Sonderausgabe SAP. - Banken+Partner
Sonderausgabe SAP. - Banken+Partner
Sonderausgabe SAP. - Banken+Partner
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Unternehmen<br />
Nachfrage sind eindeutig die mobilen Anwendungen, die ein<br />
sehr starkes Wachstum aufweisen – viel höher als alle anderen<br />
Vertriebskanäle.<br />
Wie funktioniert das?<br />
Rieker: Wir stellen sicher, dass die Angebote, die wir im Produktkonfigurator<br />
konzipiert haben, auch auf allen Kanälen angeboten<br />
werden können. Dazu muss die Software-Architektur so<br />
gestaltet sein, dass die Services<br />
aus dem Backend auch in den<br />
Front-Office-Anwendungen zur<br />
Verfügung stehen. Wie wichtig<br />
der Mobile-Kanal ist, zeigt ein<br />
Zahlenbeispiel. Einer unserer<br />
Bankkunden in Südafrika generiert über Mobile Devices täglich<br />
7.000 neue Kunden, also rund 200.000 im Monat. Ein anderer<br />
Kunde in Asien kommt auf 100.000 neue Kunden pro Monat über<br />
diesen Kanal. Wenngleich diese Zahlen in reifen Märkten wie<br />
Deutschland sicher nicht möglich sind, zeigen sie doch aber die<br />
Bedeutung von mobilen Services und die Volumina der Daten,<br />
die es dort zu managen gilt.<br />
Womit wir beim Stichwort Big Data sind...<br />
Leicht: Ja, bei jedem Kontakt möchten Kreditinstitute heute<br />
gerne direkt eine Gesamtsicht auf die Daten ihres Kunden<br />
haben – und das ist natürlich eine Herausforderung. Dazu muss<br />
ein Institut in der Lage sein, Daten schnell auszuwerten. Und es<br />
braucht analytische Fähigkeiten. Wir bieten dafür reine Datenbanktechnologie<br />
mit analytischen Tools, wie beispielsweise<br />
Predictive Analytics und kombinieren diese mit Applikationen<br />
wie dem Realtime-Offer-Management. So lassen sich die Cross-<br />
Selling-Möglichkeiten der Banken optimieren. Basis dafür ist<br />
die In-Memory-Technologie, die ganz neue Möglichkeiten eröffnet,<br />
beispielsweise auch im Fraud Management. Betrügerische<br />
Absichten lassen sich so viel schneller und effizienter aufspüren<br />
als bisher.<br />
Rieker: Das gilt auch für viele andere Applikationen, die wir<br />
jetzt sukzessive auf die In-Memory-Plattform heben werden,<br />
damit Prozesse in Echtzeit ausgeführt werden können. Hier nehmen<br />
wir eine Vorreiterrolle für unsere Kunden ein. Liquiditätsund<br />
Risikomanagement gehören beispielsweise dazu.<br />
„Die In-Memory-Technologie eröffnet<br />
Banken ganz neue Möglichkeiten.“<br />
Rüdiger Leicht, Director Business Solutions Financial Services, <strong>SAP</strong><br />
Realtime als Maß aller Dinge?<br />
Rieker: Ja, unbedingt. Ein positiver Nebeneffekt ist, dass so<br />
auch die Redundanz der Daten reduziert wird. Bisher kopieren<br />
die Banken noch immer große Datenmengen von links nach<br />
rechts, um sie in allen Bereichen zur Verfügung stellen zu können.<br />
Wenn hingegen eine einheitliche Datenbasis mit In-Memory-Technologie<br />
zur Verfügung steht, lassen sich deutliche Effizienzpotenziale<br />
und Einsparungen realisieren. Es ist eben nicht<br />
clever, Big Data nur mit mehr Rechnerkapazitäten bewältigen zu<br />
wollen. Es geht vielmehr darum, intelligente Strategien anzuwenden,<br />
vorhandene Datenbanken zu optimieren und mit In-Memory-Technologie<br />
zu kombinieren, um so eine Daten management<br />
Strategie zu entwickeln, die zwischen „hot“, „warm“ und „cold“<br />
Daten unterscheidet.<br />
Mobile Payment ist global<br />
betrachtet eines der Hype-<br />
Themen heute. Die deutsche<br />
Finanzwirtschaft hat lange zugeschaut<br />
und nähert sich mobilen<br />
Bezahlverfahren nur zögerlich<br />
und skeptisch. Ist die Technologie für Mobile Payment noch<br />
nicht ausgereift?<br />
Leicht: Die deutschen Banken und Sparkassen sind in der<br />
Wahrnehmung zu anderen Ländern etwas defensiver unterwegs.<br />
Die Kunden weltweit sind offen für mobile Lösungen, fragen sie<br />
nach – und viele Institute, aber auch Non- und Nearbanks in<br />
anderen Ländern, bieten diese an. Damit verbunden ist auch<br />
die Nachfrage nach Couponing- und Loyalty-Programmen für<br />
die Kundenbindung. Das ist sicher auch eine Folge davon, dass<br />
die Kreditinstitute hierzulande lange dem Zahlungsverkehr nicht<br />
mehr die umfassende Aufmerksamkeit geschenkt haben. Nun<br />
wollen sie dies ändern und sehen sich mit deutlich veränderten<br />
Kundenansprüchen und einer neuen Wettbewerbssituation konfrontiert.<br />
Aus der Arbeit mit globalen Finanzdienstleistern hat<br />
<strong>SAP</strong> bereits ausreichend Erfahrungen gesammelt. Wir können<br />
Couponing und Ticketing über die <strong>SAP</strong>-Mobile-Payment-Applikation<br />
einfach und sicher abwickeln. Wir sind der Enabler – wir<br />
haben die betriebswirtschaftliche Lösung und die Technologie.<br />
Auch die Cloud-Technologie ist ein Zukunftsthema. Doch deutsche<br />
Finanzdiensleister waren bisher noch wenig begeistert.<br />
In den kommenden Jahren plant jüngsten Studien zufolge allerdings<br />
mehr als die Hälfte der Banken, in die digitale Wolke zu<br />
investieren. Ist das realistisch?<br />
Rieker: Ich lebe in den USA und hier ist es ganz normal, dass<br />
Banken eine Vielzahl von Applikationen und Services aus der<br />
Cloud in Anspruch nehmen. In Europa sind die Institute wesentlich<br />
zögerlicher. Aber auch in Deutschland werden meiner Meinung<br />
nach der Einzug von Software-as-a-Service und Angebote<br />
aus der Wolke nicht dauerhaft aufzuhalten sein. Das sehe ich<br />
auch für Kernprozesse. Im Cloud Computing liegt großes Kostensenkungspotenzial<br />
– von der besseren Rechnerauslastung, an<br />
Rechenzentren ausgelagerte Daten und Programme bis hin zu<br />
einfacheren Aktualisierungen und der Standardisierung. <br />
<br />
Ursula Pelzl<br />
8<br />
<strong>Banken+Partner</strong> Spezial II I 13