Kirchenmusikalische Mitteilungen Nr 124 - April 2008 - Amt für ...
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Rezensionen<br />
71<br />
sich bei Carl Joseph Rodewald um den Konzertmeister<br />
zu Kassel, den ernannten Musikmeister des Erbprinzen<br />
handelte, 1735 zu Seitsch in Schlesien geboren,<br />
bei Franz Benda in Berlin Violine und bei Johann Philipp<br />
Kirnberger Komposition studiert. Es stellte sich<br />
heraus, dass sein „Stabat Mater“ neben dem Haydn’-<br />
schen und Pergolesi’schen mehrere Jahre auch seines<br />
genannt und gleich hoch geschätzt wurde.<br />
Herausgegeben hat das gesamte Notenmaterial<br />
(Partitur, Orchestermaterial) der Musikverlag<br />
Spaeth/Schmid, Lise-Meitner-Str. 9, 72202 Nagold,<br />
www.spaeth-schmid.de, Ausgabe <strong>Nr</strong>. SM 50911.<br />
Die Klavierausgabe nach der Bearbeitung von Eberhard<br />
Klotz ist, sollte man kein Orchester zur Verfügung<br />
haben, eine sehr gekonnt gesetzte und praktikable<br />
Bearbeitung für 2 Soprane und Tasteninstrument<br />
(auch Orgel!). Die Bearbeitung ist erhältlich<br />
unter der <strong>Nr</strong>. 5M50912.<br />
Der Verlag bietet ausserdem eine Demo-CD plus<br />
Taschenpartitur. Aufführungsdauer: ca. 50 Minuten.<br />
Gerhard Kaufmann<br />
Romantisches Oratorium<br />
Franz Liszts „Christus” erstmals im Urtext<br />
Franz Liszt: Christus. Oratorium nach Texten aus der<br />
Heiligen Schrift und der katholischen Liturgie.<br />
Bärenreiter Urtext. Hrsg. von David Friddle.<br />
Bärenreiter-Verlag. Klavierauszug von Franz Liszt.<br />
BA 7680a. € 29,95 / CHF 59,90, Partitur und Aufführungsmaterial<br />
leihweise.<br />
Franz Liszts Oratorium „Christus” fügt sich in seiner<br />
Absicht, das Leben Jesu von der Geburt über die<br />
Passion bis zur Auferstehung musikalisch zu erfassen,<br />
nahtlos in die Tradition der am Bibelwort orientierten<br />
Oratorien nach Händel ein. Dabei geht es Liszt<br />
trotz der vertrauten Sujets weniger um die Darstellung<br />
des Wirkens Jesu als um die meditative Wirkung,<br />
zu deren Zweck er auf die ganze Breite musikalischer<br />
Mittel zurückgreift: Symphonische Klanggestaltung<br />
neben schlichtem Kirchenliedstil, modal geprägte<br />
Harmonik neben kühner Chromatik, unterschiedliche<br />
Vokal- und Instrumentalbesetzungen bis hin zur<br />
rein instrumentaler Meditation prägen die gesamte<br />
Komposition mit starken Kontrasten.<br />
David Friddles neue Ausgabe veröffentlicht erstmalig<br />
den Urtext des „Christus” auf der Basis aller<br />
verfügbaren Quellen. Der umfangreiche Einleitungstext<br />
gibt auch Informationen zu aufführungspraktischen<br />
Fragen der damaligen Zeit. Der Klavierauszug<br />
zur Ausgabe enthält eine deutsche Übersetzung der<br />
lateinischen Originaltexte.<br />
Ratgeber für Chorleiter<br />
Martina Freytag: Populäre Chormusik. 136 Seiten<br />
mit zahlreichen Noten und Audio-CD. Gustav Bosse<br />
Verlag 2007. ISBN 978-3-7649-2689-2. € 24,95 /<br />
CHF 44.90.<br />
Der Ratgeber „Populäre Chormusik” wendet sich<br />
an alle, die mit einem Chor ein populäres Repertoire<br />
erarbeiten und singen wollen. Er gibt Anregungen zur<br />
Verbesserung ihrer musikalischen und stimmlichen<br />
Fähigkeiten sowie ihrer organisatorischen und gruppendynamischen<br />
Qualifikation. Ziel ist es, das Potential<br />
der Chorsänger zu erkennen und den Klangkörper<br />
optimal zu fördern und zu entwickeln. Auf alle Fragen<br />
populärer Chorarbeit findet Martina Freytag in kurzen,<br />
übersichtlich gegliederten Lektionen zuverlässige<br />
und praxiserprobte Antworten. Über stimmspezifische<br />
Effekte und Möglichkeiten einer facettenreichen<br />
Performance kann man sich ebenso informieren wie<br />
über die richtige Stückauswahl, die Optimierung des<br />
Auswendiglernens, die Flexibilität der Aufstellung<br />
und die Details einer guten Konzertplanung. Jede Lektion<br />
wird mit einer prägnanten Stilbeschreibung (von<br />
Barber Shop über Gospel zu Calypso und Funk) und einem<br />
eigens für dieses Buch komponierten Chorsatz in<br />
dem jeweiligen Stil abgeschlossen. Die beiliegende<br />
Audio-CD enthält Einspielungen aller 30 Chorsätze.<br />
◆ Bücher<br />
Das vorliegende Handbuch „Die Orgeln J.S.Bachs“,<br />
von dem renommierten Musikologen Christoph<br />
Wolff herausgegeben, ist nun im CarusVerlag<br />
erschienen innerhalb der jungen Reihe „Edition<br />
Bach-Archiv Leipzig“.<br />
Nun, vieles von dem, was man da lesen kann, ist<br />
schon bekannt. Dennoch ist das Buch sehr empfehlenswert,<br />
da es ein früheres (von 1951), inzwischen<br />
vergriffenes ersetzt, gleichzeitig aber eben die doch<br />
zahlreichen neuen Erkenntnisse musikwissenschaftlicher<br />
wie orgelbautechnischer Art einbringt. So ist<br />
nun in einem Buch alles Wissenswerte zu diesem<br />
hochinteressanten Thema zusammengetragen. Allein<br />
schon die vielen Instrumente abgebildet zu sehen<br />
(viele auch farbig), ihre Dispositionen zu studieren<br />
und vergleichen zu können, macht Freude. Das<br />
Buch beweist auch, wie zentral und über alle Zeiten<br />
hinweg Bach die Orgelmusik und den Orgelbau geprägt<br />
hat.<br />
Wolfram Rehfeldt<br />
Hans Wagner: Die Orgel zwischen kompositorischer<br />
Avantgarde und kirchlicher Funktion<br />
Studien zu der Veranstaltungsreihe neue musik in<br />
der kirche – Kassel<br />
Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Veranstaltungsreihe<br />
neue musik in der kirche, die im Zeitraum<br />
von 1965—1983 als Biennale an der Martinskirche<br />
Kassel durchgeführt wurde.<br />
Es wird aufgezeigt, in welcher Weise Klaus Martin<br />
Ziegler — Kantor an St. Martin und Spiritus Rector der<br />
Reihe — sein Anliegen, ein Forum für zeitgenössische<br />
geistliche Musik zu schaffen und einen Überblick