NaSe 01/2007 - Unfallkasse Freie Hansestadt Bremen
NaSe 01/2007 - Unfallkasse Freie Hansestadt Bremen
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<strong>Unfallkasse</strong><br />
<strong>Freie</strong> <strong>Hansestadt</strong> <strong>Bremen</strong><br />
Veranstaltungen<br />
Pflege in der Familie<br />
Am 4. September 2006 fand die erste<br />
Infoveranstaltung für pflegende<br />
Angehörige im „Haus im Park“ des<br />
Klinikums <strong>Bremen</strong>-Ost statt. Der Tag<br />
war eine gemeinsame Präventionsveranstaltung<br />
des Klinikums <strong>Bremen</strong>-<br />
Ost und der <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Bremen</strong>.<br />
Mit dieser Veranstaltung sollten die<br />
häuslich Pflegenden über Maßnahmen<br />
zur Unfallverhütung und zum<br />
Gesundheitsschutz informiert werden.<br />
Insgesamt gab es elf Fachvorträge<br />
und 14 themenbezogene<br />
Demonstrationen und Präsentationen,<br />
in denen folgende Inhalte vermittelt<br />
wurden:<br />
- Leistungen der Unfallversicherung,<br />
Pflegeversicherung<br />
- Rückengerechtes Arbeiten<br />
- Pflegebetten und ihre Handhabung<br />
- Möglichkeiten des barrierefreien<br />
Wohnens<br />
- Tragehilfen und Lifter<br />
- Rollstühle und Gehhilfen<br />
- Hausnotrufsysteme<br />
- Möglichkeiten der Wundversorgung<br />
- Ratgeber für Ernährung<br />
- Stressbewältigung im Pflegealltag<br />
- Leben mit Demenz<br />
Neben den genannten Vorträgen und<br />
Ausstellungen zahlreicher Firmen<br />
präsentierten sich insgesamt neun<br />
Selbsthilfegruppen.<br />
Auch wenn es die Werbung heute<br />
anders verspricht, so gibt es doch<br />
immer noch keinen Jungbrunnen.<br />
Früher oder später, spätestens im<br />
Alter, sind wir alle nicht mehr fit und<br />
sportlich. Eine Krankheit oder ein<br />
Unfall führen manchmal zu gravierenden<br />
Veränderungen im Leben<br />
einer Familie. Betroffene und Angehörige<br />
müssen lernen, mit der neuen<br />
Situation fertig zu werden und sie<br />
seelisch zu verarbeiten.<br />
In Deutschland sind derzeit 2,1 Millionen<br />
Menschen pflegebedürftig.<br />
Davon werden 72 % zu Hause gepflegt.<br />
Im Jahr 2020 soll die Zahl der<br />
Pflegebedürftigen um insgesamt eine<br />
Million wachsen. Aus der Politik<br />
gibt es Signale, mehr Gewicht auf<br />
die häusliche Pflege zu legen. Das<br />
heißt, die Pflegeversicherung soll so<br />
reformiert werden, dass es weniger<br />
finanzielle Unterstützung bei Unterbringung<br />
in Altenheimen gibt, dafür<br />
aber mehr Unterstützung für die<br />
häusliche Pflege. Stellt sich die Frage,<br />
ob die häusliche Pflege als Vollzeitjob<br />
weiter in den Familien geleistet<br />
werden kann. 80 % der Pflegenden<br />
sind Frauen und das bei gestiegener<br />
Erwerbsfähigkeit und steigendem<br />
Geburtsalter.<br />
Andererseits erkranken pflegende<br />
Angehörige oft selbst. 75 % leiden<br />
unter Rückenschmerzen, Schlafstörungen,<br />
Erschöpfungszuständen.<br />
88 % fühlen sich ausgebrannt und<br />
überfordert. Drei Viertel der<br />
Angehörigen will nicht selbst von<br />
Angehörigen später gepflegt werden.<br />
Wir, die <strong>Unfallkasse</strong> <strong>Bremen</strong>, möchten,<br />
dass die pflegenden Angehörigen<br />
bei Ausführung dieser wichtigen<br />
Tätigkeiten gesund bleiben.<br />
Die Teilnahme an der Veranstaltung<br />
war kostenlos und die Angehörigen<br />
hatten den ganzen Tag lang Gelegenheit,<br />
bei einer Tasse Kaffee und<br />
einem kleinen Snack die offene Veranstaltung<br />
zu besichtigen und sich<br />
zu verschiedenen Themen zu informieren.<br />
Besonders hervorzuheben<br />
sind die Diskussionen im Anschluss<br />
an die einzelnen Vorträge sowie die<br />
zahlreichen meist auch sehr persönlichen<br />
Gespräche an den Ständen<br />
der Selbsthilfegruppen. Gerade diese<br />
Gespräche haben den Veranstaltern<br />
und Organisatoren gezeigt, wie<br />
viel Informationsbedarf zu diesem<br />
Thema im Lande <strong>Bremen</strong> besteht.<br />
Im dritten Quartal <strong>2007</strong> wird es also<br />
wieder eine Infoveranstaltung für<br />
pflegende Angehörige geben.<br />
Christiane Meenen<br />
Telefon 04 21/35<strong>01</strong>219<br />
Die Pflegebedürftigkeit stellt eine<br />
besondere Herausforderung dar,<br />
denn die Angehörigen, Freunde oder<br />
Nachbarn werden mit Aufgaben konfrontiert,<br />
für die sie in den meisten<br />
Fällen nicht ausgebildet sind.<br />
Seit dem 1. April 1995 sind alle nicht erwerbsmäßig tätigen häuslichen<br />
Pflegepersonen (Familienangehörige, Freunde, Nachbarn) bei den gemeindlichen<br />
Unfallversicherungsträgern beitragsfrei versichert, wenn sie<br />
einen Pflegebedürftigen im Sinne des § 14 des Sozialgesetzbuches XI in<br />
häuslicher Umgebung pflegen.