TRbF 20 - Bremitec.de
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Technische Regeln für<br />
brennbare<br />
Flüssigkeiten<br />
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
Ausgabe April <strong>20</strong>01<br />
Läger <strong>TRbF</strong> <strong>20</strong><br />
Vom 01. Februar <strong>20</strong>01 (BArbBl. 4/<strong>20</strong>01 S. 60)<br />
Zuletzt geän<strong>de</strong>rt am 10. Januar <strong>20</strong>02 (BArbBl. 2/<strong>20</strong>02 S. 91)<br />
Vorbemerkung<br />
Die Europäische Union kann zur Beseitigung von<br />
Han<strong>de</strong>lshemmnissen Richtlinien nach Artikel 95 <strong>de</strong>s<br />
EG-Vertrages erlassen, die Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
an Anlagen und Anlagenteile enthalten,<br />
über die nicht hinausgegangen wer<strong>de</strong>n darf (sog.<br />
"harmonisierter Bereich"). Um <strong>de</strong>r EG-Kommission<br />
die Beseitigung von Han<strong>de</strong>lshemmnissen im "nicht<br />
harmonisierten Bereich" zu ermöglichen, sind die<br />
Mitgliedstaaten <strong>de</strong>r Europäischen Union aufgrund<br />
<strong>de</strong>r EG-Informationsrichtlinie 83/189/EWG verpflichtet,<br />
<strong>de</strong>r Kommission ihre nationalen technischen<br />
Bestimmungen, die Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
enthalten, zu übermitteln (Notifizierungsverfahren).<br />
Die an<strong>de</strong>ren Mitgliedstaaten können zu diesen<br />
Spezifikationen und Vorschriften Stellungnahmen<br />
einreichen. Die Mitgliedstaaten dürfen jedoch weiterhin<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen zum sicheren Betrieb von Anlagen<br />
stellen. Soweit hierzu in Richtlinien nach Artikel<br />
137 (Arbeitsschutzkomponente <strong>de</strong>s<br />
EG-Vertrages) Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rungen gestellt wer<strong>de</strong>n,<br />
dürfen diese nicht unterschritten wer<strong>de</strong>n.<br />
Vor diesem Hintergrund hat <strong>de</strong>r DAbF die Technischen<br />
Regeln für brennbare Flüssigkeiten "Läger"<br />
(<strong>TRbF</strong> 110/210) überarbeitet und aktualisiert. Der<br />
neuen <strong>TRbF</strong> <strong>20</strong> "Läger" liegen neben <strong>de</strong>n Betriebsvorschriften<br />
<strong>de</strong>r <strong>TRbF</strong> 110 (Fassung 06.97) und<br />
<strong>TRbF</strong> 210 (Fassung 02.96) auch die für Läger<br />
maßgeben<strong>de</strong>n Betriebsvorschriften <strong>de</strong>r <strong>TRbF</strong> 100,<br />
1<strong>20</strong>, 121, 180, <strong>20</strong>0, 2<strong>20</strong>, 221 und 280 zugrun<strong>de</strong>, so<br />
dass eine abgeschlossene Technische Regel für<br />
Läger vorliegt.<br />
Die neue <strong>TRbF</strong> <strong>20</strong> beinhaltet Anfor<strong>de</strong>rungen an Anlagen<br />
zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten aller<br />
Gefahrklassen. Im allgemeinen wer<strong>de</strong>n dabei zuerst<br />
die Anfor<strong>de</strong>rungen an Anlagen zur Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten aufgeführt, die für brennbare<br />
Flüssigkeiten aller Gefahrklassen gemeinsam<br />
gelten. Daran anschließend folgen additiv die Anfor<strong>de</strong>rungen,<br />
die nur für Anlagen zur Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
und B gelten.<br />
Der Anhang <strong>de</strong>r <strong>TRbF</strong> <strong>20</strong> enthält<br />
- in <strong>de</strong>n Anhängen A bis D die (bereits notifizierten)<br />
relevanten Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>r alten <strong>TRbF</strong> 100, 1<strong>20</strong>, Anlage<br />
1 zu <strong>TRbF</strong> 1<strong>20</strong> und 2<strong>20</strong>,<br />
- im Anhang E die sicherheitstechnischen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an ortsfeste Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />
in Lägern für<br />
brennbare Flüssigkeiten,<br />
- im Anhang F sicherheitstechnische Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an Sammelbehälter für Altöle zur<br />
Benutzung durch je<strong>de</strong>rmann,<br />
- im Anhang G sicherheitstechnische Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an Tanks zur Lagerung von<br />
Heizöl S mit Flammpunkt über 100 °C,<br />
- im Anhang H sicherheitstechnische Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an Regal-Lagereinrichtungen zur<br />
Lagerung brennbarer Flüssigkeiten.<br />
Die Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Anhänge A<br />
bis D sollen durch noch zu erarbeiten<strong>de</strong> europäische<br />
harmonisierte Normen ersetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Anhänge A bis D wer<strong>de</strong>n nicht aktualisiert. Auf<br />
die Vorbemerkung zum Anhang zu <strong>TRbF</strong> <strong>20</strong> wird<br />
verwiesen.<br />
Geltungsbereich<br />
Diese Technische Regel enthält Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />
Montage, Installation und Betrieb von Lägern für<br />
brennbare Flüssigkeiten aller Gefahrklassen.<br />
Diese Technische Regel gilt für die Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten sowohl in ortsfesten als<br />
auch in ortsbeweglichen Behältern in Räumen, im<br />
Freien und unterirdisch.<br />
Diese Technische Regel fin<strong>de</strong>t keine Anwendung,<br />
wenn an Arbeitsstätten brennbare Flüssigkeiten<br />
- sich im Arbeitsgang befin<strong>de</strong>n,<br />
- in <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Fortgang <strong>de</strong>r Arbeit erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Menge bereitgehalten wer<strong>de</strong>n<br />
- als Fertig- o<strong>de</strong>r Zwischenprodukt kurzfristig<br />
abgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Das gleiche gilt, wenn brennbare Flüssigkeiten in<br />
Laboratorien in <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Handgebrauch erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Menge bereitgehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Diese Technische Regel gilt auch für die Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten in Arbeitsräumen gemäß<br />
§ 11 Absatz 2 VbF.<br />
Diese Technische Regel enthält auch Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an die Lagerung in Sammelbehältern für Altöle<br />
zur Benutzung durch je<strong>de</strong>rmann.<br />
Diese Technische Regel enthält auch Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an Regal-Lagereinrichtungen zur Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten.<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 1
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
Diese Technische Regel gilt nicht für <strong>de</strong>n zeitweiligen<br />
Aufenthalt/das transportbedingte Zwischenlagern<br />
von ortsbeweglichen Behältern im Verlauf <strong>de</strong>r<br />
Beför<strong>de</strong>rung.<br />
Diese Technische Regel gilt nicht für die Lagerung<br />
von Kraftstoffen an Tankstellen.<br />
Falls im Lager auch abgefüllt wird, gilt <strong>TRbF</strong> 30<br />
gleichermaßen.<br />
Für die Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Tanks<br />
gelten neben <strong>de</strong>n Anhängen B, C und D die <strong>TRbF</strong><br />
121 und <strong>TRbF</strong> 221.<br />
Für die Tankcontainer gilt <strong>TRbF</strong> 142, für ortsbewegliche<br />
Gefäße <strong>TRbF</strong> 143.<br />
Diese <strong>TRbF</strong> enthält eine Empfehlung <strong>de</strong>s DAbF für<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks zur Lagerung von Heizöl<br />
S mit Flammpunkt über 100 °C.<br />
Auf die Bestimmungen zu Lageranlagen in <strong>de</strong>n lan<strong>de</strong>srechtlichen<br />
Verordnungen über Anlagen zum<br />
Umgang mit wassergefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Stoffen und über<br />
Fachbetriebe zum Schutz <strong>de</strong>r Gewässer, wird hingewiesen.<br />
1 Allgemeines<br />
Inhalt<br />
2 Begriffsbestimmungen<br />
2.1 Läger, Lagern und Lagerung<br />
2.2 Lagerräume<br />
2.3 Explosionsfähige Atmosphäre, explosionsgefähr<strong>de</strong>te<br />
Bereiche<br />
2.4 Behälter<br />
2.5 Lagermenge<br />
2.6 Auffangraum<br />
3 Relevante Mengenstaffelungen in Lägern<br />
3.1 Allgemeine mengenbestimmte Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an Läger<br />
3.1.1 Unzulässige Lagerung<br />
3.1.2 Anzeige und Erlaubnis bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A III<br />
3.1.3 Anzeige und Erlaubnis bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II und B<br />
3.1.4 Zulässige Lagermengen bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A III<br />
3.1.5 Anfor<strong>de</strong>rungen an die anzeige- o<strong>de</strong>r erlaubnisbedürftige<br />
Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A Il<br />
und B in Lagerräumen über o<strong>de</strong>r unter<br />
Erdgleiche<br />
3.1.5.1 Zulässige Lagermengen<br />
3.1.5.2 Zulässige Lagergüter<br />
3.1.5.3 Gemischte Lagerung mit brandför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />
und giftigen Stoffe<br />
3.1.6 Anfor<strong>de</strong>rungen an die gemischte Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II und B in anzeige- o<strong>de</strong>r erlaubnisbedürftigen<br />
Mengen mit an<strong>de</strong>ren Stoffen<br />
im Freien<br />
3.1.7 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen für genehmigungsbedürftige<br />
Anlagen nach <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>s-Immissionsschutzgesetz<br />
3.2 Allgemeine Anfor<strong>de</strong>rungen an Läger<br />
3.2.1 Begrenzung auslaufen<strong>de</strong>r brennbarer Flüssigkeiten<br />
3.2.2 Notwendigkeit von Auffangräumen<br />
3.2.3 Fassungsvermögen von Auffangräumen<br />
4 Bauliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Läger<br />
4.1 Transport, Gründung, Einbau und Aufstellung<br />
von Tanks<br />
4.1.1 Allgemeines<br />
4.1.2 Oberirdische Tanks<br />
4.1.2.1 Tankbett und Auflager<br />
4.1.2.2 Stützkonstruktionen<br />
4.1.3 Unterirdische Tanks<br />
4.1.3.1 Einbau <strong>de</strong>r Tanks<br />
4.1.3.2 Gründung <strong>de</strong>r Tanks<br />
4.1.3.3 Verfüllen <strong>de</strong>r Tankgrube<br />
4.1.3.4 Bescheinigung <strong>de</strong>s Einbaus<br />
4.1.4 Domschächte<br />
4.2 Schutz <strong>de</strong>r Behälter gegen Beschädigung<br />
4.3 Bauvorschriften von Auffangräumen<br />
4.3.1 Allgemeines<br />
4.3.1.1 Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
4.3.1.2 Bauformen<br />
4.3.1.3 Durchlässe<br />
4.3.1.4 Sonstiges<br />
4.3.2 Auffangräume in Räumen<br />
4.3.3 Auffangräume im Freien<br />
4.3.3.1 Grundfläche<br />
4.3.3.2 Unterteilung<br />
4.3.3.3 Entfernung von Wasser<br />
4.3.3.4 Einrichtungen im Auffangraum<br />
4.3.3.5 Belüftung<br />
4.4 Anfor<strong>de</strong>rungen an Regal-Lagereinrichtungen<br />
4.5 Stillsetzen von För<strong>de</strong>reinrichtungen<br />
4.6 Flucht- und Rettungswege<br />
5 Anfor<strong>de</strong>rungen an Einrichtungen zur Lagerung<br />
in Arbeitsräumen, Räume zur Lage-<br />
2 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
rung und an Lagerräume sowie <strong>de</strong>ren Ausrüstung<br />
5.1 Anfor<strong>de</strong>rungen an Einrichtungen zur Lagerung<br />
in Arbeitsräumen<br />
5.2 Räume für brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A III und einer Lagermenge bis<br />
5 000 l<br />
5.3 Anzeige- und erlaubnisfreie Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II und B<br />
5.3.1 Wohnungen und Keller von Wohnhäusern<br />
5.3.2 Verkaufs- und Vorratsräume <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls<br />
und <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ls<br />
5.3.3 Lagerräume<br />
5.4 Lagerung von mehr als 5 000 l brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III in<br />
Räumen sowie anzeige- und erlaubnisbedürftige<br />
Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II und B in Räumen<br />
5.4.1 Allgemeine Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
5.4.2 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an anzeigeund<br />
erlaubnisbedürftige Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
und B in Räumen<br />
5.5 Konzept zum baulichen Brandschutz<br />
6 Abstän<strong>de</strong>, Schutzstreifen, Tank- und Tankgruppenabstän<strong>de</strong><br />
und Witterungsschutz bei<br />
<strong>de</strong>r oberirdischen Lagerung im Freien<br />
6.1 Abstand zwischen Behältern und Gebäu<strong>de</strong>n<br />
6.2 Notwendigkeit von Schutzstreifen<br />
6.3 Breite <strong>de</strong>r Schutzstreifen bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />
in ortsfesten Tanks und in ortsbeweglichen<br />
Gefäßen<br />
6.4 Anfor<strong>de</strong>rungen an Schutzstreifen<br />
6.5 Tank- und Tankgruppenabstän<strong>de</strong><br />
6.6 Witterungsschutz<br />
7 Unterirdische Lagerung<br />
7.1 Allgemeines<br />
7.2 Tankabstän<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r unterirdischen Lagerung<br />
8 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche<br />
8.1 Allgemeines<br />
8.1.1 Anwendungsbereich<br />
8.1.2 Begriffe<br />
8.1.3 Einteilung von explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />
in Zonen<br />
8.2 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in Behältern<br />
sowie in und um Rohrleitungen, Armaturen,<br />
Anlagenteilen und in inertisierten<br />
Behältern und Anlagenteilen<br />
8.2.1 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in Behältern<br />
8.2.2 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in und um<br />
Rohrleitungen, Armaturen und Anlagenteilen<br />
8.2.3 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche um Pumpen<br />
8.2.4 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in inertisierten<br />
Tanks<br />
8.2.4.1 Inertisierte nicht einatmen<strong>de</strong> Tanks<br />
8.2.4.2 Inertisierte Tanks mit Belüftungsarmaturen<br />
8.3 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in Räumen<br />
8.3.1 Wohnungen und Keller von Wohnhäusern,<br />
Verkaufs- und Vorratsräume <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls<br />
8.3.2 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in Lagerräumen<br />
8.3.3 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in und an<br />
Kammern, Schächten und an<strong>de</strong>ren Räumen<br />
unter Erdgleiche<br />
8.4 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche um Behälter<br />
und Tanks im Freien<br />
8.4.1 Anzeige- und erlaubnisfreie Lagerung in<br />
oberirdischen Behältern im Freien<br />
8.4.2 Anzeige- und erlaubnisbedürftige Lagerung<br />
in oberirdischen Tanks im Freien<br />
8.4.2.1 Tanks mit betriebsmäßig wirken<strong>de</strong>n Lüftungseinrichtungen<br />
und Schwimmdachtanks<br />
8.4.2.2 Inertisierte Tanks<br />
8.4.2.3 Tanks mit Schwimm<strong>de</strong>cken, Tanks mit<br />
Gaspen<strong>de</strong>lung<br />
8.4.2.4 Beispiele<br />
8.4.3 Anzeige- und erlaubnisbedürftige Lagerung<br />
in ortsbeweglichen Behältern im Freien<br />
8.4.3.1 Aktive Lagerung<br />
8.4.3.2 Passive Lagerung<br />
8.4.3.3 Witterungsschutz von Lägern<br />
8.5 Lagerung in unterirdischen Tanks<br />
8.6 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche bei <strong>de</strong>r Ableitung<br />
von Dampf/Luft-Gemischen<br />
8.6.1 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in und um<br />
Dämpfespeicher und Dämpfepen<strong>de</strong>lleitungen<br />
8.6.2 Rückgewinnen und Abluftreinigung<br />
8.7 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />
8.8 Schutzmaßnahmen und Lagerverbote in<br />
explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />
8.8.1 Schutzmaßnahmen vor Explosionsgefahren<br />
8.8.2 Lagerverbot<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 3
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
9 Ausrüstung von Tanks<br />
9.1 Ableitung von Dampf/Luft-Gemischen<br />
9.1.1 Allgemeines<br />
9.1.2 Be- und Entlüftungseinrichtungen<br />
9.1.2.1 Notwendigkeit<br />
9.1.2.2 Betriebliche Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
9.1.2.3 Auftreten<strong>de</strong> Volumenströme<br />
9.1.2.4 Ableitung <strong>de</strong>r Dampf/Luft-Gemische ins<br />
Freie<br />
9.1.3 Gaspen<strong>de</strong>ln<br />
9.1.4 Rückgewinnung und Abluftreinigung<br />
9.2 Flammendurchschlagsicherungen<br />
9.2.1 Begriffe<br />
9.2.2 Notwendigkeit von Flammendurchschlagsicherungen<br />
9.2.3 Flammendurchschlag bei Deflagrationen<br />
und/o<strong>de</strong>r Detonationen<br />
9.2.4 Flammendurchschlag bei Dauerbrand<br />
9.2.5 Flammendurchschlag bei kurzzeitigem<br />
Brennen<br />
9.2.6 Einsatzbedingungen<br />
9.2.6.1 Allgemeines<br />
9.2.6.2 Dauerbrandsicherungen<br />
9.2.7 Absicherung im Zuge von Gaspen<strong>de</strong>l- o<strong>de</strong>r<br />
-sammelleitungen<br />
9.2.8 Absicherung von Rückgewinnungs- und<br />
Abluftreinigungsanlagen<br />
9.2.9 Druckfestigkeit von Rohrleitungen an<br />
Flammendurchschlagsicherungen<br />
9.2.10 Anordnung von Flammendurchschlagsicherungen<br />
an Abzweigungen<br />
9.3 Flüssigkeitsstandanzeige und Überfüllschutz<br />
9.3.1 Flüssigkeitsstandanzeiger<br />
9.3.2 Vermeidung von Überfüllungen<br />
9.3.2.1 Allgemeines<br />
9.3.2.2 Zulässiger Füllungsgrad<br />
9.3.2.3 Überfüllsicherung<br />
9.4 Absperreinrichtungen, Füll- und Entleerungseinrichtungen,<br />
Besichtigungsöffnungen,<br />
Verbindungsteile zwischen Tanks<br />
9.4.1 Absperreinrichtungen an Rohrleitungen<br />
9.4.2 Füll- und Entleerungseinrichtungen<br />
9.4.2.1 Allgemeines<br />
9.4.2.2 Füll- und Entleerungseinrichtungen an<br />
Tanks zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II und B<br />
9.4.3 Einsteige- und Besichtigungsöffnungen<br />
9.4.4 Verbindungsteile zwischen Tanks<br />
9.4.5 Schlauch- und Rohrleitungen zum Befüllen<br />
und Entleeren.<br />
9.5 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Schwimm<strong>de</strong>cken,<br />
Schwimmdachtanks und Tanks mit<br />
innerem Überdruck<br />
9.5.1 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Schwimm<strong>de</strong>cken<br />
9.5.1.1 Allgemeines<br />
9.5.1.2 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Schwimm<strong>de</strong>cken<br />
in Tanks zur Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
und B<br />
9.5.2 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks mit<br />
Schwimmdächern<br />
9.5.2.1 Allgemeine Anfor<strong>de</strong>rungen an Schwimmdächer<br />
9.5.2.2 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Schwimmdächer<br />
für Tanks zur Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
und B<br />
9.5.2.3 Ausrüstung <strong>de</strong>r Tanks<br />
9.5.3 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks mit<br />
innerem Überdruck<br />
9.5.3.1 Allgemeines<br />
9.5.3.2 Einrichtungen zur Drucküberwachung<br />
9.5.3.3 Sicherheitseinrichtungen gegen Drucküberschreitung<br />
9.5.3.4 Entspannungseinrichtungen<br />
9.5.3.5 Einrichtungen zur Druckmin<strong>de</strong>rung<br />
9.5.3.6 Sicherheitseinrichtungen gegen Druckunterschreitung<br />
9.5.3.7 Druckleitungsanschlüsse<br />
9.5.3.8 Flüssigkeitsstandanzeiger<br />
9.5.3.9 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen für brennbare<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
und B<br />
9.6 Heizeinrichtungen<br />
9.6.1 Allgemeines<br />
9.6.2 Ständig getauchte Heizeinrichtungen<br />
9.6.3 Nicht ständig getauchte Heizeinrichtungen<br />
9.7 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen nach Bun<strong>de</strong>s-Immissionsschutzgesetz<br />
9.7.1 Dichtungen<br />
9.7.2 Überfüllsicherungen<br />
10 Vermeidung gefährlicher elektrischer Ausgleichsströme<br />
10.1 Allgemeines<br />
10.2 Erdung<br />
10.3 Vermeidung gefährlicher Korrosionen<br />
10.4 Streuströme<br />
4 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
11 Vermeidung gefährlicher elektrostatischer<br />
Aufladung<br />
12 Blitzschutz<br />
12.1 Allgemeines<br />
12.2 Blitzschutz an Isolierstücken<br />
13 Brandschutz und Löschwasserrückhaltung<br />
13.1 Allgemeines<br />
13.2 Brandschutzeinrichtungen<br />
13.2.1 Allgemeines<br />
13.2.2 Auswahl <strong>de</strong>r Brandschutzeinrichtungen<br />
13.2.3 Ausstattung von Räumen<br />
13.2.4 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen für Anlagen<br />
nach Bun<strong>de</strong>s-Immissionsschutzgesetz<br />
13.3 Löschwasserrückhaltung<br />
14 Gebote, Verbote und Kennzeichnung<br />
14.1 Allgemeines<br />
14.2 Gebote, Verbote und Beschil<strong>de</strong>rung<br />
14.3 Kennzeichnung<br />
15 Betriebsanweisung, Betriebsvorschriften<br />
15.1 Allgemeine Betriebsvorschriften<br />
15.2 Allgemeine Betriebsanweisung, Unterweisung<br />
<strong>de</strong>r Beschäftigten, Benutzen von Sicherheits-<br />
und Brandschutzeinrichtungen<br />
15.3 Ständige Überwachung<br />
15.4 Beauftragung von Fachbetrieben<br />
15.5 Koordinierung <strong>de</strong>r Arbeiten<br />
15.6 Erwärmen brennbarer Flüssigkeiten<br />
15.7 Zusätzliche Betriebsvorschriften<br />
15.7.1 Öffnungen von Tanks<br />
15.7.2 Öffnen von Tanks mit innerem Überdruck<br />
15.7.3 Schwimmdächer, Schwimm<strong>de</strong>cken, Tanks<br />
mit Ringmantel<br />
15.7.4 Ortsbewegliche Gefäße<br />
16 Reinigen, Instandhalten und Instandsetzen<br />
16.1 Allgemeines<br />
16.2 Arbeiten in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />
16.3 Zeitlich begrenzte Aufhebung von explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />
Bereichen<br />
16.4 Ableitung von Dampf(Luft-Gemischen bei<br />
Arbeiten an Anlagen zur Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I,<br />
A II und B<br />
16.5 Geer<strong>de</strong>te Anlagen und Anlagen mit kathodischem<br />
Korrosionsschutz zur Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II und B<br />
16.6 Wie<strong>de</strong>rherstellen <strong>de</strong>s ordnungsgemäßen<br />
Zustan<strong>de</strong>s nach Abschluss <strong>de</strong>r Arbeiten<br />
17 Außerbetriebsetzen und Stilllegen<br />
18 Kontrollen durch <strong>de</strong>n Betreiber<br />
Anhang zu <strong>TRbF</strong> <strong>20</strong><br />
Anhang A:<br />
Anhang B:<br />
Anhang C:<br />
Anhang D:<br />
Anhang E:<br />
Anhang F:<br />
Anhang G:<br />
Für Läger relevante Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
aus <strong>de</strong>r <strong>TRbF</strong><br />
100<br />
Für Läger relevante Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
aus <strong>de</strong>r <strong>TRbF</strong><br />
1<strong>20</strong><br />
Für Läger relevante Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
aus Anlage 1<br />
zur <strong>TRbF</strong> 1<strong>20</strong> - Explosionsdruckstoßfestigkeit<br />
Für Läger relevante Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
aus <strong>de</strong>r <strong>TRbF</strong><br />
2<strong>20</strong><br />
Sicherheitstechnische Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an ortsfeste Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />
in Lägern<br />
für brennbare Flüssigkeiten<br />
Sammelbehälter für Altöle zur Benutzung<br />
durch je<strong>de</strong>rmann<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks zur Lagerung<br />
von Heizöl S mit Flammpunkt<br />
über 100 °C<br />
Anhang H: Anfor<strong>de</strong>rungen an Regal-Lagereinrichtungen<br />
zur Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten<br />
1 Allgemeines<br />
(1) Anlagen zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
müssen so installiert, montiert<br />
und ausgerüstet sein sowie so unterhalten<br />
und betrieben wer<strong>de</strong>n, dass die Sicherheit<br />
Beschäftigter und Dritter, insbeson<strong>de</strong>re vor<br />
Brand- und - bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A I, A II und<br />
B sowie brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A III, die auf ihren Flammpunkt<br />
o<strong>de</strong>r darüber erwärmt sind - zusätzlich vor<br />
Explosionsgefahren, gewährleistet ist.<br />
(2) Die hierfür erfor<strong>de</strong>rlichen Maßnahmen<br />
sind abhängig von<br />
1. <strong>de</strong>r Menge <strong>de</strong>r gelagerten brennbaren<br />
Flüssigkeit,<br />
2. <strong>de</strong>m Ort und <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r Lagerung,<br />
3. <strong>de</strong>n Eigenschaften, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklasse, <strong>de</strong>r gelagerten brennbaren<br />
Flüssigkeit.<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 5
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(3) Absatz 1 gilt insbeson<strong>de</strong>re als erfüllt,<br />
wenn<br />
- die Lagermengen begrenzt wer<strong>de</strong>n,<br />
- die Ausbreitung brennbarer Flüssigkeiten<br />
begrenzt wird,<br />
- Tanks so gegrün<strong>de</strong>t sowie eingebaut<br />
o<strong>de</strong>r aufgestellt wer<strong>de</strong>n, dass Verlagerungen<br />
und Neigungen, welche die Sicherheit<br />
<strong>de</strong>r Tanks o<strong>de</strong>r ihrer Einrichtungen<br />
gefähr<strong>de</strong>n, nicht eintreten können,<br />
- Tanks gegen Aufschwimmen gesichert<br />
sind,<br />
- Behälter so aufgestellt sind, dass sie<br />
gegen mögliche Beschädigungen von<br />
außen ausreichend geschützt sind,<br />
- Auffangräume und Ableitflächen für die<br />
Dauer <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n Beaufschlagung<br />
mit Lagergut auch im Brandfall<br />
flüssigkeitsundurchlässig und gegen die<br />
gelagerten Flüssigkeiten ausreichend<br />
beständig sind,<br />
- Auffangräume für brennbare Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B<br />
ausreichend belüftet sind,<br />
- Einrichtungen zur För<strong>de</strong>rung brennbarer<br />
Flüssigkeiten im Gefahrenfall von einem<br />
Ort stillgesetzt wer<strong>de</strong>n können, <strong>de</strong>r<br />
schnell und ungehin<strong>de</strong>rt erreichbar ist,<br />
- beson<strong>de</strong>re Schutzmaßnahmen bei <strong>de</strong>r<br />
Lagerung in Arbeitsräumen, Räumen<br />
zur Lagerung und in Lagerräumen eingehalten<br />
wer<strong>de</strong>n,<br />
- bei <strong>de</strong>r Lagerung im Freien Abstän<strong>de</strong> zu<br />
Gebäu<strong>de</strong>n, Tankabstän<strong>de</strong> und Tankgruppenabstän<strong>de</strong><br />
und zum Schutz vor<br />
gegenseitiger Bran<strong>de</strong>inwirkung zwischen<br />
Nachbarschaft und <strong>de</strong>m Lager<br />
die eventuell erfor<strong>de</strong>rlichen Schutzstreifen<br />
eingehalten wer<strong>de</strong>n,<br />
- bei <strong>de</strong>r unterirdischen Lagerung Abstän<strong>de</strong><br />
zu Gebäu<strong>de</strong>n, Grundstücksgrenzen<br />
und öffentliche Versorgungsleitungen<br />
sowie Tankabstän<strong>de</strong> eingehalten<br />
wer<strong>de</strong>n,<br />
- bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A I, A II o<strong>de</strong>r B<br />
sowie brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A III, die auf ihren Flammpunkt<br />
o<strong>de</strong>r darüber erwärmt wer<strong>de</strong>n,<br />
explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche festgelegt<br />
und Schutzmaßnahmen getroffen<br />
wer<strong>de</strong>n,<br />
- Dampf/Luft-Gemische gefahrlos abgeleitet<br />
wer<strong>de</strong>n,<br />
- das Hineinschlagen von Flammen in<br />
Tanks und Anlagenteile verhin<strong>de</strong>rt wird,<br />
- das Überfüllen von Tanks verhin<strong>de</strong>rt<br />
wird,<br />
- Tanks mit Einrichtungen versehen sind,<br />
die einen sicheren Betrieb <strong>de</strong>r Tanks erlauben,<br />
- gefährliche elektrische Ausgleichsströme<br />
und gefährliche elektrostatische Aufladungen<br />
vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n,<br />
- geeignete Blitzschutzeinrichtungen vorhan<strong>de</strong>n<br />
sind,<br />
- Brandschutzeinrichtungen vorhan<strong>de</strong>n<br />
sind,<br />
- in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r Lagerung<br />
Löschwasserrückhalteeinrichtungen<br />
vorhan<strong>de</strong>n sind,<br />
- durch Kennzeichnungen und Verbotsschil<strong>de</strong>r<br />
auf das Betreten durch Unbefugte<br />
und mögliche Gefahren hingewiesen<br />
wer<strong>de</strong>n,<br />
- durch Betriebsanweisungen <strong>de</strong>r sichere<br />
Betrieb <strong>de</strong>s Lagers geregelt wird,<br />
- bei Arbeiten zum Reinigen, Instandhalten<br />
o<strong>de</strong>r Instandsetzen die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Schutzmaßnahmen getroffen wer<strong>de</strong>n,<br />
- bei Außerbetriebsetzen und Stillegen<br />
die Anlage gesichert wird,<br />
- regelmäßig durch <strong>de</strong>n Betreiber kontrolliert<br />
wird, dass die Anlage sich im ordnungsgemäßen<br />
Zustand befin<strong>de</strong>t.<br />
(4) Anlagen zur Lagerung von schwerem<br />
Heizöl sind nach <strong>de</strong>n Vorschriften für<br />
brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A III zu montieren, installieren und zu<br />
betreiben, es sei <strong>de</strong>nn, diese Anlagen sind<br />
ausschließlich für schweres Heizöl mit einem<br />
jeweils nachgewiesenen Flammpunkt<br />
von mehr als 100 °C o<strong>de</strong>r für schweres<br />
Heizöl, das bei 35 °C nachweislich fest o-<br />
<strong>de</strong>r salbenförmig ist, bestimmt.<br />
Als Nachweis über <strong>de</strong>n Flammpunkt o<strong>de</strong>r<br />
die Konsistenz <strong>de</strong>s schweren Heizöls genügt<br />
in <strong>de</strong>r Regel eine verbindliche Bescheinigung<br />
<strong>de</strong>s Herstellers o<strong>de</strong>r Lieferers<br />
(z.B. <strong>de</strong>r Raffinerie). In Zweifelsfällen, z.B.<br />
wenn die Möglichkeit <strong>de</strong>r Vermischung mit<br />
brennbaren Flüssigkeiten mit niedrigerem<br />
Flammpunkt zu befürchten ist, können Kontroll-Flammpunktbestimmungen<br />
erfor<strong>de</strong>rlich<br />
sein.<br />
Schweres Heizöl im Sinne von Satz 1 und<br />
2 ist insbeson<strong>de</strong>re Heizöl S nach DIN<br />
51603.<br />
6 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(5) Es wird empfohlen, Anlagen zur Lagerung<br />
von schwerem Heizöl mit einem<br />
nachgewiesenen Flammpunkt von mehr als<br />
100 °C nach <strong>de</strong>n Vorschriften <strong>de</strong>s Anhangs<br />
G zu installieren, zu montieren und<br />
zu betreiben.<br />
(6) Die Verordnung über brennbare Flüssigkeiten<br />
(VbF), und damit auch diese<br />
<strong>TRbF</strong>, fin<strong>de</strong>t keine Anwendung, wenn an<br />
Arbeitsstätten brennbare Flüssigkeiten<br />
1. sich im Arbeitsgang befin<strong>de</strong>n,<br />
2. in <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Fortgang <strong>de</strong>r Arbeiten erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Menge bereit gehalten wer<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r<br />
3. als Fertig- o<strong>de</strong>r Zwischenprodukt kurzfristig<br />
abgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Brennbare Flüssigkeiten befin<strong>de</strong>n sich im<br />
Arbeitsgang (siehe Satz 1 Ziffer 1), wenn<br />
sie be- o<strong>de</strong>r verarbeitet wer<strong>de</strong>n, nicht aber,<br />
um <strong>de</strong>mnächst <strong>de</strong>r Be- o<strong>de</strong>r Verarbeitung<br />
zugeführt zu wer<strong>de</strong>n. Die für <strong>de</strong>n Fortgang<br />
<strong>de</strong>r Arbeiten erfor<strong>de</strong>rliche Menge (siehe<br />
Satz 1 Ziffer 2) ist in <strong>de</strong>r Regel eingehalten,<br />
wenn sie <strong>de</strong>n Bedarf für einen Tag nicht<br />
überschreitet. Die Flüssigkeiten gelten als<br />
Zwischenprodukt nur so lange als kurzfristig<br />
abgestellt (siehe Satz 1 Ziffer 3), wie es<br />
sich aus <strong>de</strong>m Fortgang <strong>de</strong>s Produktionsprozesses<br />
zwingend ergibt. Für Fertigprodukte<br />
wird auf Nummer 2.1 Absatz 2 verwiesen.<br />
(7) Brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A III, die auf ihren Flammpunkt o<strong>de</strong>r<br />
darüber erwärmt sind, stehen <strong>de</strong>n brennbaren<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A I<br />
gleich.<br />
(8) Anlagen zur Lagerung von Altölen sind<br />
nach <strong>de</strong>n Vorschriften für Anlagen für<br />
brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A I zu errichten und zu betreiben.<br />
(9) Absatz 8 gilt nicht, wenn sichergestellt<br />
ist, dass nur Altöle bekannter Herkunft mit<br />
einem Flammpunkt über 55 °C gelagert<br />
wer<strong>de</strong>n; in diesem Falle fin<strong>de</strong>n die Vorschriften<br />
für Anlagen für brennbare Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III Anwendung.<br />
(10) Als Nachweis über Herkunft und<br />
Flammpunkt <strong>de</strong>s Altöls genügt in <strong>de</strong>r Regel<br />
eine verbindliche Bescheinigung <strong>de</strong>s Anlagenbetreibers.<br />
In Zweifelsfällen können als<br />
weitere Nachweise z.B. Flammpunktbestimmungen<br />
erfor<strong>de</strong>rlich sein.<br />
(11) Altöle sind nach <strong>de</strong>m Abfallgesetz gebrauchte<br />
flüssige o<strong>de</strong>r halbflüssige Stoffe,<br />
die ganz o<strong>de</strong>r teilweise aus Mineralöl o<strong>de</strong>r<br />
synthetischem Öl bestehen, einschließlich<br />
ölhaltiger Rückstän<strong>de</strong> aus Behältern, E-<br />
mulsionen und Wasser-Öl-Gemische. Zu<br />
<strong>de</strong>n Altölen im Sinne <strong>de</strong>r VbF gehören insbeson<strong>de</strong>re<br />
gebrauchte Motoren-, Getriebeund<br />
Maschinenöle, Abfälle von Spezialund<br />
Testbenzinen und von Petroleum sowie<br />
mineralölhaltige Rückstän<strong>de</strong> aus<br />
Behältern.<br />
(12) Diese <strong>TRbF</strong> enthält die sicherheitstechnischen<br />
und organisatorischen Maßnahmen,<br />
um <strong>de</strong>n von diesen Anlagen ausgehen<strong>de</strong>n<br />
Brand- und Explosionsgefahren<br />
für die Arbeitnehmer wirksam zu begegnen.<br />
2 Begriffsbestimmungen<br />
2.1 Läger, Lagern und Lagerung<br />
(1) Läger sind<br />
- Räume o<strong>de</strong>r Bereiche in Gebäu<strong>de</strong>n o-<br />
<strong>de</strong>r<br />
- Bereiche im Freien,<br />
die dazu bestimmt sind, dass in ihnen<br />
brennbare Flüssigkeiten in ortsfesten o<strong>de</strong>r<br />
in ortsbeweglichen Behältern gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) Lagern ist das Aufbewahren von brennbaren<br />
Flüssigkeiten zur späteren Verwendung<br />
sowie zur Abgabe an an<strong>de</strong>re. Es<br />
schließt die Bereitstellung zur Beför<strong>de</strong>rung<br />
o<strong>de</strong>r zur Entladung ein, wenn diese nicht<br />
binnen 24 Stun<strong>de</strong>n nach ihrem Beginn o<strong>de</strong>r<br />
am darauffolgen<strong>de</strong>n Werktag erfolgt. Ist<br />
dieser Werktag ein Sonnabend, so en<strong>de</strong>t<br />
die Frist mit Ablauf <strong>de</strong>s nächsten Werktages.<br />
(3) Transportbedingtes Zwischenlagern ist<br />
dann gegeben, wenn im Verlauf <strong>de</strong>r Beför<strong>de</strong>rung<br />
zeitweilige Aufenthalte an Stellen<br />
entstehen, die nicht für ein regelmäßiges<br />
Bereitstellen bestimmt sind. Dazu zählen<br />
z.B.<br />
- öffentliche Parkplätze,<br />
- Gleisanlagen,<br />
- Abstellplätze an Raststätten, Autohöfe,<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 7
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
- Halteräume o<strong>de</strong>r Abstellflächen von<br />
Grenzabfertigungsstellen, Gleisanlagen,<br />
Güterbahnhöfen o<strong>de</strong>r Fähren für Lastkraftwagen,<br />
Sattelauflieger, Containerchassis<br />
mit Containern.<br />
(4) Ein zeitweiliger Aufenthalt im Verlauf<br />
<strong>de</strong>r Beför<strong>de</strong>rung liegt vor, wenn dabei<br />
brennbare Flüssigkeiten für <strong>de</strong>n Wechsel<br />
<strong>de</strong>r Beför<strong>de</strong>rungsart o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Beför<strong>de</strong>rungsmittels<br />
(Umschlag) o<strong>de</strong>r aus sonstigen<br />
transportbedingten Grün<strong>de</strong>n zeitweilig<br />
abgestellt wer<strong>de</strong>n. Auf Verlangen sind Beför<strong>de</strong>rungsdokumente<br />
vorzulegen, aus <strong>de</strong>nen<br />
Versand- und Empfangsort feststellbar<br />
sind. Wird die Sendung nicht nach <strong>de</strong>r Anlieferung<br />
entla<strong>de</strong>n, gilt das Bereitstellen <strong>de</strong>r<br />
Ladung beim Empfänger zur Entladung als<br />
En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Beför<strong>de</strong>rung. Ortsbewegliche Gefäße,<br />
Tankcontainer, Tanks und Kesselwagen<br />
dürfen während <strong>de</strong>s zeitweiligen Aufenthaltes<br />
nicht geöffnet wer<strong>de</strong>n.<br />
(5) Passive Lagerung ist das Aufbewahren<br />
brennbarer Flüssigkeiten in gefahrgutrechtlich<br />
zulässigen Transportbehältern, die<br />
dicht verschlossen sind und die während<br />
<strong>de</strong>s Aufbewahrens im Lager we<strong>de</strong>r befüllt<br />
noch entleert noch zu sonstigen Zwecken<br />
geöffnet wer<strong>de</strong>n.<br />
(6) Aktive Lagerung ist das Aufbewahren<br />
brennbarer Flüssigkeiten in Tankcontainern<br />
o<strong>de</strong>r ortsbeweglichen Gefäßen, die am Ort<br />
ihrer Lagerung ortsfest als Entnahme- o<strong>de</strong>r<br />
Sammelbehälter benutzt o<strong>de</strong>r zu sonstigen<br />
Zwecken geöffnet wer<strong>de</strong>n.<br />
(7) Gemischte Lagerung ist die Lagerung<br />
von brennbaren Flüssigkeiten nach VbF mit<br />
Stoffen, die an<strong>de</strong>re Gefahreigenschaften<br />
(z.B. nach <strong>de</strong>n gefahrgutrechtlichen Vorschriften<br />
o<strong>de</strong>r Gefahrstoffverordnung) aufweisen,<br />
in einem Lager.<br />
(8) Zusammenlagerung ist die gemeinsame<br />
Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B mit<br />
brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A III in einem Lagerraum o<strong>de</strong>r in einem<br />
Auffangraum. Eine Zusammenlagerung<br />
liegt vor, wenn brennbare Flüssigkeiten unterschiedlicher<br />
Gefahrklassen<br />
1. bei oberirdischer Lagerung im Freien in<br />
einem gemeinsamen Auffangraum o<strong>de</strong>r<br />
in unterteilten Tanks,<br />
2. bei Lagerung in Gebäu<strong>de</strong>n in einem<br />
Raum,<br />
3. bei unterirdischer Lagerung in unterteilten<br />
Tanks<br />
gelagert wer<strong>de</strong>n. Eine Zusammenlagerung<br />
von brennbaren Flüssigkeiten fin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>mnach<br />
nicht statt<br />
a. bei oberirdischen Tanks im Freien,<br />
wenn lediglich ihre Auffangräume aneinan<strong>de</strong>r<br />
grenzen,<br />
b. bei unterirdischen Tanks, wenn diese<br />
lediglich auf einem gemeinsamen<br />
Grundstück eingelagert sind.<br />
2.2 Lagerräume<br />
(1) Lagerräume sind allseitig umschlossene<br />
Räume über o<strong>de</strong>r unter Erdgleiche, die mit<br />
Fenstern und Türen zur Belüftung und Befahrung<br />
errichtet wer<strong>de</strong>n können und in<br />
<strong>de</strong>nen brennbare Flüssigkeiten gelagert<br />
wer<strong>de</strong>n. Lagerräume können auch ortsbeweglich<br />
sein (z.B. Sicherheitscontainer).<br />
Räume zur ausschließlichen Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A III in Mengen bis 5 000 l sowie Räume<br />
nach Nummer 3.1.1 Tafel 1 gelten nicht als<br />
Lagerräume im Sinne dieser <strong>TRbF</strong>.<br />
(2) Verkaufs- und Vorratsräume <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls<br />
und <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ls sind Räume<br />
über o<strong>de</strong>r unter Erdgleiche, in <strong>de</strong>nen<br />
brennbare Flüssigkeiten für <strong>de</strong>n Verkauf<br />
gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />
2.3 Explosionsfähige Atmosphäre, explosionsgefähr<strong>de</strong>te<br />
Bereiche<br />
(1) Explosionsfähige Atmosphäre im Sinne<br />
<strong>de</strong>r VbF ist ein Gemisch aus Luft und<br />
brennbaren Gasen, Dämpfen o<strong>de</strong>r Nebeln<br />
unter atmosphärischen Bedingungen, in<br />
<strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r Verbrennungsvorgang nach<br />
erfolgter Entzündung auf das gesamte unverbrannte<br />
Gemisch überträgt.<br />
(2) Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche sind Bereiche,<br />
in <strong>de</strong>nen explosionsfähige Atmosphäre<br />
durch Dampf/Luft-Gemische in solchen<br />
Mengen auftreten kann, dass beson<strong>de</strong>re<br />
Schutzmaßnahmen für die Aufrechterhaltung<br />
<strong>de</strong>s Schutzes von Sicherheit und<br />
Gesundheit <strong>de</strong>r betroffenen Arbeitnehmer<br />
und Dritter erfor<strong>de</strong>rlich wer<strong>de</strong>n. Die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />
Bereiche wer<strong>de</strong>n nach<br />
Häufigkeit und Dauer <strong>de</strong>s Auftretens von<br />
explosionsfähiger Atmosphäre in Zonen unterteilt<br />
(vgl. Nummer 8.1).<br />
8 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
2.4 Behälter<br />
(1) Zu <strong>de</strong>n Behältern gehören ortsfeste<br />
Tanks und ortsbewegliche Behälter.<br />
(2) Ortsfeste Tanks sind <strong>de</strong>r Lagerung dienen<strong>de</strong><br />
Behälter, die ihrer Bauart nach dazu<br />
bestimmt sind, ihren Standort betriebsmäßig<br />
nicht zu wechseln.<br />
(3) Unterirdische Tanks sind ortsfeste<br />
Tanks, die vollständig o<strong>de</strong>r teilweise im<br />
Erdreich eingebettet sind.<br />
(4) Alle übrigen ortsfesten Tanks als die in<br />
Absatz 3 genannten sind oberirdische<br />
Tanks.<br />
(5) Ortsbewegliche Behälter sind Transportbehälter,<br />
die dazu bestimmt sind, dass<br />
in ihnen brennbare Flüssigkeiten transportiert<br />
wer<strong>de</strong>n. Sie können auch <strong>de</strong>r Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten dienen. Auf<br />
<strong>TRbF</strong> 142 und 143 wird hingewiesen.<br />
(6) Ortsbewegliche Behälter wer<strong>de</strong>n unterteilt<br />
in Transportbehälter, die <strong>de</strong>n gefahrgutrechtlichen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen genügen,<br />
und in Transportbehälter für <strong>de</strong>n ausschließlich<br />
innerbetrieblichen Transport.<br />
Für die Transportbehälter für <strong>de</strong>n ausschließlich<br />
innerbetrieblichen Transport<br />
wird auf <strong>TRbF</strong> 141, 142 und 143 verwiesen.<br />
(7) Tankcontainer sind Transportbehälter<br />
mit einem Rauminhalt von mehr als 450 l,<br />
die ihrer Bauart nach dazu bestimmt sind,<br />
auf Fahrzeugen transportiert und auch im<br />
gefüllten Zustand auf- und abgesetzt zu<br />
wer<strong>de</strong>n. Sie können auch <strong>de</strong>r Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten dienen (siehe<br />
hierzu auch <strong>TRbF</strong> 142).<br />
(8) Ortsbewegliche Gefäße sind Transportbehälter<br />
mit einem Rauminhalt bis 450 l<br />
ohne zusätzliche bauliche Ausrüstungen<br />
(z.B. Absetzeinrichtungen) wie Fässer, Kanister,<br />
Flaschen o<strong>de</strong>r vergleichbare Gefäße.<br />
Sie können auch <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten dienen (siehe hierzu<br />
auch <strong>TRbF</strong> 143). Gefäße nach Satz 1 wer<strong>de</strong>n<br />
in zerbrechliche und sonstige Gefäße<br />
unterteilt.<br />
(9) Zerbrechliche Gefäße sind solche aus<br />
Glas, Porzellan, Steinzeug o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgleichen,<br />
die nach <strong>de</strong>n gefahrgutrechtlichen<br />
Vorschriften über die Beför<strong>de</strong>rung gefährlicher<br />
Güter nur als Innengefäße von Kombinationsverpackungen<br />
o<strong>de</strong>r zusammengesetzten<br />
Verpackungen (vgl. <strong>TRbF</strong> 143<br />
Nummer 1.3) beför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n dürfen.<br />
(10) Zerbrechliche Gefäße, die Bestandteil<br />
einer zusammengesetzten Verpackung o-<br />
<strong>de</strong>r einer Kombinationsverpackung sind,<br />
wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n sonstigen Gefäßen nach Absatz<br />
11 gleichgestellt.<br />
(11) Sonstige Gefäße sind solche aus metallischen<br />
Werkstoffen, Kunststoffen o<strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>ren Werkstoffen, die nach <strong>de</strong>n gefahrgutrechtlichen<br />
Vorschriften bauartgeprüft,<br />
zugelassen und gekennzeichnet o<strong>de</strong>r nach<br />
<strong>de</strong>n gefahrgutrechtlichen Kleinmengenregelungen<br />
zulässig sind.<br />
(12) Sonstige Behälter im Sinne dieser<br />
<strong>TRbF</strong> sind alle ortsfesten Tanks und ortsbeweglichen<br />
Behälter, ausgenommen zerbrechliche<br />
Gefäße.<br />
(13) Großpackmittel (Intermediate Bulk<br />
Container, IBC) mit einem Rauminhalt bis<br />
450 l gelten als ortsbewegliche Gefäße.<br />
Großpackmittel mit einem Rauminhalt über<br />
450 l gelten als Tankcontainer im Sinne<br />
dieser <strong>TRbF</strong>.<br />
(14) Tanks mit innerem Überdruck sind<br />
ortsfeste Tanks, die ihrer Bauart nach dazu<br />
bestimmt sind, mit einem höheren Überdruck<br />
als 0,1 bar betrieben zu wer<strong>de</strong>n.<br />
(15) Der innere Überdruck im Tank kann<br />
entstehen durch<br />
1a)<strong>de</strong>n Dampfdruck <strong>de</strong>r gelagerten Flüssigkeit.<br />
Er hängt ab von <strong>de</strong>r Temperatur<br />
an <strong>de</strong>r Flüssigkeitsoberfläche,<br />
b) die Druckerhöhung infolge Verdichtung<br />
<strong>de</strong>r Gasphase durch die Flüssigkeitsaus<strong>de</strong>hnung.<br />
Diese ist bedingt durch<br />
<strong>de</strong>n Anstieg <strong>de</strong>r mittleren Flüssigkeitstemperatur;<br />
Die Gaslöslichkeit in <strong>de</strong>r<br />
Flüssigkeit ist vernachlässigbar,<br />
2.a)<strong>de</strong>n Druck von Gas, mit <strong>de</strong>m die<br />
brennbaren Flüssigkeiten zum Verhin<strong>de</strong>rn<br />
gefährlicher Dampf/Luft-Gemische,<br />
zum För<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r zum Mischen überlagert<br />
wer<strong>de</strong>n,<br />
b) <strong>de</strong>n Druck z.B. von Wasser, mit <strong>de</strong>m die<br />
brennbaren Flüssigkeiten zum Verhin-<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 9
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
<strong>de</strong>rn gefährlicher Dampf/Luft-Gemische<br />
o<strong>de</strong>r zum För<strong>de</strong>rn überlagert wer<strong>de</strong>n.<br />
(18) Bei Tanks, die durch Trennwän<strong>de</strong> in<br />
Tankabteile unterteilt sind, gilt je<strong>de</strong>s Tankabteil<br />
als Tank.<br />
(17) Leere ungereinigte Transportbehälter<br />
sind Behälter, <strong>de</strong>ren Restanhaftungen/-inhalte<br />
weniger als 0,5 % ihres Rauminhaltes<br />
betragen.<br />
2.5 Lagermenge<br />
(1) Für die Bestimmung <strong>de</strong>r Lagermenge ist<br />
<strong>de</strong>r Rauminhalt <strong>de</strong>r Behälter ohne Rücksicht<br />
auf <strong>de</strong>n Grad ihrer Füllung anzusetzen.<br />
(2) Bei ausschließlicher Lagerung von dicht<br />
verschlossenen leeren und ungereinigten<br />
gefahrgutrechtlich zulässigen Transportbehältern<br />
nach Nummer 2.4 Absatz 17 dürfen<br />
abweichend von Absatz 1 0,5 % <strong>de</strong>s<br />
Rauminhaltes als Lagermenge angesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
2.6 Auffangraum<br />
(1) Auffangräume sind Rückhalteeinrichtungen<br />
zum Auffangen auslaufen<strong>de</strong>r<br />
brennbarer Flüssigkeiten.<br />
(2) Zu <strong>de</strong>n Auffangräumen gehören auch<br />
Ableitflächen, die zusammen eine bauliche<br />
Einheit bil<strong>de</strong>n.<br />
(2) Abweichend von Absatz 1 Ziffer 5 dürfen<br />
brennbare Flüssigkeiten unterhalb <strong>de</strong>r<br />
in § 8 Absatz 1 Nummer 1 VbF für Lagerräume<br />
angegebenen Mengen innerhalb eines<br />
Arbeitsraumes gelagert wer<strong>de</strong>n, sofern<br />
die Lagerung mit <strong>de</strong>m Schutz <strong>de</strong>r Arbeitnehmer<br />
vereinbar ist und in beson<strong>de</strong>ren<br />
Einrichtungen z.B. gemäß <strong>TRbF</strong> 22 erfolgt.<br />
Für die ausschließliche Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III beträgt<br />
dabei die Höchstlagermenge in einem<br />
Arbeitsraum 5 000 Liter. Für die Zusammenlagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten verschie<strong>de</strong>ner<br />
Gefahrklassen gelten Satz 1<br />
und 2 entsprechend, wobei 5 l brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III einem<br />
Liter brennbarer Flüssigkeit <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A II o<strong>de</strong>r B bzw. 0,2 l brennbarer<br />
Flüssigkeit <strong>de</strong>r Gefahrklasse A I entspricht.<br />
(3) Unzulässig ist die Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten auch an <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Tafel 1<br />
genannten Orten, sofern die dort festgelegten<br />
Lagermengen überschritten wer<strong>de</strong>n.<br />
(4) Wer<strong>de</strong>n brennbare Flüssigkeiten in zerbrechlichen<br />
Gefäßen und in sonstigen Gefäßen<br />
zusammengelagert, so gelten als<br />
Höchstmengen die für die sonstigen Gefäße<br />
jeweils festgesetzten Lagermengen. Die<br />
Lagermenge in <strong>de</strong>n zerbrechlichen Gefäßen<br />
darf jedoch die für diese Gefäße festgesetzte<br />
Höchstmenge nicht überschreiten.<br />
3 Relevante Mengenstaffelungen in Lägern<br />
3.1 Allgemeine mengenbestimmte Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an Läger<br />
3.1.1 Unzulässige Lagerung<br />
(1) Unzulässig ist die Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten<br />
1. in Durchgängen und Durchfahrten,<br />
2. in Treppenräumen,<br />
3. in allgemein zugänglichen Fluren,<br />
4. auf Dächern von Wohnhäusern, Krankenhäusern,<br />
Bürohäusern und ähnlichen<br />
Gebäu<strong>de</strong>n sowie in <strong>de</strong>ren Dachräumen,<br />
5. in Arbeitsräumen,<br />
6. in Gast- und Schankräumen.<br />
10 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
Tafel 1<br />
Ort <strong>de</strong>r Lagerung<br />
Zulässige Lagermengen an bestimmten Orten (anzeige-<br />
und erlaubnisfrei)<br />
1. Wohnungen und<br />
Räume, die mit<br />
Wohnungen in unmittelbarer,<br />
nicht<br />
feuerbeständig abschließbarer<br />
Verbindung<br />
stehen<br />
2. Keller von Wohnhäusern<br />
3. Verkaufs- und Vorratsräume<br />
<strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls<br />
mit einer<br />
Grundfläche<br />
Art <strong>de</strong>r Behälter<br />
zerbrechliche<br />
Gefäße<br />
sonstige Gefäße<br />
zerbrechliche<br />
Gefäße<br />
sonstige Gefäße<br />
3.1 Bis 60 m² zerbrechliche<br />
Gefäße<br />
sonstige Gefäße<br />
3.2 Über 60 bis 500 m² zerbrechliche<br />
Gefäße<br />
sonstige Gefäße<br />
3.3 Über 500 m² zerbrechliche<br />
Gefäße<br />
sonstige Gefäße<br />
Lagermenge in<br />
Liter<br />
A I<br />
und<br />
1<br />
1<br />
1<br />
<strong>20</strong><br />
5<br />
60<br />
<strong>20</strong><br />
<strong>20</strong>0<br />
30<br />
300<br />
A II<br />
o<strong>de</strong>r B<br />
5<br />
5<br />
5<br />
<strong>20</strong><br />
10<br />
1<strong>20</strong><br />
40<br />
400<br />
60<br />
600<br />
(5) An <strong>de</strong>n in Absatz 1 genannten Orten<br />
sowie an sonstigen allgemein zugänglichen<br />
Orten dürfen entleerte Behälter von mehr<br />
als 10 l Gesamtrauminhalt, die noch Reste<br />
o<strong>de</strong>r Dämpfe brennbarer Flüssigkeiten enthalten,<br />
nicht abgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
(6) Brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II und B dürfen nicht mit<br />
Heizöl EL in benachbarten Kammern eines<br />
unterteilten Tanks zusammengelagert wer<strong>de</strong>n.<br />
(7) In anzeige- und erlaubnisbedürftigen<br />
Lägern ist das Aufbewahren von Verpackungen<br />
und/o<strong>de</strong>r Lager-/Transporthilfsmittel<br />
(z.B. Paletten, Schrumpffolie,<br />
Umverpackungen) aus leicht brennbaren<br />
Stoffen, wie Papier, Pappe, Holz, unzulässig,<br />
sofern sie nicht zur Lagerung und <strong>de</strong>m<br />
Transport eine Einheit mit <strong>de</strong>n ortsbeweglichen<br />
Gefäßen bzw. Tankcontainern bil<strong>de</strong>n.<br />
3.1.2 Anzeige und Erlaubnis bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A III<br />
(1) Die ausschließliche Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III bedarf<br />
we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Anzeige noch <strong>de</strong>r Erlaubnis.<br />
(2) Wer<strong>de</strong>n brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklasse A III in engem räumlichen<br />
und betrieblichen Zusammenhang mit anzeige-<br />
o<strong>de</strong>r erlaubnisbedürftigen Mengen<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A Il o<strong>de</strong>r B gelagert, so bedarf die<br />
gesamte Lagerung <strong>de</strong>r Anzeige bzw. <strong>de</strong>r<br />
Erlaubnis. Dies ist insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Fall,<br />
wenn<br />
1. eine Zusammenlagerung nach Nummer<br />
2.1 Absatz 8 gegeben ist o<strong>de</strong>r<br />
2. bei <strong>de</strong>r Lagerung gemeinsame o<strong>de</strong>r sich<br />
überschnei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schutzstreifen nach<br />
Nummer 6 vorhan<strong>de</strong>n sind.<br />
3.1.3 Anzeige und Erlaubnis bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II und B<br />
Tafel 2<br />
Ort <strong>de</strong>r Lagerung<br />
1. Lagerräume<br />
über und unter<br />
Erdgleiche<br />
2. Läger für o-<br />
berirdische<br />
Behälter im<br />
Freien<br />
(1) Die Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
bis zu einer Höchstmenge nach Tafel 1<br />
bzw. bis zu <strong>de</strong>m unteren Grenzwert <strong>de</strong>r in<br />
Tafel 2 angegebenen Lagermenge bedarf<br />
we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Anzeige noch <strong>de</strong>r Erlaubnis.<br />
Anzeigebedürftige Lagerung<br />
Art <strong>de</strong>r Behälter<br />
zerbrechliche<br />
Gefäße<br />
sonstige Behälter<br />
zerbrechliche<br />
Gefäße<br />
sonstige Behälter<br />
Lagermenge in Liter*<br />
A I<br />
mehr<br />
...bis<br />
60 – <strong>20</strong>0<br />
o<strong>de</strong>r<br />
als<br />
450 - 1000<br />
-<br />
450 - 1000<br />
A II o<strong>de</strong>r B<br />
mehr als ...<br />
bis<br />
<strong>20</strong>0 – 1000<br />
3000 - 5000<br />
25 – 100<br />
3000 - 5000<br />
3. Läger für unterirdische<br />
Tanks mit<br />
weniger als<br />
0,8 m Erd<strong>de</strong>ckung<br />
- 0 – 1000 0 – 5 000<br />
4. Läger für unterirdische<br />
Tanks mit<br />
min<strong>de</strong>stens<br />
0,8 m Erd<strong>de</strong>ckung<br />
- 0 – 10 000 0 – 30 000<br />
* Auf Absatz 5 wird verwiesen<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 11
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(2) Die Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
ist anzeigebedürftig, wenn die brennbaren<br />
Flüssigkeiten an <strong>de</strong>n in Tafel 2 angegebenen<br />
Orten in <strong>de</strong>n angegebenen Mengen<br />
gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />
(3) Die Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
ist erlaubnisbedürftig, wenn die brennbaren<br />
Flüssigkeiten sich an <strong>de</strong>n in Tafel 2 angegebenen<br />
Orten befin<strong>de</strong>n und die festgelegten<br />
oberen Lagermengen überschritten<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
(4) Wesentliche Än<strong>de</strong>rungen in Lägern<br />
können erlaubnisbedürftig und prüfpflichtig<br />
(§§ 10 und 13 VbF) o<strong>de</strong>r nur prüfpflichtig<br />
(§ 13 VbF) sein. Beispiele für die Zuordnung<br />
wesentlicher Än<strong>de</strong>rungen im Sinne<br />
von Satz 1 sind in Tafel 3 aufgeführt.<br />
(5) Wer<strong>de</strong>n brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklassen A II o<strong>de</strong>r B zusammen mit<br />
brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A I gelagert, so sind zur Ermittlung <strong>de</strong>r Gesamtlagermenge<br />
nach Tafel 2 fünf Liter<br />
brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A II o<strong>de</strong>r B einem Liter brennbare Flüssigkeit<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A I gleichzusetzen.<br />
Die entsprechend ermittelten Lagermengen<br />
<strong>de</strong>r brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A II o<strong>de</strong>r B sind dabei <strong>de</strong>r Lagermenge<br />
<strong>de</strong>r brennbaren Flüssigkeit <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A I hinzuzurechnen.<br />
(6) Wer<strong>de</strong>n brennbare Flüssigkeiten in zerbrechlichen<br />
Gefäßen und in sonstigen Behältern<br />
zusammengelagert, so gelten als<br />
Höchstmengen die für die sonstigen Behälter<br />
jeweils festgesetzten Lagermengen. Die<br />
Lagermenge in <strong>de</strong>n zerbrechlichen Gefäßen<br />
darf jedoch die für diese Gefäße festgesetzte<br />
Höchstmenge nicht überschreiten.<br />
(7) Bei brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A I mit einer Zündtemperatur unter<br />
125 °C ist bei <strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>r Tafel<br />
2 nur ein Fünftel <strong>de</strong>r für brennbare Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A I angegebenen<br />
Werte maßgebend.<br />
Tafel 3<br />
Art <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung<br />
Beispiele für die Zuordnung von Än<strong>de</strong>rungen nach Absatz<br />
4<br />
Än<strong>de</strong>rung<br />
erlaubnisbedürft<br />
ig<br />
1. Einbau zusätzlicher Tanks ja ja<br />
2. Auswechseln von Tanks gegen<br />
größere<br />
3. Verlagern von Tanks ja ja<br />
4. Umbelegung von Tanks von A III<br />
in A I, A Il o<strong>de</strong>r B<br />
5. Umstellen von druckloser Lagerung<br />
auf Lagerung mit innerem<br />
Überdruck<br />
6. Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Form und Größe<br />
von Auffangräumen<br />
7. Auswechseln von Tanks gegen<br />
gleich große<br />
8. Umstellen von Lagerung mit innerem<br />
Überdruck<br />
9. Einbau eines kathodischen Korrosionsschutzes<br />
10. Ausrüstung von Tanks mit Geräten<br />
zur Messwerterfassung o<strong>de</strong>r<br />
mit Überfüllsicherungen<br />
11. Ausrüstung von Tanks mit Leckanzeigegeräten<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
12. Innenbeschichtung von Tanks nein ja<br />
13. Auswechseln o<strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rn von<br />
unterirdisch verlegten Rohrleitungen<br />
sowie Än<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r zugehörigen<br />
Armaturen<br />
14. Auswechseln typengleicher elektrischer<br />
und nicht-elektrischer Einrichtungen<br />
in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />
Räumen<br />
15. Auswechslen von oberirdisch verlegten<br />
Rohrleitungen o<strong>de</strong>r Leitungsteilen<br />
16. Wesentliche Erhöhung <strong>de</strong>r Pumpenleistung<br />
17. Ausrüstung von Schwimmdachtanks<br />
mit einem festen Dach<br />
18. Umstellung einer Lüftungseinrichtung<br />
auf Gaspen<strong>de</strong>lung bzw.<br />
Gasrückführung<br />
19. Einbringen von Schwimmkörpern<br />
zur Vermin<strong>de</strong>rung von Verdampfungsverlusten<br />
<strong>20</strong>. Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Brandschutzeinrichtungen<br />
bei Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s<br />
Brandschutzkonzepts<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
ja<br />
nein<br />
nein<br />
ja<br />
prüfpflichtig<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
nein<br />
nein<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
3.1.4 Zulässige Lagermengen bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A III<br />
(1) In Lagerräumen sind die Lagermengen<br />
<strong>de</strong>r brennbaren Flüssigkeiten im Hinblick<br />
auf die Brandbelastung zu begrenzen.<br />
12 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(2) In einem Lagerraum nach Nummer 5.4,<br />
<strong>de</strong>r an Aufenthaltsräume im Sinne <strong>de</strong>r baurechtlichen<br />
Vorschriften grenzt, dürfen<br />
höchstens 100 000 l gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />
(3) Wer<strong>de</strong>n in einem Lagerraum brennbare<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III zusammen<br />
mit anzeige- o<strong>de</strong>r erlaubnisbedürftigen<br />
Mengen brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B gelagert, gilt<br />
Nummer 3.1.5.1 Absatz 2 bis 7 entsprechend.<br />
(4) Die in Absatz 3 genannten Lagermengen<br />
dürfen überschritten wer<strong>de</strong>n, wenn eine<br />
<strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>s Lagers entsprechen<strong>de</strong><br />
Brandbekämpfung sichergestellt ist, z.B.<br />
durch eine behördlich anerkannte Werkfeuerwehr<br />
o<strong>de</strong>r durch ortsfeste selbsttätig<br />
auslösen<strong>de</strong> Löschanlagen.<br />
(5) Bei <strong>de</strong>r Lagerung von Heizöl in Räumen<br />
dürfen höchstens 25 Tanks zu einem<br />
Tanksystem zusammengeschlossen wer<strong>de</strong>n.<br />
Dabei dürfen nicht mehr als fünf<br />
Tanks in einer Reihe angeordnet sein. Der<br />
Gesamtrauminhalt eines Tanksystems darf<br />
25 000 l nicht überschreiten.<br />
3.1.5 Anfor<strong>de</strong>rungen an die anzeige- o<strong>de</strong>r erlaubnisbedürftige<br />
Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
und B in Lagerräumen über und unter Erdgleiche<br />
3.1.5.1 Zulässige Lagermengen<br />
(1) In Lagerräumen sind die Lagermengen<br />
<strong>de</strong>r brennbaren Flüssigkeiten im Hinblick<br />
auf die Brandbelastung zu begrenzen.<br />
(2) In einem Lagerraum dürfen ortsfeste<br />
Tanks mit einem Gesamtrauminhalt von<br />
höchstens 150 000 l brennbarer Flüssigkeiten<br />
aufgestellt sein.<br />
(3) In einem Lagerraum dürfen ortsbewegliche<br />
Gefäße o<strong>de</strong>r Tankcontainer mit<br />
einem Gesamtrauminhalt von höchstens<br />
100 000 l aufgestellt sein.<br />
(4) Die Gesamtlagermenge nach Absatz 2<br />
und 3 darf 150 000 l nicht überschreiten.<br />
(5) Gehören zu <strong>de</strong>n zur Lagerung vorgesehenen<br />
Flüssigkeiten auch brennbare Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III o<strong>de</strong>r auch<br />
solche brennbaren Flüssigkeiten, die nicht<br />
<strong>de</strong>n Vorschriften <strong>de</strong>r VbF unterliegen, aber<br />
zur Brandbelastung beitragen, so darf die<br />
Gesamtlagermenge nach Absatz 4 unter<br />
Einbeziehung dieser Flüssigkeiten nicht<br />
überschritten wer<strong>de</strong>n.<br />
(6) Bei Lagerung von Druckgaspackungen<br />
(Spraydosen) in Lagerräumen für ortsbewegliche<br />
Gefäße darf die Lagermenge für<br />
brennbare Flüssigkeiten und das auf <strong>de</strong>n<br />
Druckgaspackungen angegebene Nettovolumen<br />
<strong>de</strong>s Inhalts zusammen die höchstzulässige<br />
Lagermenge nach Absatz 3 nicht<br />
überschreiten.<br />
(7) Die in Absatz 2 bis 6 genannten Lagermengen<br />
dürfen überschritten wer<strong>de</strong>n, wenn<br />
eine <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>s Lagers entsprechen<strong>de</strong><br />
Brandbekämpfung sichergestellt ist, z.B.<br />
durch eine behördlich anerkannte Werkfeuerwehr<br />
o<strong>de</strong>r durch ortsfeste selbsttätig<br />
auslösen<strong>de</strong> Löschanlagen.<br />
(8) In Lagerräumen mit anzeige- o<strong>de</strong>r erlaubnisbedürftigen<br />
Füllstellen dürfen nicht<br />
mehr als die in Tafel 2 Ziffer 1 festgelegten<br />
Mengen brennbarer Flüssigkeiten gelagert<br />
wer<strong>de</strong>n. Für die Zusammenlagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A III mit solchen <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
o<strong>de</strong>r B in diesen Räumen gilt Absatz 5.<br />
3.1.5.2 Zulässige Lagergüter<br />
(1) Lagerräume dürfen nur für die vorgesehenen<br />
Lagergüter und nicht an<strong>de</strong>rweitig<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) Ortsfeste Tanks und ortsbewegliche<br />
Gefäße bzw. Tankcontainer dürfen in <strong>de</strong>n<br />
Lagerräumen nur in voneinan<strong>de</strong>r getrennten<br />
Bereichen gelagert wer<strong>de</strong>n. Diese Bereiche<br />
müssen gut zugänglich sein.<br />
(3) Brandför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Stoffe (z.B. Stoffe <strong>de</strong>r<br />
Klasse 5.1 <strong>de</strong>r gefahrgutrechtlichen Vorschriften,<br />
z.B. ADR/RID/IMDG-Co<strong>de</strong>) dürfen<br />
in diesen Räumen nicht gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />
(4) Abweichend von Absatz 3 dürfen<br />
brennbare Flüssigkeiten nach Maßgabe<br />
von TRGS 515 Nummer 3.3.3 mit brandför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />
Stoffen <strong>de</strong>r Gruppen 2 und 3<br />
gemischt gelagert wer<strong>de</strong>n:<br />
1. in Lagermengen bis zu insgesamt 1 t<br />
ohne Einschränkungen,<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 13
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
2. in Lagermengen von mehr als 1 t bis<br />
insgesamt höchstens <strong>20</strong> t, wenn<br />
- in Gebäu<strong>de</strong>n eine automatische<br />
Brandmel<strong>de</strong>anlage sowie eine nichtautomatische<br />
Feuerlöschanlage und<br />
eine behördlich anerkannte Werkfeuerwehr<br />
o<strong>de</strong>r<br />
- eine automatische Feuerlöschanlage<br />
vorhan<strong>de</strong>n ist.<br />
(5) In <strong>de</strong>n Lagerräumen dürfen auch<br />
Druckgaspackungen (Spraydosen) gelagert<br />
wer<strong>de</strong>n, sofern die Räume außer<strong>de</strong>m <strong>de</strong>n<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r TRG 300 entsprechen.<br />
Die höchstzulässige Lagermenge nach<br />
Nummer 3.1.5.1 dieser <strong>TRbF</strong> in Verbindung<br />
mit TRG 300 Nummer 6.2.3 darf nicht<br />
überschritten wer<strong>de</strong>n. An<strong>de</strong>re Druckgasbehälter<br />
nach § 3 Absatz 3 <strong>de</strong>r Druckbehälterverordnung<br />
(z.B. Druckgasflaschen) dürfen<br />
nicht gelagert wer<strong>de</strong>n (vgl. TRG 280<br />
Nummer 5.2.6).<br />
(6) In <strong>de</strong>n Lagerräumen dürfen Druckbehälter<br />
zum Lagern von Gasen nicht vorhan<strong>de</strong>n<br />
sein. Ausgenommen sind Druckbehälter,<br />
die zur Ausrüstung <strong>de</strong>s Lagers gehören<br />
(z.B. Druckbehälter für Einrichtungen zur<br />
Brandbekämpfung o<strong>de</strong>r zur Inertisierung).<br />
(7) Die Vorschriften über das Abfüllen in<br />
diesen Räumen (<strong>TRbF</strong> 30) bleiben unberührt.<br />
3.1.5.3 Gemischte Lagerung mit brandför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />
und giftigen Stoffen<br />
1<br />
(1) Brennbare Flüssigkeiten dürfen in einem<br />
Lagerraum nicht mit sehr giftigen und<br />
giftigen Stoffen, die nicht brennbar sind,<br />
gemischt gelagert wer<strong>de</strong>n. Wegen sehr giftiger<br />
und giftiger Stoffe wird auf das Chemikaliengesetz<br />
hingewiesen. Satz 1 gilt<br />
nicht, wenn die giftigen und sehr giftigen<br />
Stoffe in diesem Lagerraum in Sicherheitsschränken<br />
mit einer Feuerwi<strong>de</strong>rstandsfähigkeit<br />
FWF 90 nach z.B. DIN 12 925-1 1 )<br />
gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) Abweichend von Absatz 1 dürfen<br />
brennbare Flüssigkeiten nach Maßgabe<br />
von TRGS 514 Nummer 3.2.2 Absatz 2 mit<br />
sehr giftigen o<strong>de</strong>r giftigen wässrigen Zubereitungen,<br />
die brennbare sehr giftige o<strong>de</strong>r<br />
giftige Stoffe enthalten, in einem Raum<br />
gemischt gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />
Bestehen<strong>de</strong> Anlagen brauchen nicht nachgerüstet zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Tafel 4<br />
(3) Nach Maßgabe von TRGS 514 Nummer<br />
3.2.6 Absatz 1 dürfen sehr giftige o<strong>de</strong>r giftige<br />
brennbare Flüssigkeiten mit brennbaren<br />
Flüssigkeiten gemischt gelagert wer<strong>de</strong>n,<br />
sofern die Flüssigkeiten mit <strong>de</strong>m gleichen<br />
Löschmittel gelöscht wer<strong>de</strong>n können.<br />
(4) Nach Maßgabe von TRGS 514 Nummer<br />
3.2.6 Absatz 3 sind von <strong>de</strong>r Erlaubnis <strong>de</strong>r<br />
gemischten Lagerung nach Absatz 3 die<br />
folgen<strong>de</strong>n sehr giftigen o<strong>de</strong>r giftigen brennbaren<br />
Flüssigkeiten ausgenommen, sofern<br />
die in Tafel 4 genannten Mengen überschritten<br />
sind. Wer<strong>de</strong>n mehrere dieser genannten<br />
Flüssigkeiten mit an<strong>de</strong>ren brennbaren<br />
Flüssigkeiten gemischt gelagert,<br />
müssen die genannten Mengen anteilig reduziert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Sehr giftige o<strong>de</strong>r giftige brennbare Flüssigkeiten nach<br />
Nummer 3.1.5.3 Absatz 4 und 3.1.6 Absatz 6<br />
Stoffbezeicknung<br />
Menge in kg<br />
Im Freien<br />
2-Propenal<br />
(Acrolein) A I 10 000 100<br />
Acrylnitril A I 5 000 1 000<br />
Allylamin B 100 10<br />
Ethylenimin<br />
(Aziridin) B 100 10<br />
Gefahrklasse<br />
Bleialkylverbindungen<br />
A I - A III 10 000 500<br />
im Lagerraum<br />
(5) Bei erlaubnisbedürftiger Lagerung dürfen<br />
in Lagerräumen ätzen<strong>de</strong> Stoffe in zerbrechlichen<br />
Gefäßen (Stoffe <strong>de</strong>r Klasse 8<br />
<strong>de</strong>r gefahrgutrechtlichen Vorschriften, z.B.<br />
ADR/RID/IMDG-Co<strong>de</strong>) und organische Peroxi<strong>de</strong><br />
(Stoffe <strong>de</strong>r Klasse 5.2 <strong>de</strong>r gefahrgutrechtlichen<br />
Vorschriften, z.B.<br />
ADR/RID/IMDG-Co<strong>de</strong>) nicht mit brennbaren<br />
Flüssigkeiten gemischt gelagert wer<strong>de</strong>n,<br />
welche die entsprechen<strong>de</strong>n Eigenschaften<br />
nicht haben. Dies gilt nicht, wenn<br />
die Lagergüter im Lagerraum so getrennt<br />
wer<strong>de</strong>n, dass sie sich im Scha<strong>de</strong>nsfall nicht<br />
gegenseitig beeinflussen können (z.B. bauliche<br />
Trennung, große Abstän<strong>de</strong>, getrennte<br />
Auffangwannen, Aufbewahrung in Sicherheitsschränken<br />
mit einer Feuerwi<strong>de</strong>rstandsfähigkeit<br />
FWF 90 nach z.B. DIN<br />
12925-1).<br />
(6) Für die Aufstellung und <strong>de</strong>n Betrieb von<br />
Sicherheitsschränken nach Absatz 5 in Lagerräumen<br />
gelten die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />
<strong>TRbF</strong> 22 entsprechend. Die Sicherheitsschränke<br />
brauchen nicht an ein Abluftsys-<br />
14 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
tem angeschlossen sein, sofern im Lagerraum<br />
ein min<strong>de</strong>stens 2-facher Luftwechsel<br />
gewährleistet wird.<br />
3.1.6 Anfor<strong>de</strong>rungen an die gemischte Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II und B in anzeige- o<strong>de</strong>r erlaubnisbedürftigen<br />
Mengen mit an<strong>de</strong>ren Stoffen<br />
im Freien<br />
(1) Tanks zur Lagerung von Flüssigkeiten<br />
mit unterschiedlichen Eigenschaften (z.B.<br />
unterschiedliche Klassen nach gefahrgutrechtlichen<br />
Vorschriften, z.B.<br />
ADR/RID/IMDG-Co<strong>de</strong>) sollen in einem Lager<br />
zueinan<strong>de</strong>r geordnet in getrennten<br />
Tankgruppen zusammengefasst wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) In einem Auffangraum dürfen Tanks mit<br />
flüssigen organischen Peroxi<strong>de</strong>n (Stoffe<br />
<strong>de</strong>r Klasse 5.2 <strong>de</strong>r gefahrgutrechtlichen<br />
Vorschriften, z.B. ADR/RID/IMDG-Co<strong>de</strong>),<br />
ätzen<strong>de</strong>n Stoffen (Stoffe <strong>de</strong>r Klasse 8 <strong>de</strong>r<br />
gefahrgutrechtlichen Vorschriften, z.B.<br />
ADR/RID/IMDGCo<strong>de</strong>) und polychlorierten<br />
Biphenylen mit an<strong>de</strong>ren brennbaren Flüssigkeiten,<br />
die diese Eigenschaften nicht<br />
besitzen, nur so gemischt gelagert wer<strong>de</strong>n,<br />
dass sie sich im Scha<strong>de</strong>nsfall nicht beeinflussen<br />
können (z.B. Unterteilung <strong>de</strong>s Auffangraumes).<br />
(3) Brennbare Flüssigkeiten dürfen nicht<br />
mit sehr giftigen und giftigen Stoffen, die<br />
nicht brennbar sind, in einem Auffangraum<br />
gemischt gelagert wer<strong>de</strong>n. Wegen sehr giftiger<br />
und giftiger Stoffe wird auf das Chemikaliengesetz<br />
hingewiesen.<br />
(4) Abweichend von Absatz 3 dürfen<br />
brennbare Flüssigkeiten in Tanks und ortsbeweglichen<br />
Behältern nach Maßgabe von<br />
TRGS 514 Nummer 3.2.2 Absatz 2 mit sehr<br />
giftigen o<strong>de</strong>r giftigen wässrigen Zubereitungen,<br />
die brennbare sehr giftige o<strong>de</strong>r giftige<br />
Stoffe enthalten, in einem Auffangraum<br />
gemischt gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />
(5) Sehr giftige o<strong>de</strong>r giftige brennbare Flüssigkeiten<br />
in Tanks und ortsbeweglichen<br />
Behältern dürfen mit an<strong>de</strong>ren brennbaren<br />
Flüssigkeiten nach Maßgabe <strong>de</strong>r TRGS<br />
514 Nummer 3.2.6 Absatz 1 in einem Auffangraum<br />
gemischt gelagert wer<strong>de</strong>n, sofern<br />
die Flüssigkeiten mit <strong>de</strong>m gleichen Löschmittel<br />
gelöscht wer<strong>de</strong>n können.<br />
(6) Bei <strong>de</strong>r Lagerung sind nach Maßgabe<br />
<strong>de</strong>r TRGS 514 Nummer 3.2.6 Absatz 3 von<br />
<strong>de</strong>r Erlaubnis <strong>de</strong>r gemischten Lagerung in<br />
einem Auffangraum nach Absatz 5 die in<br />
Tafel 4 genannten sehr giftigen o<strong>de</strong>r giftigen<br />
brennbaren Flüssigkeiten ausgenommen,<br />
sofern die genannten Mengen überschritten<br />
sind. Wer<strong>de</strong>n mehrere dieser genannten<br />
Flüssigkeiten mit an<strong>de</strong>ren brennbaren<br />
Flüssigkeiten gemischt gelagert,<br />
müssen die genannten Mengen anteilig reduziert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
(7) Soweit nach Absatz 3 bis 5 eine gemischte<br />
Lagerung in einem Auffangraum<br />
nicht zulässig ist, ist ein Abstand einzuhalten,<br />
welcher <strong>de</strong>r Breite <strong>de</strong>s Schutzstreifens<br />
nach Nummer 6.3 und 6.4 entspricht. Der<br />
Abstand kann durch feuerbeständige Wän<strong>de</strong><br />
ausreichen<strong>de</strong>r Höhe und Breite verringert<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Wän<strong>de</strong> dürfen gleichzeitig<br />
die Wän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Auffangraumes bil<strong>de</strong>n.<br />
(8) Brennbare Flüssigkeiten dürfen nicht<br />
mit brandför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Stoffen (Stoffe <strong>de</strong>r<br />
Klasse 5.1 <strong>de</strong>r gefahrgutrechtlichen Vorschriften,<br />
z.B. ADR/RID/IMDG-Co<strong>de</strong>) in einem<br />
Auffangraum gemischt gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />
(9) Abweichend von Absatz 8 dürfen bei<br />
<strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
nach Maßgabe von TRGS 515 Nummer<br />
3.3.3 mit brandför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Stoffen <strong>de</strong>r<br />
Gruppe 2 und 3 in einem Auffangraum gemischt<br />
gelagert wer<strong>de</strong>n:<br />
1. in Lagermengen bis zu insgesamt 1 t<br />
ohne Einschränkungen,<br />
2. in Lagermengen von mehr als 1 t bis<br />
insgesamt höchstens <strong>20</strong> t, wenn<br />
- entwe<strong>de</strong>r die Bran<strong>de</strong>rkennung und<br />
Brandmeldung durch stündliche Kontrolle<br />
mit Mel<strong>de</strong>möglichkeiten (wie<br />
Telefon, Feuermel<strong>de</strong>r, Funkgerät<br />
usw.) gewährleistet ist o<strong>de</strong>r eine mit<br />
<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Brandschutz zuständigen<br />
Stelle abgestimmte automatische<br />
Brandmel<strong>de</strong>anlage sowie eine nichtautomatische<br />
Feuerlöschanlage und<br />
eine behördlich anerkannte Werkfeuerwehr<br />
o<strong>de</strong>r<br />
- eine automatische Feuerlöschanlage<br />
vorhan<strong>de</strong>n ist.<br />
(10) Brennbare Flüssigkeiten in ortsbeweglichen<br />
Gefäßen dürfen nicht in einem<br />
Auffangraum gelagert wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>m sich<br />
Tanks befin<strong>de</strong>n. Dies gilt nicht, wenn Tanks<br />
mit einem Gesamtrauminhalt von nicht<br />
mehr als <strong>20</strong>0 000 l aufgestellt sind.<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 15
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(11) In einem Auffangraum dürfen ortsbewegliche<br />
Gefäße zur Lagerung von brennbaren<br />
und nichtbrennbaren Flüssigkeiten<br />
mit unterschiedlichen Eigenschaften (z.B.<br />
unterschiedliche Klassen nach gefahrgutrechtlichen<br />
Vorschriften, z.B.<br />
ADR/RID/IMDG-Co<strong>de</strong>) nur gruppenweise<br />
geordnet nebeneinan<strong>de</strong>r gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Gruppen müssen von zwei Seiten zugänglich<br />
sein.<br />
(12) Wegen <strong>de</strong>r Abstän<strong>de</strong> von Druckgasbehältern<br />
und Druckbehältern für Gase zu<br />
Tanks zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
innerhalb eines Lagers wird auf TRG<br />
280 Nummer 5.3.4 bzw. TRB 610 Nummer<br />
4.9 verwiesen.<br />
3.1.7 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen für genehmigungsbedürftige<br />
Anlagen nach <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>s-Immissionsschutzgesetz<br />
2 )<br />
(1) Für genehmigungsbedürftige Läger<br />
nach Nummer 9.2 <strong>de</strong>s Anhanges zur<br />
4. BImSchV mit,<br />
- mehr als 5 000 Tonnen Mineralölerzeugnissen<br />
mit einem Flammpunkt bis<br />
21 °C,<br />
- mehr als 5 000 Tonnen Methanol aus<br />
an<strong>de</strong>ren Stoffen als Mineralöl,<br />
- mehr als 10 000 Tonnen an<strong>de</strong>rer Mineralölprodukte,<br />
die außer<strong>de</strong>m die Eigenschaften sehr giftig/giftig<br />
o<strong>de</strong>r kanzerogen im Sinne <strong>de</strong>r Gefahrstoffverordnung<br />
aufweisen, sind gefährliche<br />
Auswirkungen, die durch eine störungsbedingte<br />
Freisetzung in <strong>de</strong>n Auffangraum<br />
entstehen können, für Mensch und<br />
Umwelt auszuschließen.<br />
(2) Ob gefährliche Auswirkungen aufgrund<br />
<strong>de</strong>r Stoffeigenschaften zu betrachten sind,<br />
erfolgt im Rahmen einer Einzelfallbetrachtung<br />
unter Berücksichtigung anlagenspezifischer<br />
Freisetzungsbedingungen und<br />
standortbezogener Ausbreitungsbedingungen.<br />
(3) Für die Durchführung einer Einzelfallbetrachtung<br />
gelten folgen<strong>de</strong> Randbedingungen:<br />
- Fläche <strong>de</strong>r Flüssigkeitslache<br />
Tritt eine Flüssigkeit in einen Auffangraum<br />
aus, so ist die Fläche <strong>de</strong>r Flüssigkeitslache<br />
unter Berücksichtigung technischer<br />
und organisatorischer Schutzmaßnahmen,<br />
die <strong>de</strong>r Verhin<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r<br />
Begrenzung von Betriebsstörungen dienen,<br />
zu bestimmen. Zu auswirkungsbegrenzen<strong>de</strong>n<br />
Maßnahmen zählen u.a. sichere<br />
Früherkennung von Leckagen<br />
(durch z.B. Kontrollgänge, Gaswarneinrichtung),<br />
Verringerung <strong>de</strong>r Oberfläche<br />
durch Unterteilung <strong>de</strong>s Auffangraumes<br />
in Teilaufnahmevolumina, Absperren<br />
gefährlicher Bereiche.<br />
- Stofffreisetzung<br />
Der Massenstrom durch verdampfen<strong>de</strong><br />
Flüssigkeit kann für Stoffe, die unterhalb<br />
<strong>de</strong>s Sie<strong>de</strong>punktes gehandhabt wer<strong>de</strong>n,<br />
mit Hilfe anerkannter Rechenmo<strong>de</strong>lle,<br />
wie z.B. nach "Lachenverdampfungsmo<strong>de</strong>llen",<br />
berechnet wer<strong>de</strong>n. Zu auswirkungsbegrenzen<strong>de</strong>n<br />
Maßnahmen<br />
zählen u.a. Ab<strong>de</strong>cken o<strong>de</strong>r Beschäumen<br />
<strong>de</strong>r Flüssigkeitslache, Abpumpen,<br />
Verdünnen.<br />
- Ausbreitungsverhalten<br />
Atmosphärische Ausbreitung wird mit<br />
Hilfe anerkannter Ausbreitungsmo<strong>de</strong>lle,<br />
wie z.B. nach VDI 3783 "Ausbreitung<br />
von störfallbedingten Freisetzungen -<br />
Sicherheitsanalyse" bestimmt. Der zeitliche<br />
Verlauf <strong>de</strong>r Stoffkonzentration an<br />
charakteristischen Aufpunkten (z.B. Anlagen-,<br />
Werksgrenze, Wohnbebauung,<br />
Orte großer Menschenansammlung) ist<br />
zu berechnen. Zu auswirkungsbegrenzen<strong>de</strong>n<br />
Maßnahmen zählen u.a. Wasserschleier<br />
zur Verdünnungswirkung im<br />
Nahbereich, ausreichend hohe Auffangräume<br />
(Anwendung von VDI 3783, Blatt<br />
1).<br />
- Beurteilungswerte<br />
Als Maß für die toxikologische Gefahr<br />
gelten bis zum Vorliegen anerkannter,<br />
stoffspezifischer Beurteilungswerte z.B.<br />
ERPG-2Werte. Das Maß für Explosionsgefahr<br />
stellt die untere Explosionsgrenze<br />
(UEG) dar.<br />
(4) Führt die Einzelfallbetrachtung zum<br />
Nachweis, dass stoffspezifische Beurteilungswerte<br />
unterschritten sind, so sind<br />
gefährliche Auswirkungen ausgeschlossen.<br />
2<br />
Diese Anfor<strong>de</strong>rungen sind im Technischen Ausschuss für Anlagensicherheit<br />
zwischen <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sministerium für Arbeit<br />
und Sozialordnung und <strong>de</strong>m Bun<strong>de</strong>sministerium für Umwelt,<br />
Naturschutz und Reaktorsicherheit abgestimmt.<br />
16 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
3.2 Allgemeine Anfor<strong>de</strong>rungen an Läger<br />
3.2.1 Begrenzung auslaufen<strong>de</strong>r brennbarer Flüssigkeiten<br />
Aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Brand- und Explosionsschutzes<br />
müssen brennbare Flüssigkeiten<br />
so gelagert wer<strong>de</strong>n, dass sie nicht auslaufen<br />
können o<strong>de</strong>r dass auslaufen<strong>de</strong> brennbare<br />
Flüssigkeit sich nicht unkontrolliert<br />
ausbreiten kann.<br />
3.2.2 Notwendigkeit von Auffangräumen<br />
(1) Wer<strong>de</strong>n in einem Raum brennbare<br />
Flüssigkeiten in einem o<strong>de</strong>r in mehreren<br />
Behältern gelagert, so müssen die Behälter<br />
bei einem Gesamtrauminhalt von mehr als<br />
450 l in Auffangräumen aufgestellt sein.<br />
(2) Wer<strong>de</strong>n im Freien brennbare Flüssigkeiten<br />
in einem o<strong>de</strong>r in mehreren Behältern<br />
gelagert, so müssen die Behälter bei einem<br />
Gesamtrauminhalt von mehr als 1 000 l in<br />
Auffangräumen aufgestellt sein.<br />
(3) Bei <strong>de</strong>r Lagerung restentleerter Behälter<br />
gemäß Nummer 2.4 Abs. 17 gilt Absatz 2<br />
entsprechend, wobei als Rauminhalt die<br />
nach Nummer 2.5 Abs. 2 festgelegte Lagermenge<br />
anzusetzen ist.<br />
(4) Abweichend von Absatz 1 und 2 ist ein<br />
Auffangraum nicht erfor<strong>de</strong>rlich für Behälter,<br />
die <strong>TRbF</strong> 142 Nummer 6.2 Ziffer 6 entsprechen.<br />
(5) Ein Auffangraum ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich für<br />
mit einem Leckanzeigegerät ausgerüstete<br />
- doppelwandige liegen<strong>de</strong> zylindrische<br />
Tanks aus Stahl,<br />
- an<strong>de</strong>re doppelwandige Tanks aus Stahl<br />
mit einem Rauminhalt bis 100 000 l o<strong>de</strong>r<br />
- an<strong>de</strong>re doppelwandige Tanks aus Stahl<br />
mit einem Rauminhalt bis 300 000 l,<br />
wenn eine ausreichen<strong>de</strong> Standsicherheit<br />
auch im Brandfall gegeben ist und<br />
die Innen- und Außenwand für <strong>de</strong>n zulässigen<br />
Betriebsüberdruck, min<strong>de</strong>stens<br />
jedoch 2 bar, ausgelegt, gebaut und<br />
erstmalig geprüft ist.<br />
Die doppelwandigen Tanks dürfen unterhalb<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m zulässigen Füllungsgrad entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Höhe keine die Doppelwandigkeit<br />
<strong>de</strong>s Gesamtsystems aufheben<strong>de</strong>n<br />
Stutzen o<strong>de</strong>r Durchtritte haben.<br />
(6) Ein Auffangraum ist ferner nicht erfor<strong>de</strong>rlich<br />
für Tanks mit einem Rauminhalt bis<br />
3<br />
- 40 000 l brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklassen A I, A II und B o<strong>de</strong>r<br />
- 100 000 l brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklasse A lll,<br />
wenn sie<br />
1. gegen Flammeneinwirkung ausreichend<br />
wi<strong>de</strong>rstandsfähig sind,<br />
2. gegen Korrosionen beständig o<strong>de</strong>r ausreichend<br />
z.B. durch eine Leckschutzauskleidung<br />
geschützt sind und<br />
3. unterhalb <strong>de</strong>s zulässigen Flüssigkeitsstan<strong>de</strong>s<br />
keine lösbaren Anschlüsse o-<br />
<strong>de</strong>r Verschlüsse besitzen.<br />
(7) Die Notwendigkeit von Auffangräumen<br />
für Tanks für brennbare Flüssigkeiten, die<br />
bei 50 °C einen Dampfdruck von mehr als<br />
2 bar absolut aufweisen (physikalisches<br />
Verhalten ähnlich wie verflüssigte Gase),<br />
ist insbeson<strong>de</strong>re in Hinblick auf <strong>de</strong>n Schutz<br />
gegen Selbstbefeuerung 3 ) im Einzelfall zu<br />
klären. Wird auf <strong>de</strong>n Auffangraum verzichtet,<br />
müssen <strong>de</strong>r Tank und seine Ausrüstung<br />
folgen<strong>de</strong> Bedingungen erfüllen:<br />
- Bemessung nach <strong>de</strong>m 3-fachen Betriebsüberdruck,<br />
min<strong>de</strong>stens jedoch<br />
6 bar,<br />
- Auslegung mit 1,0-facher Sicherheit gegen<br />
Streckgrenze bei maximalem Explosionsdruck<br />
o<strong>de</strong>r Inertisierung gemäß<br />
Nummer 8.2.4.1 bzw. 8.2.4.2 Inertisierungsstufe<br />
3,<br />
- je<strong>de</strong> erste Absperrarmatur zu weiterführen<strong>de</strong>n<br />
Rohrleitungen muss gefahrlos<br />
betätigt wer<strong>de</strong>n können,<br />
- an Lagerbehältern mit einem Fassungsvermögen<br />
von mehr als 30 t muss entwe<strong>de</strong>r<br />
die erste unterhalb <strong>de</strong>s Behälters<br />
liegen<strong>de</strong> Absperrarmatur in <strong>de</strong>r Füllund<br />
Entnahmeleitung für die flüssige<br />
Phase als eingeschweißte außenliegen<strong>de</strong><br />
Armatur in fire-safe-Qualität ausgeführt<br />
und durch Maßnahmen nach<br />
z.B. <strong>de</strong>n Abschnitten 3.2.3.3.4 o<strong>de</strong>r<br />
3.2.3.3.5 <strong>de</strong>r TRB 610 geschützt sein<br />
o<strong>de</strong>r eine innenliegen<strong>de</strong> Armatur eingebaut<br />
sein,<br />
- geeignete Schutzmaßnahmen vor<br />
Brandlasten (z.B. nach TRB 610 Nummer<br />
3.2.3.3),<br />
- Gewährleistung <strong>de</strong>r Dichtheit von Ausrüstungsteilen<br />
und Rohrleitungsverbindungen<br />
im Bereich <strong>de</strong>r Projektion <strong>de</strong>s<br />
Tanks (z.B. nach TRB 610 Nummer<br />
3.2.1.9) und<br />
Befeuerung durch eigenes austreten<strong>de</strong>s Produkt<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 17
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
- Prüfung <strong>de</strong>r Tanks wie Tanks mit innerem<br />
Überdruck.<br />
(5) Bei <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>s Auffangraumes<br />
darf <strong>de</strong>r Rauminhalt eines, und<br />
zwar <strong>de</strong>s größten in ihm stehen<strong>de</strong>n Behälters<br />
bis zur Oberkante <strong>de</strong>s Auffangraumes<br />
einbezogen wer<strong>de</strong>n.<br />
3.2.3 Fassungsvermögen von Auffangräumen<br />
(1) Das Fassungsvermögen von Auffangräumen<br />
ist so zu bemessen, dass sich das<br />
Lagergut im Gefahrenfall nicht über <strong>de</strong>n<br />
Auffangraum hinaus ausbreiten kann.<br />
(6) Das Fassungsvermögen <strong>de</strong>s Auffangraumes<br />
für Behälter zur Lagerung von<br />
Rohöl o<strong>de</strong>r Schwefelkohlenstoff muss<br />
gleich <strong>de</strong>m Rauminhalt aller in ihm aufgestellten<br />
Behälter sein.<br />
(2) Mehrere Tanks dürfen in einem Auffangraum<br />
nur aufgestellt sein, wenn ihr Gesamtrauminhalt<br />
bei Lagerung<br />
1. von brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A I - ausgenommen Rohöl<br />
und Schwefelkohlenstoff -, A Il und B<br />
30 000 m³,<br />
2. von Rohöl und Schwefelkohlenstoff<br />
15 000 m³<br />
nicht übersteigt.<br />
(3) Der Auffangraum muss min<strong>de</strong>stens fassen<br />
können:<br />
1 . <strong>de</strong>n Rauminhalt <strong>de</strong>s größten in ihm aufgestellten<br />
Tanks bzw. Tankcontainers,<br />
2. bei <strong>de</strong>r Lagerung in ortsbeweglichen<br />
Gefäßen<br />
a) mit einem Gesamtfassungsvermögen<br />
bis 100 m³<br />
10 % <strong>de</strong>s Rauminhalts aller in <strong>de</strong>m<br />
Auffangraum gelagerten Gefäße,<br />
min<strong>de</strong>stens jedoch <strong>de</strong>n Inhalt <strong>de</strong>s<br />
größten in ihm aufgestellten Gefäßes,<br />
b) mit einem Gesamtfassungsvermögen<br />
von mehr als 100 m³ bis<br />
1000 m³,<br />
3 % <strong>de</strong>s Rauminhalts aller in <strong>de</strong>m<br />
Auffangraum gelagerten Gefäße,<br />
min<strong>de</strong>stens jedoch 10 m³,<br />
c) mit einem Gesamtfassungsvermögen<br />
von mehr als 1000 m³<br />
2 % <strong>de</strong>s Rauminhalts aller in <strong>de</strong>m<br />
Auffangraum gelagerten Gefäße,<br />
min<strong>de</strong>stens jedoch 30 m³.<br />
(4) Kommunizieren<strong>de</strong> Behälter gelten als<br />
ein Behälter. Als kommunizierend gelten<br />
Behälter, <strong>de</strong>ren Flüssigkeitsräume betriebsmäßig<br />
in ständiger Verbindung miteinan<strong>de</strong>r<br />
stehen.<br />
4 Bauliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Läger<br />
4.1 Transport, Gründung, Einbau und<br />
Aufstellung von Tanks<br />
4.1.1 Allgemeines<br />
(1) Tanks müssen von einem Fachbetrieb<br />
nach Nummer 15.4 Absätze 2 und 3 eingebaut<br />
o<strong>de</strong>r aufgestellt wer<strong>de</strong>n. Der Fachbetrieb<br />
ist auch für eine einwandfreie Gründung<br />
<strong>de</strong>s Tanks verantwortlich.<br />
(2) Tanks müssen so gegrün<strong>de</strong>t sowie eingebaut<br />
o<strong>de</strong>r aufgestellt sein, dass Verlagerungen,<br />
Neigungen und Zwängungen, welche<br />
die Sicherheit <strong>de</strong>r Tanks o<strong>de</strong>r ihrer Einrichtungen<br />
gefähr<strong>de</strong>n, nicht eintreten können.<br />
(3) Die Gründung und <strong>de</strong>r Einbau von<br />
Tanks müssen unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r<br />
Bo<strong>de</strong>nbeschaffenheit vorgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Gegebenenfalls sind zusätzliche<br />
Gründungsmaßnahmen erfor<strong>de</strong>rlich. Die<br />
Möglichkeit von Bo<strong>de</strong>nsetzungen, z.B. in<br />
Bergbaugebieten, sowie von Überschwemmungen<br />
ist zu beachten.<br />
(4) Wegen <strong>de</strong>r einzuhalten<strong>de</strong>n Abstän<strong>de</strong><br />
zwischen Tanks und Gebäu<strong>de</strong>n sowie <strong>de</strong>r<br />
Abstän<strong>de</strong> zwischen Tanks untereinan<strong>de</strong>r<br />
wird auf Nummer 6 und 7 verwiesen.<br />
(5) Bei Tanks mit einer Einsteigeöffnung im<br />
Tankscheitel mit min<strong>de</strong>stens 600 mm lichter<br />
Weite sind min<strong>de</strong>stens 50 cm, bei kleineren<br />
Einsteigeöffnungen jedoch mind<strong>de</strong>stens<br />
60 cm Abstand nach oben freizuhalten.<br />
(6) Tanks müssen so transportiert wer<strong>de</strong>n,<br />
dass Schä<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r Isolierung und Verformungen<br />
<strong>de</strong>r Tankwän<strong>de</strong> vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Ketten, Seile und Bandagen müssen<br />
so angebracht wer<strong>de</strong>n, dass die Isolierung<br />
nicht beschädigt wird.<br />
18 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(7) Die Tanks sind mit geeigneten Einrichtungen<br />
(z.B. Kranwagen o<strong>de</strong>r Spezialfahrzeuge<br />
mit Abla<strong>de</strong>vorrichtung) auf- und abzula<strong>de</strong>n,<br />
wobei Stöße zu vermei<strong>de</strong>n sind.<br />
Hebezeuge dürfen nur an <strong>de</strong>n werkseitig<br />
angebrachten Transportösen angeschlagen<br />
wer<strong>de</strong>n, sofern keine Angaben <strong>de</strong>s<br />
Tankherstellers zu alternativen Anschlagmöglichkeiten<br />
(z.B. Verwendung von Gurten)<br />
vorliegen.<br />
(8) Die Tanks dürfen zur Zwischenlagerung<br />
nur auf eine geeignete Unterlage (z.B.<br />
Holzbohlen, Sandbett) abgelegt wer<strong>de</strong>n, so<br />
dass eine Beschädigung ausgeschlossen<br />
ist.<br />
4.1.2 Oberirdische Tanks<br />
4.1.2.1 Tankbett und Auflager<br />
Wenn <strong>de</strong>r Tank o<strong>de</strong>r ein Tankbo<strong>de</strong>n auf einem<br />
Tankbett aufliegt, darf dieses die<br />
Dichtheit <strong>de</strong>s Tanks nicht beeinträchtigen.<br />
Das Tankbett darf keine wesentlichen Unebenheiten<br />
aufweisen. Der Tank muss auf<br />
<strong>de</strong>m Tankbett o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Auflager so aufliegen,<br />
dass die Tankwandungen nicht punkto<strong>de</strong>r<br />
linienförmig beansprucht wer<strong>de</strong>n.<br />
4.1.2.2 Stützkonstruktionen<br />
(1) Die Standsicherheit oberirdischer Tanks<br />
muss bei einer Bran<strong>de</strong>inwirkung von 30<br />
Minuten Dauer gewährleistet sein.<br />
(2) Dies gilt als erfüllt, wenn die Stützkonstruktion<br />
z.B.<br />
- konstruktionsbedingt,<br />
- ummantelt o<strong>de</strong>r<br />
- beschichtet<br />
eine Feuerwi<strong>de</strong>rstandsfähigkeit von 30 Minuten<br />
nach z.B. DIN 4102 hat o<strong>de</strong>r die Sicherung<br />
<strong>de</strong>r Stützkonstruktion im Brandfall<br />
durch eine behördlich anerkannte Werkfeuerwehr<br />
nachgewiesen ist.<br />
4.1.3 Unterirdische Tanks<br />
4.1.3.1 Einbau <strong>de</strong>r Tanks<br />
(1) Unterirdische Tanks müssen unter Verwendung<br />
von Geräten, durch welche die<br />
Tanks nicht beschädigt wer<strong>de</strong>n können, in<br />
die Tankgrube abgesenkt wer<strong>de</strong>n. Schleifen<br />
o<strong>de</strong>r Rollen <strong>de</strong>r Tanks ist nicht zulässig.<br />
(2) Die Unversehrtheit <strong>de</strong>r Tanks muss<br />
unmittelbar vor <strong>de</strong>m Absenken in die Tankgrube<br />
durch <strong>de</strong>n Fachbetrieb festgestellt<br />
und bescheinigt wor<strong>de</strong>n sein.<br />
(3) Die Isolierung <strong>de</strong>s Tanks ist unmittelbar<br />
vor <strong>de</strong>m Einbau einer Hochspannungsprüfung<br />
durch <strong>de</strong>n Fachbetrieb zu unterziehen.<br />
Bei einer normalen Bitumen-Isolierung<br />
z.B. nach DIN 6608 Blatt 1 o<strong>de</strong>r 2 ist eine<br />
Prüfspannung von 14 000 V ausreichend.<br />
Bei einer stärkeren Bitumen-Isolierung o<strong>de</strong>r<br />
bei einer beson<strong>de</strong>ren Isolierung ist die<br />
Prüfspannung entsprechend <strong>de</strong>r Dicke <strong>de</strong>r<br />
Isolierung bis auf etwa 30 000 V zu erhöhen.<br />
(4) Weist die Isolierung Schä<strong>de</strong>n auf, so<br />
müssen die Schadstellen sorgfältig und mit<br />
geeigneten Mitteln ausgebessert wer<strong>de</strong>n,<br />
so dass die Isolierung wie<strong>de</strong>r vollwertig ist.<br />
In <strong>de</strong>r Regel ist zur Feststellung, dass die<br />
Vollwertigkeit <strong>de</strong>r Isolierung wie<strong>de</strong>rhergestellt<br />
ist, eine Hochspannungsprüfung nach<br />
Absatz 3 durchzuführen.<br />
(5) Ist die Wandung eines Tanks beschädigt,<br />
darf <strong>de</strong>r Tank nur eingebaut wer<strong>de</strong>n,<br />
wenn<br />
- ein Sachverständiger nach § 16 Absatz<br />
1 <strong>de</strong>r VbF,<br />
- bei Tanks für brennbare Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III ein Sachverständiger<br />
nach <strong>de</strong>r Verordnung über Anlagen<br />
über <strong>de</strong>n Umgang mit wassergefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Stoffen und über Fachbetriebe<br />
<strong>de</strong>s jeweiligen Bun<strong>de</strong>slan<strong>de</strong>s<br />
geprüft und bescheinigt hat, dass <strong>de</strong>r Tank<br />
für <strong>de</strong>n unterirdischen Einbau noch geeignet<br />
ist.<br />
(6) Zur Beurteilung <strong>de</strong>r schadhaften Teile<br />
<strong>de</strong>r Wandung, insbeson<strong>de</strong>re im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Schweißnähte, ist die Isolierung in <strong>de</strong>r Regel<br />
zu entfernen. Der Sachverständige entschei<strong>de</strong>t<br />
darüber, ob und gegebenenfalls<br />
welche Reparaturen am Tank auszuführen<br />
sind. Insbeson<strong>de</strong>re entschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Sachverständige,<br />
ob die Wandungen erneut<br />
daraufhin zu überprüfen sind, dass sie <strong>de</strong>m<br />
vorgeschriebenen Prüfüberdruck standhalten,<br />
ohne undicht zu wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r ihre<br />
Form wesentlich bleibend zu än<strong>de</strong>rn.<br />
(7) In <strong>de</strong>r Bescheinigung, in welcher <strong>de</strong>r<br />
Sachverständige bestätigt, dass <strong>de</strong>r Tank<br />
für <strong>de</strong>n unterirdischen Einbau noch geeignet<br />
ist, gibt <strong>de</strong>r Sachverständige die Art <strong>de</strong>r<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 19
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
Beschädigung und die zu ihrer Beseitigung<br />
getroffenen Maßnahmen an. Gegebenenfalls<br />
bestätigt <strong>de</strong>r Sachverständige auch<br />
die Durchführung einer erneuten Druckprüfung.<br />
(8) Vor <strong>de</strong>m Verfüllen <strong>de</strong>r Tankgrube sind<br />
Transportösen und an<strong>de</strong>re Eisenteile, die<br />
aus <strong>de</strong>r Isolierung herausragen, gegen<br />
Korrosion zu schützen.<br />
4.1.3.2 Gründung <strong>de</strong>r Tanks<br />
(1) Die Tankgrube muss so vorbereitet<br />
sein, dass <strong>de</strong>r Tank beim Einbau nicht beschädigt<br />
wird und eine Verän<strong>de</strong>rung seiner<br />
Lage nach <strong>de</strong>r Verfüllung <strong>de</strong>r Tankgrube<br />
nicht zu erwarten ist.<br />
(2) Der Tank muss in seiner gesamten<br />
Länge gleichmäßig so aufliegen dass die<br />
Tankwandung nicht punkt- o<strong>de</strong>r linienförmig<br />
beansprucht wird. Nichttragfähiger<br />
Grund muss ausreichend verfestigt wer<strong>de</strong>n,<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Tank muss auf einem Fundament<br />
gegrün<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
(3) Soll <strong>de</strong>r Tank in einem Bereich eingebaut<br />
wer<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>m mit einer Verän<strong>de</strong>rung<br />
seiner Lage durch Grundwasser, Staunässe<br />
o<strong>de</strong>r Überschwemmung zu rechnen ist,<br />
muss er verankert o<strong>de</strong>r durch entsprechen<strong>de</strong><br />
Belastung gegen Aufschwimmen<br />
gesichert sein, wobei die Verankerung o<strong>de</strong>r<br />
Belastung min<strong>de</strong>stens 1,3-fache Sicherheit<br />
gegen <strong>de</strong>n Auftrieb <strong>de</strong>s leeren Tanks, bezogen<br />
auf <strong>de</strong>n höchsten Wasserstand, haben<br />
muss.<br />
(4) Die Tankgrube ist so vorzubereiten,<br />
dass <strong>de</strong>r Tank so eingelagert wird, dass<br />
Restmengen entfernt wer<strong>de</strong>n können. Dies<br />
ist bei Einkammertanks erfüllt, wenn <strong>de</strong>r<br />
Tank zum Domen<strong>de</strong> hin ein Gefälle von<br />
etwa 1 % erhält und bei Mehrkammertanks<br />
<strong>de</strong>r Tank weitgehend waagerecht eingelagert<br />
wird. Die Einlagerung muss auf <strong>de</strong>r<br />
Scheitellinie <strong>de</strong>s Tanks geprüft wer<strong>de</strong>n.<br />
4.1.3.3 Verfüllen <strong>de</strong>r Tankgrube<br />
(1) Tanks müssen im Erdreich nach <strong>de</strong>m<br />
Verfüllen <strong>de</strong>r Tankgrube von einer ausreichend<br />
dicken (min<strong>de</strong>stens <strong>20</strong> cm) Schicht<br />
von nichtbrennbarem Verfüllmaterial allseitig<br />
umgeben sein, das die Isolierung nicht<br />
gefähr<strong>de</strong>t. Zwischen <strong>de</strong>n Tanks und <strong>de</strong>m<br />
Verfüllmaterial dürfen keine Hohlräume<br />
vorhan<strong>de</strong>n sein.<br />
(2) Die Anfor<strong>de</strong>rung von Absatz 1 ist in <strong>de</strong>r<br />
Regel erfüllt, wenn für die Vorbereitung <strong>de</strong>r<br />
Sohle und zum Verfüllen <strong>de</strong>r Tankgrube<br />
Sand mit einer Korngröße ≤ 2 mm o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />
Stoffe verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, die frei von<br />
scharfkantigen Gegenstän<strong>de</strong>n, Steinen,<br />
Asche, Schlacke und an<strong>de</strong>ren bo<strong>de</strong>nfrem<strong>de</strong>n<br />
und aggressiven Stoffen sind.<br />
(3) Der Zwischenraum zwischen <strong>de</strong>r Tanksohle<br />
und einer darunter liegen<strong>de</strong>n Betonplatte<br />
als Auftriebssicherung darf nicht mit<br />
Sand o<strong>de</strong>r einem an<strong>de</strong>ren fließfähigen Material<br />
verfüllt wer<strong>de</strong>n. Hierfür sollten Zwischenlagen<br />
aus bitumengebun<strong>de</strong>nem Sand<br />
o<strong>de</strong>r aus geeignetem Gummi o<strong>de</strong>r Kunststoff<br />
verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Es ist zu verhin<strong>de</strong>rn,<br />
dass die Isolierung <strong>de</strong>s Tanks, insbeson<strong>de</strong>re<br />
im Bereich <strong>de</strong>r Sohle und <strong>de</strong>r<br />
Spannbän<strong>de</strong>r, beschädigt wird. Die Maßnahmen<br />
sind so durchzuführen, dass ggf.<br />
auch ein kathodischer Korrosionsschutz<br />
nicht beeinträchtigt wird o<strong>de</strong>r ein ausreichen<strong>de</strong>r<br />
passiver Schutz gewährleistet ist.<br />
(4) Die Ab<strong>de</strong>ckung von Tanks, die allseitig<br />
von Er<strong>de</strong>, Mauerwerk o<strong>de</strong>r Beton o<strong>de</strong>r<br />
mehreren dieser Stoffe umgeben sind, soll<br />
nicht mehr als 1 m betragen. Die Dicke <strong>de</strong>r<br />
Ab<strong>de</strong>ckung wird vom Tankscheitel gemessen.<br />
Auf Nummer 7 wird verwiesen.<br />
(5) Bei Tanks, die durch eine Erd<strong>de</strong>ckung<br />
von mehr als 1 m o<strong>de</strong>r durch Verkehrslasten<br />
unzulässig beansprucht wer<strong>de</strong>n können,<br />
sind gegebenenfalls zusätzliche Maßnahmen<br />
zu treffen, um diese Beanspruchungen<br />
auszuschließen. Die Maßnahmen<br />
sind gemeinsam mit <strong>de</strong>m Sachverständigen<br />
nach § 16 Absatz 1 <strong>de</strong>r VbF festzulegen<br />
4.1.3.4 Bescheinigung <strong>de</strong>s Einbaus<br />
Der ordnungsgemäße Einbau <strong>de</strong>r Tanks ist<br />
vom Fachbetrieb nach Nummer 15.4 Absätze<br />
2 und 3 zu bescheinigen.<br />
<strong>20</strong> VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
4.1.4 Domschächte<br />
(1) Über je<strong>de</strong>r Einsteigeöffnung eines vollständig<br />
im Erdreich eingebauten Tanks<br />
muss ein Domschacht angeordnet sein.<br />
(2) Domschächte müssen so geräumig<br />
sein, dass alle Rohranschlüsse zugänglich<br />
sind und die erfor<strong>de</strong>rlichen Arbeiten und<br />
Prüfungen im Schacht unbehin<strong>de</strong>rt durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n können. Die lichte Weite<br />
<strong>de</strong>s Domschachtes soll 1 m nicht wesentlich<br />
unterschreiten und min<strong>de</strong>stens 0,2 m<br />
größer als <strong>de</strong>r Dom<strong>de</strong>ckel sein. Der<br />
Schacht kann nach oben hin eingezogen<br />
sein. Die lichte Weite <strong>de</strong>r Schachtab<strong>de</strong>ckung<br />
muss so gewählt wer<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>r<br />
Dom<strong>de</strong>ckel ausgebaut wer<strong>de</strong>n kann.<br />
(3) Domschächte müssen unfallsicher abge<strong>de</strong>ckt<br />
sein. Im Verkehrsbereich müssen<br />
die Schachtab<strong>de</strong>ckungen <strong>de</strong>n zu erwarten<strong>de</strong>n<br />
Belastungen standhalten. Dies ist z.B.<br />
erfüllt, wenn die Klassifikationen und Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>r DIN EN 124 - Aufsätze<br />
und Ab<strong>de</strong>ckungen für Verkehrsflächen -<br />
(Stand: August 1994) erfüllt sind.<br />
(4) Domschächte müssen so abge<strong>de</strong>ckt<br />
sein, dass <strong>de</strong>m Eindringen von Oberflächenwasser<br />
in <strong>de</strong>n Domschacht vorgebeugt<br />
ist.<br />
(5) Domschächte dürfen keine Belastungen<br />
auf <strong>de</strong>n Tank übertragen, die zu Beschädigungen<br />
<strong>de</strong>r Tankwandung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Isolierung<br />
führen können. Satz 1 gilt auch für<br />
aufgeschweißte o<strong>de</strong>r aufgeschraubte Domschächte<br />
aus Stahl.<br />
(6) Domschächte müssen dicht und so<br />
ausgebil<strong>de</strong>t sein, dass bereits geringe Leckagemengen<br />
zurückgehalten, erkannt und<br />
beseitigt wer<strong>de</strong>n können.<br />
(7) Anschlüsse an Entwässerungsleitungen<br />
sind in Domschächten nicht zulässig.<br />
(8) Durchbrüche durch Domschächte für<br />
Kabel und Rohrleitungen müssen gegen<br />
das Eindringen brennbarer Flüssigkeiten<br />
und <strong>de</strong>ren Dämpfe geschützt sein, wenn<br />
1 . die Domschächte in Wirkbereichen von<br />
Abfüllschläuchen, Abgabe- o<strong>de</strong>r Fülleinrichtungen<br />
für brennbare Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B liegen,<br />
2. brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A III in unterirdischen unterteilten<br />
Tanks zusammen mit brennbaren Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o-<br />
<strong>de</strong>r B gelagert wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />
3. brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A I, A II o<strong>de</strong>r B in unterirdischen<br />
Tanks gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />
(9) Der Schutz nach Absatz 8 kann z.B.<br />
durch Abdichtung mit elastischem Mörtel<br />
o<strong>de</strong>r mit Kitt o<strong>de</strong>r durch Ausgießen o<strong>de</strong>r<br />
Ausschäumen erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />
4.2 Schutz <strong>de</strong>r Behälter gegen Beschädigung<br />
(1) Die Behälter müssen so aufgestellt sein,<br />
dass sie gegen mögliche Beschädigungen<br />
von außen ausreichend geschützt sind.<br />
(2) Der Schutz kann z.B. durch<br />
1. geschützte Aufstellung,<br />
2. einen Anfahrschutz o<strong>de</strong>r<br />
3. Aufstellung in einem geeigneten Auffangraum<br />
verwirklicht wer<strong>de</strong>n.<br />
(3) Bei unterirdischen Tanks im Verkehrsbereich<br />
sind Verkehrslasten zu berücksichtigen<br />
(siehe Nummer 4.1.3.3 Absatz 5).<br />
4.3 Bauvorschriften von Auffangräumen<br />
4.3.1 Allgemeines<br />
4.3.1.1 Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
(1) Auffangräume und Ableitflächen für o-<br />
<strong>de</strong>r als Teil von solchen Lagereinrichtungen,<br />
die nicht aus feuerhemmen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />
feuerbeständigen Bauteilen hergestellt<br />
sind, müssen unterhalb <strong>de</strong>r untersten Lagerebene<br />
angeordnet sein.<br />
(2) Auffangräume und Ableitflächen müssen<br />
für die Dauer <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n Beaufschlagung<br />
mit Lagergut auch im Brandfall<br />
flüssigkeitsundurchlässig und gegen die<br />
gelagerten Flüssigkeiten ausreichend beständig<br />
sein.<br />
(3) Absatz 2 ist z.B. erfüllt, wenn die tragen<strong>de</strong>n<br />
Teile von Auffangräumen aus<br />
nicht-brennbaren Baustoffen bestehen und<br />
Beschichtungen und Folien <strong>de</strong>n bauordnungsrechtlichen<br />
Vorschriften genügen und<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 21
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
hinsichtlich <strong>de</strong>s Verhaltens im Brandfall <strong>de</strong>n<br />
folgen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen entsprechen:<br />
- Beschichtungsstoffe entsprechen <strong>de</strong>r<br />
Baustoffklasse B2 nach DIN 4102.<br />
- Folien entsprechen <strong>de</strong>r Baustoffklasse<br />
B2 nach DIN 4102 und sind so befestigt,<br />
dass ein Abrutschen an vertikalen o<strong>de</strong>r<br />
geneigten Flächen bei Temperaturen<br />
bis <strong>20</strong>0 °C ausgeschlossen ist; soweit<br />
Folien durch Vormauern geschützt sind,<br />
entfallen diese For<strong>de</strong>rungen. Die Folien<br />
sind z.B. mit nichtbrennbaren Stoffen,<br />
die nicht verweht o<strong>de</strong>r durch Nie<strong>de</strong>rschläge<br />
weggespült wer<strong>de</strong>n können,<br />
min<strong>de</strong>stens 50 mm dick abzu<strong>de</strong>cken.<br />
- Bei <strong>de</strong>r Verwendung von Asphalt zur<br />
Abdichtung ist die Asphalt<strong>de</strong>cke in<br />
Straßenbauweise zu errichten, <strong>de</strong>r Gewichtsanteil<br />
<strong>de</strong>s Bin<strong>de</strong>mittelgehaltes<br />
<strong>de</strong>s Asphalts hat zwischen 6 und 9 %<br />
und die Böschungsneigung maximal 1:1<br />
zu betragen.<br />
(4) Den Auffangraum begrenzen<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong>wän<strong>de</strong><br />
in Lagerräumen müssen in gesamter<br />
Höhe feuerbeständig sein. Einen<br />
Auffangraum im Freien begrenzen<strong>de</strong> Gebäu<strong>de</strong>wän<strong>de</strong><br />
müssen feuerbeständig sein.<br />
Von Satz 2 darf bei Vorhan<strong>de</strong>nsein eines<br />
alternativen Brandschutzkonzeptes abgewichen<br />
wer<strong>de</strong>n. Dazu wird auf Nummer 5.5<br />
verwiesen.<br />
4.3.1.2 Bauformen<br />
(1) Auffangräume dürfen durch Vertiefungen,<br />
Schwellen, Wän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Wälle gebil<strong>de</strong>t<br />
sein.<br />
(2) Auffangräume dürfen auch in Form von<br />
Wän<strong>de</strong>n ausgeführt sein, die um <strong>de</strong>n Tank<br />
einen Ringraum bil<strong>de</strong>n (Ringmantel).<br />
(3) Die Standsicherheit <strong>de</strong>r Auffangräume<br />
ist nachzuweisen.<br />
4.3.1.3 Durchlässe<br />
(1) Wän<strong>de</strong>, Wälle und Ringmäntel dürfen<br />
mit Durchlässen für Rohrleitungen versehen<br />
sein, wenn hierdurch die Dichtheit <strong>de</strong>s<br />
Auffangraumes auch im Brandfall nicht beeinträchtigt<br />
wird.<br />
(2) Gebäu<strong>de</strong>wän<strong>de</strong>, die <strong>de</strong>n Auffangraum<br />
begrenzen, dürfen bis zur Höhe <strong>de</strong>s Auffangraumes<br />
keine Öffnungen und Durchlässe<br />
für Rohrleitungen haben,<br />
4.3.1.4 Sonstiges<br />
(1) Die Auffangräume und Ableitflächen<br />
müssen die Projektion <strong>de</strong>r Lagerbehälter<br />
umgeben.<br />
(2) Der Abstand zwischen <strong>de</strong>r Wand von<br />
Behältern und <strong>de</strong>r Wand <strong>de</strong>s Auffangraumes<br />
muss<br />
1. bei Behälter- o<strong>de</strong>r Wandhöhen bis<br />
1,5 m min<strong>de</strong>stens 40 cm,<br />
2. bei Behälter- und Wandhöhen über<br />
1,5 m min<strong>de</strong>stens 1,0 m<br />
betragen. Aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Wartung und<br />
Bedienung können größere als die oben<br />
genannten Abstän<strong>de</strong> erfor<strong>de</strong>rlich sein.<br />
(3) Die Bö<strong>de</strong>n von Behältern sollen im Hinblick<br />
auf eine ausreichen<strong>de</strong> Erkennung von<br />
Leckagen und eine Zustandskontrolle ggf.<br />
<strong>de</strong>s Auffangraums einen Abstand von <strong>de</strong>r<br />
Aufstellfläche haben, <strong>de</strong>r wenigstens ein<br />
Fünfzigstel <strong>de</strong>s Durchmessers eines zylindrischen<br />
Behälters o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r kleinsten Kantenlänge<br />
<strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns eines rechteckförmigen<br />
Behälters entspricht und mind. 10 cm<br />
beträgt. Wird ein solcher Abstand nicht eingehalten,<br />
müssen gleichwertige Maßnahmen<br />
vorgesehen wer<strong>de</strong>n.<br />
(4) Durch die Gestaltung <strong>de</strong>r Ableitflächen<br />
muss sichergestellt sein, dass austreten<strong>de</strong><br />
brennbare Flüssigkeit in <strong>de</strong>n dazugehörigen<br />
Auffangraum abgeleitet wird.<br />
4.3.2 Auffangräume in Räumen<br />
(1) In Auffangräumen in Räumen dürfen<br />
grundsätzlich keine Abläufe vorhan<strong>de</strong>n<br />
sein.<br />
(2) Bei <strong>de</strong>r Lagerung von Heizöl in Räumen<br />
genügt ein Abstand zwischen <strong>de</strong>r Wand<br />
<strong>de</strong>s Behälters und <strong>de</strong>r Wand <strong>de</strong>s Auffangraumes<br />
von 40 cm.<br />
(3) Bei einem o<strong>de</strong>r mehreren Kunststoffbehältern<br />
für Heizöl EL und Dieselkraftstoff in<br />
geschlossenen Räumen mit einem Rauminhalt<br />
bis jeweils 10 000 l und einem Gesamtrauminhalt<br />
von 25 000 l bei Behältersystemen<br />
genügt ein Abstand zu <strong>de</strong>n<br />
Wän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Auffangraums von 40 cm für<br />
zwei aneinan<strong>de</strong>rgrenzen<strong>de</strong>, zugängliche<br />
Seiten; an <strong>de</strong>n übrigen Seiten und untereinan<strong>de</strong>r<br />
muss <strong>de</strong>r Abstand min<strong>de</strong>stens<br />
5 cm betragen, ein beson<strong>de</strong>rer Bo<strong>de</strong>nab-<br />
22 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
stand ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich. Bei Behältersystemen<br />
mit einem Rauminhalt von mehr als<br />
10 000 l müssen die Behälter je<strong>de</strong>r Reihe<br />
innerhalb <strong>de</strong>s Auffangraumes in „Tassen"<br />
mit einer Randhöhe von min<strong>de</strong>stens 2 cm<br />
stehen 4 ).<br />
(4) Innerhalb von Auffangräumen dürfen<br />
außer <strong>de</strong>n Behältern nur <strong>de</strong>m Betrieb <strong>de</strong>s<br />
Lagers dienen<strong>de</strong> Rohrleitungen, Armaturen<br />
und Pumpen vorhan<strong>de</strong>n sein. Für Druckgasbehälter<br />
und oberirdische Druckbehälter<br />
für Gase wird auf Nummer 3.1.5.2 Absatz<br />
6 verwiesen.<br />
(5) Auffangräume für brennbare Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B müssen<br />
nach oben hin offen (keine Verdämmung,<br />
ausreichen<strong>de</strong> Belüftung) sein.<br />
4.3.3 Auffangräume im Freien<br />
4.3.3.1 Grundfläche<br />
Bei brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II und B darf die Grundfläche<br />
<strong>de</strong>s Auffangraumes bei Aufstellung eines<br />
Tanks einschließlich <strong>de</strong>r Grundfläche <strong>de</strong>s<br />
Tanks nur dann größer als 10 000 m² sein,<br />
bei Aufstellung mehrerer Tanks größer als<br />
7 000 m² sein, wenn <strong>de</strong>r Brandschutz auch<br />
für die größere Fläche gewährleistet ist<br />
4.3.3.2 Unterteilung<br />
(1) Aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Brandbekämpfung ist<br />
es zweckmäßig, Auffangräume so weit wie<br />
möglich zu unterteilen. Um Mauerdurchbrüche<br />
für Rohrleitungen zu vermei<strong>de</strong>n,<br />
genügt für die Zwischenwälle o<strong>de</strong>r -wän<strong>de</strong><br />
eine Höhe, die es gestattet, frei verlegte<br />
Rohrleitungen darüber hinweg zu führen.<br />
(2) Ist ein Auffangraum für brennbare Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II und B<br />
durch Zwischenwälle o<strong>de</strong>r -wän<strong>de</strong> unterteilt,<br />
so müssen diese um min<strong>de</strong>stens 1/4<br />
niedriger sein als die Außenwälle o<strong>de</strong>r<br />
-wän<strong>de</strong>.<br />
(3) Übergänge müssen aus nichtbrennbaren<br />
Baustoffen, z.B. gemäß DIN 4102, bestehen.<br />
4.3.3.3 Entfernung von Wasser<br />
(1) Die Auffangräume müssen mit Einrichtungen<br />
zur Entfernung von Wasser versehen<br />
sein. Diese Einrichtungen müssen<br />
absperr- o<strong>de</strong>r abschaltbar sein. Die Einrichtungen<br />
müssen auch im Brandfall funktionsfähig<br />
sein. Abläufe sind grundsätzlich<br />
nicht zulässig.<br />
(2) Die Einrichtungen gemäß Absatz 1 dürfen<br />
nur bei <strong>de</strong>r Entfernung von Wasser<br />
durchgängig sein.<br />
(3) Verunreinigtes Wasser ist entsprechend<br />
<strong>de</strong>n wasserrechtlichen Vorschriften zu behan<strong>de</strong>ln.<br />
4.3.3.4 Einrichtungen im Auffangraum<br />
Innerhalb von Auffangräumen dürfen außer<br />
<strong>de</strong>n Behältern nur <strong>de</strong>m Betrieb <strong>de</strong>s Lagers<br />
dienen<strong>de</strong> Rohrleitungen, Armaturen und<br />
Pumpen, nicht aber z.B. Abfüllschuppen,<br />
Wiegehäuser, Druckgasbehälter und oberirdische<br />
Druckbehälter für Gase vorhan<strong>de</strong>n<br />
sein.<br />
4.3.3.5 Belüftung<br />
(1) Auffangräume für brennbare Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B müssen<br />
nach oben hin offen (keine Verdämmung,<br />
ausreichen<strong>de</strong> Belüftung) sein. Im<br />
Freien ist in <strong>de</strong>r Regel die natürliche Lüftung<br />
ausreichend.<br />
(2) Bei einem Abstand <strong>de</strong>r Wand eines<br />
Ringmantels vom Tankmantel von weniger<br />
als 2,5 in o<strong>de</strong>r starker Einhausung kann für<br />
brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II o<strong>de</strong>r B zwangsweise Belüftung o-<br />
<strong>de</strong>r Leckageerkennung mit Folgemaßnahmen<br />
erfor<strong>de</strong>rlich sein.<br />
4.4 Anfor<strong>de</strong>rungen an Regal-Lagereinrichtungen<br />
Für Anfor<strong>de</strong>rungen an Regal-Lagereinrichtungen<br />
siehe Anhang H.<br />
4.5 Stillsetzen von För<strong>de</strong>reinrichtungen<br />
Einrichtungen zur För<strong>de</strong>rung brennbarer<br />
Flüssigkeiten müssen im Gefahrenfall von<br />
einem Ort stillgesetzt wer<strong>de</strong>n können, <strong>de</strong>r<br />
schnell und ungehin<strong>de</strong>rt erreichbar ist.<br />
4<br />
In <strong>de</strong>n Bauartzulassungen für Kunststofftanks können abweichen<strong>de</strong><br />
Abstän<strong>de</strong> festgelegt sein.<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 23
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
4.6 Flucht- und Rettungswege<br />
In Anlagen zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
müssen Flucht- und Rettungswege<br />
vorhan<strong>de</strong>n sein. Die Anlagen müssen im<br />
Gefahrenfall schnell verlassen und mit Rettungsgeräten<br />
erreicht wer<strong>de</strong>n können.<br />
5 Anfor<strong>de</strong>rungen an Einrichtungen zur<br />
Lagerung in Arbeitsräumen, Räume zur<br />
Lagerung und an Lagerräume sowie <strong>de</strong>ren<br />
Ausrüstung<br />
5.1 Anfor<strong>de</strong>rungen an Einrichtungen zur<br />
Lagerung in Arbeitsräumen<br />
Brennbare Flüssigkeiten dürfen innerhalb<br />
eines Arbeitsraumes nur<br />
- unterhalb <strong>de</strong>r in § 8 Absatz 1 Nummer 1<br />
VbF für Lagerräumen angegebenen<br />
Menge sowie<br />
- bei <strong>de</strong>r ausschließlichen Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A III in Mengen bis zu 5 000 Liter<br />
in geeigneten Einrichtungen wie z.B. Sicherheitsschränken<br />
nach <strong>TRbF</strong> 22 gelagert<br />
wer<strong>de</strong>n. Für die zulässigen Mengen bei <strong>de</strong>r<br />
Zusammenlagerung von brennbaren Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III mit solchen<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B wird auf<br />
die Umrechnung in Nummer 3. 1.1 Absatz<br />
2 verwiesen.<br />
5.2 Räume für brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklasse A III und einer Lagermenge<br />
bis 5.000 l<br />
(1) Für Räume zur Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III und einer<br />
Lagermenge bis 5 000 l gelten die baurechtlichen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an die Lagerung<br />
von Heizöl in Gebäu<strong>de</strong>n auch für Räume<br />
zur Lagerung an<strong>de</strong>rer brennbarer Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III entsprechend.<br />
(2) Abweichend von Absatz 1 müssen die<br />
Räume bei <strong>de</strong>r Lagerung in Tanks aus<br />
thermoplastischen Kunststoffen und in<br />
standortgefertigten Tanks aus glasfaserverstärkten<br />
Kunststoffen (GFK) auch bei<br />
Lagermengen bis 5 000 l <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
von Nummer 5.4.1 entsprechen.<br />
(3) In Räumen nach Absatz 1 und in Abweichung<br />
von Nummer 5.4.1 Absatz 11 in<br />
Räumen nach Absatz 2 dürfen sich aus<br />
<strong>de</strong>n Lagerbehältern versorgte Heiz- und<br />
Notstromsysteme befin<strong>de</strong>n.<br />
5.3 Anzeige- und erlaubnisfreie Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II und B<br />
5.3.1 Wohnungen und Keller von Wohnhäusern<br />
An die Art <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
an <strong>de</strong>n in Nummer 3.1.1 Tafel 1<br />
Ziffer 1 und 2 genannten Orten und Mengen<br />
wer<strong>de</strong>n keine beson<strong>de</strong>ren Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
gestellt.<br />
5.3.2 Verkaufs- und Vorratsräume <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls<br />
und <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ls<br />
Verkaufs- und Vorratsräume <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls<br />
und <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>ls, in <strong>de</strong>nen brennbare<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A I, A<br />
II und B gelagert wer<strong>de</strong>n, müssen von angrenzen<strong>de</strong>n<br />
Räumen min<strong>de</strong>stens feuerhemmend<br />
(z.B. Feuerwi<strong>de</strong>rstandsklasse<br />
F 30 gemäß DIN 4102) abgetrennt sein.<br />
5.3.3 Lagerräume<br />
(1) Wän<strong>de</strong>, Decken und Türen von Lagerräumen<br />
müssen aus nicht brennbaren<br />
Baustoffen bestehen.<br />
(2) Wän<strong>de</strong>, Decken und Türen von Lagerräumen<br />
müssen eine Brandübertragung<br />
verhin<strong>de</strong>rn. Dies gilt als erfüllt, wenn sie<br />
min<strong>de</strong>stens feuerhemmend (z.B. Feuerwi<strong>de</strong>rstandsklasse<br />
F 30 bzw. T 30 gemäß<br />
DIN 4102) hergestellt sind.<br />
(3) Abweichend von Absatz 2 brauchen<br />
Wän<strong>de</strong>, Decken und Türen von Lagerräumen<br />
nicht feuerhemmend hergestellt sein,<br />
wenn aufgrund <strong>de</strong>r Abweichung vom Anhang<br />
II <strong>de</strong>r VbF eine Ausnahme nach § 6<br />
VbF erteilt ist.<br />
(4) Lagerräume müssen von angrenzen<strong>de</strong>n<br />
Räumen feuerbeständig (z.B. Feuerwi<strong>de</strong>rstandsklasse<br />
F 90 gemäß DIN 4102) abgetrennt<br />
sein.<br />
(5) Abweichend von Absatz 4 brauchen Türen<br />
in <strong>de</strong>n feuerbeständigen Wän<strong>de</strong>n nicht<br />
feuerbeständig zu sein (z.B. Feuerwi<strong>de</strong>rstandsklasse<br />
T 30 nach DIN 4102), wenn<br />
die angrenzen<strong>de</strong>n Räume in ein Brandschutzkonzept<br />
nach Nummer 5.5 einbezogen<br />
sind. Dies bedarf aufgrund <strong>de</strong>r Abweichung<br />
vom Anhang II <strong>de</strong>r VbF <strong>de</strong>r Ausnahme<br />
nach § 6 VbF.<br />
24 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(6) Die Lagerräume dürfen grundsätzlich<br />
keine Bo<strong>de</strong>nabläufe haben.<br />
(7) Schornsteine dürfen innerhalb <strong>de</strong>r Lagerräume<br />
keine Öffnungen haben, auch<br />
wenn sie durch Schieber, Klappen o<strong>de</strong>r in<br />
an<strong>de</strong>rer Weise verschließbar sind.<br />
5.4 Lagerung von mehr als 5 000 l brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III<br />
in Räumen sowie anzeige- und erlaubnisbedürftige<br />
Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
und B in Räumen<br />
5.4.1 Allgemeine Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
(1) Wer<strong>de</strong>n brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklasse A III zusammen mit brennbaren<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A<br />
II o<strong>de</strong>r B in einem Lagerraum gelagert, gilt<br />
Nummer 5.4.2 entsprechend.<br />
(2) Wän<strong>de</strong>, Decken und Türen von Lagerräumen<br />
müssen eine Brandübertragung<br />
verhin<strong>de</strong>rn. Dies gilt als erfüllt, wenn sie<br />
min<strong>de</strong>stens feuerhemmend (z.B. Feuerwi<strong>de</strong>rstandsklasse<br />
F 30 bzw. T 30 gemäß<br />
DIN 4102) hergestellt sind und aus nichtbrennbaren<br />
Baustoffen bestehen.<br />
(3) Bedachungen von Lagerräumen müssen<br />
wi<strong>de</strong>rstandsfähig gegen Flugfeuer und<br />
strahlen<strong>de</strong> Wärme (z.B. DIN 4102) sein, es<br />
sei <strong>de</strong>nn, die Dächer sind durch ausreichend<br />
tragfähige feuerbeständige (z.B.<br />
Feuerwi<strong>de</strong>rstandsklasse F 90 gemäß DIN<br />
4102) Decken von <strong>de</strong>m Lagerraum abgetrennt.<br />
(4) Lagerräume müssen von an<strong>de</strong>ren<br />
Räumen gegen Brandübertragung gesichert<br />
abgetrennt sein. Dies gilt als erfüllt,<br />
wenn die Lagerräume feuerbeständig abgetrennt<br />
sind und aus nichtbrennbaren<br />
Baustoffen bestehen (z.B. F 90 nach DIN<br />
4102).<br />
(5) Abweichend von Absatz 4 brauchen Türen<br />
in <strong>de</strong>n feuerbeständigen Wän<strong>de</strong>n nicht<br />
feuerbeständig zu sein (z.B. Feuerwi<strong>de</strong>rstandsklasse<br />
T 30 nach DIN 4102), wenn<br />
die angrenzen<strong>de</strong>n Räume in ein Brandschutzkonzept<br />
nach Nummer 5.5 einbezogen<br />
sind. Dies bedarf aufgrund <strong>de</strong>r Abweichung<br />
vom Anhang II <strong>de</strong>r VbF <strong>de</strong>r Ausnahme<br />
nach § 6 VbF.<br />
(6) Durchbrüche durch Wän<strong>de</strong> und Decken,<br />
die in angrenzen<strong>de</strong> Räume führen, müssen<br />
durch Schottungen (z.B. gemäß DIN 4102)<br />
in <strong>de</strong>r Feuerwi<strong>de</strong>rstandsdauer <strong>de</strong>r durchbrochenen<br />
Wand bzw. Decke gegen<br />
Brandübertragung gesichert sein.<br />
(7) Türen müssen in Fluchtrichtung zu öffnen<br />
sein und selbsttätig schließen.<br />
(8) Fußbö<strong>de</strong>n müssen aus nichtbrennbaren<br />
Baustoffen (z.B. gemäß DIN 4102) bestehen.<br />
(9) Wän<strong>de</strong> und Fußbo<strong>de</strong>n eines Lagerraumes<br />
dürfen auch Teile eines Auffangraumes<br />
sein.<br />
(10) Wegen <strong>de</strong>s Fassungsvermögens von<br />
Auffangräumen wird auf Nummer 3.2.3 und<br />
wegen <strong>de</strong>r Bauvorschriften für Auffangräume<br />
auf Nummer 4.3 verwiesen.<br />
(11) Die Lagerräume dürfen nicht<br />
an<strong>de</strong>rweitig genutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
5.4.2 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an anzeigeund<br />
erlaubnisbedürftige Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A Il<br />
und B in Räumen<br />
(1) Lagerräume dürfen nicht an Wohnräume<br />
und Beherbergungsräume sowie sonstige<br />
Schlafräume grenzen.<br />
(2) Bei erlaubnisbedürftiger Lagerung dürfen<br />
Lagerräume auch nicht an Räume<br />
grenzen, die <strong>de</strong>m nicht nur vorübergehen<strong>de</strong>m<br />
Aufenthalt von Menschen, ausgenommen<br />
Lagerpersonal, dienen. Als Lagerpersonal<br />
gelten alle im Zusammenhang<br />
mit <strong>de</strong>r Lagerung und Abfüllung brennbarer<br />
Flüssigkeiten beschäftigten Personen.<br />
(3) Abweichend von Absatz 2 dürfen Lagerräume<br />
nur dann an Aufenthalts- o<strong>de</strong>r Arbeitsräume<br />
grenzen, die nicht nur von Lagerpersonal<br />
benutzt wer<strong>de</strong>n, wenn sie von<br />
diesen Räumen<br />
- mit einer öffnungslosen Brandwand und<br />
- ggf. mit feuerbeständigen Decken abgetrennt<br />
sind und<br />
- die Außenwand <strong>de</strong>s Lagerraums einschließlich<br />
Fenster, Türen und sonstigen<br />
Öffnungen min<strong>de</strong>stens feuerbeständig<br />
ausgeführt ist, wenn sich ober-<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 25
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
halb <strong>de</strong>s Lagerraums Aufenthalts- und<br />
Arbeitsräume mit Fensteröffnungen befin<strong>de</strong>n.<br />
Dies bedarf aufgrund <strong>de</strong>r Abweichung vom<br />
Anhang II <strong>de</strong>r VbF einer Ausnahme nach<br />
§ 6 VbF.<br />
(4) Schornsteine müssen in <strong>de</strong>n Lagerräumen<br />
<strong>de</strong>n an feuerbeständige Wän<strong>de</strong> zu<br />
stellen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen (z.B. F 90 gemäß<br />
DIN 4102) entsprechen und von außen<br />
verputzt sein. Die Schornsteine dürfen<br />
in <strong>de</strong>n Lagerräumen keine Öffnungen haben,<br />
auch wenn sie durch Schieber, Klappen<br />
o<strong>de</strong>r in an<strong>de</strong>rer Weise verschließbar<br />
sind.<br />
(5) Durchbrüche durch Wän<strong>de</strong> und Decken,<br />
die in angrenzen<strong>de</strong> Räume führen, müssen<br />
durch nichtbrennbare Baustoffe (z.B. gemäß<br />
DIN 4102) gegen <strong>de</strong>n Durchtritt von<br />
Dämpfen brennbarer Flüssigkeiten gesichert<br />
sein.<br />
(6) Fußbö<strong>de</strong>n müssen für die gelagerten<br />
brennbaren Flüssigkeiten undurchlässig<br />
sein.<br />
(7) Abläufe, Öffnungen und Durchführungen<br />
zu tiefer gelegenen Räumen, Kellern,<br />
Gruben, Schächten sowie Kanäle z.B. für<br />
Kabel o<strong>de</strong>r Rohrleitungen müssen gegen<br />
das Eindringen brennbarer Flüssigkeiten<br />
und <strong>de</strong>ren Dämpfe geschützt sein.<br />
(8) Lagerräume müssen ausreichend belüftet<br />
und beleuchtbar sein.<br />
(9) Die Lüftung muss ständig einen min<strong>de</strong>stens<br />
5-fachen Luftwechsel in <strong>de</strong>r Stun<strong>de</strong><br />
gewährleisten und in Bo<strong>de</strong>nnähe wirksam<br />
sein.<br />
(10) Abweichend von Absatz 9 ist in Lagerräumen<br />
zur ausschließlich passiven Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten in gefahrgutrechtlich<br />
zulässigen Transportbehältern mit<br />
einem Rauminhalt bis 1000 l ein min<strong>de</strong>stens<br />
0,4-facher Luftwechsel pro Stun<strong>de</strong> 5 )<br />
zu gewährleisten. In Lagerräumen, die <strong>de</strong>r<br />
Nummer 8.3.2 Absatz 3 Ziffer 3 entsprechen,<br />
ist im Gefahrenfall eine Erhöhung <strong>de</strong>r<br />
Lüftung auf min<strong>de</strong>stens 2-facher Luftwechsel<br />
pro Stun<strong>de</strong> zu gewährleisten. In Lagerräumen,<br />
die <strong>de</strong>r Nummer 8.3.2 Absatz 3<br />
Ziffer 4 entsprechen, ist ein min<strong>de</strong>stens<br />
2-facher Luftwechsel pro Stun<strong>de</strong> zu gewährleisten.<br />
(11) Die Lüftung nach Absatz 10 kann<br />
durch natürliche o<strong>de</strong>r technische Lüftung<br />
realisiert wer<strong>de</strong>n. In Lägern mit einem min<strong>de</strong>stens<br />
2-fachen Luftwechsel pro Stun<strong>de</strong><br />
nach Nummer 10 ist die Wirksamkeit <strong>de</strong>r<br />
Lüftung zu überwachen (z.B. durch Strömungswächter).<br />
(12) Für eine Gaswarneinrichtung nach<br />
Nummer 8.3.2 Absatz 3 Ziffer 3 und Absatz<br />
4 ist ein Nachweis zu führen, dass die Entstehung<br />
einer explosionsfähigen Atmosphäre<br />
rechtzeitig und zuverlässig erkannt<br />
wird. Die Gaswarneinrichtungen 6 ) müssen<br />
min<strong>de</strong>stens Geräte <strong>de</strong>r Gerätekategorie 3G<br />
nach Nummer 8.8.1 Absatz 5 sein und <strong>de</strong>n<br />
betrieblichen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r "Sicherheitsregeln<br />
für Anfor<strong>de</strong>rungen an Eigenschaften<br />
ortsfester Gaswarneinrichtungen<br />
für <strong>de</strong>n Explosionsschutz“ 7 ) und <strong>de</strong>n<br />
"Grundsätze für die Prüfung <strong>de</strong>r Funktionsfähigkeit<br />
ortsfester Gaswarneinrichtungen<br />
für <strong>de</strong>n Explosionsschutz" 7 ) genügen.<br />
5.5 Konzept zum baulichen Brandschutz<br />
Bei baulichen Abweichungen von <strong>de</strong>n<br />
Nummern 5.3.3, 5.4.1 o<strong>de</strong>r 5.4.2 ist ein<br />
spezielles Brandschutzkonzept zu erstellen<br />
und mit <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Brandschutz zuständigen<br />
Stelle abzustimmen. Für die Erarbeitung<br />
eines solchen Brandschutzkonzeptes<br />
kann z.B. Abschnitt 7 <strong>de</strong>r "Richtlinie über<br />
<strong>de</strong>n baulichen Brandschutz im Industriebau"<br />
herangezogen wer<strong>de</strong>n. Ggf. bedürfen<br />
die Abweichungen aufgrund <strong>de</strong>r Abweichung<br />
vom Anhang II <strong>de</strong>r VbF <strong>de</strong>r Ausnahme<br />
nach § 6 VbF.<br />
5<br />
Zum 0,4-fachen Luftwechsel pro Stun<strong>de</strong> siehe auch "BGR 104<br />
Regeln für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei <strong>de</strong>r Arbeit -<br />
Explosionsschutz-Regeln (EXRL) <strong>de</strong>s Hauptverban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r<br />
gewerblichen Berufsgenossenschaften". Um einen min<strong>de</strong>stens<br />
0,4-fachen Luftwechsel durch natürlichen Luftwechsel zu<br />
gewährleisten, muss <strong>de</strong>r Raum über ständig wirksame Lüftungsöffnungen<br />
für Zu- und Abluft verfügen.<br />
6<br />
7<br />
Auf EN 50073 wird verwiesen<br />
Herausgegeben von <strong>de</strong>r BG <strong>de</strong>r chemischen Industrie, Hei<strong>de</strong>lberg.<br />
Anmerkung: Es sind nur die betrieblichen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
heranzuziehen<br />
26 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
6 Abstän<strong>de</strong>, Schutzstreifen, Tank- und<br />
Tankgruppenabstän<strong>de</strong> und Witterungsschutz<br />
bei <strong>de</strong>r oberirdischen Lagerung<br />
im Freien<br />
6.1 Abstand zwischen Behältern und Gebäu<strong>de</strong>n<br />
(1) Zum Schutz vor gegenseitiger Bran<strong>de</strong>inwirkung<br />
ist zwischen oberirdischen Behältern<br />
im Freien und Gebäu<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rliche<br />
Abstand einzuhalten.<br />
(2) Oberirdische Behälter zur Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A I, A II und B müssen min<strong>de</strong>stens 10 m<br />
von Gebäu<strong>de</strong>n entfernt sein. Für oberirdische<br />
Behälter zur Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III ergibt<br />
sich <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rliche Abstand aus <strong>de</strong>n<br />
baurechtlichen Bestimmungen.<br />
(3) Abweichend von Absatz 2 ist für<br />
- Behälter zur ausschließlichen passiven<br />
Lagerung mit einer Gesamtlagermenge<br />
von nicht mehr als <strong>20</strong>0 Liter ein Abstand<br />
vom Gebäu<strong>de</strong> von 3 m sowie<br />
- Behälter zur ausschließlichen passiven<br />
Lagerung mit einer Gesamtlagermenge<br />
von mehr als <strong>20</strong>0 Liter und nicht mehr<br />
als 1 000 Liter ein Abstand vom Gebäu<strong>de</strong><br />
von 5 m<br />
ausreichend.<br />
4) Läger für restentleerte Behälter nach<br />
Nummer 2.4 Absatz 17 müssen zu benachbarten<br />
Gebäu<strong>de</strong>n einen Abstand von<br />
10 m haben, wenn, unabhängig von <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklasse, eine Lagermenge von mehr<br />
als 450 l brennbarer Flüssigkeiten, bemessen<br />
nach Nummer 2.5 Absatz 2, gelagert<br />
wird. Wird eine Lagermenge von bis zu<br />
450 l brennbarer Flüssigkeiten, bemessen<br />
nach Nummer 2.5 Absatz 2, gelagert, ist<br />
ein Abstand von 5 m ausreichend.<br />
(5) Die Abstän<strong>de</strong> nach Absatz 2 bis 4 können<br />
entfallen, wenn<br />
- die <strong>de</strong>n Behältern zugekehrten Außenwän<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> bis 10 m oberhalb<br />
<strong>de</strong>s Tankscheitels <strong>de</strong>r Tanks bzw. Oberkante<br />
<strong>de</strong>r Transportbehälter und bis 5 m<br />
bei<strong>de</strong>rseits <strong>de</strong>r Kante <strong>de</strong>s Auffangraums<br />
feuerbeständig (z. B. Feuerwi<strong>de</strong>rstandsklasse<br />
F 90 gemäß DIN 4102),<br />
- Öffnungen innerhalb <strong>de</strong>r vorgenannten<br />
Außenwand feuerbeständig geschützt,<br />
- <strong>de</strong>r Bereich <strong>de</strong>r Außenwän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong>,<br />
<strong>de</strong>r mehr als 10 m oberhalb <strong>de</strong>s<br />
Tankscheitels <strong>de</strong>r Tanks bzw. Oberkante<br />
<strong>de</strong>r Transportbehälter liegt, aus<br />
schwer entflammbaren Baustoffen (z. B.<br />
B1 nach DIN 4102) hergestellt und<br />
- Dachein<strong>de</strong>ckungen wi<strong>de</strong>rstandsfähig<br />
gegen Flugfeuer und strahlen<strong>de</strong> Wärme<br />
o<strong>de</strong>r<br />
- anstelle <strong>de</strong>r feuerbeständigen Außenwand<br />
<strong>de</strong>r Gebäu<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong><br />
und <strong>de</strong>n Behältern feuerbeständige<br />
Bauteile in ausreichen<strong>de</strong>r Höhe<br />
und Breite vorhan<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />
- wenn benachbarte Anlagen bzw. Gebäu<strong>de</strong><br />
in ein gemeinsames, alternatives,<br />
mit <strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Brandschutz zuständigen<br />
Stellen abgestimmtes Brandschutzkonzept,<br />
das eine Reduzierung <strong>de</strong>s Abstan<strong>de</strong>s<br />
erlaubt, eingebun<strong>de</strong>n<br />
sind.<br />
Die festgelegten Abstän<strong>de</strong> und die äquivalenten<br />
Maßnahmen sind im alternativen<br />
Brandschutzkonzept zu dokumentieren. Für<br />
das Brandschutzkonzept siehe auch Nummer<br />
5.5.<br />
Eine ausreichen<strong>de</strong> Höhe und Breite ist gegeben,<br />
wenn die Wand aus feuerbeständigen<br />
Bauteilen <strong>de</strong>n Abmessungen <strong>de</strong>r feuerbeständigen<br />
Gebäu<strong>de</strong>wand entspricht.<br />
(6) Beispiele für eine geeignete Gebäu<strong>de</strong>wand<br />
sind in <strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>rn <strong>20</strong> und 21 dargestellt.<br />
Bild <strong>20</strong>: Geeignete Gebäu<strong>de</strong>wand nach Nummer 6.1 Absatz 5<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 27
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(4) Unmittelbar benachbarte Auffangräume<br />
für ortsbewegliche Behälter gelten hinsichtlich<br />
<strong>de</strong>r Notwendigkeit von Schutzstreifen<br />
als ein Auffangraum, wenn nicht durch<br />
brandschutztechnische Maßnahmen eine<br />
gegenseitige Beeinflussung <strong>de</strong>r Auffangräume<br />
im Brandfall verhin<strong>de</strong>rt wird.<br />
Bild 21: Geeignete Gebäu<strong>de</strong>wand nach Nummer 6.1 Absatz 5<br />
(7) Auf die eingeschränkten Lagermöglichkeiten<br />
in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />
um Behälter gemäß Nummer 8.4.1 und<br />
8.8.2 wird hingewiesen.<br />
(5) Läger müssen von einem Schutzstreifen<br />
umgeben sein, wenn mehr als<br />
1. 500 000 l brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklasse A III in Tanks,<br />
2. 50 000 l brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklasse A III in ortsbeweglichen<br />
Behältern,<br />
3. 30 000 l brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklasse A I, A II o<strong>de</strong>r B in Tanks<br />
o<strong>de</strong>r<br />
4. 10 000 l brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklasse A I, A II o<strong>de</strong>r in ortsbeweglichen<br />
Behältern<br />
oberirdisch gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />
6.2 Notwendigkeit von Schutzstreifen 8 )<br />
8<br />
(1) Zum Schutz vor gegenseitiger Bran<strong>de</strong>inwirkung<br />
ist zwischen oberirdischen Behältern<br />
im Freien und benachbarten Anlagen<br />
und Gebäu<strong>de</strong>n in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r<br />
Art <strong>de</strong>r Behälter sowie <strong>de</strong>r Menge und Gefahrklasse<br />
<strong>de</strong>r gelagerten brennbaren Flüssigkeiten<br />
ein ausreichen<strong>de</strong>r Schutzstreifen<br />
einzuhalten.<br />
(2) Schutzstreifen sind Bereiche, die sowohl<br />
benachbarte Anlagen und Gebäu<strong>de</strong><br />
gegen die Einwirkung eines Bran<strong>de</strong>s als<br />
auch das Lager selbst gegen Zündgefahren<br />
von außen sichern sollen. Sie stellen<br />
die Abstandsflächen zwischen <strong>de</strong>n benachbarten<br />
Anlagen und Gebäu<strong>de</strong>n und<br />
diesen am nächsten stehen<strong>de</strong>n Tanks bzw.<br />
bei ortsbeweglichen Behältern <strong>de</strong>m<br />
Auffangraum dar.<br />
(3) Für die Notwendigkeit eines Schutzstreifens<br />
wird das Volumen <strong>de</strong>r Tanks bzw.<br />
ortsbeweglichen Behälter zugrun<strong>de</strong> gelegt,<br />
die in einem Auffangraum, bemessen nach<br />
Nummer 3.2.3, vorhan<strong>de</strong>n sein können.<br />
Die Überarbeitung <strong>de</strong>r Notwendigkeit von Schutzstreifen sowie<br />
<strong>de</strong>ren Breite und <strong>de</strong>r durch sie zu erfüllen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
wur<strong>de</strong> aus systematischen Grün<strong>de</strong>n durchgeführt. Eine<br />
Anpassung bestehen<strong>de</strong>r Anlagen ist auch bei Umbauten nicht<br />
erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
(6) Wer<strong>de</strong>n brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklasse A Ill zusammen mit brennbaren<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A<br />
II o<strong>de</strong>r B gelagert, gelten Absatz 5 Ziffer 3<br />
und 4 entsprechend, wobei für die Berechnung<br />
<strong>de</strong>r relevanten Lagermengen<br />
- 50 Liter brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklasse A III in Tanks gleich drei<br />
Liter brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II o<strong>de</strong>r B in Tanks<br />
bzw.<br />
- 5 Liter brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A III in ortsbeweglichen Behältern<br />
gleich einem Liter brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
o<strong>de</strong>r B in ortsbeweglichen Gefäßen<br />
gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
(7) Benachbarte Auffangräume, die auch<br />
mehreren Betreibern gehören können,<br />
müssen von einem gemeinsamen Schutzstreifen<br />
umgeben sein, wenn<br />
1. <strong>de</strong>r Schutzstreifen eines Auffangraumes<br />
in einen benachbarten Auffangraum für<br />
Tanks hineinreicht, <strong>de</strong>r einzeln betrachtet<br />
keinen Schutzstreifen benötigt, jedoch<br />
<strong>de</strong>r Schutzstreifen min<strong>de</strong>stens einen<br />
Tank berührt, bzw.<br />
2. <strong>de</strong>r Schutzstreifen eines Auffangraumes<br />
in einen benachbarten Auffangraum für<br />
ortsbewegliche Behälter hineinreicht,<br />
<strong>de</strong>r einzeln betrachtet keinen Schutzstreifen<br />
benötigt.<br />
28 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(8) Läger für restentleerte Behälter nach<br />
Nummer 2.4 Absatz 17 müssen von einem<br />
Schutzstreifen umgeben sein, wenn, unabhängig<br />
von <strong>de</strong>r Gefahrklasse, eine Lagermenge<br />
von mehr als 450 l brennbarer Flüssigkeiten,<br />
bemessen nach Nummer 2.5 Absatz<br />
2, gelagert wird.<br />
(9) Beispiele für die Ermittlung <strong>de</strong>r Notwendigkeit<br />
von Schutzstreifen sind in Bild 1 und<br />
2 dargestellt.<br />
(12) Seen, Flüsse, Kanäle sowie nichtöffentliche<br />
Gleisanlagen und Straßen dürfen<br />
in die Schutzstreifen einbezogen wer<strong>de</strong>n.<br />
(13) Die für die Schutzstreifen vorgeschriebenen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen fin<strong>de</strong>n auch dann<br />
Anwendung, wenn sich in Anlageteilen o-<br />
<strong>de</strong>r Behältern nur noch Reste brennbarer<br />
Flüssigkeiten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren Dämpfe befin<strong>de</strong>n.<br />
6.3 Breite <strong>de</strong>r Schutzstreifen bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />
in ortsfesten Tanks und in ortsbeweglichen<br />
Behältern<br />
(1) Für die Bemessung <strong>de</strong>r Breite <strong>de</strong>s<br />
Schutzstreifens wird das Volumen <strong>de</strong>r<br />
Tanks bzw. <strong>de</strong>r ortsbeweglichen Behälter<br />
zugrun<strong>de</strong> gelegt, die in einem Auffangraum,<br />
bemessen nach Nummer 3.2.3, vorhan<strong>de</strong>n<br />
sein dürfen.<br />
(2) Wer<strong>de</strong>n brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklasse A III zusammen mit brennbaren<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I,<br />
A II o<strong>de</strong>r B gelagert, muss die Breite <strong>de</strong>s<br />
Schutzstreifens in Abhängigkeit von <strong>de</strong>n<br />
Gesamtvolumina <strong>de</strong>r brennbaren Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A Il und B<br />
sowie <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III separat bestimmt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
(10) Abweichend von Absatz 7 kann auf einen<br />
gemeinsamen Schutzstreifen verzichtet<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn die benachbarten Auffangräume<br />
durch eine feuerbeständige<br />
Wand ausreichen<strong>de</strong>r Breite und Höhe getrennt<br />
sind.<br />
(11) Für die Schutzstreifen muss das Gelän<strong>de</strong><br />
zur Verfügung stehen, auf <strong>de</strong>m die<br />
vorgeschriebenen Anfor<strong>de</strong>rungen eingehalten<br />
wer<strong>de</strong>n können. Soweit nicht ausschließlich<br />
betriebseigenes Gelän<strong>de</strong> für die<br />
Schutzstreifen zur Verfügung steht, hat <strong>de</strong>r<br />
Anlageinhaber durch rechtsverbindliche<br />
Vereinbarungen sicherzustellen, dass die<br />
für Schutzstreifen vorgeschriebenen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
erfüllt wer<strong>de</strong>n.<br />
(3) Die Breite <strong>de</strong>r Schutzstreifen muss<br />
betragen<br />
1. bei <strong>de</strong>r Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III in<br />
Tanks und einer gelagerten Gesamtmenge<br />
von mehr als 500 m³ min<strong>de</strong>stens<br />
3 m entsprechend Diagramm 1, höchstens<br />
jedoch 8 m<br />
2. bei <strong>de</strong>r Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A I, A II o<strong>de</strong>r<br />
B in Tanks und einer gelagerten Gesamtmenge<br />
a) von mehr als 30<br />
bis <strong>20</strong>0 m³<br />
b) von mehr<br />
als <strong>20</strong>0 m³<br />
10 m<br />
mehr als 10 m<br />
bis 30 m, entsprechend<br />
Diagramm<br />
2.<br />
3. bei <strong>de</strong>r Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III in ortsbeweglichen<br />
Behältern und einer gelagerten<br />
Gesamtmenge von mehr als<br />
50 m³ min<strong>de</strong>stens 3 m<br />
4. bei Lagerung von brennbaren Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A I, A II und B<br />
in ortsbeweglichen Behältern und gelagerten<br />
Mengen<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 29
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
a) von mehr als 10<br />
bis 100 m³<br />
b) von mehr<br />
als 100 m³<br />
mehr als 10 m<br />
bis 30 m, entsprechend<br />
Diagramm<br />
3<br />
30 m.<br />
(4) Ergibt sich die Notwendigkeit eines<br />
Schutzstreifens nur aus Nummer 6.2 Absatz<br />
4, so beträgt die Breite <strong>de</strong>s Schutzstreifens<br />
10 m.<br />
Bei Auffangräumen zur ausschließlichen<br />
Lagerung brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A III ist abweichend von Satz 1<br />
die Breite <strong>de</strong>s Schutzstreifens 3 m.<br />
(5) Ergibt sich bei <strong>de</strong>r Zusammenlagerung<br />
in einem Auffangraum die Notwendigkeit<br />
eines Schutzstreifens nur aus <strong>de</strong>r Addition<br />
<strong>de</strong>r nach Nummer 6.2 Absatz 6 umgerechneten<br />
Lagermengen, beträgt die Breite <strong>de</strong>s<br />
Schutzstreifens min<strong>de</strong>stens 3 m und<br />
höchstens 10 m und ist im einzelnen in Abhängigkeit<br />
vom Verhältnis <strong>de</strong>s Volumens<br />
<strong>de</strong>r gelagerten brennbaren Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III zu <strong>de</strong>m Volumen <strong>de</strong>r<br />
gelagerten brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklasse A I, A II o<strong>de</strong>r B zu bestimmen<br />
und in <strong>de</strong>n Festlegungen nach Nummer<br />
13.2.1 Absatz 1 mit aufzunehmen. Ein Beispiel<br />
für die Festlegung <strong>de</strong>r Schutzstreifenbreite<br />
ist in Bild 3 dargestellt.<br />
30 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(6) Ergibt sich die Notwendigkeit eines<br />
Schutzstreifens nach Nummer 6.2 Absatz 7<br />
Ziffer 1 o<strong>de</strong>r 2 für einen Auffangraum, <strong>de</strong>r<br />
einzeln betrachtet keinen Schutzstreifen<br />
benötigt, beträgt die Breite <strong>de</strong>s Schutzstreifens<br />
für diesen Auffangraum bei brennbaren<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A I, A II<br />
o<strong>de</strong>r B 10 m und bei brennbaren Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III 3 m.<br />
(7) Ergibt sich die Notwendigkeit eines<br />
Schutzstreifens nach Nummer 6.2 Absatz<br />
8, so beträgt die Breite <strong>de</strong>s Schutzstreifens<br />
10 m. Wer<strong>de</strong>n auschließlich restentleerte<br />
Behälter <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III<br />
gelagert, so reduziert sich die Breite <strong>de</strong>s<br />
Schutzstreifens auf 3 m.<br />
(8) Die Breite <strong>de</strong>r Schutzstreifen ist bei <strong>de</strong>r<br />
Lagerung in Tanks von <strong>de</strong>r Wandung <strong>de</strong>r<br />
einzelnen Tanks an zu messen.<br />
(9) Bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A I, A II und B in<br />
Tanks müssen min<strong>de</strong>stens 2/3 <strong>de</strong>r Breite<br />
<strong>de</strong>r Schutzstreifen nach Absatz 3 bis 6 außerhalb<br />
<strong>de</strong>s Auffangraumes nach Absatz 1<br />
liegen.<br />
(10) Die Breite <strong>de</strong>r Schutzstreifen ist bei<br />
<strong>de</strong>r Lagerung in ortsbeweglichen Behältern<br />
von <strong>de</strong>r oberen Innenkante <strong>de</strong>s Auffangraumes<br />
an zu messen.<br />
(11) Der Schutzstreifen um das Lager ergibt<br />
sich aus <strong>de</strong>r äußeren Begrenzen<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r Schutzstreifen um die Tanks und Auffangräume<br />
aller Gefahrklassen nach Absatz<br />
7 bis 10. Überlappen sich die Schutzstreifen<br />
benachbarter Auffangräume gilt<br />
Satz 1 entsprechend.<br />
(12) In Bild 4 und 5 sind Beispiele für die<br />
Breite <strong>de</strong>r Schutzstreifen dargestellt.<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 31
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
Bild 4<br />
Breite <strong>de</strong>s Schutzstreifens eines Lagers bei <strong>de</strong>r Zusammenlagerung brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A I, A II o<strong>de</strong>r B<br />
mit brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III gemäß Nummer 6.3<br />
Bild 5 Breite <strong>de</strong>s Schutzstreifens bei benachbarten Auffangräumen nach Nummer 6.3<br />
32 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(13) Abweichend von Absatz 7 bis 11 kann<br />
<strong>de</strong>r Schutzstreifen, soweit er außerhalb <strong>de</strong>s<br />
Auffangraumes liegt, an feuerbeständigen<br />
Wän<strong>de</strong>n (z.B. Feuerwi<strong>de</strong>rstandsklasse<br />
F 90A gemäß DIN 4102) o<strong>de</strong>r Wällen ausreichen<strong>de</strong>r<br />
Höhe und Breite en<strong>de</strong>n. Die<br />
Wän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Wälle dürfen dann ganz o<strong>de</strong>r<br />
teilweise gleichzeitig auch die Wän<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r<br />
Wälle <strong>de</strong>s Auffangraumes sein. Der Abstand<br />
zwischen <strong>de</strong>m Behälter und <strong>de</strong>r feuerbeständigen<br />
Wand muss Nummer 4.3.1.4<br />
Absatz 2 entsprechen.<br />
(14) Die Höhe und Breite <strong>de</strong>r Wän<strong>de</strong> und<br />
Wälle nach Absatz 12 gilt als ausreichend,<br />
wenn durch sie min<strong>de</strong>stens die Fläche abge<strong>de</strong>ckt<br />
wird, die durch die lineare Verbindung<br />
zwischen <strong>de</strong>n durch die Wän<strong>de</strong> bzw.<br />
Wälle abge<strong>de</strong>ckten Objekten und <strong>de</strong>m zu<br />
schützen<strong>de</strong>n Lager entsteht.<br />
(15) Ein Beispiel für die ausreichen<strong>de</strong> Höhe<br />
und Breite einer feuerbeständigen Wand ist<br />
in Bild 6 dargestellt.<br />
(16) Abweichend von Absatz 3 bis 9 kann<br />
<strong>de</strong>r Schutzstreifen auf die Hälfte <strong>de</strong>r sonst<br />
erfor<strong>de</strong>rlichen Abmessungen verringert<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn die Tanks von einem im Gefahrenfall<br />
mit Wasser berieselten Ringmantel<br />
aus Stahl umgeben sind, <strong>de</strong>ssen Höhe<br />
min<strong>de</strong>stens 4/5 <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>s Tankmantels<br />
beträgt. Die Berieselung ist ausreichend,<br />
wenn sie z.B. DIN 14495 entspricht.<br />
(17) Wenn benachbarte Anlagen in ein<br />
gemeinsames Brandschutzkonzept eingebun<strong>de</strong>n<br />
sind und ein alternatives, mit <strong>de</strong>n<br />
für <strong>de</strong>n Brandschutz zuständigen Stellen<br />
abgestimmtes Brandschutzkonzept es erlaubt,<br />
kann die Breite <strong>de</strong>s Schutzstreifens<br />
verringert wer<strong>de</strong>n. Die Breite <strong>de</strong>s Schutzstreifens<br />
und die äquivalenten Maßnahmen<br />
sind im alternativen Brandschutzkonzept zu<br />
dokumentieren. Für das Brandschutzkonzept<br />
siehe auch Nummer 5.5.<br />
(18) In Bild 7 sind Beispiele für die Überschneidungen<br />
und Einschränkungen <strong>de</strong>r<br />
Schutzstreifen dargestellt.<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 33
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
Bild 7: Beispiele für die Festlegung <strong>de</strong>r Schutzstreifen mehrerer benachbarter Lager nach Nummer 6.2 und 6.3<br />
6.4 Anfor<strong>de</strong>rungen an Schutzstreifen<br />
(1) Die Schutzstreifen nach Nummer 6.3<br />
sind von Stoffen freizuhalten, die ihrer Art<br />
o<strong>de</strong>r Menge nach geeignet sind, zur Entstehung<br />
o<strong>de</strong>r Ausbreitung von Brän<strong>de</strong>n zu<br />
führen. Nicht zu <strong>de</strong>n Stoffen nach Satz 1<br />
gehören brennbare Flüssigkeiten aller Gefahrklassen<br />
in Behältern nach Nummer 2.4<br />
einschließlich ihrer Verpackungen und/o<strong>de</strong>r<br />
Lager-/ Transporthilfsmittel (z.B. Paletten,<br />
Schrumpffolie, Umverpackungen). Auf<br />
Nummer 3.1.1 Absatz 7 wird verwiesen.<br />
(2) Auf <strong>de</strong>m innerhalb eines Auffangraumes<br />
gelegenen Teil eines Schutzstreifens sind<br />
nur zum Betrieb <strong>de</strong>s Lagers erfor<strong>de</strong>rliche<br />
Rohrleitungen, Armaturen und Pumpen zulässig.<br />
(3) Auf <strong>de</strong>m außerhalb eines Auffangraumes<br />
gelegenen Teil eines Schutzstreifens<br />
sind zum Betrieb <strong>de</strong>s Lagers erfor<strong>de</strong>rliche<br />
Einrichtungen und bauliche Anlagen (z.B.<br />
Abfüllschuppen, Wiegehäuser, Wetterschutzeinrichtungen)<br />
zulässig. Die baulichen<br />
Anlagen müssen aus nichtbrennbaren<br />
Baustoffen bestehen. Sie dürfen in Wän<strong>de</strong><br />
o<strong>de</strong>r Wälle <strong>de</strong>s Auffangraumes einbezogen<br />
sein.<br />
(4) Druckgasbehälter und oberirdische<br />
Druckbehälter für Gase dürfen in Schutzstreifen<br />
von Tanks zur Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
und B nicht gelagert wer<strong>de</strong>n. Schutzstreifen<br />
im Sinne dieser <strong>TRbF</strong> und Schutzbereiche<br />
für Druckbehälter nach TRB 610 dürfen<br />
sich überschnei<strong>de</strong>n, sofern diese nicht Zone<br />
1 sind.<br />
6.5 Tank- und Tankgruppenabstän<strong>de</strong><br />
(1) Bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A I, A II und B sind<br />
aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Brandschutzes und <strong>de</strong>r<br />
Brandbekämpfung zwischen <strong>de</strong>n Tanks die<br />
in Tafel 5 und 6 festgelegten Tank- und<br />
Tankgruppenabstän<strong>de</strong> einzuhalten. Zwischen<br />
ortsbeweglichen Behältern und ortsfesten<br />
Tanks muss ein Abstand von 1 D<br />
eingehalten wer<strong>de</strong>n, wobei D <strong>de</strong>r Durchmesser<br />
<strong>de</strong>s größten benachbarten ortsfesten<br />
Tanks ist.<br />
(2) Wer<strong>de</strong>n brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklasse A III mit brennbaren Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B<br />
zusammen gelagert, so gilt Absatz 1 für die<br />
34 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
Tafel 5<br />
Tanks zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III entsprechend.<br />
(3) Die in Tafel 5 und 6 in Abhängigkeit von<br />
Tankbauart, Anordnung und Gesamtrauminhalt<br />
festgelegte Anzahl <strong>de</strong>r Tanks in einer<br />
Tankgruppe darf nicht überschritten wer<strong>de</strong>n.<br />
(4) Tanks einer Tankgruppe dürfen auch in<br />
getrennten Auffangräumen stehen.<br />
Tankabstän<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I - ausgenommen Rohöl<br />
und Schwefelkohlenstoff -, A II und B<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Tanks in einer<br />
Tankgruppe<br />
bis 10 Tanks beliebiger<br />
Bauart<br />
bis 10 Tanks beliebiger<br />
Bauart<br />
bis 4 Tanks beliebig aufgestellt<br />
o<strong>de</strong>r beliebig viele<br />
Tanks in einer Reihe<br />
aufgestellt<br />
Gesamtrauminhalt<br />
≤ 2 000 m³<br />
> <strong>20</strong>00 m³<br />
≤ 50 000 m³<br />
Tankabstand<br />
≥ 0,3 D, min<strong>de</strong>stens<br />
jedoch 1 m<br />
≥ 0,3 D, min<strong>de</strong>stens<br />
jedoch 3 m<br />
- Festdachtanks > 50 000 m³ ≥ 0,5 D, min<strong>de</strong>stens<br />
jedoch 3 m<br />
- Schwimmdachtanks<br />
und inertisierte Festdachtanks<br />
nach<br />
Nummer 8.4.2.2<br />
- Tanks mit Ringmantel,<br />
<strong>de</strong>ren Höhe min<strong>de</strong>stens<br />
4/5 <strong>de</strong>r Höhe<br />
<strong>de</strong>s Tankmantels beträgt,<br />
sowie Tanks in<br />
gleich hohen –<br />
Auffangräumen an<strong>de</strong>rer<br />
Form<br />
> 50 000 m³ ≥ 0,3 D, min<strong>de</strong>stens<br />
jedoch 3 m<br />
> 50 000 m³ ≥ 0,3 D, min<strong>de</strong>stens<br />
jedoch 3 m<br />
Die Abstän<strong>de</strong> von Tankgruppen müssen min<strong>de</strong>stens <strong>de</strong>m Diagramm<br />
4 entsprechen.<br />
(5) Für die Bemessung <strong>de</strong>r Abstän<strong>de</strong>, sowohl<br />
zwischen <strong>de</strong>n einzelnen Tanks als<br />
auch zwischen <strong>de</strong>n Tankgruppen, ist vom<br />
Durchmesser (D) <strong>de</strong>s größten <strong>de</strong>r jeweils<br />
benachbarten Tanks auszugehen.<br />
(6) Die Abstän<strong>de</strong> sind auch zu benachbarten<br />
Tanks für brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklasse A III einzuhalten. Sofern die<br />
Tanks nicht in einem gemeinsamen Auffangraum<br />
stehen, ist für die Bemessung<br />
<strong>de</strong>r Abstän<strong>de</strong> jedoch <strong>de</strong>r Durchmesser <strong>de</strong>s<br />
größten benachbarten Tanks für brennbare<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
o<strong>de</strong>r B maßgebend.<br />
(7) Die Abstän<strong>de</strong> sind auch zwischen<br />
Tanks benachbarter Läger einzuhalten.<br />
(8) Die Abstän<strong>de</strong> sind von Tankwand zu<br />
Tankwand zu messen.<br />
(9) Bei Tanks mit Ringmänteln ist <strong>de</strong>r lichte<br />
Abstand zwischen <strong>de</strong>n Ringmänteln maßgebend.<br />
(10) Beispiele für Tank- und Tankgruppenabstän<strong>de</strong><br />
sind in Bild 8 dargestellt.<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 35
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
Tafel 6<br />
Tankabstän<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r Lagerung von Rohöl und<br />
Schwefelkohlenstoff<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Tanks in<br />
einer Tankgruppe<br />
bis 10 Tanks beliebiger<br />
Bauart<br />
bis 4 Tanks beliebig<br />
aufgestellt o<strong>de</strong>r beliebig<br />
viele Tanks in<br />
einer Reihe aufgestellt<br />
Rauminhalt<br />
Einzeltanks<br />
≤ 10 000 m³<br />
<strong>de</strong>s<br />
Tankabstand<br />
≥ 0,6 D, min<strong>de</strong>stens<br />
jedoch 6 m<br />
- Festdachtanks > 10 000 m³ ≥ 1 D, min<strong>de</strong>stens<br />
jedoch 30 m<br />
- Schwimmdachtanks<br />
- Tanks mit Ringmantel<br />
<strong>de</strong>ssen<br />
Höhe min<strong>de</strong>stens<br />
4/5 <strong>de</strong>r Höhe<br />
<strong>de</strong>s Tankmantels<br />
beträgt<br />
> 10 000 m³ ≥ 0,6 D min<strong>de</strong>stens<br />
jedoch <strong>20</strong> m, höchstens<br />
jedoch 60 m<br />
> 10 000 m³ ≥ 0,6 D, min<strong>de</strong>stens<br />
jedoch <strong>20</strong> m<br />
Die Abstän<strong>de</strong> von Tankgruppen müssen min<strong>de</strong>stens 1 D, min<strong>de</strong>stens<br />
jedoch 30 m betragen.<br />
6.6 Witterungsschutz<br />
Oberirdische Läger im Freien, die mit einem<br />
Witterungsschutz versehen sind, sind<br />
aus brandschutztechnischer Sicht wie eine<br />
oberirdische Lagerung im Freien zu bewerten,<br />
wenn die Witterungsschutzverkleidung<br />
keine Feuerwi<strong>de</strong>rstandsdauer besitzt, keine<br />
zusätzliche Brandgefährdung <strong>de</strong>s Lagers<br />
darstellt und im Brandfall rasch großflächig<br />
öffnet. Dies ist z.B. gegeben, wenn die für<br />
die Witterungsschutzverkleidung verwen<strong>de</strong>ten<br />
Baustoffe<br />
- min<strong>de</strong>stens schwer entflammbar,<br />
- nichtbrennend abtropfend sind und<br />
- thermisch o<strong>de</strong>r mechanisch im Brandfall<br />
rasch zerstört wer<strong>de</strong>n bzw. zerstörbar<br />
sind.<br />
Wer<strong>de</strong>n feuerbeständige Wän<strong>de</strong> z.B. nach<br />
Nummer 6.2 o<strong>de</strong>r 6.3 zur Einschränkung<br />
von Schutzstreifen als Begrenzungswän<strong>de</strong><br />
in die Witterungsschutzfassa<strong>de</strong> integriert,<br />
so dürfen maximal zwei Wän<strong>de</strong> feuerbeständig<br />
sein. Bezüglich <strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>ren<br />
Maßnahmen zum Explosionsschutz wird<br />
auf Nummer 8.4.3.3, bezüglich <strong>de</strong>r Brandschutzeinrichtungen<br />
auf Nummer 13.2 verwiesen.<br />
Diese oberirdischen Läger im Freien<br />
mit Witterungsschutz gelten nicht als<br />
Lagerraum im Sinne von Nummer 2.2.<br />
7 Unterirdische Lagerung<br />
7.1 Allgemeines<br />
Für unterirdische Tanks, die nicht allseitig<br />
von Er<strong>de</strong>, Mauerwerk o<strong>de</strong>r Beton o<strong>de</strong>r<br />
mehreren dieser Stoffe von insgesamt min<strong>de</strong>stens<br />
0,3 m Dicke bei brennbaren Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III bzw. 0,8 m<br />
bei brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II o<strong>de</strong>r B umgeben sind, gelten<br />
die Anfor<strong>de</strong>rungen für die oberirdische<br />
Lagerung entsprechend.<br />
7.2 Tankabstän<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>r unterirdischen<br />
Lagerung<br />
(1) Unterirdische Tanks sollen einen Abstand<br />
von min<strong>de</strong>stens 0,4 m voneinan<strong>de</strong>r<br />
haben.<br />
(2) Von Grundstücken, die nicht zum Lager<br />
gehören, von Gebäu<strong>de</strong>n und von öffentlichen<br />
Versorgungsleitungen müssen unterirdische<br />
Tanks einen Abstand von min<strong>de</strong>stens<br />
1 m haben. Zu <strong>de</strong>n öffentlichen Versorgungsleitungen<br />
im Sinne dieser Vorschriften<br />
gehören insbeson<strong>de</strong>re Gas-,<br />
Wasser-, Abwasserleitungen, elektrische<br />
Leitungen und Leitungen von Fernmel<strong>de</strong>anlagen.<br />
(3) Auf die Einhaltung <strong>de</strong>s Min<strong>de</strong>stabstan<strong>de</strong>s<br />
kann im Einverständnis mit <strong>de</strong>n zuständigen<br />
Stellen nur verzichtet wer<strong>de</strong>n,<br />
wenn sichergestellt ist, dass durch geeignete<br />
Maßnahmen z.B. bei Bauarbeiten eine<br />
Gefährdung <strong>de</strong>r Versorgungsleitungen<br />
ausgeschlossen ist.<br />
8 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche<br />
8.1 Allgemeines<br />
8.1.1 Anwendungsbereich<br />
Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche wer<strong>de</strong>n<br />
nachstehend für brennbare Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A I, A II und B sowie<br />
brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A III, die auf ihren Flammpunkt o<strong>de</strong>r darüber<br />
erwärmt wer<strong>de</strong>n, festgelegt. Für<br />
brennbare Flüssigkeiten, die nicht unter die<br />
VbF fallen, wird auf die Explosionsschutz-Regeln<br />
(EXRL) 9 ) verwiesen.<br />
36 VSGA 02/<strong>20</strong>02<br />
9<br />
BGR 104 Regeln für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei<br />
<strong>de</strong>r Arbeit – Explosionsschutz-Regeln (EX-RL) <strong>de</strong>s Hauptverban<strong>de</strong>s<br />
<strong>de</strong>r gewerblichen Berufsgenossenschaften.
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
8.1.2 Begriffe<br />
(1) Explosionsfähige Atmosphäre im Sinne<br />
<strong>de</strong>r VbF ist ein Gemisch aus Luft und<br />
brennbaren Gasen, Dämpfen o<strong>de</strong>r Nebeln<br />
unter atmosphärischen Bedingungen, in<br />
<strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r Verbrennungsvorgang nach<br />
erfolgter Entzündung auf das gesamte unverbrannte<br />
Gemisch überträgt.<br />
(2) Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche sind Bereiche,<br />
in <strong>de</strong>nen explosionsfähige Atmosphäre<br />
durch Dampf/Luft-Gemische in solchen<br />
Mengen auftreten kann, dass beson<strong>de</strong>re<br />
Schutzmaßnahmen für die Aufrechterhaltung<br />
<strong>de</strong>s Schutzes von Sicherheit und<br />
Gesundheit <strong>de</strong>r betroffenen Arbeitnehmer<br />
und Dritter erfor<strong>de</strong>rlich wer<strong>de</strong>n. Die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />
Bereiche wer<strong>de</strong>n nach<br />
Häufigkeit und Dauer <strong>de</strong>s Auftretens von<br />
explosionsfähiger Atmosphäre in Zonen unterteilt.<br />
(3) Zone 0: Bereiche, in <strong>de</strong>nen eine explosionsfähige<br />
Atmosphäre, die aus einem<br />
Gemisch von Luft und brennbaren Gasen,<br />
Dämpfen o<strong>de</strong>r Nebeln besteht, ständig,<br />
langzeitig o<strong>de</strong>r häufig vorhan<strong>de</strong>n ist.<br />
(4) Zone 1: Bereiche, in <strong>de</strong>nen damit zu<br />
rechnen ist, dass eine explosionsfähige<br />
Atmosphäre als Gemisch aus Luft und<br />
brennbaren Gasen, Dämpfen o<strong>de</strong>r Nebeln<br />
gelegentlich auftritt.<br />
(5) Zone 2: Bereiche, in <strong>de</strong>nen nicht damit<br />
zu rechnen ist, dass eine explosionsfähige<br />
Atmosphäre als Gemisch aus Luft und<br />
brennbaren Gasen, Dämpfen o<strong>de</strong>r Nebeln<br />
auftritt, aber wenn sie <strong>de</strong>nnoch auftritt,<br />
dann aller Wahrscheinlichkeit nur selten<br />
und während eines kurzen Zeitraums.<br />
4. <strong>de</strong>r nähere Bereich um Verbindungen,<br />
die betriebsmäßig gelöst wer<strong>de</strong>n,<br />
5. <strong>de</strong>r nähere Bereich um Stoffbuchsen,<br />
z.B. an Pumpen,<br />
6. die unmittelbare Nähe <strong>de</strong>r Austrittsöffnungen<br />
von Entlüftungsleitungen sowie<br />
7. Auffangräume und Domschächte von<br />
Tanks.<br />
(8) Zone 2 können z. B. sein<br />
1. Bereiche, welche die Zonen 0 und 1<br />
umgeben,<br />
2. Bereiche um lösbare Verbindungen von<br />
Rohrleitungen.<br />
8.1.3 Einteilung von explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />
in Zonen<br />
(1) Die Einteilung von Anlagen und Anlagenteilen<br />
in Zonen dient als Grundlage für<br />
die Beurteilung <strong>de</strong>s Umfangs von Schutzmaßnahmen.<br />
(2) Unter bestimmten Bedingungen dürfen<br />
in <strong>de</strong>n in Nummer 8.2 bis 8.7 genannten<br />
Bereichen Zonen abweichend zugeordnet<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn im Explosionsschutzdokument<br />
eine ausreichen<strong>de</strong> Begründung 10 )<br />
hierfür erbracht wird.<br />
(3) Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche können<br />
z.B. durch<br />
1. beson<strong>de</strong>re konstruktive Maßnahmen,<br />
2. beson<strong>de</strong>re betriebliche Maßnahmen,<br />
z.B. technische Lüftung,<br />
3. bauliche Maßnahmen o<strong>de</strong>r Ausnutzung<br />
<strong>de</strong>r Gelän<strong>de</strong>verhältnisse, welche die<br />
Ausbreitung brennbarer o<strong>de</strong>r explosionsfähiger<br />
Dampf/Luft-Gemische begrenzen,<br />
wie z.B. in Bild 9 dargestellt,<br />
eingeschränkt wer<strong>de</strong>n.<br />
(6) Zone 0 kann z.B. sein<br />
1. das Innere von Behältern,<br />
2. das Innere von Apparaturen und Rohrleitungen.<br />
(7) Zone 1 kann z.B. sein<br />
1 . die nähere Umgebung <strong>de</strong>r Zone 0,<br />
2. die nähere Umgebung von Beschickungsöffnungen,<br />
3. <strong>de</strong>r nähere Bereich um Füll- und Entleerungseinrichtungen,<br />
10 Auf die Richtlinie 1999/92/EG und die BGR 104 Regeln für Sicherheit<br />
und Gesundheitsschutz bei <strong>de</strong>r Arbeit - Explosionsschutz-Regeln<br />
(EX-RL) <strong>de</strong>s Hauptverban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r gewerblichen<br />
Berufsgenossenschaften wird verwiesen.<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 37
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
8.2.2 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in und um<br />
Rohrleitungen, Armaturen und Anlagenteilen<br />
(1) Explosionsfähige Atmosphäre in <strong>de</strong>r<br />
Umgebung von Rohrleitungen, Armaturen<br />
und Anlagenteilen kann durch <strong>de</strong>ren Dichtheit<br />
vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Hier wird unterschie<strong>de</strong>n<br />
in<br />
- auf Dauer technisch dicht und<br />
- technisch dicht.<br />
8.2 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in Behältern<br />
sowie in und um Rohrleitungen,<br />
Armaturen, Anlagenteilen und in inertisierten<br />
Behältern und Antagenteilen<br />
8.2.1 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in Behältern<br />
(1) Das Innere von Behältern ist Zone 0,<br />
soweit nachstehend nichts an<strong>de</strong>res bestimmt<br />
ist.<br />
(2) Auf Dauer technisch dicht sind Rohrleitungen,<br />
Armaturen und Anlagenteile, wenn<br />
- sie so ausgeführt wer<strong>de</strong>n, dass sie aufgrund<br />
ihrer Konstruktion technisch dicht<br />
bleiben o<strong>de</strong>r<br />
- ihre technische Dichtheit durch Instandhaltung<br />
und Überwachung gewährleistet<br />
wird.<br />
Auf TRB 600 Nummer 5 11 ) und EX-RL 12 )<br />
Abschnitt E.1.3.2.1. wird verwiesen.<br />
(2) Das Innere von unterirdischen Behältern<br />
mit einer Erd<strong>de</strong>ckung von mehr als<br />
0,8 m und das Innere von Behältern, die in<br />
Räumen aufgestellt sind, und in <strong>de</strong>nen<br />
a) reine Flüssigkeiten, die einen Flammpunkt<br />
über 35 °C haben, o<strong>de</strong>r<br />
b) Gemische, die einen Flammpunkt über<br />
45 °C haben,<br />
gelagert wer<strong>de</strong>n, ist abweichend von Absatz<br />
1 kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich,<br />
sofern die Flüssigkeiten bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />
keine Temperaturen über 30 °C annehmen<br />
können.<br />
(3) Die Anfor<strong>de</strong>rung nach Absatz 2, dass<br />
die Flüssigkeiten bei <strong>de</strong>r Lagerung nicht<br />
auf Temperaturen über 30 °C erwärmt<br />
wer<strong>de</strong>n können, ist z.B. als erfüllt anzusehen,<br />
wenn die Tanks keine Heizeinrichtungen<br />
besitzen, die in <strong>de</strong>r Lage sind, die<br />
Flüssigkeiten auf Temperaturen über 30 °C<br />
zu erwärmen, und nicht <strong>de</strong>r direkten Sonneneinstrahlung<br />
ausgesetzt sind.<br />
(4) Wer<strong>de</strong>n in Tanks nach Absatz 2 Flüssigkeiten<br />
mit einer Temperatur über 30 °C<br />
eingefüllt, ist das Innere dieser Tanks abweichend<br />
von Absatz 2 Zone 1.<br />
(5) Wegen explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereiche<br />
in inertisierten Tanks wird auf Nummer<br />
8.2.4 verwiesen.<br />
(3) Technisch dicht sind Rohrleitungen,<br />
Armaturen und Anlagenteile, wenn bei einer<br />
für <strong>de</strong>n Anwendungsfall geeigneten<br />
Dichtheitsprüfung o<strong>de</strong>r Dichtheitsüberwachung<br />
bzw. -kontrolle eine unzulässige Undichtheit<br />
nicht festgestellt wird. Auf TRB<br />
600 Nummer 5 und EX-RL Abschnitt<br />
E 1.3.2.2 wird verwiesen.<br />
(4) Rohrleitungen, Armaturen und Anlagenteile,<br />
die nach Absatz 2 auf Dauer technisch<br />
dicht sind, und die Rohrleitungen,<br />
Armaturen und Anlagenteile, die nach Absatz<br />
3 technisch dicht sind, sind nach TRB<br />
700 Nummer 5.4 bzw. EX-RL Abschnitt E<br />
1.3.3 auf Dichtheit zu prüfen.<br />
(5) Das Innere von Rohrleitungen, Armaturen<br />
und Anlagenteile, die betrieblich nicht<br />
ständig mit Flüssigkeit gefüllt bleiben, sind<br />
explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich. In <strong>de</strong>r Regel<br />
wer<strong>de</strong>n diese Bereiche in die gleiche<br />
Zone eingestuft wie das Innere <strong>de</strong>r angeschlossenen<br />
Behälter,<br />
(6) Um technisch dichte lösbare Verbindungen<br />
von Rohrleitungen, die betriebsmäßig<br />
nicht o<strong>de</strong>r nur selten gelöst wer<strong>de</strong>n,<br />
11 TRB. Technische Regeln für Druckbehälter<br />
12 BGR 104 Regeln für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei <strong>de</strong>r<br />
Arbeit -Explosionsschutz-Regeln (EX-RL) <strong>de</strong>s Hauptverban<strong>de</strong>s<br />
<strong>de</strong>r gewerblichen Berufsgenossenschaften.<br />
38 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
sowie um technisch dichte Armaturen und<br />
Anlagenteile in Räumen ist ein Bereich von<br />
1 m horizontal um die Verbindung bis zum<br />
Bo<strong>de</strong>n Zone 2. Im Freien wird kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />
Bereich festgelegt.<br />
(7) Abweichend von Absatz 6 entfallen um<br />
Verbindungen von Rohrleitungen, die auf<br />
Dauer technisch dicht sind, die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />
Bereiche.<br />
(8) Um Rohrleitungs- und/o<strong>de</strong>r Schlauchanschlussstellen<br />
im Freien ist ein Bereich<br />
bis zu einem von je<strong>de</strong>r Kupplungshälfte<br />
gemessenen Abstand R, nach Diagramm 5<br />
Zone 1. Der Bereich reicht bei flüssigkeitsführen<strong>de</strong>n<br />
Leitungen/Schläuchen nach unten<br />
bis zum Bo<strong>de</strong>n.<br />
(9) Um Rohrleitungs- und/o<strong>de</strong>r Schlauchanschlussstellen<br />
in Räumen mit min<strong>de</strong>stens<br />
2-fachen Luftwechsel pro Stun<strong>de</strong> ist<br />
ein Bereich bis zu einem von <strong>de</strong>r Verbindung<br />
gemessenen Abstand 2R, nach Diagramm<br />
5 Zone 1. Der Bereich reicht bei<br />
flüssigkeitsführen<strong>de</strong>n Leitungen/Schläuchen<br />
nach unten bis zum Bo<strong>de</strong>n. Daran<br />
schließt sich ein Bereich bis zu einem horizontalen<br />
Abstand von 2R, um die Zone 1<br />
bis zu einer Höhe von 0,8 m über Erdgleiche<br />
als Zone 2 an.<br />
(10) Der explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereich<br />
nach Absatz 8 und 9 gilt sowohl für gekuppelte<br />
als auch für getrennte Kupplungshälften.<br />
Der explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereich um<br />
die Kupplungshälften nach Absatz 8 und 9<br />
erstreckt sich über <strong>de</strong>n gesamten Bereich,<br />
<strong>de</strong>r während <strong>de</strong>s Hantierens von <strong>de</strong>n<br />
Kupplungshälften überstrichen wer<strong>de</strong>n<br />
kann.<br />
(11) Abweichend von Absatz 10 ist aufgrund<br />
<strong>de</strong>r Konstruktion <strong>de</strong>r Rohrleitungsund/o<strong>de</strong>r<br />
Schlauchanschlussarmaturen, die<br />
im getrennten Zustand technisch dicht sind<br />
und nur eine geringe Freisetzung von<br />
brennbaren Flüssigkeiten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren<br />
Dämpfe ermöglichen (z. B. Trockenkupplungen),<br />
bis zu einem Abstand von 0,5 m<br />
um die Kupplungshälften Zone 2. Der Bereich<br />
reicht bei flüssigkeitsführen<strong>de</strong>n Leitungen/Schläuchen<br />
nach unten bis zum<br />
Bo<strong>de</strong>n.<br />
(12) Um dicht verschlossene Rohrleitungsund/o<strong>de</strong>r<br />
Schlauchanschlussstellen (z. B.<br />
Blindflansch, Deckel), die durch eine Armatur<br />
von <strong>de</strong>r Produktzufuhr (brennbare Flüssigkeiten<br />
und <strong>de</strong>ren Dämpfe) abgesperrt<br />
sind, entfallen explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche.<br />
8.2.3 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in und um<br />
Pumpen<br />
(1) Um Pumpen, die auf Dauer technisch<br />
dicht sind (z.B. Pumpen mit Magnetkupplung),<br />
entfallen explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche.<br />
Um alle an<strong>de</strong>ren Pumpen ist ein<br />
explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich nach Absatz<br />
2 bis 7 vorzusehen.<br />
(2) Um Pumpen im Freien ist ein Bereich<br />
bis zu einem von <strong>de</strong>r Pumpengehäusewand<br />
gemessenen Abstand R a nach Diagramm<br />
5 Zone 1. Der Bereich reicht nach<br />
unten bis zum Bo<strong>de</strong>n. Ist <strong>de</strong>r Kühlluftstrom<br />
<strong>de</strong>s Antriebsmotors gegen die Pumpe gerichtet,<br />
ist abweichend von Satz 1 <strong>de</strong>r Bereich<br />
um die Pumpe mit einem Abstand R a<br />
nach Diagramm 5 Zone 2.<br />
(3) Das Innere von Pumpengruben ist Zone<br />
1. Um die Pumpengrube ist ein Bereich bis<br />
zu einem Abstand von 2 m um die Öffnung<br />
bis zu einer Höhe von 0,8 m über Erdgleiche<br />
Zone 2, sofern nicht nach Absatz 2 Zone<br />
1.<br />
(4) Sind Pumpen, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Kühlluftstrom<br />
<strong>de</strong>s Antriebsmotors gegen die Pumpe<br />
gerichtet ist, in Vertiefungen (Gruben)<br />
aufgestellt, die nicht tiefer als 1/10 <strong>de</strong>r Grubenbreite<br />
und dabei nicht tiefer als 1,5 m<br />
sind, ist das Innere <strong>de</strong>r Vertiefung (Grube)<br />
abweichend von Absatz 3 Zone 2.<br />
(5) Um Pumpen in Räumen ohne beson<strong>de</strong>re<br />
Lüftungsanfor<strong>de</strong>rungen ist ein Bereich<br />
bis zu einem von <strong>de</strong>r Pumpengehäusewand<br />
aus gemessenen Abstand R i nach<br />
Diagramm 5 Zone 1. Darüber hinaus ist ein<br />
Bereich bis zu einem Abstand 2 R i Zone 2.<br />
(6) Um Pumpen in Räumen mit beson<strong>de</strong>ren<br />
Lüftungsanfor<strong>de</strong>rungen (technische Lüftung<br />
mit mehr als 2-fachem Luftwechsel) ist<br />
<strong>de</strong>r Bereich um die Pumpe mit einem Abstand<br />
2R i nach Diagramm 5 Zone 2<br />
(7) In Bild 10 ist ein Beispiel für explosionsgefähr<strong>de</strong>te<br />
Bereiche um Pumpen dargestellt.<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 39
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(8) Das Innere von Pumpen, die betrieblich<br />
nicht ständig mit Flüssigkeit gefüllt bleiben,<br />
ist explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich. Nummer<br />
8.2.2 Absatz 1 gilt entsprechend.<br />
(2) Bei Tanks dürfen durch Zugabe von<br />
Inertgas die Anfor<strong>de</strong>rungen an die<br />
Ausrüstung <strong>de</strong>r Tanks wegen <strong>de</strong>r<br />
geringeren Wahrscheinlichkeit für das<br />
Auftreten explosionsfähiger Atmosphäre<br />
verringert wer<strong>de</strong>n wenn die unter Absatz 3,<br />
4 und 5 genannten Anfor<strong>de</strong>rungen erfüllt<br />
sind.<br />
(3) Vor <strong>de</strong>r erstmaligen Befüllung <strong>de</strong>s<br />
Tanks (z.B. auch nach Wartungsarbeiten)<br />
ist durch Inertgaszugabe die Sauerstoffkonzentration<br />
<strong>de</strong>r Tankatmosphäre auf unter<br />
50 % <strong>de</strong>r z.B. in <strong>de</strong>n Explosionsschutz-Regeln<br />
genannten Sauerstoffgrenzkonzentration<br />
abzusenken. Diese Erstinertisierung<br />
ist durch Messung <strong>de</strong>r Sauerstoffkonzentration<br />
zu überprüfen.<br />
(4) Wegen <strong>de</strong>r Bemessung <strong>de</strong>r Lüftungseinrichtungen<br />
für Tanks wird auf Nummer<br />
9.1.2.3 verwiesen. Ist beim Ausfall von Regeleinrichtungen<br />
<strong>de</strong>r Inertisierungsanlage<br />
eine Notspülung mit Inertgas vorgesehen,<br />
so ist <strong>de</strong>r anfallen<strong>de</strong> Inertgasvolumenstrom<br />
bei <strong>de</strong>r Bemessung <strong>de</strong>r Entlüftungsarmatur<br />
<strong>de</strong>r Lüftungseinrichtung zu berücksichtigen.<br />
Die Entlüftungsarmatur muss auch für <strong>de</strong>n<br />
Versagensdurchlass <strong>de</strong>r Druckreduzierung<br />
<strong>de</strong>r Inertisierungsanlage ausreichend bemessen<br />
sein.<br />
8.2.4 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in inertisierten<br />
Tanks<br />
8.2.4.1 Inertisierte nicht einatmen<strong>de</strong> Tanks<br />
Wird in einem Tank ohne Verbindung zur<br />
Atmosphäre, die zu einer Beatmung <strong>de</strong>s<br />
Tanks führen kann, durch ausreichen<strong>de</strong><br />
Zugab von Inertgas, z.B. Stickstoff o<strong>de</strong>r<br />
Kohlendioxid, gewährleistet, dass sich keine<br />
explosionsfähige Atmosphäre im Tankinneren<br />
bil<strong>de</strong>n kann, ist das Innere dieses<br />
Tanks kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich.<br />
8.2.4.2 Inertisierte Tanks mit Belüftungsarmaturen<br />
(1) Die Belüftungsarmatur <strong>de</strong>r Lüftungseinrichtung<br />
ist als Noteinrichtung vorzusehen,<br />
die nur in Grenzfällen (Ausfall <strong>de</strong>r Inertgaszufuhr<br />
extreme witterungsbedingte Abkühlung)<br />
anspricht.<br />
(5) Die Tankbeatmung beim Entleeren o<strong>de</strong>r<br />
bei witterungsbedingter Abkühlung <strong>de</strong>r<br />
Tanks erfolgt mit Inertgas. Bei <strong>de</strong>r Inertgasversorgung<br />
sind Min<strong>de</strong>stwerte <strong>de</strong>s verfügbaren<br />
Inertgasvolumenstroms V & I , und<br />
<strong>de</strong>s vorzuhalten<strong>de</strong>n Inertgasvolumens<br />
V I ,<br />
erfor<strong>de</strong>rlich. Diese Anfor<strong>de</strong>rungen sind auf<br />
<strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r maximalen Belüftungs-<br />
und Pumpenvolumenströme<br />
V & A und V &<br />
P<br />
gemäß Nummer 9.1.2.3 Absatz 2 festzulegen,<br />
wobei in Verbindung mit Sicherheitsund<br />
Überwachungseinrichtungen eine dreifache<br />
Abstufung vorgesehen wird. Die Min<strong>de</strong>stwerte<br />
<strong>de</strong>s in einer Inertgasanlage vorzuhalten<strong>de</strong>n<br />
Volumens<br />
V , und <strong>de</strong>s Inertgasvolumenstroms<br />
V & I sind <strong>de</strong>n Diagrammen<br />
6 und 7 zu entnehmen o<strong>de</strong>r wie unter<br />
Ziffer 1 bis 3 angegeben zu berechnen. In<br />
das vorzuhalten<strong>de</strong> Volumen bei Umgebungsdruck<br />
darf auch das Normvolumen<br />
<strong>de</strong>s Rohrleitungsnetzes <strong>de</strong>r Inertgasversorgung<br />
(z.B. ab einer Luftzerlegungsanlage)<br />
mit einbezogen wer<strong>de</strong>n. Es sind die jeweils<br />
unter Ziffer 1 bis 3 aufgeführten Sicherheits-<br />
und Überwachungseinrichtungen<br />
anzuwen<strong>de</strong>n.<br />
I<br />
40 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
1. Inertisierungsstufe 1<br />
V & I = 0,1 ⋅<br />
V I = 0,04 ⋅<br />
V & A + V &<br />
P<br />
V &<br />
A<br />
V & I , V & A , V & P in m³/h<br />
V I in m³<br />
Die Inertgasversorgung muss durch geeignete<br />
Messungen (z.B. <strong>de</strong>s Tankdrucks<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Sauerstoffkonzentration)<br />
überwacht wer<strong>de</strong>n. Bei Erreichen<br />
<strong>de</strong>s Ansprechdruckes <strong>de</strong>s Belüftungsventils<br />
muss Alarm ausgelöst wer<strong>de</strong>n.<br />
Abweichend von Nummer 8.2.1 Absatz<br />
1 ist das Innere <strong>de</strong>r Tanks Zone 1.<br />
Abweichend von Nummer 9.2 ist <strong>de</strong>r<br />
Tank ausreichend gegen das Hineinschlagen<br />
von Flammen geschützt, wenn<br />
die Flammendurchschlagsicherung <strong>de</strong>r<br />
Be- und Entlüftungseinrichtung <strong>de</strong>flagrationssicher<br />
gegen atmosphärische Explosionen<br />
und dauerbrandsicher ist. Für<br />
die Dauerbrandsicherheit ist Explosionsgruppe<br />
II A gemäß prEN 12874 ausreichend.<br />
Auf Nummer 9.2.4 wird verwiesen.<br />
2. Inertisierungsstufe 2<br />
V & I = 0,2 ⋅<br />
V I = 0,08 ⋅<br />
V & A + V &<br />
P<br />
V &<br />
A<br />
Der unter Inertisierungsstufe 1 festgelegte<br />
Alarm muss das Abschalten <strong>de</strong>r<br />
Entleerungspumpen bewirken.<br />
Abweichend von Nummer 8.2.1 Absatz<br />
1 ist das Innere <strong>de</strong>r Tanks Zone 2.<br />
Abweichend von Nummer 9.2 ist <strong>de</strong>r<br />
Tank ausreichend gegen das Hineinschlagen<br />
von Flammen geschützt, wenn<br />
die Flammendurchschlagsicherung <strong>de</strong>r<br />
Be- und Entlüftungseinrichtung <strong>de</strong>flagrationssicher<br />
gegen atmosphärische Explosionen<br />
für die Explosionsgruppe II A<br />
gemäß prEN 12874 ist. Auf Nummer<br />
9.2.4 wird verwiesen.<br />
3. Inertisierungsstufe 3<br />
V & I = 0,5 ⋅<br />
V I = 0,12 ⋅<br />
V & A + V &<br />
P<br />
V &<br />
A<br />
Der Tankdruck ist redundant zu überwachen.<br />
Die Inertgasversorgung muss<br />
im Überdruckbereich geregelt wer<strong>de</strong>n,<br />
insbeson<strong>de</strong>re muss <strong>de</strong>r gefor<strong>de</strong>rte Volumenstrom<br />
V & I , bei einem Druck, <strong>de</strong>r<br />
min<strong>de</strong>stens so groß ist wie <strong>de</strong>r Atmosphärendruck,<br />
erreicht wer<strong>de</strong>n. Der Ansprechdruck<br />
<strong>de</strong>s Notbelüftungsventils<br />
muss min<strong>de</strong>stens 5 mbar unter diesem<br />
Grenzdruck liegen. Bei Unterschreiten<br />
<strong>de</strong>s Grenzdruckes sind Alarm sowie das<br />
Abschalten <strong>de</strong>r Entleerungspumpen<br />
auszulösen.<br />
Abweichend von Nummer 8.2.1 Absatz<br />
1 ist das Innere <strong>de</strong>r Tanks Zone 2.<br />
Abweichend von Nummer 9.2 ist eine<br />
Absicherung <strong>de</strong>s Tanks gegen das Hineinschlagen<br />
von Flammen nicht erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
(6) Bei <strong>de</strong>r gemeinsamen Versorgung mehrerer<br />
Tanks errechnet sich <strong>de</strong>r Inertgasbedarf<br />
durch Aufsummieren <strong>de</strong>r Einzelbeträge<br />
∑<br />
i<br />
V & l,i und ∑<br />
i<br />
V l,i<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 41
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
Sind mehrere Tanks mit gemeinsamer I-<br />
nertgasversorgung so aufgeteilt, dass kein<br />
Einzeltank mehr als <strong>20</strong> % <strong>de</strong>s gesamten<br />
Rauminhalts <strong>de</strong>r Tanks umfasst, so dürfen<br />
die errechneten Werte um 50 % herabgesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
(7) Bei Beatmungssystemen, bei <strong>de</strong>nen<br />
min<strong>de</strong>stens fünf Tanks untereinan<strong>de</strong>r atmen<br />
können, braucht V &<br />
P bei <strong>de</strong>r Bemessung<br />
von V & I nicht berücksichtigt zu wer<strong>de</strong>n.<br />
(8) Die Notbelüftung soll an <strong>de</strong>r Inertgaszuführung<br />
erfolgen.<br />
8.3 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in Räumen<br />
8.3.1 Wohnungen und Keller von Wohnhäusern,<br />
Verkaufs- und Vorratsräume <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls<br />
Bei <strong>de</strong>r Lagerung von anzeige- und erlaubnisfreien<br />
Mengen wer<strong>de</strong>n in Wohnungen<br />
und Kellern von Wohnhäusern sowie in<br />
Verkaufs- und Vorratsräumen <strong>de</strong>s Einzelhan<strong>de</strong>ls<br />
explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche<br />
nicht festgelegt (vgl. Nummer 3.1.1 Tafel<br />
1).<br />
8.3.2 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in Lagerräumen<br />
(1) Lagerräume nach Nummer 5.3.3 und<br />
Lagerräume mit einem 5-fachen Luftwechsel<br />
nach Nummer 5.4.2 Absatz 9 sind Zone<br />
2.<br />
(2) Lagerräume zur ausschließlich passiven<br />
Lagerung brennbarer Flüssigkeiten in gefahrgutrechtlich<br />
zulässigen Transportbehältern<br />
mit einem Rauminhalt bis 1000 l, in<br />
<strong>de</strong>nen<br />
a) reine Flüssigkeiten, die einen Flammpunkt<br />
über 35 °C haben, o<strong>de</strong>r<br />
b) Gemische, die einen Flammpunkt über<br />
45 °C haben,<br />
gelagert wer<strong>de</strong>n, sind abweichend von Absatz<br />
1 kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich,<br />
sofern die Flüssigkeiten bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />
nicht auf Temperaturen über 30 °C erwärmt<br />
wer<strong>de</strong>n können. Abweichend von Nummer<br />
5.4.2 Absatz 9 und 10 ist hinsichtlich <strong>de</strong>s<br />
Explosionsschutzes keine Lüftung <strong>de</strong>s Lagerraums<br />
erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
(3) Lagerräume zur ausschließlich passiven<br />
Lagerung brennbarer Flüssigkeiten in gefahrgutrechtlich<br />
zulässigen Transportbehältern<br />
mit einem Rauminhalt bis 1 000 l sind<br />
1 . bei einem Rauminhalt bis 100 m³ und<br />
einem min<strong>de</strong>stens 0,4-fachen Luftwechsel<br />
pro Stun<strong>de</strong> raumhoch Zone 2, o<strong>de</strong>r<br />
2. bei einem Rauminhalt über 100 m³ und<br />
einem min<strong>de</strong>stens 0,4-fachen Luftwechsel<br />
pro Stun<strong>de</strong> bis 1,5 in Höhe Zone 2,<br />
o<strong>de</strong>r<br />
3. abweichend von Ziffer 2 kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />
Bereich, wenn im Lagerraum<br />
eine fest installierte Gaswarneinrichtung<br />
im Gefahrenfall unverzüglich<br />
die Erhöhung <strong>de</strong>r Lüftung auf min<strong>de</strong>stens<br />
2fachen Luftwechsel bewirkt, o<strong>de</strong>r<br />
4. bei einem Rauminhalt über 100 m³ und<br />
einem min<strong>de</strong>stens 2-fachen Luftwechsel<br />
pro Stun<strong>de</strong> nach Abschnitt 5.4.2 Absatz<br />
10 Satz 3 kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />
Bereich.<br />
Weiterhin müssen in Lagerräumen gemäß<br />
Ziffer 3 o<strong>de</strong>r 4 bis zu einer Höhe von 0,8 m<br />
über Erdgleiche alle fest installierten Betriebsmittel<br />
<strong>de</strong>r Gerätekategorie 3 entsprechen<br />
(siehe hierzu Nummer 8.8.1 Absatz<br />
5). Abweichend von Ziffer 3 und 4 sind bei<br />
<strong>de</strong>r Lagerung zün<strong>de</strong>mpfindlicher Stoffe <strong>de</strong>r<br />
Temperaturklasse T5 o<strong>de</strong>r T6 sowie<br />
Diethylether diese Lagerräume bis 1,5 m<br />
Höhe Zone 2.<br />
Bezüglich <strong>de</strong>s Luftwechsels wird auf Nummer<br />
5.4.2 Absatz 10 verwiesen. Bezüglich<br />
<strong>de</strong>r Gaswarneinrichtungen wird auf Nummer<br />
5.4.2 Absatz 12 verwiesen.<br />
(4) Abweichend von Absatz 3 Ziffer 1 o<strong>de</strong>r<br />
2 darf auf <strong>de</strong>n Einsatz von Betriebsmitteln<br />
<strong>de</strong>r Kategorie 3 verzichtet wer<strong>de</strong>n, wenn<br />
nach Ansprechen einer fest installierten<br />
Gaswarneinrichtung im Gefahrenfall unverzüglich<br />
alle nicht geeigneten Betriebsmittel<br />
stillgesetzt und alle Zündquellen unwirksam<br />
gemacht wer<strong>de</strong>n. Unabhängig von Satz 1<br />
müssen bis zu einer Höhe von 0,8 m über<br />
Erdgleiche alle fest installierten<br />
Betriebsmittel <strong>de</strong>r Gerätekategorie 3<br />
entsprechen. Bezüglich <strong>de</strong>r<br />
Gaswarneinrichtung wird auf Nummer 5.4.2<br />
Absatz 12 verwiesen.<br />
(5) Abweichend von Absatz 3 Ziffer 1 und 2<br />
sind Lagerräume kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />
Bereich, wenn die Behälter so eingelagert<br />
wer<strong>de</strong>n, dass<br />
- die mögliche Prüffallhöhe <strong>de</strong>r Behälter<br />
nicht überschritten und<br />
42 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
- eine Beschädigung <strong>de</strong>r Behälter durch<br />
das einlagern<strong>de</strong> Flurför<strong>de</strong>rzeug (z.B.<br />
Verwendung von Mitgänger-Flurför<strong>de</strong>rzeugen,<br />
beson<strong>de</strong>re Staplervorsätze wie<br />
Fassgreifer) ausgeschlossen<br />
ist.<br />
(6) In Nachbarräumen bzw. -bereichen, die<br />
über Öffnungen mit explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />
Bereichen in Verbindung stehen o<strong>de</strong>r gebracht<br />
wer<strong>de</strong>n können, sind ggf. explosionsgefähr<strong>de</strong>te<br />
Bereiche festzulegen.<br />
(7) Wird in <strong>de</strong>n Lagerräumen nach Absatz<br />
1 auch abgefüllt, so ist <strong>de</strong>r Bereich, in<br />
<strong>de</strong>m abgefüllt wird, Zone 1. Dies gilt unabhängig<br />
von <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r Abfüllung und <strong>de</strong>r<br />
abgefüllten Menge.<br />
(8) Wegen <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen an Räume<br />
mit Füllstellen wird auf <strong>TRbF</strong> 30 Nummer<br />
3.1.2, Nummer 4.5 und Nummer 5.3 verwiesen.<br />
8.3.3 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in und an<br />
Kammern, Schächten und an<strong>de</strong>ren Räumen<br />
unter Erdgleiche<br />
(1) Das Innere von Domschächten, Fernfüllschächten,<br />
Pumpenschächten und Verteilerschächten<br />
von Anlagen zur Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II o<strong>de</strong>r B sowie das Innere von<br />
Kammern, Schächten und an<strong>de</strong>ren Räumen<br />
unter Erdgleiche, die<br />
- in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen Zone<br />
1 o<strong>de</strong>r Zone 2 o<strong>de</strong>r in Wirkbereichen<br />
von Abgabeeinrichtungen für brennbare<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
o<strong>de</strong>r B liegen o<strong>de</strong>r<br />
- in <strong>de</strong>nen durch Anlagen o<strong>de</strong>r Anlagenteile<br />
explosionsfähige Gemische in gefahrdrohen<strong>de</strong>r<br />
Menge auftreten können<br />
ist Zone 1.<br />
(2) Zu <strong>de</strong>n Kammern gehören z.B. Schieberkammern,<br />
zu <strong>de</strong>n Schächten z.B. Domschächte<br />
o<strong>de</strong>r Kabelschächte, zu <strong>de</strong>n<br />
Räumen z.B. Pumpenräume.<br />
(3) Um Ab<strong>de</strong>ckungen, Verschlüsse, Türen<br />
o<strong>de</strong>r ähnliche Einrichtungen, die Öffnungen<br />
von Kammern, Schächten und an<strong>de</strong>ren<br />
Räumen unter Erdgleiche nach Absatz 1<br />
verschließen, ist ein Bereich in einem Umkreis<br />
von 0,5 m Zone 2.<br />
(4) Absatz 3 gilt nicht für geschlossene,<br />
dicht abschließen<strong>de</strong> Ab<strong>de</strong>ckungen, Verschlüsse,<br />
Türen o<strong>de</strong>r ähnliche Einrichtungen<br />
sowie für vergleichbare Ab<strong>de</strong>ckungen<br />
von Domschächten unterirdischer Tanks.<br />
Hier entfällt die Zone 2.<br />
(5) Um offene o<strong>de</strong>r geöffnete Kammern,<br />
Schächte o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Räume unter Erdgleiche,<br />
die nach Absatz 1 Zone 1 sind, ist<br />
ein Bereich bis zu einem horizontalen Abstand<br />
von 2 m um die Öffnungen bis zu einer<br />
Höhe von 0,8 m über Erdgleiche Zone<br />
2.<br />
8.4 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche um<br />
Behälter und Tanks im Freien<br />
8.4.1 Anzeige- und erlaubnisfreie Lagerung in<br />
oberirdischen Behältern im Freien<br />
(1) Der Bereich in einem Abstand von 1 in<br />
um die Wandungen <strong>de</strong>r Behälter ist Zone 1,<br />
sofern <strong>de</strong>r Behälter in die Atmosphäre entlüften<br />
kann.<br />
(2) Ein Bereich mit einem seitlichen Abstand<br />
von 5 m von <strong>de</strong>n Wandungen <strong>de</strong>r<br />
Behälter ist bis zu einer Höhe von 0,8 m<br />
über <strong>de</strong>m Erdbo<strong>de</strong>n Zone 2, soweit er nicht<br />
Zone 1 ist.<br />
(3) Für Behälter, die auf Dauer technisch<br />
dicht sind (siehe dazu Nummer 8.2.2 Absatz<br />
2) und die nur unter Anwendung <strong>de</strong>s<br />
Gaspen<strong>de</strong>lverfahrens befüllt und entleert<br />
wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren witterungsbedingte Atmung<br />
über ein Gaspen<strong>de</strong>lsystem abgeleitet wird<br />
und die nicht mit Lüftungsöffnungen ausgerüstet<br />
sind, die in die freie Atmosphäre entlüften,<br />
ist abweichend von Absatz 1 und 2<br />
außerhalb <strong>de</strong>r Behälter kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />
Bereich.<br />
8.4.2 Anzeige- und erlaubnisbedürftige Lagerung<br />
in oberirdischen Tanks im Freien<br />
8.4.2.1 Tanks mit betriebsmäßig wirken<strong>de</strong>n Lüftungseinrichtungen<br />
und Schwimmdachtanks<br />
(1) Um die Mündung <strong>de</strong>r<br />
Entlüftungseinrichtungen von Tanks ist <strong>de</strong>r<br />
Bereich, <strong>de</strong>r durch einen Zylin<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m<br />
Radius R nach Tafel 7 gebil<strong>de</strong>t wird, Zone<br />
1. Dieser Zylin<strong>de</strong>r beginnt 3 m über <strong>de</strong>r<br />
Mündung <strong>de</strong>r Entlüftungseinrichtung und<br />
reicht herab bis zur Kontur <strong>de</strong>s Tanks bzw.<br />
bis zur Erdgleiche. Sofern die Zone 1 um<br />
die Entlüftungseinrichtung die Konturen<br />
<strong>de</strong>s Tanks berührt, ist ferner <strong>de</strong>r Bereich<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 43
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
Tafel 7<br />
um die Konturen <strong>de</strong>s Tanks bis zu einem<br />
Abstand R, jedoch höchstens bis zu 1,5 m,<br />
Zone 1.<br />
(2) Bei Schwimmdachtanks ist <strong>de</strong>r Bereich<br />
bis zu einem Abstand von 1,5 m um <strong>de</strong>n<br />
Tankmantel bis zu einer Höhe von 1 m ü-<br />
ber die Oberkante <strong>de</strong>s Tankmantels hinaus<br />
Zone 1.<br />
(3) Unabhängig von <strong>de</strong>n sich nach Absatz<br />
1 und 2 ergeben<strong>de</strong>n explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />
Bereichen sind Auffangräume und dazugehörige<br />
Ableitflächen bis zu einer Höhe von<br />
0,8 m über <strong>de</strong>ren Oberkante hinaus Zone<br />
1.<br />
(4) Um die Öffnungen im Dampfraum von<br />
Tanks, die betriebsmäßig geöffnet wer<strong>de</strong>n,<br />
z.B. um Peil- und Probeentnahmeöffnungen,<br />
ist <strong>de</strong>r Umkreis<br />
1. bis zu 3 m Zone 1, sofern das Tankinnere<br />
in Zone 0 eingestuft ist,<br />
o<strong>de</strong>r<br />
2. bis zu 3 m Zone 2, sofern das Tankinnere<br />
in Zone 1 o<strong>de</strong>r 2 eingestuft ist o<strong>de</strong>r<br />
3. bis zu 3 m Zone 2 bei inertisierten<br />
Tanks nach Nummer 8.2.4. 1.<br />
Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche<br />
Max. Volumenstrom*<br />
[m³/h]<br />
Flammpunkt ϑ [°C] R [m]<br />
60 ϑ < 0<br />
0 ≤ ϑ < 21<br />
21 ≤ ϑ < 35<br />
35 ≤ ϑ ≤ 55<br />
180 ϑ < 0<br />
0 ≤ ϑ < 21<br />
21 ≤ ϑ < 35<br />
35 ≤ ϑ ≤ 55<br />
450 ϑ < 0<br />
0 ≤ ϑ < 21<br />
21 ≤ ϑ < 35<br />
35 ≤ ϑ ≤ 55<br />
900 ϑ< 0<br />
0 ≤ ϑ < 21<br />
21 ≤ ϑ < 35<br />
35 ≤ ϑ ≤ 55<br />
1350 ϑ < 0<br />
0 ≤ ϑ < 21<br />
21 ≤ ϑ < 35<br />
35 ≤ ϑ ≤ 55<br />
2<br />
1<br />
0,5<br />
0,5<br />
3<br />
1,5<br />
1<br />
0,5<br />
5<br />
2,5<br />
1,5<br />
1<br />
7<br />
3,5<br />
2<br />
1<br />
8,5<br />
4,5<br />
2,5<br />
1,5<br />
Max. Volumenstrom*<br />
[m³/h]<br />
Flammpunkt ϑ [°C] R [m]<br />
1800 ϑ < 0<br />
0 ≤ ϑ < 21<br />
21 ≤ ϑ < 35<br />
35 ≤ ϑ ≤ 55<br />
2400 ϑ < 0<br />
0 ≤ ϑ < 21<br />
21 ≤ ϑ < 35<br />
35 ≤ ϑ ≤ 55<br />
3000 ϑ < 0<br />
0 ≤ ϑ < 21<br />
21 ≤ ϑ < 35<br />
35 ≤ ϑ ≤ 55<br />
* Maximaler Volumenstrom <strong>de</strong>r Pumpe, mit welcher <strong>de</strong>r Tank befüllt<br />
wird, ggf. dividiert durch die Zahl <strong>de</strong>r Lüftungsöffnungen,<br />
höchstens jedoch durch 3<br />
10<br />
5<br />
2,5<br />
1,5<br />
12<br />
6<br />
3<br />
2<br />
14<br />
7<br />
3,5<br />
(5) Um die Mündung <strong>de</strong>r<br />
Entlüftungseinrichtungen von Tanks ist <strong>de</strong>r<br />
Bereich, <strong>de</strong>r durch einen Zylin<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m<br />
Radius 2 R nach Tafel 7 gebil<strong>de</strong>t wird, Zone<br />
2, soweit er nicht Zone 1 ist. Dieser<br />
Zylin<strong>de</strong>r beginnt 3 m über <strong>de</strong>r Mündung <strong>de</strong>r<br />
Entlüftungseinrichtung und reicht herab bis<br />
zur Kontur <strong>de</strong>s Tanks bzw. bis zur<br />
Erdgleiche. Sofern die Zone 1 um die<br />
Entlüftungseinrichtung die Konturen <strong>de</strong>s<br />
Tanks berührt, ist ferner <strong>de</strong>r Bereich um die<br />
Konturen <strong>de</strong>s Tanks bis zu einem Abstand<br />
2R, jedoch höchstens bis zu 3 m vertikal<br />
und bis zu 5 m horizontal Zone 2, soweit er<br />
nicht Zone 1 ist.<br />
(6) Bei Schwimmdachtanks ist <strong>de</strong>r Bereich<br />
bis zu einem Abstand von 4,5 m um <strong>de</strong>n<br />
Tankmantel bis zu einer Höhe von 1 m ü-<br />
ber die Oberkante <strong>de</strong>s Tankmantels hinaus<br />
Zone 2, soweit er nicht Zone 1 ist.<br />
(7) Außerhalb eines Auffangraumes ist <strong>de</strong>r<br />
Bereich bis zu einer Höhe von 0,8 m über<br />
Erdgleiche bis zu einem Abstand von 3 R<br />
vom Auffangraum Zone 2, soweit er nicht<br />
Zone 1 ist. Der Bereich <strong>de</strong>r Zone 2 nach<br />
Satz 1 reicht höchstens bis zur Grenze <strong>de</strong>r<br />
Schutzstreifen nach Nummer 6.2 bis 6.4.<br />
Sind Schutzstreifen aufgrund <strong>de</strong>r Lagermenge<br />
nach Nummer 6.2 nicht gefor<strong>de</strong>rt,<br />
ist <strong>de</strong>r Bereich bis zu einer Höhe von 0,8 m<br />
über Erdgleiche bis zu einem Abstand von<br />
3 R von <strong>de</strong>r Tankwand bzw. <strong>de</strong>r freistehen<strong>de</strong>n<br />
Lüftungsöffnung, höchstens jedoch bis<br />
zu 5 m Zone 2, soweit er nicht Zone 1 ist.<br />
(8) Berührt die Zone 1 um die Mündung <strong>de</strong>r<br />
Entlüftungseinrichtung nicht die Kontur <strong>de</strong>s<br />
Tanks o<strong>de</strong>r wird <strong>de</strong>r Tank in ein geschlos-<br />
2<br />
44 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
senes System entlüftet, ist <strong>de</strong>r Bereich bis<br />
zu einem Abstand von 1 m um <strong>de</strong>n Tank<br />
Zone 2.<br />
8.4.2.2 Inertisierte Tanks<br />
(1) Um Tanks, in <strong>de</strong>nen das Auftreten explosionsfähiger<br />
Atmosphäre durch Inertisierung<br />
wirksam verhin<strong>de</strong>rt ist und die nicht<br />
mit Lüftungseinrichtungen ausgerüstet<br />
sind, die in die freie Atmosphäre entlüften<br />
(Inertisierung im geschlossenen System),<br />
ist kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich. Das<br />
Innere von Auffangräumen sowie <strong>de</strong>r Bereich<br />
bis zu einer Höhe von 0,8 m über <strong>de</strong>ren<br />
Oberkante hinaus sind Zone 2.<br />
(2) Für Tanks nach Absatz 1, die mit betriebsmäßig<br />
wirken<strong>de</strong>n Lüftungseinrichtungen<br />
ausgerüstet sind, gilt Nummer 8.4.2.1<br />
entsprechend.<br />
(3) Für Tanks nach Absatz 1, die mit betriebsmäßig<br />
geschlossenen, nur im Notfall<br />
wirken<strong>de</strong>n Lüftungseinrichtungen ausgerüstet<br />
sind, gilt Nummer 8.4.2.3 entsprechend.<br />
8.4.2.3 Tanks mit Schwimm<strong>de</strong>cken, Tanks mit<br />
Gaspen<strong>de</strong>lung<br />
(1) Für Tanks, die nur unter Anwendung<br />
<strong>de</strong>s Gaspen<strong>de</strong>lverfahrens befüllt und entleert<br />
wer<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>ren witterungsbedingte<br />
Atmung über Lüftungseinrichtungen erfolgt,<br />
o<strong>de</strong>r für Tanks, die mit einer Schwimm<strong>de</strong>cke<br />
ausgerüstet sind, gilt Nummer 8.4.2.1<br />
entsprechend, wobei für die Bemessung<br />
<strong>de</strong>r explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche nur<br />
die Hälfte <strong>de</strong>s berechneten Volumenstromes<br />
angesetzt wird.<br />
technisch dicht sind, gilt Nummer 8.4.1 Absatz<br />
3 entsprechend.<br />
(3) Für Tanks, die nur unter Anwendung<br />
<strong>de</strong>s Gaspen<strong>de</strong>lverfahrens befüllt und entleert<br />
wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren witterungsbedingte Atmung<br />
über ein Gaspen<strong>de</strong>lsystem abgeleitet<br />
wird und die mit im Notfall wirken<strong>de</strong>n Lüftungseinrichtungen<br />
ausgerüstet sind, ist um<br />
die Mündung <strong>de</strong>r Entlüftungseinrichtungen<br />
von Tanks <strong>de</strong>r Bereich, <strong>de</strong>r durch einen Zylin<strong>de</strong>r<br />
mit einem Radius R nach Tafel 7 gebil<strong>de</strong>t<br />
wird, Zone 2. Dieser Zylin<strong>de</strong>r beginnt<br />
3 m über <strong>de</strong>r Mündung <strong>de</strong>r Entlüftungsleitung<br />
und reicht herab bis zur Kontur <strong>de</strong>s<br />
Tanks bzw. bis zur Erdgleiche. Sofern die<br />
Zone 2 um die Entlüftungseinrichtung die<br />
Kontur <strong>de</strong>s Tanks berührt, ist ferner <strong>de</strong>r Bereich<br />
um die Konturen <strong>de</strong>s Tanks bis zu einem<br />
Abstand R, jedoch höchstens bis zu<br />
1,5 m, Zone 2. Ferner ist <strong>de</strong>r Bereich bis zu<br />
einer Höhe von 0,8 m über Erdgleiche bis<br />
zu einem Abstand von 2 R von <strong>de</strong>r Tankwand<br />
bzw. <strong>de</strong>r freistehen<strong>de</strong>n Lüftungsöffnung<br />
Zone 2. Unabhängig von <strong>de</strong>n sich<br />
nach Satz 1 und 2 ergeben<strong>de</strong>n explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />
Bereichen sind Auffangräume<br />
bis zu einer Höhe von 0,8 m über <strong>de</strong>ren<br />
Oberkante hinaus Zone 2.<br />
(2) Für Tanks, die nur unter Anwendung<br />
<strong>de</strong>s Gaspen<strong>de</strong>lverfahrens befüllt und entleert<br />
wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>ren witterungsbedingte Atmung<br />
über ein Gaspen<strong>de</strong>lsystem abgeleitet<br />
wird und die nicht mit Lüftungseinrichtungen<br />
ausgerüstet sind, die in die freie Atmosphäre<br />
entlüften, ist <strong>de</strong>r Bereich bis zu einem<br />
Abstand von 1 m um <strong>de</strong>n Tank Zone<br />
2. Unabhängig von <strong>de</strong>n sich nach Satz<br />
1 ergeben<strong>de</strong>n explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />
sind Auffangräume bis zu einer<br />
Höhe von 0,8 m über <strong>de</strong>ren Oberkante hinaus<br />
Zone 2. Für Behälter, die auf Dauer<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 45
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
46 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
8.4.2.4 Beispiele<br />
Für die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche<br />
sind Beispiele in Bild 11 bis 15 dargestellt.<br />
8.4.3 Anzeige- und erlaubnisbedürftige Lagerung<br />
in ortsbeweglichen Behältern im Freien<br />
8.4.3.1 Aktive Lagerung<br />
Bei <strong>de</strong>r aktiven Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B<br />
in ortsbeweglichen Behältern gelten die<br />
Nummern 8.4.2.1 bis 8.4.2.3 entsprechend.<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 47
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
8.4.3.2 Passive Lagerung<br />
(1) Bei <strong>de</strong>r passiven Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
o<strong>de</strong>r B in gefahrgutrechtlich zulässigen<br />
ortsbeweglichen Behältern sind die Auffangräume<br />
und dazugehörigen Ableitflächen<br />
bis zu einer Höhe von 0,2 m über <strong>de</strong>ren<br />
Oberkante hinaus Zone 2.<br />
(2) Außerhalb eines Auffangraumes ist <strong>de</strong>r<br />
Bereich bis zu einer Höhe von 0,2 m über<br />
Erdgleiche bis zu einem Abstand von 2 m<br />
vom Auffangraum Zone 2.<br />
(3) Ist ein Auffangraum nicht gefor<strong>de</strong>rt, ist<br />
ein Abstand von 2 m bis zu einer Höhe von<br />
0,2 m über Erdgleiche von ortsbeweglichen<br />
Behältern aus Zone 2<br />
(4) Abweichend von <strong>de</strong>n Absätzen 1 bis 3<br />
sind Läger kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich,<br />
wenn die Behälter so eingelagert<br />
wer<strong>de</strong>n, dass<br />
- die mögliche Prüffallhöhe <strong>de</strong>r Behälter<br />
nicht überschritten und<br />
- eine Beschädigung <strong>de</strong>r Behälter durch<br />
das einlagern<strong>de</strong> Flurför<strong>de</strong>rzeug (z.B.<br />
Verwendung von Mitgänger-Flurför<strong>de</strong>rzeugen<br />
mit beson<strong>de</strong>ren<br />
Staplervorsätzen wie Fassgreifer) ausgeschlossen<br />
ist.<br />
8.4.3.3 Witterungsschutz von Lägern<br />
In Freilägern, die durch min<strong>de</strong>stens zwei<br />
aneinan<strong>de</strong>rgrenzen<strong>de</strong> Wän<strong>de</strong> und eine<br />
Decke z.B. vor Witterungseinflüssen geschützt<br />
sind, kann die natürliche Belüftung<br />
beeinträchtigt sein. Die Wirksamkeit <strong>de</strong>r natürlichen<br />
Belüftung (siehe hierzu auch<br />
Nummer 4.3.3.5) ist im Einzelfall anhand<br />
<strong>de</strong>r geometrischen Verhältnisse zu prüfen.<br />
Bei nicht ausreichen<strong>de</strong>r Wirksamkeit <strong>de</strong>r<br />
natürlichen Belüftung kann es erfor<strong>de</strong>rlich<br />
sein, entwe<strong>de</strong>r<br />
- die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche<br />
auszu<strong>de</strong>hnen und/o<strong>de</strong>r eine Zonenän<strong>de</strong>rung<br />
(z.B. Zone 2 wird Zone 1) vorzunehmen<br />
o<strong>de</strong>r<br />
- durch zusätzliche Lüftungsmaßnahmen<br />
die Wirksamkeit <strong>de</strong>r Belüftung zu gewährleisten.<br />
Bezüglich einer zusätzlichen Belüftung wird<br />
auf Nummer 5.4.2 verwiesen.<br />
8.5 Lagerung in unterirdischen Tanks<br />
(1) Für die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche<br />
um unterirdische Tanks, die nicht allseitig<br />
von Er<strong>de</strong>, Mauerwerk o<strong>de</strong>r Beton o<strong>de</strong>r<br />
mehreren dieser Stoffe von insgesamt min<strong>de</strong>stens<br />
0,8 m Dicke umgeben sind, gilt<br />
Nummer 8.4.2 entsprechend.<br />
(2) Für die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche<br />
um die Mündung von Entlüftungseinrichtungen<br />
von unterirdischen Tanks mit mind.<br />
0,8 m Erd<strong>de</strong>ckung, die mit einem Volumenstrom<br />
über 60 m³/h befüllt wer<strong>de</strong>n, gilt während<br />
<strong>de</strong>r Befüllung Nummer 8.4.2.1 entsprechend.<br />
(3) Bei Tanks mit mind. 0,8 m Erd<strong>de</strong>ckung,<br />
die mit einem Volumenstrom bis 60 m³/h<br />
befüllt wer<strong>de</strong>n, ist nur die unmittelbare Umgebung<br />
<strong>de</strong>r Mündung <strong>de</strong>r Entlüftungseinrichtung<br />
Zone 1, sofern die Mündung min<strong>de</strong>stens<br />
4 m über Erdgleiche liegt. Von<br />
Schornsteinöffnungen, Regenfallrohren<br />
und Fenstern, die zum Offnen eingerichtet<br />
sind, müssen die Austrittsöffnungen einen<br />
Min<strong>de</strong>stabstand von 2 m haben.<br />
(4) Wegen explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereiche<br />
in und an Domschächten wird auf Nummer<br />
8.3.3 verwiesen.<br />
(5) Wegen explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereiche<br />
in Tanks wird auf Nummer 8.2.1 verwiesen.<br />
(6) In Bild 16 sind die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />
Bereiche für unterirdische Tanks mit<br />
mehr als 0,8 m Erd<strong>de</strong>ckung dargestellt.<br />
8.6 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche bei <strong>de</strong>r<br />
Ableitung von Dampf/Luft-Gemischen<br />
8.6.1 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in und um<br />
Dämpfespeicher und Dämpfepen<strong>de</strong>lleitungen<br />
(1) Für die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche<br />
in und an Dämpfepen<strong>de</strong>lleitungen gilt<br />
Nummer 8.2.2 entsprechend.<br />
(2) Für die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche<br />
in und um Dämpfespeicher 13 ) wird auf das<br />
VdTÜV-Merkblatt 954 14 ) "Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />
Dämpfespeicher in Dämpferückgewinnungsanlagen"<br />
verwiesen.<br />
13 Dämpfespeicher sind Behälter, die <strong>de</strong>r Zwischenspeicherung<br />
von Dämpfen brennbarer Flüssigkeiten im Zuge von Gaspen<strong>de</strong>lsystemen<br />
dienen.<br />
14 Zu beziehen bei Verlag TÜV Rheinland GmbH, Köln<br />
48 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
8.6.2 Rückgewinnen und Abluftreinigung<br />
(1) Das Innere von Anlagen zur Rückgewinnung<br />
o<strong>de</strong>r Abluftreinigung von<br />
Dampf/Luft-Gemischen aus Tanks gehört in<br />
<strong>de</strong>r Regel zu <strong>de</strong>n explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />
Bereichen. Der Brennraum einer Abluftreinigungsanlage<br />
ist kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />
Bereich.<br />
(2) Die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche in<br />
<strong>de</strong>n Zuführungsleitungen zur Rückgewinnungs-<br />
bzw. Abluftreinigungsanlage dürfen<br />
durch Schutzmaßnahmen, welche die<br />
Wahrscheinlichkeit gefährlicher explosionsfähiger<br />
Atmosphäre in diesen Leitungen<br />
herabsetzen, <strong>de</strong>r Zone eines niedrigeren<br />
Gefahrengra<strong>de</strong>s zugeordnet wer<strong>de</strong>n. Hierbei<br />
kann durch<br />
1 . betriebsmäßige Verringerung <strong>de</strong>r Konzentration<br />
<strong>de</strong>r brennbaren Dämpfe in<br />
<strong>de</strong>r Abluft durch Frischluftzufuhr auf einen<br />
Wert ausreichend weit (in <strong>de</strong>r Regel<br />
50 %) unterhalb <strong>de</strong>r unteren Explosionsgrenze<br />
2. betriebsmäßige Erhöhung <strong>de</strong>r Konzentration<br />
<strong>de</strong>r brennbaren Dämpfe in <strong>de</strong>r<br />
Abluft durch Zufuhr von brennbaren Gasen<br />
o<strong>de</strong>r Dämpfen (bei letzterem Kon<strong>de</strong>nsationsvorgänge<br />
ausschließen) auf<br />
einen Wert ausreichend weit oberhalb<br />
<strong>de</strong>r oberen Explosionsgrenze o<strong>de</strong>r<br />
3. ausreichen<strong>de</strong> Inertisierung 15 ) aus einem<br />
vorliegen<strong>de</strong>n explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereich<br />
(z.B. Zone 0) eine Zone niedrigeren<br />
Gefahrengra<strong>de</strong>s (z.B. Zone 1) o<strong>de</strong>r<br />
sogar ein nichtexplosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />
Bereich erzielt wird.<br />
(3) Wer<strong>de</strong>n Maßnahmen nach Absatz 2 in<br />
Verbindung mit einer Überwachungseinrichtung<br />
eingesetzt, kann aus einem explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />
Bereich Zone 0 auch eine<br />
Zone 2 wer<strong>de</strong>n.<br />
(4) Wer<strong>de</strong>n Maßnahmen nach Absatz 2 in<br />
Verbindung mit einer redundanten Überwachung<br />
durchgeführt, ist es möglich, eine<br />
Zone 0 in einen nichtexplosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />
Bereich zu überführen.<br />
15 Eine Inertisierung gilt dann als ausreichend, wenn im Inneren<br />
<strong>de</strong>r Anlage, z.B in einem Tank o<strong>de</strong>r einer Rohrleitung, betriebsmäßig<br />
in <strong>de</strong>r Regel 50 % <strong>de</strong>s z.B. in <strong>de</strong>r BGR 104 Regeln<br />
für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei <strong>de</strong>r Arbeit -<br />
Explosionsschutz-Regeln (EX-RL) <strong>de</strong>s Hauptverban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r<br />
gewerblichen Berufsgenossenschaften festgelegten Grenzwertes<br />
<strong>de</strong>r zulässigen Sauerstoff-Konzentration auftreten. Es<br />
kann möglich sein, dass diese For<strong>de</strong>rung verfahrenstechnisch<br />
bedingt nicht ohne Überwachungsmaßnahmen zu erfüllen ist.<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 49
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(5) Die Überwachungseinrichtungen dürfen<br />
u.a. Konzentrations- (Sauerstoff- o<strong>de</strong>r<br />
Brennstoffanteil)<br />
o<strong>de</strong>r<br />
Strömungsmessgeräte sein und müssen<br />
bei Über- bzw. Unterschreiten <strong>de</strong>r im<br />
Einzelfall festzulegen<strong>de</strong>n Grenzwerte zur<br />
Einschränkung o<strong>de</strong>r Vermeidung<br />
gefährlicher explosionsfähiger Atmosphäre<br />
akustischen Alarm und rechtzeitig<br />
Notfunktionen auslösen.<br />
(6) Konzentrationsmessgeräte nach Absatz<br />
5 müssen <strong>de</strong>n "Sicherheitsregeln für<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an Eigenschaften ortsfester<br />
Gaswarneinrichtungen für <strong>de</strong>n Explosionsschutz"<br />
16 ) und <strong>de</strong>n "Grundsätze für die Prüfung<br />
<strong>de</strong>r Funktionsfähigkeit ortsfester Gaswarneinrichtungen<br />
für <strong>de</strong>n Explosionsschutz"<br />
16 ) genügen.<br />
(7) Die Funktionsbereitschaft <strong>de</strong>r Überwachungseinrichtungen<br />
<strong>de</strong>r Anlage muss<br />
auch bei Ausfall <strong>de</strong>s Versorgungsnetzes<br />
gegeben sein.<br />
16 Herausgegeben von <strong>de</strong>r BG <strong>de</strong>r chemischen Industrie, Hei<strong>de</strong>lberg.<br />
Anmerkung: Es sind nur die betrieblichen Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
heranzuziehen.<br />
(8) Die Eignung <strong>de</strong>r Überwachungseinrichtungen<br />
ist nachzuweisen.<br />
8.7 Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche in<br />
Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />
(1) Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche für Auffangräume<br />
als Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />
für brennbare<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
o<strong>de</strong>r B sind in Nummer 8.3.2 und 8.4 festgelegt.<br />
(2) Für die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche<br />
in Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen,<br />
die nicht von einem Auffangraum gebil<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n, siehe Anhang E.<br />
8.8 Schutzmaßnahmen und Lagerverbote in<br />
explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />
8.8.1 Schutzmaßnahmen vor Explosionsgefahren<br />
(1) Es sind Maßnahmen zu treffen, die das<br />
Auftreten gefährlicher explosionsfähiger<br />
Atmosphäre weitgehend ausschließen.<br />
Kann nach <strong>de</strong>n örtlichen o<strong>de</strong>r betrieblichen<br />
50 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
Verhältnissen das Auftreten solcher Atmosphäre<br />
nicht verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, so sind<br />
entsprechen<strong>de</strong> Schutzmaßnahmen zu treffen.<br />
(2) Ergeben sich explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche<br />
nach Nummer 8.2 bis 8.6, muss<br />
hierfür Gelän<strong>de</strong> zur Verfügung stehen, auf<br />
<strong>de</strong>m die erfor<strong>de</strong>rlichen Schutzmaßnahmen<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n können.<br />
(3) In <strong>de</strong>n explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />
sind Schutzmaßnahmen zu treffen,<br />
welche die Gefahr <strong>de</strong>r Entzündung gefährlicher<br />
explosionsfähiger Atmosphäre verhin<strong>de</strong>rn<br />
o<strong>de</strong>r einschränken o<strong>de</strong>r die Auswirkung<br />
einer Explosion auf ein unbe<strong>de</strong>nkliches<br />
Maß beschränken.<br />
(4) In <strong>de</strong>n explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />
sind zu vermei<strong>de</strong>n<br />
in Zone 2 betriebsmäßig zu erwarten<strong>de</strong><br />
Zündquellen (Zündquellen, die<br />
bei normalem, störungsfreiem<br />
Betrieb auftreten können),<br />
in Zone 1 neben <strong>de</strong>n für Zone 2 genannten<br />
Zündquellen auch Zündquellen<br />
durch Betriebsstörungen,<br />
mit <strong>de</strong>nen man üblicherweise<br />
rechnen muss (häufiger<br />
auftreten<strong>de</strong> Betriebsstörungen),<br />
in Zone 0 neben <strong>de</strong>n für Zone 1 genannten<br />
Zündquellen auch Zündquellen<br />
durch selten auftreten<strong>de</strong><br />
Betriebsstörungen.<br />
(5) Geräte/Betriebsmittel, Anlagen und Anlagenteile,<br />
die in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />
Bereichen eingesetzt wer<strong>de</strong>n, dürfen nur in<br />
Betrieb genommen wer<strong>de</strong>n, wenn sie die<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Explosionsschutzverordnung<br />
vom 12. Dezember 1996 (BGBl. I,<br />
S. 1914) erfüllen, und nur in <strong>de</strong>n Zonen, für<br />
die sie entsprechend <strong>de</strong>r Zuordnung in Gerätegruppen<br />
und Gerätekategorien gemäß<br />
<strong>de</strong>n Bestimmungen <strong>de</strong>r Explosionsschutzverordnung<br />
geeignet sind. Geräte müssen<br />
danach in Abhängigkeit <strong>de</strong>r betrieblich<br />
festzulegen<strong>de</strong>n Zonen min<strong>de</strong>stens folgen<strong>de</strong>n<br />
Kategorien entsprechen:<br />
- Zone 0: Gerätegruppe II, Gerätekategorie<br />
1 mit Kennzeichnung „G“<br />
- Zone 1: Gerätegruppe II, Gerätekategorie<br />
2 mit Kennzeichnung „G"<br />
- Zone 2: Gerätegruppe II, Gerätekategorie<br />
3 mit Kennzeichnung „G“.<br />
(6) Abweichend von Absatz 5 dürfen in<br />
explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen auch Geräte/Betriebsmittel,<br />
Anlagen und Anlagenteile<br />
einer an<strong>de</strong>ren Gerätekategorie in Betrieb<br />
genommen wer<strong>de</strong>n, wenn das gleiche<br />
Sicherheitsniveau erreicht wird. Dies ist im<br />
Explosionsschutzdokument nachzuweisen<br />
und bedarf <strong>de</strong>r Ausnahme nach § 6 VbF.<br />
(7) Schutzsysteme, die in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />
Bereichen eingesetzt wer<strong>de</strong>n<br />
(z.B. Flammendurchschlagsicherungen 17 ),<br />
dürfen nur in Betrieb genommen wer<strong>de</strong>n,<br />
wenn sie die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Explosionsschutzverordnung<br />
vom 12. Dezember<br />
1996 (BGBl. I, S. 1914) erfüllen, und für<br />
<strong>de</strong>n vorgesehenen Einsatzfall geeignet<br />
sind.<br />
(8) In unmittelbarer Nähe von Zone 0 und<br />
Zone 1 und oberhalb aller explosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />
Bereiche dürfen Zündquellen, die<br />
auf die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche<br />
einwirken können, nicht betrieben wer<strong>de</strong>n.<br />
Unzulässig ist z.B.<br />
1. die Unterhaltung von Feuerstätten,<br />
2. <strong>de</strong>r Umgang mit Feuer o<strong>de</strong>r glühen<strong>de</strong>n<br />
Gegenstän<strong>de</strong>n, mit offenem und verwahrtem<br />
Licht sowie das Rauchen.<br />
(9) Die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche<br />
gelten als explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche<br />
im Sinne <strong>de</strong>r Verordnung über elektrische<br />
Anlagen in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />
(ElexV). Die Vorschriften <strong>de</strong>r VbF ü-<br />
ber erstmalige und wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong> regelmäßige<br />
Prüfungen <strong>de</strong>r elektrischen Anlagen<br />
in diesen Bereichen bleiben unberührt.<br />
(10) In explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />
müssen Einmündungen und Schutzrohre<br />
für Kabel und Rohrleitungen gegen das<br />
Eindringen brennbarer Flüssigkeiten und<br />
<strong>de</strong>ren Dämpfe geschützt sein.<br />
(11) Bei <strong>de</strong>r ausschließlich passiven Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten in gefahrgutrechtlich<br />
zulässigen Transportbehältern in<br />
Lagerräumen und Lägern im Freien, die in<br />
Zone 2 eingestuft sind, dürfen<br />
1. für Zone 2 geeignete Flurför<strong>de</strong>rzeuge<br />
o<strong>de</strong>r<br />
17 Bei Drücken über 1,1 bar absolut o<strong>de</strong>r Temperaturen größer<br />
60 °C muss die Flammendurchschlagsicherung für <strong>de</strong>n Einsatz<br />
bei <strong>de</strong>n jeweiligen Bedingungen geeignet sein.<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 51
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
2. motorkraftbetriebene Fahrersitz- o<strong>de</strong>r<br />
Mitgänger-Flurför<strong>de</strong>rzeuge normaler<br />
Bauart 18 ),<br />
a) <strong>de</strong>ren betriebsmäßig auftreten<strong>de</strong><br />
Oberflächentemperaturen 19 ) die<br />
niedrigste Zündtemperatur <strong>de</strong>r gelagerten<br />
brennbaren Flüssigkeiten<br />
nicht überschreiten o<strong>de</strong>r durch technische<br />
Maßnahmen maximal auf die<br />
niedrigste Zündtemperatur begrenzt<br />
wer<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r<br />
und<br />
<strong>de</strong>ren betriebsmäßig heiße Oberflächen<br />
nicht zündwirksam <strong>20</strong> ) wer<strong>de</strong>n<br />
können<br />
b) die im Gefahrenfall (z.B. Leckage<br />
durch Beschädigung eines Behälters)<br />
unverzüglich stillgesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />
um betriebsmäßig auftreten<strong>de</strong><br />
zündfähige Funken auszuschließen,<br />
verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
Der zweite Anstrich von Ziffer 2a) ist erfüllt,<br />
wenn die betriebsmäßig heißen Oberflächen<br />
- gegen heruntertropfen<strong>de</strong> brennbare<br />
Flüssigkeiten abge<strong>de</strong>ckt sind und<br />
- min<strong>de</strong>stens 30 cm über <strong>de</strong>r Fahrbahn<br />
liegen.<br />
Für zün<strong>de</strong>mpfindliche Stoffe <strong>de</strong>r Temperaturklasse<br />
T5 o<strong>de</strong>r T6 sowie Diethylether<br />
dürfen Flurför<strong>de</strong>rzeuge normaler Bauart in<br />
<strong>de</strong>n in Satz 1 genannten Lagerräumen und<br />
Läger im Freien nicht eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Eine Wie<strong>de</strong>rinbetriebnahme von Flurför<strong>de</strong>rzeugen<br />
normaler Bauart, die im Gefahrenfall<br />
stillgesetzt wur<strong>de</strong>n, darf nur erfolgen,<br />
wenn sichergestellt ist, dass keine explosionsfähige<br />
Atmosphäre vorhan<strong>de</strong>n ist. Flur-<br />
18 siehe hierzu DIN EN 1726-1:1998 und DIN ISO 5053:1994.<br />
19 Als Erkenntnisquelle kann z.B. EN 1755 herangezogen wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>20</strong> Zitat: G.Gosda, R.Oelmeyer, H.Schacke, C.D.Walther: "Hot<br />
Pipelines-Ignition Sources or not?“, 6 th International Symposium<br />
"Loss Prevention and Safety Promotion in the Process<br />
Industries", June 19-22, 1989, Oslo, Norway. Proceedinds of<br />
the 6th International Symposium "Loss Prevention and Safety<br />
Promotion in the Process Industries", Vol. IV, 13-1 to 13-19,<br />
Norwegian Society of Chartered Engineers, European Fe<strong>de</strong>ration<br />
of Chemical Engineering, Oslo 1989.<br />
sowie<br />
H. Bothe, H. Steen: "The Ignition of Flammable Vapours by<br />
Hot Pipes and Plates", 6th International Symposium "Loss<br />
Prevention and Safety Promotion in the Process Industries",<br />
June 19-22, 1989, Oslo, Norway. Proceedings of the 6 th Intemational<br />
Symposium "Loss Prevention and Safety Promotion<br />
in the Process Industries", Vol. III, 85-1 to 85-13, Norwegian<br />
Society of Chartered Engineers, European Fe<strong>de</strong>ration of<br />
Chemical Engineering, Oslo 1989.<br />
för<strong>de</strong>rzeuge normaler Bauart dürfen in <strong>de</strong>n<br />
in Satz 1 genannten Lagerräumen und Läger<br />
im Freien nicht abgestellt, aufgela<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r betankt wer<strong>de</strong>n.<br />
(12) Fahrzeuge normaler Bauart (z.B.<br />
Tankfahrzeuge o<strong>de</strong>r sonstige Lastkraftwagen)<br />
dürfen in Zone 2 nur verkehren, soweit<br />
dies zum Betrieb <strong>de</strong>s Lagers erfor<strong>de</strong>rlich<br />
ist.<br />
8.8.2 Lagerverbot<br />
(1) Die explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche<br />
sind von Stoffen freizuhalten, die ihrer Art<br />
o<strong>de</strong>r Menge nach geeignet sind, zur Entstehung<br />
o<strong>de</strong>r Ausbreitung von Brän<strong>de</strong>n zu<br />
führen. Unzulässig ist z.B. die Lagerung<br />
von explosionsfähigen Stoffen und Gegenstän<strong>de</strong>n<br />
mit explosionsfähigen Stoffen,<br />
von leichtentzündlichen und entzün<strong>de</strong>nd<br />
wirken<strong>de</strong>n Stoffen und <strong>de</strong>r Umgang mit<br />
diesen Stoffen o<strong>de</strong>r Gegenstän<strong>de</strong>n.<br />
(2) Verdichtete, verflüssigte und unter<br />
Druck gelöste Gase dürfen in<br />
explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen <strong>de</strong>r Zone<br />
1 nur unterirdisch gelagert wer<strong>de</strong>n. Dies gilt<br />
nicht für Brandschutzeinrichtungen.<br />
9 Ausrüstung von Tanks<br />
9.1 Ableitung von Dampf/Luft-Gemischen<br />
9.1.1 Allgemeines<br />
(1) Aus Tanks verdrängte Dampf/Luft-Gemische<br />
müssen so abgeleitet wer<strong>de</strong>n, dass<br />
Gefahren für Beschäftigte und Dritte nicht<br />
entstehen können. Dazu müssen die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Sicherheitseinrichtungen vorhan<strong>de</strong>n<br />
sein.<br />
(2) Dampf/ Luft-Gemische wer<strong>de</strong>n z.B.<br />
1. beim Befüllen eines Tanks durch die<br />
brennbaren Flüssigkeiten,<br />
2. durch Atmen infolge Erwärmung, z.B.<br />
durch Sonneneinstrahlung,<br />
3. beim Einleiten an<strong>de</strong>rer Medien in <strong>de</strong>n<br />
Tank (z.B. Luft, Wasser, Wasserdampf,<br />
inertes Gas) z.B. zur Vorbereitung von<br />
Arbeiten in o<strong>de</strong>r am Tank<br />
aus <strong>de</strong>m Tank verdrängt.<br />
52 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(3) Verdrängte Dampf/Luft-Gemische dürfen<br />
1. gefahrlos über Lüftungsleitungen ins<br />
Freie abgeleitet,<br />
2. in einen an<strong>de</strong>ren Tank (z.B. Transporttank,<br />
Lagertank), aus <strong>de</strong>m abgefüllt<br />
wird, zurückgeführt (Gaspen<strong>de</strong>lverfahren),<br />
3. in eine Abluftreinigungs- o<strong>de</strong>r Rückgewinnungsanlage<br />
geleitet o<strong>de</strong>r<br />
4. durch Verbrennen, z.B. durch Abfackeln,<br />
gefahrlos vernichtet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
(4) Bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r Verfahren nach<br />
Absatz 3 sind die Erfor<strong>de</strong>rnisse sowohl <strong>de</strong>s<br />
Brand- und Explosionsschutzes als auch<br />
<strong>de</strong>s Immissionsschutzes zu berücksichtigen.<br />
9.1.2 Be- und Entlüftungseinrichtungen<br />
9.1.2.1 Notwendigkeit<br />
(1) Tanks müssen so betrieben wer<strong>de</strong>n,<br />
dass z.B. durch Be- und Entlüftungseinrichtungen<br />
gewährleistet ist, dass gefährliche<br />
Über- und Unterdrücke nicht entstehen.<br />
(2) Lüftungseinrichtungen dürfen nicht<br />
absperrbar sein.<br />
(3) Wegen <strong>de</strong>r Lüftungseinrichtungen von<br />
inertisierten Tanks wird auf Nummer 8.2.4<br />
verwiesen.<br />
(4) Wegen <strong>de</strong>r Lüftungseinrichtungen von<br />
Tanks mit Gaspen<strong>de</strong>lung wird auf Nummer<br />
9.1.3 verwiesen.<br />
(5) Wegen <strong>de</strong>r Lüftungseinrichtungen von<br />
Tanks mit innerem Überdruck wird auf<br />
Nummer 9.5.3 verwiesen.<br />
zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten an<strong>de</strong>rer<br />
Gefahrklassen angeschlossen sein.<br />
9.1.2.2 Betriebliche Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
(1) Lüftungseinrichtungen müssen bei <strong>de</strong>n<br />
zu erwarten<strong>de</strong>n Beanspruchungen ausreichend<br />
fest, formbeständig und gegen<br />
Dämpfe <strong>de</strong>s Lagergutes beständig bleiben.<br />
Sie müssen ferner im erfor<strong>de</strong>rlichen Maße<br />
alterungsbeständig und gegen Flammeneinwirkung<br />
ausreichend wi<strong>de</strong>rstandsfähig<br />
sein.<br />
(2) Die Anfor<strong>de</strong>rungen von Absatz 1 sind<br />
bei Lüftungseinrichtungen aus metallischen<br />
Werkstoffen in <strong>de</strong>r Regel erfüllt. Bei Verwendung<br />
an<strong>de</strong>rer Werkstoffe ist ihre Eignung<br />
nachzuweisen.<br />
9.1.2.3 Auftreten<strong>de</strong> Volumenströme<br />
(1) Lüftungseinrichtungen müssen so bemessen<br />
sein, dass sowohl bei höchstem<br />
Volumenstrom <strong>de</strong>r Pumpen bzw. Füllraten<br />
aus Transportbehältern als auch bei Temperaturschwankungen<br />
im Tank kein gefährlicher<br />
Unterdruck o<strong>de</strong>r Überdruck entstehen<br />
kann. Beispielhaft ist diese Anfor<strong>de</strong>rung<br />
als erfüllt anzusehen, wenn bei Standardtanks<br />
(Prüfüberdruck von 2 bar, max.<br />
Betriebsdruck 0,5 bar, max. Volumen<br />
100 m³), die aus Transportbehältern befüllt<br />
wer<strong>de</strong>n (Volumenstrom max. 1<strong>20</strong>0 l/min)<br />
die lichte Weite <strong>de</strong>r Lüftungsleitung etwa<br />
50 % <strong>de</strong>r lichten Weite <strong>de</strong>s Füllrohres, min<strong>de</strong>stens<br />
jedoch 40 mm beträgt. Bei Tanks<br />
mit einem Prüfüberdruck von weniger als<br />
2 bar, min<strong>de</strong>stens jedoch aber <strong>de</strong>m<br />
1,3-fachen statischen Druck von Wasser<br />
und einem Rauminhalt bis 100 m³ , die mit<br />
einem Volumenstrom von höchstens<br />
1<strong>20</strong>0 l/min befüllt wer<strong>de</strong>n, ist diese Anfor<strong>de</strong>rung<br />
als erfüllt anzusehen, wenn die lichte<br />
Weite <strong>de</strong>r Lüftungsleitung etwa 50 % <strong>de</strong>r<br />
lichten Weite <strong>de</strong>s Füllrohres, min<strong>de</strong>stens<br />
jedoch 50 mm beträgt.<br />
(6) Mehrere Tanks dürfen nur dann über<br />
eine gemeinsame Leitung belüftet und entlüftet<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn sie nur solche brennbaren<br />
Flüssigkeiten enthalten, die keine<br />
gefährlichen Vermischungen (z.B. durch<br />
Flammpunkterniedrigung) miteinan<strong>de</strong>r eingehen<br />
können, und die Lagereinrichtungen<br />
für die höchste Gefahrklasse <strong>de</strong>r gelagerten<br />
brennbaren Flüssigkeiten geeignet<br />
sind. Tanks zur Lagerung von Heizöl EL<br />
dürfen abweichend von Satz 1 nicht an eine<br />
gemeinsame Lüftungsleitung mit Tanks<br />
(2) Für nicht wärmegedämmte oberirdische<br />
Flachbo<strong>de</strong>n-Tankbauwerke mit festem<br />
Dach ohne inneren Überdruck (z.B. Tanks<br />
nach DIN 4119) und vergleichbare Tanks<br />
(z.B. Tanks nach DIN 6618) aus metallischen<br />
Werkstoffen sind die Volumenströme<br />
V & a , und<br />
V &<br />
e<br />
, für die Bemessung <strong>de</strong>r Be-<br />
und Entlüftungseinrichtungen nach folgen<strong>de</strong>n<br />
Beziehungen zu ermitteln:<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 53
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
1. Belüftungseinrichtungen<br />
V & a ≥<br />
V & A + V &<br />
P<br />
V & A = 4, 8 ⋅<br />
0,71<br />
V<br />
B<br />
2. Entlüftungseinrichtungen 21 )<br />
Ve ≥ VE + VP<br />
⎛ ⎞<br />
VE= 0,17 ⋅ ⎜ ⎟<br />
⎝ D ⎠<br />
0,52<br />
H −<br />
⋅ V<br />
0,89<br />
B<br />
V & P = Maximaler Volumenstrom<br />
<strong>de</strong>r Pumpen bei <strong>de</strong>r Tankbefüllung<br />
bzw. Tankentleerung<br />
in m³/h<br />
V & A , E<br />
V &<br />
= Maximaler<br />
witterungsbedingter<br />
Volumenstrom<br />
infolge<br />
Abkühlung ( V & A ) bzw.<br />
V B =<br />
Erwärmung ( V &<br />
E ) <strong>de</strong>r Tankatmosphäre<br />
Gesamtvolumen<br />
in m³/h<br />
<strong>de</strong>s Tanks<br />
in m³<br />
D = Durchmesser <strong>de</strong>s Tanks in<br />
m<br />
Die Volumenströme V & A und V & E können<br />
aus Diagramm 8 für geläufige Parameterbereiche<br />
abgelesen wer<strong>de</strong>n.<br />
(4) Bei Tanks, die nicht für inneren Überdruck<br />
ausgelegt, jedoch mit einem Prüfüberdruck<br />
von min<strong>de</strong>stens 2 bar geprüft<br />
wor<strong>de</strong>n sind, sind beim Befüllen die entstehen<strong>de</strong>n<br />
Überdrücke auf 0,5 bar zu begrenzen.<br />
(5) Bei oberirdischen zylindrischen Flachbo<strong>de</strong>ntankbauwerken<br />
sind beim Befüllen<br />
und Entleeren die auf <strong>de</strong>m Herstellerschild<br />
angegebenen zulässigen Volumenströme<br />
einzuhalten.<br />
(6) Beim Befüllen von Tanks ohne inneren<br />
Überdruck aus Straßentankfahrzeugen darf<br />
ein Volumenstrom von 1<strong>20</strong>0 l/min nicht ü-<br />
berschritten wer<strong>de</strong>n.<br />
(7) Nur Tanks, die für inneren Überdruck<br />
ausgelegt sind, dürfen unter Verwendung<br />
von Druckgas entleert wer<strong>de</strong>n. Der zum<br />
Entleeren angewen<strong>de</strong>te Gasdruck darf <strong>de</strong>n<br />
zulässigen Betriebsüberdruck <strong>de</strong>s Tanks<br />
nicht überschreiten.<br />
(8) Bei <strong>de</strong>r Befüllung mittels Druckgas<br />
müssen in <strong>de</strong>n in Absatz 7 genannten Fällen<br />
in <strong>de</strong>m zu befüllen<strong>de</strong>n Tank gefährliche<br />
Überdrücke, die durch überströmen<strong>de</strong>s<br />
Druckgas entstehen können, vermie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
9.1.2.4 Ableitung <strong>de</strong>r Dampf/Luft-Gemische ins<br />
Freie<br />
(1) Lüftungsleitungen müssen so ins Freie<br />
mün<strong>de</strong>n, dass durch austreten<strong>de</strong><br />
Dampf/Luft-Gemische keine Gefahren für<br />
Beschäftigte und Dritte entstehen können.<br />
(3) Beim Befüllen von Tanks ohne inneren<br />
Überdruck muss sichergestellt sein, dass<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m statischen Rechnungsnachweis<br />
zugrun<strong>de</strong> gelegte zulässige Überdruck,<br />
höchstens jedoch ein Überdruck von 0,1<br />
bar, nicht überschritten wird.<br />
(2) Bei Anlagen mit Tanks für brennbare<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III unter<br />
Erdgleiche muss die Lüftungsleitung min<strong>de</strong>stens<br />
50 cm über <strong>de</strong>r Füllöffnung und<br />
min<strong>de</strong>stens 50 cm über Erdgleiche mün<strong>de</strong>t.<br />
Bei Anlagen mit Tanks für brennbare Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III über Erdgleiche<br />
dürfen Lüftungsstutzen und Füllöffnung<br />
etwa gleich hoch en<strong>de</strong>n.<br />
(3) Lüftungsleitungen von Tanks zur Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A III müssen min<strong>de</strong>stens 50 cm über<br />
<strong>de</strong>r Öffnung einer Lüftungsleitung von<br />
21 Wegen zusätzlicher Inertgasvolumenströme bei inertisierten<br />
Tanks wird auf Nummer 8.2.4 verwiesen.<br />
54 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
Tanks zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II und B mün<strong>de</strong>n.<br />
(4) Die Anfor<strong>de</strong>rung nach Absatz 1 ist erfüllt,<br />
wenn sich die Öffnungen <strong>de</strong>r Lüftungsleitungen<br />
von Tanks zur Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I,<br />
A II und B min<strong>de</strong>stens 4 m über <strong>de</strong>m Erdbo<strong>de</strong>n<br />
befin<strong>de</strong>n.<br />
(5) Die Austrittsöffnungen von Lüftungseinrichtungen<br />
müssen gegen das Eindringen<br />
von Regenwasser geschützt sein.<br />
(6) Lüftungseinrichtungen dürfen nicht in<br />
geschlossene Räume und Domschächte<br />
mün<strong>de</strong>n.<br />
(7) Absatz 6 gilt nicht für oberirdische Einzeltanks<br />
mit einem Rauminhalt bis 1000 l<br />
zur Lagerung von Heizöl o<strong>de</strong>r Dieselkraftstoff.<br />
nur zur Anbringung <strong>de</strong>r Gaspen<strong>de</strong>lleitung<br />
zu öffnen.<br />
(3) Bei <strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>s Gaspen<strong>de</strong>lverfahrens<br />
müssen die Gaspen<strong>de</strong>lleitungen<br />
und ihre Anschlüsse so bemessen sein,<br />
dass unzulässige Über- und Unterdrücke in<br />
<strong>de</strong>n Tanks nicht auftreten können.<br />
(4) Die Anfor<strong>de</strong>rungen nach Absatz 3 sind<br />
beispielhaft als erfüllt anzusehen, wenn bei<br />
Tanks, die mit einem Volumenstrom von<br />
höchstens 1<strong>20</strong>0 l/min aus Transportbehältern<br />
befüllt wer<strong>de</strong>n, die Nennweite <strong>de</strong>s<br />
Gaspen<strong>de</strong>lanschlusses 50 mm und die lichte<br />
Weite <strong>de</strong>r Gaspen<strong>de</strong>lleitung<br />
- bei Tanks mit einem Prüfüberdruck von<br />
min<strong>de</strong>stens 2 bar min<strong>de</strong>stens 40 mm<br />
und<br />
- bei Tanks mit einem Prüfüberdruck von<br />
weniger als 2 bar und mehr als 0,3 bar<br />
min<strong>de</strong>stens 50 mm<br />
betragen.<br />
(8) Von Schornsteinöffnungen, Regenfallrohren<br />
und Fenstern, die zum Öffnen eingerichtet<br />
sind, sollen die Austrittsöffnungen<br />
einen Min<strong>de</strong>stabstand haben, <strong>de</strong>r so bemessen<br />
ist, dass explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche<br />
um die Lüftungsöffnungen gemäß<br />
Nummer 8.4 und 8.5 nicht an die Schornsteinöffnungen,<br />
Regenfallrohre und Fenster<br />
heranreichen, min<strong>de</strong>stens jedoch 2 m.<br />
(9) Bei Festdachtanks mit Ringmantel müssen<br />
die Dampf/Luft-Gemische so abgeleitet<br />
wer<strong>de</strong>n, dass sie nicht in <strong>de</strong>n Ringraum gelangen.<br />
9.1.3 Gaspen<strong>de</strong>ln<br />
(1) Bei Befüllung von Tanks unter Anwendung<br />
<strong>de</strong>s Gaspen<strong>de</strong>lverfahrens darf die<br />
Entlüftung nur über die Gaspen<strong>de</strong>lleitung<br />
erfolgen. Entlüftungsleitungen von Tanks in<br />
das Freie, ausgenommen sicherheitstechnisch<br />
erfor<strong>de</strong>rliche Öffnungen, müssen<br />
während <strong>de</strong>s Gaspen<strong>de</strong>lns geschlossen<br />
sein. Beispielhaft ist diese Anfor<strong>de</strong>rung bei<br />
Tanks als erfüllt anzusehen, wenn die Lüftungsleitung<br />
mit einem Über/Unterdruckventil<br />
o<strong>de</strong>r einer geeigneten Drossel<br />
versehen ist.<br />
(2) Anschlussstutzen für Gaspen<strong>de</strong>lleitungen<br />
sind fest verschlossen zu halten und<br />
(5) Sind die höchstmöglichen Über- und<br />
Unterdrücke nicht mit genügen<strong>de</strong>r Sicherheit<br />
bestimmbar, sind die Gaspen<strong>de</strong>leinrichtungen<br />
zur Einhaltung <strong>de</strong>r zulässigen<br />
Drücke mit einer Sicherheitseinrichtung gegen<br />
Drucküber- bzw. Druckunterschreitung<br />
auszurüsten,<br />
(6) Für die Ausrüstung von Gaspen<strong>de</strong>lleitungen<br />
mit Flammendurchschlagsicherungen<br />
gilt Nummer 9.2.<br />
9.1.4 Rückgewinnung und Abluftreinigung<br />
Wegen <strong>de</strong>r Absicherung von Rückgewinnungs-<br />
o<strong>de</strong>r Abluftreinigungsanlagen gegen<br />
einen Flammenrückschlag wird auf<br />
Nummer 9.2.8 verwiesen.<br />
9.2 Flammendurchschlagsicherungen<br />
9.2.1 Begriffe<br />
(1) Flammendurchschlagsicherungen sind<br />
Einrichtungen, die an <strong>de</strong>r Öffnung eines<br />
Anlagenteils o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Rohrleitung eines Systems von Anlagen<br />
eingebaut sind und <strong>de</strong>ren vorgesehene<br />
Funktion es ist, <strong>de</strong>n Durchfluss zu ermöglichen,<br />
aber <strong>de</strong>n Flammendurchschlag zu<br />
verhin<strong>de</strong>rn.<br />
(2) Flammensperre ist <strong>de</strong>r Teil einer Flammendurchschlagsicherung,<br />
<strong>de</strong>ssen Haupt-<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 55
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
aufgabe die Verhin<strong>de</strong>rung eines Flammendurchschlags<br />
ist.<br />
(3) Je nach <strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnissen, die sich<br />
aus <strong>de</strong>r gewählten Einbauart und <strong>de</strong>n Betriebsverhältnissen<br />
ergeben, sind Deflagrations-<br />
o<strong>de</strong>r Detonationssicherungen zu<br />
verwen<strong>de</strong>n. Abhängig von <strong>de</strong>r Betriebsweise<br />
kann die Qualifikation für stabilisiertes<br />
Brennen (Kurzzeitbrand, Dauerbrand) erfor<strong>de</strong>rlich<br />
sein.<br />
(4) Wegen <strong>de</strong>r Klassifikation <strong>de</strong>r Flammendurchschlagsicherungen<br />
wird auf DIN EN<br />
12 874 22 ) Abschnitt 4 verwiesen.<br />
9.2.2 Notwendigkeit von Flammendurchschlagsicherungen<br />
(1) Öffnungen von Tanks und Anlagenteile,<br />
aber auch Rohrleitungen, durch die explosionsfähige<br />
Gemische hindurchtreten o<strong>de</strong>r<br />
strömen, müssen so betrieben wer<strong>de</strong>n,<br />
dass bei Entzündung <strong>de</strong>r explosionsfähigen<br />
Atmosphäre keine Gefährdung Beschäftigter<br />
und Dritter entsteht. Wegen <strong>de</strong>s<br />
Auftretens explosionsfähiger Dampf/-<br />
Luft-Gemische siehe Nummer 8.1.<br />
(2) Öffnungen von Tanks und Anlagenteile,<br />
durch die Flammen in Tanks o<strong>de</strong>r Anlagenteile<br />
hineinschlagen bzw. herausschlagen<br />
können, müssen gegen einen Flammendurchschlag<br />
geschützt sein. Dies ist z.B.<br />
erfüllt, wenn die Öffnungen mit Flammendurchschlagsicherungen<br />
gemäß prEN<br />
12874 ausgerüstet sind, die entsprechend<br />
<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen, die nach <strong>de</strong>n Betriebsverhältnissen<br />
und <strong>de</strong>r gewählten Einbauart<br />
zu stellen sind, ausgewählt wer<strong>de</strong>n (vgl.<br />
Nummer 9.2.3 bis 9.2.5).<br />
(3) Absatz 2 gilt auch für Belüftungs- und<br />
Entlüftungseinrichtungen von abge<strong>de</strong>ckten<br />
Ringräumen zwischen Schwimmdach und<br />
Tankmantel von Schwimmdachtanks.<br />
(4) Die For<strong>de</strong>rung nach flammendurchschlagsicherer<br />
Gestaltung (z.B. Ausrüstung<br />
mit Flammendurchschlagsicherungen) gilt<br />
nicht für<br />
1 . Öffnungen von Tanks, die betriebsmäßig<br />
fest verschlossen und so gesichert<br />
sind, dass ein unbeabsichtigtes Lockern<br />
ihres Verschlusses ausgeschlossen ist,<br />
22 Zu beziehen beim Beuth-Verlag, Berlin<br />
2. verschließbare Peilöffnungen,<br />
3. Peilrohre von Schwimmdachtanks,<br />
4. Öffnungen von Schwimmdächern, <strong>de</strong>ren<br />
Kappen sich nur beim Aufsetzen <strong>de</strong>s<br />
Daches auf seine Stützen abheben.<br />
(5) Für solche Tanks, in <strong>de</strong>nen auf Grund<br />
<strong>de</strong>r Lagerbedingungen eine explosionsfähige<br />
Atmosphäre nicht zu erwarten ist, gilt<br />
die For<strong>de</strong>rung nach Absatz 2 nicht.<br />
(6) Für solche Tanks, die einer Explosion<br />
von Dampf/Luft-Gemischen im Innern<br />
standhalten, ohne aufzureißen (explosionsdruckstoßfeste<br />
Bauweise), gilt die For<strong>de</strong>rung<br />
nach Absatz 2 nur für Öffnungen,<br />
die betriebsmäßig zur Atmosphäre geöffnet<br />
wer<strong>de</strong>n und wenn eine Gefährdung von<br />
Beschäftigten o<strong>de</strong>r Dritten durch herausschlagen<strong>de</strong><br />
Flammen bestehen kann.<br />
(7) Wegen <strong>de</strong>s Nachweises <strong>de</strong>r Explosionsdruckstoßfestigkeit<br />
wird auf Anhang C<br />
verwiesen.<br />
(8) Öffnungen von oberirdischen explosionsdruckstoßfesten<br />
Tanks mit einem<br />
Rauminhalt bis 1000 l, durch die Flammen<br />
in <strong>de</strong>n Tank hineinschlagen können, brauchen<br />
nicht mit flammendurchschlagsicheren<br />
Armaturen ausgerüstet zu sein.<br />
(9) Öffnungen von Behältern, die gegen<br />
Flammendurchschlag nicht gesichert sind,<br />
müssen, solange sie nicht genutzt wer<strong>de</strong>n,<br />
fest verschlossen und so gesichert sein,<br />
dass ein unbeabsichtigtes Lockern ihres<br />
Verschlusses ausgeschlossen ist.<br />
(10) Wegen <strong>de</strong>r Einschränkung von Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an Flammendurchschlagsicherungen<br />
an Tanks mit Inertisierungsmaßnahmen<br />
wird auf Nummer 8.2.4 verwiesen.<br />
9.2.3 Flammendurchschlag bei Deflagrationen<br />
und/o<strong>de</strong>r Detonationen<br />
(1) Öffnungen von Tanks und von Anlagen<br />
o<strong>de</strong>r Mündungen von Rohrleitungen, aus<br />
<strong>de</strong>nen Dampf/Luft-Gemische betriebsmäßig<br />
nicht austreten, in die aber explosionsfähige<br />
Atmosphäre einströmen kann, z.B.<br />
an Unterdruckventilen von Lüftungseinrichtungen<br />
an Tanks, müssen mit einer Deflagrationssicherung<br />
versehen sein, die <strong>de</strong>n<br />
Flammendurchschlag in <strong>de</strong>n Tank, die Anlage<br />
o<strong>de</strong>r die Rohrleitung bei einer Explo-<br />
56 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
sion in <strong>de</strong>r Umgebung dieser Armatur verhin<strong>de</strong>rt<br />
(Deflagrationsendsicherungen).<br />
4. Öffnungen, an <strong>de</strong>nen zum Befüllen und<br />
Entleeren eines Tanks o<strong>de</strong>r zur Gaspen<strong>de</strong>lung<br />
bestimmte lösbare Rohr- und<br />
Schlauchverbindung angeschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n, sofern die Längen <strong>de</strong>r Rohrund<br />
Schlauchverbindungen die für Deflagrationssicherungen<br />
zulässigen maximalen<br />
Rohrlängen überschreiten.<br />
(2) Öffnungen von explosionsdruckfesten<br />
o<strong>de</strong>r explosionsdruckstoßfesten Tanks o-<br />
<strong>de</strong>r Anlagen, in <strong>de</strong>nen eine Explosion im<br />
Inneren auftreten kann, zu nicht explosionsdruckfesten<br />
o<strong>de</strong>r nicht explosionsdruckstoßfesten<br />
Anlagenteilen müssen zur<br />
Verhin<strong>de</strong>rung einer Explosionsausbreitung<br />
mit Deflagrationsvolumensicherungen ausgerüstet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
(3) Zur Absicherung von nicht explosionsdruckfesten<br />
o<strong>de</strong>r nicht explosionsdruckstoßfesten<br />
Tanks o<strong>de</strong>r Anlagen mit kurzen<br />
Rohrleitungen zwischen möglicher Zündquelle<br />
und <strong>de</strong>r Flammendurchschlagsicherung<br />
sind Deflagrationsrohrsicherungen<br />
o<strong>de</strong>r Detonationsrohrsicherungen einzusetzen.<br />
(4) Zur Absicherung von nicht explosionsdruckfesten<br />
o<strong>de</strong>r nicht explosionsdruckstoßfesten<br />
Tanks o<strong>de</strong>r Anlagen mit längeren<br />
Rohrleitungen, die betriebsmäßig nicht<br />
ständig mit brennbaren Flüssigkeiten gefüllt<br />
sind, müssen zwischen möglicher Zündquelle<br />
und <strong>de</strong>r Flammendurchschlagsicherung<br />
Detonationssicherungen eingesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
(5) Detonationssicherungen sind z.B. erfor<strong>de</strong>rlich<br />
1. am Anschluss <strong>de</strong>r Gaspen<strong>de</strong>lleitung an<br />
<strong>de</strong>n Tank,<br />
2. an Füll- und Entleerungsleitungen, die<br />
betriebsmäßig nicht ständig mit brennbaren<br />
Flüssigkeiten gefüllt sind und explosionsfähige<br />
Gemische enthalten können;<br />
dies gilt auch für Füll- und Entleerungsleitungen,<br />
die von oben in <strong>de</strong>n<br />
Tank eingeführt sind und bis auf die<br />
Tanksohle reichen,<br />
3. im Zuge von Rohrleitungen, wenn die<br />
vorhan<strong>de</strong>nen Rohrleitungslängen zwischen<br />
<strong>de</strong>m möglichen Ort <strong>de</strong>r Zündquelle<br />
und <strong>de</strong>r Flammendurchschlagsicherung<br />
die für Deflagrationssicherungen<br />
zulässigen maximalen Rohrlängen ü-<br />
berschreiten<br />
(6) Absatz 5 ist z. B. erfüllt, wenn nach DIN<br />
EN 12874 auf stabile Detonationen geprüfte<br />
Detonationssicherungen verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
9.2.4 Flammendurchschlag bei Dauerbrand<br />
Tafel 8<br />
(1) Ins Freie mün<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Öffnungen von<br />
Tanks und Anlagen, aus <strong>de</strong>nen nicht nur<br />
kurzzeitig Dampf/Luft-Gemische ausströmen<br />
können, müssen mit einer Einrichtung<br />
versehen sein, die <strong>de</strong>m Abbrand ausströmen<strong>de</strong>r<br />
explosionsfähiger Gemische für alle<br />
Einsatzbedingungen ohne Flammendurchschlag<br />
standhält (Dauerbrandsicherungen)<br />
sowie <strong>de</strong>n an Deflagrationsendsicherungen<br />
gestellten Anfor<strong>de</strong>rungen nach<br />
Nummer 9.2.3 Absatz 1 genügt.<br />
(2) Dauerbrandsicherungen sind z.B. erfor<strong>de</strong>rlich<br />
an Entlüftungseinrichtungen und an<br />
allen sonstigen Öffnungen, die <strong>de</strong>n Dampfraum<br />
<strong>de</strong>s Tanks bestimmungsgemäß mit<br />
<strong>de</strong>r Außenluft verbin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r an Notentlüftungen<br />
von Gaspen<strong>de</strong>lsystemen und Anlagen,<br />
aus <strong>de</strong>nen im Einsatzfall längerfristig<br />
explosionsfähige Gemische austreten.<br />
(3) Ist eine Dauerbrandsicherheit einer Deflagrationssicherung<br />
für Dämpfe einer bestimmten<br />
brennbaren Flüssigkeit nicht erreichbar<br />
(z.B. für Alkohole), dürfen alternativ<br />
zu Absatz 1 Detonationssicherungen im<br />
Zuge von Lüftungsleitungen eingesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn die nachgeschaltete Rohrleitung<br />
(zwischen Detonationssicherung und<br />
<strong>de</strong>r Öffnung <strong>de</strong>r ins Freie mün<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Lüftungsleitung)<br />
min<strong>de</strong>stens die nachfolgend<br />
genannte Länge aufweist. Satz 1 ist z. B.<br />
erfüllt, wenn nach DIN EN 12874 auf stabile<br />
Detonationen geprüfte Detonationssicherungen<br />
verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
Min<strong>de</strong>stlängen <strong>de</strong>r Rohrleitungen<br />
Nennweite <strong>de</strong>r Rohrleitung<br />
in mm<br />
Länge <strong>de</strong>r Rohrleitung in m<br />
15 0,5<br />
<strong>20</strong> 1<br />
25 1,5<br />
32 2<br />
40 3<br />
50 4<br />
65 6<br />
80 8<br />
100 bis <strong>20</strong>0 10<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 57
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
9.2.5 Flammendurchschlag bei kurzzeitigem<br />
Brennen<br />
(1) Deflagrations- o<strong>de</strong>r Detonationssicherungen<br />
im Zuge von Rohrleitungen, durch<br />
die explosionsfähige Dampf/Luft-Gemische<br />
langzeitig o<strong>de</strong>r längerfristig strömen können,<br />
müssen, sofern Nummer 9.2.4 Absatz<br />
3 nicht zutrifft, mit Zusatzeinrichtungen<br />
versehen sein, die eine zur Sicherung zurückschlagen<strong>de</strong><br />
und dort weiterbrennen<strong>de</strong><br />
Flamme rechtzeitig erfassen und Notfunktionen<br />
auslösen. Als Notfunktion kann<br />
- das Nachströmen explosionsfähiger<br />
Gemische automatisch unterbrochen,<br />
- das explosionsfähige Gemisch inertisiert,<br />
- die Konzentration <strong>de</strong>r Dämpfe im Gemisch<br />
mit Luft durch Zugabe von<br />
Brenngas über die obere Explosionsgrenze<br />
angereichert o<strong>de</strong>r<br />
- durch Luftzugabe unter die untere Explosionsgrenze<br />
verdünnt wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) Abweichend von Absatz 1 brauchen Detonationssicherungen<br />
unmittelbar an Tanks<br />
o<strong>de</strong>r Behältern im Zuge von Gaspen<strong>de</strong>lund<br />
Gassammelleitungen nicht mit Überwachungseinrichtungen<br />
zum Erkennen eines<br />
stabilisierten Brennens ausgerüstet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
9.2.6 Einsatzbedingungen<br />
9.2.6.1 Allgemeines<br />
(1) Flammendurchschlagsicherungen müssen<br />
möglichst nahe am Tank angebracht<br />
und so angeordnet sein, dass sie leicht<br />
gewartet wer<strong>de</strong>n können. Auf Nummer<br />
9.2.7 Absatz 3 wird verwiesen.<br />
(2) Tanks, die gemäß Nummer 9.1.2.1 Absatz<br />
6 über eine gemeinsame Lüftungsleitung<br />
be- o<strong>de</strong>r entlüftet wer<strong>de</strong>n, müssen jeweils<br />
durch eine geeignete Flammendurchschlagsicherung<br />
am Tank abgesichert sein,<br />
sofern sie nicht explosiondruck- o<strong>de</strong>r explosionsdruckstoßfest<br />
gebaut sind. Auf<br />
Nummer 9.2.4 wird verwiesen.<br />
(3) Zwischen <strong>de</strong>m möglichen Ort einer<br />
Zündquelle und einer Deflagrationsrohrsicherung<br />
dürfen keine flammenbeschleunigend<br />
wirken<strong>de</strong>n Einbauten wie Blen<strong>de</strong>n,<br />
plötzliche Querschnittsverengungen o<strong>de</strong>r<br />
-erweiterungen o. ä. vorhan<strong>de</strong>n sein, es sei<br />
<strong>de</strong>nn, die Einbauten sind Bestandteil <strong>de</strong>r<br />
EG-Baumusterprüfbescheinigung 23 ). Diese<br />
Einschränkung gilt nicht für Absperreinrichtungen<br />
mit gleichem Querschnitt wie die<br />
Rohrleitungen, wenn sie betriebsmäßig offengehalten<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
9.2.6.2 Dauerbrandsicherungen<br />
(1) Dauerbrandsicherungen sind Endsicherungen,<br />
die in <strong>de</strong>r Regel nur mit einem Befestigungsanschluss<br />
versehen sind. Diese<br />
Sicherungen sollen unmittelbar am Tank<br />
installiert wer<strong>de</strong>n; sie dürfen aber auch mit<br />
kurzen Rohrleitungen errichtet wer<strong>de</strong>n. Für<br />
oberirdische Tanks mit Bauhöhe h ≤ 4 m<br />
entspricht eine 4 m über Erdgleiche en<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Entlüftungsleitung noch <strong>de</strong>r For<strong>de</strong>rung<br />
nach einer kurzen Rohrleitung.<br />
(2) An Dauerbrandsicherungen dürfen außer<br />
<strong>de</strong>r Verbindung mit <strong>de</strong>m Tank keine<br />
weiteren Rohrleitungen angeschlossen<br />
sein.<br />
(3) Dauerbrandsicherungen an Notentlüftungsleitungen<br />
von Anlagen und Gaspen<strong>de</strong>lsystemen<br />
o<strong>de</strong>r an von Tanks weggeführten<br />
Entlüftungsleitungen müssen so<br />
angeordnet sein, dass bei einem Abbrand<br />
die Flamme keine Auswirkung auf die<br />
Rohrleitung hat. Die Dauerbrandsicherung<br />
am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Lüftungsleitung ersetzt nicht<br />
die an <strong>de</strong>n Tanks o<strong>de</strong>r Anlagenteilen nach<br />
Nummer 9.2.3 Absatz 5 erfor<strong>de</strong>rlichen Detonationssicherungen.<br />
(4) Parallelanordnungen von Dauerbrandsicherungen<br />
sind zulässig. Die Dauerbrandsicherungen<br />
sind so anzuordnen,<br />
dass sie sich im Brandfall nicht gegenseitig<br />
durch Wärmeeinwirkung beeinflussen. Dies<br />
ist beispielhaft erfüllt, wenn die Min<strong>de</strong>stabstän<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Dauerbrandsicherungen voneinan<strong>de</strong>r<br />
von Achse zu Achse min<strong>de</strong>stens<br />
fünfmal größer als <strong>de</strong>r Durchmesser <strong>de</strong>r<br />
Flammensperre und die Einbauebenen auf<br />
gleicher Höhe sind.<br />
(5) Dauerbrandsicherungen müssen im Falle<br />
<strong>de</strong>s Abbran<strong>de</strong>s so eingebaut sein, dass<br />
die Dampf/Luft-Gemische senkrecht nach<br />
oben abgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
23 Bei Drücken über 1,1 bar o<strong>de</strong>r Temperaturen größer 60 °C<br />
muss die Deflagrationssicherung für <strong>de</strong>n Einsatz bei <strong>de</strong>n jeweiligen<br />
Bedingungen geeignet sein.<br />
58 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(6) Die Freistrahlabführung darf bei einem<br />
Abbrand nicht beeinträchtigt sein.<br />
9.2.7 Absicherung im Zuge von Gaspen<strong>de</strong>l- o<strong>de</strong>r<br />
-sammelleitungen<br />
(1) Tanks sind, sofern sie nicht explosionsdruckstoßfest<br />
o<strong>de</strong>r nicht explosionsdruckfest<br />
gebaut sind, gegen das Hineinschlagen<br />
von Flammen aus <strong>de</strong>r Gaspen<strong>de</strong>lbzw.<br />
-sammelleitung zu sichern. Dies ist<br />
z.B. erfüllt, wenn <strong>de</strong>r Tank mit einer Detonationssicherung<br />
ausgerüstet ist. Die Detonationssicherung<br />
braucht nicht <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s kurzzeitigen Brennens gemäß<br />
Nummer 9.2.5 genügen. Für inertisierte<br />
Tanks wird auf Nummer 8.2.4 verwiesen.<br />
(2) Notentlüftungsöffnungen von Gaspen<strong>de</strong>l-<br />
o<strong>de</strong>r -sammelleitungen müssen gegen<br />
Dauerbrand geschützt ausgeführt wer<strong>de</strong>n<br />
(vgl. Nummer 9.2.4 und Bild 15).<br />
(3) Bezüglich <strong>de</strong>r Absicherung von<br />
Dämpfespeichern wird auf das VdTUV-<br />
Merkblatt 954 verwiesen 24 ).<br />
9.2.8 Absicherung von Rückgewinnungs- und<br />
Abluftreinigungsanlagen<br />
(1) Die erfor<strong>de</strong>rlichen Schutzmaßnahmen<br />
gegen Flammendurchschlag müssen unter<br />
Berücksichtigung <strong>de</strong>r Wahrscheinlichkeit<br />
<strong>de</strong>s Auftretens explosionsfähiger Atmosphäre<br />
(Zonen) und <strong>de</strong>r in einer Rückgewinnungs-<br />
o<strong>de</strong>r Abluftreinigungsanlage vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Zündmöglichkeiten abgestuft<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Für die Zahl <strong>de</strong>r<br />
gleichzeitig anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n und voneinan<strong>de</strong>r<br />
unabhängigen Maßnahmen zur Erzielung<br />
<strong>de</strong>r Flammendurchschlagsicherheit<br />
gilt Tafel 9. Als unabhängige Maßnahme<br />
nach Satz 2 ist gegeben, wenn nach DIN<br />
EN 12874 auf stabile Detonationen geprüfte<br />
Detonationssicherungen verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) Die Auslassöffnungen <strong>de</strong>r gereinigten<br />
Abluft von Rückgewinnungs- o<strong>de</strong>r Abluftreinigungsanlagen<br />
sind gegen das Hineinschlagen<br />
von Flammen in die Rückgewinnungs-<br />
o<strong>de</strong>r Abluftreinigungsanlage zu sichern.<br />
Dies ist erfüllt, wenn die Auslassöffnung<br />
bei <strong>de</strong>r Einstufung <strong>de</strong>r gereinigten<br />
Abluft in<br />
24 VdTÜV-Merkblatt 954: Anfor<strong>de</strong>rungen an Dämpfespeicher in<br />
Dämpferückgewinnungsanlagen, Verlag TÜV Rheinland, Köln<br />
Tafel 9<br />
- Zone 0 mit einer Flammendurchschlagsicherung,<br />
die <strong>de</strong>flagrationssicher gegen<br />
atmosphärische Explosionen und<br />
dauerbrandsicher bzw.<br />
- Zone 1 mit einer Flammendurchschlagsicherung,<br />
die <strong>de</strong>flagrationssicher gegen<br />
atmosphärische Explosionen und<br />
dauerbrandsicher für die Explosionsgruppe<br />
II A<br />
gemäß DIN EN 12874 ausgerüstet ist. Auf<br />
Nummer 9.2.4 wird verwiesen. Sind die<br />
Auslassöffnungen <strong>de</strong>r gereinigten Abluft<br />
von Rückgewinnungs- o<strong>de</strong>r Abluftreinigungsanlagen<br />
in Zone 2 eingestuft o<strong>de</strong>r<br />
zonenfrei, brauchen sie nicht mit einer<br />
Flammendurchschlagsicherung abgesichert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Anzahl Schutzmaßnahmen<br />
In <strong>de</strong>r Rückgewinnungs- o<strong>de</strong>r<br />
Abluftreinigungsanlage zu erwarten<strong>de</strong><br />
Zündquellen<br />
betriebsmäßig (z. B. Brennerflamme)<br />
bei üblichen Betriebsstörungen<br />
(z. B. Betriebsmittel Gerätekategorie<br />
3 Kennzeichnung<br />
"G")<br />
bei seltenen Betriebsstörungen<br />
(z. B. Betriebsmittel Gerätekategorie<br />
2 Kennzeichnung<br />
„G“)<br />
Anzahl Schutzmaßnahmen bei<br />
Vorliegen folgen<strong>de</strong>r Gefahren<br />
bereiche im Abluftsystem<br />
Zone 0 Zone 1 Zone 2<br />
3 2 1<br />
2 1 0<br />
-1 0 0<br />
9.2.9 Druckfestigkeit von Rohrleitungen an<br />
Flammendurchschlagsicherungen<br />
(1) Rohrleitungen und Formstücke zwischen<br />
<strong>de</strong>r Detonationssicherung und <strong>de</strong>m<br />
Ort <strong>de</strong>r möglichen Zündung müssen <strong>de</strong>m<br />
zu erwarten<strong>de</strong>n Explosionsdruck standhalten<br />
ohne aufzureißen. Dies ist z.B. erfüllt,<br />
wenn Rohre und Formstücke mit einer<br />
Nennweite bis einschließlich DN <strong>20</strong>0 min<strong>de</strong>stens<br />
in Nenndruck PN 10 und Rohre<br />
und Formstücke mit einer Nennweite über<br />
DN <strong>20</strong>0 min<strong>de</strong>stens in Nenndruck PN 16<br />
ausgeführt sind.<br />
(2) Für Rohrleitungen mit Nennweiten bis<br />
DN <strong>20</strong>0 sind Krümmer mit beliebigem<br />
Krümmungsradius r sowie T-Stücke und<br />
an<strong>de</strong>re Formstücke zulässig. Für Rohrleitungen<br />
mit Nennweiten über DN <strong>20</strong>0 müssen<br />
die Krümmer ein Verhältnis von Krümmungsradius<br />
r zum Rohrdurchmesser d<br />
von min<strong>de</strong>stens 1,5 besitzen. T-Stücke mit<br />
einer Nennweite im abzweigen<strong>de</strong>n Ast über<br />
DN <strong>20</strong>0 sind nicht zulässig. Beispiele für<br />
zulässige Abzweigungen und Formstücke<br />
sind in Bild 17 aufgeführt. Querschnittsre-<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 59
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
duzierungen in Rohrleitungen müssen min<strong>de</strong>stens<br />
in einem Abstand von 1<strong>20</strong> Rohrdurchmessern<br />
vor <strong>de</strong>r Detonationssicherung<br />
angeordnet sein.<br />
(3) In Rohrleitungen sind zwischen einer<br />
Deflagrationsrohrsicherung und <strong>de</strong>m Ort<br />
<strong>de</strong>r möglichen Zündung Rohre und Formstücke<br />
min<strong>de</strong>stens in Nenndruck PN 10<br />
auszuführen. Der Abstand zwischen <strong>de</strong>r<br />
Deflagrationssicherung und <strong>de</strong>m Ort <strong>de</strong>r<br />
möglichen Zündung sowie dort angeordnete<br />
Formstücke müssen <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r EG-<br />
Baumusterprüfbescheinigung 25 ) festgelegten<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen entsprechen.<br />
durchmesser <strong>de</strong>s abzweigen<strong>de</strong>n Rohres<br />
von <strong>de</strong>r Abzweigung entfernt eingebaut<br />
wer<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r<br />
- an Rohrabzweigungen, die rechtwinklig<br />
und scharfkantig ausgeführt sind, gemäß<br />
DIN EN 12874 auf stabile Detonationen<br />
geprüfte Flammendurchschlagsicherungen<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n, die im<br />
abzweigen<strong>de</strong>m Rohr im Abstand von<br />
- 5 Rohrdurchmessern, min<strong>de</strong>stens<br />
jedoch 0,5 m, bis höchstens 50<br />
Rohrdurchmesser <strong>de</strong>s abzweigen<strong>de</strong>n<br />
Rohres o<strong>de</strong>r<br />
- min<strong>de</strong>stens 1<strong>20</strong> Rohrdurchmessern<br />
<strong>de</strong>s abzweigen<strong>de</strong>n Rohres<br />
von <strong>de</strong>r Abzweigung entfernt eingebaut<br />
wer<strong>de</strong>n (s. Bild 18 und 19).<br />
9.3 Flüssigkeitsstandanzeige und Überfüllschutz<br />
9.3.1 Flüssigkeitsstandanzeiger<br />
(1) Je<strong>de</strong>r Tank muss mit einer Einrichtung<br />
zur Feststellung <strong>de</strong>s Flüssigkeitsstan<strong>de</strong>s<br />
versehen sein. Diese Einrichtung kann bei<br />
oberirdischen Tanks mit ausreichend<br />
durchscheinen<strong>de</strong>n Wandungen (z.B. aus<br />
Kunststoff) entfallen.<br />
9.2.10 Anordnung von Flammendurchschlagsicherungen<br />
an Abzweigungen<br />
(1) An Rohrabzweigungen müssen Flammendurchschlagsicherungen<br />
so angeordnet<br />
sein, dass durch Instabilitäten <strong>de</strong>r Detonationsausbreitung<br />
im Rohr keine unzulässigen<br />
Belastungen <strong>de</strong>r Flammendurchschlagsicherungen<br />
auftreten können.<br />
(2) Die Einrichtung nach Satz 1 von Absatz<br />
1 kann z.B. eine elektronische Peileinrichtung<br />
o<strong>de</strong>r ein Peilstab sein.<br />
(2) Absatz 1 ist erfüllt, wenn in <strong>de</strong>r nichtabzweigen<strong>de</strong>n<br />
Rohrleitung <strong>de</strong>r Abstand von<br />
<strong>de</strong>r Abzweigung bis zu einer plötzlichen<br />
Querschnittsverengung o<strong>de</strong>r einem<br />
Rohrleitungsabschluss min<strong>de</strong>stens <strong>20</strong><br />
Rohrdurchmesser <strong>de</strong>r nichtabzweigen<strong>de</strong>n<br />
Rohrleitung, min<strong>de</strong>stens jedoch 3 m beträgt<br />
und<br />
- an Rohrabzweigungen, die nicht rechtwinklig<br />
und nicht scharfkantig ausgeführt<br />
sind, gemäß DIN EN 12874 auf<br />
stabile Detonationen geprüfte Flammendurchschlagsicherungen<br />
eingesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n, die im abzweigen<strong>de</strong>m Rohr im<br />
Abstand von min<strong>de</strong>stens 1<strong>20</strong> Rohr-<br />
25 Bei Drücken über 1,1 bar o<strong>de</strong>r Temperaturen größer 60 °C<br />
rnuss die Deflagrationssicherung für <strong>de</strong>n Einsatz bei <strong>de</strong>n jeweiligen<br />
Bedingungen geeignet sein.<br />
60 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
Aufsetztanks muss <strong>de</strong>r Grenzwertgeber<br />
<strong>de</strong>s Tanks an die Abfüllsicherung <strong>de</strong>s<br />
Tankfahrzeugs angeschlossen sein.<br />
(4) Der Befüllvorgang muss beobachtet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
(3) Peilöffnungen müssen verschließbar<br />
und so ausgeführt sein, dass ein unbeabsichtigtes<br />
Öffnen ausgeschlossen ist. Bei<br />
<strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklassen A I, A II und B dürfen Peilstäbe<br />
aus Leichtmetall nur verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />
wenn die Bedingungen nach Nummer<br />
9.2.2 Absatz 6 o<strong>de</strong>r Absatz 8 erfüllt sind.<br />
(4) Flüssigkeitsstandgläser müssen gegen<br />
Beschädigung geschützt und in Abschnitte<br />
von nicht mehr als 2,5 m Länge unterteilt<br />
sein. Sind Flüssigkeitsstandgläser nicht mit<br />
Sicherheitseinrichtungen ausgerüstet, die<br />
das Ausfließen brennbarer Flüssigkeiten<br />
bei Beschädigung <strong>de</strong>s Standglases selbsttätig<br />
verhin<strong>de</strong>rn, müssen sie mit schnell<br />
schließbaren Absperreinrichtungen versehen<br />
sein; die Absperreinrichtungen dürfen<br />
nur zur Feststellung <strong>de</strong>s Flüssigkeitsstan<strong>de</strong>s<br />
geöffnet wer<strong>de</strong>n.<br />
9.3.2 Vermeidung von Überfüllungen<br />
9.3.2.1 Allgemeines<br />
(1) Das Befüllen von Behältern muss so<br />
vorgenommen wer<strong>de</strong>n, dass Überfüllungen<br />
nicht auftreten.<br />
(2) Vor <strong>de</strong>m Befüllen muss <strong>de</strong>r Flüssigkeitsstand<br />
im Behälter festgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Es muss ermittelt wer<strong>de</strong>n, wie viel brennbare<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Behälter noch aufnehmen<br />
kann. Bei diskontinuierlicher Befüllung<br />
(z.B. Befüllen von Sammelbehältern) von<br />
Tanks mit einem Rauminhalt bis 1000 l und<br />
ortsbeweglichen Gefäßen mit kleinen Mengen<br />
Altöl o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Abfallstoffen genügt<br />
das Peilen in angemessenen Zeitabstän<strong>de</strong>n.<br />
(3) Beim Befüllen von Tanks zur Lagerung<br />
von Ottokraftstoff, Dieselkraftstoff o<strong>de</strong>r<br />
Heizöl EL aus Straßentankfahrzeugen o<strong>de</strong>r<br />
9.3.2.2 Zulässiger Füllungsgrad<br />
(1) Der zulässige Füllungsgrad von Behältern<br />
muss so bemessen sein, dass die Behälter<br />
nicht überlaufen, o<strong>de</strong>r dass Überdrücke,<br />
welche die Dichtheit o<strong>de</strong>r Festigkeit<br />
<strong>de</strong>r Behälter beeinträchtigen, nicht entstehen.<br />
(2) Bei <strong>de</strong>r Festlegung <strong>de</strong>s zulässigen Füllungsgra<strong>de</strong>s<br />
sind <strong>de</strong>r kubische Aus<strong>de</strong>hnungskoeffizient<br />
<strong>de</strong>r für die Befüllung eines<br />
Behälters in Frage kommen<strong>de</strong>n Flüssigkeiten<br />
und die bei <strong>de</strong>r Lagerung mögliche Erwärmung<br />
und eine dadurch bedingte Zunahme<br />
<strong>de</strong>s Volumens <strong>de</strong>r Flüssigkeit zu<br />
berücksichtigen.<br />
(3) Für die Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
ohne zusätzliche gefährliche Eigenschaften<br />
in ortsfesten Tanks ist <strong>de</strong>r zulässige<br />
Füllungsgrad bei Einfüllltemperatur wie<br />
folgt festzulegen:<br />
1 . Für oberirdische Tanks und unterirdische<br />
Tanks, die weniger als 0,8 m unter<br />
Erdgleiche eingebettet sind<br />
Füllungsgrad =<br />
100<br />
in % <strong>de</strong>s Fassungsraumes<br />
1+ α ⋅ 35<br />
2. Für unterirdische Tanks mit einer Erd<strong>de</strong>ckung<br />
von min<strong>de</strong>stens 0,8 m<br />
Füllungsgrad =<br />
100<br />
in % <strong>de</strong>s Fassungsraumes<br />
1+ α ⋅ <strong>20</strong><br />
3. Der mittlere kubische Aus<strong>de</strong>hnungskoeffizient<br />
(α kann wie folgt ermittelt wer<strong>de</strong>n:<br />
α =<br />
d15<br />
− d<br />
35 ⋅ d<br />
50<br />
50<br />
Dabei be<strong>de</strong>uten d 15 bzw. d 50 die Dichte<br />
<strong>de</strong>r Flüssigkeit bei 15 °C bzw. 50 °C.<br />
(4) Absatz 1 kann für brennbare Flüssigkeiten<br />
ohne zusätzliche gefährliche Eigenschaften,<br />
<strong>de</strong>ren kubischer Aus<strong>de</strong>hnungskoeffizient<br />
150 ⋅ 10 -5 /K nicht übersteigt,<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 61
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
auch als erfüllt angesehen wer<strong>de</strong>n, wenn<br />
<strong>de</strong>r Füllungsgrad bei Einfülltemperatur<br />
- bei oberirdischen Tanks und bei unterirdischen<br />
Tanks, die weniger als 0,8 m<br />
unter Erdgleiche liegen, 95 % und<br />
- bei unterirdischen Tanks mit einer Erd<strong>de</strong>ckung<br />
von min<strong>de</strong>stens 0,8 m 97 %<br />
<strong>de</strong>s Fassungsraumes nicht übersteigt.<br />
(5) Wird die Flüssigkeit während <strong>de</strong>r Lagerung<br />
über 50 °C erwärmt o<strong>de</strong>r wird sie im<br />
gekühlten Zustand eingefüllt, so sind zusätzlich<br />
die dadurch bedingten Aus<strong>de</strong>hnungen<br />
bei <strong>de</strong>r Festlegung <strong>de</strong>s Füllungsgra<strong>de</strong>s<br />
zu berücksichtigen.<br />
(6) Für Behälter zur Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten mit giftigen o<strong>de</strong>r ätzen<strong>de</strong>n Eigenschaften<br />
soll ein min<strong>de</strong>stens 3 % niedrigerer<br />
Füllungsgrad als nach Absatz 3 bis<br />
5 eingehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
9.3.2.3 Überfüllsicherung<br />
(1) Je<strong>de</strong>r Tank muss mit einer Überfüllsicherung<br />
ausgerüstet sein, die rechtzeitig<br />
vor Erreichen <strong>de</strong>s zulässigen Füllungsgra<strong>de</strong>s<br />
<strong>de</strong>n Füllvorgang unterbricht o<strong>de</strong>r akustischen<br />
Alarm auslöst. Tanks zur Lagerung<br />
von Ottokraftstoff und Tanks mit einem<br />
Rauminhalt von mehr als 1 000 l zur Lagerung<br />
von Dieselkraftstoff o<strong>de</strong>r Heizöl EL,<br />
die aus Straßentankfahrzeugen o<strong>de</strong>r Aufsetztanks<br />
befüllt wer<strong>de</strong>n, müssen mit einem<br />
Grenzwertgeber ausgerüstet sein, <strong>de</strong>r<br />
die Funktion einer Abfüllsicherung an Straßentankfahrzeugen<br />
o<strong>de</strong>r Aufsetztanks ermöglicht.<br />
Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />
Überfüllsicherungen für genehmigungsbedürftige<br />
Läger nach Nummer 9.2 <strong>de</strong>s Anhanges<br />
zur 4. BImSchV siehe Nummer<br />
9.7.2.<br />
(2) Absatz 1 gilt nicht für oberirdische<br />
Tanks mit einem Rauminhalt von nicht<br />
mehr als 1 000 l zur Lagerung von Dieselkraftstoff<br />
o<strong>de</strong>r Heizöl EL.<br />
(3) Einzeltanks mit einem Rauminhalt bis<br />
1 000 l zur Lagerung von Dieselkraftstoff<br />
o<strong>de</strong>r Heizöl EL dürfen aus Straßentankfahrzeugen,<br />
Aufsetztanks o<strong>de</strong>r Tankcontainern<br />
im Vollschlauchsystem mit einem<br />
nach <strong>de</strong>m Totmannprinzip schließen<strong>de</strong>n<br />
Zapfventil mit Füllraten von nicht mehr als<br />
<strong>20</strong>0 l/min im freien Auslauf befüllt wer<strong>de</strong>n.<br />
(4) Bei Tanks, die nach Absatz 2 ohne<br />
Grenzwertgeber befüllt wer<strong>de</strong>n dürfen,<br />
muss <strong>de</strong>r zulässige Flüssigkeitsstand gekennzeichnet<br />
sein, z.B. durch eine Markierung<br />
auf <strong>de</strong>m Peilstab o<strong>de</strong>r bei Tanks mit<br />
durchscheinen<strong>de</strong>n Wandungen an <strong>de</strong>r<br />
Tankwand.<br />
(5) Bei diskontinuierlicher Befüllung (z.B.<br />
Befüllen von Sammelbehältern) von Tanks<br />
mit einem Rauminhalt bis 1 000 l und ortsbeweglichen<br />
Gefäßen mit kleinen Mengen<br />
Altöl o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Abfallstoffen brauchen<br />
die Tanks bzw. Gefäße nicht mit einer Ü-<br />
berfüllsicherung ausgerüstet zu sein, wenn<br />
durch geeignete Bauweise <strong>de</strong>s Trichters<br />
<strong>de</strong>r Einfüllöffnung die Standhöhe in Höhe<br />
<strong>de</strong>s zulässigen Füllungsgra<strong>de</strong>s ausreichend<br />
sichtbar ist.<br />
(6) Füllanschlüsse und Anschlüsse für die<br />
Grenzwertgeber sind ein<strong>de</strong>utig zuzuordnen.<br />
(7) Bei <strong>de</strong>r Montage und Installation von<br />
Überfüllsicherungen ist <strong>TRbF</strong> 510 Anhang<br />
1 und 2 zu beachten.<br />
9.4 Absperreinrichtungen, Füll- und Entleerungseinrichtungen,<br />
Besichtigungsöffnungen,<br />
Verbindungsteile zwischen<br />
Tanks<br />
9.4.1 Absperreinrichtungen an Rohrleitungen<br />
(1) Für flüssigkeitsführen<strong>de</strong> Rohrleitungen<br />
von Tanks und <strong>de</strong>ren Armaturen gelten<br />
<strong>TRbF</strong> 131 und <strong>TRbF</strong> 231.<br />
(2) Je<strong>de</strong>r Rohrleitungsanschluss unterhalb<br />
<strong>de</strong>s zulässigen Flüssigkeitsstan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s<br />
Tanks muss mit einer Absperreinrichtung<br />
versehen sein.<br />
(3) Je<strong>de</strong>r Rohrleitungsanschluss oberhalb<br />
<strong>de</strong>s zulässigen Flüssigkeitsstan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s<br />
Tanks muss mit einer Absperreinrichtung<br />
versehen sein, wenn durch die angeschlossene<br />
Rohrleitung ein Aushebern <strong>de</strong>s<br />
Tanks möglich ist. Wird das Lager nicht<br />
ständig durch Personal beaufsichtigt, muss<br />
eine beson<strong>de</strong>re Einrichtung (z.B. Hebersicherung<br />
bei Heizölverbraucheranlagen)<br />
vorhan<strong>de</strong>n sein.<br />
(4) Bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III gilt Absatz 3<br />
nicht für die einzelnen Tanks innerhalb von<br />
62 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
Tanksystemen mit einem Gesamtrauminhalt<br />
bis 25 m³, sofern<br />
1 . das Tanksystem aus nicht mehr als 25<br />
Einzeltanks besteht, die von oben begehbar<br />
sind,<br />
2. nicht mehr als 5 Tanks in einer Reihe<br />
angeordnet sind und<br />
3. die Funktionsfähigkeit <strong>de</strong>s Füll- und Entleersystems<br />
nachgewiesen ist.<br />
(5) Die Absperreinrichtungen müssen sich<br />
möglichst nahe am Tank befin<strong>de</strong>n, gut zugänglich<br />
und leicht zu bedienen sein.<br />
(6) Bei unterirdischen Tanks dürfen Tankanschlussstutzen<br />
nur im Dom<strong>de</strong>ckel o<strong>de</strong>r<br />
im Scheitel <strong>de</strong>s Tanks angeordnet sein. Die<br />
Anschlüsse müssen zugänglich sein.<br />
9.4.2 Füll- und Entleerungseinrichtungen<br />
9.4.2.1 Allgemeines<br />
(1) Zum Befüllen und Entleeren muss je<strong>de</strong>r<br />
Tank mit Einrichtungen versehen sein, die<br />
<strong>de</strong>n sicheren Anschluss einer festverlegten<br />
Rohrleitung o<strong>de</strong>r einer abnehmbaren Leitung<br />
ermöglichen.<br />
(2) Absatz 1 gilt nicht für oberirdische Einzeltanks<br />
zur Lagerung von Dieselkraftstoff<br />
und Heizöl EL mit einem Rauminhalt bis<br />
1 000 l und Altölsammelbehälter.<br />
(1) Die Gefahr einer Zündung durch mechanische<br />
Funken beim Befestigen o<strong>de</strong>r<br />
Lösen von Leitungen muss ausgeschlossen<br />
sein. Satz 1 gilt auch für Tankabteile<br />
von unterteilten Tanks, die <strong>de</strong>r Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A III dienen, wenn brennbare Flüssigkeiten<br />
dieser Gefahrklasse zusammen mit solchen<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A Il o<strong>de</strong>r B in<br />
<strong>de</strong>mselben Tank gelagert wer<strong>de</strong>n. Die Gefahr<br />
einer Zündung durch mechanische<br />
Funken kann durch Wahl geeigneter Werkstoffe,<br />
z.B. Messing für Verschraubungen<br />
und Kupplungsstücke, vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) Bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II und B<br />
müssen die Fülleinrichtungen so ausgeführt<br />
sein, dass gefährliche elektrostatische Aufladung<br />
nicht entstehen kann. Bei <strong>de</strong>r Abschätzung<br />
einer möglichen elektrostatischen<br />
Aufladung ist die Leitfähigkeit <strong>de</strong>r<br />
Flüssigkeit zu berücksichtigen. Ein Versprühen<br />
brennbarer Flüssigkeit muss ausgeschlossen<br />
sein. Dies ist z. B. erfüllt,<br />
wenn sich die Auslauföffnungen <strong>de</strong>r Füllrohre<br />
möglichst nahe über <strong>de</strong>m Tankbo<strong>de</strong>n<br />
befin<strong>de</strong>n. Füllrohre müssen einen <strong>de</strong>r Strömungsgeschwindigkeit<br />
<strong>de</strong>r brennbaren<br />
Flüssigkeit angepassten Durchmesser haben;<br />
auf <strong>TRbF</strong> 131 Teil 1 Nummer 6.2 wird<br />
verwiesen. Belüftungsbohrungen in Füllrohren<br />
in Tanks zum Schutz gegen Leerhebern<br />
sind hinsichtlich elektrostatischer Aufladungen<br />
unkritisch.<br />
(3) Die flüssigkeitsführen<strong>de</strong>n Leitungen und<br />
Formstücke dürfen auch unter Fülldruck<br />
keine unzulässigen Beanspruchungen auf<br />
die Tankwand übertragen.<br />
(3) Die berufsgenossenschaftliche Regel<br />
für die Vermeidung von Zündgefahren infolge<br />
elektrostatischer Aufladungen BGR<br />
13216 26 ) ist zu beachten.<br />
(4) Die Fülleinrichtungen müssen, z.B.<br />
durch dicht schließen<strong>de</strong> Verschlusskappen,<br />
verschließbar sein.<br />
(5) Beim Befüllen von Tanks sind gefährliche<br />
elektrostatische Aufladung und<br />
Schaumbildung durch Versprühen brennbarer<br />
Flüssigkeiten zu vermei<strong>de</strong>n. Dies ist<br />
z.B. erfüllt, wenn sich die Auslauföffnung<br />
<strong>de</strong>s Füllrohres im unteren Drittel <strong>de</strong>s Tanks<br />
befin<strong>de</strong>t.<br />
(4) Tanks mit einem Rauminhalt bis 1000 l,<br />
die explosionsdruckstoßfest sind und am<br />
Ort ihrer Lagerung als Sammelbehälter diskontinuierlich<br />
mit kleinen Mengen befüllt<br />
wer<strong>de</strong>n, brauchen abweichend von Nummer<br />
9.4.2.1 Absatz 1 nicht mit einem Anschluss<br />
für festverlegte Rohrleitungen o<strong>de</strong>r<br />
abnehmbare Leitungen versehen zu sein.<br />
Die Füllöffnung muss nach je<strong>de</strong>m Füllvorgang<br />
selbsttätig schließen.<br />
9.4.2.2 Füll- und Entleerungseinrichtungen an<br />
Tanks zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II und B<br />
26 Carl Heymanns Verlag, Köln<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 63
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
9.4.3 Einsteige- und Besichtigungsöffnungen<br />
(1) Ein Einsteigen in <strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r eine Besichtigung<br />
<strong>de</strong>s Tanks muss betrieblich möglich<br />
sein.<br />
(2) Dies ist z.B. erfüllt, wenn oberirdische<br />
Tanks mit einem Rauminhalt von mehr als<br />
2 m³ und unterirdische Tanks mit einer Einsteigeöffnung<br />
ausgerüstet sind, <strong>de</strong>ren<br />
Nennweite min<strong>de</strong>stens 600 mm beträgt.<br />
Bei Einsteigeöffnungen mit einer Stutzenhöhe<br />
von nicht mehr als 250 mm reicht eine<br />
Nennweite <strong>de</strong>r Einsteigeöffnung von<br />
min<strong>de</strong>stens 500 mm aus. Auf Nummer<br />
4.1.1 Absatz 5 wird verwiesen.<br />
(3) Absatz 1 ist bei Tanks ohne Einsteigeöffnung<br />
z.B. erfüllt, wenn sie mit Besichtigungsöffnungen<br />
ausgerüstet sind, <strong>de</strong>ren<br />
lichte Weite min<strong>de</strong>stens 1<strong>20</strong> mm beträgt.<br />
Bei Mantellängen bis etwa 2 m kann im allgemeinen<br />
eine Besichtigungsöffnung als<br />
ausreichend angesehen wer<strong>de</strong>n.<br />
9.4.4 Verbindungsteile zwischen Tanks<br />
(1) Einrichtungen, die mehrere Tanks miteinan<strong>de</strong>r<br />
verbin<strong>de</strong>n, müssen so ausgeführt<br />
sein, dass durch die Bewegung eines<br />
Tanks an<strong>de</strong>re Tanks nicht gefähr<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n<br />
können.<br />
(2) Die Verlegung von Laufstegen o<strong>de</strong>r<br />
Rohren muss so ausgeführt sein, dass eine<br />
starre Verbindung zu Tanks nicht besteht.<br />
Dies kann z.B. durch die Schaffung von<br />
Gleitmöglichkeiten o<strong>de</strong>r Rohrschleifen erreicht<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
9.4.5 Schlauch- und Rohrleitungen zum Befüllen<br />
und Entleeren<br />
(1) Behälter dürfen außerhalb von Füllstellen<br />
nach <strong>TRbF</strong> 30 Nummer 2.2 nur über<br />
fest angeschlossene Rohre o<strong>de</strong>r Schläuche<br />
befüllt wer<strong>de</strong>n. Die Verbindungen müssen<br />
dicht sein. Satz 1 gilt nicht für Sammelbehälter<br />
nach <strong>TRbF</strong> 142 und 143 sowie<br />
Anhang F und die Behälter nach Nummer<br />
9.4.2.2 Absatz 4.<br />
(2) Ortsfeste Tanks dürfen nur über fest<br />
angeschlossene Rohre o<strong>de</strong>r Schläuche<br />
entleert wer<strong>de</strong>n.<br />
(3) Absatz 1 Satz 1 und Absatz 2 gilt nicht<br />
für oberirdische Einzeltanks zur Lagerung<br />
von Dieselkraftstoff und Heizöl EL mit einem<br />
Rauminhalt bis 1000 l.<br />
(4) Schlauchleitungen dürfen nur verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn die zu verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Anschlüsse<br />
nicht gegeneinan<strong>de</strong>r fixiert sind<br />
und min<strong>de</strong>stens ein Anschluss nach Benutzung<br />
gelöst wird. Schlauchleitungen<br />
dürfen keine dauerhafte Verbindung bil<strong>de</strong>n.<br />
(5) Schlauchleitungen einschließlich <strong>de</strong>r<br />
Armaturen und Dichtungen müssen regelmäßig<br />
auf ihren ordnungsgemäßen Zustand<br />
kontrolliert wer<strong>de</strong>n. Schadhafte<br />
Schlauchleitungen sind umgehend instand<br />
zu setzen o<strong>de</strong>r zu ersetzen. Schlauchleitungen,<br />
über die nicht nur im freien Gefälle,<br />
son<strong>de</strong>rn mit Pumpendruck abgefüllt wird,<br />
müssen vom Betreiber in Fristen von<br />
höchstens 3 Jahren einer Druckprüfung mit<br />
<strong>de</strong>m 1,3fachen <strong>de</strong>s Nenndrucks unterzogen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
9.5 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />
Schwimm<strong>de</strong>cken, Schwimmdachtanks<br />
und Tanks mit innerem Überdruck<br />
9.5.1 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Schwimm<strong>de</strong>cken<br />
9.5.1.1 Allgemeines<br />
(1) Schwimm<strong>de</strong>cken müssen ausreichend<br />
fest und stabil und für das jeweilige Lagergut<br />
schwimmfähig ausgebil<strong>de</strong>t sein.<br />
(2) Schwimm<strong>de</strong>cken müssen so ausgeführt<br />
sein, dass sie sich ohne Verdrehen und<br />
Verkanten heben und senken können.<br />
(3) Schwimm<strong>de</strong>cken müssen so auf Stützen<br />
sicher absetzbar sein, dass in tiefster<br />
Betriebsstellung <strong>de</strong>r Decken ein ausreichen<strong>de</strong>r<br />
Abstand zu festen Tankeinbauten<br />
und eine ausreichen<strong>de</strong> Durchgangshöhe<br />
unter <strong>de</strong>r Decke verbleibt und das Füllen<br />
und Entleeren nicht beeinträchtigt wird.<br />
(4) Für <strong>de</strong>n höchsten Stand <strong>de</strong>r Schwimm<strong>de</strong>cken<br />
muss sichergestellt sein, dass<br />
1. sie nicht aus ihrer Führung gleiten,<br />
2. zwischen ihren höchsten Aufbauten<br />
(gegebenenfalls hochgesteckten Absetzstützen)<br />
und <strong>de</strong>n tiefsten Bauteilen<br />
<strong>de</strong>s Festdaches ein ausreichen<strong>de</strong>r Abstand<br />
(min<strong>de</strong>stens 100 mm) verbleibt.<br />
9.5.1.2 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Schwimm<strong>de</strong>cken<br />
in Tanks zur Lagerung brennbarer<br />
64 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
und B<br />
(1) Schwimm<strong>de</strong>cken müssen so ausgebil<strong>de</strong>t<br />
sein, dass Funkenbildung durch Schlag<br />
und Reibung, die eine mögliche<br />
explosionsfähige Atmosphäre entzün<strong>de</strong>n<br />
kann, ausgeschlossen ist. Führungs- und<br />
Dichtelemente, an <strong>de</strong>nen Reibungen<br />
auftreten können, müssen so ausgebil<strong>de</strong>t<br />
sein, dass selbst bei selten auftreten<strong>de</strong>n<br />
Betriebsstörungen Berührungen mit<br />
Leichtmetallen nicht vorkommen können.<br />
Für Schwimmkörper und Ab<strong>de</strong>ckbleche<br />
dürfen Leichtmetalle nur verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn sie an <strong>de</strong>n betriebsmäßig<br />
zugänglichen Stellen mit einer schlagfesten<br />
Beschichtung (z.B. Chrom o<strong>de</strong>r<br />
sachgerechter Kunststoff) versehen sind.<br />
Auf eine Beschichtung <strong>de</strong>r<br />
Leichtmetallflächen auf <strong>de</strong>r Unterseite <strong>de</strong>r<br />
Schwimm<strong>de</strong>cke kann verzichtet wer<strong>de</strong>n,<br />
wenn durch eine spezielle Anweisung sichergestellt<br />
wird, dass bei Arbeiten in Zone<br />
0 im Bereich unterhalb <strong>de</strong>r Schwimm<strong>de</strong>cke<br />
Schlag- und Reibvorgänge auf Leichtmetall<br />
nicht auftreten können.<br />
(2) Schwimm<strong>de</strong>cken müssen so ausgebil<strong>de</strong>t<br />
sein, dass gefährliche elektrostatische<br />
Aufladungen nicht auftreten können. Zur<br />
Ableitung elektrostatischer Aufladungen<br />
<strong>de</strong>r Schwimm<strong>de</strong>cken müssen zwei unabhängige<br />
Verbindungen zwischen<br />
Schwimm<strong>de</strong>cke und Tankmantel vorhan<strong>de</strong>n<br />
sein.<br />
(3) Die berufsgenossenschaftliche Regel<br />
für die Vermeidung von Zündgefahren infolge<br />
elektrostatischer Aufladungen BGR<br />
132 27 ) ist zu beachten.<br />
(2) Wasserablaufleitungen, die durch <strong>de</strong>n<br />
Tank führen, müssen am Dach und am<br />
Mantel absperrbar sein.<br />
(3) Schwimmdächer müssen so auf Stützen<br />
sicher absetzbar sein, dass in tiefster Betriebsstellung<br />
<strong>de</strong>r Dächer ein ausreichen<strong>de</strong>r<br />
Abstand zu festen Tankeinbauten und eine<br />
ausreichen<strong>de</strong> Durchgangshöhe unter <strong>de</strong>m<br />
Dach verbleibt und das Füllen und Entleeren<br />
nicht beeinträchtigt wird.<br />
(4) Schwimmdächer müssen gegen Drehbewegung<br />
und Herausgleiten aus <strong>de</strong>r Führung<br />
gesichert sein.<br />
(5) Absatz 4 gilt als erfüllt, wenn<br />
1 . die Schwimmdächer an einer mit <strong>de</strong>m<br />
Tankmantel fest verbun<strong>de</strong>nen Führung<br />
gleiten (als Führung kann das Peilrohr<br />
dienen),<br />
2. die Schwimmdächer so ausgeführt sind,<br />
dass die Ran<strong>de</strong>intauchtiefe min<strong>de</strong>stens<br />
40 mm beträgt o<strong>de</strong>r bei geringeren Eintauchtiefen<br />
Führungen am Tankmantel<br />
o<strong>de</strong>r Schwimmdach angebracht wer<strong>de</strong>n,<br />
die ein Herausgleiten selbst bei<br />
höchstmöglichem Flüssigkeitsstand<br />
verhin<strong>de</strong>rn.<br />
(6) Der Ringraum zwischen Tankmantel<br />
und Außenkante <strong>de</strong>s Schwimmdaches<br />
muss so beschaffen sein, dass auch bei<br />
höchster Betriebsstellung <strong>de</strong>s Schwimmdaches<br />
ein Brand im Ringraum gelöscht wer<strong>de</strong>n<br />
kann.<br />
9.5.2 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks mit<br />
Schwimmdächern<br />
9.5.2.1 Allgemeine Anfor<strong>de</strong>rungen an Schwimmdächer<br />
(1) Schwimmdächer müssen so ausgeführt<br />
sein, dass<br />
1. eine ausreichen<strong>de</strong> Abdichtung gegen<br />
<strong>de</strong>n Tankmantel und die sichere Aufund<br />
Abwärtsbewegung gewährleistet<br />
sind und<br />
2. ihre Schwimmfähigkeit und Sicherheit<br />
auch durch zusätzliche Belastungen,<br />
z.B. durch Schnee o<strong>de</strong>r sich ansammeln<strong>de</strong>s<br />
Wasser, nicht beeinträchtigt<br />
wird.<br />
27 Carl Heymanns Verlag, Köln<br />
(7) Absatz 6 gilt als erfüllt, wenn bei <strong>de</strong>m<br />
zulässigen Füllstand ein Min<strong>de</strong>stabstand<br />
von 500 mm zwischen <strong>de</strong>r Oberkante <strong>de</strong>r<br />
Ringraumab<strong>de</strong>ckung und <strong>de</strong>m Dachring<br />
verbleibt und an <strong>de</strong>m Rand <strong>de</strong>s Schwimmdaches<br />
ein ebenso hoher Blechsteg angebracht<br />
ist, <strong>de</strong>r das Abfließen von angesammeltem<br />
Wasser durch Bohrungen o<strong>de</strong>r<br />
Schlitze an <strong>de</strong>r unteren Kante <strong>de</strong>s Blechsteges<br />
ermöglicht. Zur Brandbekämpfung<br />
mittels Löschschaum ist die Anbringung<br />
fest verlegter Feuerlöscheinrichtungen am<br />
Tankmantelrand zweckmäßig.<br />
(8) Die Beschäumung <strong>de</strong>s Ringraumes in<br />
<strong>de</strong>r Höhe nach Absatz 7 darf nicht durch<br />
Wetterab<strong>de</strong>ckungen o<strong>de</strong>r ähnliches behin<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 65
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
9.5.2.2 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Schwimmdächer<br />
für Tanks zur Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A Il<br />
und B<br />
(1) Schwimmdächer müssen so montiert,<br />
installiert und betrieben wer<strong>de</strong>n, dass eine<br />
Funkenbildung, die eine mögliche explosionsfähige<br />
Atmosphäre entzün<strong>de</strong>n kann,<br />
ausgeschlossen ist. Dies ist beispielhaft erfüllt,<br />
wenn Sicherungseinrichtungen und<br />
die Berührungsflächen <strong>de</strong>r Führungen, soweit<br />
sie oberhalb <strong>de</strong>r Flüssigkeit liegen, aus<br />
Werkstoffen bestehen, die eine Funkenbildung<br />
ausschließen.<br />
(2) Schwimmdächer müssen so montiert,<br />
installiert und betrieben wer<strong>de</strong>n, dass keine<br />
gefährliche elektrostatische Aufladung auftreten<br />
kann. Dies ist beispielhaft erfüllt,<br />
wenn zwischen Schwimmdach und Tankmantel<br />
leitfähige Verbindungen vorhan<strong>de</strong>n<br />
sind.<br />
(3) Die berufsgenossenschaftliche Regel<br />
für die Vermeidung von Zündgefahren infolge<br />
elektrostatischer Aufladungen<br />
BGR 132 28 ) ist zu beachten.<br />
(4) Ist eine zum Schwimmdach führen<strong>de</strong><br />
Metalltreppe vorhan<strong>de</strong>n, gilt Absatz 2 als<br />
erfüllt, wenn die En<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Treppe durch<br />
bewegliche Kabel mit <strong>de</strong>m Schwimmdach<br />
einerseits und <strong>de</strong>m Tankmantel an<strong>de</strong>rerseits<br />
leitend verbun<strong>de</strong>n sind.<br />
(5) Leitfähige Verbindungen zwischen<br />
Schwimmdächern und Tankmantel müssen<br />
so installiert, montiert und betrieben wer<strong>de</strong>n,<br />
dass sie nicht beschädigt wer<strong>de</strong>n<br />
können und die Beweglichkeit <strong>de</strong>r<br />
Schwimmdächer nicht beeinträchtigt wird.<br />
9.5.2.3 Ausrüstung <strong>de</strong>r Tanks<br />
(1) Die Belüftung und Entlüftung <strong>de</strong>s Tanks<br />
muss bei aufgesetztem Dach gewährleistet<br />
sein. Dies ist bei Tanks mit Schwimmdächern<br />
beispielhaft erfüllt, wenn die Belüftung<br />
und Entlüftung durch Rohre erfolgt,<br />
die betriebsmäßig durch Kappen verschlossen<br />
gehalten und beim Aufsetzen<br />
<strong>de</strong>s Daches durch Anheben <strong>de</strong>r Kappen<br />
zwangsweise geöffnet wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) Besteht die Belüftungs- und Entlüftungseinrichtung<br />
aus Rohrstutzen, die be-<br />
28 Carl Heymanns Verlag, Köln<br />
triebsmäßig das Innere mit <strong>de</strong>r Außenluft<br />
verbin<strong>de</strong>n, muss sie gegen das Eindringen<br />
von Regenwasser geschützt sein. Dies gilt<br />
auch für Stutzen, die zur Belüftung und<br />
Entlüftung <strong>de</strong>s flexibel abge<strong>de</strong>ckten Ringraumes<br />
zwischen Schwimmdach und<br />
Tankmantel angebracht sind.<br />
(3) Bei Schwimmdachtanks zur Lagerung<br />
von brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II und B müssen die Lüftungseinrichtungen<br />
nach Absatz 1 und 2<br />
mit Flammendurchschlagsicherungen gemäß<br />
Nummer 9.2 ausgerüstet sein. Bei<br />
Lüftungseinrichtungen gemäß Absatz 1<br />
kann auf Flammendurchschlagsicherungen<br />
verzichtet wer<strong>de</strong>n, wenn gewährleistet ist,<br />
dass <strong>de</strong>r Tank bei aufsitzen<strong>de</strong>m Dach beson<strong>de</strong>rs<br />
beaufsichtigt wird.<br />
(4) Je<strong>de</strong>r Tank muss mit einer Einrichtung<br />
zur Feststellung <strong>de</strong>s Flüssigkeitsstan<strong>de</strong>s<br />
und <strong>de</strong>s Stan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s Schwimmdaches<br />
versehen sein.<br />
(5) Der zulässige Flüssigkeitsstand und <strong>de</strong>r<br />
zulässige Schwimmdachstand müssen augenfällig<br />
angegeben sein.<br />
(6) Peilrohre dürfen auf ihrer ganzen Länge<br />
innerhalb <strong>de</strong>s Tanks mit Bohrungen versehen<br />
sein. Diese Bohrungen brauchen nicht<br />
flammendurchschlagsicher zu sein.<br />
9.5.3 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks mit<br />
innerem Überdruck<br />
9.5.3.1 Allgemeines<br />
(1) Auf Tanks mit innerem Überdruck, die<br />
vom Geltungsbereich <strong>de</strong>r VbF erfasst sind,<br />
ist die Verordnung über Druckbehälter,<br />
Druckgasbehälter und Füllanlagen (Druckbehälterverordnung<br />
- DruckbehV) nach § 2<br />
Absatz 1 Ziffer <strong>20</strong> <strong>de</strong>r DruckbehV nicht anzuwen<strong>de</strong>n.<br />
(2) Tanks mit innerem Überdruck müssen<br />
so betrieben wer<strong>de</strong>n, dass bei <strong>de</strong>n maximal<br />
zu erwarten<strong>de</strong>n Überdrücken im Tank keine<br />
Freisetzungen von Flüssigkeiten o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>ren Dämpfen zu erwarten sind. Dies ist<br />
als erfüllt anzusehen, wenn die Tanks mit<br />
innerem Überdruck einem <strong>de</strong>n zulässigen<br />
Betriebsdruck um 30 % übersteigen<strong>de</strong>n<br />
Prüfdruck standhalten, ohne undicht zu<br />
wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r ihre Form wesentlich bleibend<br />
zu än<strong>de</strong>rn.<br />
66 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(3) Abweichend von Nummer 9.2 brauchen<br />
Öffnungen an Tanks mit innerem Überdruck,<br />
<strong>de</strong>ren Sicherheitseinrichtungen einen<br />
Ansprechdruck von mehr als 1,5 bar<br />
haben, nicht mit Flammendurchschlagsicherungen<br />
ausgerüstet wer<strong>de</strong>n. Für inertisierte<br />
Tanks wird auf Nummer 8.2.4.2 verwiesen.<br />
9.5.3.2 Einrichtungen zur Drucküberwachung<br />
(1) Tanks mit innerem Überdruck müssen<br />
mit einer Einrichtung versehen sein, durch<br />
die <strong>de</strong>r innere Überdruck überwacht wer<strong>de</strong>n<br />
kann.<br />
(2) Absatz 1 ist als erfüllt anzusehen, wenn<br />
ein Manometer vorhan<strong>de</strong>n ist, das <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>r DruckbehV entspricht.<br />
9.5.3.3 Sicherheitseinrichtungen gegen Drucküberschreitung<br />
(1) Tanks mit innerem Überdruck müssen<br />
mit einer Sicherheitseinrichtung gegen<br />
Drucküberschreitung ausgerüstet sein, sofern<br />
<strong>de</strong>r zulässige Betriebsüberdruck überschritten<br />
wer<strong>de</strong>n kann.<br />
(2) Absatz 1 ist als erfüllt anzusehen, wenn<br />
ein Sicherheitsventil o<strong>de</strong>r eine<br />
MSR-Einrichtung vorhan<strong>de</strong>n ist, die <strong>de</strong>n<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r DruckbehV entsprechen.<br />
(3) Aus Sicherheitsventilen austreten<strong>de</strong><br />
brennbare Flüssigkeiten o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren Dämpfe<br />
müssen gefahrlos abgeleitet wer<strong>de</strong>n<br />
können.<br />
(4) Bei Tanks, die (z.B. zur Entleerung) mit<br />
Fremddruck beaufschlagt wer<strong>de</strong>n, sollte<br />
das Sicherheitsventil zum Schutz gegen<br />
Verschmutzung vor <strong>de</strong>m Absperrventil am<br />
Behältereintritt <strong>de</strong>r Druckzuleitung (siehe<br />
Nummer 9.5.3.7) angeordnet wer<strong>de</strong>n.<br />
(5) In beson<strong>de</strong>rs begrün<strong>de</strong>ten Fällen kann<br />
anstelle <strong>de</strong>s Sicherheitsventils eine an<strong>de</strong>re<br />
Sicherheitseinrichtung gegen Drucküberschreitung<br />
(z.B. Berstsicherungen) zulässig<br />
sein.<br />
9.5.3.4 Entspannungseinrichtungen<br />
(1) Tanks mit innerem Überdruck, die betriebsmäßig<br />
geöffnet wer<strong>de</strong>n, müssen mit<br />
einer von Hand bedienbaren Entspannungseinrichtung<br />
ausgerüstet sein.<br />
(2) Absatz 1 ist als erfüllt anzusehen, wenn<br />
eine Entspannungseinrichtung vorhan<strong>de</strong>n<br />
ist, die <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r DruckbehV<br />
entspricht.<br />
(3) Entspannungseinrichtungen dürfen<br />
nicht in geschlossene Räume mün<strong>de</strong>n. Ihre<br />
Austrittsöffnungen müssen gegen das Eindringen<br />
von Regenwasser geschützt sein.<br />
9.5.3.5 Einrichtungen zur Druckmin<strong>de</strong>rung<br />
(1) Bei Tanks, <strong>de</strong>ren zulässiger Betriebsdruck<br />
um mehr als 2 bar geringer ist als <strong>de</strong>r<br />
mögliche Druck <strong>de</strong>s Druckerzeugers, muss<br />
sich in <strong>de</strong>r Druckzuleitung eine Einrichtung<br />
befin<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>n Druck selbsttätig so weit<br />
herabsetzt, dass <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Tank zulässige<br />
Betriebsdruck nicht überschritten wird.<br />
(2) Sind mehrere Tanks mit gleichem zulässigem<br />
Betriebsdruck an einer Druckzuleitung<br />
angeschlossen, genügt eine<br />
Druckmin<strong>de</strong>reinrichtung in <strong>de</strong>r gemeinsamen<br />
Druckleitung.<br />
9.5.3.6 Sicherheitseinrichtungen gegen Druckunterschreitung<br />
(1) Tanks, in <strong>de</strong>nen die Entstehung eines<br />
Unterdruckes nicht ausgeschlossen ist und<br />
die gegen Unterdruck nicht wi<strong>de</strong>rstandsfähig<br />
sind, müssen mit einer Einrichtung versehen<br />
sein, die das Entstehen eines gefährlichen<br />
Unterdruckes verhin<strong>de</strong>rt.<br />
(2) Tanks mit innerem Überdruck sind als<br />
gegen Unterdruck nicht wi<strong>de</strong>rstandsfähig<br />
anzusehen, wenn bei ihrer Bemessung Unterdrücke<br />
bis zu 0,5 bar nicht berücksichtigt<br />
wor<strong>de</strong>n sind.<br />
(3) Sicherheitseinrichtungen gegen Druckunterschreitung<br />
dürfen mit <strong>de</strong>m Sicherheitsventil<br />
(Überdruckventil) nach Nummer<br />
9.5.3.3 kombiniert sein.<br />
9.5.3.7 Druckleitungsanschlüsse<br />
Je<strong>de</strong>r Druckleitungsanschluss eines Tanks<br />
muss mit einer Absperreinrichtung versehen<br />
sein.<br />
9.5.3.8 Flüssigkeitsstandanzeiger<br />
(1) Auf Nummer 9.3 wird verwiesen.<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 67
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(2) Schaugläser müssen gegen <strong>de</strong>n inneren<br />
Überdruck und die Einwirkungen <strong>de</strong>r<br />
gelagerten brennbaren Flüssigkeit und <strong>de</strong>ren<br />
Dämpfe wi<strong>de</strong>rstandsfähig und gegen<br />
Beschädigungen geschützt sein.<br />
(3) Tanks mit Schaugläsern müssen <strong>de</strong>n<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Nummer 9.5.3.1 Absatz<br />
2 auch nach <strong>de</strong>m Einbau <strong>de</strong>r Schaugläser<br />
entsprechen; auf die Normen DIN 7079,<br />
7080 und 7081 bzw. gleichwertige an<strong>de</strong>re<br />
Normen wird hingewiesen.<br />
9.6.2 Ständig getauchte Heizeinrichtungen<br />
(1) Die Mündung <strong>de</strong>r betriebsmäßigen Entnahmeleitung<br />
<strong>de</strong>s Lagerbehälters muss so<br />
über <strong>de</strong>r Heizung angeordnet sein, dass<br />
die Heizung auch beim tiefsten Flüssigkeitsstand<br />
von <strong>de</strong>r Flüssigkeit ausreichend<br />
(mind. 50 mm) be<strong>de</strong>ckt bleibt. Die For<strong>de</strong>rung<br />
ist bei einer betriebsmäßig tiefer angeordneten<br />
Entnahmeleitung erfüllt, wenn<br />
<strong>de</strong>r tiefste Flüssigkeitsstand nach Satz 1<br />
niveaugeregelt gewährleistet ist.<br />
9.5.3.9 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen für brennbare<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
und B<br />
(1) Entspannungseinrichtungen zur Ableitung<br />
von Dämpfen brennbarer Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II und B müssen<br />
mit einer Flammendurchschlagsicherung<br />
gemäß Nummer 9.2 ausgerüstet sein.<br />
(2) Sicherheitseinrichtungen (Unterdruckventile)<br />
an Anlagen zur Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
und B müssen flammendurchschlagsicher<br />
sein (z.B. Deflagrationsendsicherung gemäß<br />
Nummer 9.2).<br />
9.6 Heizeinrichtungen<br />
9.6.1 Allgemeines<br />
(1) Heizeinrichtungen müssen so betrieben<br />
wer<strong>de</strong>n, dass von ihnen keine gefährlichen<br />
Betriebszustän<strong>de</strong> ausgehen können. Dazu<br />
ist eine Temperaturregelung und eine<br />
Temperaturbegrenzung erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
(2) Die Einhaltung <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />
Nummern 9.6.2 und 9.6.3 ist vor <strong>de</strong>r ersten<br />
Inbetriebnahme zu dokumentieren.<br />
(3) Wer<strong>de</strong>n Lagerbehälter, die nach Nummer<br />
9.6.2 o<strong>de</strong>r 9.6.3 in die Zone 0 eingestuft<br />
wer<strong>de</strong>n, inertisiert, wird bezüglich <strong>de</strong>r<br />
Zonenreduzierung und <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an Geräte und Schutzsysteme auf Nummer<br />
8.2.4 verwiesen.<br />
(4) Wegen <strong>de</strong>r sicherheitstechnisch erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Maßnahmen für die Restentleerung<br />
eines Lagerbehälters wird auf Nummer<br />
15.6 Absatz 3 verwiesen.<br />
(5) Für Tanks zur Lagerung von Heizöl S<br />
mit Flammpunkten über 100 °C siehe Anhang<br />
G.<br />
(2) Bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten aller Gefahrklassen darf die<br />
Oberflächentemperatur <strong>de</strong>r Heizung we<strong>de</strong>r<br />
- 80 % <strong>de</strong>r Zündtemperatur <strong>de</strong>s Lagergutes<br />
noch<br />
- die Temperatur, die zur Bildung gefährlicher<br />
Mengen explosionsfähiger Atmosphäre<br />
infolge Zersetzung (z.B. Crackung)<br />
<strong>de</strong>s Lagergutes führen kann,<br />
überschreiten.<br />
(3) Überschreitet bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten die Temperatur <strong>de</strong>r<br />
Flüssigkeitsoberfläche <strong>de</strong>n unteren Explosionspunkt<br />
<strong>de</strong>r Flüssigkeit, so ist unabhängig<br />
von <strong>de</strong>r Gefahrklasse <strong>de</strong>r Flüssigkeit<br />
<strong>de</strong>r Lagerbehälter in Zone 0 einzustufen.<br />
Für inertisierte Tanks gilt Nummer 8.2.4<br />
entsprechend. Der untere Explosionspunkt<br />
wird in <strong>de</strong>r Regel nicht erreicht, wenn bei<br />
reinen Kohlenwasserstoffen eine Temperatur<br />
von 5 K unterhalb <strong>de</strong>s Flammpunktes<br />
und bei an<strong>de</strong>ren brennbaren Flüssigkeiten<br />
und Gemischen eine Temperatur von 15 K<br />
unterhalb <strong>de</strong>s Flammpunktes nicht überschritten<br />
wird.<br />
(4) Ist bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
die Heizleistung so begrenzt,<br />
dass die Temperatur <strong>de</strong>r Flüssigkeitsoberfläche<br />
an keiner Stelle <strong>de</strong>n unteren Explosionspunkt<br />
<strong>de</strong>r Flüssigkeit überschreitet, ist<br />
im Lagerbehälter kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />
Bereich.<br />
(5) Für die Zoneneinteilung bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II und B wird auf Nummer<br />
8.2.1 verwiesen.<br />
9.6.3 Nicht ständig getauchte Heizeinrichtungen<br />
(1) Bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten aller Gefahrklassen darf die<br />
Oberflächentemperatur <strong>de</strong>r Heizung we<strong>de</strong>r<br />
68 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
- 80 % <strong>de</strong>r Zündtemperatur <strong>de</strong>s Lagergutes<br />
noch<br />
- die Temperatur, die zur Bildung gefährlicher<br />
Mengen explosionsfähiger Atmosphäre<br />
infolge Zersetzung (z.B. Crackung)<br />
<strong>de</strong>s Lagergutes führen kann,<br />
überschreiten.<br />
(2) Überschreitet bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten die Oberflächentemperatur<br />
<strong>de</strong>r Heizung <strong>de</strong>n unteren Explosionspunkt<br />
<strong>de</strong>r Flüssigkeit, so ist unabhängig<br />
von <strong>de</strong>r Gefahrklasse <strong>de</strong>r Flüssigkeit <strong>de</strong>r<br />
Lagerbehälter in Zone 0 einzustufen. Für<br />
inertisierte Tanks gilt Nummer 8.2.4 entsprechend.<br />
Der untere Explosionspunkt<br />
wird in <strong>de</strong>r Regel nicht erreicht, wenn bei<br />
reinen Kohlenwasserstoffen eine Temperatur<br />
von 5 K unterhalb <strong>de</strong>s Flammpunktes<br />
und bei an<strong>de</strong>ren brennbaren Flüssigkeiten<br />
und Gemischen eine Temperatur von 15 K<br />
unterhalb <strong>de</strong>s Flammpunktes nicht überschritten<br />
wird.<br />
(3) Ist bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
die Heizleistung so begrenzt,<br />
dass die Oberflächentemperatur <strong>de</strong>r Heizung<br />
an keiner Stelle <strong>de</strong>n unteren Explosionspunkt<br />
<strong>de</strong>r Flüssigkeit überschreitet, ist<br />
im Lagerbehälter kein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />
Bereich.<br />
(4) Für die Zoneneinteilung bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II und B wird auf Nummer<br />
8.2.1 verwiesen.<br />
9.7 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen nach Bun<strong>de</strong>s-Immissionsschutzgesetz<br />
9.7.1 Dichtungen<br />
Verbindungen und Abdichtungen an Pumpen,<br />
Armaturen und Rohrleitungen (Dichtungen)<br />
müssen so montiert, installiert und<br />
betrieben wer<strong>de</strong>n, dass sie während <strong>de</strong>s<br />
Betriebes zur umgeben<strong>de</strong>n Atmosphäre hin<br />
technisch dicht sind und die Dichtungen<br />
nicht aus ihrem Sitz gedrückt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Die Auswahl eines anfor<strong>de</strong>rungsgerechten<br />
Dichtungssystems und <strong>de</strong>r Werkstoffe<br />
muss unter Beachtung <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n<br />
mechanischen, thermischen und<br />
chemischen Beanspruchungen sowie <strong>de</strong>r<br />
Beständigkeit gegenüber <strong>de</strong>m För<strong>de</strong>rmedium<br />
erfolgen. Die Korrosionsbeständigkeit<br />
<strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten Werkstoffe gegenüber<br />
<strong>de</strong>m Medium kann z.B. durch die Betriebsbewährung<br />
von Referenzobjekten o<strong>de</strong>r Resistenzlisten<br />
(z.B. Amtliche Bekanntmachungen,<br />
Verträglichkeit zwischen Füllgut<br />
und Werkstoff von Gefahrgutbehältern -<br />
Teil l 29 ), DECHEMA-Werkstoff-Tabelle 30 )<br />
beurteilt wer<strong>de</strong>n. Der Betreiber ist verpflichtet,<br />
durch Instandhaltung und Kontrolle die<br />
technische Dichtheit zu gewährleisten.<br />
Für genehmigungsbedürftige Läger nach<br />
Nummer 9.2 <strong>de</strong>s Anhanges zur 4. BlmSchV<br />
mit<br />
- mehr als 5 000 Tonnen Mineralölerzeugnissen<br />
mit einem Flammpunkt unter<br />
21 °C,<br />
- mehr als 5 000 Tonnen Methanol aus<br />
an<strong>de</strong>ren Stoffen als Mineralöl,<br />
- mehr als 10 000 Tonnen Mineralölprodukte,<br />
die außer<strong>de</strong>m die Eigenschaften sehr giftig/giftig<br />
o<strong>de</strong>r kanzerogen im Sinne <strong>de</strong>r Gefahrstoffverordnung<br />
aufweisen, sind die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>r TA Luft 3.1.8 zu beachten.<br />
30a<br />
Die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r TA Luft 3.1.8 ff sind<br />
beispielsweise erfüllt durch die Verwendung<br />
von Flanschen mit Vor- und Rücksprung<br />
o<strong>de</strong>r durch die Verwendung beson<strong>de</strong>rer<br />
Dichtungen, wie metallarmierte o<strong>de</strong>r<br />
kammprofilierte Dichtungen.<br />
9.7.2 Überfüllsicherungen<br />
Für genehmigungsbedürftige Läger nach<br />
Nummer 9.2 <strong>de</strong>s Anhanges zur<br />
4. BImSchV mit<br />
- mehr als 5 000 Tonnen Mineralölerzeugnissen<br />
mit einem Flammpunkt unter<br />
21 °C,<br />
- mehr als 5 000 Tonnen Methanol aus<br />
an<strong>de</strong>ren Stoffen als Mineralöl,<br />
- mehr als 10 000 Tonnen Mineralölprodukte,<br />
die außer<strong>de</strong>m die Eigenschaften sehr giftig/giftig<br />
o<strong>de</strong>r kanzerogen im Sinne <strong>de</strong>r Gefahrstoffverordnung<br />
aufweisen, soll die Ü-<br />
berfüllsicherung nach Nummer 9.3.2 <strong>de</strong>n<br />
Füllvorgang rechtzeitig vor Erreichen <strong>de</strong>s<br />
zulässigen Füllungsgra<strong>de</strong>s unterbrechen<br />
und Alarm auslösen, soweit über ein angeschlossenes<br />
System ein Überfüllen nicht<br />
ausgeschlossen ist.<br />
29 Amts- und Mitteilungsblatt <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sanstalt für Materialforschung<br />
und -prüfung, Bd. 13 (1983) Nr. 1, S. 34<br />
30 Herausgeber: DECHEMA e.V., Frankfurt/Main<br />
30a Auf die jeweils gültige Fassung <strong>de</strong>r TA Luft wird verwiesen.<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 69
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
10 Vermeidung gefährlicher elektrischer<br />
Ausgleichsströme<br />
auch frem<strong>de</strong> elektrische Anlagen, z.B. e-<br />
lektrische Bahnen, zu berücksichtigen.<br />
10.1 Allgemeines<br />
(1) Tanks und mit ihnen in leiten<strong>de</strong>r Verbindung<br />
stehen<strong>de</strong> Anlagenteile müssen so<br />
errichtet sein, dass sie gegen Er<strong>de</strong> keine<br />
elektrischen Potentialunterschie<strong>de</strong> aufbauen<br />
können, die zur Entstehung zündfähiger<br />
Funken o<strong>de</strong>r gefährlicher Korrosionen o<strong>de</strong>r<br />
zur Gefährdung von Personen führen.<br />
(2) Für die betrieblichen Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />
<strong>de</strong>n kathodischen Korrosionsschutz gilt<br />
<strong>TRbF</strong> 521.<br />
(2) In <strong>de</strong>n Bereichen, in <strong>de</strong>nen mit Streuströmen<br />
elektrischer Anlagen zu rechnen<br />
ist, z.B. bei Gleisanlagen und längeren<br />
Rohrleitungen sowie bei Parallelführung<br />
von Hochspannungsfreileitungen, muss vor<br />
einem Trennen <strong>de</strong>r Rohrleitung die Trennstelle<br />
metallenleitend überbrückt sein.<br />
(3) Können Rohrleitungen als Sammler von<br />
Fremdströmen wirken, sind je nach Lage<br />
<strong>de</strong>s Einzelfalles Isoliermaßnahmen (z.B.<br />
Einbau von Isolierstücken) vorzunehmen.<br />
(3) Anschluss-, Verbindungs- und Trennstellen<br />
in Erdungsleitungen müssen gegen<br />
unbeabsichtigtes Lockern gesichert sein.<br />
Trennstellen müssen leicht zugänglich und<br />
möglichst oberirdisch angeordnet sein.<br />
10.2 Erdung<br />
(1) Tanks und mit ihnen in leiten<strong>de</strong>r Verbindung<br />
stehen<strong>de</strong> Anlagenteile dürfen nicht<br />
allein als Er<strong>de</strong>r für elektrische Anlagen<br />
verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) Anlagenteile dürfen unter Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>r örtlichen Verhältnisse elektrisch<br />
getrennt o<strong>de</strong>r in die Erdungsmaßnahmen<br />
<strong>de</strong>r Gesamtanlage einbezogen wer<strong>de</strong>n.<br />
10.3 Vermeidung gefährlicher Korrosionen<br />
Für die Erdungsanlagen sind solche Metalle<br />
zu verwen<strong>de</strong>n, die gefährliche Korrosionen<br />
an Tanks und Rohrleitungen nicht befürchten<br />
lassen. Beispielhaft ist diese For<strong>de</strong>rung<br />
als erfüllt anzusehen, wenn bei<br />
Tanks aus Stahl die Erdungsleitungen aus<br />
verzinktem o<strong>de</strong>r zur Erhöhung <strong>de</strong>r Lebensdauer<br />
aus zinnverbleitem Bandstahl o<strong>de</strong>r<br />
bei oberirdischer Verlegung auch aus Kupferleitungen<br />
(Kupferseil 50 mm², keine Außenisolierungen)<br />
hergestellt sind und beim<br />
Anschluss <strong>de</strong>r Erdungsleitung am Tank E-<br />
lementbildungen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
10.4 Streuströme<br />
(1) Tanks, Rohrleitungen und an<strong>de</strong>re Anlagenteile<br />
müssen gegen Zünd- und Korrosionsgefahren<br />
durch Streuströme elektrischer<br />
Anlagen gesichert sein. Dabei sind<br />
sowohl die zur Tank- o<strong>de</strong>r Rohrleitungsanlage<br />
gehören<strong>de</strong>n elektrischen Anlagen als<br />
11 Vermeidung gefährlicher elektrostatischer<br />
Aufladung<br />
(1) Tanks, Rohrleitungen und an<strong>de</strong>re Anlagenteile<br />
müssen gegen elektrostatische<br />
Aufladungen, die zu gefährlichen Entladungsvorgängen<br />
führen können, gesichert<br />
sein. Das Befüllen von Behältern muss so<br />
vorgenommen wer<strong>de</strong>n, dass Gefahren<br />
durch elektrostatische Aufladungen nicht<br />
entstehen.<br />
(2) In Zone 0 müssen zündfähige Entladungen<br />
auch unter Berücksichtigung selten<br />
auftreten<strong>de</strong>r Betriebsstörungen ausgeschlossen<br />
sein.<br />
(3) In Zone 1 dürfen zündfähige Entladungen<br />
bei sachgemäßem Betrieb <strong>de</strong>r Anlagen,<br />
einschließlich Wartung und Reinigung,<br />
und bei Betriebsstörungen, mit <strong>de</strong>nen üblicherweise<br />
gerechnet wer<strong>de</strong>n muss, nicht<br />
zu erwarten sein.<br />
(4) In Zone 2 sind Maßnahmen in <strong>de</strong>r Regel<br />
nur erfor<strong>de</strong>rlich, wenn zündfähige Entladungen<br />
ständig auftreten.<br />
(5) Absatz 1 gilt als erfüllt, wenn die berufsgenossenschaftliche<br />
Regel für die Vermeidung<br />
von Zündgefahren infolge elektrostatischer<br />
Aufladungen BGR 132 31 ) beachtet<br />
ist. Insbeson<strong>de</strong>re ist zu beachten, dass<br />
- durch Erdungsmaßnahmen nur die Ansammlung<br />
zündfähiger Ladungen auf<br />
<strong>de</strong>n leitfähigen Anlagenteilen o<strong>de</strong>r in<br />
31 zu beziehen bei Carl-Heymanns-Verlag, Köln<br />
70 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
leitfähigen Flüssigkeiten verhin<strong>de</strong>rt,<br />
nicht aber die Aufladung <strong>de</strong>r nicht leitfähigen<br />
brennbaren Flüssigkeiten o<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r nicht leitfähigen Anlagenteile vermie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n kann,<br />
- metallische Bauteile in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />
Bereichen elektrostatisch leitfähig<br />
miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n sein müssen.<br />
Bei einer verschraubten Flanschverbindung<br />
mit einer nichtmetallischen,<br />
elektrostatisch nicht leitfähigen Dichtung<br />
gilt dies beispielsweise auch dann als<br />
erfüllt, wenn die metallischen Kontaktflächen<br />
<strong>de</strong>r Flansche und Schrauben<br />
mit einem Schutzanstrich versehen<br />
sind,<br />
- in <strong>de</strong>r Regel mit <strong>de</strong>m Erdbo<strong>de</strong>n in Berührung<br />
stehen<strong>de</strong> metallische<br />
Tanks und Rohrleitungen, auch wenn<br />
sie mit Bitumen o<strong>de</strong>r Asphalt gegen<br />
Korrosion geschützt sind, ausreichend<br />
elektrostatisch geer<strong>de</strong>t sind. Nur wenn<br />
ihr Ableitwi<strong>de</strong>rstand gegen Er<strong>de</strong> größer<br />
als 10 6 Ohm ist, sind zusätzliche Maßnahmen<br />
erfor<strong>de</strong>rlich, um einen Ableitwi<strong>de</strong>rstand<br />
von weniger als 10 6 Ohm zu<br />
gewährleisten,<br />
- die Bo<strong>de</strong>nflächen in <strong>de</strong>r Zone 1 von Lägern<br />
ableitfähig mit einem Ableitwi<strong>de</strong>rstand<br />
von höchstens 10 8 Ohm sein<br />
müssen. Dies ist insbeson<strong>de</strong>re bei Bo<strong>de</strong>nflächen<br />
mit Deckschichten o<strong>de</strong>r Versiegelungen<br />
aus Kunststoff von Be<strong>de</strong>utung.<br />
(6) Auch beim Befüllen von Behältern mit<br />
brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A III, die aufgrund <strong>de</strong>r vorhergehen<strong>de</strong>n Befüllung<br />
explosionsfähige Atmosphäre enthalten<br />
können, sind Maßnahmen für die<br />
Vermeidung gefährlicher elektrostatischer<br />
Aufladungen erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
12 Blitzschutz<br />
12.1 Allgemeines<br />
(1) Gebäu<strong>de</strong>teile, in <strong>de</strong>nen sich erlaubnisbedürftige<br />
oberirdische Anlagen zur Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II und B befin<strong>de</strong>n, sowie o-<br />
berirdische Tanks im Freien und unterirdische<br />
Tanks, in <strong>de</strong>nen brennbare Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II und B gelagert<br />
wer<strong>de</strong>n und die nicht allseitig von Er<strong>de</strong>,<br />
Mauerwerk o<strong>de</strong>r Beton o<strong>de</strong>r mehreren<br />
dieser Stoffe umgeben sind, müssen durch<br />
geeignete Einrichtungen gegen Zündgefahren<br />
durch Blitzschlag geschützt sein 32 ).<br />
(2) Absatz 1 gilt auch für oberirdische<br />
Tanks im Freien, die <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III<br />
dienen, wenn brennbare Flüssigkeiten dieser<br />
Gefahrklasse zusammen mit solchen<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A Il o<strong>de</strong>r B in einem<br />
Auffangraum gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />
(3) Absatz 1 gilt auch für Regal-Lagereinrichtungen<br />
nach Anhang H.<br />
(4) In Lägern im Freien für ortsbewegliche<br />
Behälter sind keine Blitzschutzmaßnahmen<br />
für die ortsbeweglichen Behälter erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
Bei <strong>de</strong>r erlaubnisbedürftigen Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II o<strong>de</strong>r B unter einem Witterungsschutz<br />
gilt dieser als Gebäu<strong>de</strong>teil im<br />
Sinne von Absatz 1.<br />
12.2 Blitzschutz an Isolierstücken<br />
(1) Wer<strong>de</strong>n Rohrleitungen in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />
Bereichen durch Isolierstücke getrennt,<br />
so muss gewährleistet sein, dass es<br />
bei einem objektfernen Blitzeinschlag zu<br />
keiner gefährlichen Entzündung explosionsfähiger<br />
Atmosphäre kommen kann.<br />
(2) Wer<strong>de</strong>n gasführen<strong>de</strong> Rohrleitungen und<br />
Rohrleitungen, die nicht ständig mit Flüssigkeit<br />
gefüllt sind, durch Isolierstücke getrennt,<br />
sind geeignete Blitzschutzmaßnahmen<br />
erfor<strong>de</strong>rlich, die Überschläge innerhalb<br />
<strong>de</strong>r Rohrleitungen (Zone 0) verhin<strong>de</strong>rn<br />
o<strong>de</strong>r die Auswirkungen auf ein ungefährliches<br />
Maß beschränken. Dazu zählen z.B.<br />
Funkenstrecken außerhalb <strong>de</strong>r Rohrleitungen,<br />
spezielle Isolierflansche,<br />
übergeordnete Blitzschutzmaßnahmen<br />
o<strong>de</strong>r<br />
ergänzen<strong>de</strong><br />
Explosionsschutzmaßnahmen wie <strong>de</strong>r<br />
Einbau von Flammendurchschlagsicherungen.<br />
Funkenstrecken, die in einer die<br />
Rohrleitung umgeben<strong>de</strong>n Zone 1 o<strong>de</strong>r Zone<br />
2 angeordnet sind, brauchen nicht explosionsgeschützt<br />
ausgeführt zu wer<strong>de</strong>n.<br />
(3) Bestehen<strong>de</strong> Anlagen sind nachzurüsten<br />
33 ).<br />
32 z.B. gemäß DIN VDE 0185 Teil 1 und 2<br />
33 Nachrüstfrist bis 31.12.<strong>20</strong>03<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 71
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
13 Brandschutz und Löschwasserrückhaltung<br />
13.1 Allgemeines<br />
(1) Angriffswege zur Brandbekämpfung<br />
müssen so angelegt und gekennzeichnet<br />
sein, dass Stellen, an <strong>de</strong>nen Gefahren entstehen<br />
können, mit Lösch- und<br />
Arbeitsgeräten schnell und ungehin<strong>de</strong>rt<br />
erreicht wer<strong>de</strong>n können.<br />
(2) Bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten sind Lage und Breite <strong>de</strong>r<br />
Angriffswege zur Brandbekämpfung nach<br />
DIN 14 090 unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r<br />
örtlichen und betrieblichen Verhältnisse im<br />
Einvernehmen mit <strong>de</strong>n für die<br />
Brandbekämpfung zuständigen Stellen<br />
festzulegen. Die Angriffswege dürfen<br />
innerhalb <strong>de</strong>r sich nach Nummer 6<br />
ergeben<strong>de</strong>n Schutzstreifen angelegt sein.<br />
(3) Bei <strong>de</strong>r Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II und B<br />
sind Angriffswege für die Brandbekämpfung<br />
um die Tankgruppen gemäß Nummer<br />
6.5 anzulegen. Betragen die Tankgruppenabstän<strong>de</strong><br />
nach Nummer 6.5 Diagramm 4<br />
<strong>20</strong> m o<strong>de</strong>r mehr, müssen diese Wege befahrbar<br />
sein.<br />
(4) Bei erlaubnisbedürftiger Lagerung muss<br />
ein aktueller Feuerwehrplan für bauliche<br />
Anlagen nach DIN 14 095 und eine Brandschutzordnung<br />
nach DIN 14 096 vorhan<strong>de</strong>n<br />
sein.<br />
13.2 Brandschutzeinrichtungen<br />
13.2.1 Allgemeines<br />
(1) Anlagen zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
müssen mit ausreichen<strong>de</strong>n<br />
Brandschutzeinrichtungen ausgerüstet<br />
sein. Das Erfor<strong>de</strong>rnis von Brandschutzeinrichtungen<br />
gilt für die Lagerung in Behältern<br />
je<strong>de</strong>r Art im Freien und in Räumen. Art<br />
und Ausführung <strong>de</strong>r Brandschutzeinrichtungen<br />
sind in Abstimmung mit <strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n<br />
Brandschutz zuständigen Stellen festzulegen.<br />
(2) Zu <strong>de</strong>n Brandschutzeinrichtungen gehören<br />
insbeson<strong>de</strong>re Feuerlösch- und Berieselungseinrichtungen.<br />
(3) Brandschutzeinrichtungen müssen stets<br />
funktionsbereit sein. Die für die Brandbekämpfungs-<br />
und Kühlungsmaßnahmen erfor<strong>de</strong>rliche<br />
Wasserversorgung muss gewährleistet<br />
sein.<br />
(4) Wegen <strong>de</strong>r betrieblichen brandschutztechnischen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an ortsfeste<br />
o<strong>de</strong>r teilbewegliche (halbstationäre) Brandschutzeinrichtungen<br />
wird hingewiesen z.B.<br />
auf<br />
DIN 14 492 Ortsfeste Feuerlöschanlagen<br />
mit <strong>de</strong>m Löschmittel<br />
Pulver<br />
DIN 14 493<br />
DIN 14 494<br />
Ortsfeste<br />
Schaum-Löschanlagen<br />
Sprühwasser-Löschanlagen,<br />
ortsfest, mit offenen Düsen<br />
DIN 14 495 Berieselung von oberirdischen<br />
Behältern zur Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten<br />
im Brandfall<br />
VdS 23 951<br />
Richtlinie für halbstationäre<br />
Löschanlagen-Planung und<br />
Einbau<br />
13.2.2 Auswahl <strong>de</strong>r Brandschutzeinrichtungen<br />
(1) Die Brandschutzeinrichtungen sind<br />
nach Art und Umfang im einzelnen nach<br />
<strong>de</strong>n örtlichen und betrieblichen Verhältnissen,<br />
insbeson<strong>de</strong>re nach <strong>de</strong>r Menge und<br />
<strong>de</strong>m Gefahrengrad <strong>de</strong>r gelagerten brennbaren<br />
Flüssigkeiten zu bestimmen. Dies gilt<br />
insbeson<strong>de</strong>re auch für die Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten in ortsbeweglichen<br />
Gefäßen und Tankcontainern sowie<br />
nichtmetallischen ortsfesten Behältern im<br />
Schutzstreifen eines an<strong>de</strong>ren Lagers.<br />
Sie sind durch angemessene Einrichtungen<br />
zur Benachrichtigung <strong>de</strong>r zuständigen<br />
Feuerwehr, z.B. durch Feuermel<strong>de</strong>r, zu ergänzen.<br />
Im übrigen muss <strong>de</strong>r Brandschutz<br />
so organisiert sein, dass allen Gefahren<br />
wirksam begegnet wer<strong>de</strong>n kann.<br />
(2) Brandschutzeinrichtungen für oberirdische<br />
Tanks im Freien dürfen je nach <strong>de</strong>n<br />
örtlichen und betrieblichen Verhältnissen<br />
ortsfest, ortsbeweglich o<strong>de</strong>r teilbeweglich<br />
sein.<br />
(3) Teilbeweglichen Feuerlöschanlagen<br />
gleichwertig sind mobile Löschfahrzeuge<br />
bzw. -geräte, die hinsichtlich Löschmittelrate<br />
und -bevorratung sowie Alarmierungskonzept<br />
und Eingreifzeit teilbeweglichen<br />
Feuerlöschanlagen entsprechen.<br />
72 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(4) Als Löschmittel kommen insbeson<strong>de</strong>re<br />
in Betracht: Luftschaum, Kohlensäure,<br />
Löschpulver und Wasser. Kohlensäure o-<br />
<strong>de</strong>r Löschpulver darf unter Druck in explosionsfähige<br />
Atmosphäre (z.B. zum Inertisieren<br />
o<strong>de</strong>r zum Erproben <strong>de</strong>r Löschanlage)<br />
nur eingeleitet wer<strong>de</strong>n, wenn beson<strong>de</strong>re<br />
Schutzmaßnamen getroffen sind; auf die<br />
berufsgenossenschaftliche Regel für die<br />
Vermeidung von Zündgefahren infolge e-<br />
lektrostatischer Aufladungen BGR 132 wird<br />
hingewiesen.<br />
(5) Bei Verwendung ortsbeweglicher Berieselungseinrichtungen<br />
ist zu beachten:<br />
1. Unabhängig von Windrichtung und<br />
Rauchentwicklung müssen <strong>de</strong>m Brandobjekt<br />
benachbarte Tanks mit <strong>de</strong>r nach<br />
z.B. DIN 14 495 erfor<strong>de</strong>rlichen Wassermenge<br />
gekühlt wer<strong>de</strong>n können.<br />
2. Anschlüsse an das für Feuerlöschzwecke<br />
bestimmte Wassernetz (Hydranten)<br />
müssen in genügen<strong>de</strong>r Anzahl vorhan<strong>de</strong>n<br />
und so angeordnet sein, dass sie<br />
im Falle eines Bran<strong>de</strong>s an beliebiger<br />
Stelle auch für die Kühlung <strong>de</strong>r Nachbartanks<br />
ausreichend zugänglich bleiben.<br />
3. Die zur Kühlung erfor<strong>de</strong>rlichen Einrichtungen<br />
und das zu <strong>de</strong>ren Bedienung<br />
notwendige sachkundige Personal müssen<br />
während <strong>de</strong>r Betriebszeit so<br />
einsatzbereit sein, dass eine wirksame<br />
Kühlung in kürzester Frist nach <strong>de</strong>m<br />
Ausbruch <strong>de</strong>s Bran<strong>de</strong>s sichergestellt ist.<br />
13.2.3 Ausstattung von Räumen<br />
(1) In Räumen zur Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III genügen<br />
Brandschutzeinrichtungen nach <strong>de</strong>n<br />
baurechtlichen Vorschriften, z.B. nach <strong>de</strong>n<br />
Feuerungsverordnungen.<br />
(2) Räume zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B<br />
mit einer Lagermenge von mehr als<br />
<strong>20</strong> 000 l müssen mit automatischen<br />
Brandmel<strong>de</strong>einrichtungen ausgerüstet sein.<br />
Räume zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B<br />
mit einer Lagermenge von mehr als<br />
10 000 l, aber höchstens <strong>20</strong> 000 l, sind<br />
dann mit automatischen Brandmel<strong>de</strong>einrichtungen<br />
auszurüsten, wenn beson<strong>de</strong>re<br />
örtliche o<strong>de</strong>r betriebliche Gegebenheiten<br />
(z.B. nahe Wohnbebauung) dies erfor<strong>de</strong>rn<br />
34 ).<br />
(3) Wer<strong>de</strong>n in Räumen brennbare Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III zusammen<br />
mit Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I,<br />
A II o<strong>de</strong>r B gelagert, so gilt Absatz 2 entsprechend,<br />
wobei für die Berechnung <strong>de</strong>r<br />
relevanten Lagermengen 5 l brennbare<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III gleich<br />
1 l brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II o<strong>de</strong>r B gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
(4) In Räumen zur Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A Il<br />
o<strong>de</strong>r B müssen folgen<strong>de</strong> Brandschutzeinrichtungen<br />
vorhan<strong>de</strong>n sein:<br />
1. ortsfeste Feuerlöscheinrichtungen,<br />
wenn brennbare Flüssigkeiten<br />
a) <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I o<strong>de</strong>r A II in<br />
Behältern mit einem Gesamtrauminhalt<br />
von mehr als <strong>20</strong> 000 l o<strong>de</strong>r<br />
b) <strong>de</strong>r Gefahrklasse B in Behältern mit<br />
einem Gesamtrauminhalt von mehr<br />
als 30 000 l gelagert wer<strong>de</strong>n,<br />
2. ortsfeste Berieselungsanlagen, wenn<br />
brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I o<strong>de</strong>r A II in mehreren ortsfesten<br />
Behältern mit einem Gesamtrauminhalt<br />
von mehr als 10 000 1 gelagert<br />
wer<strong>de</strong>n, es sei <strong>de</strong>nn, dass durch<br />
an<strong>de</strong>re Maßnahmen, z.B. ortsfeste<br />
Feuerlöscheinrichtungen nach Ziffer 1,<br />
eine vergleichbare Kühlwirkung gewährleistet<br />
o<strong>de</strong>r eine geeignete selbsttätig<br />
auslösen<strong>de</strong> ortsfeste Feuerlöscheinrichtung<br />
vorhan<strong>de</strong>n ist.<br />
(5) Die Anfor<strong>de</strong>rungen an die Brandschutzeinrichtungen<br />
nach Absatz 2 und 4 gelten<br />
unabhängig von <strong>de</strong>n Festlegungen für die<br />
Löschwasserrückhaltung nach Nummer<br />
13.3.<br />
(6) Anstelle von ortsfesten (stationären)<br />
Feuerlöschanlagen sind teilbewegliche<br />
(halbstationäre) Feuerlöschanlagen, bei<br />
<strong>de</strong>nen im allgemeinen die Löschmittelversorgung<br />
erst durch die Feuerwehr hergestellt<br />
wer<strong>de</strong>n muss, nur dann zulässig,<br />
wenn eine anerkannte Werkfeuerwehr mit<br />
einer maximalen Hilfsfrist von 5 min. nach<br />
Alarmierung zur Verfügung steht sowie eine<br />
frühzeitige Bran<strong>de</strong>nt<strong>de</strong>ckung und sofortige<br />
Alarmierung <strong>de</strong>r Werkfeuerwehr sichergestellt<br />
ist.<br />
34 Dies gilt auch für bestehen<strong>de</strong> Anlagen.<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 73
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
13.2.4 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen für Anlagen<br />
nach Bun<strong>de</strong>s-Immissionsschutzgesetz<br />
(1) Anlagen zur Lagerung von Mineralölerzeugnissen<br />
mit einem Flammpunkt unter<br />
21 °C, von Methanol aus an<strong>de</strong>ren Stoffen<br />
als Mineralöl o<strong>de</strong>r von an<strong>de</strong>ren flüssigen<br />
Mineralölerzeugnissen in Behältern, <strong>de</strong>ren<br />
Gesamtmenge jeweils so groß ist, dass<br />
diese Anlagen nach Nummer 9.2 Spalten 1<br />
und 2 <strong>de</strong>s Anhanges zur 4. BImSchV nach<br />
BImSchG 34a genehmigungsbedürftig sind,<br />
müssen mit ortsfesten (stationären) Feuerlöschanlagen<br />
geeigneter Art und Leistungsfähigkeit<br />
(vgl. Nummer. 13.2.2 Absatz 1<br />
und 3) ausgerüstet sein.<br />
(2) Es müssen Auslöse- o<strong>de</strong>r Bedienstellen<br />
in genügen<strong>de</strong>r Anzahl vorhan<strong>de</strong>n und so<br />
angeordnet sein, dass sie im Falle eines<br />
Bran<strong>de</strong>s an beliebiger Stelle ausreichend<br />
zugänglich bleiben.<br />
(3) Anstelle von ortsfesten (stationären)<br />
Feuerlöschanlagen sind teilbewegliche<br />
(halbstationäre) Feuerlöschanlagen, bei<br />
<strong>de</strong>nen im allgemeinen die Löschmittelversorgung<br />
erst durch die Feuerwehr hergestellt<br />
wer<strong>de</strong>n muss, nur bei Anlagen nach<br />
Absatz 1 zulässig, für <strong>de</strong>ren Betriebsbereich<br />
eine anerkannte Werkfeuerwehr mit<br />
einer maximalen Hilfsfrist von 5 min. nach<br />
Alarmierung zur Verfügung steht sowie eine<br />
frühzeitige Bran<strong>de</strong>nt<strong>de</strong>ckung und sofortige<br />
Alarmierung <strong>de</strong>r Werkfeuerwehr sichergestellt<br />
ist.<br />
(4) Anlagen nach Absatz 1 im Freien müssen<br />
über 24 Stun<strong>de</strong>n ständig durch Personal<br />
überwacht wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r über eine für<br />
die Lagerung im Freien geeignete automatische<br />
Brandmel<strong>de</strong>einrichtung verfügen.<br />
Die ständige Überwachung durch Personal<br />
gilt auch als gewährleistet, wenn es sich<br />
hierbei um Betriebs-, Reparatur-, Montageo<strong>de</strong>r<br />
Wartungspersonal han<strong>de</strong>lt, das entsprechend<br />
geschult ist. Eine automatische<br />
Brandmel<strong>de</strong>einrichtung darf mit einer automatischen<br />
ortsfesten Feuerlöschanlage<br />
kombiniert wer<strong>de</strong>n.<br />
13.3 Löschwasserrückhaltung<br />
(1) Für die Notwendigkeit und Bemessung<br />
von Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />
ist die Richtlinie zur Bemessung von<br />
Löschwasser-Rückhalteanlagen beim La-<br />
34a Diese Nummer gilt nur für die Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, AII und B.<br />
gern wassergefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Stoffe" (LöRüRL)<br />
zu beachten.<br />
(2) Ein Auffangraum nach Nummer 3.2<br />
dient in <strong>de</strong>r Regel auch als Einrichtung zum<br />
Auffangen von Löschwasser. Bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />
nichtwasserlöslicher brennbarer Flüssigkeiten<br />
dürfen bei <strong>de</strong>r Bemessung <strong>de</strong>l erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Löschwasser-Rückhaltevolumens<br />
von Auffangräumen die Löschwassermengen<br />
unberücksichtigt bleiben,<br />
die im Brandfall über eine Einrichtung nach<br />
Nummer 4.3.3.3 getrennt vom Lagergut<br />
abgeleitet wer<strong>de</strong>n können.<br />
(3) Für Anfor<strong>de</strong>rungen an Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen,<br />
die nicht von<br />
Auffangräumen gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, gilt Anhang<br />
E.<br />
14 Gebote, Verbote und Kennzeichnung<br />
14.1 Allgemeines<br />
Die Abfassung <strong>de</strong>r Gebots- und Verbotshinweise<br />
sowie die Kennzeichnung und die<br />
Art ihrer Bekanntgabe sind <strong>de</strong>n betrieblichen<br />
Verhältnissen anzupassen. Sie können<br />
z.B. zentral am Eingang eines überwachten<br />
Bereiches o<strong>de</strong>r Werkes erfolgen.<br />
14.2 Gebote, Verbote und Beschil<strong>de</strong>rung<br />
(1) Lagerräume dürfen <strong>de</strong>m allgemeinen<br />
Verkehr nicht zugänglich sein. Das Betreten<br />
<strong>de</strong>r Räume durch Unbefugte ist zu verbieten.<br />
Auf das Verbot muss durch eine<br />
<strong>de</strong>utlich sichtbare und gut lesbare Aufschrift<br />
hingewiesen sein.<br />
(2) Die Läger dürfen <strong>de</strong>m öffentlichen Verkehr<br />
nicht zugänglich sein. Das Betreten<br />
<strong>de</strong>r Läger durch Unbefugte ist zu verbieten.<br />
Auf das Verbot muss durch eine <strong>de</strong>utlich<br />
sichtbare und gut lesbare Aufschrift hingewiesen<br />
sein.<br />
(3) Auf die Kennzeichnung von Schwimm<strong>de</strong>cken<br />
nach Nummer 15.7.3 Absatz 1, die<br />
nur mit ausdrücklicher Einwilligung <strong>de</strong>s<br />
Betreibers betreten wer<strong>de</strong>n dürfen, wird<br />
hingewiesen.<br />
(4) In Lägern im Freien und in Lagerräumen<br />
darf nicht geraucht wer<strong>de</strong>n. Auf das<br />
Verbot muss durch eine <strong>de</strong>utlich sichtbare<br />
74 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
und gut lesbare Aufschrift hingewiesen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
15 Betriebsanweisung, Betriebsvorschriften<br />
(5) Auf die Kennzeichnung von oberirdischen<br />
Behältern für Altöl <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A I nach Anhang F Nummer 3 Absatz 7 mit<br />
<strong>de</strong>m Hinweis "Rauchen verboten" wird hingewiesen.<br />
14.3 Kennzeichnung<br />
(1) Geräte, Komponenten und Schutzsysteme<br />
müssen gemäß Nummer 8.8.1 mit<br />
<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r Richtlinie 94/9/EG vorgesehenen<br />
Kennzeichen versehen sein. Auf<br />
Nummer 8.8.1 wird verwiesen.<br />
(2) An <strong>de</strong>r Anschlussstelle eines mittels<br />
Gaspen<strong>de</strong>lverfahrens zu befüllen<strong>de</strong>n Behälters<br />
muss durch eine <strong>de</strong>utlich sichtbare<br />
und gut lesbare Aufschrift darauf hingewiesen<br />
sein, dass die Befüllung nur unter Anwendung<br />
dieses Verfahrens erfolgen darf.<br />
(3) Auf die Kennzeichnung <strong>de</strong>s zulässigen<br />
Füllstan<strong>de</strong>s von Tanks nach Nummer<br />
9.3.2.3 Absatz 4, die ohne Grenzwertgeber<br />
befüllt wer<strong>de</strong>n dürfen, wird hingewiesen<br />
(4) Tanks zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B<br />
müssen mit einer Kennzeichnung nach Anhang<br />
B Nummer 6 versehen sein.<br />
(5) Tanks mit inneren Überdruck zur Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II o<strong>de</strong>r B müssen zusätzlich<br />
zu Absatz 2 mit einer Kennzeichnung nach<br />
Anhang B Nummer 9.4 versehen sein.<br />
(6) Tanks zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A III müssen mit<br />
einer Kennzeichnung nach Anhang D<br />
Nummer 7 versehen sein.<br />
(7) Tanks mit inneren Überdruck zur Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A III müssen mit einer Kennzeichnung<br />
nach Anhang D Nummer 9.4 versehen<br />
sein.<br />
15.1 Allgemeine Betriebsvorschriften<br />
(1) Wer eine Anlage zur Lagerung, Abfüllung<br />
o<strong>de</strong>r Beför<strong>de</strong>rung brennbarer Flüssigkeiten<br />
betreibt, hat diese in ordnungsgemäßem<br />
Zustand zu erhalten, ordnungsgemäß<br />
zu betreiben, ständig zu überwachen,<br />
notwendige Instandhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten<br />
unverzüglich vorzunehmen<br />
und die <strong>de</strong>n Umstän<strong>de</strong>n nach<br />
erfor<strong>de</strong>rlichen Sicherheitsmaßnahmen zu<br />
treffen.<br />
(2) Eine Anlage darf nicht betrieben wer<strong>de</strong>n,<br />
wenn sie Mängel aufweist, durch die<br />
Beschäftigte o<strong>de</strong>r Dritte gefähr<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n<br />
können. Es sind unverzüglich Maßnahmen<br />
zur Beseitigung o<strong>de</strong>r Min<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s gefährlichen<br />
Zustan<strong>de</strong>s zu ergreifen.<br />
(3) Flucht- und Rettungswege müssen freigehalten<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
(4) Für einen Feuerwehrplan für bauliche<br />
Anlagen und eine Brandschutzordnung<br />
wird auf. Nummer 13.1 Absatz 4 verwiesen.<br />
(5) Zum Mischen o<strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rn brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
o<strong>de</strong>r B unter Verwendung von Druckgas<br />
dürfen brennbare o<strong>de</strong>r die Verbrennung<br />
unterhalten<strong>de</strong> Gase nicht verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
15.2 Allgemeine Betriebsanweisung, Unterweisung<br />
<strong>de</strong>r Beschäftigten, Benutzen<br />
von Sicherheits- und Brandschutzeinrichtungen<br />
(1) Der Betreiber ist verpflichtet, <strong>de</strong>n Inhalt<br />
<strong>de</strong>r im Betrieb anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Vorschriften<br />
dieser Verordnung in einer für <strong>de</strong>n Beschäftigten<br />
verständlichen Form und Sprache<br />
in einer Betriebsanweisung darzustellen<br />
und sie an geeigneter Stelle im Betrieb<br />
auszulegen o<strong>de</strong>r auszuhängen.<br />
(2) Die Beschäftigten müssen über die auftreten<strong>de</strong>n<br />
Gefahren sowie über die Maßnahmen<br />
zu ihrer Abwendung vor <strong>de</strong>r Beschäftigung<br />
und danach in angemessenen<br />
Zeitabstän<strong>de</strong>n, min<strong>de</strong>stens einmal jährlich,<br />
unterwiesen wer<strong>de</strong>n.<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 75
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(3) Der Betreiber ist verpflichtet, die zur<br />
Abwendung von Gefahren erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Weisungen zu erteilen, die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Maßnahmen zu treffen und für die Beachtung<br />
solcher Weisungen zu sorgen.<br />
(4) Die im Gefahrenbereich <strong>de</strong>r Anlage Beschäftigten<br />
haben die an sie gerichteten<br />
Weisungen zu befolgen.<br />
(5) Die zur Abwendung von Gefahren erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Weisungen und die bei Scha<strong>de</strong>nsfällen<br />
zu ergreifen<strong>de</strong>n Maßnahmen<br />
sind Bestandteil <strong>de</strong>r Betriebsanweisungen.<br />
(6) Sicherheits- und Brandschutzeinrichtungen<br />
dürfen nicht umgangen o<strong>de</strong>r ganz<br />
o<strong>de</strong>r teilweise unwirksam gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
Sie müssen so betrieben, gewartet und unterhalten<br />
wer<strong>de</strong>n, dass ihre Wirksamkeit<br />
erhalten bleibt.<br />
15.3 Ständige Überwachung<br />
(1) Ein Lager kann als ständig überwacht<br />
angesehen wer<strong>de</strong>n, wenn es<br />
1. durch Personal beaufsichtigt wird o<strong>de</strong>r<br />
2. durch technische Einrichtungen entsprechend<br />
gesichert ist.<br />
(2) Art und Umfang <strong>de</strong>r Überwachung nach<br />
Absatz 1 richten sich nach <strong>de</strong>n Erfor<strong>de</strong>rnissen<br />
<strong>de</strong>s Einzelfalls.<br />
15.4 Beauftragung von Fachbetrieben<br />
(1) Der Betreiber ist verpflichtet, mit <strong>de</strong>r<br />
Montage, Installation, Instandhaltung, Instandsetzung<br />
o<strong>de</strong>r Reinigung <strong>de</strong>r Anlagen<br />
o<strong>de</strong>r Anlagenteile nur solche Fachbetriebe<br />
zu beauftragen, die über die notwendigen<br />
Geräte und Ausrüstungsteile für eine gefahrlose<br />
Durchführung <strong>de</strong>r Arbeiten und<br />
über das erfor<strong>de</strong>rliche Fachpersonal verfügen.<br />
(2) Absatz 1 gilt als erfüllt, wenn ein entsprechen<strong>de</strong>r<br />
Fachbetrieb nach §19 I WHG<br />
beauftragt wird. Für Arbeiten an Anlagen<br />
für brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II o<strong>de</strong>r B muss <strong>de</strong>r Fachbetrieb<br />
zusätzlich über die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Kenntnisse <strong>de</strong>s Brand- und Explosionsschutzes<br />
verfügen. Die Überwachung <strong>de</strong>r<br />
Fachbetriebe für Anlagen für brennbare<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
o<strong>de</strong>r B wird durch die Sachverständigen<br />
nach § 16 Absatz 1 Nummer 1 o<strong>de</strong>r 2 im<br />
Geltungsbereich ihrer amtlichen Anerkennung<br />
nach <strong>de</strong>r VbF durchgeführt. Fachbetriebe<br />
für Anlagen für brennbare Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B müssen<br />
einmal jährlich überwacht wer<strong>de</strong>n.<br />
Fachbetriebe <strong>de</strong>s Betreibers einer Anlage<br />
für brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II o<strong>de</strong>r B sowie Fachbetriebe<br />
für Anlagen für brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklasse A III müssen zweijährlich ü-<br />
berwacht wer<strong>de</strong>n.<br />
(3) Die Beauftragung eines Fachbetriebes<br />
nach Absatz 1 ist nicht erfor<strong>de</strong>rlich, wenn<br />
die Arbeiten von Einheiten <strong>de</strong>s Betreibers,<br />
welche die Anfor<strong>de</strong>rungen von Absatz 1 erfüllen,<br />
an eigenen Anlagen durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n. Die Einheiten <strong>de</strong>s Betreibers wer<strong>de</strong>n<br />
für Arbeiten an eigenen Anlagen<br />
Fachbetrieben gleichgestellt.<br />
15.5 Koordinierung <strong>de</strong>r Arbeiten<br />
(1) Vergibt ein Betreiber (Auftraggeber) Arbeiten<br />
an an<strong>de</strong>re Unternehmer, hat er, soweit<br />
dies zur Vermeidung einer möglichen<br />
gegenseitigen Gefährdung erfor<strong>de</strong>rlich ist,<br />
eine Person zu bestimmen, die alle Arbeiten<br />
aufeinan<strong>de</strong>r abstimmt.<br />
(2) Der Betreiber hat dafür zu sorgen, dass<br />
diese Person insoweit Weisungsbefugnis<br />
gegenüber seinen Auftragnehmern und <strong>de</strong>ren<br />
Beschäftigten hat.<br />
(3) Übernimmt ein Unternehmer Aufträge,<br />
<strong>de</strong>ren Durchführung zeitlich und örtlich mit<br />
Aufträgen an<strong>de</strong>rer Unternehmer zusammenfällt,<br />
ist er zusätzlich verpflichtet, sich<br />
mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Unternehmen abzustimmen,<br />
soweit dies zur Vermeidung einer gegenseitigen<br />
Gefährdung erfor<strong>de</strong>rlich ist.<br />
(4) Zur Durchführung <strong>de</strong>r Abstimmung nach<br />
Absatz 1 und 3 ist min<strong>de</strong>stens erfor<strong>de</strong>rlich,<br />
dass Art und Umfang <strong>de</strong>r Arbeiten rechtzeitig<br />
vor Beginn allen betroffenen Unternehmern<br />
angezeigt wer<strong>de</strong>n.<br />
15.6 Erwärmen brennbarer Flüssigkeiten<br />
(1) Beim Erwärmen brennbarer Flüssigkeiten<br />
muss sichergestellt sein, dass Gefahren<br />
nicht entstehen.<br />
76 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(2) Absatz 1 gilt als erfüllt, wenn die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an Heizungen nach Nummer 9.6<br />
eingehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
(3) Während <strong>de</strong>r Restentleerung darf von<br />
<strong>de</strong>r Heizung keine Zündgefahr ausgehen.<br />
Dies ist beispielhaft erfüllt, wenn<br />
- die Heizung abgeschaltet wird,<br />
- die Heizung so geregelt wird, dass we<strong>de</strong>r<br />
80 % <strong>de</strong>r Zündtemperatur <strong>de</strong>s Lagergutes<br />
noch die Temperatur, die zur<br />
Bildung gefährlicher Mengen explosionsfähiger<br />
Atmosphäre infolge Zersetzung<br />
(z.B. Crackung) <strong>de</strong>s Lagergutes<br />
führt, überschritten wird o<strong>de</strong>r<br />
- die Bildung explosionsfähiger Atmosphäre<br />
durch Inertisierung o<strong>de</strong>r Überfettung<br />
verhin<strong>de</strong>rt wird.<br />
15.7 Zusätzliche Betriebsvorschriften<br />
15.7.1 Öffnungen von Tanks<br />
(1) Absperreinrichtungen und an<strong>de</strong>re Verschlüsse<br />
an Öffnungen von Tanks müssen,<br />
solange sie nicht benutzt wer<strong>de</strong>n, fest verschlossen<br />
und so gesichert sein, dass ein<br />
unbeabsichtigtes Lockern ausgeschlossen<br />
ist.<br />
(2) Verschlüsse von Peilöffnungen dürfen<br />
nur zum Peilen o<strong>de</strong>r zur Entnahme von<br />
Proben geöffnet wer<strong>de</strong>n.<br />
(3) Während <strong>de</strong>r Befüllung <strong>de</strong>r Tanks dürfen<br />
Peilöffnungen nicht geöffnet sein.<br />
(4) Absatz 1 gilt nicht für Bohrungen in <strong>de</strong>n<br />
Peilrohren von Schwimmdachtanks.<br />
Hierauf muss durch eine <strong>de</strong>utlich sichtbare<br />
und gut lesbare Aufschrift hingewiesen<br />
sein. Für Schwimm<strong>de</strong>cken sind beson<strong>de</strong>re<br />
Sicherheits- und Arbeitsschutzmaßnahmen<br />
erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
(2) Sollen in Tanks, in <strong>de</strong>nen mit explosionsfähiger<br />
Atmosphäre gerechnet wer<strong>de</strong>n<br />
muss und die mit Schwimm<strong>de</strong>cken aus<br />
Leichtmetall ausgerüstet sind, Arbeiten<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n, muss berücksichtigt<br />
wer<strong>de</strong>n, dass durch Reib-, Schlag- und<br />
Schleifvorgänge von beliebigem Material<br />
auf rostigem Stahl zündfähige Funken entstehen<br />
können, wenn an <strong>de</strong>m Schlag-,<br />
Reib- o<strong>de</strong>r Schleifvorgang Leichtmetall beteiligt<br />
ist. Durch Auswahl geeigneter Werkzeuge<br />
müssen <strong>de</strong>shalb Schlag-, Reib- und<br />
Schleifvorgänge zwischen Leichtmetall und<br />
Stahl in Gegenwart von Rost bzw.<br />
Roststaub ausgeschlossen sein.<br />
(3) Absperrungen in Wasserablaufleitungen,<br />
die durch <strong>de</strong>n Tank führen, dürfen nur<br />
unter Aufsicht zur Entwässerung geöffnet<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn durch Kontrolle sichergestellt<br />
ist, dass sich keine brennbare Flüssigkeit in<br />
<strong>de</strong>r Wasserablaufleitung befin<strong>de</strong>t.<br />
15.7.4 Ortsbewegliche Gefäße<br />
(1) Ortsbewegliche Gefäße dürfen nur dicht<br />
verschlossen gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) Die Lagerung ortsbeweglicher Gefäße<br />
muss so vorgenommen wer<strong>de</strong>n, dass mechanische<br />
Beanspruchungen und Wärmeeinwirkungen,<br />
welche die Dichtheit o<strong>de</strong>r<br />
Festigkeit <strong>de</strong>r Gefäße beeinträchtigen,<br />
nicht auftreten.<br />
15.7.2 Öffnen von Tanks mit innerem Überdruck<br />
(1) Tanks mit innerem Überdruck dürfen<br />
nur geöffnet wer<strong>de</strong>n, nach<strong>de</strong>m sie drucklos<br />
gemacht wor<strong>de</strong>n sind.<br />
(2) Absatz 1 ist als erfüllt anzusehen, wenn<br />
vor <strong>de</strong>m Öffnen <strong>de</strong>r Tanks die Abblaseeinrichtung<br />
so lange betätigt wird, bis <strong>de</strong>r Tank<br />
drucklos ist.<br />
15.7.3 Schwimmdächer, Schwimm<strong>de</strong>cken, Tanks<br />
mit Ringmantel<br />
(1) Dächer von Schwimmdachtanks,<br />
Schwimm<strong>de</strong>cken und Ringmäntel von<br />
Tanks dürfen nur mit ausdrücklicher Einwilligung<br />
<strong>de</strong>s Betreibers betreten wer<strong>de</strong>n.<br />
(3) Zur Vermeidung mechanischer Beanspruchungen,<br />
welche die Dichtheit und<br />
Festigkeit gefähr<strong>de</strong>n können, müssen ortsbewegliche<br />
Gefäße durch entsprechen<strong>de</strong><br />
Stapelung und Lagerung gegen Fallen gesichert<br />
sein.<br />
(4) Ortsbewegliche Gefäße müssen unter<br />
Beachtung <strong>de</strong>r allgemeinen Arbeitsschutzbestimmungen<br />
(z.B. Unfallverhütungsvorschriften)<br />
gestapelt o<strong>de</strong>r gelagert wer<strong>de</strong>n.<br />
(5) Ortsbewegliche Gefäße, die nach <strong>de</strong>n<br />
gefahrgutrechtlichen Vorschriften für die<br />
Beför<strong>de</strong>rung brennbarer Flüssigkeiten ohne<br />
Außenverpackung beför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n dürfen,<br />
sowie ortsbewegliche Gefäße mit Au-<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 77
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
ßenverpackung dürfen unabhängig von <strong>de</strong>r<br />
Stapel- o<strong>de</strong>r Lagerhöhe nur so gestapelt<br />
o<strong>de</strong>r gelagert sein, dass sie nicht tiefer als<br />
1,5 m fallen können, sofern ihr Rauminhalt<br />
mehr als 1,1 Liter beträgt.<br />
(6) Zerbrechliche ortsbewegliche Gefäße<br />
ohne Außenverpackung dürfen unabhängig<br />
von <strong>de</strong>r Stapel- o<strong>de</strong>r Lagerhöhe nur so gestapelt<br />
o<strong>de</strong>r gelagert sein, dass sie nicht<br />
tiefer als 0,4 m fallen können, sofern ihr<br />
Rauminhalt mehr als 1,1 Liter beträgt.<br />
(7) Die For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Absätze 3 bis 6<br />
gelten bei größeren Stapel- o<strong>de</strong>r Lagerhöhen<br />
als 1,5 m bzw. 0,4 m als erfüllt, wenn<br />
folgen<strong>de</strong> Voraussetzungen gegeben sind:<br />
1 . Die berufsgenossenschaftlichen "Richtlinien<br />
für Lagereinrichtungen 35 ) und das<br />
berufsgenossenschaftliche Merkblatt<br />
"Sicherung palettierter Ladungseinheiten<br />
36 ) müssen beachtet sein.<br />
2. Staplerfahrer müssen nach <strong>de</strong>n berufsgenossenschaftlichen<br />
"Grundsätze für<br />
Auswahl, Ausbildung und Befähigungsnachweis<br />
von Gabelstaplerfahrern“ 37 )<br />
gewählt und ausgebil<strong>de</strong>t sein.<br />
3. Paletten müssen mit ihren Kufen senkrecht<br />
zu <strong>de</strong>n Auflageträgern <strong>de</strong>r Regale<br />
abgesetzt sein.<br />
4. Fässer dürfen senkrecht übereinan<strong>de</strong>r<br />
nur mittels Greifeinrichtungen von Staplern<br />
gestapelt wer<strong>de</strong>n. Sie müssen im<br />
Verbund gestapelt sein.<br />
5. In Hochregallägern mit Beschickung<br />
durch automatisch gesteuerte Regalför<strong>de</strong>rzeuge<br />
müssen automatische Einrichtungen<br />
für die Konturenkontrolle <strong>de</strong>r Palettenladung,<br />
für die Kontrolle <strong>de</strong>s Fahrbereichs<br />
und für die Freiplatzkontrolle<br />
vorhan<strong>de</strong>n sein.<br />
6. Bei Ein- o<strong>de</strong>r Ausstapelung in Regalfächern<br />
von Hand gelten innerhalb <strong>de</strong>r<br />
Fächer die in <strong>de</strong>n Absätzen 5 und 6<br />
festgelegten Maße als Begrenzung für<br />
die Stapelhöhen.<br />
7. Die Höhe von Regalen in Lägern mit<br />
Handbetrieb darf 4 m über <strong>de</strong>r Verkehrsebene<br />
nicht überschreiten.<br />
35 Herausgegeben vom Zentralverband <strong>de</strong>r gewerblichen Berufsgenossenschaften,<br />
Zentralstelle für Unfallverhütung und<br />
Arbeitsmedizin (Zefu) St. Augustin; zu beziehen beim Carl<br />
Heymanns Verlag KG, Köln, Bestell-Nr. ZH 1/428<br />
36 Herausgegeben und zu beziehen bei <strong>de</strong>r Großhan<strong>de</strong>ls- und<br />
Lagerei-Berufsgenossenschaft, Mannheim, Merkblatt T 019<br />
37 Herausgegeben von <strong>de</strong>r Zefu, St. Augustin; zu beziehen beim<br />
Carl Heymanns Verlag KG, Köln, Bestell-Nr. BGG 925<br />
(8) Die Maßnahmen zur Vermeidung von<br />
Wärmeeinwirkungen, welche die Dichtheit<br />
und Festigkeit <strong>de</strong>r ortsbeweglichen Gefäße<br />
gefähr<strong>de</strong>n können, sind unter Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>r Vorschriften für <strong>de</strong>n Füllungsgrad<br />
(Nummer 9.3.2.2) und nach Maßgabe <strong>de</strong>r<br />
zu erwarten<strong>de</strong>n Temperaturverhältnisse zu<br />
treffen. Schutzmaßnahmen gegen außergewöhnliche<br />
Erwärmung, insbeson<strong>de</strong>re an<br />
heißen Tagen gegen Sonnenbestrahlung,<br />
sind für ortsbewegliche Gefäße mit brennbaren<br />
Flüssigkeiten zu for<strong>de</strong>rn, die bei<br />
75 °C einen Dampfdruck von 1 bar o<strong>de</strong>r<br />
mehr haben.<br />
(9) In Lägern für ortsbewegliche Gefäße<br />
muss eine Betriebsanweisung für das Verhalten<br />
<strong>de</strong>s Lagerpersonals und<br />
gegebenenfalls <strong>de</strong>r Staplerfahrer auch für<br />
Stör- und Scha<strong>de</strong>nsfälle vorhan<strong>de</strong>n sein.<br />
16 Reinigen, Instandhalten und Instandsetzen<br />
16.1 Allgemeines<br />
(1) Arbeiten zum Reinigen, Instandhalten<br />
und Instandsetzen von Anlagen dürfen nur<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n (siehe hierzu Nummer<br />
15.4), wenn die erfor<strong>de</strong>rlichen Schutzmaßnahmen<br />
getroffen sind. Die Schutzmaßnahmen<br />
hat <strong>de</strong>r Betreiber unter<br />
Berücksichtigung <strong>de</strong>r Eigenschaften <strong>de</strong>r<br />
brennbaren Flüssigkeiten und <strong>de</strong>r dadurch<br />
bedingten Gefahren, <strong>de</strong>r<br />
Arbeitsverhältnisse und <strong>de</strong>r Schutz- und<br />
Rettungsmaßnahmen anzuordnen und die<br />
Beschäftigten darüber zu unterrichten.<br />
(2) Absatz 1 gilt für Arbeiten in Tanks als<br />
erfüllt, wenn die Technische Regel für Gefahrstoffe<br />
TRGS 507 beachtet ist.<br />
(3) Der Betreiber hat eine zuverlässige, mit<br />
<strong>de</strong>n Arbeiten, <strong>de</strong>n dabei auftreten<strong>de</strong>n Gefahren<br />
und <strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen Schutzmaßnahmen<br />
vertraute Person als Aufsichtführen<strong>de</strong>n<br />
(Verantwortlichen) zu beauftragen<br />
und diesen erfor<strong>de</strong>rlichenfalls durch Bereitstellung<br />
von Sachkundigen und Geräten zu<br />
unterstützen. Der Aufsichtführen<strong>de</strong> hat insbeson<strong>de</strong>re<br />
dafür zu sorgen, dass<br />
1 . mit <strong>de</strong>n Arbeiten erst begonnen wird,<br />
wenn die festgelegten Maßnahmen getroffen<br />
sind,<br />
2. die festgelegten Maßnahmen während<br />
<strong>de</strong>r Arbeiten eingehalten wer<strong>de</strong>n,<br />
78 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
3. die Beschäftigten während <strong>de</strong>r Arbeiten<br />
die vorgesehenen persönlichen Schutzausrüstungen<br />
benutzen,<br />
4. die Beschäftigten im Notfall ausreichen<strong>de</strong><br />
Fluchtmöglichkeiten haben,<br />
5. Unbefugte von <strong>de</strong>r Arbeitsstelle ferngehalten<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
16.2 Arbeiten in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />
(1) In explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />
sind Explosionsschutzmaßnahmen erfor<strong>de</strong>rlich,<br />
wenn bei <strong>de</strong>n durchzuführen<strong>de</strong>n<br />
Arbeiten zur Reinigung, Instandhaltung und<br />
Instandsetzung gefährliche explosionsfähige<br />
Atmosphäre vorhan<strong>de</strong>n ist, sich bil<strong>de</strong>n<br />
kann o<strong>de</strong>r (z.B. durch Nachvergasung) erneut<br />
bil<strong>de</strong>n kann. Für die in <strong>de</strong>n einzelnen<br />
Zonen notwendigen Schutzmaßnahmen gilt<br />
Nummer 8.8.1.<br />
(2) Stehen Räume, in <strong>de</strong>nen gefährliche<br />
explosionsfähige Atmosphäre auftreten<br />
kann, mit an<strong>de</strong>ren Räumen vorübergehend<br />
in offener Verbindung, so ist im Einzelfall<br />
festzulegen, welcher Bereich um die Verbindungsöffnung<br />
als explosionsgefähr<strong>de</strong>t<br />
gilt. Dies gilt auch für ins Freie führen<strong>de</strong><br />
Öffnungen. Stehen Räume, in <strong>de</strong>nen gefährliche<br />
explosionsfähige Atmosphäre auftreten<br />
kann, vorübergehend in offener Verbindung<br />
zu darunter liegen<strong>de</strong>n Räumen,<br />
gelten diese in <strong>de</strong>r Regel als explosionsgefähr<strong>de</strong>t.<br />
(3) Arbeiten in Zone 0 sind zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
Ist dies nicht möglich, dürfen die Arbeiten<br />
nur von beson<strong>de</strong>rs eingewiesenen Personen<br />
und nur mit Betriebsmitteln, Werkzeugen<br />
und persönlichen Schutzausrüstungen,<br />
die für Zone 0 zulässig sind, durchgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
(5) Sollen innerhalb o<strong>de</strong>r oberhalb von explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />
Bereichen Arbeiten zur<br />
Reinigung, Instandhaltung und Instandsetzung<br />
vorgenommen wer<strong>de</strong>n, so hat <strong>de</strong>r<br />
Betreiber <strong>de</strong>r Anlage o<strong>de</strong>r sein Beauftragter<br />
die erfor<strong>de</strong>rlichen Sicherheitsmaßnahmen<br />
anzuordnen und ihre Durchführung sicherzustellen.<br />
(6) In <strong>de</strong>n explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />
dürfen Arbeiten zur Reinigung, Instandhaltung<br />
und Instandsetzung, die<br />
zündfähige Funken erzeugen können, nicht<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Funken mit größerer<br />
Zündfähigkeit erhält man bereits mit leichten<br />
Schlägen von beliebigem Material auf<br />
rostigen Stahl, wenn an <strong>de</strong>r Schlagstelle<br />
Spuren von Aluminium o<strong>de</strong>r Magnesium<br />
vorhan<strong>de</strong>n sind.<br />
(7) Für Arbeiten mit Zündquellen (z.B. Feuer-<br />
o<strong>de</strong>r Schleifarbeiten) wird auf Nummer<br />
16.3 verwiesen. Zu diesen Arbeiten gehören<br />
auch<br />
1. Schweißarbeiten an <strong>de</strong>n begrenzen<strong>de</strong>n<br />
Wän<strong>de</strong>n,<br />
2. Arbeiten mit Zündgefahr neben o<strong>de</strong>r<br />
über Öffnungen von Räumen, in <strong>de</strong>nen<br />
gefährliche explosionsfähige Atmosphäre<br />
auftreten kann.<br />
16.3 Zeitlich begrenzte Aufhebung von explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />
Bereichen<br />
(1) Bei Bau- o<strong>de</strong>r Reparaturarbeiten dürfen<br />
Zündquellen wie offene Flammen o<strong>de</strong>r<br />
Funken verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n bzw. auftreten,<br />
wenn <strong>de</strong>r für die Ausführung <strong>de</strong>r Arbeiten<br />
Verantwortliche nach entsprechen<strong>de</strong>r Prüfung<br />
schriftlich erklärt, dass und ggf. unter<br />
welchen Voraussetzungen dies unbe<strong>de</strong>nklich<br />
ist, und wenn die in <strong>de</strong>r Erklärung angegebenen<br />
Voraussetzungen erfüllt sind.<br />
(4) Zu <strong>de</strong>n Arbeiten, die in Zone 0 nicht<br />
vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n können, gehören z.B.<br />
1 . Abschöpfen brennbarer Flüssigkeiten<br />
aus <strong>de</strong>m Sumpf von Behältern,<br />
2. das Reinigen <strong>de</strong>r Bö<strong>de</strong>n und Wän<strong>de</strong><br />
zwecks Aufhebung <strong>de</strong>r Explosionsgefahr,<br />
3. kurzfristige Inspektionsarbeiten in nicht<br />
völlig entleerten o<strong>de</strong>r ungereinigten Behältern<br />
zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten,<br />
4. das Überprüfen von Reinigungsarbeiten.<br />
(2) Sollen innerhalb von Zone 1 Fahrzeuge<br />
normaler Bauart verkehren, so hat <strong>de</strong>r<br />
Betreiber <strong>de</strong>r Anlage o<strong>de</strong>r sein Beauftragter<br />
für die Zeit <strong>de</strong>s Verkehrs dafür zu sorgen,<br />
dass im Verkehrsbereich keine explosionsfähige<br />
Atmosphäre vorhan<strong>de</strong>n ist o<strong>de</strong>r<br />
dorthin gelangen kann; er hat die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Sicherheitsmaßnahmen anzuordnen<br />
und ihre Durchführung sicherzustellen.<br />
16.4 Ableitung von Dampf/Luft-Gemischen<br />
bei Arbeiten an Anlagen zur Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II und B<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 79
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(1) Bei Arbeiten zur Reinigung, Instandhaltung<br />
und Instandsetzung an Anlagen zur<br />
Lagerung brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II und B sind<br />
Dampf/Luft-Gemische gefahrlos abzuleiten.<br />
Auf Nummer 9.1 wird verwiesen.<br />
(2) Beim Ableiten ins Freie können sich<br />
insbeson<strong>de</strong>re im Bereich <strong>de</strong>s Austritts <strong>de</strong>r<br />
Dampf/Luft-Gemische von brennbaren<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
und B über die für <strong>de</strong>n Normalfall festgelegten<br />
explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereiche hinaus<br />
weitere explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche ergeben.<br />
(2) Sind Anlagen zur Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten mit einer kathodischen Korrosionsschutzanlage<br />
ausgerüstet, müssen in<br />
explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen bei Arbeiten,<br />
die zu einer Unterbrechung <strong>de</strong>s<br />
Schutzstromes führen können, Schutzmaßnahmen<br />
zur Vermeidung zündfähiger<br />
Funken getroffen wer<strong>de</strong>n.<br />
(3) Bei kathodischen Korrosionsschutzanlagen,<br />
die mit Fremdstrom betrieben wer<strong>de</strong>n,<br />
ist eine rechtzeitige Abschaltung <strong>de</strong>r<br />
Stromquelle erfor<strong>de</strong>rlich, weil unter ungünstigen<br />
Umstän<strong>de</strong>n noch über längere Zeit<br />
Restspannungen bestehen bleiben können.<br />
(3) In engen Höfen und in ähnlicher geschlossener<br />
Bebauung sind die aus Tanks<br />
austreten<strong>de</strong>n Dampf/Luft-Gemische so abzuführen<br />
(z.B. an eine an<strong>de</strong>re Stelle außerhalb<br />
<strong>de</strong>r Höfe) o<strong>de</strong>r zu verdünnen (z.B.<br />
durch Injektorwirkung), dass hier keine gefährliche<br />
explosionsfähige Atmosphäre auftreten<br />
kann.<br />
(4) Beim Ableiten <strong>de</strong>r Dampf/Luft-Gemische<br />
ins Freie wer<strong>de</strong>n insbeson<strong>de</strong>re<br />
Weisungen im Einzelfall entsprechend<br />
Nummer 15.2 erfor<strong>de</strong>rlich, z.B. Einschränkung<br />
<strong>de</strong>s Fahrzeugbetriebes, Stillsetzen<br />
elektrischer und sonstiger nicht-explosionsgeschützter<br />
Anlagen, Verhin<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>s Eindringens von Dampf/Luft-Gemischen<br />
in Kanäle, Schächte und an<strong>de</strong>re<br />
benachbarte und tiefer gelegene Räume.<br />
Bei Tankreinigungsarbeiten ist bei Anwendung<br />
<strong>de</strong>s Lüftungsverfahrens "Druckbelüftung"<br />
<strong>de</strong>r Betrieb stillzulegen, und es sind<br />
alle Zündquellen in diesem Bereich auszuschließen.<br />
Der zulässige Betriebsdruck <strong>de</strong>r<br />
Behälter und Rohrleitungen darf nicht ü-<br />
berschritten wer<strong>de</strong>n. Bei Anwendung <strong>de</strong>s<br />
Lüftungsverfahrens "Saugentlüftung", bei<br />
<strong>de</strong>r die Ausblasöffnung senkrecht nach o-<br />
ben gerichtet ist und <strong>de</strong>r Ausblasstrom mit<br />
hoher Geschwindigkeit (etwa 30 m/s) in<br />
min<strong>de</strong>stens 2 m Höhe austritt, kann auf die<br />
Schutzmaßnahmen nach Satz 2 verzichtet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
16.6 Wie<strong>de</strong>rherstellen <strong>de</strong>s ordnungsgemäßen<br />
Zustan<strong>de</strong>s nach Abschluss <strong>de</strong>r Arbeiten<br />
(1) Nach Abschluss <strong>de</strong>r Arbeiten zum Reinigen,<br />
Instandhalten, Instandsetzen und<br />
Prüfen müssen die Anlagen wie<strong>de</strong>r in ihren<br />
ordnungsgemäßen Zustand versetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) Insbeson<strong>de</strong>re sind Sicherheitseinrichtungen<br />
wie<strong>de</strong>r in funktionsfähigen Zustand<br />
zu versetzen, Anlagenteile (z.B. Rohrleitungen),<br />
die zur Durchführung <strong>de</strong>r Arbeiten<br />
getrennt wur<strong>de</strong>n, einan<strong>de</strong>r richtig zugeordnet<br />
wie<strong>de</strong>r fachgerecht und dicht zu verbin<strong>de</strong>n<br />
und Öffnungen (z.B. Einsteigeöffnungen)<br />
wie<strong>de</strong>r dicht zu verschließen, ggf.<br />
unter Verwendung neuer Dichtungen.<br />
(3) Die Wie<strong>de</strong>rherstellung <strong>de</strong>s ordnungsgemäßen<br />
Zustan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Anlage ist vom<br />
Fachbetrieb zu bescheinigen. Die Bescheinigung<br />
entfällt in <strong>de</strong>n Fällen von Nummer<br />
15.4 Absatz 3.<br />
17 Außerbetriebsetzen und Stilllegen<br />
(1) Behälter, die außer Betrieb gesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n, sind so zu sichern, dass Gefahren<br />
für Beschäftigte und Dritte nicht entstehen.<br />
16.5 Geer<strong>de</strong>te Anlagen und Anlagen mit kathodischem<br />
Korrosionsschutz zur Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II und B<br />
(1) Vor <strong>de</strong>r Trennung geer<strong>de</strong>ter Anlagenteile<br />
muss eine leitfähige Überbrückung hergestellt<br />
wer<strong>de</strong>n. Auf Nummer 10 bis 12 wird<br />
verwiesen.<br />
(2) Tanks, die vorübergehend außer Betrieb<br />
gesetzt wer<strong>de</strong>n, sind von allen Betriebsrohrleitungen<br />
zu trennen, einschließlich<br />
<strong>de</strong>r Rohrleitungen vollständig zu entleeren<br />
und so zu reinigen, dass sowohl<br />
explosionsfähige Atmosphäre in gefahrdrohen<strong>de</strong>r<br />
Menge nicht mehr vorhan<strong>de</strong>n ist<br />
und nicht mehr entstehen kann als auch<br />
eine Verunreinigung <strong>de</strong>r Gewässer und <strong>de</strong>s<br />
Grundwassers nicht zu besorgen ist. Tanks<br />
80 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
und Rohrleitungen sind gegen Benutzung<br />
zu sichern. Leckanzeigegeräte sollten in<br />
Betrieb bleiben. Kathodische Korrosionsschutzanlagen<br />
müssen in Betrieb bleiben.<br />
(3) Bleibt ein Tank nach seiner endgültigen<br />
Außerbetriebnahme im Erdreich liegen, so<br />
sind zusätzlich zu <strong>de</strong>n in Absatz 2 Sätze 1<br />
und 2 genannten Maßnahmen verbleiben<strong>de</strong><br />
unterirdische Tanks und die Schächte<br />
mit einem festen Füllstoff, z.B. Sand,<br />
Schaumbeton, zu verfüllen. Leckanzeigeflüssigkeiten<br />
sind weitgehend zu entfernen.<br />
Die Ausrüstungsteile sind zu <strong>de</strong>montieren.<br />
Betriebsrohrleitungen sind abzutrennen<br />
und zu verschließen.<br />
(4) Ist eine erlaubnisbedürftige Anlage länger<br />
als 6 Monate außer Betrieb, muss dies<br />
nach § 22 <strong>de</strong>r VbF <strong>de</strong>r Aufsichtsbehör<strong>de</strong><br />
angezeigt wer<strong>de</strong>n. Soll diese Anlage wie<strong>de</strong>r<br />
in Betrieb genommen wer<strong>de</strong>n, muss<br />
dies <strong>de</strong>r Aufsichtsbehör<strong>de</strong> vorher angezeigt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
(5) Hat eine erlaubnisbedürftige Anlage<br />
o<strong>de</strong>r ein anzeigebedürftiges Lager für oberirdische<br />
Behälter im Freien o<strong>de</strong>r für unterirdische<br />
Tanks länger als 1 Jahr stillgelegen,<br />
ist nach § 13 <strong>de</strong>r VbF vor <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rinbetriebnahme<br />
eine Prüfung durch <strong>de</strong>n Sachverständigen<br />
erfor<strong>de</strong>rlich.<br />
(6) Eine Anlage gilt als endgültig außer Betrieb<br />
genommen, wenn <strong>de</strong>r Betreiber <strong>de</strong>r<br />
Aufsichtsbehör<strong>de</strong> eine entsprechen<strong>de</strong> Mitteilung<br />
macht, bei erlaubnisbedürftigen Anlagen<br />
spätestens jedoch 3 Jahre nach ihrer<br />
vorübergehen<strong>de</strong>n Außerbetriebsetzung. Zu<br />
diesem Zeitpunkt erlischt die Erlaubnis<br />
nach § 9 <strong>de</strong>r VbF (§ 11 Absatz 5 GSG).<br />
Stellen in einsatzbereitem Zustand vorhan<strong>de</strong>n<br />
sind,<br />
2. Brandschutztüren funktionsfähig sind,<br />
3. Brandmel<strong>de</strong>anlagen betriebsbereit sind,<br />
4. die Auffangräume und Domschächte in<br />
ordnungsgemäßem Zustand, insbeson<strong>de</strong>re<br />
sauber, sind und Wasser aus ihnen<br />
entfernt wird,<br />
5. die Wirksamkeit von vorhan<strong>de</strong>nen Abschei<strong>de</strong>rn<br />
für Leichtflüssigkeiten gegeben<br />
ist,<br />
6. keine unzulässigen Stoffe und Gegenstän<strong>de</strong><br />
in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen<br />
und Schutzstreifen vorhan<strong>de</strong>n<br />
sind,<br />
7. das Verbot <strong>de</strong>s Betretens <strong>de</strong>s Lagers<br />
durch Unbefugte nach Nummer 14.2<br />
eingehalten wird,<br />
8. die Belüftung von Lagerräumen funktionsfähig<br />
ist,<br />
9. Behälter, Rohrleitungen und Armaturen<br />
dicht sind,<br />
10. die Löschwasserrückhaltung einsatzbereit<br />
ist,<br />
11. die vorgeschriebenen Sicherheitseinrichtungen<br />
funktionsfähig sind,<br />
12. Lagereinrichtungen (z.B. Regale) unbeschädigt<br />
sind,<br />
13. Ausgänge (Fluchtwege) und Angriffswege<br />
für die Brandbekämpfung freigehalten<br />
wer<strong>de</strong>n,<br />
14. in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten Bereichen das<br />
Verbot <strong>de</strong>s Rauchens und <strong>de</strong>s Umgangs<br />
mit offenem Feuer eingehalten<br />
wird,<br />
15. verschüttete brennbare Flüssigkeiten<br />
aufgenommen wer<strong>de</strong>n,<br />
16. Wasser von <strong>de</strong>n Schwimmdächern entfernt<br />
wird,<br />
18 Kontrollen durch <strong>de</strong>n Betreiber<br />
Der Betreiber eines Lagers kontrolliert in<br />
<strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen zeitlichen Abstän<strong>de</strong>n unter<br />
Berücksichtigung <strong>de</strong>r Betriebsanweisungen<br />
nach Nummer 15, ob sich das Lager<br />
in einem ordnungsgemäßen Zustand<br />
befin<strong>de</strong>t.<br />
Er achtet insbeson<strong>de</strong>re darauf, dass<br />
1 . Feuerlöscheinrichtungen, Feuerlöschmittel<br />
und Bin<strong>de</strong>mittel für ausgelaufene<br />
brennbare Flüssigkeiten in <strong>de</strong>r festgelegten<br />
Menge an <strong>de</strong>n dafür bestimmten<br />
17. die Befüllung und Entleerung <strong>de</strong>r Tanks<br />
vorschriftsmäßig durchgeführt wird, z.B.<br />
- dass Überfüllungen nicht auftreten,<br />
- dass <strong>de</strong>r Befüllvorgang beobachtet<br />
wird,<br />
- dass ein ggf. vorgeschriebenes vorhan<strong>de</strong>nes<br />
Gaspen<strong>de</strong>lverfahren angewandt<br />
wird,<br />
- dass während <strong>de</strong>r Befüllung <strong>de</strong>r<br />
Tanks die Peilöffnungen verschlossen<br />
sind,<br />
18. nach Befüllung und Entleerung <strong>de</strong>r<br />
Tanks die Anschlüsse und Peilöffnungen<br />
verschlossen sind.<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 81
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
Anhang zu <strong>TRbF</strong> <strong>20</strong><br />
Der Anhang zur <strong>TRbF</strong> <strong>20</strong> enthält die für Läger relevanten<br />
Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen aus <strong>TRbF</strong><br />
100, 1<strong>20</strong> und 2<strong>20</strong>, die bis zur Ablösung durch entsprechen<strong>de</strong><br />
europäische Normen fortgelten, sowie<br />
sicherheitstechnische Anfor<strong>de</strong>rungen an Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen,<br />
Sammelbehälter<br />
für Altöle zur Benutzung durch je<strong>de</strong>rmann, Tanks<br />
zur Lagerung von Heizöl S mit Flammpunkten über<br />
100 °C sowie Anfor<strong>de</strong>rungen an Regal-Lagereinrichtungen<br />
zur Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten. Die Nummerierungen <strong>de</strong>r TRW wur<strong>de</strong>n<br />
jeweils beibehalten.<br />
Auf § 4 Absatz 2 VbF (Fassung vom 13. Dezember<br />
1996, BGBl I S. 1937 ff) sowie auf die Vorbemerkung<br />
zur <strong>TRbF</strong> <strong>20</strong> wird hingewiesen.<br />
Hinweis: § 12 <strong>de</strong>r VbF vom 27.02.1980 ist durch<br />
die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r VbF vom 13.12.1996 gestrichen<br />
wor<strong>de</strong>n. Für <strong>de</strong>n Explosionsschutz relevante Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
an Geräte und Schutzsysteme<br />
sind durch die Explosionsschutzverordnung<br />
vom 12.12.1996 ersetzt wor<strong>de</strong>n.<br />
Tanks, Rohrleitungen, Schutzvorkehrungen und Sicherheitseinrichtungen<br />
dürfen nach <strong>de</strong>n wasserrechtlichen<br />
Bestimmungen nur verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />
wenn für sie eine wasserrechtliche Eignungsfeststellung<br />
o<strong>de</strong>r Bauartzulassung nach § 19h Absatz 1<br />
o<strong>de</strong>r 2 WHG erteilt wor<strong>de</strong>n ist o<strong>de</strong>r ein die Eignungsfeststellung/Bauartzulassung<br />
ersetzen<strong>de</strong>r<br />
sonstiger Nachweis nach § 19h Absatz 3 WHG geführt<br />
wird.<br />
Anhang A:<br />
Für Läger relevante Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
aus <strong>de</strong>r <strong>TRbF</strong> 100<br />
3.214 (1) Betriebsmittel, Anlagen und Anlagenteile,<br />
an <strong>de</strong>nen mit <strong>de</strong>m Auftreten von Zündquellen nach<br />
Nummer 8.8.1 (4) dieser <strong>TRbF</strong> zu rechnen ist,<br />
müssen explosionsgeschützt ausgeführt wer<strong>de</strong>n<br />
und erfor<strong>de</strong>rlichenfalls funktionssicher sein.<br />
Anhang B:<br />
Für Läger relevante Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
aus <strong>de</strong>r <strong>TRbF</strong> 1<strong>20</strong><br />
Dieses Blatt enthält die allgemeinen Sicherheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
an ortsfeste Tanks aller Art (oberirdische<br />
Tanks und unterirdische Tanks, ohne und mit<br />
innerem Überdruck) aus metallischen und nichtmetallischen<br />
Werkstoffen zur Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II und B sowie<br />
für brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
A Ill, die auf ihren Flammpunkt o<strong>de</strong>r darüber erwärmt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Die beson<strong>de</strong>ren Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks aus metallischen<br />
Werkstoffen sind in <strong>TRbF</strong> 121, die beson<strong>de</strong>ren<br />
Vorschriften für Tanks aus Kunststoffen<br />
sind in Bau- und Prüfgrundsätzen <strong>de</strong>s Deutschen<br />
Instituts für Bautechnik (DIBt), z.B. für oberirdische<br />
und unterirdische GF-UP-Behälter und Behälterteile<br />
und für oberirdische Behälter und Behälterteile aus<br />
Thermoplasten, enthalten.<br />
1 Begriffe<br />
1.1 Ortsfeste Tanks sind <strong>de</strong>r Lagerung dienen<strong>de</strong><br />
Behälter, die ihrer Bauart nach dazu bestimmt<br />
sind, ihren Standort betriebsmäßig<br />
nicht zu wechseln.<br />
1.2 (1) Unterirdische Tanks sind ortsfeste<br />
Tanks, die vollständig o<strong>de</strong>r teilweise im<br />
Erdreich eingebettet sind.<br />
(3) Alle übrigen ortsfesten Tanks als die in<br />
Absatz 1 genannten sind oberirdische<br />
Tanks.<br />
(4) Wegen unterirdischer Tanks, die nicht<br />
allseitig von Er<strong>de</strong>, Mauerwerk o<strong>de</strong>r Beton<br />
o<strong>de</strong>r mehreren dieser Stoffe von insgesamt<br />
min<strong>de</strong>stens 0,8 m Dicke umgeben sind,<br />
wird auf Nummer 8.4.2 dieser <strong>TRbF</strong> verwiesen.<br />
1.3 (1) Tanks mit innerem Überdruck sind ortsfeste<br />
Tanks, die ihrer Bauart nach dazu bestimmt<br />
sind, mit einem höheren Überdruck<br />
als 0,1 bar betrieben zu wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) Der innere Überdruck im Tank kann<br />
entstehen durch<br />
1. a) <strong>de</strong>n Dampfdruck <strong>de</strong>r gelagerten<br />
Flüssigkeit; er hängt ab von <strong>de</strong>r<br />
Temperatur an <strong>de</strong>r Flüssigkeitsoberfläche,<br />
b) die Druckerhöhung infolge Verdichtung<br />
<strong>de</strong>s Luftanteiles im flüssigkeitsfreien<br />
Behälterraum durch die Flüssigkeitsaus<strong>de</strong>hnung.<br />
Diese ist bedingt<br />
durch <strong>de</strong>n Anstieg <strong>de</strong>r mittleren<br />
Flüssigkeitstemperatur. Die Luftlös-<br />
82 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
lichkeit in <strong>de</strong>r Flüssigkeit ist vernachlässigbar.<br />
2. a) <strong>de</strong>n Druck von Gas, mit <strong>de</strong>m die<br />
brennbaren Flüssigkeiten zum Verhin<strong>de</strong>rn<br />
gefährlicher Dampf/Luft-Gemische<br />
(Schutzgas), zum För<strong>de</strong>rn<br />
o<strong>de</strong>r zum Mischen überlagert wer<strong>de</strong>n,<br />
b) <strong>de</strong>n Druck von Wasser, mit <strong>de</strong>m die<br />
brennbaren Flüssigkeiten zum Verhin<strong>de</strong>rn<br />
gefährlicher Dampf/Luft-Gemische<br />
o<strong>de</strong>r zum För<strong>de</strong>rn überlagert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
1.4 Bei Tanks, die durch Trennwän<strong>de</strong> in Tankabteile<br />
unterteilt sind, gilt je<strong>de</strong>s Tankabteil<br />
als Tank.<br />
2 Tankwandungen<br />
(1) Tankwandungen müssen <strong>de</strong>n zu erwarten<strong>de</strong>n<br />
mechanischen, thermischen und<br />
chemischen Beanspruchungen standhalten<br />
und gegen die brennbaren Flüssigkeiten<br />
und <strong>de</strong>ren Dämpfe undurchlässig und beständig<br />
sein; sie müssen ferner im erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Maße alterungsbeständig und gegen<br />
Flammeneinwirkungen wi<strong>de</strong>rstandsfähig<br />
sein.<br />
(2) Tankwandungen müssen so beschaffen<br />
sein, dass betriebsmäßige Vorgänge gefährliche<br />
elektrostatische Aufladungen nicht<br />
hervorrufen können.<br />
3 Herstellung<br />
3.1 (1) Tanks müssen so beschaffen sein, dass<br />
sie bei <strong>de</strong>n zu erwarten<strong>de</strong>n Beanspruchungen<br />
dicht bleiben.<br />
(2) Absatz 1 gilt als erfüllt, wenn<br />
1. die Tanks betriebsmäßig flüssigkeitsdicht<br />
bleiben und<br />
2. <strong>de</strong>r mit Flüssigkeit angefüllte Teil <strong>de</strong>r<br />
Tanks auch im Brandfall dicht bleibt.<br />
(3) Wer<strong>de</strong>n in einem unterteilten Tank<br />
brennbare Flüssigkeiten verschie<strong>de</strong>ner Gefahrklassen<br />
o<strong>de</strong>r solche brennbaren Flüssigkeiten<br />
zusammen gelagert, die gefährliche<br />
Verbindungen miteinan<strong>de</strong>r eingehen<br />
können, so muss die Unterteilung so ausgeführt<br />
sein, dass sich die Flüssigkeiten<br />
und <strong>de</strong>ren Dämpfe nicht vermischen können.<br />
(4) Absatz 3 gilt als erfüllt, wenn die Unterteilungen<br />
(Trennwän<strong>de</strong>) <strong>de</strong>m Prüfdruck<br />
standhalten, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m jeweils zulässigen<br />
Betriebsdruck zugeordnet ist.<br />
3.2 Tanks müssen baulich einwandfrei durchgebil<strong>de</strong>t<br />
sein.<br />
3.3 (1) Tanks müssen gegen <strong>de</strong>n statischen<br />
Flüssigkeitsdruck und betriebsmäßig<br />
auftreten<strong>de</strong> Überdrücke und Unterdrücke<br />
sowie gegen die von außen einwirken<strong>de</strong>n<br />
Belastungen wi<strong>de</strong>rstandsfähig sein.<br />
(2) Betriebsmäßig auftreten<strong>de</strong> Überdrücke<br />
und Unterdrücke entstehen insbeson<strong>de</strong>re<br />
beim Befüllen, Entleeren o<strong>de</strong>r bei<br />
Temperaturschwankungen.<br />
3.4 Die ausreichen<strong>de</strong> bauliche Durchbildung<br />
und Festigkeit <strong>de</strong>r Tanks sind nachzuweisen.<br />
3.5 Tanks, <strong>de</strong>ren tragen<strong>de</strong> Wandungen nicht<br />
ausschließlich aus Metall bestehen, dürfen<br />
nur verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, wenn sie <strong>de</strong>n baurechtlichen<br />
Bestimmungen entsprechen.<br />
3.6 (1) Beim Zusammenfügen eines Tanks dürfen<br />
die Einzelteile nicht unzulässig beansprucht<br />
o<strong>de</strong>r verformt wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) Die Verbindungsstellen zwischen <strong>de</strong>n<br />
einzelnen Teilen <strong>de</strong>r Tankwandung und die<br />
für ihre Herstellung erfor<strong>de</strong>rlichen Mittel<br />
müssen so beschaffen sein, dass eine sichere<br />
Verbindung gewährleistet und die<br />
Festigkeit o<strong>de</strong>r Dichtheit <strong>de</strong>s Tanks nicht<br />
beeinträchtigt ist.<br />
(3) Die Erfüllung <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rung nach Absatz<br />
2 ist nachzuweisen. Dies ist insbeson<strong>de</strong>re<br />
für Verbindungsarten von Be<strong>de</strong>utung,<br />
für die noch keine ausreichen<strong>de</strong>n Erfahrungen<br />
vorliegen, und für solche Verbindungsarten,<br />
<strong>de</strong>ren Ausführung einer beson<strong>de</strong>ren<br />
Sachkun<strong>de</strong> und Sorgfalt bedarf.<br />
3.7 (1) Bei doppelwandigen Tanks muss die<br />
zweite Wand mit <strong>de</strong>r tragen<strong>de</strong>n Wand fest<br />
verbun<strong>de</strong>n sein.<br />
(2) Bei doppelwandigen Tanks muss die<br />
zweite Wand min<strong>de</strong>stens bis zu <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 83
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
zulässigen Füllungsgrad entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Höhe (zulässige Füllhöhe) reichen.<br />
(3) Der Abstand zwischen <strong>de</strong>n Wandungen<br />
doppelwandiger Tanks soll möglichst klein<br />
gehalten sein. Zur Überwachung <strong>de</strong>r Dichtheit<br />
<strong>de</strong>r Wandungen müssen Anschlussmöglichkeiten<br />
für einen Leckanzeiger vorhan<strong>de</strong>n<br />
sein.<br />
(4) Die Innenwandung muss so ausgebil<strong>de</strong>t<br />
sein, dass sie sowohl <strong>de</strong>n statischen Druck<br />
<strong>de</strong>r Lagerflüssigkeit als auch die zwischen<br />
<strong>de</strong>n Wandungen durch ein Leckanzeigegerät<br />
entstehen<strong>de</strong>n Überdrücke auch bei leerem<br />
Tank aufnehmen kann.<br />
5.61 Absperreinrichtungen an Rohrleitungen<br />
(5) Gehäuse von Absperreinrichtungen müssen aus<br />
zähem Werkstoff bestehen.<br />
(6) Die Anfor<strong>de</strong>rung von Absatz 5 ist erfüllt, wenn<br />
die Gehäuse aus Stahlguss o<strong>de</strong>r in geschmie<strong>de</strong>ter<br />
o<strong>de</strong>r in geschweißter Ausführung hergestellt sind.<br />
Bei Absperreinrichtungen bis zu einer Nennweite<br />
DN <strong>20</strong>0 dürfen die Gehäuse auch aus Werkstoffen<br />
nach <strong>de</strong>m AD-Merkblatt W 3/2 Tafel 2 (GGG-40.3<br />
und GGG-35.3) hergestellt sein, wenn die Armaturen<br />
für die nächsthöhere Nenndruckstufe <strong>de</strong>r angeschlossenen<br />
Rohrleitung, min<strong>de</strong>stens jedoch für<br />
<strong>de</strong>n Nenndruck PN 16, ausgelegt sind.<br />
Baujahr<br />
Rauminhalt, bei unterteilten Tanks Rauminhalt<br />
je<strong>de</strong>s Tankabteils.<br />
6.2 Bei oberirdischen zylindrischen Flachbo<strong>de</strong>n-Tankbauwerken<br />
müssen zusätzlich<br />
angegeben sein:<br />
Innendurchmesser in m<br />
Zulässige Füllhöhe <strong>de</strong>s Lagergutes in m<br />
Zulässige Dichte <strong>de</strong>s Lagergutes in kg/m³<br />
Zulässiger Überdruck in mbar<br />
Zulässiger Unterdruck in mbar<br />
Zulässiger Volumenstrom beim Befüllen<br />
und beim Entleeren in m³/h.<br />
6.3 Je<strong>de</strong>r Tank muss mit <strong>de</strong>r Gefahrklasse <strong>de</strong>r<br />
gelagerten Flüssigkeit augenfällig gekennzeichnet<br />
sein.<br />
6.4 Nebeneinan<strong>de</strong>r angeordnete Füllanschlüsse<br />
von Tanks, in <strong>de</strong>nen brennbare Flüssigkeiten<br />
verschie<strong>de</strong>ner Gefahrklassen o<strong>de</strong>r<br />
Flüssigkeiten, die gefährliche Verbindungen<br />
miteinan<strong>de</strong>r eingehen können, gelagert<br />
wer<strong>de</strong>n, müssen mit <strong>de</strong>r Lagergutbezeichnung<br />
gekennzeichnet sein.<br />
7 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an<br />
Schwimm<strong>de</strong>cken<br />
6 Kennzeichnung<br />
6.1 (1) Je<strong>de</strong>r Tank muss mit einem Herstellerschild<br />
versehen sein, das alle <strong>de</strong>n Tank<br />
kennzeichnen<strong>de</strong>n Angaben enthält.<br />
(2) Das Herstellerschild muss dauerhaft<br />
und gut lesbar sein. Es darf nicht austauschbar<br />
sein und muss folgen<strong>de</strong> Angaben<br />
enthalten:<br />
Hersteller o<strong>de</strong>r Herstellerzeichen<br />
Herstellungsnummer<br />
Baujahr<br />
Rauminhalt in m³<br />
Prüfüberdruck in bar.<br />
(3) Am Rand <strong>de</strong>s Flansches <strong>de</strong>r Einsteigeöffnung,<br />
möglichst neben <strong>de</strong>m Schild, müssen<br />
zusätzlich eingeschlagen sein:<br />
Herstellerzeichen<br />
Herstellungsnummer<br />
(1) Schwimm<strong>de</strong>cken müssen gegen das<br />
Lagergut ausreichend beständig sein.<br />
(6) Schwimm<strong>de</strong>cken müssen so ausgebil<strong>de</strong>t<br />
sein, dass Funkenbildung durch Schlag<br />
und Reibung, die eine mögliche<br />
explosionsfähige Atmosphäre entzün<strong>de</strong>n<br />
kann, ausgeschlossen ist. Führungs- und<br />
Dichtelemente, an <strong>de</strong>nen Reibungen<br />
auftreten können, müssen so ausgebil<strong>de</strong>t<br />
sein, dass selbst bei selten auftreten<strong>de</strong>n<br />
Betriebsstörungen Berührungen mit<br />
Leichtmetallen nicht vorkommen können.<br />
Für Schwimmkörper und Ab<strong>de</strong>ckbleche<br />
dürfen Leichtmetalle nur verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn sie an <strong>de</strong>n betriebsmäßig<br />
zugänglichen Stellen mit einer schlagfesten<br />
Beschichtung (z.B. Chrom o<strong>de</strong>r<br />
sachgerechter Kunststoff) versehen sind.<br />
Auf eine Beschichtung <strong>de</strong>r<br />
Leichtmetallflächen auf <strong>de</strong>r Unterseite <strong>de</strong>r<br />
Schwimm<strong>de</strong>cke kann verzichtet wer<strong>de</strong>n,<br />
wenn durch eine spezielle Anweisung sichergestellt<br />
wird, dass bei Arbeiten in Zone<br />
0 im Bereich unterhalb <strong>de</strong>r Schwimm<strong>de</strong>cke<br />
Schlag- und Reibvorgänge auf<br />
84 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
Leichtmetall nicht auftreten können.<br />
(7) Schwimm<strong>de</strong>cken müssen so ausgebil<strong>de</strong>t<br />
sein, dass gefährliche elektrostatische<br />
Aufladungen nicht auftreten können. Zur<br />
Ableitung elektrostatischer Aufladungen<br />
<strong>de</strong>r Schwimm<strong>de</strong>cken müssen zwei unabhängige<br />
Verbindungen zwischen<br />
Schwimm<strong>de</strong>cke und Tankmantel vorhan<strong>de</strong>n<br />
sein.<br />
9 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks mit<br />
innerem Überdruck<br />
9.4 Kennzeichnung<br />
Auf <strong>de</strong>m Herstellerschild muss anstelle <strong>de</strong>s<br />
Prüfüberdruckes <strong>de</strong>r zulässige Betriebsüberdruck<br />
in bar o<strong>de</strong>r MPa angegeben<br />
sein.<br />
Anhang C:<br />
Für Läger relevante Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
aus Anlage 1 zu <strong>TRbF</strong> 1<strong>20</strong><br />
Explosionsdruckstoßfestigkeit<br />
1 Allgemeines<br />
Tanks sind mit o<strong>de</strong>r ohne angeschlossene<br />
Rohrleitungen explosionsdruckstoßfest gebaut,<br />
wenn nachgewiesen ist, dass sie einer<br />
Explosion im Innern standhalten, ohne<br />
aufzureißen; dabei sind bleiben<strong>de</strong> Verformungen<br />
zulässig.<br />
Abblaseeinrichtung) und ergibt sich aus <strong>de</strong>r<br />
nachstehen<strong>de</strong>n Tabelle:<br />
Durchmesser <strong>de</strong>r betriebsmäßig<br />
freien Öffnung<br />
<strong>de</strong>s Tanks d [mm]<br />
≤ 25 1,1<br />
≤ 50 1,15<br />
≤ 80 1,2<br />
Ausgangsdruck<br />
(absolut) p a<br />
[bar]<br />
Dabei wird ein im wesentlichen ungestörtes<br />
Abströmen <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Explosion entstehen<strong>de</strong>n<br />
Gase durch die betriebsmäßig freie<br />
Öffnung im Freistrahl vorausgesetzt. Dieser<br />
Voraussetzung ist durch die konstruktive<br />
Gestaltung <strong>de</strong>r Öffnung Rechnung zu tragen<br />
(Vermeidung von Verengungen u.a.<br />
Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong>n).<br />
(3) Der höchste auftreten<strong>de</strong> Explosionsdruck<br />
ergibt sich durch Multiplikation <strong>de</strong>s<br />
maximalen Explosionsdruckes mit <strong>de</strong>m<br />
Ausgangsdruck als Faktor.<br />
(4) Der <strong>de</strong>r Beurteilung zugrun<strong>de</strong> zu legen<strong>de</strong><br />
höchste auftreten<strong>de</strong> Explosionsüberdruck<br />
pm (in bar) ergibt sich nach folgen<strong>de</strong>r<br />
Beziehung:<br />
p m = p ex,o ⋅ pa - 1<br />
mit p ex,o = absoluter maximaler Explosionsdruck,<br />
bezogen auf <strong>de</strong>n<br />
absoluten Ausgangsdruck von<br />
1 bar<br />
p a<br />
= absoluter Ausgangsdruck (in<br />
bar), wobei bei Tanks nach<br />
Absatz 1 (Tanks ohne inneren<br />
Überdruck) p a = 1,0 ist.<br />
2 Maximaler Explosionsdruck<br />
(1) Der Explosionsdruck ist stoffabhängig<br />
und abhängig von <strong>de</strong>m Ausgangsdruck, bei<br />
<strong>de</strong>m die Zündung im Tank erfolgt. Für <strong>de</strong>n<br />
Ausgangsdruck von 1 bar (Atmosphärendruck)<br />
kann <strong>de</strong>r maximale Explosionsdruck<br />
<strong>de</strong>r Stoffe einschlägigen Tabellenwerken<br />
(z.B. K. Nabert/G. Schön, Sicherheitstechnische<br />
Kennzahlen brennbarer Gase und<br />
Dämpfe) entnommen wer<strong>de</strong>n. Es ist auch<br />
zulässig, diesen maximalen Explosionsdruck<br />
mit 10 bar anzusetzen.<br />
(2) Der Ausgangsdruck im Tank ist bei<br />
Tanks mit innerem Überdruck <strong>de</strong>r höchste<br />
Druck, bei <strong>de</strong>m eine Flamme in <strong>de</strong>n Tank<br />
zurückschlagen kann. Er ist abhängig von<br />
<strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>r betriebsmäßig freien Öffnung<br />
<strong>de</strong>s Tanks (z.B. Querschnitt <strong>de</strong>r<br />
3 Nachweis <strong>de</strong>r Explosionsdruckstoßfestigkeit<br />
3.1 Berechnung<br />
(1) Die Berechnung aller drucktragen<strong>de</strong>r<br />
Teile <strong>de</strong>s Tanks ist nach <strong>de</strong>n Maßgaben<br />
<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r "Arbeitsgemeinschaft Druckbehälter"<br />
herausgegebenen Richtlinien<br />
(AD-Merkblätter) durchzuführen. Dabei wird<br />
unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r guten Verformungsfähigkeit<br />
(Duktilität) <strong>de</strong>r eingesetzten<br />
Tankwerkstoffe (Bruch<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten<br />
Metalle min<strong>de</strong>stens 16 %) eine<br />
Sicherheit gegen die Zugfestigkeit (R m ) von<br />
1,3 für ausreichend gehalten. Dieser Wert<br />
(R m /1,3) ersetzt <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n<br />
AD-Merkblättern genannten Ausdruck K/S<br />
für die zulässige Werkstoffanstrengung.<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 85
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(2) Der Nachweis nach Absatz 1 gilt nur für<br />
Tanks ohne Einbauten, die zu einer weiteren<br />
Druckerhöhung führen wür<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re<br />
ohne Schwallwän<strong>de</strong>.<br />
3.2 Explosionsversuch<br />
(1) Ein Tank gilt auch als explosionsdruckstoßfest,<br />
wenn in einer experimentellen<br />
Prüfung, z.B. durch eine Explosion mit explosionsfähigstem<br />
Ethylen/Luft-Gemisch,<br />
nachgewiesen wird, dass er nach <strong>de</strong>r Explosion<br />
nicht aufgerissen ist. Die Prüfung<br />
wird von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sanstalt für Materialforschung<br />
und -prüfung, Berlin, o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Physikalisch-Technischen<br />
Bun<strong>de</strong>sanstalt,<br />
Braunschweig, durchgeführt.<br />
(2) Die Prüfung nach Absatz 1 kann für<br />
Tanks, die aufgrund ihrer konstruktiven<br />
Gestaltung nicht nach Nummer 3.1 dieses<br />
Anhangs berechnet wer<strong>de</strong>n können, o<strong>de</strong>r<br />
auch für berechenbare Tanks, die optimiert<br />
wer<strong>de</strong>n sollen, angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Bei<br />
Tanks mit innerem Überdruck muss <strong>de</strong>r<br />
Ausgangsdruck vor Entzündung <strong>de</strong>s Ethylen/Luft-Gemisches<br />
gemäß <strong>de</strong>r Tabelle<br />
nach Nummer 2 Absatz 2 dieses Anhangs<br />
gewählt wer<strong>de</strong>n.<br />
3.3 Wasserdruckprüfung<br />
(1) Ein Tank gilt auch als explosionsdruckstoßfest,<br />
wenn nachgewiesen ist, dass er<br />
einem Wasserdruckversuch mit <strong>de</strong>m<br />
1,5-fachen <strong>de</strong>s höchsten auftreten<strong>de</strong>n Explosionsüberdrucks<br />
p m (siehe Nummer 2<br />
Absatz 4 dieses Anhangs) standhält, ohne<br />
aufzureißen.<br />
(2) Der Nachweis nach Absatz 1 gilt nur für<br />
Tanks ohne Einbauten, die zu einer weiteren<br />
Druckerhöhung führen wür<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re<br />
ohne Schwallwän<strong>de</strong>.<br />
Anhang D:<br />
Für Läger relevante Beschaffenheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
aus <strong>de</strong>r <strong>TRbF</strong> 2<strong>20</strong><br />
Dieses Blatt enthält die allgemeinen Sicherheitsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
an ortsfeste Tanks aller Art (oberirdische<br />
Tanks und unterirdische Tanks, ohne und mit<br />
innerem Überdruck) aus metallischen und nichtmetallischen<br />
Werkstoffen zur Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III.<br />
Die beson<strong>de</strong>ren Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks aus metallischen<br />
Werkstoffen sind in <strong>TRbF</strong> 221, die beson<strong>de</strong>ren<br />
Vorschriften für Tanks aus Kunststoffen<br />
sind in Bau- und Prüfgrundsätzen <strong>de</strong>s Deutschen<br />
Instituts für Bautechnik (DIBt), z.B. für oberirdische<br />
und unterirdische GF-UP-Behälter- und Behälterteile<br />
und für oberirdische Behälter und Behälterteile<br />
aus Thermoplasten, enthalten.<br />
1 Begriffe<br />
1.1 Ortsfeste Tanks sind <strong>de</strong>r Lagerung dienen<strong>de</strong><br />
Behälter, die ihrer Bauart nach dazu bestimmt<br />
sind, ihren Standort betriebsmäßig<br />
nicht zu wechseln.<br />
1.2 (1) Unterirdische Tanks sind ortsfeste<br />
Tanks, die vollständig o<strong>de</strong>r teilweise im<br />
Erdreich eingebettet sind.<br />
(3) Alle übrigen ortsfesten Tanks als die in<br />
Absatz 1 genannten sind oberirdische<br />
Tanks.<br />
1.3 (1) Tanks mit innerem Überdruck sind ortsfeste<br />
Tanks, die ihrer Bauart nach dazu bestimmt<br />
sind, mit einem höheren Überdruck<br />
als 0,1 bar betrieben zu wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) Der innere Überdruck im Tank kann<br />
entstehen durch<br />
1. a) <strong>de</strong>n Dampfdruck <strong>de</strong>r gelagerten<br />
Flüssigkeit; er hängt ab von <strong>de</strong>r<br />
Temperatur an <strong>de</strong>r Flüssigkeitsoberfläche,<br />
b) die Druckerhöhung infolge Verdichtung<br />
<strong>de</strong>s Luftanteiles im flüssigkeitsfreien<br />
Behälterraum durch die Flüssigkeitsaus<strong>de</strong>hnung.<br />
Diese ist bedingt<br />
durch <strong>de</strong>n Anstieg <strong>de</strong>r mittleren<br />
Flüssigkeitstemperatur. Die Luftlöslichkeit<br />
in <strong>de</strong>r Flüssigkeit ist vernachlässigbar.<br />
2. <strong>de</strong>n Druck von Gas, mit <strong>de</strong>m die brennbaren<br />
Flüssigkeiten zum För<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r<br />
zum Mischen überlagert wer<strong>de</strong>n.<br />
1.4 Bei Tanks, die durch Trennwän<strong>de</strong> in Tankabteile<br />
unterteilt sind, gilt je<strong>de</strong>s Tankabteil<br />
als Tank.<br />
1.5 (1) Füllsysteme sind Einrichtungen zum<br />
gleichzeitigen, möglichst gleichmäßigen<br />
Befüllen von mehreren Tanks über eine<br />
gemeinsame Füllleitung.<br />
86 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(2) Entleersysteme (Entnahmesysteme)<br />
sind Einrichtungen zur gleichzeitigen Entnahme<br />
aus mehreren miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>nen<br />
Tanks.<br />
(3) Über ein Füllsystem zusammengeschlossene<br />
Tanks bil<strong>de</strong>n ein Tanksystem.<br />
2 Allgemeines<br />
2.1 (1) Tanks aus metallischen Werkstoffen<br />
bedürfen keiner Eignungsfeststellung o<strong>de</strong>r<br />
Bauartzulassung nach § 19 h Absatz 1<br />
WHG und sind somit einfacher o<strong>de</strong>r herkömmlicher<br />
Art, wenn sie<br />
1 . doppelwandig sind und Undichtheiten<br />
<strong>de</strong>r Tankwän<strong>de</strong> durch ein geeignetes<br />
Leckanzeigegerät selbsttätig angezeigt<br />
wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r als einwandige Tanks in<br />
Auffangräumen aufgestellt sind und<br />
2. <strong>de</strong>n DIN 6608, 6616, 6618, 6619, 66<strong>20</strong>,<br />
6622, 6624 o<strong>de</strong>r 6625 entsprechen.<br />
(2) An<strong>de</strong>re als die in Absatz 1 Satz 2 genannten<br />
Tanks aus metallischen Werkstoffen<br />
sowie ggf. (in ihnen) vorhan<strong>de</strong>ne Innenbeschichtungen<br />
und Auskleidungen<br />
bedürfen einer wasserrechtlichen Eignungsfeststellung<br />
o<strong>de</strong>r Bauartzulassung<br />
nach § 19 h Absatz 1 WHG<br />
2.2 Tanks aller Bauarten (oberirdische Tanks<br />
und unterirdische Tanks, einwandige Tanks<br />
und doppelwandige Tanks), <strong>de</strong>ren tragen<strong>de</strong><br />
Wandungen nicht ausschließlich aus<br />
Metall bestehen (z.B. Tanks aus glasfaserverstärkten<br />
Kunststoffen, aus thermoplastischen<br />
Kunststoffen o<strong>de</strong>r aus Stahlbeton<br />
mit Kunststoffauskleidung), und <strong>de</strong>ren zugehörige<br />
Füllsysteme dürfen nur verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn sie <strong>de</strong>n baurechtlichen Bestimmungen<br />
entsprechen. Die Tanks bedürfen<br />
auch einer wasserrechtlichen Eignungsfeststellung<br />
o<strong>de</strong>r Bauartzulassung<br />
nach § 19 h Absatz 1 WHG.<br />
2.3 Leckschutzauskleidungen als Teil eines<br />
Leckanzeigegerätes von Tanks aus metallischen<br />
o<strong>de</strong>r nichtmetallischen Werkstoffen<br />
müssen <strong>de</strong>n baurechtlichen Bestimmungen<br />
entsprechen.<br />
3 Tankwandungen<br />
Tankwandungen müssen <strong>de</strong>n zu erwarten<strong>de</strong>n<br />
mechanischen, thermischen und chemischen<br />
Beanspruchungen standhalten<br />
und gegen die brennbaren Flüssigkeiten<br />
undurchlässig und beständig sein; sie müssen<br />
ferner im erfor<strong>de</strong>rlichen Maße alterungsbeständig<br />
und gegen Flammeneinwirkungen<br />
wi<strong>de</strong>rstandsfähig sein.<br />
4 Herstellung<br />
4.1 (1) Tanks müssen so beschaffen sein, dass<br />
sie bei <strong>de</strong>n zu erwarten<strong>de</strong>n Beanspruchungen<br />
dicht bleiben.<br />
(2) Absatz 1 gilt als erfüllt, wenn<br />
1. die Tanks betriebsmäßig flüssigkeitsdicht<br />
bleiben und<br />
2. <strong>de</strong>r mit Flüssigkeit angefüllte Teil <strong>de</strong>r<br />
Tanks auch im Brandfall dicht bleibt.<br />
(3) Wer<strong>de</strong>n in einem unterteilten Tank<br />
brennbare Flüssigkeiten verschie<strong>de</strong>ner Gefahrklassen<br />
o<strong>de</strong>r solche brennbaren Flüssigkeiten<br />
zusammen gelagert, die gefährliche<br />
Verbindungen miteinan<strong>de</strong>r eingehen<br />
können, so muss die Unterteilung so ausgeführt<br />
sein, dass sich die Flüssigkeiten<br />
und <strong>de</strong>ren Dämpfe nicht vermischen können.<br />
(4) Absatz 3 gilt als erfüllt, wenn die Unterteilungen<br />
(Trennwän<strong>de</strong>) <strong>de</strong>m Prüfdruck<br />
standhalten, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m jeweils zulässigen<br />
Betriebsdruck zugeordnet ist.<br />
4.2 Tanks müssen baulich einwandfrei durchgebil<strong>de</strong>t<br />
sein.<br />
4.3 (1) Tanks müssen gegen <strong>de</strong>n statischen<br />
Flüssigkeitsdruck und betriebsmäßig<br />
auftreten<strong>de</strong> Überdrücke und Unterdrücke<br />
sowie gegen die von außen einwirken<strong>de</strong>n<br />
Belastungen wi<strong>de</strong>rstandsfähig sein.<br />
(2) Betriebsmäßig auftreten<strong>de</strong> Überdrücke<br />
und Unterdrücke entstehen insbeson<strong>de</strong>re<br />
beim Befüllen, Entleeren o<strong>de</strong>r bei<br />
Temperaturschwankungen.<br />
4.4 Die ausreichen<strong>de</strong> bauliche Durchbildung<br />
und Festigkeit <strong>de</strong>r Tanks sind nachzuweisen.<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 87
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
4.5 (1) Beim Zusammenfügen eines Tanks dürfen<br />
die Einzelteile nicht unzulässig beansprucht<br />
o<strong>de</strong>r verformt wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) Die Verbindungsstellen zwischen <strong>de</strong>n<br />
einzelnen Teilen <strong>de</strong>r Tankwandung und die<br />
für ihre Herstellung erfor<strong>de</strong>rlichen Mittel<br />
müssen so beschaffen sein, dass eine sichere<br />
Verbindung gewährleistet und die<br />
Festigkeit o<strong>de</strong>r Dichtheit <strong>de</strong>s Tanks nicht<br />
beeinträchtigt ist.<br />
(3) Die Erfüllung <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rung nach Absatz<br />
2 ist nachzuweisen. Dies ist insbeson<strong>de</strong>re<br />
für Verbindungsarten von Be<strong>de</strong>utung,<br />
für die noch keine ausreichen<strong>de</strong>n Erfahrungen<br />
vorliegen, und für solche Verbindungsarten,<br />
<strong>de</strong>ren Ausführung einer beson<strong>de</strong>ren<br />
Sachkun<strong>de</strong> und Sorgfalt bedarf.<br />
4.6 (1) Bei doppelwandigen Tanks rnuss die<br />
zweite Wand mit <strong>de</strong>r tragen<strong>de</strong>n Wand fest<br />
verbun<strong>de</strong>n sein.<br />
(2) Bei doppelwandigen Tanks muss die<br />
zweite Wand min<strong>de</strong>stens bis zu <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m<br />
zulässigen Füllungsgrad entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Höhe (zulässige Füllhöhe) reichen.<br />
(3) Der Abstand zwischen <strong>de</strong>n Wandungen<br />
doppelwandiger Tanks soll möglichst klein<br />
gehalten sein. Zur Überwachung <strong>de</strong>r Dichtheit<br />
<strong>de</strong>r Wandungen müssen Anschlussmöglichkeiten<br />
für einen Leckanzeiger vorhan<strong>de</strong>n<br />
sein.<br />
(GGG-40.3 und GGG-35.3) hergestellt<br />
sein, wenn die Armaturen für die nächsthöhere<br />
Nenndruckstufe <strong>de</strong>r angeschlossenen<br />
Rohrleitung, min<strong>de</strong>stens jedoch für <strong>de</strong>n<br />
Nenndruck PN 16, ausgelegt sind.<br />
7 Kennzeichnung<br />
7.1 (1) Je<strong>de</strong>r Tank muss mit einem Herstellerschild<br />
versehen sein, das alle <strong>de</strong>n Tank<br />
kennzeichnen<strong>de</strong>n Angaben enthält.<br />
(2) Das Herstellerschild muss dauerhaft<br />
und gut lesbar sein. Es darf nicht austauschbar<br />
sein und muss folgen<strong>de</strong> Angaben<br />
enthalten:<br />
Hersteller o<strong>de</strong>r Herstellerzeichen<br />
Herstellungsnummer<br />
Baujahr<br />
Rauminhalt in m³<br />
Prüfüberdruck in bar.<br />
(3) Bei oberirdischen zylindrischen Flachbo<strong>de</strong>n-Tankbauwerken<br />
müssen zusätzlich<br />
angegeben sein:<br />
Innendurchmesser in m<br />
Zulässige Füllhöhe <strong>de</strong>s Lagergutes in m<br />
Zulässige Dichte <strong>de</strong>s Lagergutes in kg/m³<br />
Zu lässiger Überdruck in mbar<br />
Zulässiger Unterdruck in mbar<br />
Zulässiger Volumenstrom beim Befüllen<br />
und beim Entleeren in m³/h.<br />
(4) Die Innenwandung muss so ausgebil<strong>de</strong>t<br />
sein, dass sie sowohl <strong>de</strong>n statischen Druck<br />
<strong>de</strong>r Lagerflüssigkeit als auch die zwischen<br />
<strong>de</strong>n Wandungen durch ein Leckanzeigegerät<br />
entstehen<strong>de</strong>n Überdrücke auch bei leerem<br />
Tank aufnehmen kann.<br />
6.5 Absperreinrichtungen an Rohrleitungen,<br />
Füll- und Entleerungseinrichtungen<br />
6.51 Absperreinrichtungen von Rohrleitungen<br />
(6) Gehäuse von Absperreinrichtungen<br />
müssen aus zähem Werkstoff bestehen.<br />
(7) Die Anfor<strong>de</strong>rung von Absatz 6 ist erfüllt,<br />
wenn die Gehäuse aus Stahlguss o<strong>de</strong>r in<br />
geschmie<strong>de</strong>ter o<strong>de</strong>r in geschweißter Ausführung<br />
hergestellt sind. Bei Absperreinrichtungen<br />
bis zu einer Nennweite DN <strong>20</strong>0<br />
dürfen die Gehäuse auch aus Werkstoffen<br />
nach <strong>de</strong>m AD-Merkblatt W 3/2 Tafel 2<br />
(4) Bei Tanks, <strong>de</strong>ren tragen<strong>de</strong> Wandungen<br />
nicht ausschließlich aus metallischen<br />
Werkstoffen bestehen, muss zusätzlich das<br />
Zulassungskennzeichen angegeben sein.<br />
7.2 Bei Tanks mit einer Einsteigeöffnung müssen<br />
am Rand <strong>de</strong>s Flansches <strong>de</strong>r Einsteigeöffnung,<br />
möglichst neben <strong>de</strong>m Herstellerschild,<br />
zusätzlich eingeprägt sein:<br />
Herstellerzeichen<br />
Herstellungsnummer<br />
Baujahr<br />
Rauminhalt, bei unterteilten Tanks Rauminhalt<br />
je<strong>de</strong>s Tankabteils.<br />
7.3 (1) Je<strong>de</strong>r Tank muss mit <strong>de</strong>r Gefahrklasse<br />
<strong>de</strong>r gelagerten Flüssigkeit augenfällig gekennzeichnet<br />
sein.<br />
88 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(2) Tanks, die nur für die Lagerung von<br />
Heizöl EL und Dieselkraftstoff zugelassen<br />
sind, müssen mit folgen<strong>de</strong>m auffälligen und<br />
dauerhaften Kennzeichen versehen sein:<br />
Nur für Heizöl und Dieselkraftstoff.<br />
7.4 Bei Tanks aus thermoplastischen Kunststoffen<br />
können die Angaben nach Nummer<br />
7.1 Absatz 2 und 4 dieses Anhangs und<br />
nach Nummer 7.3 Absatz 2 dieses Anhangs<br />
an gut zugänglicher Stelle in die<br />
Tankwand eingeformt wer<strong>de</strong>n.<br />
7.5 Für Kunststofftanks können sich aus <strong>de</strong>n<br />
Zulassungen für die Tanks zusätzliche<br />
Kennzeichen ergeben.<br />
7.6 Nebeneinan<strong>de</strong>r angeordnete Füllanschlüsse<br />
von Tanks, in <strong>de</strong>nen brennbare Flüssigkeiten<br />
verschie<strong>de</strong>ner Gefahrklassen o<strong>de</strong>r<br />
Flüssigkeiten, die gefährliche Verbindungen<br />
miteinan<strong>de</strong>r eingehen können, gelagert<br />
wer<strong>de</strong>n, müssen mit <strong>de</strong>r Lagergutbezeichnung<br />
gekennzeichnet sein.<br />
9 Zusätzliche Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks mit<br />
innerem Überdruck<br />
9.4 Kennzeichnung<br />
Auf <strong>de</strong>m Herstellerschild muss anstelle <strong>de</strong>s<br />
Prüfüberdruckes <strong>de</strong>r zulässige Betriebsüberdruck<br />
in bar o<strong>de</strong>r MPa angegeben<br />
sein.<br />
Anhang E:<br />
Sicherheitstechnische Anfor<strong>de</strong>rungen an ortsfeste<br />
Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen in<br />
Lägern für brennbare Flüssigkeiten<br />
1 Geltungsbereich<br />
Diese Empfehlung gilt für ortsfeste Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />
für Läger<br />
zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten in<br />
Räumen o<strong>de</strong>r im Freien.<br />
2 Baugrundsätze<br />
2.1 Becken, Gruben, Räume und Behälter<br />
(1) Becken, Gruben, Räume o<strong>de</strong>r Behälter<br />
als Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />
unter Gebäu<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Lagerräumen sind<br />
grundsätzlich zu vermei<strong>de</strong>n. Bei Neuanlagen<br />
dürfen unter Gebäu<strong>de</strong>n keine Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />
errichtet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) Absatz 1 gilt nicht für Lagerräume zur<br />
Lagerung ortsbeweglicher Gefäße mit einer<br />
Gesamtlagermenge bis 40 m³. In diesen<br />
Lagerräumen darf eine Löschwasser-Rückhalteeinrichtung<br />
in Form einer<br />
Grube unterhalb <strong>de</strong>s Lagerbo<strong>de</strong>ns angeordnet<br />
sein, wenn<br />
1 . die Grube mit einer technischen Lüftung<br />
ausgerüstet ist, die einen 5-fachen<br />
Luftwechsel pro Stun<strong>de</strong> sicherstellt, und<br />
2. <strong>de</strong>r Lagerraum bei Vorhan<strong>de</strong>nsein einer<br />
anerkannten Werkfeuerwehr min<strong>de</strong>stens<br />
mit einer halbstationären Löschanlage<br />
o<strong>de</strong>r<br />
bei Nichtvorhan<strong>de</strong>nsein einer anerkannten<br />
Werkfeuerwehr mit einer ortsfesten<br />
Löschanlage ausgerüstet ist.<br />
(3) Eine Löschwasser-Rückhalteeinrichtung<br />
muss bis zur möglichen Entsorgung <strong>de</strong>s<br />
kontaminierten Löschwassers dicht sein.<br />
(4) Der notwendige Rauminhalt einer<br />
Löschwasser-Rückhalteeinrichtung ergibt<br />
sich nach <strong>de</strong>r baurechtlichen "Richtlinie zur<br />
Bemessung von Löschwasser-Rückhalteanlagen<br />
beim Lagern wassergefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r<br />
Stoffe" (LöRüRL). Es dürfen mehrere<br />
Auffangräume an eine Löschwasser-Rückhalteeinrichtung<br />
angeschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
(5) Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />
dürfen über offene Rinnen, z.B. Hohlbordrinnen,<br />
o<strong>de</strong>r über ein geschlossenes Leitungssystem,<br />
z.B. über Tauchrohre und<br />
Rohrleitungen, mit <strong>de</strong>n Auffangräumen<br />
verbun<strong>de</strong>n sein. Offene Rinnen müssen so<br />
gestaltet sein, dass dadurch die Löschmaßnahmen<br />
<strong>de</strong>r Feuerwehr nicht beeinträchtigt<br />
wer<strong>de</strong>n können. Das Leitungssystem<br />
muss aus geeigneten Werkstoffen bestehen,<br />
z.B. Rohrleitungen PN 10 aus Metall<br />
o<strong>de</strong>r schwerentflammbarem Kunststoff.<br />
Zur Vermeidung von Zündgefahren infolge<br />
elektrostatischer Aufladungen ist die berufsgenossenschaftliche<br />
Regel für die Vermeidung<br />
von Zündgefahren infolge elektrostatischer<br />
Aufladungen BGR 13218 38 ) zu<br />
38 Carl Heymanns Verlag, Köln<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 89
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
beachten. Die Verlegung <strong>de</strong>r Rohrleitungen<br />
soll in Anlehnung an <strong>TRbF</strong> 131 erfolgen.<br />
(6) Ein Auffangraum muss gegen eine<br />
Löschwasser-Rückhalteeinrichtung dicht<br />
verschlossen wer<strong>de</strong>n können. Die Absperreinrichtung<br />
soll möglichst nahe am Auffangraum<br />
angeordnet sein.<br />
2.2 Verkehrsflächen als Löschwasser-Rückhalteeinrichtung<br />
(1) Die Verbindung zwischen Auffangraum<br />
eines Lagerraumes und einer als Löschwasser-Rückhalteeinrichtung<br />
ausgebil<strong>de</strong>ten<br />
Verkehrsfläche kann als offener Überlauf<br />
zur Verkehrsfläche hin hergestellt wer<strong>de</strong>n,<br />
wenn dadurch die Maßnahmen <strong>de</strong>r Feuerwehr<br />
nicht beeinträchtigt wer<strong>de</strong>n können.<br />
(2) Die Maßnahmen für die Absperrung <strong>de</strong>r<br />
Regenwasserabläufe von <strong>de</strong>r Verkehrsfläche<br />
in das Kanalsystem richten sich nach<br />
<strong>de</strong>m Brandschutzkonzept bzw. <strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Brandbekämpfungsmaßnahmen.<br />
Erfolgt die Brandmeldung über eine<br />
Brandmel<strong>de</strong>einrichtung zu einer<br />
schlagkräftigen Feuerwehr, kann die<br />
Ab<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r Kanaleinläufe von Hand mit<br />
geeigneten Sandsäcken, Formstücken<br />
usw. ausreichen. Kann die Ab<strong>de</strong>ckung vor<br />
Löschwasseranfall nicht rechtzeitig<br />
erfolgen, so kann eine automatische<br />
Absperrung, die von <strong>de</strong>r<br />
Brandmel<strong>de</strong>einrichtung ausgelöst wird,<br />
notwendig sein.<br />
2.3 Grundstückentwässerungsanlagen als<br />
Löschwasser-Rückhalteeinrichtung<br />
(1) Eine Grundstückentwässerungsanlage<br />
soll zur Löschwasserrückhaltung nicht verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n. Müssen in Einzelfällen Teile<br />
einer Grundstückentwässerungsanlage<br />
zur Löschwasserrückhaltung benutzt wer<strong>de</strong>n,<br />
so gelten hierfür die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
nach Nummer 2.1 dieses Anhangs entsprechend.<br />
Der Teil <strong>de</strong>s Kanalnetzes, <strong>de</strong>r<br />
zur Löschwasserrückhaltung verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n soll, muss auf <strong>de</strong>m Betriebsgelän<strong>de</strong><br />
liegen. Die Einbeziehung eines öffentlichen<br />
Kanalnetzes ist nicht statthaft.<br />
(2) Der Teil <strong>de</strong>s Kanalnetzes, <strong>de</strong>r zur<br />
Löschwasserrückhaltung benutzt wird,<br />
muss gegenüber <strong>de</strong>m nicht dazugehören<strong>de</strong>n<br />
Teil <strong>de</strong>s Kanalnetzes absperrbar sein.<br />
Für die Absperreinrichtung gelten die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an Absperreinrichtungen in<br />
Leitungssystemen gleichermaßen.<br />
3 Ausrüstung<br />
3.1 Absperreinrichtung im Leitungssystem<br />
(1) Die grundsätzliche For<strong>de</strong>rung, dass<br />
Auffangräume keine Abläufe haben dürfen,<br />
lässt sich in Verbindung mit Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />
nicht erfüllen,<br />
da diese mit <strong>de</strong>n Auffangräumen verbun<strong>de</strong>n<br />
sein müssen. Die Absperreinrichtung<br />
nach Nummer 2.1 Absatz 6 dieses Anhangs<br />
muss entsprechend Nummer 5.4.2<br />
Absatz 7 dieser <strong>TRbF</strong> so ausgeführt sein,<br />
dass die Rückhalteeinrichtung gegen das<br />
Eindringen brennbarer Flüssigkeiten und<br />
<strong>de</strong>ren Dämpfe geschützt ist.<br />
(2) Die Absperreinrichtung muss grundsätzlich<br />
geschlossen und so gesichert sein,<br />
dass sie nur im Brandfall bei Anfall von<br />
Löschwasser geöffnet wer<strong>de</strong>n kann. Je<br />
nach Brandschutzkonzept und <strong>de</strong>r Kapazität<br />
<strong>de</strong>r Löschwasserrückhaltung muss <strong>de</strong>r<br />
Verschluss bei Anfall <strong>de</strong>s Löschwassers<br />
automatisch öffnen o<strong>de</strong>r von ungefähr<strong>de</strong>ter<br />
Stelle aus von Hand geöffnet wer<strong>de</strong>n können.<br />
(3) Die Absperreinrichtungen für Löschwasser<br />
dürfen nur aus nichtbrennbaren<br />
Werkstoffen bestehen, sie müssen gegen<br />
die gelagerten brennbaren Flüssigkeiten,<br />
<strong>de</strong>ren Dämpfe und gegen Löschwasser<br />
beständig und dicht sein. Bei <strong>de</strong>r Lagerung<br />
brennbarer Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II und B muss die Absperreinrichtung<br />
in geschlossenem Zustand das<br />
Hindurchschlagen einer Zündflamme verhin<strong>de</strong>rn.<br />
Betätigungseinrichtungen müssen<br />
ggf. entsprechend <strong>de</strong>n gelagerten Flüssigkeiten<br />
und <strong>de</strong>r in Nummer 4 dieses Anhangs<br />
genannten Zoneneinteilung explosionsgeschützt<br />
sein.<br />
3.2 Lüftungseinrichtung<br />
(1) Geschlossene Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />
müssen mit Lüftungseinrichtungen<br />
ausgerüstet sein, die <strong>de</strong>m Volumenstrom<br />
<strong>de</strong>s Löschwasseranfalls angepasst<br />
sind. Technische Lüftungseinrichtungen<br />
müssen bei Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />
für Läger, in <strong>de</strong>nen<br />
brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II o<strong>de</strong>r B gelagert wer<strong>de</strong>n, explosionsgeschützt<br />
ausgeführt und die Lüftungsleitung<br />
selbst flammendurchschlagsicher<br />
sein. Die For<strong>de</strong>rung nach Satz 2 entfällt,<br />
wenn explosionsfähige Atmosphäre nicht<br />
auftreten kann. Lüftungseinrichtungen<br />
90 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
müssen an ungefähr<strong>de</strong>ter Stelle im Freien<br />
mün<strong>de</strong>n.<br />
(2) Für offene Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen,<br />
wie offene Becken o<strong>de</strong>r<br />
Gruben, wird keine zusätzliche technische<br />
Lüftung gefor<strong>de</strong>rt.<br />
3.3 Einsteigeöffnungen<br />
Geschlossene Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />
für Läger mit brennbaren<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
o<strong>de</strong>r B müssen mit Einsteigeöffnungen<br />
ausgerüstet sein, die <strong>de</strong>nen für Tanks nach<br />
DIN 6608 bis DIN 6618 sinngemäß entsprechen.<br />
4. Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche<br />
(4) Das Innere <strong>de</strong>r Lüftungsleitung einer<br />
geschlossenen Löschwasser Rückhalteeinrichtung<br />
ist bei Löschwasseranfall Zone 0;<br />
wird die Leitung technisch belüftet, ist sie<br />
Zone 2. Die unmittelbare Umgebung <strong>de</strong>r<br />
Mündung einer Lüftungsleitung, die bei<br />
Löschwasseranfall Zone 0 ist, ist dann Zone<br />
1.<br />
(5) Bezüglich <strong>de</strong>r Zoneneinteilung und Ausrüstung<br />
<strong>de</strong>s zur Löschwasserrückhaltung<br />
benutzten Teiles <strong>de</strong>r Grundstückentwässerungsanlage<br />
gelten die für geschlossene<br />
Rückhalteeinrichtungen und Leitungssysteme<br />
festgelegten For<strong>de</strong>rungen. Wenn<br />
Löschwasser in eine Kläranlage abgelassen<br />
wird, gilt die Fließstrecke bei Löschwasseranfall<br />
als explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich<br />
Zone 0.<br />
4.1 Auffangräume<br />
Explosionsgefähr<strong>de</strong>te Bereiche für Auffangräume<br />
für brennbare Flüssigkeiten <strong>de</strong>r<br />
Gefahrklassen A I, A II o<strong>de</strong>r B sind in<br />
Nummer 8 dieser <strong>TRbF</strong> festgelegt.<br />
4.2 Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />
(1) Das Innere von geschlossenen Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />
für Läger<br />
mit brennbaren Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen<br />
A I, A II o<strong>de</strong>r B ist beim Sammeln<br />
von Löschwasser Zone 0. Alle Öffnungen,<br />
durch die Flammen hineinschlagen können,<br />
müssen flammendurchschlagsicher<br />
gestaltet bzw. mit flammendurchschlagsicheren<br />
Armaturen ausgerüstet sein (vgl.<br />
Nummer 9.2.3 und 9.2.6 dieser <strong>TRbF</strong>). Für<br />
das Leitungssystem zwischen Auffangraum<br />
und Löschwasser-Rückhalteeinrichtung gilt<br />
die Bedingung als erfüllt, wenn diese Leitung<br />
die in Nummer 3.1 dieses Anhangs<br />
genannte Absperreinrichtung enthält. Das<br />
Innere von geschlossenen Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />
mit technischer<br />
Lüftung ist bei Löschwasseranfall Zone 1.<br />
(2) Das Innere von Leitungssystemen zwischen<br />
Auffangräumen und Löschwasser-Rückhalteeinrichtungen<br />
ist bei Löschwasseranfall<br />
Zone 0, es sei <strong>de</strong>nn, es ist sichergestellt,<br />
dass das Leitungssystem stets<br />
mit Wasser gefüllt ist.<br />
(3) Offene Gruben und Becken sind bei<br />
Löschwasseranfall explosionsgefähr<strong>de</strong>ter<br />
Bereich Zone 2.<br />
Anhang F:<br />
Sammelbehälter für Altöle zur Benutzung durch<br />
je<strong>de</strong>rmann<br />
Es besteht ein Bedarf für Altöl-Sammelstellen,<br />
an <strong>de</strong>nen je<strong>de</strong>rmann,<br />
z.B. <strong>de</strong>r private "Ölselbstwechsler", sein<br />
Altöl abgeben kann. Da an solchen Sammelstellen<br />
nicht sichergestellt wer<strong>de</strong>n kann,<br />
dass in die Behälter nur Altöle bekannter<br />
Herkunft mit einem Flammpunkt über 55 °C<br />
gefüllt wer<strong>de</strong>n, müssen die Anlagen <strong>de</strong>n<br />
Vorschriften für brennbare Flüssigkeiten<br />
<strong>de</strong>r Gefahrklasse A I entsprechen (siehe<br />
Nummer 1 Absatz 8 bis 11 dieser <strong>TRbF</strong>).<br />
Während <strong>de</strong>r Betrieb solcher A I-Anlagen<br />
innerhalb von Gewerbebetrieben durch<br />
eingewiesenes Personal bei Beachtung <strong>de</strong>r<br />
einschlägigen Sicherheitsvorschriften im<br />
allgemeinen keine Schwierigkeiten bereitet,<br />
treten bei <strong>de</strong>r Benutzung durch Laien zusätzliche<br />
Gefahren auf, die entsprechen<strong>de</strong><br />
Sicherheitsmaßnahmen erfor<strong>de</strong>rlich machen.<br />
Der Deutsche Ausschuss für brennbare<br />
Flüssigkeiten (DAbF) hat sich mit <strong>de</strong>r Problematik<br />
befasst und drei wichtige Grundsätze<br />
aufgestellt:<br />
1 . Altölsammelbehälter dürfen von Laien<br />
nicht unbeaufsichtigt benutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
2. Es dürfen nur Behälter verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n,<br />
die einer Explosion im Innern<br />
standhalten, ohne aufzureißen.<br />
3. Außerhalb <strong>de</strong>r Behälter darf sich kein<br />
explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich ergeben.<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 91
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
Zu diesen Grundsätzen hat <strong>de</strong>r DMF in<br />
seiner Sitzung am 6./7. November 1985<br />
"Anfor<strong>de</strong>rungen an oberirdische Behälter<br />
für Altöl <strong>de</strong>r Gefahrklasse A I“ beschlossen,<br />
die im Zuge <strong>de</strong>r Erarbeitung dieser <strong>TRbF</strong><br />
angepasst wur<strong>de</strong>n.<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an oberirdische Behälter für<br />
Altöl <strong>de</strong>r Gefahrklasse A I<br />
1 Allgemeines<br />
(1) Behälter, die <strong>de</strong>n nachstehen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
genügen, dürfen als Sammelbehälter<br />
für Altöle <strong>de</strong>r Gefahrklasse A I<br />
verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
(2) Behälter, die <strong>de</strong>n nachstehen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
genügen, sind auch für das<br />
Einfüllen von Altöl durch Laien geeignet,<br />
sofern <strong>de</strong>r Aufstellplatz beaufsichtigt ist.<br />
2 Bauart <strong>de</strong>s Behälters<br />
(1) Der Inhalt <strong>de</strong>s Behälters darf 1 m³ nicht<br />
überschreiten.<br />
(2) Der Behälter muss einer Explosion von<br />
Dampf/Luft-Gemischen im Inneren standhalten,<br />
ohne aufzureißen (explosionsdruckstoßfeste<br />
Bauweise).<br />
(3) Der Behälter braucht nicht mit Flammendurchschlagsicherungen<br />
ausgerüstet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
(4) Die Einfüllöffnung für das Altöl darf nicht<br />
kleiner als 300 mm sein. Die Füllöffnung<br />
muss trichterförmig ausgebil<strong>de</strong>t sein. Das<br />
Füllrohr darf keine größere lichte Weite als<br />
80 mm haben und muss bis in Nähe <strong>de</strong>r<br />
Behältersohle ausgeführt sein.<br />
(5) Der Deckel <strong>de</strong>r Einfüllöffnung muss<br />
<strong>de</strong>m Explosionsdruck standhalten o<strong>de</strong>r so<br />
verriegelt sein, dass mit <strong>de</strong>m Öffnen <strong>de</strong>s<br />
Deckels ein Ventil im Einfüllrohr, welches<br />
an <strong>de</strong>r trichterförmig ausgebil<strong>de</strong>ten Einfüllöffnung<br />
angeschlossen ist, öffnet und<br />
selbsttätig schließt, wenn <strong>de</strong>r Deckel geschlossen<br />
wird.<br />
(7) Der Behälter muss mit einem Leckanzeiger<br />
ausgerüstet sein.<br />
(8) Die Lüftungsleitung <strong>de</strong>s Behälters muss<br />
min<strong>de</strong>stens in einer Höhe von 2,5 m über<br />
<strong>de</strong>m Aufstellplatz en<strong>de</strong>n.<br />
(9) Auf <strong>de</strong>n Einbau einer Überfüllsicherung<br />
darf verzichtet wer<strong>de</strong>n, wenn durch geeignete<br />
Bauweise <strong>de</strong>s Trichters <strong>de</strong>r Einfüllöffnung<br />
die Standhöhe in Höhe <strong>de</strong>s zulässigen<br />
Füllungsgra<strong>de</strong>s ausreichend sichtbar<br />
ist.<br />
(10) Die Betriebsmittel in <strong>de</strong>n Behältern<br />
müssen <strong>de</strong>r Gerätegruppe II, Gerätekategorie<br />
1 mit Kennzeichnung "G" und die Betriebsmittel<br />
an <strong>de</strong>m Behälter <strong>de</strong>r Gerätegruppe<br />
II, Gerätekategorie 2 mit Kennzeichnung<br />
"G" entsprechen.<br />
3 Aufstellen <strong>de</strong>s Behälters<br />
(1) Der Behälter muss so aufgestellt wer<strong>de</strong>n,<br />
dass er nicht <strong>de</strong>r dauern<strong>de</strong>n Sonneneinstrahlung<br />
ausgesetzt ist.<br />
(2) Der Behälter darf nicht in Räumen aufgestellt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
(3) Der Behälter darf nicht in einem Auffangraum,<br />
son<strong>de</strong>rn muss auf einem flüssigkeitsdichten<br />
Abfüllplatz aufgestellt wer<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>r so ausgebil<strong>de</strong>t ist, dass verschüttete<br />
Flüssigkeit erkannt und beseitigt wer<strong>de</strong>n<br />
kann.<br />
(4) Der Behälter muss für <strong>de</strong>n Einfüller gut<br />
zugänglich, aber gegen Beschädigungen<br />
durch Anfahren ausreichend geschützt<br />
aufgestellt sein.<br />
(5) Der Behälter muss so aufgestellt wer<strong>de</strong>n,<br />
dass die Mündung <strong>de</strong>r Lüftungsöffnung<br />
sowie die Einfüllöffnung <strong>de</strong>s Behälters<br />
min<strong>de</strong>stens 2 m von Gebäu<strong>de</strong>öffnungen<br />
entfernt ist. Der Abstand nach Nummer<br />
6.1 dieser <strong>TRbF</strong> kann entfallen.<br />
(6) Ein explosionsgefähr<strong>de</strong>ter Bereich um<br />
<strong>de</strong>n Behälter wird nicht festgelegt.<br />
(6) Der Behälter muss doppelwandig sein.<br />
92 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
(7) Der Behälter ist <strong>de</strong>utlich sichtbar mit<br />
<strong>de</strong>m Hinweis "Rauchen verboten" zu versehen.<br />
(1) Es dürfen Betriebsmittel <strong>de</strong>r Gerätegruppe<br />
II, Gerätekategorie 3 mit Kennzeichnung<br />
"G" verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
(8) Außerhalb <strong>de</strong>r Betriebszeiten und in<br />
<strong>de</strong>n Zeiten, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Sammelbehälter<br />
nicht beaufsichtigt wird, darf <strong>de</strong>r Sammelbehälter<br />
für Laien nicht zugänglich sein.<br />
Dies ist erfüllt, wenn <strong>de</strong>r Sammelbehälter<br />
gegenüber <strong>de</strong>r Öffentlichkeit abgetrennt<br />
aufgestellt wird o<strong>de</strong>r wenn die Einfüll- und<br />
Entleerungsöffnungen verschlossen wer<strong>de</strong>n,<br />
z.B. durch Vorhängeschlösser.<br />
Anhang G:<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an Tanks zur Lagerung von<br />
Heizöl S mit Flammpunkt über 100 °C<br />
1 Allgemeines<br />
Auch in Tanks zur Lagerung von Heizöl S<br />
und vergleichbaren schwerflüssigen Produkten,<br />
wie z.B. Verschnittbitumen, mit<br />
Flammpunkten über 100 °C sind Brandund<br />
Explosionsschutzmaßnahmen<br />
erfor<strong>de</strong>rlich. Art und Umfang <strong>de</strong>r<br />
Explosionsschutzmaßnahmen richten sich<br />
nach <strong>de</strong>m Abstand <strong>de</strong>r Lagertemperatur<br />
vom Flammpunkt (Flp.) <strong>de</strong>r gelagerten<br />
Flüssigkeit. Maßgebend ist dabei die Temperatur<br />
(t) an <strong>de</strong>r Flüssigkeitsoberfläche.<br />
(2) Heizungen müssen <strong>de</strong>n nachstehen<strong>de</strong>n<br />
Bedingungen entsprechen:<br />
1 . Die Mündung <strong>de</strong>r betriebsmäßigen Entnahmeleitung<br />
<strong>de</strong>s Tanks muss so über<br />
<strong>de</strong>r Heizung angeordnet sein, dass die<br />
Heizung auch beim tiefsten Flüssigkeitsstand<br />
von <strong>de</strong>r Flüssigkeit ausreichend<br />
(min<strong>de</strong>stens 50 mm) be<strong>de</strong>ckt<br />
bleibt. Die For<strong>de</strong>rung ist bei einer betriebsmäßig<br />
tiefer angeordneten Entnahmeleitung<br />
erfüllt, wenn <strong>de</strong>r tiefste<br />
Flüssigkeitsstand nach Satz 1 niveaugeregelt<br />
gewährleistet wird.<br />
2. Die Oberflächentemperatur <strong>de</strong>r Heizung<br />
o<strong>de</strong>r die Heizleistung muss so begrenzt<br />
sein, dass die Temperatur <strong>de</strong>r Flüssigkeitsoberfläche<br />
an keiner Stelle eine<br />
Temperatur überschreitet, die <strong>20</strong> °C unterhalb<br />
<strong>de</strong>s Flammpunktes <strong>de</strong>r gelagerten<br />
Flüssigkeit liegt.<br />
3. Die Oberflächentemperatur <strong>de</strong>r Heizung<br />
darf <strong>20</strong>0 °C nicht überschreiten.<br />
4. Auf die Über<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>r Heizung mit<br />
Flüssigkeit nach Nummer 1 dieses Anhangs<br />
kann verzichtet wer<strong>de</strong>n, wenn die<br />
Temperatur <strong>de</strong>s Heizmediums regeltechnisch<br />
auf max. 80 °C begrenzt ist<br />
und im Falle einer Störung Alarm ausgelöst<br />
wird.<br />
2 Ausrüstung <strong>de</strong>r Tanks<br />
2.1 Tanks mit Lagertemperaturen über <strong>de</strong>m um<br />
<strong>20</strong> °C vermin<strong>de</strong>rten Flammpunkt<br />
(t > Flp.-<strong>20</strong>)<br />
(1) Im Innern <strong>de</strong>r Tanks dürfen nur Betriebsmittel<br />
<strong>de</strong>r Gerätegruppe II, Gerätekategorie<br />
1 mit Kennzeichnung "G" verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n. Dies gilt nicht für Dampfheizungen,<br />
bei <strong>de</strong>nen aufgrund ihres Betriebsdruckes<br />
eine Temperatur von <strong>20</strong>0 °C nicht überschritten<br />
wer<strong>de</strong>n kann (siehe hierzu auch<br />
Nummer 9.6 dieser <strong>TRbF</strong>).<br />
(2) Die Öffnungen <strong>de</strong>r Tanks müssen mit<br />
Flammendurchschlagsicherungen ausgerüstet<br />
sein.<br />
(3) Die Öffnungen <strong>de</strong>r Tanks brauchen<br />
nicht mit Flammendurchschlagsicherungen<br />
ausgerüstet zu wer<strong>de</strong>n.<br />
3 Aufstellung <strong>de</strong>r Tanks<br />
3.1 Auffangräume<br />
Tanks für Heizöl S und ähnliche schwerflüssige<br />
Produkte, die nicht <strong>de</strong>r VbF unterliegen,<br />
brauchen im Regelfall nicht in einem<br />
Auffangraum zu stehen. In beson<strong>de</strong>rs gelagerten<br />
Fällen, z.B. exponierte Lage,<br />
schutzwürdige Objekte, abschüssiges Gelän<strong>de</strong>,<br />
kann jedoch ein Auffangraum erfor<strong>de</strong>rlich<br />
sein. Ob ein beson<strong>de</strong>rs gelagerter<br />
Fall vorliegt, muss im Einzelfall geprüft<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
2.2 Tanks mit Lagertemperaturen unter <strong>de</strong>m<br />
um <strong>20</strong> °C vermin<strong>de</strong>rten Flammpunkt<br />
(t < Flp.-<strong>20</strong>)<br />
3.2 Tankabstän<strong>de</strong> zur Nachbarschaft<br />
(1) Tanks zur Lagerung von Heizöl S und<br />
vergleichbaren Produkten, wie z.B. Verschnittbitumen,<br />
müssen aus Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s<br />
Brandschutzes und <strong>de</strong>r Brandbekämpfung<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 93
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
zur Nachbarschaft einen Schutzstreifen<br />
haben, <strong>de</strong>r in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r gelagerten<br />
Menge min<strong>de</strong>stens <strong>de</strong>m Diagramm<br />
9 entsprechen muss:<br />
welchen Voraussetzungen die Arbeiten unbe<strong>de</strong>nklich<br />
sind und wann die in <strong>de</strong>r Erklärung<br />
angegebenen Voraussetzungen erfüllt<br />
sind.<br />
(4) Deshalb hat <strong>de</strong>r Unternehmer (Betreiber<br />
<strong>de</strong>r Anlage) nach Nummer 16 dieser<br />
<strong>TRbF</strong>und TRGS 507 eine zuverlässige, mit<br />
<strong>de</strong>n Arbeiten, <strong>de</strong>n dabei auftreten<strong>de</strong>n Gefahren<br />
und <strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen Schutzmaßnahmen<br />
vertraute Person als Aufsichtsführen<strong>de</strong>n<br />
(Verantwortlichen) zu beauftragen<br />
und diesen erfor<strong>de</strong>rlichenfalls durch Bereitstellung<br />
von Sachkundigen und Geräten zu<br />
unterstützen.<br />
(2) Die Bedingungen, nach <strong>de</strong>nen die Abstän<strong>de</strong><br />
verringert wer<strong>de</strong>n können, und die<br />
Auflagen, die für die Schutzstreifen gelten,<br />
sind in Nummer 6 dieser <strong>TRbF</strong> festgelegt.<br />
(3) Die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Nummer 3 dieses<br />
Anhangs fin<strong>de</strong>n auf bestehen<strong>de</strong> Anlagen<br />
keine Anwendung.<br />
4 Durchführung von Arbeiten an Tanks<br />
(1) Bei allen Arbeiten zum Reinigen, Instandhalten<br />
und Instandsetzen von Tanks<br />
zur Lagerung von Heizöl S und vergleichbaren<br />
Produkten, wie z.B. Verschnittbitumen,<br />
sollten stets die Schutzmaßnahmen<br />
angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, die in Nummer 16<br />
dieser <strong>TRbF</strong> und in <strong>de</strong>n Technischen Regeln<br />
für gefährliche Stoffe TRGS 507 "Oberflächenbehandlung<br />
in Räumen und Behältern"<br />
für die Arbeiten in explosionsgefähr<strong>de</strong>ten<br />
Bereichen festgelegt sind. Es<br />
sind die nach diesen Regeln festgelegten<br />
Explosionsschutzmaßnahmen zu treffen.<br />
(2) Arbeiten mit Zündgefahren, wie<br />
- Schweißarbeiten an <strong>de</strong>n begrenzen<strong>de</strong>n<br />
Wän<strong>de</strong>n<br />
- Arbeiten mit Zündquellen neben o<strong>de</strong>r<br />
über Öffnungen <strong>de</strong>s Tanks sowie das<br />
Rauchen<br />
sind verboten.<br />
(3) Die Arbeiten nach Absatz 2 dürfen jedoch<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>r für<br />
die Ausführung <strong>de</strong>r Arbeiten Verantwortliche<br />
schriftlich erklärt, dass und ggf. unter<br />
(5) Der Aufsichtsführen<strong>de</strong> hat insbeson<strong>de</strong>re<br />
dafür zu sorgen, dass<br />
1. mit <strong>de</strong>n Arbeiten erst begonnen wird,<br />
wenn die festgelegten Maßnahmen getroffen<br />
sind,<br />
2. die festgelegten Maßnahmen während<br />
<strong>de</strong>r Arbeiten eingehalten wer<strong>de</strong>n,<br />
3. die Beschäftigten während <strong>de</strong>r Arbeiten<br />
die vorgesehenen persönlichen Schutzausrüstungen<br />
benutzen,<br />
4. die Beschäftigten im Notfall ausreichend<br />
Fluchtmöglichkeiten haben,<br />
5. Unbefugte von <strong>de</strong>r Arbeitsstelle ferngehalten<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
5. Bestehen<strong>de</strong> Anlagen<br />
Nummer 3 dieses Anhangs fin<strong>de</strong>t auf bestehen<strong>de</strong><br />
Anlagen keine Anwendung.<br />
Anhang H:<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an Regal-Lagereinrichtungen<br />
zur Lagerung brennbarer Flüssigkeiten<br />
1. Anfor<strong>de</strong>rungen an Regal-Lagereinrichtungen<br />
zur Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklassen A I, A II<br />
und B auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r gelten<strong>de</strong>n<br />
VbF/<strong>TRbF</strong><br />
1.1 Allgemeines<br />
(1) Regal-Lagereinrichtungen sind bauliche<br />
Anlagen.<br />
(2) Die Lagereinrichtungen müssen aus<br />
nichtbrennbaren Baustoffen hergestellt<br />
sein.<br />
94 VSGA 02/<strong>20</strong>02
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
1.2 Regal-Lagereinrichtungen als Räume<br />
(1) Lagereinrichtungen mit einem Dach und<br />
mehr als zwei begrenzen<strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n sind<br />
Räume.<br />
(2) Ob Lagereinrichtungen mit einem Dach<br />
und zwei begrenzen<strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n Räume<br />
sind, hängt von <strong>de</strong>n geometrischen Verhältnissen<br />
ab.<br />
(3) An Räume sind insbeson<strong>de</strong>re hinsichtlich<br />
<strong>de</strong>r Brandmel<strong>de</strong>einrichtungen, <strong>de</strong>r<br />
Brandschutzeinrichtungen und <strong>de</strong>r Lüftungseinrichtungen<br />
die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />
<strong>TRbF</strong> zu stellen (Nummer 13.2.3 dieser<br />
<strong>TRbF</strong>, Nummer 5.4.2 Absatz 8 bis 11 dieser<br />
<strong>TRbF</strong>).<br />
1.3 Brandschutz bei Regal-Lagereinrichtungen<br />
als Räume<br />
Ein o<strong>de</strong>r mehrere Regale, die eine Lagereinrichtung<br />
bil<strong>de</strong>n und die einem Lagerraum<br />
gleichzusetzen sind, müssen von an<strong>de</strong>ren<br />
Räumen feuerbeständig abgetrennt<br />
sein (F 90) ( Nummer 5.4.1 Absatz 4 dieser<br />
<strong>TRbF</strong>).<br />
(3) Sind in <strong>de</strong>n einzelnen Lagerebenen<br />
Tropfwannen angeordnet, so sind diese<br />
nicht als Auffangräume anzurechnen. Diese<br />
Tropfwannen dürfen ein Verhältnis <strong>de</strong>r<br />
Tiefe zu ihrer geringsten Breite von höchstens<br />
1: 10 haben.<br />
2. Anfor<strong>de</strong>rungen an Regal-Lagereinrichtungen<br />
zur Lagerung brennbarer<br />
Flüssigkeiten <strong>de</strong>r Gefahrklasse A III auf<br />
<strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r gelten<strong>de</strong>n VbF/<strong>TRbF</strong><br />
2.1 Allgemeines<br />
(1) Regal-Lagereinrichtungen sind bauliche<br />
Anlagen.<br />
(2) Die Lagereinrichtungen müssen aus<br />
nichtbrennbaren Baustoffen hergestellt<br />
sein.<br />
2.2 Regal-Lagereinrichtungen als Räume<br />
(1) Lagereinrichtungen mit einem Dach und<br />
mehr als zwei begrenzen<strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n sind<br />
Räume.<br />
1.4 Abstän<strong>de</strong> zu Gebäu<strong>de</strong>n und Schutzstreifen<br />
(1) Sind Wän<strong>de</strong>, Decken, Dächer und Türen<br />
nicht feuerhemmend hergestellt (F 30),<br />
gelten hinsichtlich <strong>de</strong>r Abstän<strong>de</strong> zu Gebäu<strong>de</strong>n<br />
und <strong>de</strong>r Schutzstreifen die Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an die Lagerung im Freien (Nummer<br />
6.1 bis 6.4 dieser <strong>TRbF</strong>).<br />
(2) Absatz 1 gilt auch für nicht allseitig umschlossene<br />
Gebäu<strong>de</strong> aus feuerhemmen<strong>de</strong>n<br />
Bauteilen an <strong>de</strong>n Seiten, an <strong>de</strong>nen sie<br />
offen sind.<br />
1.5 Auffangraum<br />
(1) Auch bei <strong>de</strong>r Lagerung in mehr als einer<br />
Lagerebene muss <strong>de</strong>r Auffangraum, <strong>de</strong>r<br />
auf alle in <strong>de</strong>r Lagereinrichtung gelagerten<br />
Mengen brennbarer Flüssigkeiten zu beziehen<br />
ist (vgl. Nummer 3.2.3 dieser<br />
<strong>TRbF</strong>), unterhalb <strong>de</strong>r untersten Lagerebene<br />
angeordnet sein. Er kann Teil <strong>de</strong>r Lagereinrichtung<br />
sein.<br />
(2) Auffangräume, die ein Verhältnis <strong>de</strong>r<br />
Tiefe zu ihrer geringsten Breite von mehr<br />
als 1: 10 haben, müssen in die technische<br />
Lüftung <strong>de</strong>s Lagerraums einbezogen sein.<br />
(2) Ob Lagereinrichtungen mit einem Dach<br />
und zwei begrenzen<strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n Räume<br />
sind, hängt von <strong>de</strong>n geometrischen Verhältnissen<br />
ab.<br />
(3) An Räume sind insbeson<strong>de</strong>re hinsichtlich<br />
<strong>de</strong>r Brandangriffswege und <strong>de</strong>r Brandschutzeinrichtungen<br />
die Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />
<strong>TRbF</strong> zu stellen (Nummer 13 dieser <strong>TRbF</strong>),<br />
2.3 Brandschutz bei Regal-Lagereinrichtungen<br />
als Räume<br />
Ein o<strong>de</strong>r mehrere Regale, die eine Lagereinrichtung<br />
bil<strong>de</strong>n und die einem Lagerraum<br />
gleichzusetzen sind, müssen von an<strong>de</strong>ren<br />
Räumen feuerbeständig abgetrennt<br />
sein (F 90) ( Nummer 5.4.1 Absatz 4 dieser<br />
<strong>TRbF</strong>).<br />
2.4 Abstän<strong>de</strong> zu Gebäu<strong>de</strong>n und Schutzstreifen<br />
(1) Sind Wän<strong>de</strong>, Decken, Dächer und Türen<br />
nicht feuerhemmend hergestellt (F 30),<br />
gelten hinsichtlich <strong>de</strong>r Abstän<strong>de</strong> zur Nachbarschaft<br />
und <strong>de</strong>r Brandangriffswege die<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen an die Lagerung im Freien<br />
(Nummer 6.1 bis 6.4 dieser <strong>TRbF</strong>).<br />
(2) Absatz 1 gilt auch für nicht allseitig umschlossene<br />
Gebäu<strong>de</strong> aus feuerhemmen-<br />
VSGA 02/<strong>20</strong>02 95
VbF 5.0<strong>20</strong><br />
<strong>de</strong>n Bauteilen an <strong>de</strong>n Seiten, an <strong>de</strong>nen sie<br />
offen sind.<br />
2.5 Auffangraum<br />
(1) Auch bei <strong>de</strong>r Lagerung in mehr als einer<br />
Lagerebene muss <strong>de</strong>r Auffangraum, <strong>de</strong>r<br />
auf alle in <strong>de</strong>r Lagereinrichtung gelagerten<br />
Mengen brennbarer Flüssigkeiten zu beziehen<br />
ist (vgl. Nummer 3.2.3 dieser<br />
<strong>TRbF</strong>und 4.3.1 dieser <strong>TRbF</strong>), unterhalb <strong>de</strong>r<br />
untersten Lagerebene angeordnet sein. Er<br />
kann Teil <strong>de</strong>r Lagereinrichtung sein.<br />
(2) Sind in <strong>de</strong>n einzelnen Lagerebenen<br />
Tropfwannen angeordnet, so sind diese<br />
nicht als Auffangräume anzurechnen.<br />
Hinweis <strong>de</strong>r ZSV:<br />
Die letzte Än<strong>de</strong>rung ist am 10. Januar <strong>20</strong>02 in Kraft<br />
getreten.<br />
96 VSGA 02/<strong>20</strong>02