TRbF 20 - Bremitec.de
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VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(11) In einem Auffangraum dürfen ortsbewegliche<br />
Gefäße zur Lagerung von brennbaren<br />
und nichtbrennbaren Flüssigkeiten<br />
mit unterschiedlichen Eigenschaften (z.B.<br />
unterschiedliche Klassen nach gefahrgutrechtlichen<br />
Vorschriften, z.B.<br />
ADR/RID/IMDG-Co<strong>de</strong>) nur gruppenweise<br />
geordnet nebeneinan<strong>de</strong>r gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Gruppen müssen von zwei Seiten zugänglich<br />
sein.<br />
(12) Wegen <strong>de</strong>r Abstän<strong>de</strong> von Druckgasbehältern<br />
und Druckbehältern für Gase zu<br />
Tanks zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
innerhalb eines Lagers wird auf TRG<br />
280 Nummer 5.3.4 bzw. TRB 610 Nummer<br />
4.9 verwiesen.<br />
3.1.7 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen für genehmigungsbedürftige<br />
Anlagen nach <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>s-Immissionsschutzgesetz<br />
2 )<br />
(1) Für genehmigungsbedürftige Läger<br />
nach Nummer 9.2 <strong>de</strong>s Anhanges zur<br />
4. BImSchV mit,<br />
- mehr als 5 000 Tonnen Mineralölerzeugnissen<br />
mit einem Flammpunkt bis<br />
21 °C,<br />
- mehr als 5 000 Tonnen Methanol aus<br />
an<strong>de</strong>ren Stoffen als Mineralöl,<br />
- mehr als 10 000 Tonnen an<strong>de</strong>rer Mineralölprodukte,<br />
die außer<strong>de</strong>m die Eigenschaften sehr giftig/giftig<br />
o<strong>de</strong>r kanzerogen im Sinne <strong>de</strong>r Gefahrstoffverordnung<br />
aufweisen, sind gefährliche<br />
Auswirkungen, die durch eine störungsbedingte<br />
Freisetzung in <strong>de</strong>n Auffangraum<br />
entstehen können, für Mensch und<br />
Umwelt auszuschließen.<br />
(2) Ob gefährliche Auswirkungen aufgrund<br />
<strong>de</strong>r Stoffeigenschaften zu betrachten sind,<br />
erfolgt im Rahmen einer Einzelfallbetrachtung<br />
unter Berücksichtigung anlagenspezifischer<br />
Freisetzungsbedingungen und<br />
standortbezogener Ausbreitungsbedingungen.<br />
(3) Für die Durchführung einer Einzelfallbetrachtung<br />
gelten folgen<strong>de</strong> Randbedingungen:<br />
- Fläche <strong>de</strong>r Flüssigkeitslache<br />
Tritt eine Flüssigkeit in einen Auffangraum<br />
aus, so ist die Fläche <strong>de</strong>r Flüssigkeitslache<br />
unter Berücksichtigung technischer<br />
und organisatorischer Schutzmaßnahmen,<br />
die <strong>de</strong>r Verhin<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r<br />
Begrenzung von Betriebsstörungen dienen,<br />
zu bestimmen. Zu auswirkungsbegrenzen<strong>de</strong>n<br />
Maßnahmen zählen u.a. sichere<br />
Früherkennung von Leckagen<br />
(durch z.B. Kontrollgänge, Gaswarneinrichtung),<br />
Verringerung <strong>de</strong>r Oberfläche<br />
durch Unterteilung <strong>de</strong>s Auffangraumes<br />
in Teilaufnahmevolumina, Absperren<br />
gefährlicher Bereiche.<br />
- Stofffreisetzung<br />
Der Massenstrom durch verdampfen<strong>de</strong><br />
Flüssigkeit kann für Stoffe, die unterhalb<br />
<strong>de</strong>s Sie<strong>de</strong>punktes gehandhabt wer<strong>de</strong>n,<br />
mit Hilfe anerkannter Rechenmo<strong>de</strong>lle,<br />
wie z.B. nach "Lachenverdampfungsmo<strong>de</strong>llen",<br />
berechnet wer<strong>de</strong>n. Zu auswirkungsbegrenzen<strong>de</strong>n<br />
Maßnahmen<br />
zählen u.a. Ab<strong>de</strong>cken o<strong>de</strong>r Beschäumen<br />
<strong>de</strong>r Flüssigkeitslache, Abpumpen,<br />
Verdünnen.<br />
- Ausbreitungsverhalten<br />
Atmosphärische Ausbreitung wird mit<br />
Hilfe anerkannter Ausbreitungsmo<strong>de</strong>lle,<br />
wie z.B. nach VDI 3783 "Ausbreitung<br />
von störfallbedingten Freisetzungen -<br />
Sicherheitsanalyse" bestimmt. Der zeitliche<br />
Verlauf <strong>de</strong>r Stoffkonzentration an<br />
charakteristischen Aufpunkten (z.B. Anlagen-,<br />
Werksgrenze, Wohnbebauung,<br />
Orte großer Menschenansammlung) ist<br />
zu berechnen. Zu auswirkungsbegrenzen<strong>de</strong>n<br />
Maßnahmen zählen u.a. Wasserschleier<br />
zur Verdünnungswirkung im<br />
Nahbereich, ausreichend hohe Auffangräume<br />
(Anwendung von VDI 3783, Blatt<br />
1).<br />
- Beurteilungswerte<br />
Als Maß für die toxikologische Gefahr<br />
gelten bis zum Vorliegen anerkannter,<br />
stoffspezifischer Beurteilungswerte z.B.<br />
ERPG-2Werte. Das Maß für Explosionsgefahr<br />
stellt die untere Explosionsgrenze<br />
(UEG) dar.<br />
(4) Führt die Einzelfallbetrachtung zum<br />
Nachweis, dass stoffspezifische Beurteilungswerte<br />
unterschritten sind, so sind<br />
gefährliche Auswirkungen ausgeschlossen.<br />
2<br />
Diese Anfor<strong>de</strong>rungen sind im Technischen Ausschuss für Anlagensicherheit<br />
zwischen <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sministerium für Arbeit<br />
und Sozialordnung und <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sministerium für Umwelt,<br />
Naturschutz und Reaktorsicherheit abgestimmt.<br />
16 VSGA 02/<strong>20</strong>02