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Gemeinde Nordholz B-Plan Nr. 48 "Friesenhof" und 24. FNP-Änderung Seite 10 5 Auswirkungen der Planung 5.1 Natur und Landschaft (1) Die geplante Nachnutzung ist zwar baurechtlich gesehen eine kulturelle Nutzung (Gemeinbedarf), entspricht aber im weitesten Sinne auch einer landwirtschaftlichen Nutzung, die sich hinsichtlich der Auswirkung auf Natur und Landschaft im Bereich des Agnesenhofes nicht wesentlich von der früheren rein landwirtschaftlichen Nutzung unterscheidet. Eine wesentliche Änderung im Sinne des Naturschutzes besteht vor allem in der baulichen Nutzung der vorhandenen Sandaufschüttung als historisch gestaltete Wurt und in den gelegentlich benötigten Bedarfsparkplätzen. (2) Die Wurt war bereits im Jahr 2007 im Nachgang zur Bodenentnahme aufgeschüttet worden. Es handelt sich um nicht deichfähigen Restboden, der bisher nur einen kargen Ruderalbewuchs aufweist, überwiegend aus Gräsern bestehend. Der Boden ist somit deutlich geringer zu bewerten als z.B. ein Sandacker. Zudem ist die Versickerungsfähigkeit der Sandaufschüttung aufgrund der Lage in der Seemarsch und innerhalb eines Sees ohne jede Bedeutung. (3) Gegenüber der geplanten Versiegelung auf der Wurt sind auch die positiven Auswirkungen durch die zukünftige Bepflanzung und Beweidung in Zusammenhang mit dem Museumsbetrieb zu sehen. Die gesamte geplante Nutzung des Bereiches um den See, als Weideflächen für Schafe und im Bereich der Uferböschungen auch als Sukzessionsflächen, stellt zugleich auch die erforderliche Landschaftsreparatur nach der Bodenentnahme im Jahr 2007 dar. Den Museumszielen entsprechend wird sich die geplante Bebauung auf der Wurt nicht nur in die Landschaft einfügen, sondern sogar zu einer Aufwertung des Landschaftsbildes führen. (4) Untersuchungsbedarf besteht noch hinsichtlich der Verträglichkeit des geplanten Museums mit der Vogelpopulation, die sich mittlerweile im Bereich des Gewässers entwickelt hat. Es wurde bereits die Durchführung einer Erfassung von Gastvögeln veranlasst, deren Ergebnisse im Frühjahr 2012 zu erwarten sind. Ein Anfangsverdacht, dass die geplante Bebauung und Nutzung zu erheblichen Konflikten führen könnte, besteht jedoch nicht. (5) Es kann zur Zeit nicht ausgeschlossen werden, dass der Dachbereich der alten Scheune von Fledermäusen bewohnt wird. Unter Beachtung der gesetzlichen Vorschriften des § 44 BNatSchG wäre darauf zu achten, dass sich durch die geplante Nutzung und den Umbau keine Beeinträchtigung oder gar Gefährdung der Tiere ergeben kann. Grundsätzlich kann in der geplanten Nutzung keine Gefährdung von Fledermäusen gesehen werden. 5.2 Versiegelung und Bebauung Mit dem geplanten Vorhaben werden voraussichtlich zumindest ein neues Gebäude und zusätzlich zwei bauliche Anlagen als Nebenanlagen errichtet werden. Die vorhandenen beiden Gebäude des Agnesenhofes sollen zwar umgenutzt aber nicht erweitert werden. In der alten Scheune wird u.a. voraussichtlich ein Café eingerichtet und dazu vor dem Gebäude eine Terrasse hergestellt. Insgesamt wird mit den konkret geplanten Vorhaben zunächst eine Grundfläche von höchstens 1.000 m 2 bebaut bzw. versiegelt. Die festgesetzte Grundfläche GR 2.000 enthält somit noch eine Reserve in Höhe von 1.000 m 2 für bauliche Ergänzungen oder zusätzliche Bodenversiegelungen. Der geplante Parkplatz ist in der vorgesehenen Größe mit ca. 50 Stellplätzen nur als Bedarfsparkplatz für gelegentliche Veranstaltungen zu sehen und muss daher nicht zusätzlich befestigt oder sogar versiegelt werden.
Gemeinde Nordholz B-Plan Nr. 48 "Friesenhof" und 24. FNP-Änderung Seite 11 5.3 Verkehrsmengen / Verkehrslärm / Verkehrsführung (1) Nur für ganz wenige Großveranstaltungen, die jährlich aber höchstens zweimal durchgeführt werden sollen, sind größere Besuchermengen zu erwarten. Als Beispiel kann die Veranstaltung "Mittelalterlicher Friesenmarkt" am ersten Wochenende im Juli 2010 dienen. An zwei sonnigen Tagen wurden insgesamt ca. 2.500 Besucher gezählt, von denen schätzungsweise 80 % (= 2.000 Besucher) mit dem eigenen Pkw angereist waren. Die meisten Besucher waren Familien mit Kindern und die Fahrzeuge somit durchschnittlich mit 3 Personen besetzt. Daraus lässt für solche seltenen Veranstaltungen eine durchschnittliche tägliche Verkehrsmenge von 333 Pkw/24h ableiten, die wie folgt berechnet wurde: 2.000 Pers. / 3 Pers./Kfz / 2 Tage. (2) Zeitweilig befanden sich bis zu ca. 150 Kfz auf dem provisorischen Parkplatz südwestlich des Waldstücks. Nach den Erkenntnissen aus anderen Bauleitplanverfahren und bekannten Lärmgutachten kann davon ausgegangen werden, dass Verkehrsmengen dieser Größenordnung erhebliche Belästigungen oder Beeinträchtigungen der Wohn- oder Feriennutzung am Cappeler Altendeich nicht verursachen können. Zudem handelt es sich auch nur um sehr seltene Ereignisse und die Geschwindigkeitsbegrenzung "Tempo 30" auf Altendeich hat zusätzlich eine lärmmindernde Wirkung. (3) Allerdings kann es an solchen Tagen mit Großveranstaltungen zu Verkehrsbehinderungen auf dem Cappeler Altendeich kommen, da die Fahrbahn für einen ungehinderten Gegenverkehr zu schmal ist und über nur wenige Ausweichstellen verfügt. Dieses Problem könnte durch einen geregelten Quellverkehr von dem Museumsgelände zumindest minimiert werden. Der abfliessende Verkehr müsste ausnahmslos nach Süden und über den Neufelder Weg zum Niederstrich (K 68) geführt werden. Der Neufelder Weg ist zwar auch nur einspurig befestigt, lässt jedoch ein Ausweichen auf ganzer Länge (450 m) zu. Somit bleibt die Ausweichproblematik auf einen Deichabschnitt von 400 m Länge beschränkt, jedoch auch konzentriert, da dann sämtliche Fahrzeuge in südlicher Richtung abfahren würden. Allerdings konzentriert sich der Quellverkehr dann auf diesen südlichen Abschnitt des Cappeler Altendeiches. Die durchschnittliche Verkehrsmenge im Absatz 1 müsste für den nördlichen und den südlichen Teil des Cappeler Altendeiches wie folgt modifiziert werden: Für den nördlichen Abschnitt 167 Kfz/24h ( = 50 % des Zielverkehrs) und für den südlichen Abschnitt 500 Kfz/24h ( = 50 % des Zielverkehrs + 100 % des Quellverkehrs). (4) Die vorhandenen sehr geringen Verkehrsmengen sind zahlenmäßig nicht erfasst. Wahrscheinlich wird aber eine Größenordnung von ca. 500 Kfz/24h nicht überschritten. Die maximale zukünftige Gesamtbelastung in dem Abschnitt zwischen dem Friesenhof und dem Neufelder Weg könte also bis auf eine DTV 1.000 Kfz/24h ansteigen, allerdings nur an sehr wenigen Tagen im Jahr und bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. 5.4 Untersuchungsbedarf / Umweltbericht / Monitoring • Untersuchungsbedarf Abgesehen von der zur Zeit durchgeführten Erfassung von Gastvögeln wird kein weiterer Untersuchungsbedarf gegeben. • Monitoring Hinsichtlich der geplanten Verkehrsführung und den beengten verkehrlichen Verhältnissen auf dem Cappeler Altendeich ist die Beobachtung der Verkehrssituation bei größeren Veranstaltungen in Zusammenhang mit der Entwicklung der Besucherzahlen zu empfehlen. Hinsichtlich möglicher Fledermaushabitate in den vorhandenen Gebäuden wären ggf. die Umbaumaßnahmen an den Gebäuden unter beratender Begleitung durch einen Biologen zu empfehlen.
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