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64. JAHRGANG – DEZE<strong>MB</strong>ER 2013 – NR. 12<br />

ISSN 1861- 9746 Verkaufspreis: 3,- Euro H 6114<br />

Schlesischer Gottesfreund<br />

NACHRICHTEN UND BEITRÄGE AUS DEM EVANGELISCHEN SCHLESIEN


GEISTLICHES WORT 178<br />

TITELBILD:<br />

InIHM<br />

war das Leben,<br />

und das Leben<br />

war das Licht<br />

<strong>de</strong>r Menschen.<br />

Joh 1,4<br />

Monatsspruch<br />

für Dezember<br />

Trebnitzer Krippe von Bruno Tschötschel (geb. 1874, Freiburg/Schlesien;<br />

gest. 1941, Breslau). Tschötschel studierte an <strong>de</strong>r Breslauer Kunstaka<strong>de</strong>mie<br />

Bildhauerei und schuf hernach hauptsächlich Werke für Kirchen<br />

und Klöster in Ober- und Nie<strong>de</strong>rschlesien. Ungefähr 200 seiner Skulpturen<br />

überdauerten <strong>de</strong>n II. Weltkrieg. Seine Weihnachtskrippen, Pietas,<br />

Altäre, o<strong>de</strong>r Grab<strong>de</strong>nkmäler beeindrucken nicht nur durch ihre Ausführungspräzision<br />

son<strong>de</strong>rn auch durch ihre Emotionalität und Spiritualität.<br />

Tschötschel bediente sich bei seinen Arbeiten einer historisieren<strong>de</strong>n Bildsprache,<br />

schuf aber auch Werke in zeitgenössischem Stil.<br />

Es ist ein Angebot<br />

„Wir gehen zum Chef. Er kann und darf das nicht zulassen!” – Die<br />

Engel im Krippenspiel, Heiligabend 2012 in Groß Särchen, sind gar<br />

nicht zufrie<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>n Empfangsvorbereitungen, die wir hier auf<br />

<strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> für das Gotteskind treffen und die sie oben vom Himmel<br />

aus aufmerksam beobachten. So gibt es eine Beschwer<strong>de</strong> beim Chef.<br />

Der muß doch eingreifen und dafür sorgen, dass sein Sohn die gebühren<strong>de</strong><br />

Aufmerksamkeit und Anerkennung fin<strong>de</strong>t!<br />

Nur: <strong>de</strong>r Chef bleibt gelassen. Gott bleibt gelassen. „Was hat <strong>de</strong>r<br />

Chef gesagt? Was will er tun?” – „Nichts! Er hat gesagt, die Menschen<br />

entschei<strong>de</strong>n selber, ob sie ihn in ihr Haus o<strong>de</strong>r in ihr Leben<br />

hineinlassen wollen. Es ist ein Angebot – für je<strong>de</strong>n.”<br />

Es ist ja, das müssen wir zugeben, ein sehr unscheinbares Angebot.<br />

Von Gott erwarten wir eigentlich mehr . . . Aber so kommt<br />

Gott: leise, unaufdringlich, man kann ihn leicht übersehen. Auch<br />

missachten können wir ihn: so ein Kind hat ja keine Macht. Und<br />

wenn in diesem Kind Gott zu uns kommt, hat auch Gott keine<br />

Macht. Je<strong>de</strong>nfalls setzt er sie nicht gewaltsam durch. Deshalb nur:<br />

„Es ist ein Angebot –für je<strong>de</strong>n.”<br />

Was machen wir mit Angeboten? Wir lehnen ab o<strong>de</strong>r greifen zu;<br />

wir verzichten o<strong>de</strong>r – gewinnen. Das Angebot gilt auch im Jahr<br />

2013: „Euch – euch – uns – ist heute <strong>de</strong>r Heiland geboren.”<br />

Ich will dazu eine Geschichte erzählen. Irgendwo gelesen. Von<br />

einem Krippenspiel, das irgendwie schief ging.<br />

Da hatte also Walter, 9 Jahre alt, eine wichtige Rolle bekommen:<br />

er sollte <strong>de</strong>r Wirt sein, <strong>de</strong>r Maria und Josef, die in Bethlehem Unterkunft<br />

suchen, wie<strong>de</strong>r wegschickt. Und so kommt <strong>de</strong>r Augenblick,<br />

wo Josef auftritt und Maria, die Hochschwangere, behutsam vor die<br />

Herberge führt. Josef pocht laut an die Holztür. Walter steht dahinter<br />

und wartet. „Was wollt ihr?” fragt er barsch und stößt kräftig die<br />

Tür auf.<br />

„Wir suchen Unterkunft.”<br />

„Sucht sie an<strong>de</strong>rswo! Die Herberge ist voll.”<br />

„Herr, wir haben überall vergeblich gefragt. Wir kommen von<br />

weit her und sind sehr erschöpft.”<br />

„In dieser Herberge gibt es keinen Platz für euch!” Walter spricht<br />

streng.<br />

„Bitte, lieber Wirt, das ist Maria, meine Frau, und sie erwartet ein<br />

Kind; sie ist sooo mü<strong>de</strong>. Ihr habt doch bestimmt noch ein Eckchen<br />

für sie ...”<br />

Walter, <strong>de</strong>r kleine strenge Wirt, schaut auf Maria und – schweigt.<br />

Peinlich lange. Zu lange für ein Krippenspiel. Hat er <strong>de</strong>n Fa<strong>de</strong>n verloren?<br />

Die Spielleiterin flüstert ihm zu: „Nein!, schert euch fort”, –


179<br />

WEIHNACHTSBITTE<br />

und Walter wie<strong>de</strong>rholt mechanisch, was er auswendig<br />

gelernt hat: „Nein! Schert euch fort.”<br />

Traurig legt Josef <strong>de</strong>n Arm um Maria, und Maria stützt<br />

sich auf ihn. So wollen sie ihren Weg fortsetzten. Aber <strong>de</strong>r<br />

Wirt geht nicht in seine Herberge zurück – er schaut <strong>de</strong>m<br />

Paar hinterher, mit offenem Mund, gefurchter Stirn, hinter<br />

<strong>de</strong>r es kräftig arbeitet, und die vorn sitzen in <strong>de</strong>n ersten<br />

Reihen, können es sehen: es treten Tränen in seine Augen.<br />

Und plötzlich wird dieses Krippenspiel an<strong>de</strong>rs als alle<br />

an<strong>de</strong>ren.<br />

„Bleib hier, Josef!” ruft er. „Bring Maria wie<strong>de</strong>r mit.”<br />

Und seine grüblerische Miene verwan<strong>de</strong>lt sich in ein erlöstes<br />

Lächeln: „Ihr könnt MEIN Zimmer haben!”<br />

Das ist die Geschichte von <strong>de</strong>m Krippenspiel, das irgendwie<br />

schief ging. Bei uns in Groß Särchen hörten wir<br />

vor einem Jahr von unseren Kin<strong>de</strong>rn: „Die Menschen entschei<strong>de</strong>n<br />

selber, ob sie Jesus in ihr Haus o<strong>de</strong>r Leben hineinlassen.<br />

Gott drängt sich nicht auf. Es ist ein Angebot für je<strong>de</strong>n.”<br />

So verstan<strong>de</strong>n ist es ganz einfach, Weihnachten zu<br />

feiern, und auch Christsein ist einfach, und <strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong> und<br />

die Freu<strong>de</strong>, von <strong>de</strong>nen die Gottesboten re<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n unser<br />

Fest bestimmen, wenn wir das Angebot Gottes mit unserem<br />

Angebot beantworten – er nimmt es gewiß an!– : „Ihr<br />

könnt hier bleiben! Ich geb euch MEIN Zimmer!”<br />

Zieh in mein Herz hinein<br />

vom Stall und von <strong>de</strong>r Krippen,<br />

so wer<strong>de</strong>n Herz und Lippen<br />

dir allzeit dankbar sein.<br />

Dietmar Neß <br />

Unsere Weihnachtsbitte<br />

Liebe Mitglie<strong>de</strong>r und Freun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Gemeinschaft evangelischer Schlesier!<br />

In dieser letzten Ausgabe <strong>de</strong>s „Schlesischen Gottesfreun<strong>de</strong>s” im Jahr 2013 grüßen wir Sie zum bevorstehen<strong>de</strong>n Weihnachtsfest<br />

und Jahreswechsel mit guten Wünschen für eine gesegnete Zeit, für Sie persönlich und für Ihre Angehörigen.<br />

Das Jahr 2013, das wir allmählich verlassen, war ein bewegtes Jahr. Es war geprägt einerseits von Erinnerungen an<br />

<strong>de</strong>n Aufruf Friedrich Wilhelms III. von Preußen „An mein Volk” in Breslau und <strong>de</strong>n Beginn <strong>de</strong>r Freiheitskriege, an<strong>de</strong>rerseits<br />

durch wichtige zentrale Veranstaltungen: Deutscher Ev. Kirchentag in Hamburg, Schlesischer Kirchentag in<br />

Jauernik-Buschbach und Görlitz, Deutschlandtreffen <strong>de</strong>r Schlesier in Hannover. Daneben <strong>de</strong>r nach wie vor unverzichtbare<br />

vielseitige Einsatz mit <strong>de</strong>r Möglichkeit zum persönlichen Austausch in <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaften.<br />

Wir freuen uns, dass Sie dabei sind und danken für Ihre anhalten<strong>de</strong> Treue auch in diesem Jahr! Zusammen können<br />

wir die Fahne <strong>de</strong>s evangelischen Schlesien immer noch etwas hoch halten. So lange das möglich ist, wollen wir es auch<br />

tun.<br />

Zum Weihnachtsfest <strong>de</strong>s vergangenen Jahres haben Sie uns sehr freundliche Spen<strong>de</strong>n zukommen lassen. Auch dafür<br />

danken wir herzlich. Angewen<strong>de</strong>t haben wir sie u.a. für:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

die „Schlesienhilfe” – schwerpunktmäßig für die Sanierung <strong>de</strong>r ev. Kirche in Lauban, aber z.B. auch für die<br />

Liebfrauen-Kirchengemein<strong>de</strong> in Liegnitz, die Frie<strong>de</strong>nskirchen Jauer und Schweidnitz, die Kirchengemein<strong>de</strong><br />

Wal<strong>de</strong>nburg und Christophori in Breslau,<br />

eine Zustiftung zum Stiftungsvermögen <strong>de</strong>r „Kirchlichen Stiftung zur Bewahrung, Vermittlung und Weiterführung<br />

<strong>de</strong>r geistigen Tradition <strong>de</strong>s evangelischen Schlesien”,<br />

<strong>de</strong>n „Schwenckfeldhaus-Verein” in Berthelsdorf /OL,<br />

<strong>de</strong>n Unterhalt und Ausbau <strong>de</strong>r Archivs <strong>de</strong>r „Gemeinschaft” in Görlitz<br />

Ein Teil dieser Aufgaben – Hoyerswerda, Schlesienhilfe, Archiv, Publikationen zum evangelischen Schlesien – wer<strong>de</strong>n<br />

auch im kommen<strong>de</strong>n Jahr vor uns liegen, aber auch Unvorhergesehenes, das schnelle Hilfe nötig macht.<br />

Ihre Hilfsbereitschaft erfüllt uns mit großer Dankbarkeit. Über <strong>de</strong>n materiellen Wert hinaus ist sie uns immer auch<br />

ein Zeichen <strong>de</strong>r persönlichen Verbun<strong>de</strong>nheit mit unserer gemeinsamen Arbeit.<br />

Im Namen <strong>de</strong>s Vorstan<strong>de</strong>s grüßen wir Sie mit herzlichen Segenswünschen für die Weihnachtszeit.<br />

Ihre<br />

Dr. Christian-Erdmann Schott<br />

Pfarrer, Vorsitzen<strong>de</strong>r<br />

Klaus-Ulrich Vogel<br />

Schatzmeister


Sternsucher<br />

ANDRZEJ WOCHOŻY<br />

I.<br />

O komm, o komm, du Morgenstern,<br />

lass uns dich schauen, unsern Herrn.<br />

Vertreib das Dunkel unsrer Nacht<br />

durch <strong>de</strong>ines klaren Lichtes Pracht.<br />

Freut euch, freut euch, <strong>de</strong>r Herr ist nah.<br />

Freut euch und singt Halleluja.<br />

Am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Stadt steht ein altes Haus, zwei Etagen<br />

hoch, mit Mansar<strong>de</strong>-Dach, einer breiten Treppe hinauf<br />

zum Hochparterre und großen hölzernen Lä<strong>de</strong>n vor <strong>de</strong>n<br />

Fenstern. Nach hinten hinaus sind zwei Seitenflügel angebaut,<br />

etwas niedriger als das Haupthaus, aber immer noch hoch genug,<br />

dass selbst im Sommer kein Sonnenlicht in <strong>de</strong>n kleinen Hof fällt,<br />

<strong>de</strong>n das Gebäu<strong>de</strong> zu drei Seiten umschließt. Ein einfacher<br />

Lattenzaun begrenzt die vierte unbebaute Seite. Durch eine kleine<br />

Pforte gelangt man in eine Art Mehrzweckgarten. Im vor<strong>de</strong>ren<br />

Teil fristen Gemüse- und Kräuterbeete ihr wohlgehegtes Dasein.<br />

Der Rasenstreifen dahinter ist breit genug, um ein paar einfachen<br />

Spielgeräten Platz zu bieten – eine Wippe, eine Schaukel und ein<br />

Sandkasten. Obstbäume recken am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Grundstückes ihre<br />

alten Äste gen Himmel, Äste die zur Zeit <strong>de</strong>r Ernte kaum noch<br />

Früchte tragen. Dass sie sich <strong>de</strong>nnoch jahrein, jahraus eines grünen<br />

Blätterklei<strong>de</strong>s erfreuen dürfen und nicht längst zu Möbeln<br />

und Brennholz verarbeitet wur<strong>de</strong>n, mag darin begrün<strong>de</strong>t liegen,<br />

dass die Bewohnerschaft <strong>de</strong>s Hauses aus einigen nicht mehr ganz<br />

jungen Diakonieschwestern und einer recht großen Schar kleiner<br />

Kin<strong>de</strong>r besteht. Nach <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Zweiten Weltkrieges fan<strong>de</strong>n<br />

hier zunächst Kriegswaisen, weit über das Fassungsvermögen <strong>de</strong>s<br />

Hauses hinaus, Aufnahme. Jetzt, 17 Jahre später, ist es immer<br />

noch eine stattliche Anzahl Kin<strong>de</strong>r, doch sind sie nicht mehr<br />

elternlos. Bis auf einen kleinen Jungen leben alle nur an <strong>de</strong>n<br />

Wochentagen im Kin<strong>de</strong>rheim, während sie <strong>de</strong>n Samstag und<br />

Sonntag bei ihren Eltern verbringen können. Und um eben jenen<br />

Jungen kümmert sich eine <strong>de</strong>r Schwestern, wenn an Wochenen<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r in Ferienzeiten die Räumlichkeiten menschenleer sind.<br />

So auch an einem Weihnachtsabend vor mehr als 50 Jahren.<br />

Ein winziger Weihnachtsbaum, kaum einen Meter hoch, geschmückt<br />

mit ein paar silbernen Kugeln, einigen Fä<strong>de</strong>n Lametta<br />

und besteckt mit wenigen Kerzen, steht in <strong>de</strong>r Ecke <strong>de</strong>s kleinen<br />

Zimmers im Dachgeschoss, dazu ein Bett an <strong>de</strong>r einen Seite, ein<br />

Sofa auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren, ein Tisch mit Stühlen in <strong>de</strong>r Mitte, ein<br />

Großvaterstuhl vor <strong>de</strong>m Fenster und ein abgetretener Teppich auf<br />

<strong>de</strong>m Fußbo<strong>de</strong>n. Auf <strong>de</strong>m Sessel sitzt ein Teddy mit roter Schleife<br />

um <strong>de</strong>n Bauch, das Weihnachtsgeschenk für <strong>de</strong>n Knaben und<br />

zugleich das erste Spielzeug, das nur ihm gehört. Zum Abendbrot<br />

gibt es Grießbrei, sein Lieblingsgericht. Danach wird gesungen –


181<br />

ZUR WEIHNACHT<br />

‘Ihr Kin<strong>de</strong>rlein kommet’ und ‘O du fröhliche’ – und die<br />

Schwester beginnt zu erzählen, von Maria und Joseph, <strong>de</strong>r stürmischen<br />

Nacht in Bethlehem, wie das kleine Jesuskind in einem<br />

Stall zur Welt kam, dass die ersten, die es sahen Hirten waren, dass<br />

ein heller Stern über <strong>de</strong>m Stall hoch am Himmel stand und dass<br />

sogar Könige mit vielen Gaben von ganz weit her immer auf <strong>de</strong>n<br />

Stern zugeritten waren, um das Jesuskind zu beschenken. Der<br />

Vater von Jesus ist nämlich <strong>de</strong>r liebe Gott und Jesus selbst wird,<br />

wenn er erst erwachsen ist, die ganze Welt retten. Die ganze Welt<br />

ist <strong>de</strong>m Jungen im Moment aber ziemlich egal, <strong>de</strong>nn er hat ja seinen<br />

Teddy, <strong>de</strong>n er fest an seine Brust drückt. Dennoch dringt<br />

etwas von <strong>de</strong>m, was die Schwester berichtet, in sein kindliches<br />

Bewusstsein, fragt er doch plötzlich: „Wo wohnt <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r liebe<br />

Gott?” „Im Himmel natürlich”, lautet die Antwort. „Und wo ist<br />

das?” „Das ist über <strong>de</strong>m Himmel, <strong>de</strong>n wir sehen können.” Wie<br />

nur soll man einem Dreijährigen solch komplizierte Dinge erklären,<br />

Dinge, die schlichtweg nicht erklärbar sind. Die Schwester<br />

greift zu einem sprachlichen Bild, entlehnt aus mittelalterlichen<br />

Vorstellungen. „Wenn es draußen ganz dunkel ist, dann kannst du<br />

doch die Sterne sehen. Stell dir vor, unsere Welt ist ein riesiges<br />

Haus und <strong>de</strong>r Himmel, <strong>de</strong>n wir sehen, ist das Dach. In <strong>de</strong>m Dach<br />

sind ganz, ganz viele kleine Fensterchen. Wenn es im Haus dunkel<br />

ist, dann scheint durch diese Fensterchen das wun<strong>de</strong>rbare<br />

Licht, das <strong>de</strong>n Himmel Gottes erhellt. „Aha.” Die Antwort scheint<br />

<strong>de</strong>m Kind zu genügen. Kurz darauf wan<strong>de</strong>rn bei<strong>de</strong> ins Erdgeschoss,<br />

wo sich Küche und Waschräume befin<strong>de</strong>n. Als die<br />

Schwester <strong>de</strong>n Jungen vom Waschen und Zähneputzen abholen<br />

will, ist er nirgends zu fin<strong>de</strong>n, nicht im großen Schlafsaal, nicht<br />

in <strong>de</strong>r Besenkammer, in <strong>de</strong>r er sich hin und wie<strong>de</strong>r versteckt und<br />

auch nicht auf <strong>de</strong>m Sofa im Zimmerchen unter <strong>de</strong>m Dach. Unwillkürlich<br />

schaut die ängstlich Suchen<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m Fenster. Ihr<br />

Blick fällt in jenen finsteren Hof, <strong>de</strong>n noch nie ein Sonnenstrahl<br />

beschien und <strong>de</strong>r zur Nacht noch unheimlicher wirkt als zur Tageszeit.<br />

Da steht er, im weißen Nachthemdchen, seine Kleidung<br />

unter <strong>de</strong>m einen Arm und <strong>de</strong>n Teddy im an<strong>de</strong>ren. Mit <strong>de</strong>m<br />

Rücken zum Haus blickt er unverwandt über <strong>de</strong>n Gartenzaun in<br />

die Sternenpracht <strong>de</strong>s nördlichen Himmelszeltes. Sie folgt nicht<br />

<strong>de</strong>m ersten Impuls, nach unten zu rufen, son<strong>de</strong>rn begibt sich<br />

selbst in <strong>de</strong>n Hof und sie schimpft auch nicht mit <strong>de</strong>m kleinen<br />

Ausreißer. Bei ihm angelangt, hockt sie sich neben ihn und fragt<br />

ihn behutsam, was er <strong>de</strong>nn so allein hier mache und ob er sich<br />

<strong>de</strong>nn gar nicht fürchte. „Ich such’ <strong>de</strong>n lieben Gott”, ist die umgehen<strong>de</strong><br />

Antwort. „Bestimmt schaut er aus einem <strong>de</strong>r Fenster und<br />

sieht mich hier unten stehen, <strong>de</strong>shalb habe ich keine Angst. Und<br />

wenn es so viele Fenster gibt, dann muss ja auch irgendwo eine<br />

Tür sein, ich weiß nur noch nicht wo.” … Lächelnd nimmt die<br />

Schwester <strong>de</strong>n Buben in <strong>de</strong>n Arm und meint gütig, „aus dir wird<br />

gewiss mal ein großer Sternsucher.”<br />

O komm, du Sohn aus Davids Stamm,<br />

du Frie<strong>de</strong>nsbringer, Osterlamm.<br />

Von Schuld und Knechtschaft mach uns frei<br />

und von <strong>de</strong>s Bösen Tyrannei.<br />

Freut euch, freut euch, <strong>de</strong>r Herr ist nah.<br />

Freut euch und singt Halleluja.<br />

II.<br />

Was wur<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m kleinen Jungen? Ein Sternsucher?<br />

Irgendwann lernte er das, was man gemeinhin<br />

über das Universum wissen muss. Er<br />

wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n Jahren ein stiller, liebenswerter Zeitgenosse, besuchte<br />

die Schule, erlernte einen Beruf und … blieb allein. Ein<br />

Unfall machte ihn zeitig zum – wie man damals noch sagte –<br />

Krüppel. Zu<strong>de</strong>m hatte ihn eine Kehlkopferkrankung zeitig seiner<br />

Stimme beraubt. Hinzu kamen einige leichte Schlaganfälle, so<br />

dass er noch nicht einmal 50 Jahre alt, in einem Pflegeheim<br />

Unterkunft nehmen musste. Er bedurfte ganztägiger Betreuung.<br />

Die ihm verbliebene Kraft <strong>de</strong>s rechten Armes erlaubte es ihm, in<br />

kurzen, manchmal zusammenhangslos wirken<strong>de</strong>n Wortfetzen,<br />

seine Wünsche auf Papier zu äußern. Es waren nicht viele und<br />

man erfüllte sie ihm gern. Einer dieser kam <strong>de</strong>m Pflegepersonal<br />

beson<strong>de</strong>rs merkwürdig vor und es dauerte eine gute Zeit, bis sie<br />

begriffen, worum es <strong>de</strong>m Kranken ging: An sternklaren Nächten<br />

wollte er um je<strong>de</strong>n Preis nicht im Bett bleiben, wollte vielmehr<br />

die Nacht in seinem alten unbequemen Großvaterstuhl verbringen,<br />

das einzige persönliche Möbelstück, welches ins Heim mitnehmen<br />

zu dürfen, er sich ausbedungen hatte. Man ließ ihn<br />

gewähren und machte ihm die Nächte so bequem, wie möglich.<br />

Und wenn eine <strong>de</strong>r Nachtschwestern – in eher verlegener Gutmütigkeit<br />

– ihn bei ihrem Rundgang mit <strong>de</strong>n Worten begrüßte,<br />

„Na, wie geht es <strong>de</strong>nn unserem Sternsucher”, dann lag auf seinem<br />

sonst so starren Gesicht eine Art Lächeln.<br />

Die Jahre vergingen. Er war nun vollends ans Bett gefesselt,<br />

hatte schon lange nichts mehr geschrieben, wozu auch, er wur<strong>de</strong><br />

gut umsorgt, man kannte seine Wünsche und es war letztlich nicht<br />

mehr viel, was man für ihn tun konnte. Hin und wie<strong>de</strong>r erinnerte<br />

man sich an die merkwürdige Bitte <strong>de</strong>s „Sternsuchers”, sie ihm<br />

aber zu erfüllen, daran dachte keiner mehr. Ein Rundumpflegefall<br />

kriege doch sowieso nichts mehr mit. So o<strong>de</strong>r ähnlich lauteten die<br />

Überlegungen <strong>de</strong>s Personals, angesichts kaum zu bewältigen<strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>rweitiger Aufgaben im Pflegeheim.<br />

O komm, o Herr, bleib bis ans End,<br />

bis dass uns nichts mehr von dir trennt,<br />

bis dich, wie es <strong>de</strong>in Wort verheißt,<br />

<strong>de</strong>r Freien Lied ohn En<strong>de</strong> preist.<br />

Freut euch, freut euch, <strong>de</strong>r Herr ist nah.<br />

Freut euch und singt Halleluja.<br />

Es war nach einem Weihnachtsfest. Mancher Heimbewohner verbrachte<br />

die Feiertage bei <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r Verwandten. So gab es<br />

für die Diensttuen<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Nächten die eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />

Mußestun<strong>de</strong>. Zwei ältere Krankenschwestern, bei<strong>de</strong> inzwischen<br />

im wohlverdienten Ruhestand, fan<strong>de</strong>n sich leicht beschwingt<br />

nach einer Weihnachtsfeier im Dienstzimmer ihrer vormaligen<br />

Wirkungsstätte ein. Man kam ins Schwatzen und irgendwann einmal<br />

natürlich auch auf <strong>de</strong>n „Sternsucher” zu sprechen. Der sei ein<br />

ziemlich zäher Brocken. Eigentlich müsse er nach medizinischem<br />

Ermessen schon längst tot sein. Vielleicht gäbe es ja etwas in seinem<br />

Leben, was ihn nicht loslasse, wer weiß, re<strong>de</strong>n kann er ja<br />

nicht. Ob er <strong>de</strong>nn noch ab und zu in die Sterne gucken dürfe,<br />

wollten die Rentnerinnen wissen. „Wozu soll das gut sein, ist die


ZUR WEIHNACHT 182<br />

schnelle Antwort. Das kostet alles viel zu viel Zeit, das halbe<br />

Zimmer umzuräumen, das Bett ans Fenster zu schieben und dann<br />

<strong>de</strong>m Frühdienst die ganze Rückräumerei zu überlassen, das ginge<br />

einfach nicht.<br />

War es <strong>de</strong>r am Abend genossene Punsch, war es die Erinnerung<br />

an das sanfte geheimnisvolle Lächeln, war es eine Mischung<br />

aus bei<strong>de</strong>m, kurzentschlossen trabten die zwei alten Damen in das<br />

Zimmer ihres Sternsuchers, nicht ohne <strong>de</strong>m Nachtdienst vorher<br />

versichert zu haben, am kommen<strong>de</strong>n Morgen wie<strong>de</strong>r an Ort und<br />

Stelle zu sein, um alles in <strong>de</strong>n gewohnten Zustand zu bringen. Da<br />

lag er, bleich und mit eingefallenem Gesicht, die Augen halb<br />

geöffnet und zu keiner Bewegung mehr fähig. Mit vereinten<br />

Kräften schoben sie <strong>de</strong>n Großvaterstuhl zur Seite, rollten das Bett<br />

mit <strong>de</strong>m Fußen<strong>de</strong> ans Fenster und stellten das Kopfen<strong>de</strong> ein<br />

wenig höher. Eine begann im Nachtschränkchen zu kramen. Was<br />

sie <strong>de</strong>nn suche, begehrte die an<strong>de</strong>re zu wissen. Das kannst du dir<br />

doch <strong>de</strong>nken, Stift und Papier. Bald war bei<strong>de</strong>s gefun<strong>de</strong>n. Und<br />

noch etwas kam zum Vorschein, eine pralle, mit verblichenem rotem<br />

Band verschnürte Papiertüte. Der Inhalt fühlte sich weich an.<br />

Sei nicht so neugierig, aber schon war das Band entfernt, die Tüte<br />

geöffnet und zum Vorschein kam ein kleiner zerzauster Teddybär.<br />

Lächelnd platzierten sie ihn im Sessel, drückten <strong>de</strong>m Mann <strong>de</strong>n<br />

Stift in die kalte rechte Hand, legten das Papier auf die glattgestrichene<br />

Bett<strong>de</strong>cke, löschten das Licht und verließen das Zimmer.<br />

Es war wie vorzeiten, eine mondlose, sternenhelle, klare Nacht.<br />

Am nächsten Morgen, noch in dunkler Frühe, erschienen die bei<strong>de</strong>n,<br />

um alles, wie versprochen in <strong>de</strong>n alten Zustand zu versetzen.<br />

Vorsichtig öffneten sie das matt erleuchtete Zimmer. Das Fenster<br />

gab <strong>de</strong>n Blick auf <strong>de</strong>n Horizont frei, an <strong>de</strong>m ein feiner Streif<br />

schimmern<strong>de</strong>r Helligkeit vom heraufdämmern<strong>de</strong>n Tag kün<strong>de</strong>te.<br />

Darüber erstrahlte ungewöhnlich hell die Venus, die ihrem uralten<br />

Wan<strong>de</strong>rzyklus folgend in diesem Jahr beson<strong>de</strong>rs intensiv vor<br />

Sonnenaufgang <strong>de</strong>n östlichen Himmel in geheimnisvolles Licht<br />

tauchte.<br />

„Sieh’ mal, <strong>de</strong>r Morgenstern”. Kurz verharrten bei<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r<br />

Tür. Erst dann traten sie zum Bett. „Er lächelt, er lächelt”, entfuhr<br />

es <strong>de</strong>r einen und die andre sagte nach kurzer Pause, „er lächelt<br />

nun für immer.”<br />

Erst dann fiel <strong>de</strong>r Blick bei<strong>de</strong>r auf das weiße Betttuch. Der<br />

Filzstift war <strong>de</strong>r Hand entglitten. Aber über<strong>de</strong>utlich, halb auf <strong>de</strong>m<br />

Papier, halb auf <strong>de</strong>r Decke waren in schwerfälligem Schriftzug<br />

einige wenige Worte geschrieben: ‘habe Tür gefun<strong>de</strong>n’.<br />

O komm, o komm, du Morgenstern,<br />

lass uns dich schauen, unsern Herrn.<br />

Vertreib das Dunkel unsrer Nacht<br />

durch <strong>de</strong>ines klaren Lichtes Pracht.<br />

Freut euch, freut euch, <strong>de</strong>r Herr ist nah.<br />

Freut euch und singt Halleluja.<br />

Abdruck: Mit freundlicher Genehmigung <strong>de</strong>s Autors. Abbildung:<br />

ANN, „Morgenstern”, Acryl/LW, 100x100, 2013<br />

<br />

Schle+i+che Weihnacht<br />

Man nehme...<br />

Leckeres zum Fest aus Schlesien<br />

Breslauer Kartoffelsalat<br />

1 ½ kg Kartoffel(n), mehlig kochen<strong>de</strong><br />

4 Gewürzgurken<br />

200 g Fleischwurst<br />

1 Zwiebel<br />

1 Becher Salat (Fleischsalat) o<strong>de</strong>r Mayonnaise<br />

100 g Speck, in Würfeln<br />

3 EL Essig<br />

2 EL Mehl<br />

1 Becher Saure Sahne (250 g)<br />

Salz und Pfeffer<br />

Nach<strong>de</strong>m die ungeschälten Kartoffeln gekocht sind, sollten<br />

sie ausdampfen und nach <strong>de</strong>m Schälen in kleine Würfel<br />

geschnitten wer<strong>de</strong>n. Danach sind die Fleischwurst und die<br />

Gewürzgurken in etwa gleich große Stücke zu würfeln und<br />

dazuzugeben.<br />

Zwiebeln zerkleinern und mit <strong>de</strong>m kleingehackten<br />

Speck in einer Pfanne anbraten. Die Zwiebeln und <strong>de</strong>n<br />

Speck mit Mehl bestäuben und nach kurzem Augenblick<br />

mit Essig ablöschen. Wichtig ist, dass sich um die Zwiebeln<br />

eine feine Mehlschwitze gebil<strong>de</strong>t hat. Die Zwiebel-Speck-<br />

Mehlschwitze zu <strong>de</strong>n Kartoffelwürfeln geben. Dazu <strong>de</strong>n<br />

Fleischsalat (o<strong>de</strong>r auch nur Mayonnaise) und die Saure<br />

Sahne unterheben. Den Salat mit Salz, Pfeffer und nach<br />

Geschmack mit Essig abschmecken. Die Schüssel mit<br />

einem Tuch ab<strong>de</strong>cken und eine Nacht lang an einem kühlen<br />

Ort (nicht im Kühlschrank!) ziehen lassen.<br />

Bei fester kochen<strong>de</strong>n Kartoffeln sollte am nächsten Tag<br />

noch etwas Mayonnaise o<strong>de</strong>r Saure Sahne zugegeben wer<strong>de</strong>n<br />

und in je<strong>de</strong>m Falle leicht mit Salz und Pfeffer nachgewürzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Salat eignet sich u.a. vprzüglich als Beilage zu<br />

Schlesischen Bratwürsten.<br />

Schlesischer Quarkkuchen<br />

250 g Butter<br />

150 g Zucker, (davon 2 EL extra legen)<br />

4 Eier, getrennt<br />

1 Pckg. Vanillezucker<br />

1 Pckg. Puddingpulver (Vanille)<br />

2 TL Rum<br />

125 g Grieß<br />

1 Pckg. Backpulver<br />

100 g Rosinen<br />

750 g Magerquark<br />

1 Prise Salz<br />

Fett und Mehl o<strong>de</strong>r Semmelbrösel für die<br />

Form


Schlagen Sie zunächst die Butter und <strong>de</strong>n Zucker schaumig,<br />

trennen Sie die Eier und geben Sie die Eigelb nach<br />

und nach dazu; ebenso <strong>de</strong>n Vanillezucker und <strong>de</strong>n Rum.<br />

Den Grieß mit <strong>de</strong>m Vanillepuddingpulver und <strong>de</strong>m<br />

Backpulver vermengen und unterrühren. Nun <strong>de</strong>n Quark<br />

und die Rosinen zum Teig dazugeben und alles kräftig vermischen.<br />

Das Eiweiß mit <strong>de</strong>r Prise Salz steif schlagen und die 2<br />

Esslöffel Zucker während <strong>de</strong>s Schlagens einrieseln lassen.<br />

Das steif geschlagene Eiweiß nun mit einem Löffel vorsichtig<br />

unter <strong>de</strong>n Teig heben, nicht rühren. Die Masse in<br />

eine mittelgroße Springform füllen (vorher fetten und mit<br />

Mehl bzw. Semmelbrösel bestreuen o<strong>de</strong>r mit Backpapier<br />

auslegen) und dann auf <strong>de</strong>r untersten Schiene im Backofen<br />

<strong>ca</strong>. 60 Minuten backen (180 Grad Ober-/Unterhitze o<strong>de</strong>r<br />

bei 160 Grad Umluft)<br />

Den gebackenen Kuchen abkühlen lassen, aus <strong>de</strong>r Form<br />

lösen und servieren. Aber Vorsicht: nicht zu viel vom frisch<br />

gebackenen Kuchen auf einmal essen ...<br />

<br />

Oh, Freu<strong>de</strong> über Freu<strong>de</strong>!<br />

Ein schlesisches Weihnachtslied (GERHARD WILHELM?)<br />

Oh Freu<strong>de</strong> über Freu<strong>de</strong>,<br />

Ihr Nachbarn kommt und hört,<br />

was mir dort auf <strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>,<br />

für Wun<strong>de</strong>rding passiert:<br />

Es kam ein weißer Engel<br />

bei hoher Mitternacht,<br />

<strong>de</strong>r sang mir ein Gesängel,<br />

daß mir das Herze lacht.<br />

Er sagte: „Freut euch alle,<br />

<strong>de</strong>r Heiland ist gebor’n<br />

zu Bethlehem im Stalle,<br />

das hat er sich erkor’n<br />

Die Krippe ist sein Bette,<br />

geht hin nach Bethlehem!”<br />

Und wie er also red´te,<br />

da flog er wie<strong>de</strong>r heem.<br />

Ich dacht du mußt nicht säumen,<br />

ich ließ die Schäflein stehn.<br />

Ich lief dort hinter <strong>de</strong>n Zäunen,<br />

bis zu <strong>de</strong>m Stalle hin.<br />

Da ward ich schier geblen<strong>de</strong>t,<br />

von einem lichten Strahl,<br />

<strong>de</strong>r hatte gar kein En<strong>de</strong><br />

und wies mich hin zum Stall.<br />

Ich schlich mich auf die Seite,<br />

ich schaute sacht hinein:<br />

Da sah ich ein paar Leute<br />

im fahlen Lampenschein.<br />

Da sah ich keine Wiege,<br />

doch nur ein Bün<strong>de</strong>l Stroh,<br />

darauf das Kindlein liegen:<br />

kein Maler träf es so!<br />

Die Mutter kniet daneben;<br />

<strong>de</strong>r hab ich’s angeseh’n:<br />

Sie würd’ in ihrem Leben<br />

für nichts das Kindlein geb’n!<br />

Bald nahm sie’s aus <strong>de</strong>m Bette,<br />

bald legt’ sie’s wie<strong>de</strong>r rein.<br />

Das könnte, ach ich wette,<br />

umsorgter wohl nicht sein.<br />

Ich glaub im ganzen Lan<strong>de</strong>,<br />

da hat’s kein solch schön Kind<br />

Es lag in lautrem Glanze,<br />

man ward schier davon blind<br />

Ich dacht in meinem Sinne:<br />

„Das Kindlein stünd dir an,<br />

wenn du dir’s könnt’st gewinnen,<br />

du wagst ein Lämmlein dran.”<br />

Winterliche Ansichtskarten aus <strong>de</strong>m alten Schlesien:<br />

Krummhübel (li. o.), Bad Kudowa (re. o.), Alte Schlesierbau<strong>de</strong> (li. u.), Schreiberhau (re. u.) – Sammlung Zorn, Görlitz


ZUR WEIHNACHT 184<br />

Die Weihnacht+ge+chichte, wie +ie Großmutter erzählte ...<br />

in schlesischer Mundart<br />

Ei a ala Zeit doo labte amoll a gruußmechtiger Kaiser.<br />

Dam gehierte die holbe Ar<strong>de</strong>. Ar hoot ‘ne guldne<br />

Krune uff semm Haupte und woar goar herlich oazusahn.<br />

Ar hotte asuviel zu bestimma, doaß a, wenn a well<strong>de</strong>,<br />

und a schnackelte blußig mit semm klenn Finger, doo<br />

mußta glei tausend Suldoata uufmarschiern. Mit sachten<br />

woar sei Reich schunt su gruuß gewurn, doas und a kunn<strong>de</strong><br />

‘s bale nimme gescheut iebersahn. Enn Tag ließ ar senn<br />

Kanzler fier a Thron hulln und meente: „Ei <strong>de</strong>rr Nacht ies<br />

merr woas eigefolln. Nimm <strong>de</strong>rr flugs <strong>de</strong>i Bichla raus und<br />

hal <strong>de</strong>rsch feste: A je<strong>de</strong>s Mensch sull sich uuffnahma und<br />

eischätza mit soamst semm Weibe, a Kin<strong>de</strong>rn und oll semm<br />

Gesin<strong>de</strong>. Derzune sull je<strong>de</strong>rmoan durte hie giehn, wu a ies<br />

eemul gebburn. Iech mecht goar zu garne wissa, wieviel<br />

Menscha ieberhaupts ei memm Loan<strong>de</strong> laba. Asu kenn mer<br />

se olle glei om besta uuffinda und doo wiss merr bale, woas<br />

voo je<strong>de</strong>r Surte hoot. ’S sull merr oo nich etwan eener <strong>de</strong>rheeme<br />

blein.” Su a gruußmechtiger Kaiser werd wull<br />

schunt gewußt honn, woas doas zu be<strong>de</strong>uta hotta. Doo holf<br />

kee Noatschen und kee Fluchen. Kenner mochte Wi<strong>de</strong>rpoarte<br />

gahn. Die Leute mußta haldich eipacka, ehb se wullda<br />

o<strong>de</strong>r nich. Se zuga ihre Planwaane und Schlieta raus,<br />

schmissa ihre Koasta und Päcksla druffe und roatberta lus.<br />

Woas <strong>de</strong> Bessern woarn, die koame gerieta.<br />

Jusuff doar oarme Zimmermoan, hoatte aber kee Waanla<br />

nicht und oo kenn Schlieta. Derbeine woarsch voo Nazareth<br />

uba bis nunda zu uff Bethlehem a elend langes<br />

Sticke ieber Land. Doo macht‘a sich haldich uuf mit semm<br />

zoarta Weibe, doas ei gu<strong>de</strong>r Huffnung woar. Der Herrgott<br />

werd bei guda Zeit schunt Root schoffa, duchte ar ei senn<br />

Gedanka. Beinoon<strong>de</strong> ne ganze Wuche woarn se asu un<strong>de</strong>rwägens.<br />

Se kunnda sich bale kaum noo uff a Benn <strong>de</strong>rhaln.<br />

Ei dam Stadtla doohie woar <strong>de</strong>rweile goar a lausiges<br />

Gedränge gewurn. Der reene Nu<strong>de</strong>ltoop, mecht ma sprecha.<br />

Uff a Stroaßa toata sich die Leute reneweg <strong>de</strong>rstuußa,<br />

Olle Häuser woarn bis uba nuff vuulgestuppt. Doo woar<br />

ooch keen Schloafstelle nich zu finda, nich amoll eene<br />

Bleibe kunnte ma honn. Wu se oo viersproacha, is hoot se<br />

kenner nich uffgenumma. Zugu<strong>de</strong>rletzt mußta se ei em<br />

Stolle ihre Zuflucht nahma. Zwischer Kiehn und naba<br />

Schooflan foanda se a possen<strong>de</strong>s Fleckla. Freilich woarsch<br />

awing schmoal und enge. Durchs Dächla raante’s ei ‘s<br />

Struh. Nut und Joammer woar jitze gruuß. Dam orma Weibe<br />

wur<strong>de</strong> ganz an<strong>de</strong>rscher, ‘s toat sich aber kee bißla ferchta.<br />

Jusuff moachte a poor Gebindla Heu und Struh zurechte,<br />

doas es sich bale eilän kunn<strong>de</strong>.<br />

Bies <strong>de</strong> Stunda koama. Mitta ei <strong>de</strong>rr Nacht hoot doas<br />

Weib mit Schmerza doas Gootskindla ei <strong>de</strong> biese Welt<br />

geburn. Wu sull mer dich blußig hielän, du eenzig Kindla?<br />

Ies <strong>de</strong>nn oo fer dich nich amoll a eeenzig Plätzla Bette uufzutriba?<br />

Hoot kee Mensch nich Derboarma? Derr Voater<br />

sucht und rennt. Uff emoll brengt er a ales Futterkrippla<br />

oagebrucht. Durte toata se doas Kindla eibetta und dackta<br />

‘s zu mit awing Heu und em Wischla Struh asu gutt wie’s<br />

äbenst ging. Sust woar nämlich kee bißla Ploatz ei dam<br />

Stolle. Und doas Weib song’s mit dan schinnsta Liedlan ei<br />

senn erschta Schloof. Derbeine woar se salber mie<strong>de</strong> bis ei<br />

a Tud und kunn<strong>de</strong> sich bale nimme uufrecht erhaln. Aber<br />

<strong>de</strong>r Jusuff woar ja naber ihr und poßte uuf.<br />

Goar nich asu weit weg voo dam Stolle hotta a goanz<br />

poar Herta uff’m Fel<strong>de</strong> a Lager uffgeschloan mit eener gruußa<br />

Har<strong>de</strong> voo Schooflan und Lammlan. Bei hucher Nacht<br />

läta se sich nie<strong>de</strong>r und enner goab fier da an<strong>de</strong>rn Obacht.<br />

Wie se groa<strong>de</strong> und se woarn awing eigenickt, doo finga<br />

uff eemoll die Hun<strong>de</strong> oan und ballta wie tälsch. Ei dar roabaschwoarzer<br />

Nacht woar aber kee Wulf und kee Mensch<br />

nich zu sahn. Und glei woarsch oo wie<strong>de</strong>r stille. A Poar<br />

Herta machta sich uff, noahma enn vooa Hunda und suchta<br />

zengsrim olls ob. Aber se kunnda reeneweg goar nischt<br />

uufspiern.<br />

Doo toat se uff eemoll vum Himmel a hellichta Stroahl<br />

asu ei <strong>de</strong> Ooga blenda, doaß und si schmissa sich lang uff<br />

da Ar<strong>de</strong> hie. Und <strong>de</strong> Hunda toata sich geschwin<strong>de</strong> verkricha.<br />

Doas Licht hotte ooch goar kee En<strong>de</strong>. Goar schnell<br />

wur<strong>de</strong> ‘s immer grisser und ging ei <strong>de</strong> Hie und ei <strong>de</strong> Breete.<br />

Zuletzte woarsch wie a gruuß Feuer uff olla Seita oazusahn.<br />

Derschrucka hielta se da O<strong>de</strong>m oan. Und <strong>de</strong>r Engel<br />

soate: „Fercht euch ock nich verr mir. Dar Herrgoot hoot<br />

mich hargeschickt. Ich breng euch ju an gu<strong>de</strong> Botschaft.<br />

Gruuß Heel ies euch geschahn. Frät euch olle wie err seid.<br />

Ihr hoot groa<strong>de</strong> Grund genung <strong>de</strong>rzune. Und olles Vulk sull<br />

sich mit euch mitte freun. Der Heiland ies hinte fier euch ei


185<br />

BEITRÄGE<br />

dam Bethlehem geburn. Ar ganz alleene werd euch erlösa<br />

voo oller Nut. Doas Kindla werdt ihr finda ei wenlan und<br />

‘s liegt ei enner Krippe uff Heu und uff Struh. Immer meh<br />

Engla koamaund songa asu helle: „Gruußer Goot, diech<br />

wull merr ehrn ieber olles. Dei Frie<strong>de</strong> sull ieber ins und <strong>de</strong><br />

ganze Ar<strong>de</strong> kumma. Und olle Menscha sulln wetter nischt<br />

besurga, ols Dir uff Dei Wurt zu fulga!” Dernoo fluga se<br />

heem.<br />

De Herta mußta sich erscht awing verschnaufa. Asu<br />

woar’n doas ei olle Glie<strong>de</strong>r geschloan. Se kunnda ei <strong>de</strong>rr<br />

Nacht erscht goar nich wie<strong>de</strong>r zurechtkumma, asu geblend’t<br />

woarn se noo. Nu aber sproache se: „Merr <strong>de</strong>rfa ins jitze<br />

nich lange versäuma. Luß merr ock <strong>de</strong> Schoofla stiehn, <strong>de</strong><br />

an<strong>de</strong>rn warn ju schunt uffpossa. Gieh merr nooch dam<br />

Engelswurt uff Bethlehem. Hinger a Zäuna nim quar ieber<br />

<strong>de</strong> Fel<strong>de</strong>r naus werd’s bis zu dam Stolle nich asu weit sein.<br />

Merr wulln salber sahn, ehb doas werklich olls geschahn<br />

ies, woas <strong>de</strong> Engel gesunga honn!”<br />

Und jitze stonda se uff <strong>de</strong>rr Schwelle und toata nooch dam<br />

Herrgootskin<strong>de</strong> freun. Doas wullte se gesahn honn, ehn<strong>de</strong>r<br />

genga se nich wie<strong>de</strong>r zuricke. Viersiechtig koama se noon<strong>de</strong><br />

zu <strong>de</strong>m Krippla hargetrata, ‘s zug se uff <strong>de</strong> kniee nun<strong>de</strong>r<br />

und ei emmfurt stoammelta se Gebate. Se kunnda sich goar<br />

nich soat sahn on dam Glanze. Olls, waos se hott’n groa<strong>de</strong><br />

bei sich, wullta se dam Kin<strong>de</strong> gahn, doaß und es sell<strong>de</strong> bluß<br />

nich <strong>de</strong>rhingern und friern. Wenns ock doas Kindla nahma<br />

well<strong>de</strong>. Doas aber sitt se oan und lacht. ‘S weeß ju oo no<br />

nischte vo senner Flucht und <strong>de</strong>nkt oo no nich oa senn Tud<br />

om Kreuze. Himmlischer Voater, vergib ins olle Sündaschuld!<br />

Maria bewägte doas olls siehr ei dam Herze und se<br />

kunn<strong>de</strong>’s nich vergassa oll ihr Lebtag lang. De Herta ginga<br />

<strong>de</strong>rnoo wie<strong>de</strong>r heem und <strong>de</strong>rzählta olla Leuta, woas se und<br />

se hotta ei <strong>de</strong>rr heeliga Nacht <strong>de</strong>rlebt.<br />

Gefun<strong>de</strong>n in: Schlesischer Gottesfreund, 2. Jahrgang,<br />

Ausg. Dez. 1951, S. 230. Abbildung S. 184: Adrian Ludwig<br />

Richter, „Der Winter” (Ausschnitt)<br />

<br />

„Kirchenmusik muß sein, wie eine gute Predigt ...”<br />

Erinnerung an Max Drischner<br />

KANTOR MATTHIAS MÜLLER, ROTTMERSLEBEN<br />

Max Drischner wur<strong>de</strong> am 31. Januar 1891 in Prieborn/<br />

Schlesien als Sohn eines Kaufmannes geboren.<br />

Er war Organist, Cembalist, Chorleiter und<br />

Komponist.<br />

Ab 1910 studierte er sieben Semester Theologie in<br />

Leipzig und Breslau. Da ihm jedoch <strong>de</strong>r in Angriff genommene<br />

berufliche Wer<strong>de</strong>gang wenig zusagte, brach er das<br />

Studium gegen <strong>de</strong>n Willen seines Vaters ab. Seit 1914 studierte<br />

er als erster <strong>de</strong>utscher Schüler bei Wanda Landowska<br />

in Berlin. Mit ihr pflegte er eine lebenslange Freundschaft.<br />

Bei ihrer Beisetzung wur<strong>de</strong>n seine Partiten über „Jesu<br />

meineFreu<strong>de</strong>”gespielt. Er setzte sein Studium bei Prof. Paul<br />

Hielscher, <strong>de</strong>m damaligen Kantor <strong>de</strong>r Nikolaikirche in<br />

Brieg fort. Vom Juni 1924 bis zur Ausweisung 1946 war er<br />

dann Kantor an <strong>de</strong>r berühmten Engler-Orgel. 1942 wur<strong>de</strong><br />

er zum Kirchenmusikdirektor ernannt. Später, nach Flucht<br />

und Vertreibung, verweilte er zunächst kurz in Erfurt und<br />

dann in Herrenberg. Zusammen mit Schwester Grete ging<br />

er 1955 nach Goslar, <strong>de</strong>r späteren Partnerstadt Briegs, wo<br />

er 1956 <strong>de</strong>r erste Kulturpreisträger <strong>de</strong>r Kaiserstadt wur<strong>de</strong>.<br />

Ausge<strong>de</strong>hnte Reisen führten ihn nach Norwegen, wo er<br />

sich sehr wohl fühlte und viele Freun<strong>de</strong> gewann. Norwegische<br />

Komponisten, Organisten, ja selbst Bischof Berggraf<br />

pflegten zeitlebens einen regen Briefkontakt mit Drischer.<br />

Den größten Einfluss auf seinen künstlerischen Wer<strong>de</strong>gang<br />

hatte zweifelsohne <strong>de</strong>r „Urwalddoktor” Albert<br />

Schweitzer. Mit <strong>de</strong>ssen Unterstützung wur<strong>de</strong> die historische<br />

Engler-Orgel entgegen allen orgelbautechnischen<br />

Strömungen nicht elektifizert son<strong>de</strong>rn restauriert. Er war<br />

ein Vorreiter <strong>de</strong>r Orgelbewegung. Mit Albert Schweitzer<br />

traf er sich bis zu <strong>de</strong>ssen To<strong>de</strong> mehrfach. Selbst bei kurzen


BEITRÄGE 186<br />

Aufenthalten rief Schweitzer Drischner zu sich und besuchte<br />

ihn auch in Herrenberg. Helene Schweitzer wur<strong>de</strong><br />

Patentante von Drischners einziger Tochter Katharina. Sie<br />

hielten stets Briefkontakt und Schweitzer schickte ab und<br />

an die neuesten Fotos.<br />

Der Ruf Drischners als „Brieger Kantor” ging seinerzeit<br />

durch ganz Deutschland. Eine große Anzahl nationaler<br />

Chor- und Kirchenmusiktreffen wur<strong>de</strong> nach Brieg verlegt.<br />

Drischners Musik zeichnet sich durch ihren schlichten, stillen<br />

beson<strong>de</strong>rs melodienreichen Glanz aus. Zwar entsprach<br />

er stilistisch überhaupt nicht seinen komponieren<strong>de</strong>n<br />

Zeitgenossen, aber das interessierte ihn nicht. Er wollte<br />

Musik für <strong>de</strong>n eigenen Gebrauch, bzw. für <strong>de</strong>n einfachen<br />

Kirchenmusiker schreiben. Es war ihm wichtig, die Orgel<br />

nicht nur fern allen liturgischen Zusammenhangs als Konzertinstrument<br />

zu benutzen. Seine „Konzerte” firmierten<br />

daher auch immer als „Orgelfeierstun<strong>de</strong>n”.<br />

Im 1. Weltkrieg verlor er ein Fingerglied <strong>de</strong>r rechten<br />

Hand. Verschie<strong>de</strong>ne Krankheiten, die ihm sehr zu schaffen<br />

machten, kamen später hinzu, die ihm u.a. sein berühmtes<br />

Pedalspiel unmöglich machten. Mit <strong>de</strong>r Flucht 1946 nahm<br />

sein kompositorisches Schaffen, nicht nur gesundheitsbedingt,<br />

stark ab. Dennoch blieb er immer in <strong>de</strong>m Ruf, ein<br />

hervorragen<strong>de</strong>r Improvisator zu sein.<br />

Bis zu seinem To<strong>de</strong> blieb er seiner eigenen, schon früh<br />

gefun<strong>de</strong>nen Tonsprache treu. Hinsichtlich seines eigenen<br />

Schaffens formulierte er einst: „Kirchenmusik muß sein,<br />

wie eine gute Predigt, die je<strong>de</strong>r verstehen kann!”<br />

Die Gründung eines Jugendchores war etwas ganz<br />

neues in <strong>de</strong>r damaligen kirchenmusikalischen Praxis.<br />

Drischners Jugendchor bekam Einladungen zu einer großen<br />

Anzahl Kirchenmusiktreffen und Konzerten in ganz<br />

Deutschland. Allein im Jahr 1924/25 sang <strong>de</strong>r Chor 133<br />

mal. Seine Chorsänger waren ihm treu ergeben. Bis zu seinem<br />

To<strong>de</strong> hielten manche <strong>de</strong>n Kontakt zu ihm aufrecht.<br />

Kurz vor <strong>de</strong>r Flucht zerschlug sich <strong>de</strong>r Chor und Drischner<br />

fühlte sich, wie er in einem Brief schreibt, „von seinen liebsten<br />

Sängern und Freun<strong>de</strong>n verlassen.<br />

Einzigartig in seinem Repertoir war die enorme Anzahl<br />

Werke alter Meister, die seinerzeit kaum Aufmerksamkeit<br />

erfuhren. Selbst Wanda Landowska nahm, durch Drischner<br />

angeregt, erstmals alte <strong>de</strong>utsche Meister in ihr Konzertprogramm<br />

auf. Ungefähr 120 Komponisten aus älterer Zeit<br />

gehörten zu Drischners Repertoir. Ungewöhnlich war auch<br />

sein Bestreben, die Musik möglichst werkgetreu wie<strong>de</strong>rzugeben.<br />

Sein Notenschrank, heißt es, soll ein Vermögen wert<br />

gewesen sein. Lei<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong> dieser ein Opfer <strong>de</strong>r Nachkriegszeit<br />

im besetzten Schlesien. Auch ein Clavichord, ein<br />

Geschenk Albert Schweitzers, erhielt einen Durchschuss.<br />

Von seinem Hab und Gut konnte er nur sehr wenig bei <strong>de</strong>r<br />

Flucht retten.<br />

Eine neue Heimat fand er an <strong>de</strong>r Treutmann-Orgel von<br />

1737 in Kloster Grauhof. Mit <strong>de</strong>n dort ansässigen Franziskanern<br />

veranstaltete er bis zu seinem To<strong>de</strong> eine große Anzahl<br />

Orgelfeierstun<strong>de</strong>n. Beson<strong>de</strong>rs mit Pater Joachim verband<br />

ihn eine enge Freundschaft. Den Franziskanern widmete<br />

Drischer die Variationen über „Wun<strong>de</strong>rschön prächtige”.<br />

Schon in Schlesien hatte Drischner, entgegen <strong>de</strong>r üblichen<br />

Gepflogenheiten, guten Kontakt zur katholischen<br />

Kirche. Trotz manchem Wi<strong>de</strong>rstand nahm er <strong>de</strong>n gregorianischen<br />

Choral in sein Chorrepertoir auf. Im Kloster<br />

Grauhof spielte er für zahllose Schulklassen, Firmen (z.B.<br />

auch für Siemens), die in Goslar ihr Stammhaus hatten. Zu<br />

seinen Zuhörern zählten aber auch Freun<strong>de</strong>, Touristengruppen<br />

und Gesellschaften. Darüberhinaus sorgte er sich<br />

– trotz sich stetig verschlechtern<strong>de</strong>m Gesundheitszustand –<br />

um die Erhaltung und Pflege <strong>de</strong>r Treutmann-Orgel, ja er<br />

erweckte sie quasi aus langem „Winterschlaf”. Wohl kaum<br />

einer kannte dieses Instrument so gut, wie er.<br />

Max Drischner verstarb am 25. April 1971 und fand seine<br />

letzte Ruhestätte auf <strong>de</strong>m kleinen Bergfriedhof in Lautenthal/Harz.<br />

Er ist dort unter einer großen Marmorplatte<br />

begraben, zusammen mit seiner Mutter und seiner Schwester<br />

Grete, die einst selbst Organistin in Prieborn war. Mit<br />

ihr hatte er seit <strong>de</strong>r Flucht und bis zu seinem To<strong>de</strong> zusammengelebt.<br />

Sie selbst starb wenige Zeit später. Die Trauerfeier<br />

fand – seinem Wunsch folgend – in <strong>de</strong>r Klosterkirche<br />

Grauhof statt.<br />

Fotonachweis: S. 185 - Max Drischner (re.) und Pater<br />

Joachim im Kloster Grauhof bei Goslar; Engler-Orgel in<br />

Brieg (E.Dasler/Verlag Konrad Littmann, Breslau); bei<strong>de</strong><br />

Fotos: Archiv Bernhard Moll, Mainz.<br />

Weitere Informationen: www.max-drischner.<strong>de</strong>


187<br />

BEITRÄGE<br />

Katharina Staritz – eine mutige schlesische Theologin 1901–1953<br />

PDIETLINDE CUNOW, PASTORIN I.R.<br />

Katharina Staritz in <strong>de</strong>n 1930er Jahren Foto: privat<br />

Am 13.Oktober 2001 wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Kirche St.Maria<br />

Magdalena In Breslau eine Ge<strong>de</strong>nktafel im Vorraum<br />

<strong>de</strong>r Kirche eingeweiht. Sie trägt folgen<strong>de</strong> Inschrift:<br />

„Katharina Staritz 1903-1953,Evangelische Stadtvikarin<br />

in Breslau. In Wort und Tat erwies sie in <strong>de</strong>n Jahren<br />

<strong>de</strong>rNazi-Herrschaft Nächstenliebe <strong>de</strong>n verfolgten Geschwistern<br />

jüdischer Herkunft und wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb verfolgt.”<br />

Wer war Katharina Staritz? Von ihr sagte <strong>de</strong>r polnische<br />

evangelische Bischof <strong>de</strong>r Diözese Breslau/Wroc³aw<br />

Ryszard Bogusz : „Ich bin dankbar<br />

hier eine große Deutsche<br />

ehren zu können.” Er würdigte sie<br />

mit <strong>de</strong>m Wort Jesu aus <strong>de</strong>r<br />

Bergpredigt: „Selig sind die verfolgt<br />

wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn das Himmelreich<br />

ist ihrer.” Viele Menschen<br />

nahmen an <strong>de</strong>m Erinnerungsgottesdienst<br />

teil: <strong>de</strong>r ev. Bischof aus<br />

Görlitz Wollenweber, Vertreter<br />

<strong>de</strong>r Stadt Breslau, <strong>de</strong>r Hausherr<br />

<strong>de</strong>r Kirche, <strong>de</strong>r altkatholische<br />

Bischof Bogucki, die Führung <strong>de</strong>r<br />

Gemeinschaft ev. Schlesier, Vertreterinnen<br />

<strong>de</strong>r ev. Frauenarbeit<br />

aus Deutschland, nicht zuletzt die<br />

Professorinnen Hannelore Erhart<br />

und Ilse Meseberg-Haubold, die<br />

das Leben von Katharina Staritz<br />

erforscht und auch <strong>de</strong>n Text <strong>de</strong>r<br />

Tafel formuliert hatten. Zum<br />

Schluss wur<strong>de</strong> spontan ein Halleluja<br />

für unsere Schwester im<br />

Glauben angestimmt.<br />

Katharina Staritz wur<strong>de</strong> am<br />

25. Ju1i 903 in Breslau als Tochter<br />

<strong>de</strong>s Gymnasialprofessors Carl<br />

Staritz und seiner Ehefrau Margarete,<br />

geb. Ismer geboren. Sie hatte<br />

eine sieben Jahre jüngere Schwester<br />

Charlotte. Die Eltern legten Wert auf eine höhere Bildung<br />

ihrer Töchter. So besuchte Katharina das Realgymnasium,<br />

machte 1922 das Abitur, interessierte sich für<br />

Literatur und Religion. Sie studierte in Breslau Philologie,<br />

und zwar die Fächer Deutsch, Geschichte und Religion.<br />

1926 wechselte sie nach Marburg und studierte dort<br />

Theologie, obwohl ihr die Eltern abrieten. Gab es doch<br />

noch kein festes Berufsbild für Theologinnen. Sie lernte<br />

Griechisch und Hebräisch, noch nicht ahnend, dass gera<strong>de</strong><br />

die letztere Sprache für sie sehr wichtig wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>. Sie<br />

legte am 13. Dezember 1928 das erste theologische Staatsexamen<br />

ab und gleich darauf folgte die Promotion. Sie war<br />

die erste Theologin, die in Marburg diesen Titel erlangte.<br />

Anschließend absolvierte sie an mehreren Orten ihr Lehrvikariat.<br />

Sie erhält <strong>de</strong>n Titel Vikarin und wird 1932 Stadtvikarin<br />

in Breslau. Als Seelsorgerin arbeitete sie in Krankenhäusern,<br />

beson<strong>de</strong>rs mit Kin<strong>de</strong>rn. Sie gehörte <strong>de</strong>m Verband<br />

ev. Theologinnen an und berichtete über ihre Tätigkeit<br />

1933 im Verbandsblatt „Die Theologin”. Am 1.Juli<br />

1933 stellt sie die Kreissyno<strong>de</strong> Breslau im Privatdienst an.<br />

Dadurch wur<strong>de</strong> sie automatisch Beamtin und entging <strong>de</strong>r<br />

Auseinan<strong>de</strong>rsetzung um <strong>de</strong>n Beamteneid. Ihr Arbeitsgebiet<br />

war <strong>de</strong>r Unterricht für aus <strong>de</strong>r Kirche Ausgetretene zum<br />

Wie<strong>de</strong>reintritt, z.B. Eltern und Kin<strong>de</strong>r, die unter <strong>de</strong>r<br />

Naziherrschaft nicht als Kommunisten<br />

gelten wollten. Sie kam in<br />

Kontakt mit Ju<strong>de</strong>n, die sich taufen<br />

lassen wollten. So erlebte Katharina<br />

Staritz hautnah die Nöte<br />

<strong>de</strong>r ihr anvertrauten Menschen.<br />

1938 wurd sie in <strong>de</strong>r Maria<br />

Magdalenenkirche eingesegnet.<br />

Sie übernahm die Leitung <strong>de</strong>r<br />

schlesischen Vertrauensstelle <strong>de</strong>s<br />

Büros Pfarrer Grüber, kirchliche<br />

Hilfsstelle für Nichtarier. Sie half<br />

also bei Auswan<strong>de</strong>rungen, beriet<br />

im alltäglichen Leben und lernte<br />

Jochen Klepper und seine Familie<br />

kennen.<br />

Am 3.September 1941 trat die<br />

„Sternverordnung” für Ju<strong>de</strong>n in<br />

Kraft. Sie bestimmte, dass Ju<strong>de</strong>n<br />

in <strong>de</strong>r Öffentlichkeit einen Ju<strong>de</strong>nstern<br />

tragen müssen, auch Kin<strong>de</strong>r<br />

vom 6. Lebensjahr an. Am 12. September<br />

verfasste Frau Staritz ein<br />

Rundschreiben an alle Pfarrer in<br />

Breslau, das durch <strong>de</strong>n Dekan<br />

Meissner versandt wur<strong>de</strong>. Es<br />

heißt dort: „... Zu <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Verordnung<br />

betroffenen Menschen<br />

gehören auch Gemein<strong>de</strong>glie<strong>de</strong>r ...<br />

Es ist Christenpflicht <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n,<br />

sie nicht etwa wegen <strong>de</strong>r Kennzeichnung vom Gottesdienst<br />

auszuschließen. Sie haben das gleiche Heimatrecht<br />

in <strong>de</strong>r Kirche wie die an<strong>de</strong>ren Gemein<strong>de</strong>glie<strong>de</strong>r ... Praktisch<br />

ist es notwendig, dass treue Gemein<strong>de</strong>glie<strong>de</strong>r, die wissen,<br />

was Kirche ist, neben und unter <strong>de</strong>n nichtarischen<br />

Christen Platz nehmen, sie gegebenenfalls von zu Hause<br />

abholen. Daraufhin wur<strong>de</strong> am 18.Oktober 1941 in einem<br />

Rundschreiben <strong>de</strong>s Ev. Konsistoriums in Breslau festgestellt,<br />

dass dieses Rundschreiben ohne <strong>de</strong>ssen Kenntnis<br />

verteilt und <strong>de</strong>r Inhalt nicht zu billigen sei. Am 22. Oktober<br />

wur<strong>de</strong> Katharina Staritz vom Konsistorium beurlaubt und<br />

aus Breslau ausgewiesen. Es wur<strong>de</strong> dann <strong>de</strong>m Ev. Oberkirchenrat<br />

in Berlin berichtet: „... dass notwendige Schritte in<br />

dieser Angelegenheit unternommen wor<strong>de</strong>n seien, die sich<br />

zu einer schweren Belastung <strong>de</strong>r kirchlichen Lage in


MELDUNGEN 188<br />

Schlesien auszuwirken droht ...” Auch die Gauleitungen<br />

wur<strong>de</strong>n in diesem Sinne unterrichtet.<br />

Katharina Staritz ging hierauf nach Marburg, wo sie<br />

noch einige Zeit kirchliche Arbeit für als Soldaten eingezogene<br />

Pfarrer übernahm. Im März 1942 wur<strong>de</strong> sie von <strong>de</strong>r<br />

Gestapo verhaftet und in das KZ Breitenau und dann in<br />

das KZ Ravensbrück gebracht. Im Mai 1943 entlassen,<br />

stand sie in Breslau jedoch unter Aufsicht <strong>de</strong>r Gestapo. Ihre<br />

Schwester Charlotte hatte sich unermüdlich für sie eingesetzt.<br />

Anfang 1945 floh sie auf Rat <strong>de</strong>s Stadt<strong>de</strong>kans mit<br />

Mutter und Schwester in <strong>de</strong>n Westen.<br />

In <strong>de</strong>n ersten Nachkriegsjahren arbeitete sie in <strong>de</strong>r ev.<br />

Kirche Kurhessen Wal<strong>de</strong>ck als Pfarramtsvertreterin. Sie<br />

kämpfte um ihre volle Anstellung als Vikarin, wahrscheinlich<br />

auch weil sie <strong>de</strong>r Bekennen<strong>de</strong>n Kirche nahe gestan<strong>de</strong>n<br />

hat. Sie entwarf mit an<strong>de</strong>ren ein Vikarinnen-Gesetz und<br />

wur<strong>de</strong> 1950 in das Beamtenverhältnis <strong>de</strong>r ev. Kirche von<br />

Hessen Nassau übernommen. Sie war mit <strong>de</strong>r Frauenarbeit<br />

beauftragt und hatte einen Predigt- und Seelsorgeauftrag in<br />

Frankfurt/Main. Schwer erkrankt, starb sie dort am Karfreitag,<br />

am 3. April 1953.<br />

In <strong>de</strong>n letzten Wochen ihres Lebens wur<strong>de</strong> ihr klar, dass<br />

sie nie o<strong>de</strong>r nur selten über ihre Haft gesprochen hat. So<br />

zwingt sie sich, sich mit Hilfe ihrer Schwester zu erinnern.<br />

Sie schreibt das Büchlein „Des großen Lichtes Wi<strong>de</strong>rschein”.<br />

Darin sind die Gedichte versammelt, die sie während<br />

ihrer KZ-Zeit geschrieben hatte, z.B. Kantate 1942:<br />

„Und doch war Christus im Lager.<br />

Wan<strong>de</strong>rn<strong>de</strong> Wolken jagen über das Himmelszelt,<br />

düstere Mauern umzogen allüberall meine Welt.<br />

Doch durch die Sonntagsstille<br />

schwingt sich <strong>de</strong>r Glockenklang,<br />

braust in jubeln<strong>de</strong>r Fülle <strong>de</strong>iner Gemein<strong>de</strong> Gesang.<br />

Laßt uns <strong>de</strong>n Herren preisen, singt ihm ein neues Lied.<br />

Unter <strong>de</strong>n Kreuzen von Eisen singt meine Seele mit.”<br />

Während <strong>de</strong>r Haft gelang es ihr in <strong>de</strong>r Freistun<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>r<br />

Reihe gehend, ihre Mitgefangenen mit einem Bibelwort<br />

und kurzer Auslegung zu trösten. Sie schrieb: „Wer bist du<br />

Zeit? Ein gül<strong>de</strong>n Band aus Gottes Hand rinnst du durch<br />

meine Hän<strong>de</strong>. Dass ich dich nicht verschwen<strong>de</strong>, dass ich<br />

dich recht verstän<strong>de</strong>. Wegweiser du zu Gottes Ewigkeit.”<br />

Gerlind Schwöbel hat 1990 als erste das Leben von<br />

Katharina dargestellt in <strong>de</strong>r Schriftenreihe <strong>de</strong>s ev. Regionalverban<strong>de</strong>s<br />

Nr.15, Frankfurt/ Main unter <strong>de</strong>m Titel „Ich<br />

aber vertraue – eine Theologin im Wi<strong>de</strong>rstand”. <br />

100 Jahre Oberschule am Fischerberg in Hirschberg/Jelenia Góra<br />

PAUL-GERHARD EBERLEIN<br />

Alte Ansichtskarte von Hirschberg: links im Hintergrund die<br />

Oberschule am Fischerberg.<br />

Unter <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Aula plakatierten Leitworten<br />

„Semper in Altum” und „Semper fi<strong>de</strong>lis” feierte<br />

das Zeromski-Lyzeum in Hirschberg/Rsgb. (Jelenia<br />

Góra) am 18. Oktober 2013 das 100-jährige Jubiläum <strong>de</strong>r<br />

Schule am Fischerberg. Vertreter <strong>de</strong>r Öffentlichkeit, darunter<br />

<strong>de</strong>r Stadtpräsi<strong>de</strong>nt Marcin Sawila, <strong>de</strong>r ehemalige<br />

Stadtpräsi<strong>de</strong>nt, Vertreter <strong>de</strong>r Kirche und städtischer Ämter,<br />

Schuldirektoren, Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen<br />

und Schüler samt Gästen waren versammelt, um <strong>de</strong>s<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rts zu ge<strong>de</strong>nken, das so viele zum Teil dramatische<br />

Verän<strong>de</strong>rungen gebracht hat.<br />

Die Direktorin <strong>de</strong>r Schule, Frau Eulalia Klodawska-<br />

Szwajcer, hatte auch die in <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>srepublik leben<strong>de</strong>n<br />

ehemaligen Schülerinnen und Schüler eingela<strong>de</strong>n, die zu<br />

<strong>de</strong>utscher Zeit in <strong>de</strong>m großen Gebäu<strong>de</strong> am Fischerberg<br />

unterrichtet wur<strong>de</strong>n. Sechs <strong>de</strong>utsche Ehemalige <strong>de</strong>s humanistischen<br />

Gymnasiums und <strong>de</strong>r Oberschule für Jungen, die<br />

dort bis 1945 lernten, nahmen an <strong>de</strong>n Jubiläumsfeierlichkeiten<br />

teil.<br />

Sie begannen um 10 Uhr mit einer Messe in <strong>de</strong>r einst<br />

evangelischen Gna<strong>de</strong>nkirche.<br />

Um 12 Uhr versammelten sich die Gäste in <strong>de</strong>r Aula<br />

<strong>de</strong>r Schule zu einem Festakt. Zum Auftakt spielten die<br />

Hirschberger Philharmoniker <strong>de</strong>m Anlass entsprechend u.a.<br />

Werke von Moniuszko und Johannes Brahms. In <strong>de</strong>n<br />

Solopartien brillierte die Violinistin Malgorzata Wasiucionek,<br />

eine Absolventin <strong>de</strong>s Zeromski-Lyzeums. Ihre künstlerische<br />

Leistung und ihre Virtuosität wur<strong>de</strong> mit stehen<strong>de</strong>m<br />

Applaus gewürdigt.<br />

Der ehemalige Direktor <strong>de</strong>r Schule, Edward Dziubek,<br />

gab sodann einen Überblick über die Schuljahre von 1945<br />

bis heute. Unter <strong>de</strong>n Direktoren <strong>de</strong>r ersten Jahre ist <strong>de</strong>n<br />

Schülern Maksymilian Tazbir als grosse pädagogische Persönlichkeit<br />

und einer <strong>de</strong>r Organisatoren <strong>de</strong>s geheimen polnischen<br />

Schulwesens während <strong>de</strong>s Krieges in Erinnerung.<br />

Dr. Paul Gerhard Eberlein aus Schwäbisch Gmünd in<br />

Ba<strong>de</strong>n-Württemberg grüßte die Schule namens <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />

Bun<strong>de</strong>srepublik Deutschland leben<strong>de</strong>n ehemaligen Oberschülerinnen<br />

und Oberschüler, die einst in <strong>de</strong>m Gebäu<strong>de</strong><br />

am Fischerberg zur Schule gegangen sind und wies auf die


189<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

gegenwärtige Herausfor<strong>de</strong>rung hin, im neuen Europa gut<br />

nachbarschaftliche Beziehungen zu entwickeln und zu<br />

pflegen. Wörtlich sagte er: „Wir sind uns bewusst, dass in<br />

Polen die Schrecken <strong>de</strong>s Krieges und <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Besatzung<br />

noch immer in Erinnerung sind. In Deutschland hat<br />

die Vertreibung <strong>de</strong>r Bevölkerung aus <strong>de</strong>n Gebieten östlich<br />

von O<strong>de</strong>r und Neisse ein Trauma bewirkt. So waren die<br />

Beziehungen über Jahrzehnte nachhaltig gestört.” Die Rahmenbedingungen<br />

in <strong>de</strong>r Europäischen Union, sagte er, „können<br />

zwar die düsteren Erinnerungen nicht auslöschen, aber<br />

neue Erfahrungen bringen”. Mit Worten <strong>de</strong>r Bibel gesagt:<br />

„Das Alte ist vergangen, siehe Neues ist gewor<strong>de</strong>n”.<br />

Den Abschluss <strong>de</strong>r Feier bil<strong>de</strong>te eine Ehrung von Freun<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Schule und die Enthüllung einer Ge<strong>de</strong>nktafel an<br />

alle Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler, die<br />

in diesem nun 100 Jahre alten Gebäu<strong>de</strong> unterrichtet wur<strong>de</strong>n.<br />

Der Text ist in polnischer und <strong>de</strong>utscher Sprache<br />

geschrieben.<br />

<br />

Adventliche Grüße <strong>de</strong>r Redaktion und Bitte um aktive Mithilfe<br />

Lieber Leserinnen und Leser,<br />

wie<strong>de</strong>r neigt sich ein Jahr <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> entgegen, und es war<br />

ein Jahr, das gera<strong>de</strong> für die zukünftige Arbeit <strong>de</strong>r „Gemeinschaft”<br />

in beson<strong>de</strong>rer Weise be<strong>de</strong>utsam ist. Doch soll an<br />

dieser Stelle we<strong>de</strong>r Rückblick noch Vorschau gehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Ersteres haben wir bereits ausgiebig getan und Letzteres<br />

wird seinen Platz in <strong>de</strong>r Januar-Ausgabe fin<strong>de</strong>n.<br />

Hier und heute soll Raum für einen herzlichen Dank<br />

sein: Dank an alle, die <strong>de</strong>n „Gottesfreund” im vergangenen<br />

Jahr in Gedanken, im Gebet und durch tatkräftiges Mittun<br />

unterstützt haben; Dank an jene, die mit Organisationstalent<br />

und beraten<strong>de</strong>r Stimme im Hintergrund guten Anteil<br />

am Erscheinen unserer Zeitung erwarben; Dank auch nochmals<br />

an Magister Neß, <strong>de</strong>r sich nun an<strong>de</strong>ren Aufgaben<br />

zugewen<strong>de</strong>t hat, aber immer noch für eine Zusammenarbeit<br />

zur Verfügung steht.<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER<br />

DER GEMEINSCHAFT EVANGELISCHER SCHLESIER<br />

Hamburg<br />

Schlesischer Gemein<strong>de</strong>nachmittag<br />

Freitag, 6. Dezember (im adventlich geschmückten kleinen<br />

Raum) und Freitag, 3. Januar um 16 Uhr im Gemein<strong>de</strong>saal<br />

von St. Petri/Altona, Schmarjestraße 33.<br />

Stuttgart<br />

Gottesdienst nach schlesischer Liturgie<br />

am Sonntag, <strong>de</strong>n 29. Dezember<br />

um 14.30 Uhr in <strong>de</strong>r Schloßkirche.<br />

EVANGELISCHE GOTTESDIENSTE<br />

IN DEUTSCHER SPRACHE IN SCHLESIEN<br />

Breslau:<br />

an je<strong>de</strong>m Sonntag um 10 Uhr in <strong>de</strong>r Christophorikirche,<br />

pl. Św. Krzysztofa 1.<br />

Lauban:<br />

an je<strong>de</strong>m 4. Sonntag um 9 Uhr in <strong>de</strong>r Frauenkirche,<br />

al. Kombatantów.<br />

Liegnitz:<br />

am 1. und 3. Sonntag um 13 Uhr<br />

in <strong>de</strong>r Liebfrauenkirche, pl. Mariacki 1.<br />

Ein Dank gilt auch jenen, die in <strong>de</strong>n letzten Monaten vermehrt<br />

Beiträge eingesandt haben, wenn auch nicht alles für<br />

die Veröffentlichung geeignet war.<br />

Daran schließt sich nun aber eine Bitte. Zögern Sie auch<br />

weiterhin nicht die Redaktion mit Beiträgen und Berichten<br />

zu versorgen. Das gilt in beson<strong>de</strong>rer Weise für das „Geistliche<br />

Wort”. Bitte warten Sie nicht darauf, dass Sie von <strong>de</strong>r<br />

Redaktion persönlich angesprochen o<strong>de</strong>r gebeten wer<strong>de</strong>n,<br />

das ist einfach nicht praktizierbar, da (wenigstens momentan)<br />

noch zu wenige direkte, persönliche Kontakte bestehen.<br />

Haben Sie also keine Scheu, Texte, die Sie für geeignet<br />

halten, einzusen<strong>de</strong>n.<br />

Seien Sie mit reichen Segenswünschen für eine ruhige,<br />

besinnen<strong>de</strong> Adventszeit und ein frohes Christfest herzlich<br />

gegrüßt.<br />

Für die Redaktion <strong>de</strong>s Schlesischen Gottesfreun<strong>de</strong>s,<br />

Ihr Andreas Neumann-Nochten<br />

<br />

Schweidnitz:<br />

an je<strong>de</strong>m 4. Sonnabend um 9 Uhr in <strong>de</strong>r Frie<strong>de</strong>nskirche,<br />

pl. Pokoju 6.<br />

Wal<strong>de</strong>nburg:<br />

an je<strong>de</strong>m 2. Sonntag und je<strong>de</strong>m 4. Sonnabend um 14,00 Uhr<br />

in <strong>de</strong>r Erlöserkirche, pl. Kościelny 4.<br />

Bad Warmbrunn:<br />

an je<strong>de</strong>m 2. Sonnabend und je<strong>de</strong>m 4. Sonntag in <strong>de</strong>r<br />

Erlöserkirche, pl. Piastowski 18.<br />

Jauer<br />

Frie<strong>de</strong>nskirche<br />

Auf Anfrage: Park Pokoju 2, 59-400 Jawor.<br />

Tel. (+4876) 870 51 45. E-Mail: jawor@luteranie.pl<br />

Pfarramt:<br />

ul. Partyzantów 60,<br />

PL-51-675 Wrocław. Tel. 0048 - 71-3484598.<br />

Pfarrer Andrzej Fober<br />

www.stchristophori.eu<br />

christophori@poczta.onet.eu<br />

GEBURTSTAGE AUS DER LESERGEMEINDE<br />

98. Am 26.12. Herr Sieghardt Dubke, 31137 Hil<strong>de</strong>sheim,<br />

früher Schweidnitz.<br />

96. Am 19.12. Frau Martha Schulz, 86165 Augsburg,<br />

früher Pontwitz, Krs. Öls.


AUS DER LESERGEMEINDE<br />

190<br />

95. Am 15.12. Frau Lucia Burow, geb. Virtel, 38259<br />

Salzgitter, früher Breslau.<br />

94. Am 14.12. Frau Christel Frieda Hoffbauer, geb. Förster,<br />

28215 Bremen, früher Herrnsdorf/Katzbach. Am<br />

31.12. Frau Ruth Thamm, 92637 Wei<strong>de</strong>n, früher Panthenau.<br />

93. Am 10.12. Frau Hil<strong>de</strong> Weiß, 71723 Großbottwar,<br />

früher Höckricht/Glogau. Am 16.12. Frau Brigitte<br />

Nitsche, 90427 Nürnberg, früher Hirschberg.<br />

92. Am 24.12. Frau Christa Reischig, 76135 Karlsruhe,<br />

früher Haynau.<br />

91. Am 18.12. Frau Margarethe Glüer, 65719 Hofheim,<br />

früher Hirschberg, Riesengebirge.<br />

90. Am 03.12. Herr Oberlan<strong>de</strong>skirchenrat i.R. Dr.<br />

Werner Strietzel, 30559 Hannover, früher Breslau. Am<br />

17.12. Herr Dr. Kraft-Gerhard Eberlein, 78647<br />

Trossingen, früher Glogau. Am 20.12. Frau Dr. Uta-<br />

Maria Bo<strong>de</strong>n-stedt, geb. Eickstedt, 60386 Frankfurt/Main,<br />

früher Bres-lau.<br />

88. Am 05.12. Frau Magdalena Schunk, 89160 Dornstadt,<br />

früher Kamenz/Frankenstein. Am 16.12. Schwester<br />

Gertrud Hampel, 97828 Markthei<strong>de</strong>nfeld, früher<br />

Breslau. Am 23.12. Frau Margund Janitschke, 50829<br />

Köln, früher Gutschdorf. Am 26.12. Frau Christa Girke,<br />

94481 Grafenau, früher Dres<strong>de</strong>n.<br />

87. Am 11.12. Herr Pfarrer Karl-Heinz Tscharntke,<br />

72072 Tübingen. Am 13.12. Herr Joachim Schmidt,<br />

89075 Ulm, früher Breslau.<br />

86. Am 10.12. Herr Siegfried Lattka, 10823 Berlin,<br />

früher Görlitz.<br />

85. Am 14.12. Frau Eveline Irber, 81549 München,<br />

früher Ohlau. Am 18.12. Herr Pfarrer Dr. Paul G. Eberlein,<br />

73525 Schwäbisch Gmünd, früher Naumburg/Queis.<br />

Am 23.12. Frau Johanna Hoedtke, 26871 Papenburg,<br />

früher Alt-Reichenau. Am 28.12. Frau Barbara Milus,<br />

geb. Steffler, 06526 Sangerhausen, früher Gränowitz und<br />

Sprottau.<br />

84. Am 22.12. Frau Christa Otte, 97234 Reichenberg,<br />

früher Breslau. Am 29.12. Herr Heinz Lange, 09366<br />

Stollberg, früher Schönau/Katzbach.<br />

83. Am 21.12. Herr Jochen Heidrich, 26188 E<strong>de</strong>wecht,<br />

früher Freiburg/Schlesien. Am 23.12. Frau Ursula<br />

Le<strong>de</strong>r, 22307 Hamburg, früher Hirschberg. Am 23.12.<br />

Herr Albrecht Obst, 02828 Görlitz, früher Gugelwitz, Kr.<br />

Lüben. Am 31.12. Schwester Käthe Barth, 70469 Stuttgart.<br />

82. Am 05.12. Herr Pfarrer Dieter Waschek, 26386<br />

Wilhelmshaven, früher Großburg/Strehlen. Am 26.12.<br />

Herr Helmut Nickisch, 48653 Coesfeld-Lette, früher Langseifersdorf,<br />

Krs. Reichenbach/Eulengeb.<br />

81. Am 31.12. Herr Frie<strong>de</strong>r Tempel, 74523 Schwäbisch<br />

Hall, früher Konstadt.<br />

80. Am 17.12. Herr Dr. Christian Brebeck, 53347 Alfter,<br />

früher Schammerwitz, Kreis Rabitor. Am 22.12.<br />

Frau OStR. i. R. Christa Schwe<strong>de</strong>, 16909 Heiligengrabe,<br />

früher Pless/OS. Am 27.12. Frau Ruth Kreye, geb.<br />

Hoffmann, 26129 Ol<strong>de</strong>nburg, früher Tomnitz, Krs. Frankenstein.<br />

79.Am 08.12. Herr Pfarrer i. R. Johannes Hartmann,<br />

02906 Niesky OT See, früher Königshain b. Görlitz. Am<br />

13.12. Herr Ernst Conrad, 73479 Ellwangen, früher Breslau.<br />

Am 22.12. Frau Harriet Danckwerts, v. Rennenkampff,<br />

51375 Leverkusen, früher Oppeln. Am 23.12.<br />

Herr Hans-Dieter Koschny, 84347 Pfarrkirchen, früher<br />

Namslau.<br />

78. Am 15.12. Herr Klaus Rieger, 72534 Hayingen,<br />

früher Boberröhrsdorf. Am 25.12. Herr Wolfgang<br />

Liebehenschel, 14165 Berlin, früher Görlitz.<br />

77. Am 04.12. Herr Norbert Le<strong>de</strong>r, 34376 Immenhausen.<br />

Am 08.12. Frau Sigrid Striegler, geb. Scholz,<br />

51373 Leverkusen, früher Schweidnitz. Am 11.12. Herr<br />

Klaus Melcher, 77799 Ortenberg.<br />

76. Am 17.12. Herr Schul<strong>de</strong>kan i. R. Dietrich Elsner,<br />

72250 Freu<strong>de</strong>nstadt, früher Reichenbach. Am 17.12.<br />

Herr Hans Runge, 75177 Pforzheim, früher Breslau.<br />

75. Am 05.12. Herr Wolfgang Vater, 69469 Weinheim.<br />

Am 16.12. Herr Professor Dr. h.c. Winfried Lange,<br />

51469 Bergisch Gladbach, früher Breslau.<br />

73. Am 13.12. Frau Dr. Monika Mletzko, 73547<br />

Lorch/Württ., früher Dres<strong>de</strong>n.<br />

72. Am 16.12. Herr Dr. Arwed Blomeyer, 33034<br />

Brakel, früher Eisdorf/Krs. Namslau. Am 19.12. Herr<br />

Ernst-Heinrich Scholz, 02997 Wittichenau, früher Haynau.<br />

71. Am 02.12. Herr Hartmut Packebusch, 31542 Bad<br />

Nenndorf, früher Strehlen. Am 05.12. Frau Christa<br />

Wahler, 74321 Bietigheim/Bissingen, früher Schmie<strong>de</strong>berg.<br />

70. Am 08.12. Frau Christa Olearius, 85757 Karlsfeld.<br />

Am 20.12. Herr Pfarrer Günter W. Schmidt, 92224<br />

Amberg.<br />

67. Am 05.12. Herr Pfarrer i.R. Georg Scheuerlein,<br />

02826 Görlitz, früher Bad Reichenhall.<br />

64. Am 05.12. Frau Iwona Stecher, 26131 Ol<strong>de</strong>nburg,<br />

früher Bad Warmbrunn.<br />

63. Am 17.12. Herr Studienrat Andreas Ascher, 46325<br />

Borken.<br />

61. Am 01.12. Herr Pfarrer Andreas Taesler, 02747<br />

Berthelsdorf, früher Rietschen. Am 07.12. Herr Manfred<br />

Haase, 40668 Meerbusch, früher Namslau.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Gemeinschaft evangelischer Schlesier (Hilfskomitee) e.V.<br />

D 32440 Porta Westfali<strong>ca</strong>, PF 1410, Tel.: 0571-971 99 74,<br />

Bankverbindung: Stadtsparkasse Porta Westfali<strong>ca</strong><br />

BLZ: 490 519 90 Kto.-Nr.: 26 997<br />

E-mail: info@<strong>gesev</strong>.<strong>de</strong><br />

Verantwortlich für <strong>de</strong>n Inhalt:<br />

Andreas Neumann-Nochten<br />

Hotherstraße 32, D - 02826 Görlitz<br />

Tel.: 03581 - 878988<br />

E-mail: gottesfreund@nochtenart.<strong>de</strong><br />

Beiträge/Grafik/Satz/Layout: Andreas Neumann-Nochten<br />

Herausgegeben in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r<br />

Stiftung Evangelisches Schlesien<br />

Einsendungen: Schlaurother Straße 11, 02827 Görlitz<br />

E-Mail: gottesfreund@kkvsol.net<br />

Druck: JAENSCH & AHRENSMEYER, Porta Westfali<strong>ca</strong>


FÜR DEN GABENTISCH<br />

Bestellungen und Informationen: Schlesische Schatztruhe<br />

Brü<strong>de</strong>rstraße 13, 02826 Görlitz, Tel.: 03581 41 09 56,<br />

info@senfkornverlag.<strong>de</strong>, www.schlesien-heute.<strong>de</strong>


WEIHNACHTSRÄTSEL<br />

Da hat <strong>de</strong>r Zeichner ein paar weiße<br />

Flecken gelassen. Aber, das Gepäck <strong>de</strong>s<br />

Esels, die Öllampe, <strong>de</strong>r Futtertrog, das<br />

Mäuschen unter <strong>de</strong>r Krippe und <strong>de</strong>r<br />

Kopf <strong>de</strong>s Ochsen sind als kleine Farbbil<strong>de</strong>r<br />

auf <strong>de</strong>n Seiten dieser Zeitung<br />

versteckt. Notieren Sie die Seitenzahlen<br />

und addieren Sie diese zusammen.<br />

Die dreistellige Zahl steht für ein Lied<br />

aus <strong>de</strong>m Gesangbuch. Wenn Sie die<br />

Ziffernfolge richtig <strong>de</strong>uten fin<strong>de</strong>n Sie<br />

ein Wort, das auch für die Adventszeit<br />

verwen<strong>de</strong>t wird.<br />

__ G __ __ __ __ __ N __ Z __ __ __

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