Universität Hannover - Institut für Photogrammetrie und ...
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2 Gr<strong>und</strong>lagen 30<br />
- Simultankalibrierung<br />
Bei industriellen Anwendungen mit Teilmesskameras kommen die ersten beiden Verfahren<br />
eher selten zum Einsatz. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e wird hier nur das Verfahren der<br />
Simultankalibrierung kurz umrissen.<br />
Bei der Simultankalibrierung wird das Testfeld durch das eigentliche Objekt ersetzt. Es<br />
brauchen keine Objektinformationen vorzuliegen, also keine Passpunkte. Die Parameter der<br />
inneren Orientierung werden zusammen mit den Objektkoordinaten durch die<br />
Bündelausgleichung bestimmt. Für die Maßstabsinformation reicht eine bekannte Strecke im<br />
Objekt aus. So liegt der Vorteil dieser Kalibrierung darin, dass sie sehr einfach<br />
durchzuführen ist (durch die Objektaufnahme) <strong>und</strong> höchsten Genauigkeitsansprüchen<br />
genügt, da die innere Orientierung direkt zum Zeitpunkt der Aufnahme bestimmt wird. Es<br />
müssen lediglich geeignete Aufnahmen im Verband vorliegen. Geeignete Aufnahmen, die<br />
die Simultankalibrierung unterstützen sind gekantete Aufnahmen, Aufnahmen mit<br />
genügender räumlicher Tiefe <strong>und</strong> solche mit guten Strahlenschnittbedingungen.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich dienen besondere Aufnahmekonfigurationen, wie zum Beispiel Kantungen <strong>und</strong><br />
eine formatfüllende räumliche Ausdehnung des Testfeldes, dazu, die Korrelationen zwischen<br />
den Parametern der inneren <strong>und</strong> äußeren Orientierung zu minimieren. Als ein Beispiel <strong>für</strong><br />
häufig verwendete Aufnahmeanordnungen zur Simultankalibrierung sind im folgenden<br />
aufgeführt.<br />
X<br />
Z<br />
Bild 2.8 4 Kamerastandorte über räumlichem<br />
Punktfeld ohne Passpunkte, beliebige<br />
Kantungen<br />
Y<br />
X<br />
Z<br />
Bild 2.9 8 Kamerastandorte über räumlichem<br />
Punktfeld mit 3 Maßstäben ohne<br />
Passpunkte<br />
Bild 2.8 zeigt eine Anordnung, bei der auf vorgegebene Kantungen der Aufnahmen<br />
verzichtet werden kann, da mindestens vier Schrägaufnahmen eines räumlichen Punktfeldes<br />
Y