Sonderausgabe SAP. - Banken+Partner
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Editorial<br />
ZEITSCHRIFT FÜR STRATEGIE UND MANAGEMENT Mai/Juni 2013<br />
SONDERAUSGABE<br />
<strong>SAP</strong><br />
<strong>SAP</strong> for Banking<br />
Technologieführerschaft<br />
als Wettbewerbsvorteil<br />
<strong>Banken+Partner</strong> Spezial I I 13<br />
<strong>SAP</strong>-Forum für Banken<br />
Mehr Wert für den Kunden<br />
5. und 6. Juni 2013, Rheingoldhalle Mainz<br />
2
Seien Sie Ihrer Zeit<br />
Der Vorsprung, den Sie durch Datenverarbeitung in Echtzeit gewinnen, lässt sich nicht in Sekunden, Stunden<br />
oder Tagen messen. <strong>SAP</strong> HANA ® erschließt Ihnen völlig neue Möglichkeiten: Sie durchschauen damit komplexe<br />
Zusammenhänge leichter und erkennen neue Chancen früher. Sie planen präziser, steuern genauer und<br />
entscheiden sicherer. Denn Sie erfahren Dinge nicht nur schneller. Sie erfahren ganz andere, neue Dinge.<br />
Ihr Unternehmen kann mehr: sap.de/saphana<br />
©2012 <strong>SAP</strong> AG; <strong>SAP</strong> und das <strong>SAP</strong>-Logo sind Warenzeichen und eingetragene Warenzeichen der <strong>SAP</strong> AG in Deutschland und anderen Ländern. O&M <strong>SAP</strong> EU 30/12<br />
MEHR ERREICHEN.
Editorial<br />
Mit Standards Komplexität<br />
reduzieren<br />
Beiträge<br />
<strong>SAP</strong> for Banking<br />
Technologieführerschaft als Wettbewerbsvorteil 2<br />
Zahlungsverkehr<br />
Cloud-Knoten verbindet Banken und Firmenkunden 5<br />
Unternehmen<br />
© Mindwalker - Fotolia.com<br />
fidis<br />
Lieferantenbeziehungen ohne Risiko stabilisieren 3<br />
<strong>SAP</strong><br />
Mit Realtime-Daten kanalübergreifend in die Zukunft 6<br />
iBS<br />
<strong>SAP</strong> Banking effizient erweitern 9<br />
XPACT Consulting<br />
Von Silos zum Schichtenmodell,<br />
vom „best practice“ zum „best fit“ 10<br />
GFT Technologies<br />
„Schnelle und exakte Analysen unterstützen<br />
das Risikomanagement“ 12<br />
isacon<br />
„Wir ermöglichen realistische Tests“ 14<br />
Q_PERIOR<br />
Q_PERIOR bietet hohes Einsparpotenzial 15<br />
„Komplex“ ist eines der am meisten strapazierten Adjektive,<br />
wenn es um die Beschreibung aktueller Herausforderungen<br />
für die Finanzwirtschaft geht. Treiber dafür gibt<br />
es viele:<br />
u Neue regulatorische Vorschriften, die die Banken zu<br />
einem immer komplexeren Risikomanagement zwingen<br />
und ein immer komplexeres Meldewesen erforderlich<br />
machen (siehe Seite 16).<br />
u gestiegene Datenmengen, die mit Hilfe neuer Datenbank-Technologien<br />
immer komplexere Auswertungen<br />
ermöglichen (siehe Seite 12 und 14).<br />
u Wachsende Kundenansprüche und neue Medien, durch<br />
die immer komplexere Vertriebsstrukturen nötig werden<br />
(siehe Seite 18).<br />
u Anhaltender Kostendruck und nach wie vor niedrige<br />
Margen, die bei steigender Komplexität nach immer<br />
effizientere Lösungen verlangen (siehe Seite 15).<br />
Dieser Komplexität können Banken und Sparkassen<br />
nur noch begegnen, wenn sie statt auf Einzellösungen auf<br />
Standards setzen. Denn zum einen sind die vielfältigen<br />
Aufgaben nur noch zu bewältigen, wenn große Ressourcen<br />
dafür bereit stehen und zum anderen profitieren alle<br />
Beteiligten von den Ideen und Erfahrungen der anderen,<br />
wenn ein Dienstleister gemeinsam mit mehrere Instituten<br />
an der Entwicklung effizienter Lösungen arbeitet.<br />
Natürlich können standardisierte Lösungen, die durch<br />
äußere Einflüsse entstandene Komplexität auch nicht verringern.<br />
Sie schaffen es aber, die vielfältigen Anforderungen<br />
in ein einheitliches System zu bringen – und damit<br />
für Ordnung im Chaos der komplexen Anforderungen zu<br />
sorgen.<br />
BearingPoint<br />
„Die Komplexität hat sich deutlich erhöht“ 16<br />
CAS<br />
Business to go! 18<br />
innobis<br />
Outsourcing hilft Kosten senken 19<br />
Rubriken + Service<br />
Editorial 1<br />
Impressum 20<br />
Margaretha Hamm<br />
Chefredakteurin<br />
<strong>Banken+Partner</strong><br />
<strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13<br />
1
Sonderthema<br />
<strong>SAP</strong> for Banking<br />
Technologieführerschaft<br />
als Wettbewerbsvorteil<br />
Hunderte Anwendungen, verschiedene Technologien und unterschiedliche<br />
Programmiersprachen – der Handlungsbedarf in den<br />
IT-Landschaften der deutschen Kreditinstitute ist groß. Moderne<br />
Systeme avancieren zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor.<br />
Neue Vertriebskanäle, neue Produkte,<br />
neue regulatorische Änderungen,<br />
neue Prozesse, neue Technologien<br />
– die To-Do-Liste der IT-Verantwortlichen<br />
bei den Kreditinstituten wird<br />
immer länger. Im Kampf um Kunden<br />
und gegen die Mitbewerber im<br />
Markt ist die wirtschaftliche und<br />
wirksamere Neuausrichtung der<br />
internen Kernprozesse und Analysen<br />
von herausragender Bedeutung. Und<br />
da bleibt viel zu tun, wenn man die<br />
Ergebnisse der Trendstudie „Zukunft<br />
der Banken 2020“ von Lünendonk<br />
in Zusammenarbeit mit Steria Mummert<br />
Consulting betrachtet.<br />
Vier Fünftel aller Institute sind<br />
mit ihrer IT noch unzufrieden<br />
Mehr als 80 Prozent der Banken in<br />
Deutschland sind der Studie zufolge<br />
mit der Unterstützung durch<br />
ihre IT nicht zufrieden. Besonders<br />
kritisch wird die Unterstützung der<br />
Geschäftsprozesse durch die Informationstechnologie<br />
bewertet. „Zu<br />
ineffizient“ und „nicht leistungsstark<br />
genug“ lauten die Urteile der<br />
befragten Banker. 82,8 Prozent sehen<br />
Effiziente Abwicklungsprozesse<br />
erzeugen weniger Redundanzen<br />
Die Industrialisierung von Prozessen<br />
gehört zu den Kernelementen des<br />
<strong>SAP</strong>-Angebotes. <strong>SAP</strong> bietet beispielsweise<br />
mit dem Softwarepaket <strong>SAP</strong><br />
Transactional Banking eine Plattform<br />
zur Abwicklung und Automatisierung<br />
von Girokonten, Termineinlagen,<br />
Festgeldern, Spareinlagen, Darlehen<br />
und Sicherheiten. Dank übergreifender<br />
Kontoauszüge und Preisgestaltungen<br />
können Banken ihre Kunden<br />
ganzheitlich ansprechen und spezifische<br />
Angebote unterbreiten – und<br />
das alles in Echtzeit. Konsumenten-<br />
und Immobilienkredite können<br />
ebenso verwaltet werden wie flexible<br />
Kreditlinien. Gleichzeitig sind redundante<br />
Datenhaltungen nicht mehr<br />
notwendig.<br />
Ein echter Gewinn, bringt doch die<br />
Produktion redundanter Daten hohe<br />
Wartungskosten und eine schwerfällige,<br />
starre Systemlandschaft mit<br />
sich. Diese wiederum steht dann<br />
einer flexiblen Einführung neuer Produkte,<br />
der Automatisierung und Verschlankung<br />
von Prozessen sowie der<br />
Einbindung neuer Kanäle im Wege.<br />
Die Produkte sind das eine – die<br />
Beziehung zu den Kunden ist das<br />
andere. Eine individuelle Ansprache<br />
des Kunden über verschiedene Vertriebskanäle<br />
ist heute unerlässlich.<br />
Das Interesse für digitale Bankangefür<br />
die Zukunft ein hohes oder sehr<br />
hohes Optimierungspotenzial bei<br />
ihren IT-Lösungen.<br />
Die Ergebnisse sind umso brisanter<br />
als die Bankmanager zugleich<br />
davon ausgehen, dass sie im Wettbewerb<br />
um die Kunden in Zukunft nur<br />
gewinnen können, wenn Front- und<br />
Back-End optimal arbeiten. Ja, von<br />
Technologieführerschaft als dem entscheidenden<br />
Kriterium ist die Rede.<br />
So gehen mehr als drei Viertel<br />
der Befragten davon aus, dass bis<br />
zum Jahr 2020 die Technologieführerschaft<br />
eine hohe oder sehr hohe<br />
Bedeutung als Differenzierungsmerkmal<br />
im Wettbewerb der Kreditinstitute<br />
gewinnen wird. Heute messen<br />
erst 44,6 Prozent diesem Faktor eine<br />
derartige Relevanz bei.<br />
„Um im Wettbewerb zu bestehen,<br />
brauchen Banken eine leistungsfähige<br />
IT-Landschaft“, kommentiert Dr.<br />
Ulrich Meyer, Geschäftsbereichsleiter<br />
Financial Services von Steria Mummert<br />
Consulting die Studienergebnisse.<br />
„Automatisierte und schnelle<br />
Geschäftsprozesse helfen Kreditinstituten,<br />
sich auf das Kerngeschäft und<br />
ihre Kunden zu konzentrieren.“<br />
Doch wie lassen sich die Prozesse<br />
optimieren? Die Antwort von <strong>SAP</strong><br />
beispielsweise ist <strong>SAP</strong> for Banking,<br />
eine Standardsoftware für Banken<br />
mit einem modularen Produktportfolio<br />
entlang der gesamten Wertschöpfungskette,<br />
das die Walldorfer<br />
Software-Schmiede gemeinsam mit<br />
anderen Software- und Implementierungspartnern<br />
anbietet.<br />
2 <strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13
UNTERNEHMEN<br />
bote überwiegt eindeutig. Glücklich<br />
kann sich die Bank schätzen, die die<br />
Aktivitäten ihrer Kunden an allen<br />
Touchpoints ganzheitlich auf dem<br />
Radar hat.<br />
CRM-Tools erlauben diesen<br />
360-Grad-Blick auf den einzelnen<br />
Kunden. Mit dem <strong>SAP</strong>-CRM-Tool<br />
können Banken die Informationen<br />
aus Vertrieb, Marketing und Service<br />
auf alle Geschäftsanforderungen ausrichten.<br />
Je nach Bedarf können auch<br />
nur einzelne Lösungskomponenten<br />
eingesetzt werden.<br />
Die Anwendung <strong>SAP</strong> Customer<br />
Relationship Management (<strong>SAP</strong><br />
CRM) hilft zum Beispiel dabei, einzelne<br />
Kernprozesse in der Interaktion<br />
mit dem Kunden und im internen<br />
Verwaltungsablauf zu verschlanken.<br />
Ehemals aufwendige und zeitintensive<br />
Abläufe können effizienter<br />
aufgesetzt werden. Die Software<br />
ermöglicht es außerdem, Marketing-<br />
Kampagnen spezifischer auf Kunden<br />
auszurichten und zu managen.<br />
Mobile Anwendungen<br />
sind der Renner<br />
Mit der Akquisition von Sybase hat<br />
<strong>SAP</strong> seine CRM-Lösungen speziell<br />
für die Bankenindustrie um mobile<br />
Lösungen, wie Internetbanking und<br />
Mobile Banking, erweitert. Zeitgerecht<br />
– denn mobile Apps sind hochbegehrt.<br />
Banken können die Oberflächen<br />
der mobilen Anwendungen<br />
nach ihren eigenen Bedürfnissen frei<br />
skalieren und im Aussehen an ihr<br />
eigenes Corporate Design anpassen,<br />
um sich von der Konkurrenz abzugrenzen.<br />
Die Qualität der mobilen Apps<br />
von Banken nimmt laut App-Ranking<br />
2013 des Schweizer Research-<br />
Unternehmens MyPrivateBanking<br />
Research weltweit zu. So legte das<br />
Die IT-Unterstützung der Geschäftsprozesse ist ausbaufähig<br />
Optimierungspotenziale in Effizienz und Performance<br />
Umsetzungsfähigkeit<br />
Herausforderer<br />
Misys (BankFusion Universal Banking)<br />
Nischenanbieter<br />
Misys (BankFusion Equation)<br />
Diasoft (Flextera)<br />
BML Istisharat<br />
Diasoft (FA#)<br />
ICS Financial Systems<br />
Branchenführer<br />
Visionäre<br />
Vollständigkeit der Vision<br />
Sopra Banking (Delta-Bank)<br />
Quelle: Trendstudie „Zukunft der Banken 2020“ von Lünendonk in Zusammenarbeit mit Steria Mummert Consulting<br />
Stand September 2012<br />
<strong>SAP</strong><br />
Tata Consultancy Services<br />
Temenos Group FIS Infosys<br />
Oracle Sopra Banking (Thaler)<br />
Polaris FT<br />
Open Solutions<br />
Avaloq<br />
Infrasoft Tech<br />
Cobiscorp<br />
Lieferantenbeziehungen<br />
ohne Risiko stabilisieren<br />
Otto Johannsen<br />
Geschäftsführer,<br />
fidis GmbH<br />
Die globalisierte<br />
Arbeitsteilung<br />
macht Lieferantenbeziehungen<br />
immer komplexer.<br />
Analog dazu erhöht<br />
sich die Anzahl der<br />
Zahlungsströme<br />
und damit das Ausfallrisiko.<br />
Wenn<br />
aber die Abnehmer<br />
ihre Rechnungen<br />
nicht rechtzeitig<br />
begleichen, fehlt<br />
dem Lieferanten das Geld für neue Güter.<br />
Zwischenhändler beziehungsweise kleinere<br />
Produzenten wiederum kommen<br />
in Lieferschwierigkeiten, wenn sie kein<br />
Geld für neue Ware haben. Ein Teufelskreis.<br />
Um diesen zu durchbrechen, bieten<br />
immer mehr Unternehmen ihren Lieferanten<br />
bankenunabhängige Finanzierungsinstrumente<br />
wie Finetrading,<br />
Factoring oder Reverse-Factoring an.<br />
Durch den Ankauf offener Rechnungen<br />
oder die Direktbezahlung eines Warenkaufs<br />
für einen Lieferanten lässt sich<br />
der Zeitraum zwischen Produktion und<br />
Weiterverkauf überbrücken und die Lieferkette<br />
stabilisieren. Factor und Finetrader<br />
machen zudem ein gutes Geschäft<br />
– letzterer durch die bei Sofortzahlung<br />
fälligen Skonti.<br />
Diese so genannte Supply-Chain-<br />
Finanzierung nimmt derzeit gewaltig<br />
an Bedeutung zu. Sie erfordert jedoch<br />
einen hohen Aufwand: Zahlungsströme<br />
müssen administriert und beglichene<br />
Vermögenswerte termingerecht übergeben<br />
werden. Und sie ist riskant: Wird<br />
beispielsweise ein Debitor zahlungsunfähig,<br />
verliert der Rechnungsankäufer<br />
sein Geld. Supply-Chain-Finanzierung ist<br />
daher nur dann sinnvoll, wenn sie professionell<br />
betrieben wird – das heißt mit<br />
einem hohen Grad an Automatisierung,<br />
wie sie nur eine Spezialsoftware ermöglicht.<br />
Diese erkennt dann zum Beispiel<br />
auch, wie zahlungsfähig ein Debitor ist.<br />
<strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13<br />
3
Sonderthema<br />
Unternehmen im April 2013 eine Studie<br />
vor, in der mehr als 200 mobile<br />
Apps von den 50 führenden Banken<br />
weltweit verglichen wurden. Fazit:<br />
Zwar besteht immer noch ein großer<br />
Mangel an benutzerfreundlichen<br />
und zukunftsweisenden Funktionen<br />
und Inhalten. Doch im Vergleich zur<br />
Erhebung von 2011 ist die Zahl der<br />
Banking-Apps und App-Funktionen<br />
explosionsartig gewachsen und auch<br />
die qualitative Bewertung stieg von<br />
35 Punkten im Jahr 2011 auf 40 von<br />
60 Punkten 2013.<br />
Gewinner des App-Rankings sind<br />
die in Singapur ansässige DBS Bank<br />
und die US-Bank Capital One mit 50<br />
von 60 Punkten. Sieger in der Kategorie<br />
der besten einzelnen mobilen<br />
Apps sind die Deutsche Bank, Société<br />
Générale und die Bank of China.<br />
Big Data in Echtzeit managen<br />
Die Geschäftsdatenbestände der Kreditinstitute<br />
wachsen auf allen Kanälen.<br />
Neue regulatorische Vorgaben<br />
erhöhen ebenfalls den Detaillierungsgrad.<br />
Immer schneller gilt es, immer<br />
größere Datenmengen zu verarbeiten<br />
– in Echtzeit. Denn sonst sind<br />
Zukunftssimulationen oder Stresstests<br />
Makulatur.<br />
Bankspezifische <strong>SAP</strong>-Anwendungen,<br />
wie <strong>SAP</strong> Bank Analyzer oder<br />
<strong>SAP</strong> Liquidity Risk Management,<br />
liefern Lösungen für Risikoanalysen,<br />
Rechnungslegung und das bankspezifische<br />
Berichtswesen. Datenmanagement-Tools<br />
ergänzen das Portfolio.<br />
Liquiditäts- und Betrugsrisiken<br />
absichern<br />
In-Memory-Innovationen wie <strong>SAP</strong><br />
HANA sollen helfen, höhere Datenvolumen<br />
in kürzerer Zeit zu verarbeiten.<br />
<strong>SAP</strong> Liquidity Risk Management<br />
ist die erste bankspezifische Anwendung<br />
powered by <strong>SAP</strong> HANA.<br />
Mit der Anwendung können<br />
hunderte Millionen Cash Flows in<br />
Sekunden aggregiert und analysiert<br />
werden. Kreditinstitute können so<br />
mehrstündige Analyseläufe auf sehr<br />
kurze Auswertungszeiten reduzieren<br />
und kontinuierliche Risikomessungen<br />
und Simulationen durchführen.<br />
Eine weitere neue Anwendung<br />
auf Basis der Plattform <strong>SAP</strong> HANA<br />
ist das <strong>SAP</strong> Fraud Management. Die<br />
Anwendung ermöglicht Unternehmen<br />
im Bankwesen, im öffentlichen<br />
Sektor, Versicherungswesen, Gesundheitswesen<br />
und in der Versorgungsindustrie<br />
die Echtzeitanalyse großer<br />
Datenmengen und hilft, Unregelmäßigkeiten<br />
und Betrugsrisiken frühzeitig<br />
zu erkennen. Wie wichtig dies<br />
ist zeigen Untersuchungen, nach<br />
denen die Gesamtsumme potenzieller<br />
Betrugsschäden 2011 weltweit 3,5<br />
Billionen US-Dollar betrug.<br />
Die Anwendung gehört zu den<br />
Governance, Risk und Compliance<br />
(GRC-)Lösungen und soll durch Analyse<br />
und Anpassung an sich ändernde<br />
Betrugsmuster helfen<br />
u finanzielle Verluste zu minimieren,<br />
u Fehlalarme zu verringern und<br />
u Betrug zu vermeiden.<br />
<strong>SAP</strong> wurde kürzlich vom Analystenhaus<br />
Gartner im Bereich operative<br />
Kernbankensysteme als führender<br />
Anbieter eingestuft.<br />
<br />
Ursula Pelzl<br />
Effiziente IT-Unterstützung entlang der Wertschöpfungskette<br />
Einheitliche Technologieplattformen ermöglichen signifikante Skaleneffekte<br />
Trends <strong>SAP</strong>-Angebot Vorteile<br />
Vertrieb und<br />
Zusammenarbeit<br />
Flexibles Front<br />
Office<br />
Effiziente<br />
Abwicklungsprozesse<br />
Rechnungslegung,<br />
Risikostreuerung und<br />
Berichtswesen<br />
Kundenzufriedenheit<br />
steigern<br />
Industrialisierung<br />
Kostenreduktion<br />
Regelüberwachung<br />
Offo no. einheitliche<br />
operative Technologie<br />
Proaktives Verwalten von<br />
Risiko und Finanzen<br />
4<br />
<strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13
Sonderthema<br />
Zahlungsverkehr<br />
Cloud-Knoten verbindet<br />
Banken und Firmenkunden<br />
Das <strong>SAP</strong> Financial Services Network ist ein innovatives Zahlungsnetzwerk,<br />
das über einen Cloud-basierten Knoten Unternehmen<br />
und Kreditinstitute verbindet. Die Lösung ermöglicht eine sichere<br />
Bankenkommunikation und Abwicklung des gesamten Inlands- und<br />
Auslands-Zahlungsverkehrs – zu minimierten Kosten.<br />
Banken sind nach eigener Einschätzung besonders stark<br />
vom Verlust von Kunden und Marktanteilen bedroht,<br />
wenn sie ihr Geschäftsmodell nicht regelmäßig an neue<br />
Bedingungen anpassen. 92 Prozent der Fach- und Führungskräfte<br />
aus Kreditinstituten in Deutschland sehen diese<br />
Risiken – mehr als in jeder anderen Branche, heißt es<br />
in dem jüngsten „Managementkompass Neue Geschäftsmodelle“<br />
von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit<br />
mit dem F.A.Z.-Institut. Um dieser Herausforderung<br />
zu begegnen, setzt der Bankensektor stark auf neue<br />
Geschäftsmodell-Typen.<br />
Dass innovative Technologien neue Geschäftsmodelle<br />
fördern, zeigt das <strong>SAP</strong> Financial Services Network (FSN).<br />
Das innovative, <strong>SAP</strong>-eigene und von <strong>SAP</strong> verwaltete Zahlungsnetzwerk<br />
bündelt die langjährige Erfahrung des<br />
Anbieters aus Unternehmenssoftware, Datenbanktechnologie,<br />
Cloud und In-Memory Computing in einem standardisierten<br />
Zahlungsnetzwerk für Finanzdienstleister<br />
und ihre Firmenkunden. Das hochverfügbare Netzwerk<br />
unterstützt Kreditinstitute und Firmenkunden bei der Prozessoptimierung<br />
des Zahlungsverkehrs.<br />
Win-Win-Geschäftsmodell für Banken und<br />
Firmenkunden<br />
Die engere IT-Verzahnung von Kreditinstituten und Firmenkunden<br />
ist nach Aussage von Falk Rieker, Global Head of<br />
IBU Banking bei <strong>SAP</strong>, ein globaler Trend. Ausgangspunkt<br />
der Überlegungen zur Einrichtung des FSN-Netzwerkes<br />
sei gewesen, warum man die Finanzdienstleister durch<br />
eine auf Industriestandards basierende Lösung nicht enger<br />
verknüpfe mit den über 230.000 Unternehmen, die <strong>SAP</strong><br />
nutzen? Aktuell, so Rieker, arbeite man mit führenden<br />
globalen Banken zusammen. Zwar habe man auch früher<br />
für Banken und ihre Firmenkunden Intergrationslösungen<br />
entwickelt. Doch oft habe die Implementierung drei bis<br />
sechs Monate in Anspruch genommen.<br />
Bei FSN spricht <strong>SAP</strong> nun von Projekttagen, um beide<br />
Seiten über die digitale Wolke zu verknüpfen – eine<br />
deutliche Effizienzsteigerung also, mit Kostensenkungen<br />
auf beiden Seiten. Entsprechend sei die Nachfrage nach<br />
dem FSN auch „sehr hoch“. Die Vorteile der Lösung sind<br />
vielfältig:<br />
u Firmenkunden haben Zugang zu sämtlichen Finanzdienstleistern,<br />
die dem Netzwerk angeschlossen sind.<br />
u Bilaterale technische Diskussionen zwischen Firmenkunde<br />
und Dienstleister entfallen.<br />
u Projektlaufzeiten können durch den Wegfall langwieriger<br />
Tests erheblich verkürzt werden.<br />
u Die Prozesse zwischen Bank und Kunde können bei<br />
geringer Anfangsinvestition nahtlos integriert werden.<br />
u Das Betriebsrisiko wird geringer.<br />
u Alle Beteiligten erhalten mehr Transparenz und Kontrolle,<br />
u Die Kosten für die Wartung von Hard- und Software<br />
sinken.<br />
u Die Gesamtbetriebskosten werden niedriger, was zu<br />
kürzeren Amortisationszeiten führt.<br />
Banken und ihre Kunden arbeiten im FSN zudem immer<br />
mit den neuesten Softwareversionen und sind bezüglich<br />
gesetzlicher Anforderungen auf dem neuesten Stand.<br />
<br />
Ursula Pelzl<br />
<strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13<br />
5
Unternehmen<br />
Standardsoftware<br />
Mit Realtime-Daten<br />
kanalübergreifend in die Zukunft<br />
Die Herausforderungen an Kreditinstitute sind hoch. Effiziente<br />
IT-Landschaften sollen den Weg in die Zukunft ebnen. Was<br />
muss und kann die Bankentechnologie morgen leisten? Das hat<br />
<strong>Banken+Partner</strong> Falk Rieker, Global Head of IBU Banking, und<br />
Rüdiger Leicht, Director Business Solutions Financial Services<br />
bei <strong>SAP</strong>, gefragt.<br />
Falk Rieker,<br />
Global Head of<br />
IBU Banking, <strong>SAP</strong><br />
Rüdiger Leicht,<br />
Director Business Solutions<br />
Financial Services,<br />
<strong>SAP</strong><br />
Banken haben heute Zugang zu mehr<br />
strukturierten sowie unstrukturierten<br />
Kundendaten als je zuvor. Werden diese<br />
Daten intelligent genutzt für einen kundenorientierten<br />
Produkt- und Kanal-Mix,<br />
leisten sie einen wichtigen Beitrag zur<br />
Differenzierung gegenüber dem Wettbewerb.<br />
Das ist nicht nur ein strategische<br />
Thema, sondern auch eine Frage der<br />
passenden IT, oder?<br />
Rieker: Die Ausgangslage heute ist<br />
Chance und Herausforderung für die<br />
Finanzdienstleister. Ich bin überzeugt,<br />
dass Banken und Sparkassen mit differenzierten<br />
Angeboten, innovativen Produkten<br />
und einem Vertrieb auf allen von<br />
den Kunden nachgefragten Kanälen ihre<br />
Marktanteile ausweiten können. Digitale<br />
und mobile Services sind dabei weltweit<br />
von zentraler Bedeutung. Das heißt auch,<br />
dass die IT eine ganz wesentliche Rolle<br />
in diesem Kanal-Management spielt.<br />
Brauchen die Institute neben individuellen<br />
Strategien und Lösungen auch<br />
individuell entwickelte IT-Welten? Oder<br />
sind die Herausforderungen mit Standardsoftware<br />
zu stemmen?<br />
Rieker: Auf dem Markt der Standardsoftware hat sich in den<br />
vergangenen Jahren sehr viel getan. Die Standardsoftware-<br />
Pakete sind heute so gereift, dass sie für eine Vielzahl von Prozessen<br />
sehr gut geeignet sind. Das spiegelt sich ganz klar in den<br />
steigenden Absatzzahlen der Standardsoftware-Provider wider.<br />
Leicht: Der Trend zur Standardsoftware setzt sich sogar<br />
deutlich fort. Bei uns arbeiten viele Fachspezialisten, Designer<br />
und Programmierer an der Standardsoftware. Wenn eine Bank<br />
alleine diesen Aufwand für eine Individualsoftware betreiben<br />
muss, ist das sehr teuer. Institute, die Standardsoftware kaufen,<br />
profitieren vom Kosten-Sharing.<br />
Klar, dass gerade in der heutigen Zeit Kostenvorteile überzeugen.<br />
Welche Vorteile bietet der Einsatz von Standardsoftware<br />
darüber hinaus?<br />
Leicht: Den meisten Kreditinstituten ist nicht wirklich<br />
bewusst, dass Standardsoftware unabhängig macht: Ressourcen<br />
können am Markt gekauft werden, wenn man sie benötigt.<br />
Banken können so Spitzenauslastungen abfangen und auch<br />
Preisvergleiche für benötigte Dienstleistungen anstellen. Standardsoftwarelösungen<br />
sind ferner immer up-to-date, denn wir<br />
nehmen die Anregungen aus der Community unserer Kunden<br />
ernst und in unsere Aktualisierungen auf – und das führt zu<br />
einem hohen Qualitätslevel der Produkte.<br />
Die Time-to-Market ist heute ein ernstzunehmender Wettbewerbsfaktor.<br />
Bringt Standardsoftware die geforderten PS auf<br />
die Straße?<br />
6<br />
<strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13
UNTERNEHMEN<br />
Rieker: Das hängt von der Lösung ab, die die Banken im Einsatz<br />
haben. Sie haben recht, die Einführung eines neuen Produktes<br />
kann durchaus Monate dauern. Wir haben aber auch<br />
Kreditinstitute, die mit unseren <strong>SAP</strong>-Lösungen neue Angebote<br />
binnen weniger Tage einführen. Das hängt damit zusammen,<br />
dass wir viele Prozesse vordefiniert haben und den Banken<br />
einen Produktkonfigurator anbieten können. Auf diese Weise<br />
lassen sich Produktinnovationen über Produktlinien hinweg als<br />
Product-Bundles schnell und in verschiedenen Varianten auf<br />
den Markt bringen. Das ist heute in dieser Form in vielen Häusern<br />
noch nicht möglich. Wir können das, weil wir eine Plattform<br />
anbieten, auf der die verschiedenen Produktlinien abgewickelt<br />
werden können.<br />
Viele Banken möchten aber gerne unabhängig sein von ihren<br />
Softwarelieferanten, nicht auf Anpassungen warten müssen,<br />
sondern auch einmal selbst schnell Hand anlegen können.<br />
Geht das?<br />
Rieker: Standardsoftware zeichnet sich dadurch aus, dass<br />
man durch Parametrisierung den Banken die Wahlfreiheit gibt,<br />
wie gewisse Prozesse abgebildet werden sollen. Da kann eine<br />
Bank sehr schnell Produkte und Prozesse ändern und eigene<br />
Ideen umsetzen. Ein weiterer wesentlicher Aspekt unserer<br />
Software ist, dass über offene Schnittstellen kundenspezifische<br />
Erweiterungen adaptiert werden können.<br />
„Multi-Channel-Plattformen sind das<br />
Zukunftsthema schlechthin.“<br />
Falk Rieker, Global Head of IBU Banking, <strong>SAP</strong><br />
Schnelligkeit ist auch ein Aspekt der immer neuen regulatorischen<br />
Anforderungen und Anpassungen, die Kreditinstitute<br />
in ihrer IT-Landschaft verankern müssen. Überholen die immer<br />
neuen Anforderungen eigentlich die Umsetzung?<br />
Leicht: Regulatorische Fragen<br />
beherrschen die gesamte<br />
Bankenwelt – es ist das Thema<br />
mit der Priorität Eins. Wir bieten<br />
eine offene Architektur, die<br />
es Kreditinstituten ermöglicht,<br />
schnell, offen und global zu agieren. Dabei gilt es unterschiedliche<br />
Facetten zu berücksichtigen. Die Fragen, die es bei jeder<br />
dieser Anpassungen zu klären gilt, sind, wie groß sind die Anforderungen,<br />
wie genau sind diese zum Zeitpunkt X bereits definiert,<br />
welche Eingriffe erfordern sie und in welchen Modulen<br />
werden diese Anpassungen abgebildet? Basel III hat beispielsweise<br />
eine ganz andere Dimension als Fatca (Foreign Account<br />
Tax Compliance Act). Manche regulatorische Anforderung zieht<br />
sich über Jahre hin wie die internationale Rechnungslegungsvorschriften<br />
IFRS oder SEPA. Manchmal ist es aber auch nur ein<br />
Formular, das lokal angepasst werden soll.<br />
Rieker: Als globaler Anbieter sind wir mit den unterschiedlichsten<br />
Anforderungen auf globaler, regionaler und lokaler<br />
Ebene konfrontiert. Um diese bestmöglich umsetzen zu können,<br />
arbeiten wir eng mit Partnern zusammen.<br />
Wie sieht die Aufgabenteilung zwischen Ihnen und Ihren Partnern<br />
aus?<br />
Rieker: Wir arbeiten auf der einen Seite mit Implementierungspartnern<br />
zusammen. Das sind solche Unternehmen, die<br />
unsere <strong>SAP</strong>-Lösungen bei den Kreditinstituten vor Ort einführen.<br />
Auf der anderen Seite kooperieren wir mit anderen Software-Anbietern,<br />
da wir den Bedarf der Banken und Sparkassen<br />
alleine nicht decken können. So bieten für die Kreditwirtschaft<br />
etwa zwei Dutzend Partner-Produkte an, die komplementär zu<br />
unseren stehen und über offene Schnittstellen ohne großen<br />
Aufwand eingebunden werden können. Unser gemeinsames<br />
Produktportfolio stimmen wir auf die Nachfrage ab. Je mehr<br />
modulare, aufeinander abgestimmte Komponenten ein Institut<br />
einsetzt, desto größer sind die Skaleneffekte.<br />
Welche Lösungen fragen die Kreditinstitute aktuell besonders<br />
stark nach?<br />
Rieker: Da gibt es drei große Bereiche. Zum einen das Thema<br />
Multi-Channel-Plattform, also die zur Verfügungstellung von<br />
Produkten, Services und Informationen über mehrere Vertriebskanäle<br />
hinweg. Auf dem Weg zu einer ganzheitlichen Sicht<br />
auf den Kunden liegen bei den Banken noch große Effizienzpotenziale.<br />
Das zweite große Thema ist die strategische Weiterentwicklung<br />
der Kernbankensysteme.<br />
Hier liegt auch bei uns<br />
ein großer Fokus. Und schließlich<br />
haben die Kreditinstitute großen<br />
Beratungs- und Innovationsbedarf<br />
in den Bereichen Finance<br />
und Riskmanagement. Hier greifen zahlreiche regulatorische<br />
Anforderungen. Auch in diesem Bereich schlummern noch viele<br />
Optimierungsmöglichkeiten.<br />
Haben Sie aktuell einen Schwerpunkt in Ihren Entwicklungen<br />
für Banken?<br />
Rieker: Die Nachfrage nach Multi-Channel-Lösungen ist in<br />
den vergangenen 18 Monaten global stark gestiegen. Daher<br />
liegt hier ein Entwicklungsschwerpunkt. Der Treiber für die<br />
<strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13<br />
7
Unternehmen<br />
Nachfrage sind eindeutig die mobilen Anwendungen, die ein<br />
sehr starkes Wachstum aufweisen – viel höher als alle anderen<br />
Vertriebskanäle.<br />
Wie funktioniert das?<br />
Rieker: Wir stellen sicher, dass die Angebote, die wir im Produktkonfigurator<br />
konzipiert haben, auch auf allen Kanälen angeboten<br />
werden können. Dazu muss die Software-Architektur so<br />
gestaltet sein, dass die Services<br />
aus dem Backend auch in den<br />
Front-Office-Anwendungen zur<br />
Verfügung stehen. Wie wichtig<br />
der Mobile-Kanal ist, zeigt ein<br />
Zahlenbeispiel. Einer unserer<br />
Bankkunden in Südafrika generiert über Mobile Devices täglich<br />
7.000 neue Kunden, also rund 200.000 im Monat. Ein anderer<br />
Kunde in Asien kommt auf 100.000 neue Kunden pro Monat über<br />
diesen Kanal. Wenngleich diese Zahlen in reifen Märkten wie<br />
Deutschland sicher nicht möglich sind, zeigen sie doch aber die<br />
Bedeutung von mobilen Services und die Volumina der Daten,<br />
die es dort zu managen gilt.<br />
Womit wir beim Stichwort Big Data sind...<br />
Leicht: Ja, bei jedem Kontakt möchten Kreditinstitute heute<br />
gerne direkt eine Gesamtsicht auf die Daten ihres Kunden<br />
haben – und das ist natürlich eine Herausforderung. Dazu muss<br />
ein Institut in der Lage sein, Daten schnell auszuwerten. Und es<br />
braucht analytische Fähigkeiten. Wir bieten dafür reine Datenbanktechnologie<br />
mit analytischen Tools, wie beispielsweise<br />
Predictive Analytics und kombinieren diese mit Applikationen<br />
wie dem Realtime-Offer-Management. So lassen sich die Cross-<br />
Selling-Möglichkeiten der Banken optimieren. Basis dafür ist<br />
die In-Memory-Technologie, die ganz neue Möglichkeiten eröffnet,<br />
beispielsweise auch im Fraud Management. Betrügerische<br />
Absichten lassen sich so viel schneller und effizienter aufspüren<br />
als bisher.<br />
Rieker: Das gilt auch für viele andere Applikationen, die wir<br />
jetzt sukzessive auf die In-Memory-Plattform heben werden,<br />
damit Prozesse in Echtzeit ausgeführt werden können. Hier nehmen<br />
wir eine Vorreiterrolle für unsere Kunden ein. Liquiditätsund<br />
Risikomanagement gehören beispielsweise dazu.<br />
„Die In-Memory-Technologie eröffnet<br />
Banken ganz neue Möglichkeiten.“<br />
Rüdiger Leicht, Director Business Solutions Financial Services, <strong>SAP</strong><br />
Realtime als Maß aller Dinge?<br />
Rieker: Ja, unbedingt. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass so<br />
auch die Redundanz der Daten reduziert wird. Bisher kopieren<br />
die Banken noch immer große Datenmengen von links nach<br />
rechts, um sie in allen Bereichen zur Verfügung stellen zu können.<br />
Wenn hingegen eine einheitliche Datenbasis mit In-Memory-Technologie<br />
zur Verfügung steht, lassen sich deutliche Effizienzpotenziale<br />
und Einsparungen realisieren. Es ist eben nicht<br />
clever, Big Data nur mit mehr Rechnerkapazitäten bewältigen zu<br />
wollen. Es geht vielmehr darum, intelligente Strategien anzuwenden,<br />
vorhandene Datenbanken zu optimieren und mit In-Memory-Technologie<br />
zu kombinieren, um so eine Daten management<br />
Strategie zu entwickeln, die zwischen „hot“, „warm“ und „cold“<br />
Daten unterscheidet.<br />
Mobile Payment ist global<br />
betrachtet eines der Hype-<br />
Themen heute. Die deutsche<br />
Finanzwirtschaft hat lange zugeschaut<br />
und nähert sich mobilen<br />
Bezahlverfahren nur zögerlich<br />
und skeptisch. Ist die Technologie für Mobile Payment noch<br />
nicht ausgereift?<br />
Leicht: Die deutschen Banken und Sparkassen sind in der<br />
Wahrnehmung zu anderen Ländern etwas defensiver unterwegs.<br />
Die Kunden weltweit sind offen für mobile Lösungen, fragen sie<br />
nach – und viele Institute, aber auch Non- und Nearbanks in<br />
anderen Ländern, bieten diese an. Damit verbunden ist auch<br />
die Nachfrage nach Couponing- und Loyalty-Programmen für<br />
die Kundenbindung. Das ist sicher auch eine Folge davon, dass<br />
die Kreditinstitute hierzulande lange dem Zahlungsverkehr nicht<br />
mehr die umfassende Aufmerksamkeit geschenkt haben. Nun<br />
wollen sie dies ändern und sehen sich mit deutlich veränderten<br />
Kundenansprüchen und einer neuen Wettbewerbssituation konfrontiert.<br />
Aus der Arbeit mit globalen Finanzdienstleistern hat<br />
<strong>SAP</strong> bereits ausreichend Erfahrungen gesammelt. Wir können<br />
Couponing und Ticketing über die <strong>SAP</strong>-Mobile-Payment-Applikation<br />
einfach und sicher abwickeln. Wir sind der Enabler – wir<br />
haben die betriebswirtschaftliche Lösung und die Technologie.<br />
Auch die Cloud-Technologie ist ein Zukunftsthema. Doch deutsche<br />
Finanzdiensleister waren bisher noch wenig begeistert.<br />
In den kommenden Jahren plant jüngsten Studien zufolge allerdings<br />
mehr als die Hälfte der Banken, in die digitale Wolke zu<br />
investieren. Ist das realistisch?<br />
Rieker: Ich lebe in den USA und hier ist es ganz normal, dass<br />
Banken eine Vielzahl von Applikationen und Services aus der<br />
Cloud in Anspruch nehmen. In Europa sind die Institute wesentlich<br />
zögerlicher. Aber auch in Deutschland werden meiner Meinung<br />
nach der Einzug von Software-as-a-Service und Angebote<br />
aus der Wolke nicht dauerhaft aufzuhalten sein. Das sehe ich<br />
auch für Kernprozesse. Im Cloud Computing liegt großes Kostensenkungspotenzial<br />
– von der besseren Rechnerauslastung, an<br />
Rechenzentren ausgelagerte Daten und Programme bis hin zu<br />
einfacheren Aktualisierungen und der Standardisierung. <br />
<br />
Ursula Pelzl<br />
8<br />
<strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13
UNTERNEHMEN<br />
AddOn-Produkte<br />
<strong>SAP</strong> Banking effizient erweitern<br />
Die <strong>SAP</strong> Bankenlösung bietet bereits eine gute funktionale<br />
Abdeckung für das Basis-Bankgeschäft. Eine ihrer besonderen<br />
Stärken im Vergleich zu anderen Kernbanksystemen liegt darin,<br />
dass sie durch AddOn-Produkte flexibel erweiterbar ist. Zu<br />
den führenden Anbietern von <strong>SAP</strong>-AddOn-Lösungen für Banken<br />
zählt die iBS - Innovative Banking Solutions AG aus Wiesbaden.<br />
Auf dem <strong>SAP</strong>-Forum für Banken zeigt die iBS neue Lösungen für<br />
Impairment, Kreditausfalldaten und FATCA.<br />
Ulrich Böttger<br />
Vorstand, iBS AG<br />
Worin liegen generell die Vorteile von<br />
AddOn-Produkten, wie sie die iBS<br />
anbietet?<br />
Böttger: Unsere Produkte stellen<br />
innerhalb der <strong>SAP</strong>-Lösung neue fachliche<br />
Funktionen bereit oder erweitern<br />
bestehende. Durch diese können Institute<br />
ihre Abläufe effizienter gestalten<br />
oder spezifische Anforderungen, zum<br />
Beispiel für das Bausparkassengeschäft,<br />
innerhalb von <strong>SAP</strong> Banking abbilden. Für<br />
den Fachbereich bedeutet dieses eine<br />
bessere Systemunterstützung sowie<br />
mehr Bedienkomfort durch durchgängige<br />
Abläufe ohne Medienbrüche. IT-<br />
Verantwortliche profitieren von einer<br />
weniger komplexen Systemlandschaft<br />
mit verbesserter Wartbarkeit und geringeren<br />
Kosten.<br />
Warum sollen Banken Standardlösungen<br />
anstelle von Eigenentwicklungen<br />
einsetzen?<br />
Böttger: Eigenentwicklungen sind<br />
sinnvoll, wenn es darum geht, sich<br />
Wettbewerbsvorteile zu sichern. In<br />
Bereichen ohne Differenzierungspotenzial,<br />
wie beispielsweise im Meldewesen,<br />
spielt hingegen die Wirtschaftlichkeit<br />
eine zentrale Rolle. Das spricht für eine<br />
Standardlösung. Ein weiterer Vorteil von<br />
Standardsoftware ist die kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung durch den Hersteller.<br />
Dadurch partizipieren Anwenderunternehmen<br />
an neuen fachlichen Funktionen<br />
und technologischen Innovationen und<br />
sind nicht darauf angewiesen, selbst<br />
Spezialisten vorzuhalten.<br />
Was ist das Besondere an den Produkten,<br />
die die iBS auf dem <strong>SAP</strong>-Forum<br />
für Banken vorstellt?<br />
Böttger: In Mainz präsentieren wir<br />
unsere neuen Produkte für Impairment,<br />
Kreditausfalldaten und FATCA – drei<br />
klassische Anwendungsbereiche für<br />
Standardsoftware.<br />
Der iBS Impairment Workplace ist<br />
ein klassisches AddOn. Es erweitert die<br />
<strong>SAP</strong>-Komponente Impairment Management<br />
for Banking um Dialog-Funktionen<br />
für die effiziente Individualbetreuung<br />
signifikanter Geschäfte.<br />
iBS Lösungsbereiche<br />
• Meldewesen<br />
• Risikomanagement<br />
• Tax Compliance<br />
• Geschäftsprozessautomation<br />
• Banking Suites für Spezialbanken<br />
Die Kreditausfalldatenbank iBS-LDB<br />
ist hingegen eine eigenständige Software.<br />
Mit ihr lassen sich ausfallrelevante<br />
Daten aus den verschiedenen<br />
<strong>SAP</strong>-Bestandssystemen automatisch<br />
konsolidieren, für die nachgelagerte<br />
Analyse bearbeiten und aufsichtskonform<br />
vorhalten.<br />
Bei unserer FATCA-Software iBS-<br />
FAIR bieten wir zu den relevanten <strong>SAP</strong>-<br />
Banking-Modulen Schnittstellen im Produktstandard.<br />
Die Software kann auch<br />
unabhängig mit anderen Kernbanksystemen<br />
betrieben werden. Bei Design und<br />
Entwicklung der Lösung konnten wir auf<br />
unsere langjährigen Erfahrungen in den<br />
Bereichen Meldewesen und Prozessautomation<br />
zurückgreifen. Auf dieser<br />
Basis haben wir für unsere Kunden eine<br />
Lösung realisiert, mit der sich geänderte<br />
sowie neue Anforderungen flexibel<br />
abbilden lassen.<br />
<br />
Innovative Banking Solutions AG<br />
Bahnhofstr. 27-33<br />
65185 Wiesbaden<br />
T: +49.611.34 10 100<br />
www.ibs-banking.com<br />
<strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13<br />
9
Unternehmen<br />
Ziele beim Aufbau moderner Finanzarchitekturen<br />
Von Silos zum Schichtenmodell,<br />
vom „best practice“ zum „best fit“<br />
Standardisierung bedeutet im ursprünglichen Wortsinn Vereinheitlichung.<br />
Kann Standardisierung auch beim Aufbau einer<br />
modernen Finanzarchitektur gelingen? Und welche weiteren<br />
Anforderungen muss eine solche Architektur erfüllen?<br />
Jahrzehntelang gewachsene heterogene IT-Systemlandschaften<br />
sind den heutigen Herausforderungen nicht<br />
mehr gewachsen. Neue und sich permanent verändernde<br />
Anforderungen stellen sowohl die IT- als auch die<br />
entsprechenden Fachabteilungen vor hohe Hürden. Die<br />
EDV-Abteilungen müssen eine Vielzahl an Systemen warten<br />
und weiterentwickeln, Schnittstellen erweitern. Die<br />
Fachabteilungen stoßen an prozessuale Grenzen was das<br />
Handling der Prozesse, manueller Lösungen und organisatorischer<br />
Regelungen angeht.<br />
Wesentliches Element ist die Komplexitätsreduktion<br />
− zum Vorteil aller Beteiligten − durch Entflechtung der<br />
operativen von der dispositiven Systemwelt. Nicht zuletzt<br />
gerade diese historisch gewachsenen Verflechtungen aller<br />
Architekturkomponenten machen den „Neubau“ der<br />
Architektur erforderlich. Dabei gilt die Vereinheitlichung<br />
und Zentralisierung von fachlichen Funktionen und<br />
Methoden als adäquates Mittel eine „saubere“ Anwendungslandschaft<br />
zu definieren.<br />
Einsatz von Standardsoftware: als Beispiel in der<br />
Analytik der <strong>SAP</strong> Bank Analyzer<br />
Vor zehn Jahren begann <strong>SAP</strong> als einer der ersten Softwareanbieter<br />
mit dem <strong>SAP</strong> Bank Analyzer eine Plattform<br />
anzubieten, welche die Gesamtbanksteuerung unterstützt.<br />
Mehrere Komponenten bilden die Basis zur Abbildung<br />
einer integrierten Finanz- und Risikoarchitektur (Schlagwort<br />
IFRA).<br />
Mit der Entscheidung zum Einsatz<br />
einer solchen Standardsoftware sollte<br />
man sich gleichzeitig verpflichten,<br />
diesen Standardansatz auch bei der<br />
Einführung konsequent durchzuhalten.<br />
Bereits bei der Datenlieferung an<br />
die Datenschicht SDL des <strong>SAP</strong> Bank<br />
Analyzer gilt es die hohen Qualitäts-<br />
und Integritätsanforderungen<br />
zu erfüllen. Denn der Bank Analyzer<br />
erlaubt keine Inkonsistenzen innerhalb<br />
logisch zusammenhängender<br />
Objekte. Die Qualität der angelieferten<br />
Daten bestimmt maßgeblich die<br />
Qualität des Ergebnisses.<br />
Der Einsatz von Standardsoftware<br />
bedeutet auch, dass Verarbeitung und<br />
fachliche Logik einem klar definierten<br />
Ablauf folgen, der sich eventuell<br />
kundenindividuell anpassen lässt,<br />
sich aber immer im Rahmen eines<br />
anzuwendenden Regelwerks bewegt.<br />
Einzelfallbezogene oder von außen<br />
individuell steuerbare Logiken lassen<br />
sich hier meist nicht etablieren. Es ist<br />
außerdem wichtig, Ausnahmeregeln<br />
nicht separat zu betrachten, sondern<br />
frühzeitig zu integrieren. Denn am<br />
Ende müssen auch sie in das Standard-Regelwerk<br />
integriert werden.<br />
Vom Silo zum Schichtenmodell<br />
Oftmals sind es die begrenzten fachlichen<br />
und technischen Gestaltungsmöglichkeiten<br />
in den Systemen der<br />
operativen und dispositiven Welt, die<br />
10 <strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13
UNTERNEHMEN<br />
viele Kunden veranlassen zwischen diese beiden Welten<br />
eine zentrale Datenschicht zu etablieren. Diese Datenschicht<br />
bildet die Trennmauer zwischen den beiden Welten.<br />
Eine „Finanzdatenschicht“ als Firewall: ein erster<br />
Schritt zur Schichtenarchitektur.<br />
Diese Entkopplung der operativen von der dispositiven<br />
Welt ermöglicht die klare Verortung der architekturellen<br />
Aufgaben an einer zentralen Stelle. Des Weiteren erlaubt<br />
es der Aufbau einer zentralen Finanzdatenschicht Änderungen<br />
an Quellsystemen und Abnehmersystemen unabhängig<br />
durchzuführen.<br />
Denn neben der eigentlichen Datenmodellierung der<br />
zentralen Finanzdatenschicht spielen zwei weitere Konzepte<br />
eine wichtige Rolle:<br />
u der Datenimport: die Transformation der Quellsystemdaten<br />
in das zentrale Modell.<br />
u der Datenexport: die abnehmerspezifische Bereitstellung<br />
aus dem zentralen Modell.<br />
Eine solide Transformationslogik beider Strecken erfordert<br />
zwingend enge Zusammenarbeit von Fach- und IT-<br />
Mitarbeitern: Die IT erarbeitet technische Lösungsvorschläge,<br />
gibt aber auch Grenzen vor − bestimmt durch<br />
technische Machbarkeit und Kosten. Die Fachmitarbeiter<br />
definieren diesbezügliche Ausnahmebehandlungen,<br />
bewerten fachliche Auswirkungen der Lösungsmöglichkeiten<br />
und entscheiden über die<br />
umzusetzende Variante.<br />
Von „best practice“ zu „best fit“<br />
Transformationsprojekte sehen sich<br />
externen Herausforderungen gegenüber,<br />
die zum Leidwesen aller Projektbeteiligten<br />
keinen Fixpunkt, sondern<br />
ein sich änderndes Ziel darstellen.<br />
Der Prozess bis zur Finalisierung<br />
von IFRS 9 sei hier als aktuelles Beispiel<br />
genannt. Trotz näher rückendem<br />
Anwendungstermin der neuen<br />
Bilanzierungsrichtlinie sind nicht alle<br />
Details final spezifiziert.<br />
Neben diesen Anforderungen verstehen<br />
es die Mitarbeiter der XPACT<br />
Consulting AG Erfahrungswerte aus<br />
anderen Projekten nicht nur in ihr<br />
Projekt einfließen zu lassen, sondern<br />
gleichsam auf die Bedürfnisse Ihres<br />
Hauses und Ihres Projektes kundenindividuell<br />
anzupassen.<br />
Oliver Müller, XPACT Consulting AG<br />
Herausforderungen für IT und Fachbereich<br />
Berichtskonsistenz<br />
Nachvollziehbarkeit<br />
Datenverantwortung<br />
Transparenz<br />
Fachliche<br />
Ziele<br />
IT-<br />
Ziele<br />
Komplexitätsreduktion<br />
Effizienz<br />
Dynamik<br />
Standardsoftware<br />
Accounting<br />
Risiko<br />
Meldewesen<br />
Controlling<br />
Themenschwerpunkte<br />
externe<br />
Anforderungen<br />
Permanente Veränderungen<br />
Änderungshäufigkeit<br />
Änderungstiefe<br />
Die Grafik veranschaulicht eine Vielzahl von Herausforderungen<br />
die nur von allen Partnern gemeinsam erreicht<br />
werden können.<br />
<strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13<br />
11
Unternehmen<br />
Kredit-Scoring<br />
„Schnelle und exakte Analysen<br />
unterstützen das Risikomanagement“<br />
Moderne In-Memory-Technologien wie <strong>SAP</strong><br />
HANA ermöglichen es, große Datenmengen in<br />
Echtzeit auszuwerten. Die Customer-Scoring-<br />
Lösung von GFT Technologies nutzt diese Möglichkeit,<br />
um Banken bei der Risikoeinschätzung<br />
im Aktivgeschäft zu unterstützen.<br />
Michael<br />
Kannemacher<br />
Head of <strong>SAP</strong><br />
Practice,<br />
GFT Technologies<br />
Die Auswertung großer Datenmengen<br />
ist derzeit eine der wichtigsten Aufgaben<br />
der Kreditwirtschaft. Worin liegen<br />
dabei die Herausforderungen?<br />
Kannemacher: Das ist sicherlich die<br />
Frage der Datenqualität und der Datenmenge.<br />
Für verlässliche Ergebnisse<br />
sind gute und aktuelle Daten notwendig<br />
– idealerweise auf dem Level „Einzelgeschäftsebene“<br />
oder „Geschäftspartner“.<br />
Denn je mehr detaillierte Informationen<br />
für eine Auswertung bereitgestellt werden<br />
können, desto genauer werden die<br />
Ergebnisse. Wenn man dann noch in der<br />
Lage ist, die Daten schnell zu analysieren,<br />
bietet dies deutliche Wettbewerbsvorteile.<br />
Dafür benötigt man moderne<br />
Analyse-Technologien – wie beispielsweise<br />
<strong>SAP</strong> HANA. Denn die bisherigen<br />
Methoden zur Datenanalyse dauern<br />
– angesichts der rapide wachsenden<br />
Datenmengen – in der Regel zu lange.<br />
Was bedeutet das für das Risikomanagement?<br />
Kannemacher: Schnellere und<br />
exaktere Analysen. Die regulatorischen<br />
Anforderungen an Kreditinstitute sind in<br />
den vergangenen Jahren enorm gestiegen.<br />
Das trifft natürlich ganz besonders das Risikomanagement.<br />
Die Banken müssen in immer kürzeren Zeitspannen Informationen<br />
an die internen und externen Interessensgruppen – zum<br />
Beispiel Aufsichtsrat, Vorstand, Finanzaufsicht, Rating-Agenturen<br />
– liefern können und dabei noch dafür sorgen, dass die<br />
Daten transparent zur Verfügung stehen. Aber auch die zeitnahe<br />
Berücksichtigung der Risikokennzahlen für die eigene Gesamtbanksteuerung<br />
erfolgt immer genauer und schneller. Nur wenn<br />
ausreichend Informationen zur Verfügung stehen, kann man<br />
sein Portfolio aktiv steuern – beispielsweise wenn es um die<br />
Eigenkapitalunterlegung nach dem Baseler Akkord geht. Dafür<br />
ist eine möglichst genaue Risikoabschätzung unerlässlich.<br />
Ein im Zusammenhang mit der Auswertung großer Datenmengen<br />
immer wieder genannter Begriff ist das In-Memory-Computing.<br />
Was bringt diese Technologie?<br />
Kannemacher: Mit Hilfe des In-Memory-Computing kann<br />
man eine große Menge von Daten in Echtzeit verarbeiten, denn<br />
statt der Applikationsschicht wird für datenintensive Operationen<br />
die Datenschicht verwendet. Der Grundgedanke hierbei:<br />
erst wird berechnet, dann werden die Daten übergeben. Damit<br />
sind interaktive Simulationen und Kalkulationen in Echtzeit<br />
abbildbar. Die Aggregation von Millionen von Einzelinformationen<br />
in Sekunden sind, genau wie deren Import und Analyse<br />
in Echtzeit, keine Wunschvorstellung mehr, sondern Realität.<br />
Durch die interaktive Anpassung der Verhaltens- und Marktparameter<br />
sind Wenn-dann-Analysen möglich, zudem können<br />
die Daten bis auf die Einzelgeschäftsebene heruntergebrochen<br />
werden.<br />
Welche Veränderungen in der IT sind notwendig, um die In-<br />
Memory-Technologie nutzen zu können?<br />
Kannemacher: Um die durch In-Memory-Technologie mögliche<br />
Real-Time Entscheidungsfindung und -unterstützung optimal<br />
nutzen zu können, muss die Qualität und Verfügbarkeit der<br />
verwendeten Daten bestmöglich sichergestellt sein. Dazu gehören<br />
zum Beispiel die Verwendung einer einheitlichen Semantik<br />
und eine klare Festlegung der Datenquellen. Perspektivisch<br />
bietet die durch In-Memory-Datenbanken mögliche Verschmel-<br />
12<br />
<strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13
UNTERNEHMEN<br />
zung von operativen (OLTP) und dispositiven (OLAP) Systemen<br />
eine enorme Komplexitätsreduktion.<br />
Nun hat GFT Technologies bei der CeBIT im März eine Lösung<br />
für das Customer Scoring und die Echtzeit-Validierung von<br />
Risikoparametern vorgestellt. Was bringt eine solche Lösung<br />
den Banken?<br />
Kannemacher: Sehr viel. Banken können dadurch sowohl<br />
die Beratungsqualität als auch die Übereinstimmung mit rechtlichen<br />
Vorgaben steigern. Bei der Kreditvergabe, dem Kerngeschäft<br />
der Banken, spielt die Bewertung der Kundenbonität<br />
eine entscheidende Rolle. Für diese Aufgabe hat GFT seine<br />
Customer-Scoring-Lösung entwickelt. Sie ermöglicht, eben weil<br />
sie die In-Memory-Technologie nutzt, die Analyse und Auswertung<br />
von großen Datenmengen in Echtzeit.<br />
Inwiefern wird die Beratungsqualität durch den Einsatz einer<br />
Analyse-Software gesteigert?<br />
Kannemacher: Künftige Portfolios und deren mögliche<br />
Risiken lassen sich durch die neue In-Memory-Technologie<br />
exakter simulieren, da größere Datenmengen der Bewertung<br />
zugrunde gelegt werden können. Entscheidungen über einen<br />
eingeräumten Kredit können dadurch auf einer verlässlichen<br />
Grundlage getroffen werden. Denn relevante Daten in Echtzeit<br />
werden unmittelbar mit der Bonität des Kunden kombiniert. Der<br />
Kunde erhält also schneller eine Zu- oder Absage – und vielleicht<br />
sogar bessere Konditionen.<br />
Gibt es noch andere Einsatzmöglichkeiten?<br />
Kannemacher: Aber sicher. Zum einen erhält das Bankmanagement<br />
durch die schnellen und exakten Analysen zusätzliche<br />
Informationen für die Gesamtbanksteuerung. Mit der<br />
maßgeschneiderten Kreditvergabe auf Grundlage des aktuellen<br />
Risikoportfolios des Instituts rückt also ein genau ausbalanciertes<br />
Verhältnis von Kosten, Risiken und Ertragspotenzialen<br />
in Reichweite. Darüber hinaus sind Banken mit Hilfe der<br />
Customer-Scoring-Lösung in der Lage, ausgehend vom Kern<br />
der Anwendung, der Scoring Engine, auch Vertriebsfragestellungen<br />
zu bearbeiten und Marketingaktivitäten erfolgreich<br />
umzusetzen. Beispielsweise wenn es darum geht, bestimmte<br />
Produkte zu lancieren oder ausgewählte Kundengruppen anzusprechen.<br />
Derzeit handelt es sich bei der GFT Anwendung um ein<br />
Antragsscoring. Wie soll sie weiterentwickelt werden?<br />
Kannemacher: Wir können uns vorstellen, in einem nächsten<br />
Schritt ein Verhaltensscoring zu entwickeln. Insbesondere<br />
denken wir dabei daran, das Zahlungsverhalten von Kunden<br />
in einem bestimmten Zeitraum mit einzubeziehen. Das ist auf<br />
Grundlage der bestehenden Lösung einfach möglich – und das<br />
Konzept dafür steht auch bereits. Wie wir mit der Entwicklung<br />
des Analyse-Tools dann weiter verfahren, werden wir gemeinsam<br />
mit den Banken entscheiden, die die Lösung anwenden.<br />
Denn schließlich stehen deren Bedürfnisse und Anforderungen<br />
für uns immer im Mittelpunkt.<br />
<br />
Über GFT Technologies<br />
Die GFT Gruppe mit Sitz in Deutschland unterstützt als strategischer<br />
Technologiepartner Unternehmen dabei, ihre<br />
Geschäftsprozesse durch intelligente IT-Lösungen und hochqualifizierte<br />
Spezialisten zu optimieren. Im Finanzsektor zählt<br />
GFT zu den weltweit führenden IT-Lösungsanbietern. Unter<br />
dem Leitmotiv „inspiring IT“ ermöglicht GFT Finanzinstitutionen<br />
eine schnelle und sichere Nutzung moderner Technologien.<br />
Für die Entwicklung, Implementierung und Wartung<br />
maßgeschneiderter IT-Lösungen kombiniert GFT fundierte<br />
Technologieerfahrung mit umfassender Branchenkompetenz.<br />
Mit der Tochtergesellschaft emagine bietet die GFT Gruppe<br />
Unternehmen ausgewählter Wachstumsbranchen die Möglichkeit,<br />
die personelle Besetzung ihrer Technologieprojekte<br />
schnell und flexibel zu gestalten. Dabei verbindet emagine<br />
tiefes Geschäftsverständnis mit fundiertem technologischem<br />
Know-how. Zudem verfügt emagine über ein internationales<br />
Netzwerk hochqualifizierter Spezialisten im IT- und Engineering-Bereich.<br />
Die GFT Gruppe steht seit mehr als 25 Jahren für Technologiekompetenz,<br />
Innovationskraft und Qualität. 1987 vom heutigen<br />
Vorstandsvorsitzenden Ulrich Dietz gegründet, erzielte GFT im<br />
Jahr 2012 einen gruppenweiten Umsatz von rund 231 Millionen<br />
Euro. Die GFT Gruppe ist an 22 Standorten in sieben Ländern<br />
präsent. Ein globales Team aus etwa 1.400 Mitarbeitern<br />
und 1.000 externen Beratern realisiert komplexe IT-Projekte<br />
länderübergreifend. Die GFT Aktie ist an der Frankfurter Wertpapierbörse<br />
notiert (Prime Standard: WKN 580 060, GEX).<br />
Kontakt:<br />
GFT Technologies AG<br />
Filderhauptstr. 142<br />
70599 Stuttgart<br />
Telefon: +49 (0) 711-62042-200<br />
Telefax: +49 (0) 711-62042-301<br />
Web: www.gft.com<br />
<strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13<br />
13
Unternehmen<br />
Softwaretests<br />
„Wir ermöglichen<br />
realistische Tests“<br />
Achim Baumgärtner<br />
Vorstand,<br />
[ isacon ]<br />
Software wird in der Regel mit Hilfe fiktiver Daten getestet. Eine<br />
neue Lösung ermöglicht nun auch die Nutzung realer Produktionsdaten.<br />
Welche Vorteile das hat, beschreiben die Vorstände<br />
von isacon im Interview mit <strong>Banken+Partner</strong>.<br />
Sascha Jozic<br />
Vorstand,<br />
[ isacon ]<br />
Weshalb ist es notwendig, in einer<br />
Testumgebung echte Produktionsdaten<br />
zu nutzen? Reichen manuell oder synthetisch<br />
erzeugte Daten denn nicht<br />
aus?<br />
Jozic: Für einfache Tests reichen<br />
synthetische Daten sicherlich aus. Doch<br />
Produktionsdaten machen Tests sehr viel<br />
realistischer, da sie die Anforderungen<br />
und Herausforderungen der realen Welt<br />
sehr viel genauer widerspiegeln. Ein<br />
über mehrere Jahre „gewachsener“<br />
Datensatz kann nur sehr aufwendig fiktiv<br />
erstellt werden.<br />
Baumgärtner: Darin liegt auch der<br />
Vorteil unserer Lösung. Wir ermöglichen<br />
es der Fachabteilung in ihrer Sprache zu<br />
beschreiben, mit welchen spezifischen<br />
Daten ein Test erfolgen soll – und erleichtern<br />
es der IT, diese Daten und eben<br />
gerade ausschließlich diese selektierten<br />
Daten – auch zur Verfügung zu stellen.<br />
Übrigens werden die Daten konsistent<br />
entladen, es werden also logische Verbindungen<br />
berücksichtigt.<br />
Aufgrund datenschutzrechtlicher Anforderungen<br />
ist es notwendig, sensible<br />
Daten vor Tests so zu verändern, dass<br />
sie nicht mehr zu einer bestimmten Person<br />
zurückverfolgt werden können. Wie<br />
kann das erfolgen?<br />
Jozic: Auch für diese Frage haben wir<br />
eine Lösung entwickelt. Und zwar werden<br />
die Namen und persönlichen Informationen,<br />
die in den Datensätzen enthalten<br />
sind durch andere plausible Informationen<br />
ersetzt. Die Herausforderung ist<br />
dabei, dass die neuen Daten realistisch<br />
sein müssen. Wenn beispielsweise auch<br />
die Postleitzahl Teil des Datensatzes ist,<br />
muss es sie tatsächlich geben.<br />
Baumgärtner: Die Prüfungen des zu<br />
testenden Programms werden fehler-<br />
Zwei Lösungen für Softwaretests<br />
Die Software bietet die Möglichkeit auf der Softwareplattform<br />
„<strong>SAP</strong> Banking Services“ in einem<br />
Quellsystem Daten nach Vorgaben zu suchen, diese konsistent zu kopieren und in<br />
ein Zielsystem zu transferieren.<br />
Mit PYANO können Sie Ihre Testdaten und Testsysteme pseudonymisieren<br />
und anonymisieren. PYANO ist für <strong>SAP</strong> Systeme<br />
einsetzbar und auch von NON-<strong>SAP</strong>-Systemen über eine Schnittstelle aufrufbar.<br />
Kontakt:<br />
[ isacon ] – innovative software applications and consulting AG<br />
Karlsberg 2<br />
69469 Weinheim<br />
Tel.: +49(0)6201 259 650<br />
E-Mail: info@isacon.com<br />
www.isacon.com<br />
frei durchlaufen, gleichzeitig können die<br />
realen Datensätze nicht rekonstruiert<br />
werden. Durch ein Regelwerk in unserer<br />
Lösung kann der Kunde die Pseudonymisierungs-/<br />
Anonymisierungsfunktionen<br />
individuell für seine Belange anpassen.<br />
Trotz produktiver Daten erhöhen sie<br />
damit die Datensicherheit auf den Testsystemen,<br />
sodass nun deutlich mehr<br />
Personen die Daten nutzen dürfen. Flexibel<br />
und sicher – das sind unschlagbare<br />
Vorteile! <br />
14<br />
<strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13
UNTERNEHMEN<br />
Abstimmungsframework<br />
Q_PERIOR bietet hohes Einsparpotenzial<br />
Die Steigerung der Effizienz im Finanzdienstleistungssektor stellt<br />
heute eine große Herausforderung dar, da gleichzeitig viel Aufwand<br />
nötig ist, um neue aufsichtsrechtliche und gesetzliche<br />
Anforderungen erfüllen zu können. Intelligente Abgleich- und<br />
Abstimmlösungen mit geringer Implementierungszeit schaffen ein<br />
hohes Einsparpotenzial an manuellen Aufwänden – und liefern<br />
damit einen wichtigen Beitrag zur Effizienzsteigerung.<br />
Anton Taubenberger<br />
Kontaktdaten:<br />
anton.taubenberger<br />
@q-perior.com<br />
www.q-perior.com<br />
Effizienzsteigerung heißt nichts anderes,<br />
als zunehmend mehr Leistung<br />
mit weniger Ressourcen zu erbringen<br />
− trotz ständig steigender gesetzlicher<br />
und regulatorischer Vorgaben.<br />
Einen maßgeblichen Beitrag dazu<br />
leisten automatisierte Abgleich- und<br />
Abstimmfunktionen, die sich flexibel<br />
und mit geringem Aufwand in komplexe<br />
<strong>SAP</strong>- und Prozessarchitekturen<br />
integrieren lassen.<br />
Die Reduzierung manueller Aufwände<br />
für Abstimmung und Abgleich<br />
ermöglicht es, wertvolle Kapazitäten<br />
für wettbewerbssteigernde Aktivitäten<br />
oder zur Umsetzung der Vielzahl<br />
an regulatorischen Themen zu<br />
gewinnen. Darüber hinaus führt der<br />
Zugewinn an Transparenz in den<br />
Datenstrukturen zu einer Beschleunigung<br />
prüfungsrelevanter Projektvorhaben<br />
wie CRD IV oder IFRS.<br />
Ein weiterer Vorteil eines flexiblen<br />
Abstimmframeworks ergibt sich bei<br />
Systemeinführungen oder Portfoliomigrationen<br />
– die automatisierte<br />
Abstimmung führt zu einer wesentlichen<br />
Beschleunigung von Migrations-<br />
und Testprozessen.<br />
Q_PERIOR bietet mit seinem<br />
Abstimmframework eine vollständig<br />
in <strong>SAP</strong> integrierte Lösung an, die vor<br />
allem revisions- und prüfungsrelevante<br />
Themenstellungen unterstützt.<br />
Die Kombination aus bankfachlicher<br />
Prozessberatung und Erfahrung in<br />
der <strong>SAP</strong>-Anwendungsentwicklung<br />
hat die Entwicklung einer Lösung<br />
ermöglicht, die sich einerseits vollständig<br />
in die <strong>SAP</strong> Standardanwendungen<br />
einklinkt und andererseits<br />
leicht in die bestehende Prozesslandschaft<br />
integrieren lässt. Optional ist<br />
eine Anbindung an systemübergreifende<br />
GRC-Systeme möglich.<br />
Primäre Einsatzgebiete des flexibel<br />
konfigurierbaren Regelwerks sind:<br />
Das Q_PERIOR Abstimmungsframework<br />
Q_PERIOR Abstimmframework<br />
Recon Cockpit<br />
Recon Business Rules<br />
4 4<br />
Accountingengine<br />
HGB<br />
3 3<br />
2<br />
Financial Data Warehouse<br />
(FDW)<br />
1<br />
GL<br />
Operative Systeme<br />
u Abstimmung Buchhaltung und<br />
Hauptbuch,<br />
u Abstimmung Zahlungsverkehr,<br />
u Datenqualitätsprüfung von Stammdaten,<br />
u Erstellung von Revisionsprotokollen<br />
für <strong>SAP</strong>-Systeme,<br />
u Qualitätssicherung bei Data<br />
Warehouse Applikationen.<br />
Für diverse Verarbeitungsszenarien<br />
bietet Q_PERIOR ein vollständiges<br />
Regelwerk für die Abstimmung von<br />
Bilanzierungsprozessen an. Ein konkretes<br />
Beispiel ist die Hauptbuch-/<br />
Nebenbuch-Abstimmung im <strong>SAP</strong><br />
Bank Analyzer Subledger-Szenario. <br />
5<br />
Accountingengine<br />
IFRS<br />
6<br />
Reporting BW<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
Vollständigkeitsprüfung Transaktionen<br />
zwischen Vorsystemen und FDW<br />
Abgleich verarbeitete Transaktionen<br />
zwischen FDW und Accounting<br />
Quelle: BVI<br />
Abgleich Nominale/Stücke und<br />
Kennzahlen zwischen Vorsystemen und<br />
Accounting<br />
Abgleich Buchungsbelege und<br />
Kontensalden zwischen Accounting und GL<br />
Abgleich Konten / Salden Betriebsbereich<br />
HGB/IFRS im GL<br />
Abgleich Kontensalden Wertebereich zw.<br />
Accountung und Reporting BW<br />
<strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13<br />
15
Unternehmen<br />
Meldewesen<br />
„Die Komplexität hat<br />
sich deutlich erhöht“<br />
Die zunehmenden regulatorischen Anforderungen haben auch<br />
die Ansprüche an das Meldewesen der Banken und Sparkassen<br />
verändert. Denn es gilt nicht nur neue Kennziffern zu ermitteln<br />
und an die Aufsicht weiterzuleiten. Besonders betroffen sind<br />
Institute, die den internationalen Bilanzierungsstandard IFRS<br />
anwenden, wie Bodo Windmöller, Partner bei BearingPoint,<br />
erklärt.<br />
Bodo<br />
Windmöller<br />
Partner Financial Services<br />
E-Mail: bodo.windmoeller@<br />
bearingpoint.com<br />
Neben vielen anderen regulatorischen<br />
Bereichen, wurden auch die Anforderungen<br />
an das bankaufsichtsrechtliche<br />
Meldewesen der Banken und Sparkassen<br />
stark verändert. Weshalb?<br />
Windmöller: Tatsächlich unterliegt<br />
das Meldewesen derzeit massiven Änderungen.<br />
Denn die neuen regulatorischen<br />
Vorschriften machen neue und veränderte<br />
Meldungen notwendig. Getrieben<br />
wird dies unter anderem durch die<br />
Zentralisierung der Anforderungen aus<br />
Europa heraus. Wo es früher nur Meldeverpflichtungen<br />
gegenüber der Bundesbank<br />
und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />
(BaFin) gab, so<br />
sind heute zusätzliche Meldungen an die<br />
Europäische Bankenaufsicht (EBA) notwendig.<br />
Was bedeutet das alles für die Organisation<br />
der Kreditinstitute?<br />
Windmöller: In der Finanzindustrie<br />
gibt es klassischerweise die Bereiche<br />
Meldewesen, Risikocontrolling, Treasury<br />
und Rechnungswesen. Diese Bereiche<br />
konnten bisher verhältnismäßig unabhängig<br />
voneinander arbeiten. Das wird<br />
und muss sich jetzt ändern. Durch die<br />
zunehmenden Abhängigkeiten und die<br />
höheren Anforderungen an die aufsichtsrechtlichen<br />
Risikokennziffern müssen die<br />
einzelnen Bereiche enger zusammen<br />
arbeiten und ihre Daten stärker vernetzen.<br />
Was im Übrigen nicht einfach sein<br />
wird, weil auch hier – wie fast überall in<br />
den Banken – Datensilos bestehen. Im<br />
ersten Schritt müssen diese aufgebrochen<br />
werden, damit ein Datenaustausch<br />
stattfinden kann und zumindest aufgrund<br />
derselben Datenlage Entscheidungen<br />
und Meldungen erstellt werden können.<br />
Im zweiten Schritt sind dann sukzessive<br />
Methoden und Bewertungen aufeinander<br />
abzustimmen und zu harmonisieren.<br />
Idealerweise ist das Zielbild eine integrierte<br />
Architektur, die die Auswirkungen<br />
von einzelnen Geschäftsentscheidungen<br />
auf Risiko- und Ertragskennziffern realtime<br />
abbildet.<br />
Wo liegen dabei die besonderen Herausforderungen?<br />
Windmöller: Wenn sich zum Beispiel<br />
an den Bilanzierungsvorschriften etwas<br />
ändert – und das ist bei IFRS immer<br />
wieder der Fall – dann hat das sofort<br />
Auswirkungen auf die Bewertung von<br />
bestimmten Produkten und somit die<br />
einzelnen Risikokennzahlen und damit<br />
auf die Steuerung und das operative<br />
Geschäft. Das bedeutet, dass die Abhängigkeiten<br />
zwischen den Bereichen immer<br />
größer werden und daher der Austausch<br />
immer wichtiger wird. Das wissen die<br />
Banken auch, auch wenn ihnen die Tragweite<br />
und die gesamten Zusammenhänge<br />
dieser Veränderungen wahrscheinlich<br />
oft noch nicht ganz klar sind.<br />
Sie beraten also Banken bei der Umstellung<br />
des Meldewesens auf IFRS-Werte<br />
und helfen bei der technischen Umsetzung.<br />
Welche Probleme und Herausforderungen<br />
ergeben sich für Banken<br />
hierbei?<br />
Windmöller: Die Probleme sind von<br />
Bank zu Bank unterschiedlich. So sind<br />
einerseits fachliche und prozessuale Fragestellungen<br />
zu klären, beispielsweise<br />
welche Bewertungsverfahren angemessen<br />
sind und wie die verschiedenen Prozesse<br />
im Rechnungswesen und Meldewesen<br />
ineinander greifen. Daraus ergeben<br />
sich dann aber schnell technische<br />
Fragestellungen, zum Beispiel wie Verarbeitungslaufzeiten<br />
insbesondere zum<br />
Monatsabschluss optimiert werden können.<br />
Dadurch, dass sich Komplexität und<br />
Menge der Daten in den vergangenen<br />
Jahren deutlich erhöht hat, ist es eine<br />
Herausforderung für die Banken, die notwendigen<br />
Reports zeitnah und exakt zu<br />
erstellen. Und nachdem IFRS Gruppen<br />
nun nach IFRS-Standards die Konzernmeldungen<br />
erstellen müssen, gleichzeitig<br />
für die Einzelinstitute aber noch HGB-<br />
16<br />
<strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13
UNTERNEHMEN<br />
Regeln angewendet werden müssen,<br />
verdoppeln sich ohne intelligente Ansätze<br />
die Laufzeiten im Meldewesen.<br />
Welche Vorteile hat ein Institut, wenn es<br />
den <strong>SAP</strong> Bank Analyzer einsetzt?<br />
Windmöller: Die fachlichen Herausforderungen<br />
sind natürlich für alle Institute<br />
gleich, gleichgültig welche Technik<br />
sie im Einsatz haben. Mit dem <strong>SAP</strong> Bank<br />
Analyzer hat eine Bank jedoch schon mal<br />
eine gemeinsame Datenhaltung für die<br />
verschiedenen Bereiche. Denn für den<br />
Bank Analyzer gibt es spezielle Module<br />
für die Themen Rechnungswesen, Meldewesen<br />
und Steuerung. Wenn ein Institut<br />
diese Module gut aufeinander abgestimmt<br />
hat und insbesondere im Bereich<br />
der Datenablage Standards nutzt, dann<br />
kann es neue Anforderungen schneller<br />
umsetzen – und das ist ein Wettbewerbsvorteil.<br />
Können die vielen Kennzahlen, die durch<br />
die neuen regulatorischen Anforderungen<br />
ermittelt werden auch für andere<br />
Zwecke genutzt werden?<br />
Windmöller: Theoretisch können und<br />
sollten sie natürlich für die Gesamtbanksteuerung<br />
genutzt werden. Es ist die<br />
Frage, auf welchen Grundlagen die Steuerung<br />
erfolgt und da sind die aufsichtsrechtlichen<br />
Kennziffern sicherlich ein<br />
wichtiger Punkt. Denn schließlich müssen<br />
sie eingehalten und erfüllt werden.<br />
Im Augenblick ist man allerdings noch<br />
nicht so weit, dass Meldewesen und<br />
internes Risikocontrolling eins zu eins die<br />
gleichen Informationen nutzen.<br />
Weshalb nicht?<br />
Windmöller: Weil die Aufsicht die<br />
Branche unter einem anderen Blickwinkel<br />
betrachtet als das einzelne Institut. Für<br />
die Aufsicht ist die Sicherheit des ganzen<br />
Systems wichtig, die Bereiche Steuerung<br />
und Controlling haben die Sicherheit und<br />
Ertragskraft ihres jeweiligen Instituts im<br />
Blick. Allerdings bringt es den einzelnen<br />
Instituten Vorteile, wenn Meldewesen,<br />
Risikocontrolling und Rechnungswesen<br />
künftig zumindest auf einer einheitlichen<br />
Datenbasis arbeiten – das wird die Steuerung<br />
sicherlich erleichtern. <br />
IFRS-Werte im Meldewesen<br />
Large-Exposure Meldung:<br />
u Für den Konzern ist die Berechnung der Konzentrationsrisiken<br />
gemäß der Capital Requirements Regulation (CRR) in der Large-Exposure-Meldung<br />
auf Basis von IFRS-bewerteten Aktiva<br />
und Eigenmitteln wahrscheinlich (hier liegt noch keine finale<br />
Aussage vor).<br />
u Für Einzelinstitute inklusive Töchter sind die Meldungen zu<br />
Großkrediten weiterhin auf HGB-Basis beizubehalten.<br />
Eigenmittel:<br />
u Die Ermittlung der aufsichtsrechtlichen Eigenmittel erfolgt auf<br />
Basis des IFRS-Konzernabschlusses unter Berücksichtigung<br />
der neuen Anforderungen der CRR I.<br />
u Dabei ist die Überleitung des bilanziellen Eigenkapitals gemäß<br />
IFRS Rechnungslegung auf die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel<br />
notwendig.<br />
Risikogewichtete Aktiva (RWA):<br />
u Die Ermittlung der Adressausfall- und Marktpreisrisikopositionen<br />
erfolgt analog der Eigenmittel auf Basis von IFRS-Werten<br />
für den Konzern.<br />
u Die IFRS-Werte sind maßgeblich für den Ansatz und die<br />
Bewertung von Finanzinstrumenten. Je nach Kategorisierung<br />
der Finanzinstrumente ergeben sich unterschiedliche Ergebnisse<br />
im Vergleich zur Meldung auf Basis von HGB-Werten.<br />
Leverage Ratio:<br />
u Die Ermittlung der Leverage Ratio für die Gruppenmeldung<br />
erfolgt ebenfalls auf Basis von IFRS-Werten<br />
u Die Bemessungsgrundlagen ändern sich für die Positionen,<br />
bei denen GAAP-Ungleichheiten vorliegen und HGB- und<br />
IFRS-Bilanzierung voneinander abweichen.<br />
Liquiditätskennzahlen:<br />
u Die Liquiditätskennzahlen Liquidity Coverage Ratio (LCR) und<br />
Net Stable Funding Ratio (NSFR) sind auf Konzern ebene auf<br />
IFRS-Basis zu ermitteln. Für die Einzelinstitute ist die Berechnung<br />
der Liquiditätskennzahlen weiterhin auf HGB-Basis vorzunehmen.<br />
Auswirkungen ergeben sich dabei materiell nur<br />
für die NSFR.<br />
u Fast alle Produktdaten der Aktiv- und Passivseite sind mit<br />
IFRS-Werten auf Einzelgeschäftsebene anzuliefern.<br />
Risikovorsorge und Wertberichtigungsvergleich:<br />
u Die Berechnung des Wertberichtigungsvergleichs auf IFRS-<br />
Basis unter Anwendung der CRR hat möglicherweise größere<br />
Auswirkungen auf die Eigenmittelgröße.<br />
Offenlegung:<br />
u Die Offenlegungsanforderungen sind analog Säule I künftig<br />
auch auf Basis von IFRS-Werten vorzunehmen.<br />
<strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13<br />
17
Unternehmen<br />
Multi-Kanal-Konzepte<br />
Business to go!<br />
Neue Technik und fortschrittliche Geschäftsmodelle machen<br />
es möglich: immer und überall sind die Angebote der Banken<br />
für deren Kunden erreichbar! Um aber den Kurs zu komplexen<br />
mobilen Anwendungen nachhaltig und im Sinne der Wertschöpfung<br />
zu gestalten, braucht es das richtige Erfolgskonzept. Dieses<br />
beinhaltet ein zeitgemäßes Verständnis von Mobility, sorgfältig<br />
ausgewählte Anwendungsfälle sowie die Einbeziehung der IT-<br />
Architektur.<br />
In vielen traditionellen Absatzmärkten<br />
werden aktuell noch geringe<br />
Umsatzanteile über mobile Kanäle<br />
erzielt. Aber die rasante Steigerung<br />
dieser Umsätze lässt einen klaren<br />
Trend erkennen, den es zu nutzen<br />
gilt. Komplexe Unternehmensanwendungen<br />
lassen sich mit Lösungen wie<br />
der <strong>SAP</strong>® Mobile Platform leicht und<br />
flexibel einbinden, was nachhalti-<br />
ge und effiziente Geschäftsmodelle<br />
ermöglicht.<br />
Mobility richtig interpretiert<br />
Banken haben bisher vorrangig<br />
bestehende Lösungen des Online<br />
Bankings als mobiles Angebot zur<br />
Verfügung gestellt. Die stetige Weiterentwicklung<br />
von Smartphones,<br />
Herausforderung Device Hopping<br />
Prozesse mit dem Alltag der Kunden und der Leistungsfähigkeit der neuen Technik verbinden<br />
Smart<br />
Phone<br />
Tablet<br />
zu Hause Arbeitsweg Büro Mittagspause Außendienst Heimweg<br />
Börsenkurse<br />
Asien<br />
abfragen<br />
Angebote<br />
vergleichen<br />
Dokumente<br />
für Angebot<br />
einreichen<br />
(Ausweis etc.)<br />
persönliche<br />
Finanzlage<br />
prüfen<br />
Bankfiliale<br />
Benachrichtigung<br />
über<br />
Genehmigung<br />
im<br />
Restaurant<br />
Angebot<br />
annehmen<br />
Phablets und Tablets steigert aber die<br />
Kundenerwartungen und fordert differenziertere<br />
Prozesse.<br />
Ortsunabhängigkeit ist nur ein<br />
Aspekt von mobilen Anwendungen.<br />
Die Szenarien der CAS AG reizen die<br />
Funktionen moderner Endgeräte aus<br />
und berücksichtigen die einschlägigen<br />
Bedienungs- und Darstellungsformen.<br />
Auf diese Weise werden<br />
die wachsenden und dynamischen<br />
Bedürfnisse der Bankkunden – oder<br />
auch der eigenen Mitarbeiter im<br />
Bereich B2E – zielgerichtet bedient.<br />
Erfolgreiche Strategien<br />
Zu vermeiden ist eine isolierte Einführung<br />
des mobilen Kanals. Die Verbindung<br />
und Integration aller Kanäle<br />
und Prozesse ist ein wesentliches<br />
Merkmal einer erfolgreichen Mobility<br />
Strategie. Grund dafür ist der agile<br />
Wechsel der Kunden zwischen den<br />
verschiedenen Kanälen und den verwendeten<br />
Endgeräten. Funktionen<br />
sind nur dann über mobile Kanäle<br />
anzubieten, wenn diese ein Differenzierungsmerkmal<br />
darstellen oder<br />
Prozesse beschleunigt beziehungsweise<br />
vereinfacht werden.<br />
Das Lösungsangebot der CAS AG<br />
umfasst ein erprobtes Vorgehensmodell<br />
zur Identifizierung dieser<br />
Funktionen in bestehenden Kernbankenprozessen,<br />
System- und Gesamtarchitekturen.<br />
Darüber hinaus unterstützen<br />
die Experten der CAS AG die<br />
Integration mobiler Plattformen im<br />
Sinne einer umfassenden und nahtlosen<br />
Lösung. <br />
<br />
PC/<br />
Laptop<br />
Angebot<br />
nachverhandeln<br />
Zahlungsauftrag<br />
erfassen<br />
Kontakt:<br />
CAS AG<br />
Am Hehsel 40<br />
22339 Hamburg<br />
Tel.: +49-40-53 89 94-0<br />
www.c-a-s.de<br />
info@c-a-s.de<br />
18<br />
<strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13
UNTERNEHMEN<br />
<strong>SAP</strong>-Wartung<br />
Outsourcing hilft Kosten senken<br />
Die <strong>SAP</strong>-Anwendungslandschaften bei Banken sind komplex und<br />
die Systemwartung verlangt hochspezialisiertes Know-how. Die<br />
Unvorhersehbarkeit des Wartungsbedarfs in Verbindung mit der<br />
Notwendigkeit qualifizierte, teure Mitarbeiter ständig verfügbar<br />
zu haben, ist angesichts des hohen Kostendrucks schwierig. Outsourcing<br />
ist eine Option, um kosten- und risikoeffizient zur richtigen<br />
Zeit am richtigen Ort den Fachexperten zu haben.<br />
Jörg Petersen<br />
Vorstand,<br />
innobis AG<br />
j.petersen@innobis.de<br />
www.innobis.de<br />
Die Anforderungen an einen Wartungsdienstleister<br />
im <strong>SAP</strong>-Umfeld<br />
sind vielfältig:<br />
u Erfahrene Experten mit hoher<br />
Marktdurchdringung: Der Outsourcing-Partner<br />
sollte ein hohes Maß an<br />
Experten- und Branchenwissen aufweisen<br />
und ein gezieltes Knowledge-<br />
Management betreiben, das einen<br />
Wissens- und Aktualitätsvorsprung<br />
bringt. Dafür sind intensive Kontakte<br />
zu Einrichtungen aus Forschungund<br />
Entwicklung, direkter Zugriff auf<br />
neueste Marktstudien, eigene F&E-<br />
Initiativen sowie eine enge Partnerschaft<br />
mit <strong>SAP</strong> selbst wichtig.<br />
u ITIL-konforme Wartungsprozesse:<br />
Der Outsourcing-Partner sollte<br />
die <strong>SAP</strong>-Wartung auf Basis ITILkonformer<br />
Prozesse, insbesondere<br />
im Bereich Incident-, Change- und<br />
Problem-Management, durchführen.<br />
Durch ITIL-konforme Prozesse (ITIL<br />
V3) sind Best-Practices im IT-Service-<br />
Management garantiert.<br />
u Kundenspezifische Servicemodelle:<br />
Der Outsourcing-Partner sollte<br />
große Gestaltungsfreiräume bieten<br />
und den Serviceumfang sowie das<br />
Service Level Agreement (SLA) für<br />
die <strong>SAP</strong>-Wartung kundenspezifisch<br />
Aktuelle PAC Studie<br />
Wie Banken dem Outsourcing der <strong>SAP</strong>-<br />
Wartung gegenüber stehen, was sie<br />
von einem Dienstleister erwarten und in<br />
welchen Geschäftsbereichen sie dieses<br />
Modell als möglich erachten, hat Pierre<br />
Audoin Consultants (PAC) im Auftrag der<br />
innobis AG erfragt.<br />
anpassen können. Dabei muss jedes<br />
Service-Modell ein klares Leistungsversprechen<br />
mit festgelegten Reaktionszeiten<br />
sowie Zuständigkeiten und<br />
Wartungsinhalte enthalten. Zudem<br />
sollte die vollständige Wartung aller<br />
Komponenten oder nur eines Teils<br />
möglich sein.<br />
u Analytisches Know-how für die<br />
Wartungsfähigkeit: Der Outsourcing-Partner<br />
sollte in der Lage sein,<br />
die Systemlandschaft in kurzer Zeit<br />
wartungstechnisch beherrschbar zu<br />
machen und Transparenz zu schaffen.<br />
Liegen keine oder nur unzureichende<br />
System-Dokumentationen<br />
vor, sollte er die bestehende <strong>SAP</strong>-<br />
Anwendungslandschaft mit ihren<br />
Add-ons und individuellen Spezifikationen<br />
analytisch erschließen<br />
können. Die Analyse und (Nach-)<br />
Dokumentation bilden die wichtige<br />
Grundlage für die spätere Wartung.<br />
u Prozess- und Kostentransparenz:<br />
Der Outsourcing-Partner sollte ein<br />
Ticketsystem anbieten, das Inhalt<br />
und Bearbeitungszustand von Fehlermeldungen<br />
transparent darstellt und<br />
auf das alle Parteien Zugriff haben.<br />
Bank und Dienstleister müssen über<br />
Vorgänge und Kosten auf identischem<br />
Informationsstand sein. Zudem sollte<br />
ein adäquates Reporting die Wartungskosten<br />
unterlegen. Kann der<br />
Outsourcing-Partner ein rein ticketbezogenes<br />
Abrechnungsmodell<br />
anbieten, bedeutet das für die Bank:<br />
keine Störung, keine Kosten. <br />
Die Ergebnisse werden in Form einer Studie<br />
auf dem <strong>SAP</strong>-Forum für Banken am 5.<br />
und 6. Juni 2013 in Mainz veröffentlicht.<br />
Besuchen Sie innobis am Stand in der<br />
Rheingoldhalle, um mehr zu erfahren oder<br />
senden Sie eine E-Mail an Alexandra<br />
Osmani (PR), a.osmani@innobis.de.<br />
<strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13<br />
19
Service<br />
<strong>SAP</strong>-Forum für Banken<br />
Mehr Wert für den Kunden<br />
Beim diesjährigen <strong>SAP</strong>-Forum für<br />
Banken erwarten die Besucher Vortragsreihen<br />
zu den Themengebieten<br />
Anwendungen, Geschäftsanalysen,<br />
Datenbanken und Technologien. In<br />
der begleitenden Ausstellung zeigen<br />
24 Umsetzungs- und Beratungspartner<br />
von <strong>SAP</strong> ihre Lösungen für<br />
die wichtigen Fragen der Branche.<br />
Zudem bietet das Forum den Besuchern<br />
in den Pausen Gelegenheit zu<br />
Austausch und Networking.<br />
Doch nicht nur die gewohnten<br />
Formate – Vorträge, Partnerstände,<br />
Gesprächspausen – bietet <strong>SAP</strong> den<br />
Besuchern des Bankenforums, sondern<br />
auch zusätzliche Informationsund<br />
Kommunikationsmöglichkeiten:<br />
u Bei der <strong>SAP</strong> HANA Technical Academy<br />
am zweiten Veranstaltungstag<br />
können die Besucher an einem<br />
vierstündigen Workshop für operationales<br />
Reporting und Data<br />
Marts teilnehmen. Sie können <strong>SAP</strong><br />
HANA selbst ausprobieren und mit<br />
den <strong>SAP</strong>-Experten die vielfältigen<br />
Einsatzgebiete der neuen Technologie<br />
besprechen. Zielgruppe<br />
des Workshops sind IT-Manager,<br />
IT-Architekten und BI-Entwickler.<br />
Die Zahl der Teilnehmer ist auf<br />
zwölf Personen limitiert.<br />
u Design Thinking ist ein kreativer<br />
und iterativer Ansatz, um innovative<br />
Lösungen zu entwickeln. Ein<br />
wesentliches Merkmal ist, dass<br />
Personen unterschiedlicher Disziplinen<br />
zusammenarbeiten und ihre<br />
unterschiedlichen Meinungen und<br />
Perspektiven zu einem bestimmten<br />
Thema erforschen. Beim<br />
„Design Thinking with <strong>SAP</strong>“ generieren<br />
Kunden mit <strong>SAP</strong>-Experten<br />
in heterogenen Teams innovative<br />
Lösungen, die die Bedürfnisse des<br />
Endnutzers, die technische Machbarkeit<br />
sowie die wirtschaftliche<br />
Tragfähigkeit berücksichtigen.<br />
u Interaktive Workshops geben den<br />
Besuchern die Möglichkeit, ihre<br />
Kenntnisse zu vertiefen. <strong>SAP</strong>-<br />
Experten zeigen Livedemos, stellen<br />
konkrete Anwendungsfälle vor<br />
und beantworten Fragen.<br />
u In der <strong>SAP</strong>-Lounge und derAbendveranstaltung<br />
haben die Teilnehmer<br />
die Möglichkeit zum Networking.<br />
Am Abend des ersten Veranstaltungstages<br />
lädt <strong>SAP</strong> in das<br />
Hofgut Laubenheimer Höhe ein.<br />
Hier können sich die Besucher bei<br />
rheinhessischen Weinen und kulinarischen<br />
Überraschungen aus<br />
der Region in entspannter Atmosphäre<br />
austauschen.<br />
u Die Partnerralley bietet nicht nur<br />
die Möglichkeit, sich an den Ausstellungsständen<br />
der <strong>SAP</strong>-Partner<br />
über deren Lösungen und Leistungen<br />
zu informieren. Wer die<br />
Fragen auf der bei der Registrierung<br />
ausgegebenen Antwortkarte<br />
richtig beantwortet, kann zudem<br />
an der Verlosung attraktiver Preise<br />
teilnehmen.<br />
<strong>SAP</strong>-Forum für Banken – Mehr Wert für<br />
den Kunden<br />
Termin: 5. und 6. Juni 2013<br />
Ort: Mainz, Rheingoldhalle<br />
Teilnahmegebühr: 850 Euro zzgl. MwSt.<br />
Veranstalter: <strong>SAP</strong><br />
E-Mail: marina.burow@sap.com<br />
www.sap.de/bankenforum<br />
HEFT 3 2013 erscheint am 27.06.2013<br />
ANZEIGENSCHLUSS ist am 29.05.2013<br />
Impressum<br />
<strong>Banken+Partner</strong><br />
ISSN 1612-7757<br />
<strong>Sonderausgabe</strong> „<strong>SAP</strong>“, 10. Jahrgang<br />
Leserservice (Abonnement, Adressänderungen)<br />
Vertriebsunion Meynen GmbH & Co. KG, Eltville<br />
Telefon: 06123 9238-219<br />
E-Mail: bankenundpartner@vertriebsunion.de<br />
<strong>Banken+Partner</strong> eine Zeitschrift der<br />
CO.IN. MEDIEN Verlagsgesellschaft mbH<br />
Otto-von-Guericke-Ring 3a<br />
65205 Wiesbaden<br />
Zentrale: 06122 7054-50<br />
Fax: 06122 7054-70<br />
E-Mail:<br />
Internet:<br />
info@coin-online.de<br />
www.coin-online.de<br />
www.bankenundpartner.de<br />
Geschäftsführer:<br />
Margaretha Hamm, Uwe Wagschal<br />
Redaktion:<br />
Margaretha Hamm (mh), Chefredakteurin (v.i.S.d.P.)<br />
Telefon: 06122 7054-51<br />
E-Mail: hamm@bankenundpartner.de<br />
Produktmanagement:<br />
Meike Sündermann<br />
E-Mail: suendermann@bankenundpartner.de<br />
Autoren dieser Ausgabe:<br />
Margaretha Hamm, Ursula Pelzl<br />
Beirat<br />
Nicola Almeida, Veda<br />
Ute Freitag, Kaspersky<br />
Dr. Marcus Geschwandtner, Rechtsanwalt, Bonn<br />
Thomas Grosse, W&W<br />
Rolf Mangold, Swiss Life<br />
Wolfgang Müller, Fonds- und Medienexperte<br />
Hanns-Jörg Neumann, Abit<br />
Professor Dr. Rolf Tilmes, European Business School<br />
Mathias Walter, Trivadis<br />
Leiter Anzeigen und Veranstaltungen:<br />
Werner Jakobartl<br />
Telefon: 06122 7054-56<br />
E-Mail: jakobartl@bankenundpartner.de<br />
Layout und Produktion:<br />
Julia Schünke<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 1. November<br />
2012. <strong>Banken+Partner</strong>, Zeitschrift für Strategie<br />
und Management, ist IVW-geprüft.<br />
Erscheinungsweise und Abonnementpreis:<br />
<strong>Banken+Partner</strong>, Zeitschrift für Strategie und<br />
Management, ist ein zweimonatlich erscheinendes Fachmagazin<br />
der CO.IN. MEDIEN Verlagsgesellschaft mbH.<br />
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