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Sonderausgabe SAP. - Banken+Partner

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Unternehmen<br />

Meldewesen<br />

„Die Komplexität hat<br />

sich deutlich erhöht“<br />

Die zunehmenden regulatorischen Anforderungen haben auch<br />

die Ansprüche an das Meldewesen der Banken und Sparkassen<br />

verändert. Denn es gilt nicht nur neue Kennziffern zu ermitteln<br />

und an die Aufsicht weiterzuleiten. Besonders betroffen sind<br />

Institute, die den internationalen Bilanzierungsstandard IFRS<br />

anwenden, wie Bodo Windmöller, Partner bei BearingPoint,<br />

erklärt.<br />

Bodo<br />

Windmöller<br />

Partner Financial Services<br />

E-Mail: bodo.windmoeller@<br />

bearingpoint.com<br />

Neben vielen anderen regulatorischen<br />

Bereichen, wurden auch die Anforderungen<br />

an das bankaufsichtsrechtliche<br />

Meldewesen der Banken und Sparkassen<br />

stark verändert. Weshalb?<br />

Windmöller: Tatsächlich unterliegt<br />

das Meldewesen derzeit massiven Änderungen.<br />

Denn die neuen regulatorischen<br />

Vorschriften machen neue und veränderte<br />

Meldungen notwendig. Getrieben<br />

wird dies unter anderem durch die<br />

Zentralisierung der Anforderungen aus<br />

Europa heraus. Wo es früher nur Meldeverpflichtungen<br />

gegenüber der Bundesbank<br />

und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht<br />

(BaFin) gab, so<br />

sind heute zusätzliche Meldungen an die<br />

Europäische Bankenaufsicht (EBA) notwendig.<br />

Was bedeutet das alles für die Organisation<br />

der Kreditinstitute?<br />

Windmöller: In der Finanzindustrie<br />

gibt es klassischerweise die Bereiche<br />

Meldewesen, Risikocontrolling, Treasury<br />

und Rechnungswesen. Diese Bereiche<br />

konnten bisher verhältnismäßig unabhängig<br />

voneinander arbeiten. Das wird<br />

und muss sich jetzt ändern. Durch die<br />

zunehmenden Abhängigkeiten und die<br />

höheren Anforderungen an die aufsichtsrechtlichen<br />

Risikokennziffern müssen die<br />

einzelnen Bereiche enger zusammen<br />

arbeiten und ihre Daten stärker vernetzen.<br />

Was im Übrigen nicht einfach sein<br />

wird, weil auch hier – wie fast überall in<br />

den Banken – Datensilos bestehen. Im<br />

ersten Schritt müssen diese aufgebrochen<br />

werden, damit ein Datenaustausch<br />

stattfinden kann und zumindest aufgrund<br />

derselben Datenlage Entscheidungen<br />

und Meldungen erstellt werden können.<br />

Im zweiten Schritt sind dann sukzessive<br />

Methoden und Bewertungen aufeinander<br />

abzustimmen und zu harmonisieren.<br />

Idealerweise ist das Zielbild eine integrierte<br />

Architektur, die die Auswirkungen<br />

von einzelnen Geschäftsentscheidungen<br />

auf Risiko- und Ertragskennziffern realtime<br />

abbildet.<br />

Wo liegen dabei die besonderen Herausforderungen?<br />

Windmöller: Wenn sich zum Beispiel<br />

an den Bilanzierungsvorschriften etwas<br />

ändert – und das ist bei IFRS immer<br />

wieder der Fall – dann hat das sofort<br />

Auswirkungen auf die Bewertung von<br />

bestimmten Produkten und somit die<br />

einzelnen Risikokennzahlen und damit<br />

auf die Steuerung und das operative<br />

Geschäft. Das bedeutet, dass die Abhängigkeiten<br />

zwischen den Bereichen immer<br />

größer werden und daher der Austausch<br />

immer wichtiger wird. Das wissen die<br />

Banken auch, auch wenn ihnen die Tragweite<br />

und die gesamten Zusammenhänge<br />

dieser Veränderungen wahrscheinlich<br />

oft noch nicht ganz klar sind.<br />

Sie beraten also Banken bei der Umstellung<br />

des Meldewesens auf IFRS-Werte<br />

und helfen bei der technischen Umsetzung.<br />

Welche Probleme und Herausforderungen<br />

ergeben sich für Banken<br />

hierbei?<br />

Windmöller: Die Probleme sind von<br />

Bank zu Bank unterschiedlich. So sind<br />

einerseits fachliche und prozessuale Fragestellungen<br />

zu klären, beispielsweise<br />

welche Bewertungsverfahren angemessen<br />

sind und wie die verschiedenen Prozesse<br />

im Rechnungswesen und Meldewesen<br />

ineinander greifen. Daraus ergeben<br />

sich dann aber schnell technische<br />

Fragestellungen, zum Beispiel wie Verarbeitungslaufzeiten<br />

insbesondere zum<br />

Monatsabschluss optimiert werden können.<br />

Dadurch, dass sich Komplexität und<br />

Menge der Daten in den vergangenen<br />

Jahren deutlich erhöht hat, ist es eine<br />

Herausforderung für die Banken, die notwendigen<br />

Reports zeitnah und exakt zu<br />

erstellen. Und nachdem IFRS Gruppen<br />

nun nach IFRS-Standards die Konzernmeldungen<br />

erstellen müssen, gleichzeitig<br />

für die Einzelinstitute aber noch HGB-<br />

16<br />

<strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13

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