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PhYsik und Industrie - Felix Wuersten

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AKTUELLE ZUSAMMENARBEITEN<br />

Aufmerksamkeitsmodelle verfeinern <strong>und</strong> so die Entwicklung von<br />

aktiven künstlichen Seh-Systemen vorantreiben.<br />

ETH: Dr. Wolfgang Einhäuser, Peter König<br />

<strong>Industrie</strong>: Honda RI Europe GmbH<br />

Unüberwachte Datenklassifizierung («Clustering»)<br />

Wie können neue Arzneimittel möglichst günstig entwickelt werden?<br />

Eine neue Methode ist die kombinatorische Chemie. Hier werden<br />

nicht einzelne Substanzen synthetisiert, sondern Experimente<br />

gemacht, in denen eine Vielzahl von Produkten entstehen. Um diese<br />

effizient auf ihre Wirkung zu prüfen, werden nach gr<strong>und</strong>legenden<br />

physikalischen <strong>und</strong> chemischen Eigenschaften Klassen gebildet, aus<br />

denen nur noch der typische Vertreter getestet werden muss. Dazu<br />

werden Algorithmen entwickelt <strong>und</strong> verfeinert, welche autonom<br />

eine möglichst unvoreingenommene Klassifizierung vornehmen.<br />

ETH: PD Dr. Ruedi Stoop, Thomas Ott<br />

<strong>Industrie</strong>: Novartis, Basel<br />

Hörgeräte <strong>und</strong> Hörverständnis<br />

Mit einem herkömmlichen Hörgerät kann das ehemalige Hörverständnis<br />

nicht zurückgewonnen werden. Um herauszufinden,<br />

weshalb das so ist, muss zuerst verstanden werden, wie das Ohr<br />

funktioniert. Dazu wurde der biologische Hörvorgang in Form einer<br />

Differentialgleichung nachgebildet. Für deren Integration wurde<br />

dann eine elektronische Version des Modells entwickelt. Diese<br />

erlaubt, den Hörvorgang in ausserordentlicher Detailtreue nahezu<br />

in Echtzeit wiederzugegeben.<br />

ETH: PD Dr. Ruedi Stoop<br />

<strong>Industrie</strong>: Phonak AG, Stäfa<br />

Ein Gerät als Fre<strong>und</strong> des Physiologen<br />

Der «Pysiologist‘s Friend Chip» ist eine elektronische Schaltung, eine<br />

Art Bildsensor samt optischer Linse. Er dient zur Modellierung des visuellen<br />

Systems im Gehrin des Menschen. Dabei werden die künstlich<br />

erzeugten Nervenimpulse hörbar wiedergegeben <strong>und</strong> erlauben<br />

somit einen Einblick in die Datenverarbeitung. Das Gerät wird im<br />

Unterricht als Anschauungsmaterial eingesetzt wie auch im Labor<br />

der Physiologen zur Kallibrierung des Messgeräte-Parks verwendet.<br />

ETH: Dr. Tobi Delbrück<br />

<strong>Industrie</strong>: Internal Commercial Project<br />

Weiterentwicklung von interaktiven Bodenplatten<br />

Der intelligente Boden erkennt die Position von Personen <strong>und</strong> kann<br />

durch Lichteffekte in Interaktion mit ihnen treten. Damit lassen<br />

sich eine Vielzahl von Anwendungen realisieren, wie Spiele, Animationen<br />

oder Leitsysteme. Der Boden kann zusätzlich mit Kameras<br />

<strong>und</strong> Leinwandprojektionen gekoppelt werden. Die Bodenplatten<br />

von «Ada – the intelligent space», welche an der Expo.02 in Neuchâtel<br />

zum Einsatz kamen, werden zusammen mit der Westiform AG<br />

weiterentwickelt.<br />

ETH: Gerd Dietrich, Adrian Whatley<br />

<strong>Industrie</strong>: Westiform AG, Bern<br />

Neutronenstreuung<br />

http://lns.web.psi.ch/<br />

Herstellung <strong>und</strong> Charakterisierung von Neutronenleitern<br />

Neutronenstrahlen werden häufig verwendet, um auf atomarer<br />

Ebene Diffusionsprozesse, Magnetismus oder Gitterschwingungen<br />

in Festkörpern zu untersuchen. Da die Experimente einen hohen<br />

Platzbedarf haben, müssen die Neutronen über Strecken von<br />

bis zu 100 Metern transportiert werden. Der Transport erfolgt in<br />

Glas-Röhren, den Neutronenleitern, die mit h<strong>und</strong>erten aufeinander<br />

liegenden hauchdünnen Filmen beschichtet sind. Das Leiterdesign<br />

<strong>und</strong> die Beschichtungen sollen optimiert werden.<br />

ETH: Dr. Jochen Stahn<br />

<strong>Industrie</strong>: SwissNeutronics AG<br />

Kompensierter Magnet für Neutronenstreuexperimente<br />

Eigenschaften von Substanzen können mit Hilfe von Neutronenstreuung<br />

in starken Magnetfeldern untersucht werden. Soll diese<br />

Methode jedoch vermarktbar sein, muss der Magnet zwei Bedingungen<br />

erfüllen: Zunächst dürfen dort, wo die Probe ist, keine mechanische<br />

Teile die einfallenden <strong>und</strong> gestreuten Neutronen stören.<br />

Ausserdem soll das Magnetfeld ausserhalb des Magneten möglichst<br />

klein sein. Wenn der Hauptmagnet in zwei einzelne Spulen<br />

aufgeteilt <strong>und</strong> das äussere Feld mit Zusatzspulen kompensiert wird,<br />

scheint dieses Ziel erreichbar zu sein.<br />

ETH: Dr. Peter Allenspach<br />

<strong>Industrie</strong>: Bruker-Biospin, Fällanden<br />

Diffraktometrie an beschichteten Implantaten<br />

In der Medizinaltechnik ist die Qualitätskontrolle der Prothesenoberflächen<br />

wichtig. Damit sich zementlos implantierbare Hüft- <strong>und</strong><br />

Kniegelenke rasch <strong>und</strong> dauerhaft durch Knochengewebe verankern,<br />

werden die Implantate in einem Vakuum-Plasma-Spritzverfahren<br />

mit einer bioaktiven Beschichtung aus Calciumphosphat (Hydroxylapatit)<br />

überzogen. Eine langzeitstabile Fixation nach der Implantation<br />

setzt jedoch eine hohe Phasenreinheit dieser Beschichtung voraus.<br />

Mit Hilfe der Diffraktometrie kann sie überprüft werden.<br />

ETH: Prof. Hans Grimmer<br />

<strong>Industrie</strong>: Medicoat AG, Mägenswil<br />

Quantenelektronik<br />

www.iqe.ethz.ch/<br />

Spurengasnachweis in der petrochemischen <strong>Industrie</strong><br />

Aethylen ist die Basis für die Herstellung vieler Produkte der Kunststoffindustrie.<br />

Kleinste Mengen von verunreinigenden Gasen können<br />

unerwünschte chemische Reaktionen hervorrufen. Um diese<br />

Spurengase nachzuweisen, wird ein empfindlicher Gassensor erforscht<br />

<strong>und</strong> entwickelt.<br />

ETH: Prof. Markus W. Sigrist<br />

<strong>Industrie</strong>: ABB Corporate Research, Baden-Dättwil<br />

Atemluftanalyse zur medizinischen Diagnostik<br />

Das Wohlbefinden hängt nicht zuletzt auch von der Ges<strong>und</strong>heit der<br />

Leber ab. Ist dieses Organ krank, zeigt sich das unter anderem in der<br />

Ausatmungsluft. In dieser hat es jedoch über 400 Substanzen in<br />

teilweise sehr kleinen Konzentrationen – unter ihnen Methylamine,<br />

die sich für die Diagnostik von Leberfunktionsstörungen eignen. Für<br />

ihren Nachweis wird ein laserspektroskopisches Verfahren erforscht,<br />

das eine hohe Empfindlichkeit <strong>und</strong> Nachweisselektivität besitzt.<br />

ETH: Prof. Markus W. Sigrist<br />

<strong>Industrie</strong>: Roche Forschungsstiftung, Basel<br />

Faser-optische Sensoren<br />

Anspruchsvolle industrielle Prozesse müssen gesteuert <strong>und</strong> überwacht<br />

werden. Dazu braucht es Sensoren, die eine hohe Messempfindlichkeit<br />

aufweisen. Eine Machbarkeitsstudie befasst sich mit der<br />

Entwicklung neuartiger Sensoren, deren Messprinzip auf spektroskopischen<br />

Untersuchungen mit faser-optischen Kavitäten beruht.<br />

ETH: Prof. Markus W. Sigrist<br />

<strong>Industrie</strong>: ABB Corporate Research, Baden-Dättwil<br />

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