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Kirchenmusikalische Mitteilungen Nr 124 - April 2008 - Amt für ...

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<strong>Kirchenmusikalische</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>April</strong> <strong>2008</strong><br />

Auszeichnungen und Ehrungen<br />

1965 Kompositionspreis für Laudes bei<br />

den Kasseler Musiktagen<br />

1989 Verleihung des Ehrentitels „verdienter<br />

Künstler“ in Prag<br />

1990 Verleihung des Nationalpreises der<br />

CSR für den Zyklus Hiob<br />

1991 Verleihung der Auszeichnung Chevalier<br />

des arts et des lettres (Ritter<br />

der Kunst und der Literatur) durch<br />

den französischen Kulturminister<br />

1992 Ernennung zum Ehrenprofessor der<br />

Royal Northern College of Music<br />

1993 Verleihung des Stamic-Preises<br />

1994 Ehrendoktorwürde der Karlsuniversität<br />

Prag<br />

1994 Orden des Hl. Cyril und Method<br />

durch die Bischofskonferenz<br />

1998 Kunst- und Kulturpreis durch die<br />

Deutsche Bischofskonferenz<br />

2000 Preis der Europäischer Kirchenmusikpreis<br />

Akademie<br />

der musischen<br />

Künste<br />

Die Musiksprache Ebens<br />

Eben hat für alle Musikgenre komponiert:<br />

Kindergartenlieder, Oratorium und Oper, Werke<br />

für große Orchesterbesetzung, für Soloinstrumente,<br />

Chansons, geistliche Werke, für traditionelle<br />

Instrumente, wie für Synthesizer, Volksliedbearbeitungen<br />

und Passacaglia und Fuge,<br />

Ballette, Schauspielmusik und Filmmusik.<br />

Die Haltung und thematische Aussage all seiner<br />

Werke betrachtete Eben als geistliche Musik,<br />

die sich in den für ihn wichtigen Themen<br />

wiederspiegeln: „Humanismus, Liebe und Friede<br />

unter den Menschen, Orientierung auf alles<br />

Schöne, von der Architektur Prags bis hin zu<br />

Chagalls Fenstern, der Einklang mit der Poesie,<br />

die Begeisterung, die aus der Schönheit der<br />

Sprache und der Fremdsprachen resultiert, die<br />

Beruhigung unserer ewigen Hast, ein Sich-Sammeln<br />

im hektischen Fluß unserer Tage“. Den<br />

Dienst der Liturgischen Musik, die sich als „Dienerschaft<br />

der Musik entgegen der Auffassung<br />

des Komponierens als einer Selbstverwirklichung“<br />

zeigt, sieht Eben u.a. im Bereich des<br />

Komponierens für Kinder, Schulen, für Laienchöre<br />

und Instrumentalgruppen. Dies äußerte<br />

sich in seinem Engagement im Bereich der Musikerziehung<br />

für Kinder; er war Mitverfasser des<br />

umfassenden musikerzieherischen Projektes<br />

„Tschechisches Orff-Schulwerk“ (1966,1969).<br />

Er komponierte zahlreiche Vokalwerke für Kinder,<br />

abgestuft nach verschiedenen Ansprüchen:<br />

von Lieder für das Vorschulalter und zur<br />

Vorbereitung des zweistimmigen Gesangs über<br />

einstimmige Chöre und mehrstimmigen Zyklen<br />

bis hin zu anspruchsvollen vierstimmigen Kompositionen,<br />

außerdem auch mehrere kleine<br />

Klavierstücke.<br />

„Brahms ist meine große Jugendliebe... es ist<br />

eine Glut, verbunden mit Tiefe, Männlichkeit,<br />

Romantik ohne Sentimentalität.“<br />

Charakteristisch für Ebens Kompositionsstil<br />

sind das ausgeprägte thematische Material,<br />

die oft kontrapunktische Arbeit und die großen<br />

Flächen mit durchdachter Architektonik.<br />

Er benutzte überwiegend freie Tonalität bis<br />

zur Polytonalität mit tonalem Zentrum. Seine<br />

rhythmische und metrische Mannigfaltigkeit<br />

findet zeitweilig Verwendung in bimetrischen<br />

Flächen.<br />

„Olivier Messiaen halte ich für das Vorbild eines<br />

zeitgenössischen Komponisten. Er hat seine<br />

persönliche Sprache, seine spezifischen Inspirationsquellen<br />

(indische Rhythmen, Vogelgesang,<br />

und vor allem geistliche Thematik),<br />

sein Modalsystem; doch alles verwendete er<br />

zeitgemäß mit wissenschaftlicher Akribie und<br />

auch spontanem Musikantentum – den Hörern<br />

zugänglich. Dazu verfügt er über einen melodischen<br />

Ideenreichtum, was ich für entscheidend<br />

halte. Falls ich meine liebste zeitgenössische<br />

Komposition zu nennen hätte, wären es seine<br />

„Trois Petites Liturgies“.

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