Kontrastreiches Afrika - CSP-Netzwerk
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Jahresband 2009<br />
Panel II<br />
„Bilder von und über <strong>Afrika</strong>: <strong>Afrika</strong> in den<br />
deutschen Medien“ bildete das Thema des<br />
zweiten Panels. Jean-Alexander Ntivyihabwa<br />
- Medienproduzent sowie Gründungs- und<br />
Vorstandmitglied der media-watch Organisation<br />
„Der Braune Mob e.V.“ - und Daniel Bendix<br />
- Doktorand an der Universität Manchester<br />
und Mitglied der antirassistischen Initiative<br />
„PAKT” - zeichneten einleitend auf beeindruckende<br />
Weise nach, wie sehr <strong>Afrika</strong> in der<br />
deutschen Öffentlichkeit lediglich als homogener<br />
Kontinent der Kriege und Katastrophen<br />
ohne Geschichte und ohne Zukunft wahrgenommen<br />
wird, wohingegen eine breitenwirksame<br />
Diskussion über dieses <strong>Afrika</strong>bild<br />
ausbleibt. Anhand teilweise haarsträubend<br />
rassistischer Bilder exotisierter, sexualisierter,<br />
tribalisierter, emotionalisierter und<br />
dämonisierter Schwarzer aus Werbung und<br />
Medien gelang es den Referenten, eine<br />
höchst angeregte, teils hitzige Diskussion<br />
zu entfachen. Durch die allseits sehr engagiert<br />
geführte Debatte schaffte es das Panel,<br />
für bequeme Vorurteile und Mechanismen<br />
rassistischer Vereinfachung zu sensibilisieren,<br />
und darauf hinzuweisen, dass auch solche<br />
Bilder Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe<br />
perpetuierten.<br />
Am Nachmittag folgte eine Workshoprunde,<br />
die meisten Workshops wurden in englischer<br />
Sprache gehalten. Diskutiert wurde zum<br />
Thema „Diversity of Political Transformations<br />
in Africa. The Cases of Angola, Kenya, Mauritius<br />
and Zambia“.<br />
Workshop 1<br />
„Third Scramble for Africa. Power Petrodollars<br />
and Challenge of Good Governance. The<br />
Case of Angola“ war das Thema des Workshops<br />
unter Leitung von Dr. Kofi Olympio<br />
von der Universität Trier. Ca. 20 Workshopteilnehmer<br />
diskutierten angeregt die politische<br />
Lage und das Dilemma Angolas. Reich an Öl,<br />
ist das Land dominiert von einer politischen<br />
Elite, die im Rahmen eines Burgfriedens<br />
zwischen den größten Parteien die natürlichen<br />
Ressourcen des Landes untereinander<br />
aufteilt. Schwache Institutionen, ein Mangel<br />
an qualifizierten Fachkräften und vor allem<br />
eine nach 20 Jahren Bürgerkrieg zerrissene<br />
Zivilgesellschaft bilden dabei den Nährboden<br />
für Korruption und Nepotismus. Der notwendige<br />
Wandel kann schließlich nur aus den<br />
Eliten Angolas selbst kommen – sie müssen<br />
eine neue Vision für ihr Land entwickeln und<br />
umsetzen.<br />
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