Zu <strong>de</strong>n Brandschutzeinrichtungen gehören<br />

insbeson<strong>de</strong>re Feuerlösch- und Berieselungseinrichtungen.<br />

(3) Brandschutzeinrichtungen müssen stets<br />

funktionsbereit sein. Die für die Brandbekämpfungs-<br />

und Kühlungsmaßnahmen erfor<strong>de</strong>rliche<br />

Wasserversorgung muss gewährleistet<br />

sein.<br />

(4) Wegen <strong>de</strong>r betrieblichen brandschutztechnischen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an ortsfeste<br />

o<strong>de</strong>r teilbewegliche (halbstationäre) Brandschutzeinrichtungen<br />

wird hingewiesen z.B.<br />

auf<br />

DIN 14 492 Ortsfeste Feuerlöschanlagen<br />

mit <strong>de</strong>m Löschmittel<br />

Pulver<br />

DIN 14 493<br />

DIN 14 494<br />

Ortsfeste<br />

Schaum-Löschanlagen<br />

Sprühwasser-Löschanlagen,<br />

ortsfest, mit offenen Düsen<br />

DIN 14 495 Berieselung von oberirdischen<br />

Behältern zur Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten<br />

im Brandfall<br />

VdS 23 951<br />

Richtlinie für halbstationäre<br />

Löschanlagen-Planung und<br />

Einbau<br />

13.2.2 Auswahl <strong>de</strong>r Brandschutzeinrichtungen<br />

(1) Die Brandschutzeinrichtungen sind<br />

nach Art und Umfang im einzelnen nach<br />

<strong>de</strong>n örtlichen und betrieblichen Verhältnissen,<br />

insbeson<strong>de</strong>re nach <strong>de</strong>r Menge und<br />

<strong>de</strong>m Gefahrengrad <strong>de</strong>r gelagerten brennbaren<br />

Flüssigkeiten zu bestimmen. Dies gilt<br />

insbeson<strong>de</strong>re auch für die Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten in ortsbeweglichen<br />

Gefäßen und Tankcontainern sowie<br />

nichtmetallischen ortsfesten Behältern im<br />

Schutzstreifen eines an<strong>de</strong>ren Lagers.<br />

Sie sind durch angemessene Einrichtungen<br />

zur Benachrichtigung <strong>de</strong>r zuständigen<br />

Feuerwehr, z.B. durch Feuermel<strong>de</strong>r, zu ergänzen.<br />

Im übrigen muss <strong>de</strong>r Brandschutz<br />

so organisiert sein, dass allen Gefahren<br />

wirksam begegnet wer<strong>de</strong>n kann.<br />

(2) Brandschutzeinrichtungen für oberirdische<br />

Tanks im Freien dürfen je nach <strong>de</strong>n<br />

örtlichen und betrieblichen Verhältnissen<br />

ortsfest, ortsbeweglich o<strong>de</strong>r teilbeweglich<br />

sein.<br />

(3) Teilbeweglichen Feuerlöschanlagen<br />

gleichwertig sind mobile Löschfahrzeuge<br />

bzw. -geräte, die hinsichtlich Löschmittelrate<br />

und -bevorratung sowie Alarmierungskonzept<br />

und Eingreifzeit teilbeweglichen<br />

Feuerlöschanlagen entsprechen.<br />

72 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(4) Als Löschmittel kommen insbeson<strong>de</strong>re<br />

in Betracht: Luftschaum, Kohlensäure,<br />

Löschpulver und Wasser. Kohlensäure o-<br />

<strong>de</strong>r Löschpulver darf unter Druck in explosionsfähige<br />

Atmosphäre (z.B. zum Inertisieren<br />

o<strong>de</strong>r zum Erproben <strong>de</strong>r Löschanlage)<br />

nur eingeleitet wer<strong>de</strong>n, wenn beson<strong>de</strong>re<br />

Schutzmaßnamen getroffen sind; auf die<br />

berufsgenossenschaftliche Regel für die<br />

Vermeidung von Zündgefahren infolge e-<br />

lektrostatischer Aufladungen BGR 132 wird<br />

hingewiesen.<br />

(5) Bei Verwendung ortsbeweglicher Berieselungseinrichtungen<br />

ist zu beachten:<br />

1. Unabhängig von Windrichtung und<br />

Rauchentwicklung müssen <strong>de</strong>m Brandobjekt<br />

benachbarte Tanks mit <strong>de</strong>r nach<br />

z.B. DIN 14 495 erfor<strong>de</strong>rlichen Wassermenge<br />

gekühlt wer<strong>de</strong>n können.<br />

2. Anschlüsse an das für Feuerlöschzwecke<br />

bestimmte Wassernetz (Hydranten)<br />

müssen in genügen<strong>de</strong>r Anzahl vorhan<strong>de</strong>n<br />

und so angeordnet sein, dass sie<br />

im Falle eines Bran<strong>de</strong>s an beliebiger<br />

Stelle auch für die Kühlung <strong>de</strong>r Nachbartanks<br />

ausreichend zugänglich bleiben.<br />

3. Die zur Kühlung erfor<strong>de</strong>rlichen Einrichtungen<br />

und das zu <strong>de</strong>ren Bedienung<br />

notwendige sachkundige Personal müssen<br />

während <strong>de</strong>r Betriebszeit so<br />

einsatzbereit sein, dass eine wirksame<br />

Kühlung in kürzester Frist nach <strong>de</strong>m<br />

Ausbruch <strong>de</strong>s Bran<strong>de</strong>s sichergestellt ist.<br />

13.2.3 Ausstattung von Räumen<br />

(1) In Räumen zur Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III genügen<br />

Brandschutzeinrichtungen nach <strong>de</strong>n<br />

baurechtlichen Vorschriften, z.B. nach <strong>de</strong>n<br />

Feuerungsverordnungen.<br />

(2) Räume zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B<br />

mit einer Lagermenge von mehr als<br />

<strong>20</strong> 000 l müssen mit automatischen<br />

Brandmel<strong>de</strong>einrichtungen ausgerüstet sein.<br />

Räume zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B<br />

mit einer Lagermenge von mehr als<br />

10 000 l, aber höchstens <strong>20</strong> 000 l, sind<br />

dann mit automatischen Brandmel<strong>de</strong>einrichtungen<br />

auszurüsten, wenn beson<strong>de</strong>re<br />

örtliche o<strong>de</strong>r betriebliche Gegebenheiten<br />

(z.B. nahe Wohnbebauung) dies erfor<strong>de</strong>rn<br />

34 ).<br />

(3) Wer<strong>de</strong>n in Räumen brennbare Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III zusammen<br />

mit Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I,<br />

A II o<strong>de</strong>r B gelagert, so gilt Absatz 2 entsprechend,<br />

wobei für die Berechnung <strong>de</strong>r<br />

relevanten Lagermengen 5 l brennbare<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III gleich<br />

1 l brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II o<strong>de</strong>r B gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

(4) In Räumen zur Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A Il<br />

o<strong>de</strong>r B müssen folgen<strong>de</strong> Brandschutzeinrichtungen<br />

vorhan<strong>de</strong>n sein:<br />

1. ortsfeste Feuerlöscheinrichtungen,<br />

wenn brennbare Flüssigkeiten<br />

a) <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I o<strong>de</strong>r A II in<br />

Behältern mit einem Gesamtrauminhalt<br />

von mehr als <strong>20</strong> 000 l o<strong>de</strong>r<br />

b) <strong>de</strong>r Gefahrklasse B in Behältern mit<br />

einem Gesamtrauminhalt von mehr<br />

als 30 000 l gelagert wer<strong>de</strong>n,<br />

2. ortsfeste Berieselungsanlagen, wenn<br />

brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I o<strong>de</strong>r A II in mehreren ortsfesten<br />

Behältern mit einem Gesamtrauminhalt<br />

von mehr als 10 000 1 gelagert<br />

wer<strong>de</strong>n, es sei <strong>de</strong>nn, dass durch<br />

an<strong>de</strong>re Maßnahmen, z.B. ortsfeste<br />

Feuerlöscheinrichtungen nach Ziffer 1,<br />

eine vergleichbare Kühlwirkung gewährleistet<br />

o<strong>de</strong>r eine geeignete selbsttätig<br />

auslösen<strong>de</strong> ortsfeste Feuerlöscheinrichtung<br />

vorhan<strong>de</strong>n ist.<br />

(5) Die Anfor<strong>de</strong>rungen an die Brandschutzeinrichtungen<br />

nach Absatz 2 und 4 gelten<br />

unabhängig von <strong>de</strong>n Festlegungen für die<br />

Löschwasserrückhaltung nach Nummer<br />

13.3.<br />

(6) Anstelle von ortsfesten (stationären)<br />

Feuerlöschanlagen sind teilbewegliche<br />

(halbstationäre) Feuerlöschanlagen, bei<br />

<strong>de</strong>nen im allgemeinen die Löschmittelversorgung<br />

erst durch die Feuerwehr hergestellt<br />

wer<strong>de</strong>n muss, nur dann zulässig,<br />

wenn eine anerkannte Werkfeuerwehr mit<br />

einer maximalen Hilfsfrist von 5 min. nach<br />

Alarmierung zur Verfügung steht sowie eine<br />

frühzeitige Bran<strong>de</strong>nt<strong>de</strong>ckung und sofortige<br />

Alarmierung <strong>de</strong>r Werkfeuerwehr sichergestellt<br />

ist.<br />

34 Dies gilt auch für bestehen<strong>de</strong> Anlagen.<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 73


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

13.2.4 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen für Anlagen<br />

nach Bun<strong>de</strong>s-Immissionsschutzgesetz<br />

(1) Anlagen zur Lagerung von Mineralölerzeugnissen<br />

mit einem Flammpunkt unter<br />

21 °C, von Methanol aus an<strong>de</strong>ren Stoffen<br />

als Mineralöl o<strong>de</strong>r von an<strong>de</strong>ren flüssigen<br />

Mineralölerzeugnissen in Behältern, <strong>de</strong>ren<br />

Gesamtmenge jeweils so groß ist, dass<br />

diese Anlagen nach Nummer 9.2 Spalten 1<br />

und 2 <strong>de</strong>s Anhanges zur 4. BImSchV nach<br />

BImSchG 34a genehmigungsbedürftig sind,<br />

müssen mit ortsfesten (stationären) Feuerlöschanlagen<br />

geeigneter Art und Leistungsfähigkeit<br />

(vgl. Nummer. 13.2.2 Absatz 1<br />

und 3) ausgerüstet sein.<br />

(2) Es müssen Auslöse- o<strong>de</strong>r Bedienstellen<br />

in genügen<strong>de</strong>r Anzahl vorhan<strong>de</strong>n und so<br />

angeordnet sein, dass sie im Falle eines<br />

Bran<strong>de</strong>s an beliebiger Stelle ausreichend<br />

zugänglich bleiben.<br />

(3) Anstelle von ortsfesten (stationären)<br />

Feuerlöschanlagen sind teilbewegliche<br />

(halbstationäre) Feuerlöschanlagen, bei<br />

<strong>de</strong>nen im allgemeinen die Löschmittelversorgung<br />

erst durch die Feuerwehr hergestellt<br />

wer<strong>de</strong>n muss, nur bei Anlagen nach<br />

Absatz 1 zulässig, für <strong>de</strong>ren Betriebsbereich<br />

eine anerkannte Werkfeuerwehr mit<br />

einer maximalen Hilfsfrist von 5 min. nach<br />

Alarmierung zur Verfügung steht sowie eine<br />

frühzeitige Bran<strong>de</strong>nt<strong>de</strong>ckung und sofortige<br />

Alarmierung <strong>de</strong>r Werkfeuerwehr sichergestellt<br />

ist.<br />

(4) Anlagen nach Absatz 1 im Freien müssen<br />

über 24 Stun<strong>de</strong>n ständig durch Personal<br />

überwacht wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r über eine für<br />

die Lagerung im Freien geeignete automatische<br />

Brandmel<strong>de</strong>einrichtung verfügen.<br />

Die ständige Überwachung durch Personal<br />

gilt auch als gewährleistet, wenn es sich<br />

hierbei um Betriebs-, Reparatur-, Montageo<strong>de</strong>r<br />

Wartungspersonal han<strong>de</strong>lt, das entsprechend<br />

geschult ist. Eine automatische<br />

Brandmel<strong>de</strong>einrichtung darf mit einer automatischen<br />

ortsfesten Feuerlöschanlage<br />

kombiniert wer<strong>de</strong>n.<br />

13.3 Löschwasserrückhaltung<br />

(1) Für die Notwendigkeit und Bemessung<br />

von Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />

ist die Richtlinie zur Bemessung von<br />

Löschwasser-Rückhalteanlagen beim La-<br />

34a Diese Nummer gilt nur für die Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, AII und B.<br />

gern wassergefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Stoffe" (LöRüRL)<br />

zu beachten.<br />

(2) Ein Auffangraum nach Nummer 3.2<br />

dient in <strong>de</strong>r Regel auch als Einrichtung zum<br />

Auffangen von Löschwasser. Bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />

nichtwasserlöslicher brennbarer Flüssigkeiten<br />

dürfen bei <strong>de</strong>r Bemessung <strong>de</strong>l erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Löschwasser-Rückhaltevolumens<br />

von Auffangräumen die Löschwassermengen<br />

unberücksichtigt bleiben,<br />

die im Brandfall über eine Einrichtung nach<br />

Nummer 4.3.3.3 getrennt vom Lagergut<br />

abgeleitet wer<strong>de</strong>n können.<br />

(3) Für Anfor<strong>de</strong>rungen an Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen,<br />

die nicht von<br />

Auffangräumen gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, gilt Anhang<br />

E.<br />

14 Gebote, Verbote und Kennzeichnung<br />

14.1 Allgemeines<br />

Die Abfassung <strong>de</strong>r Gebots- und Verbotshinweise<br />

sowie die Kennzeichnung und die<br />

Art ihrer Bekanntgabe sind <strong>de</strong>n betrieblichen<br />

Verhältnissen anzupassen. Sie können<br />

z.B. zentral am Eingang eines überwachten<br />

Bereiches o<strong>de</strong>r Werkes erfolgen.<br />

14.2 Gebote, Verbote und Beschil<strong>de</strong>rung<br />

(1) Lagerräume dürfen <strong>de</strong>m allgemeinen<br />

Verkehr nicht zugänglich sein. Das Betreten<br />

<strong>de</strong>r Räume durch Unbefugte ist zu verbieten.<br />

Auf das Verbot muss durch eine<br />

<strong>de</strong>utlich sichtbare und gut lesbare Aufschrift<br />

hingewiesen sein.<br />

(2) Die Läger dürfen <strong>de</strong>m öffentlichen Verkehr<br />

nicht zugänglich sein. Das Betreten<br />

<strong>de</strong>r Läger durch Unbefugte ist zu verbieten.<br />

Auf das Verbot muss durch eine <strong>de</strong>utlich<br />

sichtbare und gut lesbare Aufschrift hingewiesen<br />

sein.<br />

(3) Auf die Kennzeichnung von Schwimm<strong>de</strong>cken<br />

nach Nummer 15.7.3 Absatz 1, die<br />

nur mit ausdrücklicher Einwilligung <strong>de</strong>s<br />

Betreibers betreten wer<strong>de</strong>n dürfen, wird<br />

hingewiesen.<br />

(4) In Lägern im Freien und in Lagerräumen<br />

darf nicht geraucht wer<strong>de</strong>n. Auf das<br />

Verbot muss durch eine <strong>de</strong>utlich sichtbare<br />

74 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

und gut lesbare Aufschrift hingewiesen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

15 Betriebsanweisung, Betriebsvorschriften<br />

(5) Auf die Kennzeichnung von oberirdischen<br />

Behältern für Altöl <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A I nach Anhang F Nummer 3 Absatz 7 mit<br />

<strong>de</strong>m Hinweis "Rauchen verboten" wird hingewiesen.<br />

14.3 Kennzeichnung<br />

(1) Geräte, Komponenten und Schutzsysteme<br />

müssen gemäß Nummer 8.8.1 mit<br />

<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r Richtlinie 94/9/EG vorgesehenen<br />

Kennzeichen versehen sein. Auf<br />

Nummer 8.8.1 wird verwiesen.<br />

(2) An <strong>de</strong>r Anschlussstelle eines mittels<br />

Gaspen<strong>de</strong>lverfahrens zu befüllen<strong>de</strong>n Behälters<br />

muss durch eine <strong>de</strong>utlich sichtbare<br />

und gut lesbare Aufschrift darauf hingewiesen<br />

sein, dass die Befüllung nur unter Anwendung<br />

dieses Verfahrens erfolgen darf.<br />

(3) Auf die Kennzeichnung <strong>de</strong>s zulässigen<br />

Füllstan<strong>de</strong>s von Tanks nach Nummer<br />

9.3.2.3 Absatz 4, die ohne Grenzwertgeber<br />

befüllt wer<strong>de</strong>n dürfen, wird hingewiesen<br />

(4) Tanks zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B<br />

müssen mit einer Kennzeichnung nach Anhang<br />

B Nummer 6 versehen sein.<br />

(5) Tanks mit inneren Überdruck zur Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II o<strong>de</strong>r B müssen zusätzlich<br />

zu Absatz 2 mit einer Kennzeichnung nach<br />

Anhang B Nummer 9.4 versehen sein.<br />

(6) Tanks zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III müssen mit<br />

einer Kennzeichnung nach Anhang D<br />

Nummer 7 versehen sein.<br />

(7) Tanks mit inneren Überdruck zur Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A III müssen mit einer Kennzeichnung<br />

nach Anhang D Nummer 9.4 versehen<br />

sein.<br />

15.1 Allgemeine Betriebsvorschriften<br />

(1) Wer eine Anlage zur Lagerung, Abfüllung<br />

o<strong>de</strong>r Beför<strong>de</strong>rung brennbarer Flüssigkeiten<br />

betreibt, hat diese in ordnungsgemäßem<br />

Zustand zu erhalten, ordnungsgemäß<br />

zu betreiben, ständig zu überwachen,<br />

notwendige Instandhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten<br />

unverzüglich vorzunehmen<br />

und die <strong>de</strong>n Umstän<strong>de</strong>n nach<br />

erfor<strong>de</strong>rlichen Sicherheitsmaßnahmen zu<br />

treffen.<br />

(2) Eine Anlage darf nicht betrieben wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn sie Mängel aufweist, durch die<br />

Beschäftigte o<strong>de</strong>r Dritte gefähr<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n<br />

können. Es sind unverzüglich Maßnahmen<br />

zur Beseitigung o<strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s gefährlichen<br />

Zustan<strong>de</strong>s zu ergreifen.<br />

(3) Flucht- und Rettungswege müssen freigehalten<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

(4) Für einen Feuerwehrplan für bauliche<br />

Anlagen und eine Brandschutzordnung<br />

wird auf. Nummer 13.1 Absatz 4 verwiesen.<br />

(5) Zum Mischen o<strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rn brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

o<strong>de</strong>r B unter Verwendung von Druckgas<br />

dürfen brennbare o<strong>de</strong>r die Verbrennung<br />

unterhalten<strong>de</strong> Gase nicht verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

15.2 Allgemeine Betriebsanweisung, Unterweisung<br />

<strong>de</strong>r Beschäftigten, Benutzen<br />

von Sicherheits- und Brandschutzeinrichtungen<br />

(1) Der Betreiber ist verpflichtet, <strong>de</strong>n Inhalt<br />

<strong>de</strong>r im Betrieb anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Vorschriften<br />

dieser Verordnung in einer für <strong>de</strong>n Beschäftigten<br />

verständlichen Form und Sprache<br />

in einer Betriebsanweisung darzustellen<br />

und sie an geeigneter Stelle im Betrieb<br />

auszulegen o<strong>de</strong>r auszuhängen.<br />

(2) Die Beschäftigten müssen über die auftreten<strong>de</strong>n<br />

Gefahren sowie über die Maßnahmen<br />

zu ihrer Abwendung vor <strong>de</strong>r Beschäftigung<br />

und danach in angemessenen<br />

Zeitabstän<strong>de</strong>n, min<strong>de</strong>stens einmal jährlich,<br />

unterwiesen wer<strong>de</strong>n.<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 75


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(3) Der Betreiber ist verpflichtet, die zur<br />

Abwendung von Gefahren erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Weisungen zu erteilen, die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Maßnahmen zu treffen und für die Beachtung<br />

solcher Weisungen zu sorgen.<br />

(4) Die im Gefahrenbereich <strong>de</strong>r Anlage Beschäftigten<br />

haben die an sie gerichteten<br />

Weisungen zu befolgen.<br />

(5) Die zur Abwendung von Gefahren erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Weisungen und die bei Scha<strong>de</strong>nsfällen<br />

zu ergreifen<strong>de</strong>n Maßnahmen<br />

sind Bestandteil <strong>de</strong>r Betriebsanweisungen.<br />

(6) Sicherheits- und Brandschutzeinrichtungen<br />

dürfen nicht umgangen o<strong>de</strong>r ganz<br />

o<strong>de</strong>r teilweise unwirksam gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Sie müssen so betrieben, gewartet und unterhalten<br />

wer<strong>de</strong>n, dass ihre Wirksamkeit<br />

erhalten bleibt.<br />

15.3 Ständige Überwachung<br />

(1) Ein Lager kann als ständig überwacht<br />

angesehen wer<strong>de</strong>n, wenn es<br />

1. durch Personal beaufsichtigt wird o<strong>de</strong>r<br />

2. durch technische Einrichtungen entsprechend<br />

gesichert ist.<br />

(2) Art und Umfang <strong>de</strong>r Überwachung nach<br />

Absatz 1 richten sich nach <strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnissen<br />

<strong>de</strong>s Einzelfalls.<br />

15.4 Beauftragung von Fachbetrieben<br />

(1) Der Betreiber ist verpflichtet, mit <strong>de</strong>r<br />

Montage, Installation, Instandhaltung, Instandsetzung<br />

o<strong>de</strong>r Reinigung <strong>de</strong>r Anlagen<br />

o<strong>de</strong>r Anlagenteile nur solche Fachbetriebe<br />

zu beauftragen, die über die notwendigen<br />

Geräte und Ausrüstungsteile für eine gefahrlose<br />

Durchführung <strong>de</strong>r Arbeiten und<br />

über das erfor<strong>de</strong>rliche Fachpersonal verfügen.<br />

(2) Absatz 1 gilt als erfüllt, wenn ein entsprechen<strong>de</strong>r<br />

Fachbetrieb nach §19 I WHG<br />

beauftragt wird. Für Arbeiten an Anlagen<br />

für brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II o<strong>de</strong>r B muss <strong>de</strong>r Fachbetrieb<br />

zusätzlich über die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Kenntnisse <strong>de</strong>s Brand- und Explosionsschutzes<br />

verfügen. Die Überwachung <strong>de</strong>r<br />

Fachbetriebe für Anlagen für brennbare<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

o<strong>de</strong>r B wird durch die Sachverständigen<br />

nach § 16 Absatz 1 Nummer 1 o<strong>de</strong>r 2 im<br />

Geltungsbereich ihrer amtlichen Anerkennung<br />

nach <strong>de</strong>r VbF durchgeführt. Fachbetriebe<br />

für Anlagen für brennbare Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B müssen<br />

einmal jährlich überwacht wer<strong>de</strong>n.<br />

Fachbetriebe <strong>de</strong>s Betreibers einer Anlage<br />

für brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II o<strong>de</strong>r B sowie Fachbetriebe<br />

für Anlagen für brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklasse A III müssen zweijährlich ü-<br />

berwacht wer<strong>de</strong>n.<br />

(3) Die Beauftragung eines Fachbetriebes<br />

nach Absatz 1 ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich, wenn<br />

die Arbeiten von Einheiten <strong>de</strong>s Betreibers,<br />

welche die Anfor<strong>de</strong>rungen von Absatz 1 erfüllen,<br />

an eigenen Anlagen durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n. Die Einheiten <strong>de</strong>s Betreibers wer<strong>de</strong>n<br />

für Arbeiten an eigenen Anlagen<br />

Fachbetrieben gleichgestellt.<br />

15.5 Koordinierung <strong>de</strong>r Arbeiten<br />

(1) Vergibt ein Betreiber (Auftraggeber) Arbeiten<br />

an an<strong>de</strong>re Unternehmer, hat er, soweit<br />

dies zur Vermeidung einer möglichen<br />

gegenseitigen Gefährdung erfor<strong>de</strong>rlich ist,<br />

eine Person zu bestimmen, die alle Arbeiten<br />

aufeinan<strong>de</strong>r abstimmt.<br />

(2) Der Betreiber hat dafür zu sorgen, dass<br />

diese Person insoweit Weisungsbefugnis<br />

gegenüber seinen Auftragnehmern und <strong>de</strong>ren<br />

Beschäftigten hat.<br />

(3) Übernimmt ein Unternehmer Aufträge,<br />

<strong>de</strong>ren Durchführung zeitlich und örtlich mit<br />

Aufträgen an<strong>de</strong>rer Unternehmer zusammenfällt,<br />

ist er zusätzlich verpflichtet, sich<br />

mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Unternehmen abzustimmen,<br />

soweit dies zur Vermeidung einer gegenseitigen<br />

Gefährdung erfor<strong>de</strong>rlich ist.<br />

(4) Zur Durchführung <strong>de</strong>r Abstimmung nach<br />

Absatz 1 und 3 ist min<strong>de</strong>stens erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

dass Art und Umfang <strong>de</strong>r Arbeiten rechtzeitig<br />

vor Beginn allen betroffenen Unternehmern<br />

angezeigt wer<strong>de</strong>n.<br />

15.6 Erwärmen brennbarer Flüssigkeiten<br />

(1) Beim Erwärmen brennbarer Flüssigkeiten<br />

muss sichergestellt sein, dass Gefahren<br />

nicht entstehen.<br />

76 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(2) Absatz 1 gilt als erfüllt, wenn die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an Heizungen nach Nummer 9.6<br />

eingehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

(3) Während <strong>de</strong>r Restentleerung darf von<br />

<strong>de</strong>r Heizung keine Zündgefahr ausgehen.<br />

Dies ist beispielhaft erfüllt, wenn<br />

- die Heizung abgeschaltet wird,<br />

- die Heizung so geregelt wird, dass we<strong>de</strong>r<br />

80 % <strong>de</strong>r Zündtemperatur <strong>de</strong>s Lagergutes<br />

noch die Temperatur, die zur<br />

Bildung gefährlicher Mengen explosionsfähiger<br />

Atmosphäre infolge Zersetzung<br />

(z.B. Crackung) <strong>de</strong>s Lagergutes<br />

führt, überschritten wird o<strong>de</strong>r<br />

- die Bildung explosionsfähiger Atmosphäre<br />

durch Inertisierung o<strong>de</strong>r Überfettung<br />

verhin<strong>de</strong>rt wird.<br />

15.7 Zusätzliche Betriebsvorschriften<br />

15.7.1 Öffnungen von Tanks<br />

(1) Absperreinrichtungen und an<strong>de</strong>re Verschlüsse<br />

an Öffnungen von Tanks müssen,<br />

solange sie nicht benutzt wer<strong>de</strong>n, fest verschlossen<br />

und so gesichert sein, dass ein<br />

unbeabsichtigtes Lockern ausgeschlossen<br />

ist.<br />

(2) Verschlüsse von Peilöffnungen dürfen<br />

nur zum Peilen o<strong>de</strong>r zur Entnahme von<br />

Proben geöffnet wer<strong>de</strong>n.<br />

(3) Während <strong>de</strong>r Befüllung <strong>de</strong>r Tanks dürfen<br />

Peilöffnungen nicht geöffnet sein.<br />

(4) Absatz 1 gilt nicht für Bohrungen in <strong>de</strong>n<br />

Peilrohren von Schwimmdachtanks.<br />

Hierauf muss durch eine <strong>de</strong>utlich sichtbare<br />

und gut lesbare Aufschrift hingewiesen<br />

sein. Für Schwimm<strong>de</strong>cken sind beson<strong>de</strong>re<br />

Sicherheits- und Arbeitsschutzmaßnahmen<br />

erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

(2) Sollen in Tanks, in <strong>de</strong>nen mit explosionsfähiger<br />

Atmosphäre gerechnet wer<strong>de</strong>n<br />

muss und die mit Schwimm<strong>de</strong>cken aus<br />

Leichtmetall ausgerüstet sind, Arbeiten<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n, muss berücksichtigt<br />

wer<strong>de</strong>n, dass durch Reib-, Schlag- und<br />

Schleifvorgänge von beliebigem Material<br />

auf rostigem Stahl zündfähige Funken entstehen<br />

können, wenn an <strong>de</strong>m Schlag-,<br />

Reib- o<strong>de</strong>r Schleifvorgang Leichtmetall beteiligt<br />

ist. Durch Auswahl geeigneter Werkzeuge<br />

müssen <strong>de</strong>shalb Schlag-, Reib- und<br />

Schleifvorgänge zwischen Leichtmetall und<br />

Stahl in Gegenwart von Rost bzw.<br />

Roststaub ausgeschlossen sein.<br />

(3) Absperrungen in Wasserablaufleitungen,<br />

die durch <strong>de</strong>n Tank führen, dürfen nur<br />

unter Aufsicht zur Entwässerung geöffnet<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn durch Kontrolle sichergestellt<br />

ist, dass sich keine brennbare Flüssigkeit in<br />

<strong>de</strong>r Wasserablaufleitung befin<strong>de</strong>t.<br />

15.7.4 Ortsbewegliche Gefäße<br />

(1) Ortsbewegliche Gefäße dürfen nur dicht<br />

verschlossen gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />

(2) Die Lagerung ortsbeweglicher Gefäße<br />

muss so vorgenommen wer<strong>de</strong>n, dass mechanische<br />

Beanspruchungen und Wärmeeinwirkungen,<br />

welche die Dichtheit o<strong>de</strong>r<br />

Festigkeit <strong>de</strong>r Gefäße beeinträchtigen,<br />

nicht auftreten.<br />

15.7.2 Öffnen von Tanks mit innerem Überdruck<br />

(1) Tanks mit innerem Überdruck dürfen<br />

nur geöffnet wer<strong>de</strong>n, nach<strong>de</strong>m sie drucklos<br />

gemacht wor<strong>de</strong>n sind.<br />

(2) Absatz 1 ist als erfüllt anzusehen, wenn<br />

vor <strong>de</strong>m Öffnen <strong>de</strong>r Tanks die Abblaseeinrichtung<br />

so lange betätigt wird, bis <strong>de</strong>r Tank<br />

drucklos ist.<br />

15.7.3 Schwimmdächer, Schwimm<strong>de</strong>cken, Tanks<br />

mit Ringmantel<br />

(1) Dächer von Schwimmdachtanks,<br />

Schwimm<strong>de</strong>cken und Ringmäntel von<br />

Tanks dürfen nur mit ausdrücklicher Einwilligung<br />

<strong>de</strong>s Betreibers betreten wer<strong>de</strong>n.<br />

(3) Zur Vermeidung mechanischer Beanspruchungen,<br />

welche die Dichtheit und<br />

Festigkeit gefähr<strong>de</strong>n können, müssen ortsbewegliche<br />

Gefäße durch entsprechen<strong>de</strong><br />

Stapelung und Lagerung gegen Fallen gesichert<br />

sein.<br />

(4) Ortsbewegliche Gefäße müssen unter<br />

Beachtung <strong>de</strong>r allgemeinen Arbeitsschutzbestimmungen<br />

(z.B. Unfallverhütungsvorschriften)<br />

gestapelt o<strong>de</strong>r gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />

(5) Ortsbewegliche Gefäße, die nach <strong>de</strong>n<br />

gefahrgutrechtlichen Vorschriften für die<br />

Beför<strong>de</strong>rung brennbarer Flüssigkeiten ohne<br />

Außenverpackung beför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n dürfen,<br />

sowie ortsbewegliche Gefäße mit Au-<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 77


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

ßenverpackung dürfen unabhängig von <strong>de</strong>r<br />

Stapel- o<strong>de</strong>r Lagerhöhe nur so gestapelt<br />

o<strong>de</strong>r gelagert sein, dass sie nicht tiefer als<br />

1,5 m fallen können, sofern ihr Rauminhalt<br />

mehr als 1,1 Liter beträgt.<br />

(6) Zerbrechliche ortsbewegliche Gefäße<br />

ohne Außenverpackung dürfen unabhängig<br />

von <strong>de</strong>r Stapel- o<strong>de</strong>r Lagerhöhe nur so gestapelt<br />

o<strong>de</strong>r gelagert sein, dass sie nicht<br />

tiefer als 0,4 m fallen können, sofern ihr<br />

Rauminhalt mehr als 1,1 Liter beträgt.<br />

(7) Die For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Absätze 3 bis 6<br />

gelten bei größeren Stapel- o<strong>de</strong>r Lagerhöhen<br />

als 1,5 m bzw. 0,4 m als erfüllt, wenn<br />

folgen<strong>de</strong> Voraussetzungen gegeben sind:<br />

1 . Die berufsgenossenschaftlichen "Richtlinien<br />

für Lagereinrichtungen 35 ) und das<br />

berufsgenossenschaftliche Merkblatt<br />

"Sicherung palettierter Ladungseinheiten<br />

36 ) müssen beachtet sein.<br />

2. Staplerfahrer müssen nach <strong>de</strong>n berufsgenossenschaftlichen<br />

"Grundsätze für<br />

Auswahl, Ausbildung und Befähigungsnachweis<br />

von Gabelstaplerfahrern“ 37 )<br />

gewählt und ausgebil<strong>de</strong>t sein.<br />

3. Paletten müssen mit ihren Kufen senkrecht<br />

zu <strong>de</strong>n Auflageträgern <strong>de</strong>r Regale<br />

abgesetzt sein.<br />

4. Fässer dürfen senkrecht übereinan<strong>de</strong>r<br />

nur mittels Greifeinrichtungen von Staplern<br />

gestapelt wer<strong>de</strong>n. Sie müssen im<br />

Verbund gestapelt sein.<br />

5. In Hochregallägern mit Beschickung<br />

durch automatisch gesteuerte Regalför<strong>de</strong>rzeuge<br />

müssen automatische Einrichtungen<br />

für die Konturenkontrolle <strong>de</strong>r Palettenladung,<br />

für die Kontrolle <strong>de</strong>s Fahrbereichs<br />

und für die Freiplatzkontrolle<br />

vorhan<strong>de</strong>n sein.<br />

6. Bei Ein- o<strong>de</strong>r Ausstapelung in Regalfächern<br />

von Hand gelten innerhalb <strong>de</strong>r<br />

Fächer die in <strong>de</strong>n Absätzen 5 und 6<br />

festgelegten Maße als Begrenzung für<br />

die Stapelhöhen.<br />

7. Die Höhe von Regalen in Lägern mit<br />

Handbetrieb darf 4 m über <strong>de</strong>r Verkehrsebene<br />

nicht überschreiten.<br />

35 Herausgegeben vom Zentralverband <strong>de</strong>r gewerblichen Berufsgenossenschaften,<br />

Zentralstelle für Unfallverhütung und<br />

Arbeitsmedizin (Zefu) St. Augustin; zu beziehen beim Carl<br />

Heymanns Verlag KG, Köln, Bestell-Nr. ZH 1/428<br />

36 Herausgegeben und zu beziehen bei <strong>de</strong>r Großhan<strong>de</strong>ls- und<br />

Lagerei-Berufsgenossenschaft, Mannheim, Merkblatt T 019<br />

37 Herausgegeben von <strong>de</strong>r Zefu, St. Augustin; zu beziehen beim<br />

Carl Heymanns Verlag KG, Köln, Bestell-Nr. BGG 925<br />

(8) Die Maßnahmen zur Vermeidung von<br />

Wärmeeinwirkungen, welche die Dichtheit<br />

und Festigkeit <strong>de</strong>r ortsbeweglichen Gefäße<br />

gefähr<strong>de</strong>n können, sind unter Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>r Vorschriften für <strong>de</strong>n Füllungsgrad<br />

(Nummer 9.3.2.2) und nach Maßgabe <strong>de</strong>r<br />

zu erwarten<strong>de</strong>n Temperaturverhältnisse zu<br />

treffen. Schutzmaßnahmen gegen außergewöhnliche<br />

Erwärmung, insbeson<strong>de</strong>re an<br />

heißen Tagen gegen Sonnenbestrahlung,<br />

sind für ortsbewegliche Gefäße mit brennbaren<br />

Flüssigkeiten zu for<strong>de</strong>rn, die bei<br />

75 °C einen Dampfdruck von 1 bar o<strong>de</strong>r<br />

mehr haben.<br />

(9) In Lägern für ortsbewegliche Gefäße<br />

muss eine Betriebsanweisung für das Verhalten<br />

<strong>de</strong>s Lagerpersonals und<br />

gegebenenfalls <strong>de</strong>r Staplerfahrer auch für<br />

Stör- und Scha<strong>de</strong>nsfälle vorhan<strong>de</strong>n sein.<br />

16 Reinigen, Instandhalten und Instandsetzen<br />

16.1 Allgemeines<br />

(1) Arbeiten zum Reinigen, Instandhalten<br />

und Instandsetzen von Anlagen dürfen nur<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n (siehe hierzu Nummer<br />

15.4), wenn die erfor<strong>de</strong>rlichen Schutzmaßnahmen<br />

getroffen sind. Die Schutzmaßnahmen<br />

hat <strong>de</strong>r Betreiber unter<br />

Berücksichtigung <strong>de</strong>r Eigenschaften <strong>de</strong>r<br />

brennbaren Flüssigkeiten und <strong>de</strong>r dadurch<br />

bedingten Gefahren, <strong>de</strong>r<br />

Arbeitsverhältnisse und <strong>de</strong>r Schutz- und<br />

Rettungsmaßnahmen anzuordnen und die<br />

Beschäftigten darüber zu unterrichten.<br />

(2) Absatz 1 gilt für Arbeiten in Tanks als<br />

erfüllt, wenn die Technische Regel für Gefahrstoffe<br />

TRGS 507 beachtet ist.<br />

(3) Der Betreiber hat eine zuverlässige, mit<br />

<strong>de</strong>n Arbeiten, <strong>de</strong>n dabei auftreten<strong>de</strong>n Gefahren<br />

und <strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen Schutzmaßnahmen<br />

vertraute Person als Aufsichtführen<strong>de</strong>n<br />

(Verantwortlichen) zu beauftragen<br />

und diesen erfor<strong>de</strong>rlichenfalls durch Bereitstellung<br />

von Sachkundigen und Geräten zu<br />

unterstützen. Der Aufsichtführen<strong>de</strong> hat insbeson<strong>de</strong>re<br />

dafür zu sorgen, dass<br />

1 . mit <strong>de</strong>n Arbeiten erst begonnen wird,<br />

wenn die festgelegten Maßnahmen getroffen<br />

sind,<br />

2. die festgelegten Maßnahmen während<br />

<strong>de</strong>r Arbeiten eingehalten wer<strong>de</strong>n,<br />

78 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

3. die Beschäftigten während <strong>de</strong>r Arbeiten<br />

die vorgesehenen persönlichen Schutzausrüstungen<br />

benutzen,<br />

4. die Beschäftigten im Notfall ausreichen<strong>de</strong><br />

Fluchtmöglichkeiten haben,<br />

5. Unbefugte von <strong>de</strong>r Arbeitsstelle ferngehalten<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

16.2 Arbeiten in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />

(1) In explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />

sind Explosionsschutzmaßnahmen erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

wenn bei <strong>de</strong>n durchzuführen<strong>de</strong>n<br />

Arbeiten zur Reinigung, Instandhaltung und<br />

Instandsetzung gefährliche explosionsfähige<br />

Atmosphäre vorhan<strong>de</strong>n ist, sich bil<strong>de</strong>n<br />

kann o<strong>de</strong>r (z.B. durch Nachvergasung) erneut<br />

bil<strong>de</strong>n kann. Für die in <strong>de</strong>n einzelnen<br />

Zonen notwendigen Schutzmaßnahmen gilt<br />

Nummer 8.8.1.<br />

(2) Stehen Räume, in <strong>de</strong>nen gefährliche<br />

explosionsfähige Atmosphäre auftreten<br />

kann, mit an<strong>de</strong>ren Räumen vorübergehend<br />

in offener Verbindung, so ist im Einzelfall<br />

festzulegen, welcher Bereich um die Verbindungsöffnung<br />

als explosionsgefähr<strong>de</strong>t<br />

gilt. Dies gilt auch für ins Freie führen<strong>de</strong><br />

Öffnungen. Stehen Räume, in <strong>de</strong>nen gefährliche<br />

explosionsfähige Atmosphäre auftreten<br />

kann, vorübergehend in offener Verbindung<br />

zu darunter liegen<strong>de</strong>n Räumen,<br />

gelten diese in <strong>de</strong>r Regel als explosionsgefähr<strong>de</strong>t.<br />

(3) Arbeiten in Zone 0 sind zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Ist dies nicht möglich, dürfen die Arbeiten<br />

nur von beson<strong>de</strong>rs eingewiesenen Personen<br />

und nur mit Betriebsmitteln, Werkzeugen<br />

und persönlichen Schutzausrüstungen,<br />

die für Zone 0 zulässig sind, durchgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

(5) Sollen innerhalb o<strong>de</strong>r oberhalb von explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Bereichen Arbeiten zur<br />

Reinigung, Instandhaltung und Instandsetzung<br />

vorgenommen wer<strong>de</strong>n, so hat <strong>de</strong>r<br />

Betreiber <strong>de</strong>r Anlage o<strong>de</strong>r sein Beauftragter<br />

die erfor<strong>de</strong>rlichen Sicherheitsmaßnahmen<br />

anzuordnen und ihre Durchführung sicherzustellen.<br />

(6) In <strong>de</strong>n explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />

dürfen Arbeiten zur Reinigung, Instandhaltung<br />

und Instandsetzung, die<br />

zündfähige Funken erzeugen können, nicht<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Funken mit größerer<br />

Zündfähigkeit erhält man bereits mit leichten<br />

Schlägen von beliebigem Material auf<br />

rostigen Stahl, wenn an <strong>de</strong>r Schlagstelle<br />

Spuren von Aluminium o<strong>de</strong>r Magnesium<br />

vorhan<strong>de</strong>n sind.<br />

(7) Für Arbeiten mit Zündquellen (z.B. Feuer-<br />

o<strong>de</strong>r Schleifarbeiten) wird auf Nummer<br />

16.3 verwiesen. Zu diesen Arbeiten gehören<br />

auch<br />

1. Schweißarbeiten an <strong>de</strong>n begrenzen<strong>de</strong>n<br />

Wän<strong>de</strong>n,<br />

2. Arbeiten mit Zündgefahr neben o<strong>de</strong>r<br />

über Öffnungen von Räumen, in <strong>de</strong>nen<br />

gefährliche explosionsfähige Atmosphäre<br />

auftreten kann.<br />

16.3 Zeitlich begrenzte Aufhebung von explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Bereichen<br />

(1) Bei Bau- o<strong>de</strong>r Reparaturarbeiten dürfen<br />

Zündquellen wie offene Flammen o<strong>de</strong>r<br />

Funken verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n bzw. auftreten,<br />

wenn <strong>de</strong>r für die Ausführung <strong>de</strong>r Arbeiten<br />

Verantwortliche nach entsprechen<strong>de</strong>r Prüfung<br />

schriftlich erklärt, dass und ggf. unter<br />

welchen Voraussetzungen dies unbe<strong>de</strong>nklich<br />

ist, und wenn die in <strong>de</strong>r Erklärung angegebenen<br />

Voraussetzungen erfüllt sind.<br />

(4) Zu <strong>de</strong>n Arbeiten, die in Zone 0 nicht<br />

vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n können, gehören z.B.<br />

1 . Abschöpfen brennbarer Flüssigkeiten<br />

aus <strong>de</strong>m Sumpf von Behältern,<br />

2. das Reinigen <strong>de</strong>r Bö<strong>de</strong>n und Wän<strong>de</strong><br />

zwecks Aufhebung <strong>de</strong>r Explosionsgefahr,<br />

3. kurzfristige Inspektionsarbeiten in nicht<br />

völlig entleerten o<strong>de</strong>r ungereinigten Behältern<br />

zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten,<br />

4. das Überprüfen von Reinigungsarbeiten.<br />

(2) Sollen innerhalb von Zone 1 Fahrzeuge<br />

normaler Bauart verkehren, so hat <strong>de</strong>r<br />

Betreiber <strong>de</strong>r Anlage o<strong>de</strong>r sein Beauftragter<br />

für die Zeit <strong>de</strong>s Verkehrs dafür zu sorgen,<br />

dass im Verkehrsbereich keine explosionsfähige<br />

Atmosphäre vorhan<strong>de</strong>n ist o<strong>de</strong>r<br />

dorthin gelangen kann; er hat die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Sicherheitsmaßnahmen anzuordnen<br />

und ihre Durchführung sicherzustellen.<br />

16.4 Ableitung von Dampf/Luft-Gemischen<br />

bei Arbeiten an Anlagen zur Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II und B<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 79


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(1) Bei Arbeiten zur Reinigung, Instandhaltung<br />

und Instandsetzung an Anlagen zur<br />

Lagerung brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II und B sind<br />

Dampf/Luft-Gemische gefahrlos abzuleiten.<br />

Auf Nummer 9.1 wird verwiesen.<br />

(2) Beim Ableiten ins Freie können sich<br />

insbeson<strong>de</strong>re im Bereich <strong>de</strong>s Austritts <strong>de</strong>r<br />

Dampf/Luft-Gemische von brennbaren<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

und B über die für <strong>de</strong>n Normalfall festgelegten<br />

explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche hinaus<br />

weitere explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche ergeben.<br />

(2) Sind Anlagen zur Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten mit einer kathodischen Korrosionsschutzanlage<br />

ausgerüstet, müssen in<br />

explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen bei Arbeiten,<br />

die zu einer Unterbrechung <strong>de</strong>s<br />

Schutzstromes führen können, Schutzmaßnahmen<br />

zur Vermeidung zündfähiger<br />

Funken getroffen wer<strong>de</strong>n.<br />

(3) Bei kathodischen Korrosionsschutzanlagen,<br />

die mit Fremdstrom betrieben wer<strong>de</strong>n,<br />

ist eine rechtzeitige Abschaltung <strong>de</strong>r<br />

Stromquelle erfor<strong>de</strong>rlich, weil unter ungünstigen<br />

Umstän<strong>de</strong>n noch über längere Zeit<br />

Restspannungen bestehen bleiben können.<br />

(3) In engen Höfen und in ähnlicher geschlossener<br />

Bebauung sind die aus Tanks<br />

austreten<strong>de</strong>n Dampf/Luft-Gemische so abzuführen<br />

(z.B. an eine an<strong>de</strong>re Stelle außerhalb<br />

<strong>de</strong>r Höfe) o<strong>de</strong>r zu verdünnen (z.B.<br />

durch Injektorwirkung), dass hier keine gefährliche<br />

explosionsfähige Atmosphäre auftreten<br />

kann.<br />

(4) Beim Ableiten <strong>de</strong>r Dampf/Luft-Gemische<br />

ins Freie wer<strong>de</strong>n insbeson<strong>de</strong>re<br />

Weisungen im Einzelfall entsprechend<br />

Nummer 15.2 erfor<strong>de</strong>rlich, z.B. Einschränkung<br />

<strong>de</strong>s Fahrzeugbetriebes, Stillsetzen<br />

elektrischer und sonstiger nicht-explosionsgeschützter<br />

Anlagen, Verhin<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>s Eindringens von Dampf/Luft-Gemischen<br />

in Kanäle, Schächte und an<strong>de</strong>re<br />

benachbarte und tiefer gelegene Räume.<br />

Bei Tankreinigungsarbeiten ist bei Anwendung<br />

<strong>de</strong>s Lüftungsverfahrens "Druckbelüftung"<br />

<strong>de</strong>r Betrieb stillzulegen, und es sind<br />

alle Zündquellen in diesem Bereich auszuschließen.<br />

Der zulässige Betriebsdruck <strong>de</strong>r<br />

Behälter und Rohrleitungen darf nicht ü-<br />

berschritten wer<strong>de</strong>n. Bei Anwendung <strong>de</strong>s<br />

Lüftungsverfahrens "Saugentlüftung", bei<br />

<strong>de</strong>r die Ausblasöffnung senkrecht nach o-<br />

ben gerichtet ist und <strong>de</strong>r Ausblasstrom mit<br />

hoher Geschwindigkeit (etwa 30 m/s) in<br />

min<strong>de</strong>stens 2 m Höhe austritt, kann auf die<br />

Schutzmaßnahmen nach Satz 2 verzichtet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

16.6 Wie<strong>de</strong>rherstellen <strong>de</strong>s ordnungsgemäßen<br />

Zustan<strong>de</strong>s nach Abschluss <strong>de</strong>r Arbeiten<br />

(1) Nach Abschluss <strong>de</strong>r Arbeiten zum Reinigen,<br />

Instandhalten, Instandsetzen und<br />

Prüfen müssen die Anlagen wie<strong>de</strong>r in ihren<br />

ordnungsgemäßen Zustand versetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

(2) Insbeson<strong>de</strong>re sind Sicherheitseinrichtungen<br />

wie<strong>de</strong>r in funktionsfähigen Zustand<br />

zu versetzen, Anlagenteile (z.B. Rohrleitungen),<br />

die zur Durchführung <strong>de</strong>r Arbeiten<br />

getrennt wur<strong>de</strong>n, einan<strong>de</strong>r richtig zugeordnet<br />

wie<strong>de</strong>r fachgerecht und dicht zu verbin<strong>de</strong>n<br />

und Öffnungen (z.B. Einsteigeöffnungen)<br />

wie<strong>de</strong>r dicht zu verschließen, ggf.<br />

unter Verwendung neuer Dichtungen.<br />

(3) Die Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>s ordnungsgemäßen<br />

Zustan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Anlage ist vom<br />

Fachbetrieb zu bescheinigen. Die Bescheinigung<br />

entfällt in <strong>de</strong>n Fällen von Nummer<br />

15.4 Absatz 3.<br />

17 Außerbetriebsetzen und Stilllegen<br />

(1) Behälter, die außer Betrieb gesetzt<br />

wer<strong>de</strong>n, sind so zu sichern, dass Gefahren<br />

für Beschäftigte und Dritte nicht entstehen.<br />

16.5 Geer<strong>de</strong>te Anlagen und Anlagen mit kathodischem<br />

Korrosionsschutz zur Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II und B<br />

(1) Vor <strong>de</strong>r Trennung geer<strong>de</strong>ter Anlagenteile<br />

muss eine leitfähige Überbrückung hergestellt<br />

wer<strong>de</strong>n. Auf Nummer 10 bis 12 wird<br />

verwiesen.<br />

(2) Tanks, die vorübergehend außer Betrieb<br />

gesetzt wer<strong>de</strong>n, sind von allen Betriebsrohrleitungen<br />

zu trennen, einschließlich<br />

<strong>de</strong>r Rohrleitungen vollständig zu entleeren<br />

und so zu reinigen, dass sowohl<br />

explosionsfähige Atmosphäre in gefahrdrohen<strong>de</strong>r<br />

Menge nicht mehr vorhan<strong>de</strong>n ist<br />

und nicht mehr entstehen kann als auch<br />

eine Verunreinigung <strong>de</strong>r Gewässer und <strong>de</strong>s<br />

Grundwassers nicht zu besorgen ist. Tanks<br />

80 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

und Rohrleitungen sind gegen Benutzung<br />

zu sichern. Leckanzeigegeräte sollten in<br />

Betrieb bleiben. Kathodische Korrosionsschutzanlagen<br />

müssen in Betrieb bleiben.<br />

(3) Bleibt ein Tank nach seiner endgültigen<br />

Außerbetriebnahme im Erdreich liegen, so<br />

sind zusätzlich zu <strong>de</strong>n in Absatz 2 Sätze 1<br />

und 2 genannten Maßnahmen verbleiben<strong>de</strong><br />

unterirdische Tanks und die Schächte<br />

mit einem festen Füllstoff, z.B. Sand,<br />

Schaumbeton, zu verfüllen. Leckanzeigeflüssigkeiten<br />

sind weitgehend zu entfernen.<br />

Die Ausrüstungsteile sind zu <strong>de</strong>montieren.<br />

Betriebsrohrleitungen sind abzutrennen<br />

und zu verschließen.<br />

(4) Ist eine erlaubnisbedürftige Anlage länger<br />

als 6 Monate außer Betrieb, muss dies<br />

nach § 22 <strong>de</strong>r VbF <strong>de</strong>r Aufsichtsbehör<strong>de</strong><br />

angezeigt wer<strong>de</strong>n. Soll diese Anlage wie<strong>de</strong>r<br />

in Betrieb genommen wer<strong>de</strong>n, muss<br />

dies <strong>de</strong>r Aufsichtsbehör<strong>de</strong> vorher angezeigt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

(5) Hat eine erlaubnisbedürftige Anlage<br />

o<strong>de</strong>r ein anzeigebedürftiges Lager für oberirdische<br />

Behälter im Freien o<strong>de</strong>r für unterirdische<br />

Tanks länger als 1 Jahr stillgelegen,<br />

ist nach § 13 <strong>de</strong>r VbF vor <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rinbetriebnahme<br />

eine Prüfung durch <strong>de</strong>n Sachverständigen<br />

erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

(6) Eine Anlage gilt als endgültig außer Betrieb<br />

genommen, wenn <strong>de</strong>r Betreiber <strong>de</strong>r<br />

Aufsichtsbehör<strong>de</strong> eine entsprechen<strong>de</strong> Mitteilung<br />

macht, bei erlaubnisbedürftigen Anlagen<br />

spätestens jedoch 3 Jahre nach ihrer<br />

vorübergehen<strong>de</strong>n Außerbetriebsetzung. Zu<br />

diesem Zeitpunkt erlischt die Erlaubnis<br />

nach § 9 <strong>de</strong>r VbF (§ 11 Absatz 5 GSG).<br />

Stellen in einsatzbereitem Zustand vorhan<strong>de</strong>n<br />

sind,<br />

2. Brandschutztüren funktionsfähig sind,<br />

3. Brandmel<strong>de</strong>anlagen betriebsbereit sind,<br />

4. die Auffangräume und Domschächte in<br />

ordnungsgemäßem Zustand, insbeson<strong>de</strong>re<br />

sauber, sind und Wasser aus ihnen<br />

entfernt wird,<br />

5. die Wirksamkeit von vorhan<strong>de</strong>nen Abschei<strong>de</strong>rn<br />

für Leichtflüssigkeiten gegeben<br />

ist,<br />

6. keine unzulässigen Stoffe und Gegenstän<strong>de</strong><br />

in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />

und Schutzstreifen vorhan<strong>de</strong>n<br />

sind,<br />

7. das Verbot <strong>de</strong>s Betretens <strong>de</strong>s Lagers<br />

durch Unbefugte nach Nummer 14.2<br />

eingehalten wird,<br />

8. die Belüftung von Lagerräumen funktionsfähig<br />

ist,<br />

9. Behälter, Rohrleitungen und Armaturen<br />

dicht sind,<br />

10. die Löschwasserrückhaltung einsatzbereit<br />

ist,<br />

11. die vorgeschriebenen Sicherheitseinrichtungen<br />

funktionsfähig sind,<br />

12. Lagereinrichtungen (z.B. Regale) unbeschädigt<br />

sind,<br />

13. Ausgänge (Fluchtwege) und Angriffswege<br />

für die Brandbekämpfung freigehalten<br />

wer<strong>de</strong>n,<br />

14. in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen das<br />

Verbot <strong>de</strong>s Rauchens und <strong>de</strong>s Umgangs<br />

mit offenem Feuer eingehalten<br />

wird,<br />

15. verschüttete brennbare Flüssigkeiten<br />

aufgenommen wer<strong>de</strong>n,<br />

16. Wasser von <strong>de</strong>n Schwimmdächern entfernt<br />

wird,<br />

18 Kontrollen durch <strong>de</strong>n Betreiber<br />

Der Betreiber eines Lagers kontrolliert in<br />

<strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen zeitlichen Abstän<strong>de</strong>n unter<br />

Berücksichtigung <strong>de</strong>r Betriebsanweisungen<br />

nach Nummer 15, ob sich das Lager<br />

in einem ordnungsgemäßen Zustand<br />

befin<strong>de</strong>t.<br />

Er achtet insbeson<strong>de</strong>re darauf, dass<br />

1 . Feuerlöscheinrichtungen, Feuerlöschmittel<br />

und Bin<strong>de</strong>mittel für ausgelaufene<br />

brennbare Flüssigkeiten in <strong>de</strong>r festgelegten<br />

Menge an <strong>de</strong>n dafür bestimmten<br />

17. die Befüllung und Entleerung <strong>de</strong>r Tanks<br />

vorschriftsmäßig durchgeführt wird, z.B.<br />

- dass Überfüllungen nicht auftreten,<br />

- dass <strong>de</strong>r Befüllvorgang beobachtet<br />

wird,<br />

- dass ein ggf. vorgeschriebenes vorhan<strong>de</strong>nes<br />

Gaspen<strong>de</strong>lverfahren angewandt<br />

wird,<br />

- dass während <strong>de</strong>r Befüllung <strong>de</strong>r<br />

Tanks die Peilöffnungen verschlossen<br />

sind,<br />

18. nach Befüllung und Entleerung <strong>de</strong>r<br />

Tanks die Anschlüsse und Peilöffnungen<br />

verschlossen sind.<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 81


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

Anhang zu <strong>TRbF</strong> <strong>20</strong><br />

Der Anhang zur <strong>TRbF</strong> <strong>20</strong> enthält die für Läger relevanten<br />

Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen aus <strong>TRbF</strong><br />

100, 1<strong>20</strong> und 2<strong>20</strong>, die bis zur Ablösung durch entsprechen<strong>de</strong><br />

europäische Normen fortgelten, sowie<br />

sicherheitstechnische Anfor<strong>de</strong>rungen an Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen,<br />

Sammelbehälter<br />

für Altöle zur Benutzung durch je<strong>de</strong>rmann, Tanks<br />

zur Lagerung von Heizöl S mit Flammpunkten über<br />

100 °C sowie Anfor<strong>de</strong>rungen an Regal-Lagereinrichtungen<br />

zur Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten. Die Nummerierungen <strong>de</strong>r TRW wur<strong>de</strong>n<br />

jeweils beibehalten.<br />

Auf § 4 Absatz 2 VbF (Fassung vom 13. Dezember<br />

1996, BGBl I S. 1937 ff) sowie auf die Vorbemerkung<br />

zur <strong>TRbF</strong> <strong>20</strong> wird hingewiesen.<br />

Hinweis: § 12 <strong>de</strong>r VbF vom 27.02.1980 ist durch<br />

die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r VbF vom 13.12.1996 gestrichen<br />

wor<strong>de</strong>n. Für <strong>de</strong>n Explosionsschutz relevante Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

an Geräte und Schutzsysteme<br />

sind durch die Explosionsschutzverordnung<br />

vom 12.12.1996 ersetzt wor<strong>de</strong>n.<br />

Tanks, Rohrleitungen, Schutzvorkehrungen und Sicherheitseinrichtungen<br />

dürfen nach <strong>de</strong>n wasserrechtlichen<br />

Bestimmungen nur verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn für sie eine wasserrechtliche Eignungsfeststellung<br />

o<strong>de</strong>r Bauartzulassung nach § 19h Absatz 1<br />

o<strong>de</strong>r 2 WHG erteilt wor<strong>de</strong>n ist o<strong>de</strong>r ein die Eignungsfeststellung/Bauartzulassung<br />

ersetzen<strong>de</strong>r<br />

sonstiger Nachweis nach § 19h Absatz 3 WHG geführt<br />

wird.<br />

Anhang A:<br />

Für Läger relevante Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

aus <strong>de</strong>r <strong>TRbF</strong> 100<br />

3.214 (1) Betriebsmittel, Anlagen und Anlagenteile,<br />

an <strong>de</strong>nen mit <strong>de</strong>m Auftreten von Zündquellen nach<br />

Nummer 8.8.1 (4) dieser <strong>TRbF</strong> zu rechnen ist,<br />

müssen explosionsgeschützt ausgeführt wer<strong>de</strong>n<br />

und erfor<strong>de</strong>rlichenfalls funktionssicher sein.<br />

Anhang B:<br />

Für Läger relevante Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

aus <strong>de</strong>r <strong>TRbF</strong> 1<strong>20</strong><br />

Dieses Blatt enthält die allgemeinen Sicherheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

an ortsfeste Tanks aller Art (oberirdische<br />

Tanks und unterirdische Tanks, ohne und mit<br />

innerem Überdruck) aus metallischen und nichtmetallischen<br />

Werkstoffen zur Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II und B sowie<br />

für brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

A Ill, die auf ihren Flammpunkt o<strong>de</strong>r darüber erwärmt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Die beson<strong>de</strong>ren Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks aus metallischen<br />

Werkstoffen sind in <strong>TRbF</strong> 121, die beson<strong>de</strong>ren<br />

Vorschriften für Tanks aus Kunststoffen<br />

sind in Bau- und Prüfgrundsätzen <strong>de</strong>s Deutschen<br />

Instituts für Bautechnik (DIBt), z.B. für oberirdische<br />

und unterirdische GF-UP-Behälter und Behälterteile<br />

und für oberirdische Behälter und Behälterteile aus<br />

Thermoplasten, enthalten.<br />

1 Begriffe<br />

1.1 Ortsfeste Tanks sind <strong>de</strong>r Lagerung dienen<strong>de</strong><br />

Behälter, die ihrer Bauart nach dazu bestimmt<br />

sind, ihren Standort betriebsmäßig<br />

nicht zu wechseln.<br />

1.2 (1) Unterirdische Tanks sind ortsfeste<br />

Tanks, die vollständig o<strong>de</strong>r teilweise im<br />

Erdreich eingebettet sind.<br />

(3) Alle übrigen ortsfesten Tanks als die in<br />

Absatz 1 genannten sind oberirdische<br />

Tanks.<br />

(4) Wegen unterirdischer Tanks, die nicht<br />

allseitig von Er<strong>de</strong>, Mauerwerk o<strong>de</strong>r Beton<br />

o<strong>de</strong>r mehreren dieser Stoffe von insgesamt<br />

min<strong>de</strong>stens 0,8 m Dicke umgeben sind,<br />

wird auf Nummer 8.4.2 dieser <strong>TRbF</strong> verwiesen.<br />

1.3 (1) Tanks mit innerem Überdruck sind ortsfeste<br />

Tanks, die ihrer Bauart nach dazu bestimmt<br />

sind, mit einem höheren Überdruck<br />

als 0,1 bar betrieben zu wer<strong>de</strong>n.<br />

(2) Der innere Überdruck im Tank kann<br />

entstehen durch<br />

1. a) <strong>de</strong>n Dampfdruck <strong>de</strong>r gelagerten<br />

Flüssigkeit; er hängt ab von <strong>de</strong>r<br />

Temperatur an <strong>de</strong>r Flüssigkeitsoberfläche,<br />

b) die Druckerhöhung infolge Verdichtung<br />

<strong>de</strong>s Luftanteiles im flüssigkeitsfreien<br />

Behälterraum durch die Flüssigkeitsaus<strong>de</strong>hnung.<br />

Diese ist bedingt<br />

durch <strong>de</strong>n Anstieg <strong>de</strong>r mittleren<br />

Flüssigkeitstemperatur. Die Luftlös-<br />

82 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

lichkeit in <strong>de</strong>r Flüssigkeit ist vernachlässigbar.<br />

2. a) <strong>de</strong>n Druck von Gas, mit <strong>de</strong>m die<br />

brennbaren Flüssigkeiten zum Verhin<strong>de</strong>rn<br />

gefährlicher Dampf/Luft-Gemische<br />

(Schutzgas), zum För<strong>de</strong>rn<br />

o<strong>de</strong>r zum Mischen überlagert wer<strong>de</strong>n,<br />

b) <strong>de</strong>n Druck von Wasser, mit <strong>de</strong>m die<br />

brennbaren Flüssigkeiten zum Verhin<strong>de</strong>rn<br />

gefährlicher Dampf/Luft-Gemische<br />

o<strong>de</strong>r zum För<strong>de</strong>rn überlagert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

1.4 Bei Tanks, die durch Trennwän<strong>de</strong> in Tankabteile<br />

unterteilt sind, gilt je<strong>de</strong>s Tankabteil<br />

als Tank.<br />

2 Tankwandungen<br />

(1) Tankwandungen müssen <strong>de</strong>n zu erwarten<strong>de</strong>n<br />

mechanischen, thermischen und<br />

chemischen Beanspruchungen standhalten<br />

und gegen die brennbaren Flüssigkeiten<br />

und <strong>de</strong>ren Dämpfe undurchlässig und beständig<br />

sein; sie müssen ferner im erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Maße alterungsbeständig und gegen<br />

Flammeneinwirkungen wi<strong>de</strong>rstandsfähig<br />

sein.<br />

(2) Tankwandungen müssen so beschaffen<br />

sein, dass betriebsmäßige Vorgänge gefährliche<br />

elektrostatische Aufladungen nicht<br />

hervorrufen können.<br />

3 Herstellung<br />

3.1 (1) Tanks müssen so beschaffen sein, dass<br />

sie bei <strong>de</strong>n zu erwarten<strong>de</strong>n Beanspruchungen<br />

dicht bleiben.<br />

(2) Absatz 1 gilt als erfüllt, wenn<br />

1. die Tanks betriebsmäßig flüssigkeitsdicht<br />

bleiben und<br />

2. <strong>de</strong>r mit Flüssigkeit angefüllte Teil <strong>de</strong>r<br />

Tanks auch im Brandfall dicht bleibt.<br />

(3) Wer<strong>de</strong>n in einem unterteilten Tank<br />

brennbare Flüssigkeiten verschie<strong>de</strong>ner Gefahrklassen<br />

o<strong>de</strong>r solche brennbaren Flüssigkeiten<br />

zusammen gelagert, die gefährliche<br />

Verbindungen miteinan<strong>de</strong>r eingehen<br />

können, so muss die Unterteilung so ausgeführt<br />

sein, dass sich die Flüssigkeiten<br />

und <strong>de</strong>ren Dämpfe nicht vermischen können.<br />

(4) Absatz 3 gilt als erfüllt, wenn die Unterteilungen<br />

(Trennwän<strong>de</strong>) <strong>de</strong>m Prüfdruck<br />

standhalten, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m jeweils zulässigen<br />

Betriebsdruck zugeordnet ist.<br />

3.2 Tanks müssen baulich einwandfrei durchgebil<strong>de</strong>t<br />

sein.<br />

3.3 (1) Tanks müssen gegen <strong>de</strong>n statischen<br />

Flüssigkeitsdruck und betriebsmäßig<br />

auftreten<strong>de</strong> Überdrücke und Unterdrücke<br />

sowie gegen die von außen einwirken<strong>de</strong>n<br />

Belastungen wi<strong>de</strong>rstandsfähig sein.<br />

(2) Betriebsmäßig auftreten<strong>de</strong> Überdrücke<br />

und Unterdrücke entstehen insbeson<strong>de</strong>re<br />

beim Befüllen, Entleeren o<strong>de</strong>r bei<br />

Temperaturschwankungen.<br />

3.4 Die ausreichen<strong>de</strong> bauliche Durchbildung<br />

und Festigkeit <strong>de</strong>r Tanks sind nachzuweisen.<br />

3.5 Tanks, <strong>de</strong>ren tragen<strong>de</strong> Wandungen nicht<br />

ausschließlich aus Metall bestehen, dürfen<br />

nur verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, wenn sie <strong>de</strong>n baurechtlichen<br />

Bestimmungen entsprechen.<br />

3.6 (1) Beim Zusammenfügen eines Tanks dürfen<br />

die Einzelteile nicht unzulässig beansprucht<br />

o<strong>de</strong>r verformt wer<strong>de</strong>n.<br />

(2) Die Verbindungsstellen zwischen <strong>de</strong>n<br />

einzelnen Teilen <strong>de</strong>r Tankwandung und die<br />

für ihre Herstellung erfor<strong>de</strong>rlichen Mittel<br />

müssen so beschaffen sein, dass eine sichere<br />

Verbindung gewährleistet und die<br />

Festigkeit o<strong>de</strong>r Dichtheit <strong>de</strong>s Tanks nicht<br />

beeinträchtigt ist.<br />

(3) Die Erfüllung <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rung nach Absatz<br />

2 ist nachzuweisen. Dies ist insbeson<strong>de</strong>re<br />

für Verbindungsarten von Be<strong>de</strong>utung,<br />

für die noch keine ausreichen<strong>de</strong>n Erfahrungen<br />

vorliegen, und für solche Verbindungsarten,<br />

<strong>de</strong>ren Ausführung einer beson<strong>de</strong>ren<br />

Sachkun<strong>de</strong> und Sorgfalt bedarf.<br />

3.7 (1) Bei doppelwandigen Tanks muss die<br />

zweite Wand mit <strong>de</strong>r tragen<strong>de</strong>n Wand fest<br />

verbun<strong>de</strong>n sein.<br />

(2) Bei doppelwandigen Tanks muss die<br />

zweite Wand min<strong>de</strong>stens bis zu <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 83


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

zulässigen Füllungsgrad entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Höhe (zulässige Füllhöhe) reichen.<br />

(3) Der Abstand zwischen <strong>de</strong>n Wandungen<br />

doppelwandiger Tanks soll möglichst klein<br />

gehalten sein. Zur Überwachung <strong>de</strong>r Dichtheit<br />

<strong>de</strong>r Wandungen müssen Anschlussmöglichkeiten<br />

für einen Leckanzeiger vorhan<strong>de</strong>n<br />

sein.<br />

(4) Die Innenwandung muss so ausgebil<strong>de</strong>t<br />

sein, dass sie sowohl <strong>de</strong>n statischen Druck<br />

<strong>de</strong>r Lagerflüssigkeit als auch die zwischen<br />

<strong>de</strong>n Wandungen durch ein Leckanzeigegerät<br />

entstehen<strong>de</strong>n Überdrücke auch bei leerem<br />

Tank aufnehmen kann.<br />

5.61 Absperreinrichtungen an Rohrleitungen<br />

(5) Gehäuse von Absperreinrichtungen müssen aus<br />

zähem Werkstoff bestehen.<br />

(6) Die Anfor<strong>de</strong>rung von Absatz 5 ist erfüllt, wenn<br />

die Gehäuse aus Stahlguss o<strong>de</strong>r in geschmie<strong>de</strong>ter<br />

o<strong>de</strong>r in geschweißter Ausführung hergestellt sind.<br />

Bei Absperreinrichtungen bis zu einer Nennweite<br />

DN <strong>20</strong>0 dürfen die Gehäuse auch aus Werkstoffen<br />

nach <strong>de</strong>m AD-Merkblatt W 3/2 Tafel 2 (GGG-40.3<br />

und GGG-35.3) hergestellt sein, wenn die Armaturen<br />

für die nächsthöhere Nenndruckstufe <strong>de</strong>r angeschlossenen<br />

Rohrleitung, min<strong>de</strong>stens jedoch für<br />

<strong>de</strong>n Nenndruck PN 16, ausgelegt sind.<br />

Baujahr<br />

Rauminhalt, bei unterteilten Tanks Rauminhalt<br />

je<strong>de</strong>s Tankabteils.<br />

6.2 Bei oberirdischen zylindrischen Flachbo<strong>de</strong>n-Tankbauwerken<br />

müssen zusätzlich<br />

angegeben sein:<br />

Innendurchmesser in m<br />

Zulässige Füllhöhe <strong>de</strong>s Lagergutes in m<br />

Zulässige Dichte <strong>de</strong>s Lagergutes in kg/m³<br />

Zulässiger Überdruck in mbar<br />

Zulässiger Unterdruck in mbar<br />

Zulässiger Volumenstrom beim Befüllen<br />

und beim Entleeren in m³/h.<br />

6.3 Je<strong>de</strong>r Tank muss mit <strong>de</strong>r Gefahrklasse <strong>de</strong>r<br />

gelagerten Flüssigkeit augenfällig gekennzeichnet<br />

sein.<br />

6.4 Nebeneinan<strong>de</strong>r angeordnete Füllanschlüsse<br />

von Tanks, in <strong>de</strong>nen brennbare Flüssigkeiten<br />

verschie<strong>de</strong>ner Gefahrklassen o<strong>de</strong>r<br />

Flüssigkeiten, die gefährliche Verbindungen<br />

miteinan<strong>de</strong>r eingehen können, gelagert<br />

wer<strong>de</strong>n, müssen mit <strong>de</strong>r Lagergutbezeichnung<br />

gekennzeichnet sein.<br />

7 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />

Schwimm<strong>de</strong>cken<br />

6 Kennzeichnung<br />

6.1 (1) Je<strong>de</strong>r Tank muss mit einem Herstellerschild<br />

versehen sein, das alle <strong>de</strong>n Tank<br />

kennzeichnen<strong>de</strong>n Angaben enthält.<br />

(2) Das Herstellerschild muss dauerhaft<br />

und gut lesbar sein. Es darf nicht austauschbar<br />

sein und muss folgen<strong>de</strong> Angaben<br />

enthalten:<br />

Hersteller o<strong>de</strong>r Herstellerzeichen<br />

Herstellungsnummer<br />

Baujahr<br />

Rauminhalt in m³<br />

Prüfüberdruck in bar.<br />

(3) Am Rand <strong>de</strong>s Flansches <strong>de</strong>r Einsteigeöffnung,<br />

möglichst neben <strong>de</strong>m Schild, müssen<br />

zusätzlich eingeschlagen sein:<br />

Herstellerzeichen<br />

Herstellungsnummer<br />

(1) Schwimm<strong>de</strong>cken müssen gegen das<br />

Lagergut ausreichend beständig sein.<br />

(6) Schwimm<strong>de</strong>cken müssen so ausgebil<strong>de</strong>t<br />

sein, dass Funkenbildung durch Schlag<br />

und Reibung, die eine mögliche<br />

explosionsfähige Atmosphäre entzün<strong>de</strong>n<br />

kann, ausgeschlossen ist. Führungs- und<br />

Dichtelemente, an <strong>de</strong>nen Reibungen<br />

auftreten können, müssen so ausgebil<strong>de</strong>t<br />

sein, dass selbst bei selten auftreten<strong>de</strong>n<br />

Betriebsstörungen Berührungen mit<br />

Leichtmetallen nicht vorkommen können.<br />

Für Schwimmkörper und Ab<strong>de</strong>ckbleche<br />

dürfen Leichtmetalle nur verwen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn sie an <strong>de</strong>n betriebsmäßig<br />

zugänglichen Stellen mit einer schlagfesten<br />

Beschichtung (z.B. Chrom o<strong>de</strong>r<br />

sachgerechter Kunststoff) versehen sind.<br />

Auf eine Beschichtung <strong>de</strong>r<br />

Leichtmetallflächen auf <strong>de</strong>r Unterseite <strong>de</strong>r<br />

Schwimm<strong>de</strong>cke kann verzichtet wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn durch eine spezielle Anweisung sichergestellt<br />

wird, dass bei Arbeiten in Zone<br />

0 im Bereich unterhalb <strong>de</strong>r Schwimm<strong>de</strong>cke<br />

Schlag- und Reibvorgänge auf<br />

84 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

Leichtmetall nicht auftreten können.<br />

(7) Schwimm<strong>de</strong>cken müssen so ausgebil<strong>de</strong>t<br />

sein, dass gefährliche elektrostatische<br />

Aufladungen nicht auftreten können. Zur<br />

Ableitung elektrostatischer Aufladungen<br />

<strong>de</strong>r Schwimm<strong>de</strong>cken müssen zwei unabhängige<br />

Verbindungen zwischen<br />

Schwimm<strong>de</strong>cke und Tankmantel vorhan<strong>de</strong>n<br />

sein.<br />

9 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks mit<br />

innerem Überdruck<br />

9.4 Kennzeichnung<br />

Auf <strong>de</strong>m Herstellerschild muss anstelle <strong>de</strong>s<br />

Prüfüberdruckes <strong>de</strong>r zulässige Betriebsüberdruck<br />

in bar o<strong>de</strong>r MPa angegeben<br />

sein.<br />

Anhang C:<br />

Für Läger relevante Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

aus Anlage 1 zu <strong>TRbF</strong> 1<strong>20</strong><br />

Explosionsdruckstoßfestigkeit<br />

1 Allgemeines<br />

Tanks sind mit o<strong>de</strong>r ohne angeschlossene<br />

Rohrleitungen explosionsdruckstoßfest gebaut,<br />

wenn nachgewiesen ist, dass sie einer<br />

Explosion im Innern standhalten, ohne<br />

aufzureißen; dabei sind bleiben<strong>de</strong> Verformungen<br />

zulässig.<br />

Abblaseeinrichtung) und ergibt sich aus <strong>de</strong>r<br />

nachstehen<strong>de</strong>n Tabelle:<br />

Durchmesser <strong>de</strong>r betriebsmäßig<br />

freien Öffnung<br />

<strong>de</strong>s Tanks d [mm]<br />

≤ 25 1,1<br />

≤ 50 1,15<br />

≤ 80 1,2<br />

Ausgangsdruck<br />

(absolut) p a<br />

[bar]<br />

Dabei wird ein im wesentlichen ungestörtes<br />

Abströmen <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Explosion entstehen<strong>de</strong>n<br />

Gase durch die betriebsmäßig freie<br />

Öffnung im Freistrahl vorausgesetzt. Dieser<br />

Voraussetzung ist durch die konstruktive<br />

Gestaltung <strong>de</strong>r Öffnung Rechnung zu tragen<br />

(Vermeidung von Verengungen u.a.<br />

Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>n).<br />

(3) Der höchste auftreten<strong>de</strong> Explosionsdruck<br />

ergibt sich durch Multiplikation <strong>de</strong>s<br />

maximalen Explosionsdruckes mit <strong>de</strong>m<br />

Ausgangsdruck als Faktor.<br />

(4) Der <strong>de</strong>r Beurteilung zugrun<strong>de</strong> zu legen<strong>de</strong><br />

höchste auftreten<strong>de</strong> Explosionsüberdruck<br />

pm (in bar) ergibt sich nach folgen<strong>de</strong>r<br />

Beziehung:<br />

p m = p ex,o ⋅ pa - 1<br />

mit p ex,o = absoluter maximaler Explosionsdruck,<br />

bezogen auf <strong>de</strong>n<br />

absoluten Ausgangsdruck von<br />

1 bar<br />

p a<br />

= absoluter Ausgangsdruck (in<br />

bar), wobei bei Tanks nach<br />

Absatz 1 (Tanks ohne inneren<br />

Überdruck) p a = 1,0 ist.<br />

2 Maximaler Explosionsdruck<br />

(1) Der Explosionsdruck ist stoffabhängig<br />

und abhängig von <strong>de</strong>m Ausgangsdruck, bei<br />

<strong>de</strong>m die Zündung im Tank erfolgt. Für <strong>de</strong>n<br />

Ausgangsdruck von 1 bar (Atmosphärendruck)<br />

kann <strong>de</strong>r maximale Explosionsdruck<br />

<strong>de</strong>r Stoffe einschlägigen Tabellenwerken<br />

(z.B. K. Nabert/G. Schön, Sicherheitstechnische<br />

Kennzahlen brennbarer Gase und<br />

Dämpfe) entnommen wer<strong>de</strong>n. Es ist auch<br />

zulässig, diesen maximalen Explosionsdruck<br />

mit 10 bar anzusetzen.<br />

(2) Der Ausgangsdruck im Tank ist bei<br />

Tanks mit innerem Überdruck <strong>de</strong>r höchste<br />

Druck, bei <strong>de</strong>m eine Flamme in <strong>de</strong>n Tank<br />

zurückschlagen kann. Er ist abhängig von<br />

<strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>r betriebsmäßig freien Öffnung<br />

<strong>de</strong>s Tanks (z.B. Querschnitt <strong>de</strong>r<br />

3 Nachweis <strong>de</strong>r Explosionsdruckstoßfestigkeit<br />

3.1 Berechnung<br />

(1) Die Berechnung aller drucktragen<strong>de</strong>r<br />

Teile <strong>de</strong>s Tanks ist nach <strong>de</strong>n Maßgaben<br />

<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r "Arbeitsgemeinschaft Druckbehälter"<br />

herausgegebenen Richtlinien<br />

(AD-Merkblätter) durchzuführen. Dabei wird<br />

unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r guten Verformungsfähigkeit<br />

(Duktilität) <strong>de</strong>r eingesetzten<br />

Tankwerkstoffe (Bruch<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten<br />

Metalle min<strong>de</strong>stens 16 %) eine<br />

Sicherheit gegen die Zugfestigkeit (R m ) von<br />

1,3 für ausreichend gehalten. Dieser Wert<br />

(R m /1,3) ersetzt <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />

AD-Merkblättern genannten Ausdruck K/S<br />

für die zulässige Werkstoffanstrengung.<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 85


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(2) Der Nachweis nach Absatz 1 gilt nur für<br />

Tanks ohne Einbauten, die zu einer weiteren<br />

Druckerhöhung führen wür<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re<br />

ohne Schwallwän<strong>de</strong>.<br />

3.2 Explosionsversuch<br />

(1) Ein Tank gilt auch als explosionsdruckstoßfest,<br />

wenn in einer experimentellen<br />

Prüfung, z.B. durch eine Explosion mit explosionsfähigstem<br />

Ethylen/Luft-Gemisch,<br />

nachgewiesen wird, dass er nach <strong>de</strong>r Explosion<br />

nicht aufgerissen ist. Die Prüfung<br />

wird von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sanstalt für Materialforschung<br />

und -prüfung, Berlin, o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Physikalisch-Technischen<br />

Bun<strong>de</strong>sanstalt,<br />

Braunschweig, durchgeführt.<br />

(2) Die Prüfung nach Absatz 1 kann für<br />

Tanks, die aufgrund ihrer konstruktiven<br />

Gestaltung nicht nach Nummer 3.1 dieses<br />

Anhangs berechnet wer<strong>de</strong>n können, o<strong>de</strong>r<br />

auch für berechenbare Tanks, die optimiert<br />

wer<strong>de</strong>n sollen, angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Bei<br />

Tanks mit innerem Überdruck muss <strong>de</strong>r<br />

Ausgangsdruck vor Entzündung <strong>de</strong>s Ethylen/Luft-Gemisches<br />

gemäß <strong>de</strong>r Tabelle<br />

nach Nummer 2 Absatz 2 dieses Anhangs<br />

gewählt wer<strong>de</strong>n.<br />

3.3 Wasserdruckprüfung<br />

(1) Ein Tank gilt auch als explosionsdruckstoßfest,<br />

wenn nachgewiesen ist, dass er<br />

einem Wasserdruckversuch mit <strong>de</strong>m<br />

1,5-fachen <strong>de</strong>s höchsten auftreten<strong>de</strong>n Explosionsüberdrucks<br />

p m (siehe Nummer 2<br />

Absatz 4 dieses Anhangs) standhält, ohne<br />

aufzureißen.<br />

(2) Der Nachweis nach Absatz 1 gilt nur für<br />

Tanks ohne Einbauten, die zu einer weiteren<br />

Druckerhöhung führen wür<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re<br />

ohne Schwallwän<strong>de</strong>.<br />

Anhang D:<br />

Für Läger relevante Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

aus <strong>de</strong>r <strong>TRbF</strong> 2<strong>20</strong><br />

Dieses Blatt enthält die allgemeinen Sicherheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />

an ortsfeste Tanks aller Art (oberirdische<br />

Tanks und unterirdische Tanks, ohne und mit<br />

innerem Überdruck) aus metallischen und nichtmetallischen<br />

Werkstoffen zur Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III.<br />

Die beson<strong>de</strong>ren Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks aus metallischen<br />

Werkstoffen sind in <strong>TRbF</strong> 221, die beson<strong>de</strong>ren<br />

Vorschriften für Tanks aus Kunststoffen<br />

sind in Bau- und Prüfgrundsätzen <strong>de</strong>s Deutschen<br />

Instituts für Bautechnik (DIBt), z.B. für oberirdische<br />

und unterirdische GF-UP-Behälter- und Behälterteile<br />

und für oberirdische Behälter und Behälterteile<br />

aus Thermoplasten, enthalten.<br />

1 Begriffe<br />

1.1 Ortsfeste Tanks sind <strong>de</strong>r Lagerung dienen<strong>de</strong><br />

Behälter, die ihrer Bauart nach dazu bestimmt<br />

sind, ihren Standort betriebsmäßig<br />

nicht zu wechseln.<br />

1.2 (1) Unterirdische Tanks sind ortsfeste<br />

Tanks, die vollständig o<strong>de</strong>r teilweise im<br />

Erdreich eingebettet sind.<br />

(3) Alle übrigen ortsfesten Tanks als die in<br />

Absatz 1 genannten sind oberirdische<br />

Tanks.<br />

1.3 (1) Tanks mit innerem Überdruck sind ortsfeste<br />

Tanks, die ihrer Bauart nach dazu bestimmt<br />

sind, mit einem höheren Überdruck<br />

als 0,1 bar betrieben zu wer<strong>de</strong>n.<br />

(2) Der innere Überdruck im Tank kann<br />

entstehen durch<br />

1. a) <strong>de</strong>n Dampfdruck <strong>de</strong>r gelagerten<br />

Flüssigkeit; er hängt ab von <strong>de</strong>r<br />

Temperatur an <strong>de</strong>r Flüssigkeitsoberfläche,<br />

b) die Druckerhöhung infolge Verdichtung<br />

<strong>de</strong>s Luftanteiles im flüssigkeitsfreien<br />

Behälterraum durch die Flüssigkeitsaus<strong>de</strong>hnung.<br />

Diese ist bedingt<br />

durch <strong>de</strong>n Anstieg <strong>de</strong>r mittleren<br />

Flüssigkeitstemperatur. Die Luftlöslichkeit<br />

in <strong>de</strong>r Flüssigkeit ist vernachlässigbar.<br />

2. <strong>de</strong>n Druck von Gas, mit <strong>de</strong>m die brennbaren<br />

Flüssigkeiten zum För<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r<br />

zum Mischen überlagert wer<strong>de</strong>n.<br />

1.4 Bei Tanks, die durch Trennwän<strong>de</strong> in Tankabteile<br />

unterteilt sind, gilt je<strong>de</strong>s Tankabteil<br />

als Tank.<br />

1.5 (1) Füllsysteme sind Einrichtungen zum<br />

gleichzeitigen, möglichst gleichmäßigen<br />

Befüllen von mehreren Tanks über eine<br />

gemeinsame Füllleitung.<br />

86 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(2) Entleersysteme (Entnahmesysteme)<br />

sind Einrichtungen zur gleichzeitigen Entnahme<br />

aus mehreren miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>nen<br />

Tanks.<br />

(3) Über ein Füllsystem zusammengeschlossene<br />

Tanks bil<strong>de</strong>n ein Tanksystem.<br />

2 Allgemeines<br />

2.1 (1) Tanks aus metallischen Werkstoffen<br />

bedürfen keiner Eignungsfeststellung o<strong>de</strong>r<br />

Bauartzulassung nach § 19 h Absatz 1<br />

WHG und sind somit einfacher o<strong>de</strong>r herkömmlicher<br />

Art, wenn sie<br />

1 . doppelwandig sind und Undichtheiten<br />

<strong>de</strong>r Tankwän<strong>de</strong> durch ein geeignetes<br />

Leckanzeigegerät selbsttätig angezeigt<br />

wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r als einwandige Tanks in<br />

Auffangräumen aufgestellt sind und<br />

2. <strong>de</strong>n DIN 6608, 6616, 6618, 6619, 66<strong>20</strong>,<br />

6622, 6624 o<strong>de</strong>r 6625 entsprechen.<br />

(2) An<strong>de</strong>re als die in Absatz 1 Satz 2 genannten<br />

Tanks aus metallischen Werkstoffen<br />

sowie ggf. (in ihnen) vorhan<strong>de</strong>ne Innenbeschichtungen<br />

und Auskleidungen<br />

bedürfen einer wasserrechtlichen Eignungsfeststellung<br />

o<strong>de</strong>r Bauartzulassung<br />

nach § 19 h Absatz 1 WHG<br />

2.2 Tanks aller Bauarten (oberirdische Tanks<br />

und unterirdische Tanks, einwandige Tanks<br />

und doppelwandige Tanks), <strong>de</strong>ren tragen<strong>de</strong><br />

Wandungen nicht ausschließlich aus<br />

Metall bestehen (z.B. Tanks aus glasfaserverstärkten<br />

Kunststoffen, aus thermoplastischen<br />

Kunststoffen o<strong>de</strong>r aus Stahlbeton<br />

mit Kunststoffauskleidung), und <strong>de</strong>ren zugehörige<br />

Füllsysteme dürfen nur verwen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn sie <strong>de</strong>n baurechtlichen Bestimmungen<br />

entsprechen. Die Tanks bedürfen<br />

auch einer wasserrechtlichen Eignungsfeststellung<br />

o<strong>de</strong>r Bauartzulassung<br />

nach § 19 h Absatz 1 WHG.<br />

2.3 Leckschutzauskleidungen als Teil eines<br />

Leckanzeigegerätes von Tanks aus metallischen<br />

o<strong>de</strong>r nichtmetallischen Werkstoffen<br />

müssen <strong>de</strong>n baurechtlichen Bestimmungen<br />

entsprechen.<br />

3 Tankwandungen<br />

Tankwandungen müssen <strong>de</strong>n zu erwarten<strong>de</strong>n<br />

mechanischen, thermischen und chemischen<br />

Beanspruchungen standhalten<br />

und gegen die brennbaren Flüssigkeiten<br />

undurchlässig und beständig sein; sie müssen<br />

ferner im erfor<strong>de</strong>rlichen Maße alterungsbeständig<br />

und gegen Flammeneinwirkungen<br />

wi<strong>de</strong>rstandsfähig sein.<br />

4 Herstellung<br />

4.1 (1) Tanks müssen so beschaffen sein, dass<br />

sie bei <strong>de</strong>n zu erwarten<strong>de</strong>n Beanspruchungen<br />

dicht bleiben.<br />

(2) Absatz 1 gilt als erfüllt, wenn<br />

1. die Tanks betriebsmäßig flüssigkeitsdicht<br />

bleiben und<br />

2. <strong>de</strong>r mit Flüssigkeit angefüllte Teil <strong>de</strong>r<br />

Tanks auch im Brandfall dicht bleibt.<br />

(3) Wer<strong>de</strong>n in einem unterteilten Tank<br />

brennbare Flüssigkeiten verschie<strong>de</strong>ner Gefahrklassen<br />

o<strong>de</strong>r solche brennbaren Flüssigkeiten<br />

zusammen gelagert, die gefährliche<br />

Verbindungen miteinan<strong>de</strong>r eingehen<br />

können, so muss die Unterteilung so ausgeführt<br />

sein, dass sich die Flüssigkeiten<br />

und <strong>de</strong>ren Dämpfe nicht vermischen können.<br />

(4) Absatz 3 gilt als erfüllt, wenn die Unterteilungen<br />

(Trennwän<strong>de</strong>) <strong>de</strong>m Prüfdruck<br />

standhalten, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m jeweils zulässigen<br />

Betriebsdruck zugeordnet ist.<br />

4.2 Tanks müssen baulich einwandfrei durchgebil<strong>de</strong>t<br />

sein.<br />

4.3 (1) Tanks müssen gegen <strong>de</strong>n statischen<br />

Flüssigkeitsdruck und betriebsmäßig<br />

auftreten<strong>de</strong> Überdrücke und Unterdrücke<br />

sowie gegen die von außen einwirken<strong>de</strong>n<br />

Belastungen wi<strong>de</strong>rstandsfähig sein.<br />

(2) Betriebsmäßig auftreten<strong>de</strong> Überdrücke<br />

und Unterdrücke entstehen insbeson<strong>de</strong>re<br />

beim Befüllen, Entleeren o<strong>de</strong>r bei<br />

Temperaturschwankungen.<br />

4.4 Die ausreichen<strong>de</strong> bauliche Durchbildung<br />

und Festigkeit <strong>de</strong>r Tanks sind nachzuweisen.<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 87


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

4.5 (1) Beim Zusammenfügen eines Tanks dürfen<br />

die Einzelteile nicht unzulässig beansprucht<br />

o<strong>de</strong>r verformt wer<strong>de</strong>n.<br />

(2) Die Verbindungsstellen zwischen <strong>de</strong>n<br />

einzelnen Teilen <strong>de</strong>r Tankwandung und die<br />

für ihre Herstellung erfor<strong>de</strong>rlichen Mittel<br />

müssen so beschaffen sein, dass eine sichere<br />

Verbindung gewährleistet und die<br />

Festigkeit o<strong>de</strong>r Dichtheit <strong>de</strong>s Tanks nicht<br />

beeinträchtigt ist.<br />

(3) Die Erfüllung <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rung nach Absatz<br />

2 ist nachzuweisen. Dies ist insbeson<strong>de</strong>re<br />

für Verbindungsarten von Be<strong>de</strong>utung,<br />

für die noch keine ausreichen<strong>de</strong>n Erfahrungen<br />

vorliegen, und für solche Verbindungsarten,<br />

<strong>de</strong>ren Ausführung einer beson<strong>de</strong>ren<br />

Sachkun<strong>de</strong> und Sorgfalt bedarf.<br />

4.6 (1) Bei doppelwandigen Tanks rnuss die<br />

zweite Wand mit <strong>de</strong>r tragen<strong>de</strong>n Wand fest<br />

verbun<strong>de</strong>n sein.<br />

(2) Bei doppelwandigen Tanks muss die<br />

zweite Wand min<strong>de</strong>stens bis zu <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m<br />

zulässigen Füllungsgrad entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Höhe (zulässige Füllhöhe) reichen.<br />

(3) Der Abstand zwischen <strong>de</strong>n Wandungen<br />

doppelwandiger Tanks soll möglichst klein<br />

gehalten sein. Zur Überwachung <strong>de</strong>r Dichtheit<br />

<strong>de</strong>r Wandungen müssen Anschlussmöglichkeiten<br />

für einen Leckanzeiger vorhan<strong>de</strong>n<br />

sein.<br />

(GGG-40.3 und GGG-35.3) hergestellt<br />

sein, wenn die Armaturen für die nächsthöhere<br />

Nenndruckstufe <strong>de</strong>r angeschlossenen<br />

Rohrleitung, min<strong>de</strong>stens jedoch für <strong>de</strong>n<br />

Nenndruck PN 16, ausgelegt sind.<br />

7 Kennzeichnung<br />

7.1 (1) Je<strong>de</strong>r Tank muss mit einem Herstellerschild<br />

versehen sein, das alle <strong>de</strong>n Tank<br />

kennzeichnen<strong>de</strong>n Angaben enthält.<br />

(2) Das Herstellerschild muss dauerhaft<br />

und gut lesbar sein. Es darf nicht austauschbar<br />

sein und muss folgen<strong>de</strong> Angaben<br />

enthalten:<br />

Hersteller o<strong>de</strong>r Herstellerzeichen<br />

Herstellungsnummer<br />

Baujahr<br />

Rauminhalt in m³<br />

Prüfüberdruck in bar.<br />

(3) Bei oberirdischen zylindrischen Flachbo<strong>de</strong>n-Tankbauwerken<br />

müssen zusätzlich<br />

angegeben sein:<br />

Innendurchmesser in m<br />

Zulässige Füllhöhe <strong>de</strong>s Lagergutes in m<br />

Zulässige Dichte <strong>de</strong>s Lagergutes in kg/m³<br />

Zu lässiger Überdruck in mbar<br />

Zulässiger Unterdruck in mbar<br />

Zulässiger Volumenstrom beim Befüllen<br />

und beim Entleeren in m³/h.<br />

(4) Die Innenwandung muss so ausgebil<strong>de</strong>t<br />

sein, dass sie sowohl <strong>de</strong>n statischen Druck<br />

<strong>de</strong>r Lagerflüssigkeit als auch die zwischen<br />

<strong>de</strong>n Wandungen durch ein Leckanzeigegerät<br />

entstehen<strong>de</strong>n Überdrücke auch bei leerem<br />

Tank aufnehmen kann.<br />

6.5 Absperreinrichtungen an Rohrleitungen,<br />

Füll- und Entleerungseinrichtungen<br />

6.51 Absperreinrichtungen von Rohrleitungen<br />

(6) Gehäuse von Absperreinrichtungen<br />

müssen aus zähem Werkstoff bestehen.<br />

(7) Die Anfor<strong>de</strong>rung von Absatz 6 ist erfüllt,<br />

wenn die Gehäuse aus Stahlguss o<strong>de</strong>r in<br />

geschmie<strong>de</strong>ter o<strong>de</strong>r in geschweißter Ausführung<br />

hergestellt sind. Bei Absperreinrichtungen<br />

bis zu einer Nennweite DN <strong>20</strong>0<br />

dürfen die Gehäuse auch aus Werkstoffen<br />

nach <strong>de</strong>m AD-Merkblatt W 3/2 Tafel 2<br />

(4) Bei Tanks, <strong>de</strong>ren tragen<strong>de</strong> Wandungen<br />

nicht ausschließlich aus metallischen<br />

Werkstoffen bestehen, muss zusätzlich das<br />

Zulassungskennzeichen angegeben sein.<br />

7.2 Bei Tanks mit einer Einsteigeöffnung müssen<br />

am Rand <strong>de</strong>s Flansches <strong>de</strong>r Einsteigeöffnung,<br />

möglichst neben <strong>de</strong>m Herstellerschild,<br />

zusätzlich eingeprägt sein:<br />

Herstellerzeichen<br />

Herstellungsnummer<br />

Baujahr<br />

Rauminhalt, bei unterteilten Tanks Rauminhalt<br />

je<strong>de</strong>s Tankabteils.<br />

7.3 (1) Je<strong>de</strong>r Tank muss mit <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />

<strong>de</strong>r gelagerten Flüssigkeit augenfällig gekennzeichnet<br />

sein.<br />

88 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(2) Tanks, die nur für die Lagerung von<br />

Heizöl EL und Dieselkraftstoff zugelassen<br />

sind, müssen mit folgen<strong>de</strong>m auffälligen und<br />

dauerhaften Kennzeichen versehen sein:<br />

Nur für Heizöl und Dieselkraftstoff.<br />

7.4 Bei Tanks aus thermoplastischen Kunststoffen<br />

können die Angaben nach Nummer<br />

7.1 Absatz 2 und 4 dieses Anhangs und<br />

nach Nummer 7.3 Absatz 2 dieses Anhangs<br />

an gut zugänglicher Stelle in die<br />

Tankwand eingeformt wer<strong>de</strong>n.<br />

7.5 Für Kunststofftanks können sich aus <strong>de</strong>n<br />

Zulassungen für die Tanks zusätzliche<br />

Kennzeichen ergeben.<br />

7.6 Nebeneinan<strong>de</strong>r angeordnete Füllanschlüsse<br />

von Tanks, in <strong>de</strong>nen brennbare Flüssigkeiten<br />

verschie<strong>de</strong>ner Gefahrklassen o<strong>de</strong>r<br />

Flüssigkeiten, die gefährliche Verbindungen<br />

miteinan<strong>de</strong>r eingehen können, gelagert<br />

wer<strong>de</strong>n, müssen mit <strong>de</strong>r Lagergutbezeichnung<br />

gekennzeichnet sein.<br />

9 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks mit<br />

innerem Überdruck<br />

9.4 Kennzeichnung<br />

Auf <strong>de</strong>m Herstellerschild muss anstelle <strong>de</strong>s<br />

Prüfüberdruckes <strong>de</strong>r zulässige Betriebsüberdruck<br />

in bar o<strong>de</strong>r MPa angegeben<br />

sein.<br />

Anhang E:<br />

Sicherheitstechnische Anfor<strong>de</strong>rungen an ortsfeste<br />

Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen in<br />

Lägern für brennbare Flüssigkeiten<br />

1 Geltungsbereich<br />

Diese Empfehlung gilt für ortsfeste Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />

für Läger<br />

zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten in<br />

Räumen o<strong>de</strong>r im Freien.<br />

2 Baugrundsätze<br />

2.1 Becken, Gruben, Räume und Behälter<br />

(1) Becken, Gruben, Räume o<strong>de</strong>r Behälter<br />

als Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />

unter Gebäu<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Lagerräumen sind<br />

grundsätzlich zu vermei<strong>de</strong>n. Bei Neuanlagen<br />

dürfen unter Gebäu<strong>de</strong>n keine Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />

errichtet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

(2) Absatz 1 gilt nicht für Lagerräume zur<br />

Lagerung ortsbeweglicher Gefäße mit einer<br />

Gesamtlagermenge bis 40 m³. In diesen<br />

Lagerräumen darf eine Löschwasser-Rückhalteeinrichtung<br />

in Form einer<br />

Grube unterhalb <strong>de</strong>s Lagerbo<strong>de</strong>ns angeordnet<br />

sein, wenn<br />

1 . die Grube mit einer technischen Lüftung<br />

ausgerüstet ist, die einen 5-fachen<br />

Luftwechsel pro Stun<strong>de</strong> sicherstellt, und<br />

2. <strong>de</strong>r Lagerraum bei Vorhan<strong>de</strong>nsein einer<br />

anerkannten Werkfeuerwehr min<strong>de</strong>stens<br />

mit einer halbstationären Löschanlage<br />

o<strong>de</strong>r<br />

bei Nichtvorhan<strong>de</strong>nsein einer anerkannten<br />

Werkfeuerwehr mit einer ortsfesten<br />

Löschanlage ausgerüstet ist.<br />

(3) Eine Löschwasser-Rückhalteeinrichtung<br />

muss bis zur möglichen Entsorgung <strong>de</strong>s<br />

kontaminierten Löschwassers dicht sein.<br />

(4) Der notwendige Rauminhalt einer<br />

Löschwasser-Rückhalteeinrichtung ergibt<br />

sich nach <strong>de</strong>r baurechtlichen "Richtlinie zur<br />

Bemessung von Löschwasser-Rückhalteanlagen<br />

beim Lagern wassergefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />

Stoffe" (LöRüRL). Es dürfen mehrere<br />

Auffangräume an eine Löschwasser-Rückhalteeinrichtung<br />

angeschlossen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

(5) Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />

dürfen über offene Rinnen, z.B. Hohlbordrinnen,<br />

o<strong>de</strong>r über ein geschlossenes Leitungssystem,<br />

z.B. über Tauchrohre und<br />

Rohrleitungen, mit <strong>de</strong>n Auffangräumen<br />

verbun<strong>de</strong>n sein. Offene Rinnen müssen so<br />

gestaltet sein, dass dadurch die Löschmaßnahmen<br />

<strong>de</strong>r Feuerwehr nicht beeinträchtigt<br />

wer<strong>de</strong>n können. Das Leitungssystem<br />

muss aus geeigneten Werkstoffen bestehen,<br />

z.B. Rohrleitungen PN 10 aus Metall<br />

o<strong>de</strong>r schwerentflammbarem Kunststoff.<br />

Zur Vermeidung von Zündgefahren infolge<br />

elektrostatischer Aufladungen ist die berufsgenossenschaftliche<br />

Regel für die Vermeidung<br />

von Zündgefahren infolge elektrostatischer<br />

Aufladungen BGR 13218 38 ) zu<br />

38 Carl Heymanns Verlag, Köln<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 89


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

beachten. Die Verlegung <strong>de</strong>r Rohrleitungen<br />

soll in Anlehnung an <strong>TRbF</strong> 131 erfolgen.<br />

(6) Ein Auffangraum muss gegen eine<br />

Löschwasser-Rückhalteeinrichtung dicht<br />

verschlossen wer<strong>de</strong>n können. Die Absperreinrichtung<br />

soll möglichst nahe am Auffangraum<br />

angeordnet sein.<br />

2.2 Verkehrsflächen als Löschwasser-Rückhalteeinrichtung<br />

(1) Die Verbindung zwischen Auffangraum<br />

eines Lagerraumes und einer als Löschwasser-Rückhalteeinrichtung<br />

ausgebil<strong>de</strong>ten<br />

Verkehrsfläche kann als offener Überlauf<br />

zur Verkehrsfläche hin hergestellt wer<strong>de</strong>n,<br />

wenn dadurch die Maßnahmen <strong>de</strong>r Feuerwehr<br />

nicht beeinträchtigt wer<strong>de</strong>n können.<br />

(2) Die Maßnahmen für die Absperrung <strong>de</strong>r<br />

Regenwasserabläufe von <strong>de</strong>r Verkehrsfläche<br />

in das Kanalsystem richten sich nach<br />

<strong>de</strong>m Brandschutzkonzept bzw. <strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Brandbekämpfungsmaßnahmen.<br />

Erfolgt die Brandmeldung über eine<br />

Brandmel<strong>de</strong>einrichtung zu einer<br />

schlagkräftigen Feuerwehr, kann die<br />

Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r Kanaleinläufe von Hand mit<br />

geeigneten Sandsäcken, Formstücken<br />

usw. ausreichen. Kann die Ab<strong>de</strong>ckung vor<br />

Löschwasseranfall nicht rechtzeitig<br />

erfolgen, so kann eine automatische<br />

Absperrung, die von <strong>de</strong>r<br />

Brandmel<strong>de</strong>einrichtung ausgelöst wird,<br />

notwendig sein.<br />

2.3 Grundstückentwässerungsanlagen als<br />

Löschwasser-Rückhalteeinrichtung<br />

(1) Eine Grundstückentwässerungsanlage<br />

soll zur Löschwasserrückhaltung nicht verwen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n. Müssen in Einzelfällen Teile<br />

einer Grundstückentwässerungsanlage<br />

zur Löschwasserrückhaltung benutzt wer<strong>de</strong>n,<br />

so gelten hierfür die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

nach Nummer 2.1 dieses Anhangs entsprechend.<br />

Der Teil <strong>de</strong>s Kanalnetzes, <strong>de</strong>r<br />

zur Löschwasserrückhaltung verwen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n soll, muss auf <strong>de</strong>m Betriebsgelän<strong>de</strong><br />

liegen. Die Einbeziehung eines öffentlichen<br />

Kanalnetzes ist nicht statthaft.<br />

(2) Der Teil <strong>de</strong>s Kanalnetzes, <strong>de</strong>r zur<br />

Löschwasserrückhaltung benutzt wird,<br />

muss gegenüber <strong>de</strong>m nicht dazugehören<strong>de</strong>n<br />

Teil <strong>de</strong>s Kanalnetzes absperrbar sein.<br />

Für die Absperreinrichtung gelten die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an Absperreinrichtungen in<br />

Leitungssystemen gleichermaßen.<br />

3 Ausrüstung<br />

3.1 Absperreinrichtung im Leitungssystem<br />

(1) Die grundsätzliche For<strong>de</strong>rung, dass<br />

Auffangräume keine Abläufe haben dürfen,<br />

lässt sich in Verbindung mit Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />

nicht erfüllen,<br />

da diese mit <strong>de</strong>n Auffangräumen verbun<strong>de</strong>n<br />

sein müssen. Die Absperreinrichtung<br />

nach Nummer 2.1 Absatz 6 dieses Anhangs<br />

muss entsprechend Nummer 5.4.2<br />

Absatz 7 dieser <strong>TRbF</strong> so ausgeführt sein,<br />

dass die Rückhalteeinrichtung gegen das<br />

Eindringen brennbarer Flüssigkeiten und<br />

<strong>de</strong>ren Dämpfe geschützt ist.<br />

(2) Die Absperreinrichtung muss grundsätzlich<br />

geschlossen und so gesichert sein,<br />

dass sie nur im Brandfall bei Anfall von<br />

Löschwasser geöffnet wer<strong>de</strong>n kann. Je<br />

nach Brandschutzkonzept und <strong>de</strong>r Kapazität<br />

<strong>de</strong>r Löschwasserrückhaltung muss <strong>de</strong>r<br />

Verschluss bei Anfall <strong>de</strong>s Löschwassers<br />

automatisch öffnen o<strong>de</strong>r von ungefähr<strong>de</strong>ter<br />

Stelle aus von Hand geöffnet wer<strong>de</strong>n können.<br />

(3) Die Absperreinrichtungen für Löschwasser<br />

dürfen nur aus nichtbrennbaren<br />

Werkstoffen bestehen, sie müssen gegen<br />

die gelagerten brennbaren Flüssigkeiten,<br />

<strong>de</strong>ren Dämpfe und gegen Löschwasser<br />

beständig und dicht sein. Bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />

brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II und B muss die Absperreinrichtung<br />

in geschlossenem Zustand das<br />

Hindurchschlagen einer Zündflamme verhin<strong>de</strong>rn.<br />

Betätigungseinrichtungen müssen<br />

ggf. entsprechend <strong>de</strong>n gelagerten Flüssigkeiten<br />

und <strong>de</strong>r in Nummer 4 dieses Anhangs<br />

genannten Zoneneinteilung explosionsgeschützt<br />

sein.<br />

3.2 Lüftungseinrichtung<br />

(1) Geschlossene Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />

müssen mit Lüftungseinrichtungen<br />

ausgerüstet sein, die <strong>de</strong>m Volumenstrom<br />

<strong>de</strong>s Löschwasseranfalls angepasst<br />

sind. Technische Lüftungseinrichtungen<br />

müssen bei Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />

für Läger, in <strong>de</strong>nen<br />

brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II o<strong>de</strong>r B gelagert wer<strong>de</strong>n, explosionsgeschützt<br />

ausgeführt und die Lüftungsleitung<br />

selbst flammendurchschlagsicher<br />

sein. Die For<strong>de</strong>rung nach Satz 2 entfällt,<br />

wenn explosionsfähige Atmosphäre nicht<br />

auftreten kann. Lüftungseinrichtungen<br />

90 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

müssen an ungefähr<strong>de</strong>ter Stelle im Freien<br />

mün<strong>de</strong>n.<br />

(2) Für offene Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen,<br />

wie offene Becken o<strong>de</strong>r<br />

Gruben, wird keine zusätzliche technische<br />

Lüftung gefor<strong>de</strong>rt.<br />

3.3 Einsteigeöffnungen<br />

Geschlossene Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />

für Läger mit brennbaren<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

o<strong>de</strong>r B müssen mit Einsteigeöffnungen<br />

ausgerüstet sein, die <strong>de</strong>nen für Tanks nach<br />

DIN 6608 bis DIN 6618 sinngemäß entsprechen.<br />

4. Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche<br />

(4) Das Innere <strong>de</strong>r Lüftungsleitung einer<br />

geschlossenen Löschwasser Rückhalteeinrichtung<br />

ist bei Löschwasseranfall Zone 0;<br />

wird die Leitung technisch belüftet, ist sie<br />

Zone 2. Die unmittelbare Umgebung <strong>de</strong>r<br />

Mündung einer Lüftungsleitung, die bei<br />

Löschwasseranfall Zone 0 ist, ist dann Zone<br />

1.<br />

(5) Bezüglich <strong>de</strong>r Zoneneinteilung und Ausrüstung<br />

<strong>de</strong>s zur Löschwasserrückhaltung<br />

benutzten Teiles <strong>de</strong>r Grundstückentwässerungsanlage<br />

gelten die für geschlossene<br />

Rückhalteeinrichtungen und Leitungssysteme<br />

festgelegten For<strong>de</strong>rungen. Wenn<br />

Löschwasser in eine Kläranlage abgelassen<br />

wird, gilt die Fließstrecke bei Löschwasseranfall<br />

als explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich<br />

Zone 0.<br />

4.1 Auffangräume<br />

Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche für Auffangräume<br />

für brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />

Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B sind in<br />

Nummer 8 dieser <strong>TRbF</strong> festgelegt.<br />

4.2 Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />

(1) Das Innere von geschlossenen Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />

für Läger<br />

mit brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />

A I, A II o<strong>de</strong>r B ist beim Sammeln<br />

von Löschwasser Zone 0. Alle Öffnungen,<br />

durch die Flammen hineinschlagen können,<br />

müssen flammendurchschlagsicher<br />

gestaltet bzw. mit flammendurchschlagsicheren<br />

Armaturen ausgerüstet sein (vgl.<br />

Nummer 9.2.3 und 9.2.6 dieser <strong>TRbF</strong>). Für<br />

das Leitungssystem zwischen Auffangraum<br />

und Löschwasser-Rückhalteeinrichtung gilt<br />

die Bedingung als erfüllt, wenn diese Leitung<br />

die in Nummer 3.1 dieses Anhangs<br />

genannte Absperreinrichtung enthält. Das<br />

Innere von geschlossenen Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />

mit technischer<br />

Lüftung ist bei Löschwasseranfall Zone 1.<br />

(2) Das Innere von Leitungssystemen zwischen<br />

Auffangräumen und Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />

ist bei Löschwasseranfall<br />

Zone 0, es sei <strong>de</strong>nn, es ist sichergestellt,<br />

dass das Leitungssystem stets<br />

mit Wasser gefüllt ist.<br />

(3) Offene Gruben und Becken sind bei<br />

Löschwasseranfall explosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />

Bereich Zone 2.<br />

Anhang F:<br />

Sammelbehälter für Altöle zur Benutzung durch<br />

je<strong>de</strong>rmann<br />

Es besteht ein Bedarf für Altöl-Sammelstellen,<br />

an <strong>de</strong>nen je<strong>de</strong>rmann,<br />

z.B. <strong>de</strong>r private "Ölselbstwechsler", sein<br />

Altöl abgeben kann. Da an solchen Sammelstellen<br />

nicht sichergestellt wer<strong>de</strong>n kann,<br />

dass in die Behälter nur Altöle bekannter<br />

Herkunft mit einem Flammpunkt über 55 °C<br />

gefüllt wer<strong>de</strong>n, müssen die Anlagen <strong>de</strong>n<br />

Vorschriften für brennbare Flüssigkeiten<br />

<strong>de</strong>r Gefahrklasse A I entsprechen (siehe<br />

Nummer 1 Absatz 8 bis 11 dieser <strong>TRbF</strong>).<br />

Während <strong>de</strong>r Betrieb solcher A I-Anlagen<br />

innerhalb von Gewerbebetrieben durch<br />

eingewiesenes Personal bei Beachtung <strong>de</strong>r<br />

einschlägigen Sicherheitsvorschriften im<br />

allgemeinen keine Schwierigkeiten bereitet,<br />

treten bei <strong>de</strong>r Benutzung durch Laien zusätzliche<br />

Gefahren auf, die entsprechen<strong>de</strong><br />

Sicherheitsmaßnahmen erfor<strong>de</strong>rlich machen.<br />

Der Deutsche Ausschuss für brennbare<br />

Flüssigkeiten (DAbF) hat sich mit <strong>de</strong>r Problematik<br />

befasst und drei wichtige Grundsätze<br />

aufgestellt:<br />

1 . Altölsammelbehälter dürfen von Laien<br />

nicht unbeaufsichtigt benutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

2. Es dürfen nur Behälter verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />

die einer Explosion im Innern<br />

standhalten, ohne aufzureißen.<br />

3. Außerhalb <strong>de</strong>r Behälter darf sich kein<br />

explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich ergeben.<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 91


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

Zu diesen Grundsätzen hat <strong>de</strong>r DMF in<br />

seiner Sitzung am 6./7. November 1985<br />

"Anfor<strong>de</strong>rungen an oberirdische Behälter<br />

für Altöl <strong>de</strong>r Gefahrklasse A I“ beschlossen,<br />

die im Zuge <strong>de</strong>r Erarbeitung dieser <strong>TRbF</strong><br />

angepasst wur<strong>de</strong>n.<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an oberirdische Behälter für<br />

Altöl <strong>de</strong>r Gefahrklasse A I<br />

1 Allgemeines<br />

(1) Behälter, die <strong>de</strong>n nachstehen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

genügen, dürfen als Sammelbehälter<br />

für Altöle <strong>de</strong>r Gefahrklasse A I<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

(2) Behälter, die <strong>de</strong>n nachstehen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

genügen, sind auch für das<br />

Einfüllen von Altöl durch Laien geeignet,<br />

sofern <strong>de</strong>r Aufstellplatz beaufsichtigt ist.<br />

2 Bauart <strong>de</strong>s Behälters<br />

(1) Der Inhalt <strong>de</strong>s Behälters darf 1 m³ nicht<br />

überschreiten.<br />

(2) Der Behälter muss einer Explosion von<br />

Dampf/Luft-Gemischen im Inneren standhalten,<br />

ohne aufzureißen (explosionsdruckstoßfeste<br />

Bauweise).<br />

(3) Der Behälter braucht nicht mit Flammendurchschlagsicherungen<br />

ausgerüstet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

(4) Die Einfüllöffnung für das Altöl darf nicht<br />

kleiner als 300 mm sein. Die Füllöffnung<br />

muss trichterförmig ausgebil<strong>de</strong>t sein. Das<br />

Füllrohr darf keine größere lichte Weite als<br />

80 mm haben und muss bis in Nähe <strong>de</strong>r<br />

Behältersohle ausgeführt sein.<br />

(5) Der Deckel <strong>de</strong>r Einfüllöffnung muss<br />

<strong>de</strong>m Explosionsdruck standhalten o<strong>de</strong>r so<br />

verriegelt sein, dass mit <strong>de</strong>m Öffnen <strong>de</strong>s<br />

Deckels ein Ventil im Einfüllrohr, welches<br />

an <strong>de</strong>r trichterförmig ausgebil<strong>de</strong>ten Einfüllöffnung<br />

angeschlossen ist, öffnet und<br />

selbsttätig schließt, wenn <strong>de</strong>r Deckel geschlossen<br />

wird.<br />

(7) Der Behälter muss mit einem Leckanzeiger<br />

ausgerüstet sein.<br />

(8) Die Lüftungsleitung <strong>de</strong>s Behälters muss<br />

min<strong>de</strong>stens in einer Höhe von 2,5 m über<br />

<strong>de</strong>m Aufstellplatz en<strong>de</strong>n.<br />

(9) Auf <strong>de</strong>n Einbau einer Überfüllsicherung<br />

darf verzichtet wer<strong>de</strong>n, wenn durch geeignete<br />

Bauweise <strong>de</strong>s Trichters <strong>de</strong>r Einfüllöffnung<br />

die Standhöhe in Höhe <strong>de</strong>s zulässigen<br />

Füllungsgra<strong>de</strong>s ausreichend sichtbar<br />

ist.<br />

(10) Die Betriebsmittel in <strong>de</strong>n Behältern<br />

müssen <strong>de</strong>r Gerätegruppe II, Gerätekategorie<br />

1 mit Kennzeichnung "G" und die Betriebsmittel<br />

an <strong>de</strong>m Behälter <strong>de</strong>r Gerätegruppe<br />

II, Gerätekategorie 2 mit Kennzeichnung<br />

"G" entsprechen.<br />

3 Aufstellen <strong>de</strong>s Behälters<br />

(1) Der Behälter muss so aufgestellt wer<strong>de</strong>n,<br />

dass er nicht <strong>de</strong>r dauern<strong>de</strong>n Sonneneinstrahlung<br />

ausgesetzt ist.<br />

(2) Der Behälter darf nicht in Räumen aufgestellt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

(3) Der Behälter darf nicht in einem Auffangraum,<br />

son<strong>de</strong>rn muss auf einem flüssigkeitsdichten<br />

Abfüllplatz aufgestellt wer<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>r so ausgebil<strong>de</strong>t ist, dass verschüttete<br />

Flüssigkeit erkannt und beseitigt wer<strong>de</strong>n<br />

kann.<br />

(4) Der Behälter muss für <strong>de</strong>n Einfüller gut<br />

zugänglich, aber gegen Beschädigungen<br />

durch Anfahren ausreichend geschützt<br />

aufgestellt sein.<br />

(5) Der Behälter muss so aufgestellt wer<strong>de</strong>n,<br />

dass die Mündung <strong>de</strong>r Lüftungsöffnung<br />

sowie die Einfüllöffnung <strong>de</strong>s Behälters<br />

min<strong>de</strong>stens 2 m von Gebäu<strong>de</strong>öffnungen<br />

entfernt ist. Der Abstand nach Nummer<br />

6.1 dieser <strong>TRbF</strong> kann entfallen.<br />

(6) Ein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich um<br />

<strong>de</strong>n Behälter wird nicht festgelegt.<br />

(6) Der Behälter muss doppelwandig sein.<br />

92 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

(7) Der Behälter ist <strong>de</strong>utlich sichtbar mit<br />

<strong>de</strong>m Hinweis "Rauchen verboten" zu versehen.<br />

(1) Es dürfen Betriebsmittel <strong>de</strong>r Gerätegruppe<br />

II, Gerätekategorie 3 mit Kennzeichnung<br />

"G" verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

(8) Außerhalb <strong>de</strong>r Betriebszeiten und in<br />

<strong>de</strong>n Zeiten, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Sammelbehälter<br />

nicht beaufsichtigt wird, darf <strong>de</strong>r Sammelbehälter<br />

für Laien nicht zugänglich sein.<br />

Dies ist erfüllt, wenn <strong>de</strong>r Sammelbehälter<br />

gegenüber <strong>de</strong>r Öffentlichkeit abgetrennt<br />

aufgestellt wird o<strong>de</strong>r wenn die Einfüll- und<br />

Entleerungsöffnungen verschlossen wer<strong>de</strong>n,<br />

z.B. durch Vorhängeschlösser.<br />

Anhang G:<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks zur Lagerung von<br />

Heizöl S mit Flammpunkt über 100 °C<br />

1 Allgemeines<br />

Auch in Tanks zur Lagerung von Heizöl S<br />

und vergleichbaren schwerflüssigen Produkten,<br />

wie z.B. Verschnittbitumen, mit<br />

Flammpunkten über 100 °C sind Brandund<br />

Explosionsschutzmaßnahmen<br />

erfor<strong>de</strong>rlich. Art und Umfang <strong>de</strong>r<br />

Explosionsschutzmaßnahmen richten sich<br />

nach <strong>de</strong>m Abstand <strong>de</strong>r Lagertemperatur<br />

vom Flammpunkt (Flp.) <strong>de</strong>r gelagerten<br />

Flüssigkeit. Maßgebend ist dabei die Temperatur<br />

(t) an <strong>de</strong>r Flüssigkeitsoberfläche.<br />

(2) Heizungen müssen <strong>de</strong>n nachstehen<strong>de</strong>n<br />

Bedingungen entsprechen:<br />

1 . Die Mündung <strong>de</strong>r betriebsmäßigen Entnahmeleitung<br />

<strong>de</strong>s Tanks muss so über<br />

<strong>de</strong>r Heizung angeordnet sein, dass die<br />

Heizung auch beim tiefsten Flüssigkeitsstand<br />

von <strong>de</strong>r Flüssigkeit ausreichend<br />

(min<strong>de</strong>stens 50 mm) be<strong>de</strong>ckt<br />

bleibt. Die For<strong>de</strong>rung ist bei einer betriebsmäßig<br />

tiefer angeordneten Entnahmeleitung<br />

erfüllt, wenn <strong>de</strong>r tiefste<br />

Flüssigkeitsstand nach Satz 1 niveaugeregelt<br />

gewährleistet wird.<br />

2. Die Oberflächentemperatur <strong>de</strong>r Heizung<br />

o<strong>de</strong>r die Heizleistung muss so begrenzt<br />

sein, dass die Temperatur <strong>de</strong>r Flüssigkeitsoberfläche<br />

an keiner Stelle eine<br />

Temperatur überschreitet, die <strong>20</strong> °C unterhalb<br />

<strong>de</strong>s Flammpunktes <strong>de</strong>r gelagerten<br />

Flüssigkeit liegt.<br />

3. Die Oberflächentemperatur <strong>de</strong>r Heizung<br />

darf <strong>20</strong>0 °C nicht überschreiten.<br />

4. Auf die Über<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r Heizung mit<br />

Flüssigkeit nach Nummer 1 dieses Anhangs<br />

kann verzichtet wer<strong>de</strong>n, wenn die<br />

Temperatur <strong>de</strong>s Heizmediums regeltechnisch<br />

auf max. 80 °C begrenzt ist<br />

und im Falle einer Störung Alarm ausgelöst<br />

wird.<br />

2 Ausrüstung <strong>de</strong>r Tanks<br />

2.1 Tanks mit Lagertemperaturen über <strong>de</strong>m um<br />

<strong>20</strong> °C vermin<strong>de</strong>rten Flammpunkt<br />

(t > Flp.-<strong>20</strong>)<br />

(1) Im Innern <strong>de</strong>r Tanks dürfen nur Betriebsmittel<br />

<strong>de</strong>r Gerätegruppe II, Gerätekategorie<br />

1 mit Kennzeichnung "G" verwen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n. Dies gilt nicht für Dampfheizungen,<br />

bei <strong>de</strong>nen aufgrund ihres Betriebsdruckes<br />

eine Temperatur von <strong>20</strong>0 °C nicht überschritten<br />

wer<strong>de</strong>n kann (siehe hierzu auch<br />

Nummer 9.6 dieser <strong>TRbF</strong>).<br />

(2) Die Öffnungen <strong>de</strong>r Tanks müssen mit<br />

Flammendurchschlagsicherungen ausgerüstet<br />

sein.<br />

(3) Die Öffnungen <strong>de</strong>r Tanks brauchen<br />

nicht mit Flammendurchschlagsicherungen<br />

ausgerüstet zu wer<strong>de</strong>n.<br />

3 Aufstellung <strong>de</strong>r Tanks<br />

3.1 Auffangräume<br />

Tanks für Heizöl S und ähnliche schwerflüssige<br />

Produkte, die nicht <strong>de</strong>r VbF unterliegen,<br />

brauchen im Regelfall nicht in einem<br />

Auffangraum zu stehen. In beson<strong>de</strong>rs gelagerten<br />

Fällen, z.B. exponierte Lage,<br />

schutzwürdige Objekte, abschüssiges Gelän<strong>de</strong>,<br />

kann jedoch ein Auffangraum erfor<strong>de</strong>rlich<br />

sein. Ob ein beson<strong>de</strong>rs gelagerter<br />

Fall vorliegt, muss im Einzelfall geprüft<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

2.2 Tanks mit Lagertemperaturen unter <strong>de</strong>m<br />

um <strong>20</strong> °C vermin<strong>de</strong>rten Flammpunkt<br />

(t < Flp.-<strong>20</strong>)<br />

3.2 Tankabstän<strong>de</strong> zur Nachbarschaft<br />

(1) Tanks zur Lagerung von Heizöl S und<br />

vergleichbaren Produkten, wie z.B. Verschnittbitumen,<br />

müssen aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />

Brandschutzes und <strong>de</strong>r Brandbekämpfung<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 93


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

zur Nachbarschaft einen Schutzstreifen<br />

haben, <strong>de</strong>r in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r gelagerten<br />

Menge min<strong>de</strong>stens <strong>de</strong>m Diagramm<br />

9 entsprechen muss:<br />

welchen Voraussetzungen die Arbeiten unbe<strong>de</strong>nklich<br />

sind und wann die in <strong>de</strong>r Erklärung<br />

angegebenen Voraussetzungen erfüllt<br />

sind.<br />

(4) Deshalb hat <strong>de</strong>r Unternehmer (Betreiber<br />

<strong>de</strong>r Anlage) nach Nummer 16 dieser<br />

<strong>TRbF</strong>und TRGS 507 eine zuverlässige, mit<br />

<strong>de</strong>n Arbeiten, <strong>de</strong>n dabei auftreten<strong>de</strong>n Gefahren<br />

und <strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen Schutzmaßnahmen<br />

vertraute Person als Aufsichtsführen<strong>de</strong>n<br />

(Verantwortlichen) zu beauftragen<br />

und diesen erfor<strong>de</strong>rlichenfalls durch Bereitstellung<br />

von Sachkundigen und Geräten zu<br />

unterstützen.<br />

(2) Die Bedingungen, nach <strong>de</strong>nen die Abstän<strong>de</strong><br />

verringert wer<strong>de</strong>n können, und die<br />

Auflagen, die für die Schutzstreifen gelten,<br />

sind in Nummer 6 dieser <strong>TRbF</strong> festgelegt.<br />

(3) Die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Nummer 3 dieses<br />

Anhangs fin<strong>de</strong>n auf bestehen<strong>de</strong> Anlagen<br />

keine Anwendung.<br />

4 Durchführung von Arbeiten an Tanks<br />

(1) Bei allen Arbeiten zum Reinigen, Instandhalten<br />

und Instandsetzen von Tanks<br />

zur Lagerung von Heizöl S und vergleichbaren<br />

Produkten, wie z.B. Verschnittbitumen,<br />

sollten stets die Schutzmaßnahmen<br />

angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, die in Nummer 16<br />

dieser <strong>TRbF</strong> und in <strong>de</strong>n Technischen Regeln<br />

für gefährliche Stoffe TRGS 507 "Oberflächenbehandlung<br />

in Räumen und Behältern"<br />

für die Arbeiten in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />

Bereichen festgelegt sind. Es<br />

sind die nach diesen Regeln festgelegten<br />

Explosionsschutzmaßnahmen zu treffen.<br />

(2) Arbeiten mit Zündgefahren, wie<br />

- Schweißarbeiten an <strong>de</strong>n begrenzen<strong>de</strong>n<br />

Wän<strong>de</strong>n<br />

- Arbeiten mit Zündquellen neben o<strong>de</strong>r<br />

über Öffnungen <strong>de</strong>s Tanks sowie das<br />

Rauchen<br />

sind verboten.<br />

(3) Die Arbeiten nach Absatz 2 dürfen jedoch<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>r für<br />

die Ausführung <strong>de</strong>r Arbeiten Verantwortliche<br />

schriftlich erklärt, dass und ggf. unter<br />

(5) Der Aufsichtsführen<strong>de</strong> hat insbeson<strong>de</strong>re<br />

dafür zu sorgen, dass<br />

1. mit <strong>de</strong>n Arbeiten erst begonnen wird,<br />

wenn die festgelegten Maßnahmen getroffen<br />

sind,<br />

2. die festgelegten Maßnahmen während<br />

<strong>de</strong>r Arbeiten eingehalten wer<strong>de</strong>n,<br />

3. die Beschäftigten während <strong>de</strong>r Arbeiten<br />

die vorgesehenen persönlichen Schutzausrüstungen<br />

benutzen,<br />

4. die Beschäftigten im Notfall ausreichend<br />

Fluchtmöglichkeiten haben,<br />

5. Unbefugte von <strong>de</strong>r Arbeitsstelle ferngehalten<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

5. Bestehen<strong>de</strong> Anlagen<br />

Nummer 3 dieses Anhangs fin<strong>de</strong>t auf bestehen<strong>de</strong><br />

Anlagen keine Anwendung.<br />

Anhang H:<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an Regal-Lagereinrichtungen<br />

zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />

1. Anfor<strong>de</strong>rungen an Regal-Lagereinrichtungen<br />

zur Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />

und B auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r gelten<strong>de</strong>n<br />

VbF/<strong>TRbF</strong><br />

1.1 Allgemeines<br />

(1) Regal-Lagereinrichtungen sind bauliche<br />

Anlagen.<br />

(2) Die Lagereinrichtungen müssen aus<br />

nichtbrennbaren Baustoffen hergestellt<br />

sein.<br />

94 VSGA 02/<strong>20</strong>02


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

1.2 Regal-Lagereinrichtungen als Räume<br />

(1) Lagereinrichtungen mit einem Dach und<br />

mehr als zwei begrenzen<strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n sind<br />

Räume.<br />

(2) Ob Lagereinrichtungen mit einem Dach<br />

und zwei begrenzen<strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n Räume<br />

sind, hängt von <strong>de</strong>n geometrischen Verhältnissen<br />

ab.<br />

(3) An Räume sind insbeson<strong>de</strong>re hinsichtlich<br />

<strong>de</strong>r Brandmel<strong>de</strong>einrichtungen, <strong>de</strong>r<br />

Brandschutzeinrichtungen und <strong>de</strong>r Lüftungseinrichtungen<br />

die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />

<strong>TRbF</strong> zu stellen (Nummer 13.2.3 dieser<br />

<strong>TRbF</strong>, Nummer 5.4.2 Absatz 8 bis 11 dieser<br />

<strong>TRbF</strong>).<br />

1.3 Brandschutz bei Regal-Lagereinrichtungen<br />

als Räume<br />

Ein o<strong>de</strong>r mehrere Regale, die eine Lagereinrichtung<br />

bil<strong>de</strong>n und die einem Lagerraum<br />

gleichzusetzen sind, müssen von an<strong>de</strong>ren<br />

Räumen feuerbeständig abgetrennt<br />

sein (F 90) ( Nummer 5.4.1 Absatz 4 dieser<br />

<strong>TRbF</strong>).<br />

(3) Sind in <strong>de</strong>n einzelnen Lagerebenen<br />

Tropfwannen angeordnet, so sind diese<br />

nicht als Auffangräume anzurechnen. Diese<br />

Tropfwannen dürfen ein Verhältnis <strong>de</strong>r<br />

Tiefe zu ihrer geringsten Breite von höchstens<br />

1: 10 haben.<br />

2. Anfor<strong>de</strong>rungen an Regal-Lagereinrichtungen<br />

zur Lagerung brennbarer<br />

Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III auf<br />

<strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r gelten<strong>de</strong>n VbF/<strong>TRbF</strong><br />

2.1 Allgemeines<br />

(1) Regal-Lagereinrichtungen sind bauliche<br />

Anlagen.<br />

(2) Die Lagereinrichtungen müssen aus<br />

nichtbrennbaren Baustoffen hergestellt<br />

sein.<br />

2.2 Regal-Lagereinrichtungen als Räume<br />

(1) Lagereinrichtungen mit einem Dach und<br />

mehr als zwei begrenzen<strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n sind<br />

Räume.<br />

1.4 Abstän<strong>de</strong> zu Gebäu<strong>de</strong>n und Schutzstreifen<br />

(1) Sind Wän<strong>de</strong>, Decken, Dächer und Türen<br />

nicht feuerhemmend hergestellt (F 30),<br />

gelten hinsichtlich <strong>de</strong>r Abstän<strong>de</strong> zu Gebäu<strong>de</strong>n<br />

und <strong>de</strong>r Schutzstreifen die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an die Lagerung im Freien (Nummer<br />

6.1 bis 6.4 dieser <strong>TRbF</strong>).<br />

(2) Absatz 1 gilt auch für nicht allseitig umschlossene<br />

Gebäu<strong>de</strong> aus feuerhemmen<strong>de</strong>n<br />

Bauteilen an <strong>de</strong>n Seiten, an <strong>de</strong>nen sie<br />

offen sind.<br />

1.5 Auffangraum<br />

(1) Auch bei <strong>de</strong>r Lagerung in mehr als einer<br />

Lagerebene muss <strong>de</strong>r Auffangraum, <strong>de</strong>r<br />

auf alle in <strong>de</strong>r Lagereinrichtung gelagerten<br />

Mengen brennbarer Flüssigkeiten zu beziehen<br />

ist (vgl. Nummer 3.2.3 dieser<br />

<strong>TRbF</strong>), unterhalb <strong>de</strong>r untersten Lagerebene<br />

angeordnet sein. Er kann Teil <strong>de</strong>r Lagereinrichtung<br />

sein.<br />

(2) Auffangräume, die ein Verhältnis <strong>de</strong>r<br />

Tiefe zu ihrer geringsten Breite von mehr<br />

als 1: 10 haben, müssen in die technische<br />

Lüftung <strong>de</strong>s Lagerraums einbezogen sein.<br />

(2) Ob Lagereinrichtungen mit einem Dach<br />

und zwei begrenzen<strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n Räume<br />

sind, hängt von <strong>de</strong>n geometrischen Verhältnissen<br />

ab.<br />

(3) An Räume sind insbeson<strong>de</strong>re hinsichtlich<br />

<strong>de</strong>r Brandangriffswege und <strong>de</strong>r Brandschutzeinrichtungen<br />

die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />

<strong>TRbF</strong> zu stellen (Nummer 13 dieser <strong>TRbF</strong>),<br />

2.3 Brandschutz bei Regal-Lagereinrichtungen<br />

als Räume<br />

Ein o<strong>de</strong>r mehrere Regale, die eine Lagereinrichtung<br />

bil<strong>de</strong>n und die einem Lagerraum<br />

gleichzusetzen sind, müssen von an<strong>de</strong>ren<br />

Räumen feuerbeständig abgetrennt<br />

sein (F 90) ( Nummer 5.4.1 Absatz 4 dieser<br />

<strong>TRbF</strong>).<br />

2.4 Abstän<strong>de</strong> zu Gebäu<strong>de</strong>n und Schutzstreifen<br />

(1) Sind Wän<strong>de</strong>, Decken, Dächer und Türen<br />

nicht feuerhemmend hergestellt (F 30),<br />

gelten hinsichtlich <strong>de</strong>r Abstän<strong>de</strong> zur Nachbarschaft<br />

und <strong>de</strong>r Brandangriffswege die<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen an die Lagerung im Freien<br />

(Nummer 6.1 bis 6.4 dieser <strong>TRbF</strong>).<br />

(2) Absatz 1 gilt auch für nicht allseitig umschlossene<br />

Gebäu<strong>de</strong> aus feuerhemmen-<br />

VSGA 02/<strong>20</strong>02 95


VbF 5.0<strong>20</strong><br />

<strong>de</strong>n Bauteilen an <strong>de</strong>n Seiten, an <strong>de</strong>nen sie<br />

offen sind.<br />

2.5 Auffangraum<br />

(1) Auch bei <strong>de</strong>r Lagerung in mehr als einer<br />

Lagerebene muss <strong>de</strong>r Auffangraum, <strong>de</strong>r<br />

auf alle in <strong>de</strong>r Lagereinrichtung gelagerten<br />

Mengen brennbarer Flüssigkeiten zu beziehen<br />

ist (vgl. Nummer 3.2.3 dieser<br />

<strong>TRbF</strong>und 4.3.1 dieser <strong>TRbF</strong>), unterhalb <strong>de</strong>r<br />

untersten Lagerebene angeordnet sein. Er<br />

kann Teil <strong>de</strong>r Lagereinrichtung sein.<br />

(2) Sind in <strong>de</strong>n einzelnen Lagerebenen<br />

Tropfwannen angeordnet, so sind diese<br />

nicht als Auffangräume anzurechnen.<br />

Hinweis <strong>de</strong>r ZSV:<br />

Die letzte Än<strong>de</strong>rung ist am 10. Januar <strong>20</strong>02 in Kraft<br />

getreten.<br />

96 VSGA 02/<strong>20</strong>02

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