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Kirchenmusikalische Mitteilungen Nr 124 - April 2008 - Amt für ...

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<strong>Kirchenmusikalische</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>April</strong> <strong>2008</strong><br />

in der Chorleitung war es nicht getan, mit abwartender<br />

Skepsis würde sich nichts verändern.<br />

Bei vielen Hausbesuchen wurde bewusst<br />

mit dem Neuanfang geworben, durch direktes<br />

Ansprechen, durch die Perspektive einer Verjüngung<br />

und eines moderneren Repertoires<br />

des Chores konnten viele motiviert werden.“<br />

Pfarrer Carsten Wagner: „In der kleinen,<br />

überschaubaren Gemeinde haben sich diese<br />

Aktionen schnell herumgesprochen, nach dem<br />

Lawinenprinzip (einer reißt den anderen mit)<br />

haben sich überraschend viele für den Chor gewinnen<br />

lassen, auch Personen, von denen man<br />

es sich kaum vorstellen konnte, dass sie im Chor<br />

mitsingen.“<br />

Der 8. September 2005<br />

Am 8. September 2005 war die mit Spannung<br />

erwartete erste Chorprobe mit dem neuen Chorleiter<br />

Mathias Glattbach. Er erinnert sich: „Was<br />

kaum jemand für möglich gehalten hat, trat ein:<br />

19 (!) neue Sängerinnen und Sänger kamen, es<br />

war wie der „Einmarsch der Gladiatoren“. Alle 19<br />

sind bis heute dabei geblieben, weitere neue<br />

Chormitglieder kamen hinzu, mittlerweile sind<br />

es weit über 30, so dass der Chor heute über 60<br />

Mitglieder hat. Um für alle eine gleich Basis zu<br />

haben, wurde zunächst ausschließlich neue<br />

Chorliteratur einstudiert, wobei der Schwerpunkt<br />

im Bereich des Neuen Geistlichen Liedguts<br />

angesiedelt war. Nach einem Jahr konnte<br />

der Chor in seinem ersten Konzert mit einem musikalischen<br />

Spaziergang durch das Kirchenjahr<br />

einen vollen Erfolg verbuchen.“<br />

Der damalige Dekan (und jetzige Regens) Andreas<br />

Rieg unterstütze ihn in der Auswahl der<br />

Literatur: „Im ersten Jahr sang der Chor nur<br />

neue Chorliteratur, nicht das „Altbackene“, alle<br />

„Neulinge“ hatten die gleichen Voraussetzungen<br />

für das Erlernen der Stücke; es sollte eine<br />

Befreiung von altem „Mief“ sein. Wir waren aufgeschlossen<br />

gegenüber neuem Liedgut, der<br />

„Aufhänger“ war zunächst das Neue Geistliche<br />

Lied, mittlerweile wird aber ein breit gefächertes<br />

Liedgut gepflegt.“<br />

Die Wertschätzung der Geistlichkeit gegenüber<br />

dem Chor wurde immer wieder in der Gemeinde<br />

betont. Regens Rieg: „Der Chorgesang<br />

im Gottesdienst hat für uns eine große Bedeutung<br />

(das „Mittragen“ des Gottesdienstes<br />

durch den Chor); ich habe dem Chor immer wieder<br />

gesagt, dass er singen soll, was geht, wenn<br />

es auch „nur“ zwei oder drei Lieder sind, es<br />

müssen keine kompletten Messen sein.“<br />

Marta Stang, die Vorsitzende sagt: „In der<br />

Gemeinde war man dann natürlich sehr gespannt<br />

auf den ersten Auftritt in der neuen Formation;<br />

es war ein voller Erfolg, Begeisterung<br />

war in der Gemeinde zu spüren. Nach und nach<br />

kamen immer mehr neue Sängerinnen und<br />

Sänger hinzu, mittlerweile sind wir 65 Mitglieder,<br />

das jüngste Chormitglied ist 17, das älteste,<br />

unsere Ehrendirigentin Anna Eckert, ist 82.“<br />

Das Geheimnis des Erfolgs<br />

Um dem Geheimnis des Erfolgs auf die Spur<br />

zu kommen, sollen die verschiedenen Personen<br />

zu Wort kommen. Bei allen Personen, mit<br />

denen ich gesprochen habe, war eine Begeisterung<br />

für den Chor zu spüren, auch ein gewisser<br />

Stolz über das Erreichte.<br />

Regens Andreas Rieg: „Entscheidend für einen<br />

Neuanfang war der geglückte Übergang in<br />

der Chorleitung von „alt“ auf „jung“, von der<br />

langjährigen Chorleiterin und Organistin auf<br />

den jungen, dynamischen Nachfolger. Dabei<br />

war es den Verantwortlichen wichtig, dass der<br />

bestehende Stamm nicht „ausgebootet“, sondern<br />

integriert wurde. Niemand sollte verdrängt<br />

oder ersetzt werden. Die langjährige<br />

und verdiente Chorleiterin ist von sich aus „ins<br />

zweite Glied“ zurückgetreten, ist weiterhin in<br />

der Gemeinde als Organistin tätig und unterstützt<br />

den Chor weiterhin.“<br />

Pfarrer Carsten Wagner: „Ausschlaggebend<br />

war die charismatische Gestalt des Chorleiters<br />

Mathias Glattbach, der mit seiner Begeisterungsfähigkeit<br />

im Freundeskreis und bei vielen<br />

Altersgenossen erfolgreich Werbung gemacht<br />

hat. In den Chorproben zeigt er sich als Motivationskünstler,<br />

der jüngere wie ältere Chormitglieder<br />

zu begeistern weiß, er hat ein ausgesprochen<br />

gutes Geschick für eine ausgewogene<br />

Literaturauswahl, bei der die unterschiedlichen<br />

Geschmäcker berücksichtigt werden und sich<br />

gegenseitig bereichern. Seiner Kreativität,

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